Margaret Thatcher gehört für mich neben Ronald Reagan zu den herausragendsten Politikern, gerade wegen ihres Eigensinns. In diesem Artikel gehe ich auf den m.E. größten Verdienst der Regierungszeit der Eisernen Lady ein, weil er über Großbritannien hinaus wirkte - bis nach Kontinentaleuropa. Und natürlich auch auf Deutschland.
In der Tat, sie war eine herausragende Politikerin. Sie hat quasi allein den sozialistischen Konsens in GB aufgebrochen. Sie hatte Rückgrat und hatte im Gegensatz zu praktisch der gesamten politischen Klasse dieser Welt ein klares, realistisches und freiheitliches Konzept. Und sie hat immer wieder Offensichtliches, aber gern Verdrängtes klargelegt wie: The problem with socialism is that you eventually run out of other people's money.
Lieber Erling Plaethe, danke für Ihren Nachruf, er wird einer grossen Frau gerecht. Nicht überraschend ist allerdings, dass linkes Gesindel schon zu diesem Zeitpunkt sein verleumdendes Geschwätz zum Besten gibt. Es gilt offenbar wirklich: viel Feind, viel Ehr!
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
In einem der ersten Nachrufe im deutschen online-Blätterwald hub es an: "wie sich das Bild wandelt...". In der Tat. (Nicht das der linken Medienmeute - aber daß da vor Jahrzehnten nachhaltig eingeschliffene Pavlov'sche Reflexe ungemildert durchschlagen, wundert nicht. Margret Thatcher war ja, neben Ronald Reagan, das Haßobjekt aller Links-wo-das-Herz-sitzt-Wahrheitsbesitzer) Aber danke, lieber Erling Plaethe, daß Sie die Bedeutung von Friedrich von Hayek für Margaret Thatcher in den Mittelpunkt gerückt haben. Zu ihrer Amtszeit, und ganz besonders zum Beginn, wurde das ja zumeist als eine Art spleen verbucht, eine belanglose Idiosynkrasie, mit der sich ein zoon politikon unberechtigterweise mit intellektuellen Federn zu schmücken gedachte: name-dropping, nothing else, so der Tenor. Auch Helmut Schmidts Berufung auf Karl Popper wurde ja so verbucht. Das galt übrigens nicht nur für das Ausland und die englische Labour-Opposition, sondern auch für die richtig Konservativen, i.S.v. paleoconservative, in der eigenen Partei, denen Hayek als Ordo-Liberaler zutiefst suspekt war.
Die wirkliche Überraschung auf dem Kontinent war dann die Entscheidung für den Falkland-Krieg (anstatt Runden Tischen & vielleicht einem Embargo auf argentinische Steaks), zum einhelligen Entsetzen aller Links-wos; die ja aus der Geschichte gelernt hatten, daß Kolonialkriege a) etwas von vor 1914 waren ("Imperialismus!") & b) nie zu gewinnen waren (Indochina! Algerien! Vietnam!). Und überhaupt war Krieg als ultima ratio im Zeichen des atomaren Überkills sowieso teuflisch plus verblendet. Daß die Eiserne Lady gegen diese geballte Weltweisheit Recht behielt, haben ihr die Linken niemals verziehen.
das ist ja wohl nicht ganz Ihr ernst, Thatcher und Reagan gerade wegen ihres Eigensinns zu herausragenden Politikern zu stilisieren. Wen dem so wäre, würde sich Ihre noch zu komplettierende Liste der herausragenden eigensinnigen Politiker des 20. Jahrhunderts, denen Sie große Verdienste zuschreiben, recht schnell im strafrechtlich relevanten Rahmen befinden.
Thatchers Weltbild ist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wenn nicht gar früher, in der kolonialistischen Denkweise des Empires steckengeblieben. Diese Denkweise hat zeitlebens ihre Innen- und Außenpolitik bestimmt. War es nicht der Bundespräsident von Weizsäcker, dem sie anlässlich der Verhandlungen um die deutsche Wiedervereinigung zu verstehen gab, sie sähe Westdeutschland seit 1942 unverändert als Nazireich, deren Expansionsbestreben man mit allen Mitteln verhindern müsse, daran habe sich bis heute nichts verändert. Bei den 2 plus 4 Verträgen verstieg sie sich soweit, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, drohte sie Deutschland sogar mit einem Atomwaffenangriff (!). Im Nachhinein muss wahrscheinlich sogar konstatiert werden, war es das wüste Gepolter von Thatcher das H. Kohl vor den Forderungen Mitterrands nach einer Währungsunion einknicken lies, aber auch gleichzeitig die anderen damals maßgeblichen Regierungschefs veranlasste, Thatcher meinungsmäßig zu isolieren.
