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Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 30 Antworten
und wurde 4.531 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.05.2013 09:42
Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Ähnlichkeiten und ein Zitat des Tages von Klaus Wowereit.

Viele Grüße, Erling Plaethe

adder Offline




Beiträge: 1.073

05.05.2013 10:02
#2 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Danke, lieber Erling Plaethe.

Diese Analogie ist aber - so glaube ich - auch Zeichen einer tiefergehenden Verwandtschaft zwischen den vermeintlich "guten" Sozialisten "linker Gesinnung" und jenen Nationalsozialisten, die vermeintlich "rechter Gesinnung" sind. Ob nun Volk oder Klasse ist eigentlich egal - denn beides sind nur Bezeichnungen für "wir hier" und "die da" - also trennend, ja ausgrenzend. Wobei "Klasse" ja der "intelligentere", nicht so stark angreifbare, Begriff ist, mit dem das Rechtfertigen leichter fällt, denn zur "Klasse" kann man jeden zählen, egal ob es passt oder nicht, bei "Volk" tut man sich ja schon einmal schwerer, wenn die vermeintlich so tollen Kriterien nicht hinhauen.

Nein, überrascht war ich überhaupt nicht, als ich von diesem fremdenfeindlichen, rassistischen Übergriff gehört habe. Enttäuscht, ja, aber nicht von den Tätern, da ich deren Handlungen erwartet habe, sondern von den Medien und der Politik, die diese [Edit: Beleidigende Äußerung von mir selbst entfernt] quasi in Schutz nehmen, statt ihnen klar zu zeigen, dass sie genauso krank und gefährlich sind wie die Idioten, die mit Schildern vor den Geschäften standen, um Deutsche anderer Religion auszugrenzen.

[edit: eine beleidigende Klassifizierung einer Bevölkerungsgruppe entfernt, adder]

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.05.2013 11:10
#3 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von adder im Beitrag #2
Danke, lieber Erling Plaethe.

Diese Analogie ist aber - so glaube ich - auch Zeichen einer tiefergehenden Verwandtschaft zwischen den vermeintlich "guten" Sozialisten "linker Gesinnung" und jenen Nationalsozialisten, die vermeintlich "rechter Gesinnung" sind. Ob nun Volk oder Klasse ist eigentlich egal - denn beides sind nur Bezeichnungen für "wir hier" und "die da" - also trennend, ja ausgrenzend. Wobei "Klasse" ja der "intelligentere", nicht so stark angreifbare, Begriff ist, mit dem das Rechtfertigen leichter fällt, denn zur "Klasse" kann man jeden zählen, egal ob es passt oder nicht, bei "Volk" tut man sich ja schon einmal schwerer, wenn die vermeintlich so tollen Kriterien nicht hinhauen.

Das war auch meine Intention, lieber adder.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.05.2013 11:34
#4 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Einen Gedanken will ich noch hinzufügen, der mir in ZR nicht so passend erschien, weil er das Thema etwas überdehnt hätte.
Es gibt ja in diesem Bezirk schon längere Zeit die Schilder "Schwaben raus".
Die Akzeptanz und Verharmlosung begann aber m.E. mit der Parole "Nazis raus". Es auf die politisch/moralische Werteebene zu senken, wann man jemand meint zum "Raus!" öffentlich aufzufordern zu können, bietet die Grundlage für das, womit wir es jetzt zu tun haben:
Eine Fremdenfeindlichkeit die sich moralisch legitimiert fühlt und die diese Legitimation auch keinesfalls abgesprochen bekommt.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.261

05.05.2013 11:51
#5 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Danke für einen Artikel, der geschrieben werden musste.

Xälsbär ( gelöscht )
Beiträge:

05.05.2013 12:06
#6 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Die Parole "Kauft nicht bei Juden" wurde erst dadurch zum Problem, dass die Staatsmacht dahinter stand und potentielle Kunden einschüchterte.
Boykottaufrufe sind aber durch die freie Meinungsäußerung geschützt. Es ist auch kein Unrecht, wenn jemand dem Aufruf folgt, und *freiwillig* nicht beim Juden, Schwaben, Türken, etc. kauft. Wenn der Staat mir vorschreiben dürfte, was ich mit meinem Geld kaufe, dann wäre es nicht mehr meines.

Gefährlich ist erst der Zwang, den die Politik ausübt. Etwa wenn sie Eigentümer von Häusern und Wohnungen durch willkürliche Vorschriften bevormundet, was einer teilweisen Enteignung gleichkommt:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/be.../Luxus-ade.html

Das Verbrechen der Nazis lag darin, dass sie die Juden enteignet und entrechtet haben. Wenn jemand Juden nicht mag, und stolz ist, ein Deutscher zu sein, ist das dagegen völlig in Ordnung. Genauso wie ein eingeborener Berliner mich als Schwaben nicht mögen muss.

