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Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 23 Antworten
und wurde 4.673 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Kallias Offline




Beiträge: 2.300

16.09.2013 19:56
Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Frankreich betreibt seit langem eine erfolgreiche Familienpolitik. Jede Französin bringt im Mittel 2,03 Kinder zur Welt, während die Deutschen im statistischen Durchschnitt nur 1,36 Kinder haben. Nun hat der Präsident Hollande erkannt, dass das der Wirtschaft seines Landes gar nicht gut tut.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

17.09.2013 09:37
#2 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #1
Frankreich betreibt seit langem eine erfolgreiche Familienpolitik.

Wobei ich mich nach wie vor frage, ob die höhere Geburtenrate in Frankreich wirklich an der "Politik" liegt. Denn in Deutschland hat das französische Rezept mit mehr staatlicher Kinderbetreuung noch überhaupt keine Wirkung gezeigt, nicht einmal in Ansätzen.
Ist vielleicht doch eher eine grundsätzlich andere Einstellung zum Thema Familie und Kinder.

Zitat
Nun hat der Präsident Hollande erkannt, dass das der Wirtschaft seines Landes gar nicht gut tut.


Und nachts ist es kälter als draußen. Der Mann ist wirklich ein Versager.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.09.2013 09:44
#3 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #2
Wobei ich mich nach wie vor frage, ob die höhere Geburtenrate in Frankreich wirklich an der "Politik" liegt.
Natürlich liegt das an der Politik. Dank 35-Stunden-Woche sind die Franzosen nicht so ausgelaugt wie die Deutschen, und können auch abends noch die erforderliche Leistung bringen.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

17.09.2013 12:02
#4 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #3
Zitat von R.A. im Beitrag #2
Wobei ich mich nach wie vor frage, ob die höhere Geburtenrate in Frankreich wirklich an der "Politik" liegt.
Natürlich liegt das an der Politik. Dank 35-Stunden-Woche sind die Franzosen nicht so ausgelaugt wie die Deutschen, und können auch abends noch die erforderliche Leistung bringen.



... und wenn dann immer noch Not am Mann (bzw. Frau) besteht, könnten ja auch die Rentner noch ... Picasso konnte ja auch mit 80 noch ...

Immerhin dürfen die Franzosen (lt. geplanter Rentenreform) weiterhin mit 62 in Rente gehen. Also mit 62 und ausgeruht, da geht doch noch was

Obwohl, ich dachte, die Franzosen sind jetzt pleite oder so gut wie ... na für einen kleinen Krieg den Hollande in Syrien stark anpeilte hätte es ja auch noch gereicht.

Zitat
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-08/frankreich-rentenreform-rente

Die französische Regierung hat Eckpunkte einer geplanten Rentenreform bekannt gegeben. Um das Milliardendefizit in der Rentenkasse zu schließen, sollen Beschäftigte und Arbeitgeber künftig mehr einzahlen, hieß es in dem von Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault vorgestellten Entwurf. Die Beitragszeiten, die zum Erhalt einer vollen Rente nötig sind, steigen demnach von derzeit 41,5 Jahren schrittweise auf 43 im Jahr 2035. Das im europäischen Vergleich niedrige Renteneintrittsalter von 62 Jahren bleibt den Franzosen erhalten.

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.09.2013 12:12
#5 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #4
Immerhin dürfen die Franzosen (lt. geplanter Rentenreform) weiterhin mit 62 in Rente gehen. Also mit 62 und ausgeruht, da geht doch noch was
Sie dürfen mit 62 in Rente gehen, oder sie "dürfen" bis 62 arbeiten.
62 das ist schon alt. Nehmen die vielen Alten nicht den Jungen die Arbeitsplätze weg?

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

17.09.2013 12:28
#6 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #2
Wobei ich mich nach wie vor frage, ob die höhere Geburtenrate in Frankreich wirklich an der "Politik" liegt. (...)
Ist vielleicht doch eher eine grundsätzlich andere Einstellung zum Thema Familie und Kinder.
Die andere Einstellung könnte von der Politik aber auch beeinflusst worden sein, zumal die französische Geburtenförderung eine sehr lange Tradition hat. Familienpolitik, also der Versuch, auf die langfristige Lebensplanung junger Menschen Einfluss zu nehmen, kann ohnehin nur auf lange Sicht Ergebnisse zeitigen.
Zitat von R.A. im Beitrag #2
Denn in Deutschland hat das französische Rezept mit mehr staatlicher Kinderbetreuung noch überhaupt keine Wirkung gezeigt, nicht einmal in Ansätzen.
Es handelt sich in Frankreich nicht nur um Kinderbetreuung.