Wenn Sie Frau Thatcher oder richtiger Baroness Thatcher of Kesteven für ihre politische Geradlinigkeit, Berechenbarkeit und ihr unbedingtes Eintreten für ihre nationalen Interessen loben wollen, schließe ich mich dem gerne an, für Ihre politische Eigensinnigkeit kann ich das nicht.
Zitat von Hacker im Beitrag #8 das ist ja wohl nicht ganz Ihr ernst, Thatcher und Reagan gerade wegen ihres Eigensinns zu herausragenden Politikern zu stilisieren. Wen dem so wäre, würde sich Ihre noch zu komplettierende Liste der herausragenden eigensinnigen Politiker des 20. Jahrhunderts, denen Sie große Verdienste zuschreiben, recht schnell im strafrechtlich relevanten Rahmen befinden.
Doch, das ist es. Eigensinn ist für mich ein durchaus positiver Charakterzug der nichts pathologisches an sich hat.
Zitat von Hacker im Beitrag #8Thatchers Weltbild ist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wenn nicht gar früher, in der kolonialistischen Denkweise des Empires steckengeblieben. Diese Denkweise hat zeitlebens ihre Innen- und Außenpolitik bestimmt. War es nicht der Bundespräsident von Weizsäcker, dem sie anlässlich der Verhandlungen um die deutsche Wiedervereinigung zu verstehen gab, sie sähe Westdeutschland seit 1942 unverändert als Nazireich, deren Expansionsbestreben man mit allen Mitteln verhindern müsse, daran habe sich bis heute nichts verändert. Bei den 2 plus 4 Verträgen verstieg sie sich soweit, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, drohte sie Deutschland sogar mit einem Atomwaffenangriff (!). Im Nachhinein muss wahrscheinlich sogar konstatiert werden, war es das wüste Gepolter von Thatcher das H. Kohl vor den Forderungen Mitterrands nach einer Währungsunion einknicken lies, aber auch gleichzeitig die anderen damals maßgeblichen Regierungschefs veranlasste, Thatcher meinungsmäßig zu isolieren.
Mir ist nicht bekannt, dass Margaret Thatcher Deutschland mit einem Atomangriff drohte. Haben Sie, lieber Hacker, dafür eine Quelle? Ihre Aussagen zu einem wiedervereinigten Deutschland betraf deren wirtschaftliche Stärke und nicht eine andauernde Herrschaft von Nationalsozialisten. Aber vielleicht haben Sie ja auch für diese ebenso harsche Behauptung eine Quelle?
Der Autor beklagte auch, dass es unter Thatcher nur eine Frau zur Ministerin gebracht hatte. Thatcher unterstellt er Rücksichtslosigkeit, den streikenden Bergarbeitern aber nicht, dabei waren sie die Rücksichtslosen, weil sie darauf pochten, von der Allgemeinheit finanziert zu werden.
Die Linken in Deutschland haben wegen der WM 1978 herumgejault, dass die deutschen Nationalmannschaft in der argentinischen Militärdiktatur Fußball gespielt hat. Die gleichen Linken werfen Thatcher und den Briten, dass sie sich gegen diese Militärdiktatur gewehrt haben, als diese angriff. Denn die Falkland-Inseln gehören zum Vereinigten Königreich. Es ist nicht einmal eine Kolonie. Nur weil es fern ab der Hauptstadt ist, ist doch der Besitz dessen kein Anzeichen von Kolonialismus. Und bislang hat noch niemand den Franzosen ihre DOMTOM-Gebiete vorgeworfen und die findet man in allen Weltregionen, da gilt sogar der Euro als gesetzliches Zahlungsmittel und die ESA schießt ihre Raketen von Französisch-Guyana in den Weltraum. (Ich will nicht die Franzosen kritisieren; die Gebiete gehören nunmal seit über 100 Jahren zu Frankreich. Ich kritisiere die Linken, die gleiches ungleich behandeln, während sie s bei den einen kritisieren, bei den anderen nicht.)
vielen Dank für Ihren Zuspruch. Ich habe aber noch eine Bitte: Zettels kleines Zimmer möchte sich nicht den Vorwurf gefallen lassen müssen mit herabwürdigenden Urteilen über "die Linken" sich nicht genügend abzusetzen von einem Stil der hier oft und zu recht verurteilt wird. Eine spezifische und sachbezogene Kritik ist zudem ein wesentlich schärferes Schwert meine ich.