(Der vor den Nazis geflohene Ökonom Ludwig von Mises muss es wissen:
https://mises.org/document/5829/Omnipote...e-and-Total-War
Kapitel: V. Refutation of Some Fallacious Explanations
)



„Demokratisierung impliziert [...] eine Zunahme der für bedrohliche Aktivitäten gesellschaftlich aufgewendeten Zeit; und sie ist ein Vorgang, der naturgemäß auch die sozialen Aufwendungen an Zeit erhöht, die zur Abwehr solcher zunehmenden bedrohlichen Aktionen auf sich genommen werden müssen.“ -- Hans-Hermann Hoppe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.05.2013 12:23
#7 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von Xälsbär im Beitrag #6
Die Parole "Kauft nicht bei Juden" wurde erst dadurch zum Problem, dass die Staatsmacht dahinter stand und potentielle Kunden einschüchterte.
Boykottaufrufe sind aber durch die freie Meinungsäußerung geschützt.

Das Beschmieren eines Ladens ist keine freie Meinungsäusserung. Und ob diese in einer anderen Form der Artikulation gedeckt wäre, bezweifle ich ebenfalls.
Es ist ja gar kein Boykottaufruf gegen den Laden sondern gegen eine Volksgruppe.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

05.05.2013 12:26
#8 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von Xälsbär im Beitrag #6
Boykottaufrufe sind aber durch die freie Meinungsäußerung geschützt. Es ist auch kein Unrecht, wenn jemand dem Aufruf folgt, und *freiwillig* nicht beim Juden, Schwaben, Türken, etc. kauft. Wenn der Staat mir vorschreiben dürfte, was ich mit meinem Geld kaufe, dann wäre es nicht mehr meines.

Aber wenn Sie sich die Enstehung und Anwendung des AGG betrachten, dann verbietet Ihnen der Staat z. B. "freiwillig" einem Juden, Schwaben, Türken nichts zu verkaufen oder Ihre Wohnung nicht zu vermieten. Auch ein Aufruf in diese Richtung dürfte schwierig sein, wobei ich da juristisch nicht bewandert bin.

Abgesehen davon geht es ja nicht um die juristische Relevanz, sondern darum, dass unanständiges Verhalten von der Politik gedeckt wird.

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

dari Offline




Beiträge: 189

05.05.2013 12:42
#9 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von Xälsbär im Beitrag #6
Die Parole "Kauft nicht bei Juden" wurde erst dadurch zum Problem, dass die Staatsmacht dahinter stand und potentielle Kunden einschüchterte.
Boykottaufrufe sind aber durch die freie Meinungsäußerung geschützt. Es ist auch kein Unrecht, wenn jemand dem Aufruf folgt, und *freiwillig* nicht beim Juden, Schwaben, Türken, etc. kauft. Wenn der Staat mir vorschreiben dürfte, was ich mit meinem Geld kaufe, dann wäre es nicht mehr meines.

Gefährlich ist erst der Zwang, den die Politik ausübt. Etwa wenn sie Eigentümer von Häusern und Wohnungen durch willkürliche Vorschriften bevormundet, was einer teilweisen Enteignung gleichkommt:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/be.../Luxus-ade.html

Das Verbrechen der Nazis lag darin, dass sie die Juden enteignet und entrechtet haben. Wenn jemand Juden nicht mag, und stolz ist, ein Deutscher zu sein, ist das dagegen völlig in Ordnung. Genauso wie ein eingeborener Berliner mich als Schwaben nicht mögen muss.

(Der vor den Nazis geflohene Ökonom Ludwig von Mises muss es wissen:
https://mises.org/document/5829/Omnipote...e-and-Total-War
Kapitel: V. Refutation of Some Fallacious Explanations
)


Die Rolle des Staates, die Freiheit des Einzelnen, seine undurchdachte, ignorante und völlig fehlgeleitete Meinung in die Welt zu posaunen, etc. pp. - alles richtig und wohlfeil.

Akte der puren Ausgrenzung und des Hasses auf andere Gruppen, wie im Artikel beschrieben aber achselzuckend als Meinungsfreiheit und als harmlos abzutun, solange es nicht der Staat ist, der ausgrenzt, ist - verzeihen Sie mir - nichts anderes als eine Selbstentmündigung und lässt mich nur kopfschüttelnd zurück. Mehr hat der an Mises und Co geschulte Liberale hier nicht zu zu sagen? Schade...

