Zitat Das ist das Weltbild auch von Menschen, die noch nicht die Erfahrung gemacht haben, daß Macht korrumpiert; daß folglich eine Demokratie nur mit checks and balances funktionieren kann. Daß also jedes Rätesystem unweigerlich in die Diktatur mündet.
Bezüglich der Einschätzung eines Rätesystems habe ich ihm schon damals nicht widersprochen. Ich sah solcherlei Tendenzen aber nicht zwangsläufig aus der Piratenpartei entspringen. Zuerst habe ich Zettels Begründung für seine Befürchtung zwar nachvollziehen können, sie hat mich aber nicht überzeugt. Dieser Fehler ist nun offensichtlich geworden, wie ich in diesem Artikel erläutere.
Zitat von Doeding im Beitrag #2Ehm...lieber Techniknoergler, ich glaube, Sie haben vergessen, in der blogger-software auf "Veröffentlichen" zu klicken .
Och, das wird schon noch nachgereicht werden. Vielleicht hat Blogger auch einfach nur den Text verunstaltet, so dass er nochmal zurückgezogen werden musste. Der schon vergebene Titel "Die Demokratie als Brückentechnologie" klingt jedenfalls schon mal spannend.
Für die nicht damit Befassten muss man vielleicht dazusagen, dass Zettels altes Template für ZR nicht so richtig mit der neuen Blogger-Software kompatibel ist. Das heißt, dass man erst im Moment der Veröffentlichung sieht, wie der Text tatsächlich aussieht. Die normale Vorschau-Option, die einem bei Blogger schon vor der VÖ zeigt wie das ganze Bild aussieht, funktioniert bei ZR nicht. Da kann es schonmal zu einem Autsch-Erlebnis kommen, wenn die Software irgendwelche versteckten Formatierungen auf ihre ganz eigene Weise interpretiert.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Doeding im Beitrag #2Ehm...lieber Techniknoergler, ich glaube, Sie haben vergessen, in der blogger-software auf "Veröffentlichen" zu klicken .
Man kann an dem, was aus der Piratenpartei geworden ist, jedenfalls mal wieder sehen, dass Zuspruch zu einer bestimmten Freiheit keineswegs bedeutet, generell für Freiheit zu sein. Und dass eine Partei, die sich für Freiheit in einem bestimmten Bereich einsetzt, keineswegs nur Liberale anziehen muss.
Es haben leider letztlich doch die Recht behalten, die hinter der Motivation der Parteimitglieder in Bezug auf ihr ursprüngliches Kernthema "free as in beer" im Gegensatz zu "free as in freedom" vermutet haben. Wenn nicht zu Anfang, dann sicherlich jetzt.
Zitat von ZR...hoffentlich haben auch bürgerrechtsliberale Netzpolitiker und an Netzpolitik interessierte Engagierte durch diese Erfahrung nachhaltig gelernt, das linkes Gedankengut nicht harmlos für freiheitliche Bestrebungen ist und keinen nahestehenden Verbündeten abgibt, ...
Wäre schön, wenn wenigstens an dieser Stelle was erreicht werden würde. Es ist schon echt atemberaubend, wie rasch diese Partei sich von linken Sektierern hat kapern lassen. Ich habe deren Entwicklung zum 2%-Spinnerverein nicht mehr sonderlich beachtet, lediglich der dort zunehmend grassierende Genderismuswahn hat mir ab und an mal ein Grinsen ins Gesicht getrieben. Anscheinend sind da nur noch Halb- und Komplettwahnsinnige bei der Stange geblieben, während sich die ehemaligen Idealisten mit Grausen abwanden. Hoffentlich haben sie recht, lieber Techniknörgler, dass da ein paar smarte Leute was fürs Leben gelernt haben.
Beste Grüße, Calimero
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Zitat von Calimero im Beitrag #6 Anscheinend sind da nur noch Halb- und Komplettwahnsinnige bei der Stange geblieben, während sich die ehemaligen Idealisten mit Grausen abwanden.
Lieber Calimero, Sie haben noch eine vergessen: die Karrieristin Marina Weisband, deren Lebensentwurf durch die Piratenpartei einen ganz gewaltigen Turbo bekommen hat. Frau Weisband ist recht intelligent und anscheinend nicht gerade absolut genderisiert - aber die Partei, die sie groß gemacht hat, wird sie schon deshalb nicht verlassen, weil die Mitgliedschaft ihr mediale Aufmerksamkeit garantiert.