Zitat "Die Reizfigur" _____________________ "Bis heute teilt das linksintellektuelle britische Establishment diese Einschätzung, auch wenn nicht jeder es so giftig formulieren würde. Mitunter schien es sogar, als habe Margaret Thatcher es geschafft, mehr Missgunst auf sich zu ziehen als Hitler oder Stalin. Bei einer internationalen Schriftstellertagung 1988, als die Sowjetunion durch Gorbatschows Reformen im Umbruch war, aber noch keiner wusste, wohin Perestroika und Glasnost führen würden, war auffallend, wie besessen die britischen Autoren, darunter Salman Rushdie und Martin Amis, von der Vorstellung waren, unter dem Joch einer Thatcher-Tyrannei zu stehen.
Es wirkte, als fehlte ihnen vor lauter Nabelschau der Blick für die großen Zusammenhänge. Während dort anwesende osteuropäische Schriftsteller wie Joseph Brodsky, György Konrád, Czeslaw Milosz, Péter Esterházy oder Tatjana Tolstoya, die tatsächliche Erfahrungen mit Diktaturen gemacht hatten, leidenschaftlich über die Ereignisse im Ostblock diskutierten und stritten, saßen ihre britischen Kollegen auf dem Podium und erzählten von den Miseren des Lebens unter dem Thatcher-Regime." _____________________
Zitat von Jakob Nierstein im Beitrag #10Ich höre gerade die Presseschau im Deutschlandfunk. Da wurde u.a. behauptet, Thatcher hätte das Gesundheitssystem ruiniert.
Das ist offenbar ein gängiger Mythos, auch unsere Lokalzeitung hat das heute geschrieben. Plus der Vorwurf, wegen Thatcher wären die britischen Schulen so schlecht und die Eisenbahnen ebenfalls.
Meines Wissens ist die mißglückte Eisenbahnprivatisierung das Einzige, was man an Thatchers Politik wirklich kritisieren kann. Das Schul- oder das Gesundheitswesen hat sie wohl nie angefaßt (das könnte man natürlich kritisieren ...).
Das Gesundheitssystem im UK .... ist Puh. Aber Thatcher hat das NHS imho nicht abgeschafft. Leider. Das Eisenbahnsystem .... Ganz ehrlich, ich denke ein Land mit der Geographie des UKs braucht fast kein Eisenbahnsystem. Von der Metropole London ist man per Flugzeug schneller in Edinburgh oder Glasgow. Schwere Güter werden einfacher als Container per Schiff und LKW transportiert. Seehäfen sind überall leicht zu erreichen. Und ja, ein Transrapid von London nach Birmingham und Manchester sowie eine U- und S-Bahn in und um die Großstädte herum plus ein Fernbussystem. Wozu bitte ein Transportmittel aus den 1830er Jahren?
vielen Dank für Ihren Zuspruch. Ich habe aber noch eine Bitte: Zettels kleines Zimmer möchte sich nicht den Vorwurf gefallen lassen müssen mit herabwürdigenden Urteilen über "die Linken" sich nicht genügend abzusetzen von einem Stil der hier oft und zu recht verurteilt wird. Eine spezifische und sachbezogene Kritik ist zudem ein wesentlich schärferes Schwert meine ich.
Die Einteilung in "links" und "rechts" ist ja bekanntlich sehr problematisch und oft wenig hilfreich; aber gerade gestern abend gab ein BBC-Radiobeitrag Anlaß kurz darüber nachzudenken, was sie eigentlich bedeutet. Bei der Würdigung Margareth Thatchers sprach nämlich eine (selbst ersichtlich und unstrittig der linken Seite des politischen Spektrums angehörige) Diskussionsteilnehmerin den bemerkenswerten Satz, "[Thatcher] was not a Conservative, but a right-wing extremist". Das mag einerseits perspektivische Verzerrung aus einem linken Sichtwinkel heraus widerspiegeln; doch scheint es mir auch darauf hinzudeuten, daß im Englischen "extreme right" eine ganz andere, eher liberalistische Bedeutung hat als das deutsche "rechtsextrem".