Zitat von Deutsche Welle
Noch heute honoriert der französische Staat kinderreiche Familien. Anders als in Deutschland gibt es beispielsweise für ein Einzelkind kein Kindergeld. Erst nach der Geburt eines zweiten Kindes haben die Eltern einen Anspruch, ab dem dritten Kind gibt es dann noch einen Zuschlag. Auch das Steuersystem belohnt besonders das dritte Kind, ab dem vierten zahlen französische Familien praktisch kaum noch Steuern.

Diese Art von Pragmatismus würde in Deutschland bereits an der üblichen Phrasendrescherei scheitern (à la "jedes Kind ist gleich viel wert").

Herzliche Grüße, Kallias

Zaungast Offline



Beiträge: 21

17.09.2013 15:39
#7 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Aus den letzten Zeilen Ihres Beitrags zum Zitat des Tages scheint mir die Bitterkeit schon aus allen Knopflöchern zu blicken. Oder ist es Pessimismus?
Mich würde interessieren, ob es in Frankreich durch alle sozialen Schichten hindurch mehr Kinder gibt, ob der Staat (und die öffentliche Meinung) dort auch so bevormundent sind und vorschreiben, das Kinder in die Krippe sollen und Mutti zurück an ihren Arbeitsplatz. Vielleicht sind die Franzosen auch entspannter, was den Umgang mit Kindern und Elternschaft angeht und planen nicht das perfekte Kind zum perfekten Zeitpunkt, um ein Stück Selbstverwirlichung abzuwickeln. Vielleicht gehören Schwangerschaft und das Aufziehen von Kindern einfach zum Leben dazu. Kürzlich sprach ich mit einer Freundin, die den baldigen Auszug ihrer noch minderjährigen Kinder mit dem Satz kommentierte: "Dann kriege ich endlich mein Leben zurück." Da ich selber mit pubertierenden Kindern lebe, kann ich diesen Satz völlig verstehen, aber ich frage mich seitdem, ob das hierzulande die Einstellung gegenüber Kindern ist, dass sie mir die Zeit rauben und die Möglichkeiten zu meiner Lebensoptimierung schmälern.

Ich habe leider keine Ahnung, woher eine solche Einstellung kommt. Ab wann wurden Kinder zu Ballast (und ich rede jetzt nicht vom zehnten Baby einer Tagelöhnerfamilie) und warum wird es in Frankreich anscheinend anders gesehen? Oder ist es ein unbewusster Nachhall der Grande Natione?

MfG vom Zaungast

Nola Offline



Beiträge: 1.719

17.09.2013 15:52
#8 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #6
Zitat von R.A. im Beitrag #2
Deutsche Welle[/url]"]Noch heute honoriert der französische Staat kinderreiche Familien. Anders als in Deutschland gibt es beispielsweise für ein Einzelkind kein Kindergeld. Erst nach der Geburt eines zweiten Kindes haben die Eltern einen Anspruch, ab dem dritten Kind gibt es dann noch einen Zuschlag. Auch das Steuersystem belohnt besonders das dritte Kind, ab dem vierten zahlen französische Familien praktisch kaum noch Steuern.
Diese Art von Pragmatismus würde in Deutschland bereits an der üblichen Phrasendrescherei scheitern (à la "jedes Kind ist gleich viel wert").

Herzliche Grüße, Kallias


Vier Kinder, das ist ja gar nix, sieben müssen es sein. Na nicht gleich auf einen Streich aber von gleicher Mutter oder gleichem Vater.

Ich war zufällig bei einer solchen Feier nah dran. "Eine richtig Deutsche Familie" - nur damit hier keine falschen Schlüsse gezogen werden. Diese Mutter und auch der Vater hätten besser überhaupt keine Kinder bekommen, so mein Eindruck. Das älteste Kind (mein Nachbar) wurde von den Großeltern erzogen, weil die Mutter nicht in der Lage war ....