Ich nehme jetzt mal meine Meinungsfreiheit in Anspruch und bescheinige diesen Möchtegern-Blockwarten des status-quo, die sich immer so schön als Wahrer des Gemeinwohls und des Rechts auf niedrige Mieten aufspielen, nicht anderes als bloßen Neid, Egoismus, ein völlig abstruses Weltbild und - ja das auch - mangelndes Geschichtsbewusstsein. Das Tuch des Gutmenschen, das solche "Aktionen" als berechtigte Kritik an bestehenden Ungerechtigkeiten aufpasst, bei denen man leider etwas über das Ziel hinausgeschossen sei, wird hier immer fadenscheiniger und fadenscheiniger.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

05.05.2013 13:05
#10 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von Xälsbär im Beitrag #6
Boykottaufrufe sind aber durch die freie Meinungsäußerung geschützt.


Das Beschmieren von fremden Eigentum nicht.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

05.05.2013 13:26
#11 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von dari im Beitrag #9
Zitat von Xälsbär im Beitrag #6
Die Parole "Kauft nicht bei Juden" wurde erst dadurch zum Problem, dass die Staatsmacht dahinter stand und potentielle Kunden einschüchterte.
Boykottaufrufe sind aber durch die freie Meinungsäußerung geschützt. Es ist auch kein Unrecht, wenn jemand dem Aufruf folgt, und *freiwillig* nicht beim Juden, Schwaben, Türken, etc. kauft. Wenn der Staat mir vorschreiben dürfte, was ich mit meinem Geld kaufe, dann wäre es nicht mehr meines.

Gefährlich ist erst der Zwang, den die Politik ausübt. Etwa wenn sie Eigentümer von Häusern und Wohnungen durch willkürliche Vorschriften bevormundet, was einer teilweisen Enteignung gleichkommt:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/be.../Luxus-ade.html

Das Verbrechen der Nazis lag darin, dass sie die Juden enteignet und entrechtet haben. Wenn jemand Juden nicht mag, und stolz ist, ein Deutscher zu sein, ist das dagegen völlig in Ordnung. Genauso wie ein eingeborener Berliner mich als Schwaben nicht mögen muss.

(Der vor den Nazis geflohene Ökonom Ludwig von Mises muss es wissen:
https://mises.org/document/5829/Omnipote...e-and-Total-War
Kapitel: V. Refutation of Some Fallacious Explanations
)


Die Rolle des Staates, die Freiheit des Einzelnen, seine undurchdachte, ignorante und völlig fehlgeleitete Meinung in die Welt zu posaunen, etc. pp. - alles richtig und wohlfeil.

Akte der puren Ausgrenzung und des Hasses auf andere Gruppen, wie im Artikel beschrieben aber achselzuckend als Meinungsfreiheit und als harmlos abzutun, solange es nicht der Staat ist, der ausgrenzt, ist - verzeihen Sie mir - nichts anderes als eine Selbstentmündigung und lässt mich nur kopfschüttelnd zurück. Mehr hat der an Mises und Co geschulte Liberale hier nicht zu zu sagen? Schade...

Ich nehme jetzt mal meine Meinungsfreiheit in Anspruch und bescheinige diesen Möchtegern-Blockwarten des status-quo, die sich immer so schön als Wahrer des Gemeinwohls und des Rechts auf niedrige Mieten aufspielen, nicht anderes als bloßen Neid, Egoismus, ein völlig abstruses Weltbild und - ja das auch - mangelndes Geschichtsbewusstsein. Das Tuch des Gutmenschen, das solche "Aktionen" als berechtigte Kritik an bestehenden Ungerechtigkeiten aufpasst, bei denen man leider etwas über das Ziel hinausgeschossen sei, wird hier immer fadenscheiniger und fadenscheiniger.





Grundsätzlich gebe ich Recht. Doch wo hört es mit der Einschränkung der Meinungsfreiheit auf? Klar, beim beschmieren von Häuserwänden, die einem nicht gehören, auf jeden Fall. Ebenso bei klaren, unmissverständlichen Drohungen mit Gewalt. Bei nicht so klaren Drohungen wird es zwar schon schwieriger, können und müssen aber auch als Grenzüberschreitung eingestuft werden können, da ein Verbot von klaren, unmissverständlichen Drohungen ansonsten zu leicht unterlaufen werden könnte. Auf jeden Fall ist hier die Meinungsfreiheit nicht tangiert, da Drohungen selber eine Art von Einschüchterung und auch Zwang sind.