Zitat von adder im Beitrag #7Lieber Calimero, Sie haben noch eine vergessen: die Karrieristin Marina Weisband, deren Lebensentwurf durch die Piratenpartei einen ganz gewaltigen Turbo bekommen hat.
Kennst du sie näher? Ich frage, weil ich einen gänzlich gegenteiligen Eindruck bekommen habe, denn das Zurückziehen aus der aktiven Politik, in der ihr alle Türen offen gestanden hätten als eine Art "Joschka Fischer der Piraten", zeugt ja nun nicht gerade von einem besonderen Karrierebewusstsein. Man muss m.E. aufpassen, die Abneigung gegen den Hype um eine Person nicht mit unbelegten Abqualifizierungen dieser Person zu beantworten, obwohl die Versuchung natürlich groß ist.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Solus im Beitrag #5 Es haben leider letztlich doch die Recht behalten, die hinter der Motivation der Parteimitglieder in Bezug auf ihr ursprüngliches Kernthema "free as in beer" im Gegensatz zu "free as in freedom" vermutet haben. Wenn nicht zu Anfang, dann sicherlich jetzt.
Neue Parteien sind nunmal Konkurrenz an den Futtertrögen und müssen nach Möglichkeit weggebissen werden. So gesehen machen diese ‚Unterwanderer` doch einen sinnvollen Job.
Zitat von adder im Beitrag #7Lieber Calimero, Sie haben noch eine vergessen: die Karrieristin Marina Weisband, deren Lebensentwurf durch die Piratenpartei einen ganz gewaltigen Turbo bekommen hat.
Kennst du sie näher? Ich frage, weil ich einen gänzlich gegenteiligen Eindruck bekommen habe, denn das Zurückziehen aus der aktiven Politik, in der ihr alle Türen offen gestanden hätten als eine Art "Joschka Fischer der Piraten", zeugt ja nun nicht gerade von einem besonderen Karrierebewusstsein. Man muss m.E. aufpassen, die Abneigung gegen den Hype um eine Person nicht mit unbelegten Abqualifizierungen dieser Person zu beantworten, obwohl die Versuchung natürlich groß ist.
Lieber Rayson, Du hast natürlich recht - ich müsste mich - falls ich mich irre - sicher bei Frau Weisband entschuldigen. Ich kannte Marinas Lied kurz bevor sie bei den Piraten ganz groß rauskam, aber leider Marina nicht persönlich. Es ist halt der Eindruck, den ich bekommen habe - und wie Du siehst, können Eindrucke täuschen.
Zitat von adder im Beitrag #7Lieber Calimero, Sie haben noch eine vergessen: die Karrieristin Marina Weisband, deren Lebensentwurf durch die Piratenpartei einen ganz gewaltigen Turbo bekommen hat.
Kennst du sie näher? Ich frage, weil ich einen gänzlich gegenteiligen Eindruck bekommen habe, denn das Zurückziehen aus der aktiven Politik, in der ihr alle Türen offen gestanden hätten als eine Art "Joschka Fischer der Piraten", zeugt ja nun nicht gerade von einem besonderen Karrierebewusstsein.
Ich folge ihr auf Twitter und habe den Eindruck, dass sie eine herrlich-herzlich naive (natürlich linke) Idealistin ist, die noch an das Gute bei den Piraten glaubt. Sie ist sowas wie die letzte übriggebliebene Nette in der PP und natürlich auch sehr medientauglich, aber Teil des Hyänenrudels ist sie sicher nicht. Eher so eine Art Ikone, die der Partei noch ein bissl wohlwollende Publicity verschafft. Karriere macht sie da jedenfalls keine mehr.
Beste Grüße, Calimero
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Zitat von Solus im Beitrag #5Man kann an dem, was aus der Piratenpartei geworden ist, jedenfalls mal wieder sehen, dass Zuspruch zu einer bestimmten Freiheit keineswegs bedeutet, generell für Freiheit zu sein. Und dass eine Partei, die sich für Freiheit in einem bestimmten Bereich einsetzt, keineswegs nur Liberale anziehen muss.
Es haben leider letztlich doch die Recht behalten, die hinter der Motivation der Parteimitglieder in Bezug auf ihr ursprüngliches Kernthema "free as in beer" im Gegensatz zu "free as in freedom" vermutet haben. Wenn nicht zu Anfang, dann sicherlich jetzt.