Zitat
http://www.anroechte.de/buergerinfo/produkte/117030100000011997.php

Ehrenpatenschaft des Bundespräsidenten für ein 7. Kind.
Der Bundespräsident übernimmt auf Antrag die Ehrenpatenschaft für ein 7. Kind.

Folgende Grundsätze sind zu beachten:

•Es müssen mindestens sieben lebende Kinder von denselben Eltern bzw. derselben Mutter oder demselben Vater abstammen. Bei Mehrlingsgeburten wird die Ehrenpatenschaft für alle Kinder übernommen, die gemeinsam mit dem siebenten Kind zur Welt gekommen sind. Adoptivkinder sind den leiblichen Kindern gleichgestellt.
•Das Patenkind muss Deutsche(r) im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 des Grundgesetzes sein.
•Die Ehrenpatenschaft kann in einer Familie nur einmal übernommen werden.
•Sofern der Antrag auf Übernahme der Ehrenpatenschaft beim siebenten Kind unterblieben ist, kann die Ehrenpatenschaft auch bei einem später geborenen Kind übernommen worden. Eine Begründung ist erforderlich.
•Der Antrag muss innerhalb eines Jahres nach der Geburt des Kindes gestellt werden, es sei denn, den Antragsberechtigten ist die Möglichkeit, eine Ehrenpatenschaft zu beantragen, nicht bekannt gewesen. Eine Begründung ist erforderlich.
•Verpflichtungen für den Ehrenpaten können aus der Patenschaft nicht hergeleitet werden.
•Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel gewährt der Ehrenpate ein Geldgeschenk.
Die Übergabe des Patengeschenkes erfolgt durch den Bürgermeister oder einen seiner Stellvertreter.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

17.09.2013 15:52
#9 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zur französischen Familienpolitik: There is no such thing as a free lunch.
http://www.zeit.de/2013/37/frankreich-ki...fruehfoerderung

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

17.09.2013 18:13
#10 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Margarete Moulin, Die Zeit, a.a.O.
In Zukunft wollen sie selbst entscheiden, wie nah sie ihren Kindern sein dürfen und wann der richtige Moment gekommen ist, um sich von ihnen zu lösen.

Dieser Satz könnte der Autorin noch richtig Schwierigkeiten bereiten, falls sie - vielleicht so in dreißig Jahren - mal vorhat, als Spitzenkandidatin einer Partei Wahlkampf zu machen. (Am besten sollte Franz Walter untersuchen, wer so alles hinter dieser "Bindungsforschung" steckt. )

Die Ansicht, dass Kinder hauptsächlich zum Vergnügen der Mütter da sind, finde ich noch absurder als die französische Idee, wonach sie zum Nutzen des Vaterlandes existieren. (Man muss hingegen die Konsequenz bewundern, mit der die Franzosen Familienpolitik machen: Kinder sind dort sozusagen eine Form der Naturalsteuer an den Staat, folglich gibt es Nachlässe bei der pekuniären Steuer.)

Zitat von Rayson
There is no such thing as a free lunch.

Ausgenommen bei den Kindern. Kinder lässt man am besten mit den Nachbarskindern in der Gegend herumtoben. Die deutsche Bindungsglucke ist ebenso überflüssig wie die französischen Stillsitzübungen.

Herzlich, Kallias

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

17.09.2013 18:38
#11 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Zaungast im Beitrag #7
Aus den letzten Zeilen Ihres Beitrags zum Zitat des Tages scheint mir die Bitterkeit schon aus allen Knopflöchern zu blicken. Oder ist es Pessimismus?
Dazu besteht kein Anlass, dank der Globalisierung. Kinder gibt's genug auf der Welt, und wenn z.B. die Insel Mallorca eine kinderlose Gesellschaft wird, macht das gar nichts aus. Wirtschaftliche Probleme werden frühestens in der zweiten Jahrhunderthälfte auftauchen, wenn die Menschheit insgesamt zu altern anfängt.
Zitat von Zaungast im Beitrag #7
Mich würde interessieren, ob es in Frankreich durch alle sozialen Schichten hindurch mehr Kinder gibt, ob der Staat (und die öffentliche Meinung) dort auch so bevormundent sind und vorschreiben, das Kinder in die Krippe sollen und Mutti zurück an ihren Arbeitsplatz.
Das ist wohl so. Frankreich ist ein sehr konformistisches Land. Das wird auch in dem Zeit-Artikel, den Rayson verlinkt hat, anschaulich beschrieben.
Zitat von Zaungast im Beitrag #7
"Dann kriege ich endlich mein Leben zurück." Da ich selber mit pubertierenden Kindern lebe, kann ich diesen Satz völlig verstehen, aber ich frage mich seitdem, ob das hierzulande die Einstellung gegenüber Kindern ist, dass sie mir die Zeit rauben und die Möglichkeiten zu meiner Lebensoptimierung schmälern.
Gewiß tun sie das. Und wenn man stattdessen das Leben optimiert, dann hat man eben keine Zeit für Kinder. Das Leben mit Kindern ist anstrengender (je mehr Kinder sie haben, desto schneller alterten meine Freunde), das Leben ohne sie ist sinnloser. Wer zwischen beidem wählen kann, braucht sich nicht zu beklagen.