Doch von Drohungen abgesehen? Nicht jede, vermeintlich oder tatsächlich, menschenverachtende Meinungsäußerung ist eine Drohung, es muss das Element der Einschüchterung (oder des Versuches dazu) und der Ankündigung von Gewalt im Falle unerwünschten Verhaltens gegeben sein.

Wo ist sonst die Grenze der Einschränkung? Ist die schon hier gegeben?

Die Gefahr immer weitergehender Einschränkungen eines Grundrechtes unter Berufung auf bisherige, ähnliche, aber bisher noch etwas restriktiver gehandhabte Einschränkungen, durch die das qualitative und quantitative Ausmaß der Einschränkungen immer weiter gedehnt wird, besteht natürlich bei jedem Grundrecht.

Bei der Meinungsfreiheit ist dies jedoch besonders problematisch, denn genau diese soll den offenen Diskurs ermöglichen, um eine solche Eigendynamik zur Aushöhlung von Grundrechten etwas entgegensetzen und die Einschränkungen im Zaum halten zu können. Wird genau dieser Schutz erfolgreich infiziert, dann hat die hiermit erfolgreiche, politische Strömung erfolgreich die Grundrechte von einem Schutzwall für die Bürger zu einem politischen Machtinstrument für die eigene, politische Dominanz umfunktioniert, denn man selber wird für sich die Grundrechte einseitig in Anspruch nehmen, um sich zu immunisieren, sie politisch zu bekämpfenden Subjekten aber absprechen.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.05.2013 13:50
#12 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Lieber Erling Plaethe, wäre vielleicht noch ein Link zum Vorfall möglich?

Inhaltlich sehe ich hier zwei Problembereiche.
Einerseits die skandalöse Neigung von Linken, bei Volksverhetzung und Minderheitendiskriminierung unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. Je nachdem, ob die Opfer politisch genehm sind oder nicht.
Und andererseits diese peinliche Hetze gegen die angebliche "Gentrifizierung". Es ist schon ein Unding, daß über diesen Propagandabegriff überhaupt so diskutiert wird, als gäbe es ein entsprechendes Problem. Das einzige Problem in diesem Kontext ist der heuchlerische Egoismus der Leute die beanspruchen, anderen Bewohnern ihres Wohngebiets ihre privaten Geschmacksvorstellungen aufzudrücken.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

05.05.2013 14:04
#13 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #12
Lieber Erling Plaethe, wäre vielleicht noch ein Link zum Vorfall möglich?

Inhaltlich sehe ich hier zwei Problembereiche.
Einerseits die skandalöse Neigung von Linken, bei Volksverhetzung und Minderheitendiskriminierung unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. Je nachdem, ob die Opfer politisch genehm sind oder nicht.
Und andererseits diese peinliche Hetze gegen die angebliche "Gentrifizierung". Es ist schon ein Unding, daß über diesen Propagandabegriff überhaupt so diskutiert wird, als gäbe es ein entsprechendes Problem. Das einzige Problem in diesem Kontext ist der heuchlerische Egoismus der Leute die beanspruchen, anderen Bewohnern ihres Wohngebiets ihre privaten Geschmacksvorstellungen aufzudrücken.


Es ist noch einen Tick schlimmer: Die Personen, die sich heute über Gentrifizierung beschweren, meinen damit in der Regel die "Vertreibung" aus Szene-Vierteln im Rahmen von Sanierungen. In der Regel blenden sie aber dabei aus, dass vorher eine ganz andere "Vertreibung" stattfand.

Die verbliebenen ursprünglichen Bewohner (Kleinbürger, Arbeiter, Rentner) werden nämlich meist in der Zeit vertrieben, in der das Viertel für die Szene interessant wird: Durch Kneipenlärm, Müll, Hausbesetzungen und andere Störungen. In der Entstehungszeit eines Szene-Viertels gibt es meist eine ganz stille Emigration der "Ureinwohner". Dann wird das Viertel für junge Leute als billige oder kostenlose Wohngegend interessant. Es folgen Künstler, Kunstkonsumenten, Kneipengänger …

Und dann wird das Viertel interessant für eine Sanierung. Zu dieser Zeit hat es aber seine erste Welle der "Gentrifizierung" schon hinter sich.