Ich finde in dem Zusammenhang die Parallele zur AfD frappierend. Mein Eindruck ist, daß sich hier manches wiederholt. Zuerst als Einthemenpartei recht gut gestartet, führte der Versuch der thematischen Verbreiterung zu einem heillosen (und zunehmend ideologischen) Durcheinander und Flügelkämpfen, an deren Ende sich die Ideologen durchsetzen (für die letzte Feststellung ist es bei der AfD wohl noch zu früh).
Für mich waren die Piraten spätestens seit dem Grundeinkommen nicht mehr ernst zu nehmen (naja, eigentlich habe ich sie nie wirklich ernst genommen und ihnen damit am Anfang vielleicht sogar unrecht getan). Vielleicht ist dies das Schicksal, das sich hier wiederholt: Hoffnungsvoll gestartet, dann zuerst von Spinnern gekapert, thematisch in Flügelkämpfen aufgerieben und schließlich von ideologischen Betonköpfen bestattet. Zumindest ist das aktuell mein Eindruck auch von der AfD, wenngleich ich das nur aus dem Augenwinkel beobachte und mich hier gerne korrigieren lasse. Ausschließlich runtergeschrieben werden sie in meinen Augen aber nicht.
Interessant auch, daß die Grünen Ende der 80er im Realo-Fundi-Krach auch vor dem Zerbersten gestanden haben. Und ausgerechnet die haben sich wieder berappelt.
Zitat von Doeding im Beitrag #13Interessant auch, daß die Grünen Ende der 80er im Realo-Fundi-Krach auch vor dem Zerbersten gestanden haben. Und ausgerechnet die haben sich wieder berappelt.
Das ist in der Tat bedauerlich, lieber Andreas, aber ich möchte auf einen strukturellen Unterschied zwischen den Grünen einerseits und den Piraten sowie möglicherweise der AfD andererseits hinweisen: Bei den Piraten kam und bei der AfD droht die Unterwanderung durch dem Erfolg eher abträgliche Persönlichkeiten, bei den Grünen war dies völlig anders. Denn den K-Grüpplern konnte man sicher viel nachsagen, nicht aber, dass sie - was den Politikbetrieb betrifft - naiv, ungeordnet und ungeschickt gewesen wären. Oder anders formuliert: Mit den in der politischen Arbeit geschulten Kommunisten kam so etwas wie ein (straffer) roter (!) Faden in das Wirken der Grünen.
Bei den Piraten gab es nichts Vergleichbares, und bei der AfD ist der betreffende Zug vielleicht auch schon abgefahren: Zwar mag es in der AfD sehr viel ökonomischen Sachverstand geben, aber dieser kann den Mangel an politischer Organisationserfahrung und innerer Führung nicht kompensieren. Es müsste der AfD, um nachhaltigen Erfolg zu haben, wohl gelingen, entsprechend routinierte Unions- oder FDP-Politiker abzuwerben. Jedenfalls bisher ist das unterblieben.
Ob sich die AfD selbst zerfleischt, bleibt abzuwarten. Dass sie sich rechts der Merkel-CDU und der Seehofer-CSU positionieren möchte, ist meines Erachtens nicht unklug (auch wenn sie für mich dadurch uninteressant wird). Ich bin der Ansicht, dass es unserer Parteienlandschaft guttun würde, wenn es rechts der Union noch eine Kraft gäbe, die eindeutig auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht. Ob die AfD diese Partei sein wird, ist die Frage.
Zitat von Calimero im Beitrag #6Es ist schon echt atemberaubend, wie rasch diese Partei sich von linken Sektierern hat kapern lassen. ... Anscheinend sind da nur noch Halb- und Komplettwahnsinnige bei der Stange geblieben,
Das ist (noch) nicht ganz richtig. Es gibt noch eine Reihe von vernünftigen Leuten (die wahrscheinlich sogar die Mehrheit haben), und die Spinner haben die Partei nicht unbedingt gekapert. Vielmehr ist es wohl so, daß die Vernünftigen nicht genügend bereit sind, die Eskapaden der Spinner abzustellen bzw. auch mal Leute rauszuschmeißen.
Was im Endeffekt natürlich darauf hinauslaufen wird, daß sich die Spinner wirklich durchsetzen.