Herzliche Grüße,
Kallias

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

17.09.2013 20:21
#12 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Kallias
Ausgenommen bei den Kindern. Kinder lässt man am besten mit den Nachbarskindern in der Gegend herumtoben. Die deutsche Bindungsglucke ist ebenso überflüssig wie die französischen Stillsitzübungen.


Nein, nicht ausgenommen. "Bindungsgluckerei" sind wie "Stillsitzübungen" Eingriffe in das, was sonst normalerweise passieren würde. Und Eingriffe haben Kosten.

--
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Rayson Offline




Beiträge: 2.367

17.09.2013 20:24
#13 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #11
Und wenn man stattdessen das Leben optimiert, dann hat man eben keine Zeit für Kinder. Das Leben mit Kindern ist anstrengender (je mehr Kinder sie haben, desto schneller alterten meine Freunde), das Leben ohne sie ist sinnloser. Wer zwischen beidem wählen kann, braucht sich nicht zu beklagen.
Ich weiß nicht... Kommt ja drauf an, was man unter "Leben" versteht. Sicher, das Leben mit Kindern ist zugleich anstrengend und sinnstiftend. Aber was wird wohl überwiegen am Ende der individuellen Tage? Die Befriedigung, sich nie besonders angestrengt haben zu müssen? Oder die, seinem Leben einen Sinn gegeben zu haben?

--
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Florian Offline



Beiträge: 3.136

18.09.2013 21:12
#14 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #2
Zitat von Kallias im Beitrag #1
Frankreich betreibt seit langem eine erfolgreiche Familienpolitik.

Wobei ich mich nach wie vor frage, ob die höhere Geburtenrate in Frankreich wirklich an der "Politik" liegt. Denn in Deutschland hat das französische Rezept mit mehr staatlicher Kinderbetreuung noch überhaupt keine Wirkung gezeigt, nicht einmal in Ansätzen.
Ist vielleicht doch eher eine grundsätzlich andere Einstellung zum Thema Familie und Kinder.



Tatsächlich eine interessante Frage.

Nachdem für den Bereich "Familienförderung im weitesten Sinne" ja in Deutschland zig Milliarden ausgegeben werden, wäre es ja schon wünschenswert, wenn es da einen messbaren Zusammenhang gäbe.

Kann also die Kinderzahl politisch beeinflusst werden?
(Sofern man von brachialen Methoden à la chinesische Ein-Kin-Politik absieht).

Wenn man sich die Situation in den westlichen Demokratien anschaut, scheint mir die Empirie hier nicht ganz klar zu sein.
Einerseits haben einige europäische Länder mit ausgeprägter Familienpolitik bzw. großem Sozialstaat tatsächlich relativ hohe Geburtenraten (Frankreich, Skandinavien).
Andererseits ist auch in einigen Ländern mit (im europäischen Vergleich) relativ kleinem Sozialstaat die Geburtenrate hoch (z.B. England und die Niederlande. Und besonders prominent: die USA).
Im deutschsprachigen Raum hat die Schweiz wohl den kleinsten Sozialstaat und doch die höchste Geburtenrate der 3 Länder D,A,CH.
Und die vermehrten Bemühungen gerade in Deutschland in den letzten Jahren (von Erziehungsgeld bis Rechtsanspruch auf Kita) haben kaum Auswirkungen gehabt.

Kennt hier jemand vielleicht irgendwelche internationalen Vergleichs-Untersuchungen zur Wirksamkeit von familienpolitischen Maßnahmen?