dari Offline




Beiträge: 189

05.05.2013 14:22
#14 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #11

Grundsätzlich gebe ich Recht. Doch wo hört es mit der Einschränkung der Meinungsfreiheit auf? Klar, beim beschmieren von Häuserwänden, die einem nicht gehören, auf jeden Fall. Ebenso bei klaren, unmissverständlichen Drohungen mit Gewalt. Bei nicht so klaren Drohungen wird es zwar schon schwieriger, können und müssen aber auch als Grenzüberschreitung eingestuft werden können, da ein Verbot von klaren, unmissverständlichen Drohungen ansonsten zu leicht unterlaufen werden könnte. Auf jeden Fall ist hier die Meinungsfreiheit nicht tangiert, da Drohungen selber eine Art von Einschüchterung und auch Zwang sind.
(...)
Bei der Meinungsfreiheit ist dies jedoch besonders problematisch, denn genau diese soll den offenen Diskurs ermöglichen, um eine solche Eigendynamik zur Aushöhlung von Grundrechten etwas entgegensetzen und die Einschränkungen im Zaum halten zu können. Wird genau dieser Schutz erfolgreich infiziert, dann hat die hiermit erfolgreiche, politische Strömung erfolgreich die Grundrechte von einem Schutzwall für die Bürger zu einem politischen Machtinstrument für die eigene, politische Dominanz umfunktioniert, denn man selber wird für sich die Grundrechte einseitig in Anspruch nehmen, um sich zu immunisieren, sie politisch zu bekämpfenden Subjekten aber absprechen.


Lieber Techniknörgler, verstehen Sie mich nicht falsch. Ich würde sicherlich auch nicht nach Gesetzen schreien, um Meinungsäußerungen zu verbieten, nur weil Sie nicht meiner Sicht der Dinge entsprechen. Aber man sollte das nicht damit verwechseln, keine Meinung zu bestimmten Sachverhalten zu haben. Und da ist mir die lapidare Ansage "alles nicht so schlimm, solange es nur nicht der Staat ist" irgendwie ein bisschen dünne... Was bleibt ist da leider das unschöne Gefühl, dass offenbar sowohl Linke als auch Liberale auf ihre besondere Weise "staatsfixiert" zu sein scheinen: die einen huldigen einem positivem, die anderen einem negativen Staatsfetisch... Steile These, ich weiß, und wohl auch ein bisschen überzeichnet...

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

05.05.2013 15:05
#15 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von dari
Was bleibt ist da leider das unschöne Gefühl, dass offenbar sowohl Linke als auch Liberale auf ihre besondere Weise "staatsfixiert" zu sein scheinen: die einen huldigen einem positivem, die anderen einem negativen Staatsfetisch... Steile These, ich weiß, und wohl auch ein bisschen überzeichnet



Sicher steil und sicher auch überzeichnet. Aber ganz sicher auch nicht ganz falsch. Es ist sicher legitim und m. E. auch richtig, dem Staat mit einer gehörigen Portion Mißtrauen und Skepsis zu begegnen. Aber er ist eben auch per se kein menschenverschlingender Moloch und natürlicher Feind des Menschen. Und ich habe auch schon selbsterklärte Liberale erlebt (nicht hier im Forum), denen das merkwürdig illiberale Bedürfnis anzumerken war, am liebsten alle Etatisten, oder was sie dafür halten, einbuchten zu wollen

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.05.2013 15:06
#16 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #12
Lieber Erling Plaethe, wäre vielleicht noch ein Link zum Vorfall möglich?

Ja, natürlich. Die besten Artikel waren von der bz und der taz. Da konnte ich mich einfach nicht entscheiden.
Nun habe ich die bz verlinkt, direkt auf diesen hässlichen Spruch.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.05.2013 15:34
#17 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #13
Zitat von R.A. im Beitrag #12
Lieber Erling Plaethe, wäre vielleicht noch ein Link zum Vorfall möglich?

Inhaltlich sehe ich hier zwei Problembereiche.
Einerseits die skandalöse Neigung von Linken, bei Volksverhetzung und Minderheitendiskriminierung unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. Je nachdem, ob die Opfer politisch genehm sind oder nicht.
Und andererseits diese peinliche Hetze gegen die angebliche "Gentrifizierung". Es ist schon ein Unding, daß über diesen Propagandabegriff überhaupt so diskutiert wird, als gäbe es ein entsprechendes Problem. Das einzige Problem in diesem Kontext ist der heuchlerische Egoismus der Leute die beanspruchen, anderen Bewohnern ihres Wohngebiets ihre privaten Geschmacksvorstellungen aufzudrücken.


Es ist noch einen Tick schlimmer: Die Personen, die sich heute über Gentrifizierung beschweren, meinen damit in der Regel die "Vertreibung" aus Szene-Vierteln im Rahmen von Sanierungen. In der Regel blenden sie aber dabei aus, dass vorher eine ganz andere "Vertreibung" stattfand.