Wir haben in Darmstadt eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Piraten und FDP - weil die hiesigen Piraten sehr konstruktive Bürgerrechtler sind (die auch den Bundesgeschäftsführer Semrau stellen, der gerade den Machtkampf gegen die Spinner probiert). Ähnliches gibt es in anderen Orten.
Aber das sind Übergangserscheinungen, weil der Untergang der Piraten m. E. nicht mehr aufzuhalten sein wird.
Politisch bringt diese Zusammenarbeit ohnehin nichts. Die Parteifreunde in Ansbach haben sogar mit den Piraten eine gemeinsame Kommunalwahlliste aufgestellt, mit einem guten Spitzenkandidaten - die sind am letzten Sonntag gnadenlos gescheitert. Die Wähler beider Seiten haben schlicht nicht verstanden, daß es da irgendeine Basis geben könnte.
Zitat Die Berliner Piratenpartei wollte in Friedrichshain-Kreuzberg eine Straße in „Am Todesstreifen” umbenennen, um bösen Investoren einen Strich durch die Rechnung zu machen und reiche Wohnungskäufer abzuschrecken. Ging aber nicht, weil in Gender-Friedrichshain-Kreuzberg (die mit den Werbeverboten und dem dritten Gender-Klo für Unentschlossene) Straßen nur noch nach Frauen benannt werden dürfen.
Obwohl die heutigen Piraten, außer einigen Namen, nichts mehr mit der Partei um das Jahr 2008 herum gemeinsam haben. Ich betrachte den Entschluss zum Thema "bedingungsloses Grundeinkommen" als Wendepunt.
Zitat Die Berliner Piratenpartei wollte in Friedrichshain-Kreuzberg eine Straße in „Am Todesstreifen” umbenennen, um bösen Investoren einen Strich durch die Rechnung zu machen und reiche Wohnungskäufer abzuschrecken. Ging aber nicht, weil in Gender-Friedrichshain-Kreuzberg (die mit den Werbeverboten und dem dritten Gender-Klo für Unentschlossene) Straßen nur noch nach Frauen benannt werden dürfen.
Obwohl die heutigen Piraten, außer einigen Namen, nichts mehr mit der Partei um das Jahr 2008 herum gemeinsam haben. Ich betrachte den Entschluss zum Thema "bedingungsloses Grundeinkommen" als Wendepunt.
Das ist richtig. Dass die bGe-Bewegung die Piratenpartei gekapert hat, war allerdings auch ein entscheidender Faktor für das Ausmass des Erfolgs bei der kurzen Serie an Landtagswahlen, bei denen die Piraten fast 10% der Wählerstimmen vereinnahmen konnten.
Zitat von rubars25 im Beitrag #16http://www.danisch.de/blog/2014/03/21/piraten-schiessen-sich-selbst-ins-knie/
Zitat Die Berliner Piratenpartei wollte in Friedrichshain-Kreuzberg eine Straße in „Am Todesstreifen” umbenennen, um bösen Investoren einen Strich durch die Rechnung zu machen und reiche Wohnungskäufer abzuschrecken. Ging aber nicht, weil in Gender-Friedrichshain-Kreuzberg (die mit den Werbeverboten und dem dritten Gender-Klo für Unentschlossene) Straßen nur noch nach Frauen benannt werden dürfen.
Aber ...
... aber ...
... aber das wär doch ganz einfach gegangen!
"An der Todesstreifin"
Verstehe ich nicht, dass da kein Aas drauf gekommen ist.
Verstehe ich nicht, dass da kein Aas drauf gekommen ist.
Würde das dort regierende Irrenhaus damit denn nicht die Millionen queeren, transsexuellen/-gender, hyper-, bi- und multisexuellen Wom_m*en*Ixs, sowie die taxonomisch noch komplett Art-Unentschlossenen diskriminieren?
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Zitat Es gibt noch eine Reihe von vernünftigen Leuten (die wahrscheinlich sogar die Mehrheit haben), und die Spinner haben die Partei nicht unbedingt gekapert. Vielmehr ist es wohl so, daß die Vernünftigen nicht genügend bereit sind, die Eskapaden der Spinner abzustellen bzw. auch mal Leute rauszuschmeißen.
Und genau das ist ja bezeichnend.