Bei der deutschen Sprachregelung bleibt für eine konservativ-libertäre Haltung der Thatcherschen Bauart gar kein Platz mehr auf der politischen Spektrallinie: Links sind die Linken, in der Mitte sind die gemäßigten Salonlinken verschiedener Bezeichnung, rechts sind die bösen Buben, die im Grunde auch pervertierte Linke sind.
Zitat von Erling PlaetheSie war der wahr gewordene Wunsch der Wähler von einem durchsetzungsstarken Politiker. Einer, der für seine Überzeugungen kämpft, sie auch gegen die Parteifreunde vertritt und eben nicht an seine Wiederwahl denkt. Solche Politiker verändern ihr Land, sie brechen die Strukturen auf, welche meist für eine um sich greifende Lethargie verantwortlich sind. Ein Politiker, den sich beinahe jeder wünscht, aber wenn er dann da ist, kaum noch jemand mehr haben will.
Das letzte ist vielleicht etwas zu vereinfacht ausgedrückt, immerhin war Thatcher die längstdienende Premierministerin des 20. Jahrhunderts (auch wenn man die männlichen Premierminister hinzurechnet ). Nachdem der Augiasstall ausgemistet war, wünschte man sich wieder eine sanftere Hand.
Zitat von Dagny im Beitrag #16Ganz ehrlich, ich denke ein Land mit der Geographie des UKs braucht fast kein Eisenbahnsystem.
Das wäre jetzt eine Diskussion für sich. Meiner einer fährt eine Metropolverbindung der Art London-Edinburgh fast immer lieber komfortabel mit der Eisenbahn in 4 Stunden als unbequem mit dem Flieger incl. aller Vorlaufzeiten in brutto 3 Stunden. Das gilt erst recht für die mittleren Entfernungen zwischen den Zentren Englands - zwischen Bristol, Birmingham, London, Manchester ist die Bahn doch ideal.
Und für die Großräume (insbesondere Greater London) ist der Schienenverkehr doch unverzichtbar. Da ist es egal, ob man den nun Regionalbahn oder S-Bahn nennt.
Und natürlich sollte das so weit wie möglich privat organisiert sein. Und da hat Thatcher offenbar den größten Flop ihrer Amtszeit gelandet (wobei ich die Details des Entscheidungsprozesses nicht kenne, im Zweifelsfall haben da genügend andere mitrumgemurkst). So weit ich mich erinnere, wurden damals die Fahrstrecken selber privatisiert (schon mal hochproblematisch wg. Monopol) und das auch noch nur auf Zeit - ein überaus merkwürdiges Konzept.
Zitat von R.A. im Beitrag #19Und da hat Thatcher offenbar den größten Flop ihrer Amtszeit gelandet (wobei ich die Details des Entscheidungsprozesses nicht kenne, im Zweifelsfall haben da genügend andere mitrumgemurkst).
Die Verantwortung dafür liegt vielleicht größtenteils bei Major:
Zitat von WikipediaThatcher always resisted rail privatisation and was said to have told Transport Secretary Nicholas Ridley "Railway privatisation will be the Waterloo of this government. Please never mention the railways to me again." Shortly before her resignation, she accepted the arguments for privatising British Rail, which her successor John Major implemented in 1994.
Zitat von Jakob Nierstein im Beitrag #10Ich höre gerade die Presseschau im Deutschlandfunk. Da wurde u.a. behauptet, Thatcher hätte das Gesundheitssystem ruiniert.
Das ist offenbar ein gängiger Mythos, auch unsere Lokalzeitung hat das heute geschrieben. Plus der Vorwurf, wegen Thatcher wären die britischen Schulen so schlecht und die Eisenbahnen ebenfalls.
Meines Wissens ist die mißglückte Eisenbahnprivatisierung das Einzige, was man an Thatchers Politik wirklich kritisieren kann. Das Schul- oder das Gesundheitswesen hat sie wohl nie angefaßt (das könnte man natürlich kritisieren ...).
Es gab auch Versuche, Schule und NHS zu reformieren. Bei der Schule kann ich mich nur noch vage an das Kapitel in ihrer Autobiographie erinnern, aber ich glaube, sie war damit selbst nicht so zufrieden.
