David Irving, der eine lange Karriere vom halbwegs respektierten Historiker zum sozial geächteten "Holocaustleugner" hinter sich gebracht hat, möchte offenbar in einem privaten Rahmen eine Veranstaltung in Berlin abhalten.
Dem Grünen-Politiker Volker Beck ist allein schon der Gedanke erkennbar zuwider, dass Irving sich überhaupt äussern darf. Um Irving an der Ausübung dieses fundamentalen Menschenrechts zu hindern, schreibt der menschenrechtspolitische (sic!) Sprecher der Grünen im Bundestag an den Hotel- und Gastättenverband Berlin e.V. (DEHOGA), natürlich auf offziellem Briefbogen des Deutschen Bundestages, und wendet sich - "von Demokrat zu Demokrat" (O-Ton) - mit freundlichen Hinweisen an den DEHOGA-Vorsitzenden.
Zwar ist es, Zitat "politisch und rechtlich (...) nicht möglich, (Irving) die Einreise zu untersagen", aber natürlich hat der Musterdemokrat Volker Beck, mit der Verfolgung von Randgruppeninteressen offenbar nicht annähernd ausgelastet, da allerlei Tips, wie man Irving das Leben zur Hölle machen kann.
Der DEHOGA hat den Brief ins Netz gestellt. Er kann hier eingesehen werden, auch wenn man das wahrscheinlich nicht ohne imaginäre Kotztüte tun sollte.
Wir hatten damals mit Zettel eine intensive Diskussion zum Thema Hotelzimmer für einen NPD-Parteifunktionär: Zitat des Tages: BGH-Urteil zu Voigt
Was ich an der beschriebenen Sache grenzwertig finde, ist die Verwendung des Papiers des Deutschen Bundestags und die Instrumentalisierung des Boykottaufrufs im Wahlkampf. Aber Herr Beck und seine Partei wären für mich ohnehin nicht in Frage gekommen.
Es ist ansonsten die Angelegenheit eines jeden Hotels, David Irving ein Hotelzimmer zu verweigern oder zu vermieten. Hätte ich ein Hotel, würde ich es auch für sehr viel Geld nicht tun: 1. http://de.wikipedia.org/wiki/David_Irvin...gnungen_Irvings 2. Er pflegt sehr enge Verbindungen zu NPD und DVU.
Die Person David Irving oder ihre dubiosen historischen Positionen interessieren mich bei dieser Geschichte kaum.
Interessant ist doch, wie hier ein öffentlich immer für "Toleranz", "Menschenrechte", "Demokratie" (*) werbender grüner Politiker in einer geradezu widerwärtigen Kombination aus Denunziantentum, Selbstbeweihräucherung ("von Demokrat zu Demokrat") und Bedrohung ("Sie haben sich doch damals schon vorbildlich verhalten, Sie werden das doch jetzt sicher wieder tun wollen, sonst ...") dazu aufruft, einem Menschen praktisch jegliche Rechte zu entziehen und hierzu auch noch den Briefkopf des Deutschen Bundestages missbraucht. Das ist ein politischer Skandal.
Die gleiche Person würde diesen Brief in Bezug auf einen islamistischen Hassprediger nie schreiben.
Nebenbei bemerkt könnte, wer Irving das Recht auf Übernachtung in seinem Hotel mit Blick auf das Hausrecht entzieht, dies auch gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren tun. Die Reaktion von Herrn Beck muss man sich wohl nicht groß ausmalen.
(*) Alles in Anführungszeichen gesetzt, weil Herr Beck hierunter je nach Person oder politischer Position offenbar Abstufungen vornimmt und mithin diese Begriffe aus seinem Mund mit der eigentlichen Bedeutung dieser Worte nichts mehr gemein haben.
Einerseits kann man davon ausgehen, dass da, wo die Antifanten sind, die Fanten nicht sind, andererseits hat Herr Beck sich auch nicht gescheut, sich in Moskau eine blutige Nase zu holen.
Genau genommen sind diese Art Spielchen, wie sie die Herren Beck und Irving betreiben, vom Win-Win-Ergebnis mal abgesehen, für die Gesellschaft so interessant, wie der sprichwörtliche Sack Reis …
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
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