Zitat Politisch bringt diese Zusammenarbeit ohnehin nichts. Die Parteifreunde in Ansbach haben sogar mit den Piraten eine gemeinsame Kommunalwahlliste aufgestellt, mit einem guten Spitzenkandidaten - die sind am letzten Sonntag gnadenlos gescheitert. Die Wähler beider Seiten haben schlicht nicht verstanden, daß es da irgendeine Basis geben könnte.
Die es offenbar auch nicht in großem Umfang gibt: Wer selbst jetzt noch immer nicht die freiheitsinkompatiblen Bestrebungen der Linken erkannt hat und mehr Ekel vor Liberalen empfindet als vor Linksextremisten, denen man mit ihrer Sicht auf die "Demokratie als Brückentechnologie" halt lediglich nicht ganz zustimmt, zu dem besteht keine Basis.
Zitat Die Berliner Piratenpartei wollte in Friedrichshain-Kreuzberg eine Straße in „Am Todesstreifen” umbenennen, um bösen Investoren einen Strich durch die Rechnung zu machen und reiche Wohnungskäufer abzuschrecken. Ging aber nicht, weil in Gender-Friedrichshain-Kreuzberg (die mit den Werbeverboten und dem dritten Gender-Klo für Unentschlossene) Straßen nur noch nach Frauen benannt werden dürfen.
Obwohl die heutigen Piraten, außer einigen Namen, nichts mehr mit der Partei um das Jahr 2008 herum gemeinsam haben. Ich betrachte den Entschluss zum Thema "bedingungsloses Grundeinkommen" als Wendepunt.
Das ist richtig. Dass die bGe-Bewegung die Piratenpartei gekapert hat, war allerdings auch ein entscheidender Faktor für das Ausmass des Erfolgs bei der kurzen Serie an Landtagswahlen, bei denen die Piraten fast 10% der Wählerstimmen vereinnahmen konnten.
Und die bGe-Bewegung ist auch nicht (pauschal) mit den linken Spinnern gleichzusetzen. Man sollte darauf Hinweisen, das auch Milton Friedman ein de-facto BGE gefordert hat. Es wäre als negative Einkommenssteuer nur formal anders organisiert gewesen, auch wenn diese Formalie einigen sehr wichtig ist.
Sicherlich hatten die Piraten neue Akzente in die Politik eingeführt. Aber wenn man keine Leitidee hat, dann hat man keinen Anker und die Partei wird in Grundsatzdiskussionen zermürbt. Mir war schon bei der Forderung nach einem kostenlosen ÖPNV in Berlin klar, dass die Piraten sozialistisch unterwandert und damit für mich unwählbar sind. Und ähnlich geht es mir mit der AfD, die wichtige Akzente setzt (bei der Währungspolitik), aber dann gibt es ganz widerwärtige Aussagen zu "Hitz the Hammer" und auch ausländerfeindliche Töne. Von Marktwirtschaft redet die AfD auch nicht. Bei der AfD hat man den Eindruck, nur Griechenland und die anderen Schuldensstaaten wären schuld, wenn in Deutschland das Geld fehlt. Dass Deutschland selbst stark verkrustete Strukturen aufweist und seit Jahrzehnten ständig Schulden macht, dazu sagt die AfD nichts, sodass sich mir der Eindruck aufdrängt, die AfD kritisiert die Rettungsmaßnahmen der vergangen Jahre allein aus nationaler Perspektive, aber nicht auf Basis einer ordnungspolitischen Grundüberzeugung. Der Fehler der AfD ist, dass sie sich nie auf Marktwirtschaft festgelegt hat. Und nicht mehr lange, dann werden die gescheiteren Leute beider Parteien, z. B. Marina Weisbandt und Hans-Olaf Henkel ihren Parteien den Rücken kehren.
Beide Parteien zeichnet auch eine geradezu pathologisch anmutende Basis an. Über die Piraten wurde anfangs sehr wohlwollend berichtet, weil's meist noch junge Leute waren, aber dann häufte sich die Kritik. Die Piratenanhänger bildeten sich ein, das wäre "Bashing", ein gezieltes Fertigmachen. Die AfD wurde von Beginn an kritisch begleitet, aber auch da wird Kritik schnell als "Bashing" abqualifiziert. Pathologisch und entlarvend ist auch das Schwätzen von "Systemmedien". Es ist auch ein rechtsradikaler Begriff, man muss ihn nur mal ergoogeln und man landet bei der rechtsradikalen "Metapedia", für die "Ostdeutschland" noch jenseits der Oder liegt. Und wer Viktor Klemperers LTI gelesen hat, weiß, dass schon die Nazis abschätzig vom "System" sprachen. Man kann auch mal nach "Systemmedien" kombiniert mit "Piraten" oder "AfD" googlen. Die Suchergebnisse sind entlarvend.