Die verbliebenen ursprünglichen Bewohner (Kleinbürger, Arbeiter, Rentner) werden nämlich meist in der Zeit vertrieben, in der das Viertel für die Szene interessant wird: Durch Kneipenlärm, Müll, Hausbesetzungen und andere Störungen. In der Entstehungszeit eines Szene-Viertels gibt es meist eine ganz stille Emigration der "Ureinwohner". Dann wird das Viertel für junge Leute als billige oder kostenlose Wohngegend interessant. Es folgen Künstler, Kunstkonsumenten, Kneipengänger …

Und dann wird das Viertel interessant für eine Sanierung. Zu dieser Zeit hat es aber seine erste Welle der "Gentrifizierung" schon hinter sich.

Der Prenzlauer Berg war in der DDR eine sehr beliebte Wohngegend, wegen der vielen Gründerzeithäuser mit großzügig geschnittenen Wohnungen. Was diesen Wohnungen fehlte war Vollkomfort wie das damals genannt wurde. Also keine Ofenheizung, fließend warmes Wasser usw. Da eine solche Wohnung keine Frage des Geldes sondern der Beziehungen war, wohnten im Prenzlauer Berg Leute, die eher Wert auf den Charme vergangener besserer Zeiten legten, als auf moderne Plattenbauvollkomfort-Architektur mit Elitentouch.
Ganz ähnlich wie in Kreuzberg eigentlich.
Wer also in einer Wohnung mit über hundert Quadratmetern wohnte, die völlig runtergekommen aber groß und hoch war, hatte nach der Sanierung mit moderater Preiserhöhung ein Schloss zum Schnäppchenpreis. Noch dazu hatte ja jeder nach dem Mauerfall die Möglichkeit, und vor allem das Material, sich "seine" Wohnung auszubauen. Es ist nicht unüblich, dass ein Mieter viel in solch eine Wohnung an Arbeit und Material investiert und nach dem Auszug nichts davon zurückbekommt.
Die "Szene" macht überall viel mehr Rabatz als sie eigentlich in der Bevölkerungsstruktur repräsentiert. Ob in Kreuzberg oder Prenzlauer Berg.
Ich habe Anfang der 80er ebenfalls versucht im Prenzlauer Berg eine Wohnung zu "finden" (wie das ging, ist einen ganzen Artikel wert) - ohne Erfolg. In Berlin-Mitte war das viel leichter (Querstrasse von der Friedrichstrasse).

Zu den beiden Problempunkten: So sollte der Artikel verstanden werden.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Kritiker Offline



Beiträge: 274

05.05.2013 16:08
#18 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Lieber Erling Plaethe

Ich bin manchmal etwas schwer von Begriff. Können Sie mir erläutern, gegen was oder wen sich ihr Artikel nun genau richtet?

Von ihrem Artikel hatte ich den Eindruck, dass z.B die BZ und Herr Wovereit diese Schmierereien gut heisst und die Schwaben Hasser unterstützt. Dann habe ich mir den Link angeschaut und konnte das nun nicht bestätigt finden. Auch die BZ verurteilt diese Schmierereien und die Analogien, die damit beabsichtigt sind. Ich schätze mal, dass Sie zwar gegen die BZ sind, aber in diesem Punkt inhaltlich eigentlich gleich liegen.

Insofern bin ich verwirrt.

Unterschwellig schien mir auch Ihre Behauptung hervorzuscheinen "wer gegen die Marktwirtschaft ist, der darf sich nicht wundern, wenn solche Reaktionen kommen". War das Ihr Ziel? Wenn nicht, machen Sie mir doch bitte deutlich, um was es Ihnen bei ihrem Artikel nun ging.

Danke
Der Kritiker

Tippfehler korrigiert

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.05.2013 16:20
#19 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #18
Lieber Erling Plaethe

Ich bin manchmal etwas schwer von Begriff. Können Sie mir erläutern, gegen was oder wen sich ihr Artikel nun genau richtet?

Von ihrem Artikel hatte ich den Eindruck, dass z.B die BZ und Herr Wovereit diese Schmierereien gut heisst und die Schaben Hasser unterstützt. Dann habe ich mir den Link angeschaut und konnte das nun nicht bestätigt finden. Auch die BZ verurteilt diese Schmierereien und die Analogien, die damit beabsichtigt sind. Ich schätze mal, dass Sie zwar gegen die BZ sind, aber in diesem Punkt inhaltlich eigentlich gleich liegen.

Insofern bin ich verwirrt.