Speziell zur Situation in Frankreich noch eine Anmerkung:
Es wäre auch interessant, aus den französischen und deutschen Zahlen die Geburten in muslimischen Familien rauszurechnen.
Meine Vermutung ist nämlich, dass in beiden Ländern muslimische Frauen deutlich überdurchschnittlich viele Kinder bekommen und daher der höhere Muslim-Anteil in Frankreich allein womöglich bereits ausreicht, den Geburtenunterschied in beiden Ländern zu erklären.

Hiobsbote ( gelöscht )
Beiträge:

19.09.2013 23:06
#15 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #14
Speziell zur Situation in Frankreich noch eine Anmerkung:
Es wäre auch interessant, aus den französischen und deutschen Zahlen die Geburten in muslimischen Familien rauszurechnen.
Meine Vermutung ist nämlich, dass in beiden Ländern muslimische Frauen deutlich überdurchschnittlich viele Kinder bekommen und daher der höhere Muslim-Anteil in Frankreich allein womöglich bereits ausreicht, den Geburtenunterschied in beiden Ländern zu erklären.


So ist es. Link

Nachtrag:
Habe gerade nach dem Original gesucht. Das war nicht zu finden. Aber google hat gesagt, dass genau das Thema hier schon mal diskutiert wurde. Link

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

20.09.2013 02:39
#16 RE: Zitat des Tages: Kinder- und Arbeitslosenzahl Antworten

Zitat von Hiobsbote im Beitrag #15
Zitat von Florian im Beitrag #14
Speziell zur Situation in Frankreich noch eine Anmerkung:
Es wäre auch interessant, aus den französischen und deutschen Zahlen die Geburten in muslimischen Familien rauszurechnen.
Meine Vermutung ist nämlich, dass in beiden Ländern muslimische Frauen deutlich überdurchschnittlich viele Kinder bekommen und daher der höhere Muslim-Anteil in Frankreich allein womöglich bereits ausreicht, den Geburtenunterschied in beiden Ländern zu erklären.


So ist es. Link



Ich halte pi-news nicht für eine seriöse Quelle. Der auf der Seite als Quellenangabe gesetzte Link zur "Preußischen Allgemeinen" führt ins Leere.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Nola Offline



Beiträge: 1.719

20.09.2013 09:46
#17 RE: was ist seriös? Antworten

Zitat
Ich halte pi-news nicht für eine seriöse Quelle. Der auf der Seite als Quellenangabe gesetzte Link zur "Preußischen Allgemeinen" führt ins Leere.



Das, lieber Techniknörgler, mag bis vor ein/zwei Jahren noch so gewesen sein, eben durch viele "Kommentare" welche sich ständig in unzumutbarer Weise äusserten und nicht gelöscht wurden. Auch die Berichte, welche sich mit stark polemischen Anteilen vermischten, sind nun meist in ruhiges Fahrwasser der reinen Fakten gesetzt. Dennoch, seien wir froh, das PI existiert. Alles, was uns in den MSM verschwiegen wird, findet sich dort. Das allein ist schon Grund genug, warum dieses Blog in einer Weise frequentiert wird, die so manchen Schildbürgern, die den grünen Gutmenschenfinger erheben zum Verbot, nicht paßt.

Die Ausdrucksweise mancher "Mitbürger" im Kommentabereich entspricht zwar immer noch nicht zu 100% der "Nettikette" aber immer öfter. Im realen Leben ist das seit Jahren Umgangssprache auf der Straße und keinen stört es wirklich, erst recht nicht in den Schulen, die großzügig weghören, wenn Fäkalsprache benutzt wird. Oder schlimmer noch die unter die Gürtellinie gehenden derart sexistischen Beleidigungen, das man nicht nur Ohrenschmerzen davonträgt. Nun, das ist kein Grund eine ganze Schule zu verdammen, das ist ein Grund das Personal auszutauschen und den Standart anzustreben, der in Schulen das Lernen an erster Stelle und ins Bewußtsein der Bürger (aller Bürger) stellt. Ähnlich ist's bei PI gewesen.

Ich will und muß hier keine Lanze brechen für ein anderes Blog. Mir ist daran gelegen Fakten und News zu aktuellen Themata abrufen zu können, auch welche, die wohl eher als "südländisch" gelten und durchaus Diskussionen rechtfertigen.