Zitat von Jakob Nierstein im Beitrag #22 Pathologisch und entlarvend ist auch das Schwätzen von "Systemmedien". Es ist auch ein rechtsradikaler Begriff, man muss ihn nur mal ergoogeln und man landet bei der rechtsradikalen "Metapedia", für die "Ostdeutschland" noch jenseits der Oder liegt. Und wer Viktor Klemperers LTI gelesen hat, weiß, dass schon die Nazis abschätzig vom "System" sprachen. Man kann auch mal nach "Systemmedien" kombiniert mit "Piraten" oder "AfD" googlen. Die Suchergebnisse sind entlarvend.
Aber sicher. Und wenn man dann noch berücksichtigt, dass sowohl Hitler als auch Stalin begeisterte Aufs-Klo-Geher waren und auch Lucke und Petry gern auf´s Klo gehen, dann ist endgültig klar, um was für einen braun-roten Sumpf es sich da handelt.
Man, man, sie bauen sich ja einen ganz schönen Popanz auf, auf den sie dann eindreschen können. So was wie "Autobahn geht ja mal gar nicht" oder besser noch Mach-mir-den-Jenninger. Die AfD hat etwa 17.000 Mitglieder. Wie will ich da ausschließen, dass auch mal ein AfD-Mitglied die Bezeichnung "Systempresse" verwendet hat? Aber daraus solche Schlussfolgerungen zu ziehen, ist schon dreist. Ich ärgere mich auch regelmäßig über die im Vergleich zu angelsäschischen Ländern extrem einseitige Presse und die extreme Linkslastigkeit der Journalisten (die durch Umfragen unter Journalisten sogar bewiesen ist). Das es sich dabei um eine freiwillige Parteinahme der Mainstreammedien handelt, ist klar. Es handelt sich um dutzende, wenn nicht hunderte von Einzelentscheidungen, bei denen ein Journalist seine persönliche politische Meinung in einen Artikel einfließen lässt und als "Wahrheit" verkauft, anstatt es korrekt als Kommentar zu kennzeichnen. Aber wenn man sich in Deutschland NICHT dem linken Zeitgeist unterwirft, dann mag einem diese Schlagseite der öffentlichen Medien schon mal wie eine Art "Systempresse" erscheinen.
Daraus irgendeine Art von Sympathie für rechtsextremes Gedankengut abzuleiten, ist demagogisch. Mich erinnern solche verleumdenden Konstrukte immer an die linke Kampagne zu Westerwelles Zeiten, die aus dem "Projekt 18" auch eine versteckte NAZI-Propaganda rauslesen wollten.
Der gesamte Rest ihres Beitrags ist leider auch relativ unbelastet von Fakten. Das Deutschland großen Reformbedarf hat, wurde seit der ersten Stunde in allen AfD-Wahlkampfprogrammen betont. Möglicherweise haben sie einfach noch nie ein Wahlprogramm der AfD gelesen und beziehen sich allein auf Ausschnitte von Wahlkampfveranstaltungen, so wie in SPON oder SZ berichtet. Und dann diese These der "ausländerfeindlichen Töne". Ich kann´s nicht mehr hören. Ich war auf AfD-Veranstaltungen, ich lese in der Woche ein halbes Dutzend Rundschreiben von der Kreisebene bis zum Bundesvorstand... da ist nicht das kleinste Fitzelchen Ausländerfeindlichkeit, weder offen noch versteckt. Aber letztlich kann man als AfD-Mitglied gar nicht so viel lesen und recherchieren um all diese Anschuldigungen zu widerlegen. Ständig kommt da ein neuer Artikel, der vor den "Rechtspopulisten" warnt und von irgendeinem AfD-Mitglied berichtet, der einen Schäferhund haben soll... und was DAS bedeuten würde, wäre ja wohl so was von klar...