Unterschwellig schien mir auch Ihre Behauptung hervorzuscheinen "wer gegen die Marktwirtschaft ist, der darf sich nicht wundern, wenn solche Reaktionen kommen". War das Ihr Ziel? Wenn nicht, machen Sie mir doch bitte deutlich, um was es Ihnen bei ihrem Artikel nun ging.

Also die Verwirrung teilen wir jetzt erst mal.
Der Artikel richtet sich zuvörderst gegen das Zitat von Klaus Wowereit. Dann gegen den Schriftzug, gegen die Fremdenfeindlichkeit in dieser Gegend welche sich an der Schwabenhatz (Theaterstück zum Thema), auch Schwabenhass genannt, festmacht. Dann an dem Anspruchsverhalten derjenigen welche aufgrund von Mieterhöhungen eine andere Wohnung suchen müssen und die den moralischen Background für die Bekämpfung der sogenannten Gentrifizierung hergeben (müssen).
Ich hoffe nichts vergessen zu haben, andernfalls können Sie den Artikel ja einfach noch mal lesen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

05.05.2013 17:04
#20 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

/Satiremodus an/ Die "Aktion" ließ zudem jegliche Kultursensibilität vermissen. Denn die meisten Badener, somit auch die Karlsruher, hören es nicht gern, wenn sie als Schwaben bezeichnet werden. /Satiremodus aus/

Im Übrigen hat der Blogbeitrag schon alles Nötige gesagt.

Xälsbär ( gelöscht )
Beiträge:

05.05.2013 21:31
#21 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Ich stimme Ihnen zu, dass die Sprüher wahrscheinlich gedankenlose linke Spinner sind. Die Idee Schwaben auszugrenzen, halte ich auch für Humbug. Aber Menschen Ausgrenzen ist nicht pauschal schlecht, weil es Konflikte vermeidet. Wenn ich per Anti-Diskriminierungsgesetz gezwungen wäre, jeden in mein Wohnzimmer zu lassen, bekäme ich sofort größten Streit mit Leuten die mir auf die Nerven gehen, ihren Hund mitbringen, unhöflich sind etc.
Über ganz ähnliche Probleme klagt der deutsche Städetag mit zugewanderten Zigeunern aus Rumänien und Bulgarien.

Wirtschaftliche Ausgrenzung (durch das Hausrecht) ist schonmal ein besseres Mittel als politische Ausgrenzung. Hans-Hermann Hoppe dehnt diese Grundidee auf die Einwanderungspolitik von Staaten aus:
http://mises.org/journals/jls/13_2/13_2_8.pdf
Bei Hoppe könnten immer noch einzelne Zigeuner ins Land kommen, wenn z. B. der Arbeitgeber die Haftung für seinen Gastarbeiter übernimmt, weil er besser über dessen Lebenslauf und Charakter bescheid weiß als Beamte und ihre Paragraphen.

Im kleineren Maßstab funktionieren auch Gated-Communities, bei denen sich alle Eigentümer sich festen Regeln unterwerfen. Wenn es autofreie Wohnsiedlungen gibt, warum dann nicht z. B. auch selbsterklärte ausländerfreie Siedlungen?



„Demokratisierung impliziert [...] eine Zunahme der für bedrohliche Aktivitäten gesellschaftlich aufgewendeten Zeit; und sie ist ein Vorgang, der naturgemäß auch die sozialen Aufwendungen an Zeit erhöht, die zur Abwehr solcher zunehmenden bedrohlichen Aktionen auf sich genommen werden müssen.“ -- Hans-Hermann Hoppe

dari Offline




Beiträge: 189

06.05.2013 09:01
#22 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von Xälsbär im Beitrag #21
Die Idee Schwaben auszugrenzen, halte ich auch für Humbug. Aber Menschen Ausgrenzen ist nicht pauschal schlecht, weil es Konflikte vermeidet.


Na dann viel Spaß beim Ausgrenzen...

Mir passt es nicht, dass mein Nachbar Sonntags um sechs Uhr bohrt? Ausgrenzen! Der Berufsverkehr vor meinem Fenster ab 7:00 Uhr früh? Ausgrenzen! Die vielen Touristen, die meinen Weg zur Arbeit zur Tortur machen können? Ausgrenzen! Diese Kollegen, die in fachlichen Fragen immer anderer Meinung sind als ich? Ausgrenzen! Die langen Schlangen an der Supermarktkasse, wenn ich nur noch schnell ein Feierabendbier kaufen will? Ausgrenzen! Endlich ist alles in Ordnung, wenn nur meine Frau mir nicht die ganze Zeit in den Ohren liegen würde, dass ich den Müll runterbringen soll. Aber da fällt mir auch gleich eine Lösung ein....

