Zitat von Fluminist im Beitrag #38Es ist eine klar erkennbare Strategie der heute existierenden EU-Verwaltungsstruktur, sich nach Möglichkeit mit der EU als politisches Gebilde, mit Europa als geographischem Raum, mit dem Euro als Währungseinheit zu identifizieren und eine gedankliche Trennung dieser verschiedenen Dinge zu verwischen ...
Völlig richtig. Wobei das aber nicht nur eine taktische Maßnahme ist. Sehr viele von diesen Leuten glauben das ganz ehrlich, sie können sich außerhalb der bereits realisierten Strukturen keine Alternativen vorstellen.
Diese Taktik kann ja nur funktionieren, weil es genug komplette EU-Gegner gibt. Es würde keiner Bundesregierung gelingen Kritik an ihr in Kritik an Deutschland umzumünzen. Weil jeder weiß, daß es faktisch kaum "Deutschland-Gegner" gibt.
Es gibt aber durchaus wahrnehmbare EU-Gegner, die sind auch meist sehr lautstark (wie zahlreich sie sind, ist mir ziemlich unklar).
Und es gibt kaum eine Abgrenzung zwischen ihnen und EU-Kritikern, die nur Teilaspekte der europäischen Strukturen anders haben wollen.
Wenn also schon die Betroffenen selber nicht darauf achten, sich klar zu differenzieren, können sie das auch nicht von ihren Gegnern erwarten.
Zitat von R.A. im Beitrag #51Es gibt aber durchaus wahrnehmbare EU-Gegner, die sind auch meist sehr lautstark (wie zahlreich sie sind, ist mir ziemlich unklar).
In Deutschland? Wo? Wer?
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Rayson im Beitrag #52In Deutschland? Wo? Wer?
Reichlich in Internet-Diskussionen oder auch in der Bevölkerung (die kriegt man z. B. an Wahlkampfständen oder abends im Verein mit). Ich kenne aber keine auch nur halbwegs prominente Persönlichkeit, die so etwas öffentlich sagen würde.
Zitat von Christoph im Beitrag #31der «Blitzer-Marathon» schon der Titel kündet vom Geist der Veranstalter und offenbart, wie ernst die Sache zu nehmen ist.
Der Artikel ist wirklich amüsant, spricht er doch von einer "Spurensicherung", die durchgeführt wird. Die Firma, für die ich arbeite, ist in den letzten Jahren zweimal durch Einbruch geschädigt worden. Bei beiden Einbrüchen mit wirklich nennenswerten Schäden wurde keinerlei Spurensicherung durchgeführt. Also wirklich gar keine.
Gruß, hubersn
HR
(
gelöscht
)
Beiträge:
11.10.2013 22:06
#55 RE: Die EU-Tabakrichtlinie als Brüsseler PR-Gag
"Es gibt aber durchaus wahrnehmbare EU-Gegner, die sind auch meist sehr lautstark (wie zahlreich sie sind, ist mir ziemlich unklar)."
Zitat Rayson:
"In Deutschland? Wo? Wer?"
Genau dort, wo die Politiker die für "Populismus" Empfänglichen verorten: Am Stammtisch, an dem man "unter sich" ist. Von Hartz 4 über Arbeiter bis zu selbständigen Handwerkern und sonstigen Gewerbetreibenden inkl. dem Wirt, der zum Rauchen vor seine eigene Tür muß. Insofern treibt der Nichtraucherschutz die Gegner des Euro und der EU erfolgreich auseinander. Man bleibt allein zuhause im Winter.
Zitat von R.A. im Beitrag #53Ich kenne aber keine auch nur halbwegs prominente Persönlichkeit, die so etwas öffentlich sagen würde.
Was für mich das "lautstark" im Sinn einer Relevanz für öffentliche Auseinandersetzung dann doch fraglich erscheinen lässt.
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Zitat von HR im Beitrag #55Am Stammtisch, an dem man "unter sich" ist.
Eben. Nur nicht öffentlich. Das Gegenteil von "lautstark" also. Es geht also weniger gegen eine "lautstarke", aber kleine Opposition als gegen eine leise, sich ihrer selbst ungewisse.
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Eine lesenswerte Einschätzung der Debatte zur Tabakrichtlinie, mit einigen interessanten Enthüllungen über die Drahtzieher:
Zitat Es besteht kein Zweifel daran, dass die Tabakindustrie sowie der Tabakhandel versucht haben, die Abstimmung über die Tabakproduktrichtlinie zu beeinflussen. Alles andere wäre ja auch sehr merkwürdig, immerhin haben beide ja auch die geschäftlichen Konsequenzen der EU-Entscheidung zu tragen, also warum sollten sie dann nicht auch jedes Recht haben, ihren Standpunkt zu Gehör zu bringen? Es ist eine Unsitte, dass dieses Recht jeder Interessenvertretung im Grundsatz zugestanden wird, nur die Tabakindustrie soll es anscheinend überhaupt nicht haben.
Weniger bekannt ist, dass auch die Pharmaindustrie bei der Entscheidungsfindung ihren Einfluss in die Waagschale geworfen hat, deren Interessenvertreter dabei in innigster Zweisamkeit mit Europaparlamentariern handelten, die eine möglichst rigide Regulierung des Tabakhandels verlangen.
Zitat von vivendi im Beitrag #58Eine lesenswerte Einschätzung der Debatte zur Tabakrichtlinie, mit einigen interessanten Enthüllungen über die Drahtzieher
Mir fehlen noch die Staaten, die eigentlich auf Seiten der Tabaklobby agieren müssten. Lungenkrebspatienten sterben früh und schnell genug für unsere Sozialsysteme.
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Zitat von Rayson im Beitrag #56Was für mich das "lautstark" im Sinn einer Relevanz für öffentliche Auseinandersetzung dann doch fraglich erscheinen lässt.
In diesem Sinne war es auch nicht gemeint. Sondern erst einmal ganz im Wortsinn: Wenn EU-Gegner sich äußern, dann nicht unbedingt im Kammerton - da wird vehement geschimpft, so daß man es noch Meter weiter hört. Und auch im Sinne von "explizit". Da wird nicht akademisch formuliert à la "da wären Alternativen denkbar", sondern da werden die EU und alle Beteiligten zum Teufel gewünscht.
Zitat von R.A. im Beitrag #60Da wird nicht akademisch formuliert à la "da wären Alternativen denkbar", sondern da werden die EU und alle Beteiligten zum Teufel gewünscht.
Aber das ist bei denen, die sich so artikulieren, doch dann die Regel, nicht nur beim Thema EU. Als Begründung dafür, dass quasi offiziell jede Kritik an der EU zu Nationalismus umgemünzt wird, taugen diese Stimmen kaum.
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