Was ist übrigens eine "pathologische Basis"? Die AfD erlebt im Moment sicher eine sehr schmerzhafte Transformation, weil aus einem reinen Eliten-Projekt (ein paar hundert hochgebildete und politisch interessierte Bürger) eine Bewegung wird. Die Auswirkung ist beispielsweise die aus meiner Sicht falsche Entscheidung, in vielen Gebieten bei Kommunalwahlen anzutreten. Wenn überhaupt etwas die AfD zerstören kann, dann das! Denn der Kitt bei den Anhängern ist/war die gemeinsamen Auffassungen in Fragen der Bundes- und Europapolitik. Es gibt weder die personellen Ressourcen noch einen Konsens, auf dessen Basis man in einem Kommunalwahlkampf eintreten könnte. Schon jetzt wird die AfD ständig dafür geprügelt, dass irgend ein Thema gäbe, zu dem sie NIKCHTS gesagt habe. Wie steht denn die AfD zur Krim-Krise? Ah... kein offizielles Statement? Wie entlarvend. Und was sagt die AfD zum Syrienkonflikt? Auch nichts? Aha, alles klar...
Wieso SOLLTE eigentlich eine junge Partei zu jedem Thema eine Meinung haben? Absurd. Wenn die AfD mal an die 30%-Hürde käme, was in Deutschland völlig ausgeschlossen ist, DANN dürfte der Wähler erwarten, dass man zu jedem Thema eine Meinung haben müsse. Bis dahin wäre es besser, wir blieben eine Interessenspartei.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #23Die AfD erlebt im Moment sicher eine sehr schmerzhafte Transformation, weil aus einem reinen Eliten-Projekt (ein paar hundert hochgebildete und politisch interessierte Bürger) eine Bewegung wird.
Eine "Bewegung"? Ts, ts ... da sieht man's wieder...
Zitat von Frank2000 im Beitrag #23 Aber sicher. Und wenn man dann noch berücksichtigt, dass sowohl Hitler als auch Stalin begeisterte Aufs-Klo-Geher waren und auch Lucke und Petry gern auf´s Klo gehen, dann ist endgültig klar, um was für einen braun-roten Sumpf es sich da handelt.
Man, man, sie bauen sich ja einen ganz schönen Popanz auf, auf den sie dann eindreschen können. So was wie "Autobahn geht ja mal gar nicht" oder besser noch Mach-mir-den-Jenninger. Die AfD hat etwa 17.000 Mitglieder. Wie will ich da ausschließen, dass auch mal ein AfD-Mitglied die Bezeichnung "Systempresse" verwendet hat?
Es geht nicht darum, dass mal eine AfD-Mitglied mal so einen Begriff verwendet. Es geht darum, dass solche Begrifflichkeiten und Verschwörungstheorien ("Das System hat sich gegen uns verschworen!") inflationär gebraucht werden. Es ist gewiss kein Popanz und ich dresche auch nicht auf die AfD ein. Ich sehe nur, wie sich sich gebärdet und für mich ist sie schlicht und ergreifend unwählbar.
Zitat Aber daraus solche Schlussfolgerungen zu ziehen, ist schon dreist.
Die Kritik an der Verwendung des Begriffs System hat Hand und Fuß. Mir sind Leute nunmal sehr suspekt, die von "Systemmedien" schwafeln. Natürlich gibt keine große Vielfalt in der deutschen Presse, da Journalisten sich viel zu häufig mit der grünen und vermeintlich guten Sache gemein machen. Aber im Großen und Ganzen bekommt jede Partei und jeder Politiker sein Fett weg. Und wenn die AfD kritisiert wird, wird sie nicht schlechter behandelt als SPD, FDP oder CDU/CSU beispielsweise.
Zitat Daraus irgendeine Art von Sympathie für rechtsextremes Gedankengut abzuleiten, ist demagogisch. Mich erinnern solche verleumdenden Konstrukte immer an die linke Kampagne zu Westerwelles Zeiten, die aus dem "Projekt 18" auch eine versteckte NAZI-Propaganda rauslesen wollten.
Die 18 in "Projekt 18" als Chiffre für Adolf Hitler zu sehen, hat niemand ernsthaft betrieben oder der FDP ernsthaft unterstellt. Die Attitüde vieler AfDler, Anhänger wie Mitglieder, immer überall eine Verschwörung zu wittern, ist einfach krankhaft. Und bitte unterstellen Sie mir nicht, dass ich mir Einzelfälle heraussuche. Ich beobachte das Treiben schon seit einiger Zeit: Ich lese gerne Leserbriefe, bei SPON, bei der FAZ und auch beim Handelsblatt. Und diese AfDler scheinen wirklich gefangen in einer Scheinwelt, in der alles nur auf eine Verschwörung der "Systemmedien" hinausläuft. Von Dirk Müller halte ich auch recht wenig und ich bin mir sicher, dass seine Fans mehrheitlich AfD-Wähler sind.