Sorry, aber so funktioniert zusammenleben nicht - nicht in einer Familie, nicht in einer Stadt und schon gar nicht in der Gesellschaft an sich!

Tiefseetaucher Offline




Beiträge: 342

06.05.2013 09:25
#23 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Sehr geehrter Kritiker,

Zitat von Kritiker im Beitrag #18

Von ihrem Artikel hatte ich den Eindruck, dass z.B die BZ und Herr Wovereit diese Schmierereien gut heisst und die Schaben Hasser unterstützt.

ich hoffe, das von mir fett gedruckte Wort war jetzt kein Freudscher Verschreiber, sondern ein ganz gewöhnlicher Tippfehler.
Vielleicht wäre hier doch eine Korrektur angebracht.

A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools.
Douglas Adams

J.Tiberius Offline




Beiträge: 20

06.05.2013 09:40
#24 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #20
/Satiremodus an/ Die "Aktion" ließ zudem jegliche Kultursensibilität vermissen. Denn die meisten Badener, somit auch die Karlsruher, hören es nicht gern, wenn sie als Schwaben bezeichnet werden. /Satiremodus aus/

Im Übrigen hat der Blogbeitrag schon alles Nötige gesagt.


/Satiremodus an/ Sehr richtig, und im Übrigen: Die Baden-Frage ist offen! / Satiremodus aus/ (http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Wohleb)


Aber was sagt uns das über den Hintergrund der Schmierer? Vor allem, dass es um die Ausgrenzung des Andersartigen geht, ohne genau zu wissen, was das eigentlich ist, das Andere!

Viele Grüße

J. Tiberius

Florian Offline



Beiträge: 3.136

06.05.2013 12:17
#25 RE: Zitat des Tages: Die Schmiererei ist eine unsägliche Aktion, für die es keine Begründung gibt. Antworten

Zitat
Die Parole "Kauft nicht bei Juden" wurde erst dadurch zum Problem, dass die Staatsmacht dahinter stand und potentielle Kunden einschüchterte.
Boykottaufrufe sind aber durch die freie Meinungsäußerung geschützt. Es ist auch kein Unrecht, wenn jemand dem Aufruf folgt, und *freiwillig* nicht beim Juden, Schwaben, Türken, etc. kauft. Wenn der Staat mir vorschreiben dürfte, was ich mit meinem Geld kaufe, dann wäre es nicht mehr meines.

Gefährlich ist erst der Zwang, den die Politik ausübt.





Da müssen wir jetzt sauber differenzieren.

Ja, es gehört zur Freiheit dazu, dass der Einzelne dismkriminieren darf. Jeder sollte das Recht haben, dort einzukaufen, wo er will. Wem der (z.B. schwäbische) Dialekt des Verkäufers nicht gefällt, der sollte - ohne irgendwelche anderen Gründe vorschieben zu müssen - nicht gezwungen werden, bei diesem einzukaufen.
Aus diesem Grund sind auch die gutgemeinten Antidiskriminierungsgesetze aus liberaler Sicht höchstproblematisch.

Und ja, Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit geht in Deutschland viel zu weit. Bei der Abwägung von Persönlichkeitsrechten und Meinungsfreiheist sollte m.E. letztere viel häufiger gewinnen als dies in der deutschen Rechtspraxis der Fall ist.
"Schwaben sind doof" sollte man straflos sagen dürfen. Auch "Kauft nicht bei Schwaben". Dass das geschmacklos ist, ist jedem denkenden Menschen ohnehin klar und der Verfasser disqualifiziert sich m.E. selbst. Aber so viel Meinungsfreiheit sollte unser Gemeinwesen aushalten können.

Die Grenze wird allerdings überschritten, sobald Gewalt ausgeübt wird. Also z.B. (a) Sachbeschädigung (Beschmieren von Hauswänden) oder (b)körperliche Einschüchterung von "Schwaben" oder von deren Kunden.
Und ebenfalls überschritten ist die Grenze, wenn (c) der Staat sich nicht mehr neutral verhält, sondern bei der Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen mitmacht.
Genau diese Punkte (a), (b), (c) waren ja die Grenzüberschreitung, die das historische "Kauft nicht bei Juden" so gefährlich machte.

Was nun (a) betrifft, hatten wir nun also den ersten prominenten Fall. Von (b) ist mir bislang nichts bekannt.
Und zu (c) gibt es auch erste Ansätze, die einem die Haare zu Berge stehen lassen.
Der frühere dritthöchste Mann im Staat hat sich da ganz besonders ekelhaft hervorgetan (http://zettelsraum.blogspot.de/2013/01/z...e-das-soll.html )

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