Da ist eben bei PI durch rege Teilnahme von Bürgern in ganz Deutschland, und das bis ins hinterteste Pusemuckl, immer gegeben. Es mag ja sein, das solche Seiten ein Dorn im Auge der Politik sind, das auch der Verfassungsschutz schon erfolglos bemüht wurde, aber, so lange die zusammengetragenen Fakten nicht die Unwahrheit sagen und explizit Lügen verbreiten, sind online-Seiten wie PI nicht unseriöser als Meinungsmacherei auf unzähligen anderen Blogs oder Medien.

Für mich hat eine abfällige Einschätzung von PI etwa den gleichen Status wie die Diskussionen über eine Zeitung mit vier Buchstaben, die wohl als Bad-Bank der Zeitungen angesehen werden soll, sie trägt auch den iiiiiii-Charakter und jeder liest sie meist doch und wenn es nur anhand von Schlagzeilen im Vorübergehen ist.

Edit:
Nicht mehr auffindbare Seiten sind keine Frage von unseriös, sondern eine Frage von Zensur und schnell wieder verschwinden lassen. Seit geraumer Zeit dürfen/sollen die online-Medien Artikel (ich glaube älter als ein halbes Jahr) löschen. Viele meiner einstigen Link's, erst recht wenn sie "unangenehme Wahrheiten" enthalten, sind verschwunden, einfach wech. Andere Seiten übers "Blumengiessen" sind meist noch da.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

20.09.2013 11:40
#18 RE: was ist seriös? Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #17
Dennoch, seien wir froh, das PI existiert. Alles, was uns in den MSM verschwiegen wird, findet sich dort.

Schon. Aber bei aller Kritik an den MSM: Es hat schon seinen guten Grund, daß sich manches dort nicht findet.

Ich finde es völlig in Ordnung, sich auch bei PI Informationen und Anregungen zu holen - ich schaue mir gelegentlich noch viel abstrusere Seiten an.

Aber als Quelle taugt es nichts (genauso wenig wie die neuerdings gerne zitierten "Deutsche Wirtschafts-Nachrichten).
PI kann höchstens ein Anlaß sein, einer Sache nachzugehen und zu schauen, ob sich eine seriöse Bestätigung findet. Und die kann dann als Quelle zitiert werden.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

20.09.2013 13:54
#19 RE: was ist seriös? Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #18
Zitat von Nola im Beitrag #17
Dennoch, seien wir froh, das PI existiert. Alles, was uns in den MSM verschwiegen wird, findet sich dort.

Schon. Aber bei aller Kritik an den MSM: Es hat schon seinen guten Grund, daß sich manches dort nicht findet.

Ich finde es völlig in Ordnung, sich auch bei PI Informationen und Anregungen zu holen - ich schaue mir gelegentlich noch viel abstrusere Seiten an.

Aber als Quelle taugt es nichts (genauso wenig wie die neuerdings gerne zitierten "Deutsche Wirtschafts-Nachrichten).
PI kann höchstens ein Anlaß sein, einer Sache nachzugehen und zu schauen, ob sich eine seriöse Bestätigung findet. Und die kann dann als Quelle zitiert werden.




Lieber R.A.,

Doch, als Quelle taugt es auch. Weil dort der Hinweis auf die dahinterliegende Quelle gegeben ist. Und dahinter liegt vielleicht noch eine.
Aber keiner gibt dann PI an, sondern die letzt zurückverfolgbare Quelle nur um eben nicht PI zu nennen. Das ist dann auch wieder irgendwie unehrlich.

Wichtig ist meines Erachtens, das ein Informationsangebot erhalten bleibt, welches sich nicht am gängigen MS entlanschleicht, sondern täglich mitteilt, welche Begebenheiten wir in unserer Zeitung allenfalls auf Seite 12 oder im Feuilleton finden.

♥lich Nola

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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

20.09.2013 14:33
#20 RE: was ist seriös? Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #19
Das ist dann auch wieder irgendwie unehrlich.


Eigentlich nicht. Üblich ist ja die Lit.angab. Gaukeley, Gundel, 1 Vademecum magischer Kniffe wider die Anatiformen Plutokraten (Infernopolis, AD 666)*, nicht die Quelle, aus der dieser Titul geschöpft ist: Walt D.s Lust. Tb, #15/1955; oder gar "bei Gugel irgendwann letztens aufgehupft". Der Knackpunkt liegt eher darin, daß die Netusancen gern die agg. Quelle aufrufbar haben.