Zitat Der gesamte Rest ihres Beitrags ist leider auch relativ unbelastet von Fakten. Das Deutschland großen Reformbedarf hat, wurde seit der ersten Stunde in allen AfD-Wahlkampfprogrammen betont. Möglicherweise haben sie einfach noch nie ein Wahlprogramm der AfD gelesen und beziehen sich allein auf Ausschnitte von Wahlkampfveranstaltungen, so wie in SPON oder SZ berichtet. Und dann diese These der "ausländerfeindlichen Töne". Ich kann´s nicht mehr hören. Ich war auf AfD-Veranstaltungen, ich lese in der Woche ein halbes Dutzend Rundschreiben von der Kreisebene bis zum Bundesvorstand... da ist nicht das kleinste Fitzelchen Ausländerfeindlichkeit, weder offen noch versteckt. Aber letztlich kann man als AfD-Mitglied gar nicht so viel lesen und recherchieren um all diese Anschuldigungen zu widerlegen. Ständig kommt da ein neuer Artikel, der vor den "Rechtspopulisten" warnt und von irgendeinem AfD-Mitglied berichtet, der einen Schäferhund haben soll... und was DAS bedeuten würde, wäre ja wohl so was von klar...
Und ich habe immer den Newsletter der Storch bekommen. Keine Ahnung, wie ich da auf den Verteiler kam.
Zitat Was ist übrigens eine "pathologische Basis"? Die AfD erlebt im Moment sicher eine sehr schmerzhafte Transformation, weil aus einem reinen Eliten-Projekt (ein paar hundert hochgebildete und politisch interessierte Bürger) eine Bewegung wird.
Hat die Bewegung auch schon eine Hauptstadt?
Zitat Die Auswirkung ist beispielsweise die aus meiner Sicht falsche Entscheidung, in vielen Gebieten bei Kommunalwahlen anzutreten. Wenn überhaupt etwas die AfD zerstören kann, dann das! Denn der Kitt bei den Anhängern ist/war die gemeinsamen Auffassungen in Fragen der Bundes- und Europapolitik. Es gibt weder die personellen Ressourcen noch einen Konsens, auf dessen Basis man in einem Kommunalwahlkampf eintreten könnte. Schon jetzt wird die AfD ständig dafür geprügelt, dass irgend ein Thema gäbe, zu dem sie NIKCHTS gesagt habe. Wie steht denn die AfD zur Krim-Krise? Ah... kein offizielles Statement? Wie entlarvend. Und was sagt die AfD zum Syrienkonflikt? Auch nichts? Aha, alles klar...
Das ist Kritik, die sich fast jede Partei gefallen lassen muss. Lucke war doch in der CDU und eigentlich müsste er wissen, wie der Hase in der Politik läuft.
Zitat Wieso SOLLTE eigentlich eine junge Partei zu jedem Thema eine Meinung haben? Absurd. Wenn die AfD mal an die 30%-Hürde käme, was in Deutschland völlig ausgeschlossen ist, DANN dürfte der Wähler erwarten, dass man zu jedem Thema eine Meinung haben müsse. Bis dahin wäre es besser, wir blieben eine Interessenspartei.
Das ist der große Kritikpunkt. Ich wähle Parteien wegen ihrer Leitlinien. Ich bin Liberaler und wähle die Partei, die ich für beste Kämpferin der liberalen Sache halte. (Nach wie vor FDP.) Ich wähle keine Partei, bei der zu viele offene Fragen sind und ich nicht abschätzen kann, ob sich die Partei in meinem Sinne verhält, wenn es sie sich Problemen konfrontiert sieht, an die man bei der Drucklegung des Parteiprogrammes gar nicht dachte. Ich wähle nicht die AfD, nur weil mir ein, zwei Punkte gut gefallen, wenn ich damit rechnen muss, dass aufgrund eines Leitlinienmangels die "Bewegung" sowohl nach rechts außen als auch nach links außen abdriften kann. Und das sehe ich sowohl bei den Piraten als auch bei der AfD bereits als gegeben. Man muss sich nur die Anhängerschaft ansehen und wie sie sich artikuliert.
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