Beim NHS hat sie aber schon einiges versucht, wobei der ambitionierteste Versuch wohl die Einführung eines "internal markets" gewesen sein müsste, d.h. mehr Wettbewerbselemente zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern. Teile dieser Reformen wurden unter Major sofort wieder abgeschwächt, bevor sie die gewünschten Erfolge zeitigen konnten. Die ganze NHS-Geschichte dürfte sowieso eher in die Endphase ihrer Regierung fallen.
Die Anzahl der privaten Krankenzusatzversicherungen hat sich in ihrer Amtszeit meines Wissens auch vervielfacht. Allerdings hat sie den NHS, die "holy cow" der Briten, nie so energisch angefasst wie andere Sektoren. Die Frau kannte ja auch den Unterschied zwischen Mut und Blödheit. Der NHS war wohl seinerzeit - und ist es vielleicht immer noch - der zweitgrößte Arbeitgeber der Welt nach der chinesischen oder sowjetischen Armee.
Zitat von Dagny im Beitrag #16Ganz ehrlich, ich denke ein Land mit der Geographie des UKs braucht fast kein Eisenbahnsystem.
Das wäre jetzt eine Diskussion für sich. Meiner einer fährt eine Metropolverbindung der Art London-Edinburgh fast immer lieber komfortabel mit der Eisenbahn in 4 Stunden als unbequem mit dem Flieger incl. aller Vorlaufzeiten in brutto 3 Stunden. ... Und natürlich sollte das so weit wie möglich privat organisiert sein. Und da hat Thatcher offenbar den größten Flop ihrer Amtszeit gelandet (wobei ich die Details des Entscheidungsprozesses nicht kenne, im Zweifelsfall haben da genügend andere mitrumgemurkst). So weit ich mich erinnere, wurden damals die Fahrstrecken selber privatisiert (schon mal hochproblematisch wg. Monopol) und das auch noch nur auf Zeit - ein überaus merkwürdiges Konzept.
Lieber R.A., sehr gerne würde ich das Thema weiter diskutieren. Eine Frage vorweg: Woran genau macht sich das "Desaster" der Eisenbahnprivatisierung eigentlich fest? Ich erinnere mich dunkel an einige, leider sehr schlimme, Unfälle in den 1990ern (?), die auf ungenügende Wartung der privaten (?) Schinennetze (?) zurückzuführen waren? Ehe von liberaler Seite das Narrativ der fehlgeschlagenen Eisenbahnprivatisierung übernommen wird, würde mich eine zusammenstellung der Fakten sehr freuen.
Zitat von Dagny im Beitrag #22Ehe von liberaler Seite das Narrativ der fehlgeschlagenen Eisenbahnprivatisierung übernommen wird, würde mich eine zusammenstellung der Fakten sehr freuen.
Zitat von Dagny im Beitrag #22Ich erinnere mich dunkel an einige, leider sehr schlimme, Unfälle in den 1990ern (?), die auf ungenügende Wartung der privaten (?) Schinennetze (?) zurückzuführen waren?
Meiner Erinnerung nach gab es ein paar schlimme Zusammenstöße, die aber einen ganz anderen Grund hatten, nämlich die fehlende Indusi (induktive Zugsicherung), die Zusammenstöße verhindert (Lokführer muss Vorsignal mit "Halt erwarten" bestätigen, sonst Zwangsbremsung vor dem Hauptsignal).
Auf Wikipedia wird das mit der Privatisierung in Verbindung gebracht:
Zitat n the early 1990s, following the Clapham Junction rail crash in December 1988, and two other fatal accidents in early 1989 caused by SPADs, British Rail was keen to implement the ATP system across the entire British railway system. However, the cost (estimated at over £1 billion) was balked at by the Conservative government, whose priority was the privatization of the railways.
In wie weit das stimmt, kann ich nicht sagen; jedenfalls hat es noch drei Crashs gebraucht, bis das System verpflichtend wurde:
Zitat United Kingdom Watford rail crash - 1996 - Signal passed at danger resulting in collision with coaching stock. One killed. United Kingdom Southall rail crash - 1997 - Signal passed at danger, resulting in a collision between a passenger train and a freight train crossing the track in front of it. United Kingdom Ladbroke Grove rail crash - 1999 - inexperienced driver misread complicated signals, passes red signal and causes head-on collision
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Dieser Artikel scheint mir recht neutral und korrekt geschrieben, zumindest nach den Fakten, die ich von Maggie kenne. Also statt dieser Pöbeleien wären korrekte Zitate und neutralere Sprachweise durchaus angebracht.
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