[* Das erinnert an die Vorzugsausgabe von Stephen Kings Roman Firestarter (1980), die in Asbest eingebunden war. ]

Nola Offline



Beiträge: 1.719

20.09.2013 16:03
#21 RE: was ist seriös? Antworten

Gaukeley, Gundel,



genial!

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Florian Offline



Beiträge: 3.136

20.09.2013 18:10
#22 RE: was ist seriös? Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #20
Zitat von Nola im Beitrag #19
Das ist dann auch wieder irgendwie unehrlich.


Eigentlich nicht. Üblich ist ja die Lit.angab. Gaukeley, Gundel, (1 Vademecum magischer Kniffe wider die Anatiformen Plutokraten (Infernopolis, AD 666)*, nicht die Quelle, aus der dieser Titul geschöpft ist: Walt D.s Lust. Tb, #15/1955; oder gar "bei Gugel irgendwann letztens aufgehupft". Der Knackpunkt liegt eher darin, daß die Netusancen gern die agg. Quelle aufrufbar haben.



Na, da habe ich im Studium aber noch was anderes gelernt.
Richtig ist m.E., die Primärquelle zu zitieren. Verbunden mit einem Hinweis, wo man diese gefunden hat.

In Internetsprache gerne so:
"In New York lebt ein hauptberuflicher Bleistiftspitzer, der für seine professionelle Anspitz-Dienstleisung satte 35 Dollar pro Bleistift nimmt. Siehe hier: http://www.myfoxny.com/story/23471204/ne...p#ixzz2fNb1xhPj . Hat tip www.marginalrevolution.com ."
(Oder auch "gefunden bei marginalrevolution.com" oder ähnliches).

Würde ich verschweigen, dass ich das bei marginalrevolution erstmals gelesen habe, würde ich mich doch mit fremden Federn schmücken, oder?

Nola Offline



Beiträge: 1.719

20.09.2013 19:32
#23 RE: was ist seriös? Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #22
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #20
Zitat von Nola im Beitrag #19
Das ist dann auch wieder irgendwie unehrlich.


Eigentlich nicht. Üblich ist ja die Lit.angab. Gaukeley, Gundel, (1 Vademecum magischer Kniffe wider die Anatiformen Plutokraten (Infernopolis, AD 666)*, nicht die Quelle, aus der dieser Titul geschöpft ist: Walt D.s Lust. Tb, #15/1955; oder gar "bei Gugel irgendwann letztens aufgehupft". Der Knackpunkt liegt eher darin, daß die Netusancen gern die agg. Quelle aufrufbar haben.



Na, da habe ich im Studium aber noch was anderes gelernt.
Richtig ist m.E., die Primärquelle zu zitieren. Verbunden mit einem Hinweis, wo man diese gefunden hat.

In Internetsprache gerne so:
"In New York lebt ein hauptberuflicher Bleistiftspitzer, der für seine professionelle Anspitz-Dienstleisung satte 35 Dollar pro Bleistift nimmt. Siehe hier: http://www.myfoxny.com/story/23471204/ne...p#ixzz2fNb1xhPj . Hat tip www.marginalrevolution.com ."
(Oder auch "gefunden bei marginalrevolution.com" oder ähnliches).

Würde ich verschweigen, dass ich das bei marginalrevolution erstmals gelesen habe, würde ich mich doch mit fremden Federn schmücken, oder?




Lieber Florian, das wird ja immer besser, auf den Bleistiftspitzer muß man erst mal kommen.
Es gibt doch immer noch was zum schmunzeln.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Hiobsbote ( gelöscht )
Beiträge:

20.09.2013 20:55
#24 RE: was ist seriös? Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #18
Zitat von Nola im Beitrag #17
Dennoch, seien wir froh, das PI existiert. Alles, was uns in den MSM verschwiegen wird, findet sich dort.

Schon. Aber bei aller Kritik an den MSM: Es hat schon seinen guten Grund, daß sich manches dort nicht findet.


Sie meinen, es sind gute Gründe, weshalb die MSM die Wahrheit verschweigen?
Ich glaube, es sind schlechte.

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