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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 71 Antworten
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Nola Offline



Beiträge: 1.719

29.03.2014 13:02
Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Genug ist genug, könnte man denken.

Beachtet man die neuesten Veröffentlichungen in der Faz könnte man auch verwundert darüber spekulieren
ob er nun zum "medialen Abschuss" freigegeben ist? Ungewöhnliche Berichterstattung allenthalben.

Alle, aber auch alle Hoffnungen, die in eine westlich orientierte Türkei seit jahrzehnten gesetzt wurden, hat der MP Erdogan in seiner Amtszeit Stück für Stück zerschlagen unter Zuhilfenahme der Taqiyya (also die ausdrücklich religiös sanktionierte Erlaubnis zu Täuschung und Verstellung in der Auseinandersetzung mit „Ungläubigen“).

Eines der schlimmsten Beispiele zeigt sich in der fortwährenden Zündelei in Kriegsgebieten (so der Einmarsch in den Irak) oder solchen, die es weiterhin bleiben sollen. So auf syrischem Gebiet und entlang syrischer Grenzen nebst Rebellenlagern in der Türkei.

Die Folge war eine Stationierung Deutscher Soldaten, die nicht nur schlecht behandelt wurden, sondern auch einen Mißbrauch der Nato darstellen für Erdogans politische Macht-Ambitionen. False-Flag-Operationen gehören zum Geschäft und damit wird das aktuell mitgeschnittene Gespräch, veröffentlicht in der FAZ, keinen verwundern. Erdogan, der sich selbst gern als Führer bezeichnen läßt, in unseren Medien gnädig auf "Meister" übersetzt, ist und bleibt der faule Apfel im Korb der Nato und auch des nahen Ostens und der Westen kann den Kopf nicht mehr in den Sand stecken, denn der faschistische Erdogan (Im ÖR vor einigen Tagen sogar der "islamistische MP Erdogan" genannt, zieht uns alle mit hinein. Das er auch noch von der EU seit Jahren fürstlich bezahlt wird, für einen imaginären zukünftigen EU-Beitritt und seine durch die Türkei führenden Pipeline's ist dann wohl "höhere Politik", die uns eine Wahl zwischen Pest und Cholera läßt. Eigentlich müßte Putin Provision von der Türkei kassieren.

Am Sonntag sind Wahlen in der Türkei, Kommunalwahlen an denen sich Erdogan messen lassen wollte mit seiner AKP. Während die Medien schon sortiert und gebrieft wurden, geht es auch freien Internetzugängen an den Kragen. Nach Twitter nun auch Youtube und wer weiß was noch im Hintergrund gecancelt wurde.

Hier nun die FAZ:

Zitat

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausla...n-12868947.html

Im Wortlaut „Einen Vorwand können wir liefern“
28.03.2014 · Das veröffentlichte Gespräch bringt Ankara in die Bredouille. FAZ.NET dokumentiert eine Stelle im Wortlaut, in der es um einen fingierten Raketenangriff auf türkisches Territorium geht - um damit ein militärisches Eingreifen in Nordsyrien zu rechtfertigen.




Zitat

http://www.n-tv.de/politik/Erdogan-kaemp...le12557341.html

In der Türkei finden an diesem Sonntag Kommunalwahlen statt, die auch eine Abstimmung über die Politik von Ministerpräsident Erdogan sind. Wie kein anderer trieb dieser zuletzt die Polarisierung der türkischen Gesellschaft voran, das politische Klima ist vergiftet.
(...)
Das politische Klima ist vergiftet, die Korruptionsvorwürfe sind nach wie vor nicht juristisch aufgearbeitet. "Wir könnten ein sehr ernstes Legitimationsproblem mit Blick auf den Ministerpräsidenten bekommen", sagt Cengiz Aktar vom Istanbuler Zentrum für Politik der Sabanci-Universität. Erdogan sei durch den Korruptionsskandal schwer angeschlagen, zudem werde er mit einem Wahlergebnis von deutlich unter 50 Prozent ab Sonntag nicht mehr argumentieren können, dass er den "nationalen Willen" repräsentiere: "Früher oder später wird sich Erdogan für die Vorwürfe verantworten müssen."

************

http://www.focus.de/politik/cicero-exklu...aid_133895.html

von Ralph Giordano
Die Unfähigkeit zur Selbstreflexion
Lassen Sie mich noch ein Wort sagen zu der höchst zwielichtigen Rolle der geradezu inflationär emporschießenden türkisch-muslimischen Migrantenverbände in Deutschland, allen voran die am Tropf der türkischen Religionsbehörde Diyanet hängende Ditib, die Türkisch Islamische Union der Anstalten für Religion e.V. Obwohl sie dauernd ihre Treue zum Grundgesetz beteuert, hielte ihr vorgegebenes laizistisches Islamverständnis einer näheren Prüfung nicht stand. Türkische Kritiker halten sie für von radikal-nationalistischen Organisationen unterwandert und nennen Querverbindungen zu Verbänden und Parteien, die statt auf Integration auf kulturelle Identitätsbewahrung der Immigranten und ihrer Nachkommen hinarbeiten. Dazu wird bekannt, dass Ditib-Imame eine Sonderausbildung erhalten, die den Völkermord an den Armeniern 1915/16 im türkisch-osmanischen Reich zu einem „Mythos“ erklärt – „Auschwitz-Lüge“ auf Türkisch.

Was wissen wir von der Tätigkeit der vielen zugewanderten international-islamistisch orientierten Funktionsträger innerhalb der nicht mehr zu zählenden Verbände? Und wie ehrlich können denn Bekenntnisse zu den Prinzipien der säkularen Demokratie sein, wenn es doch die Taqiyya gibt (...)


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http://www.deutsch-tuerkische-nachrichte...egangen-werden/


„ Positive Entwicklungen in der Energiezusammenarbeit zwischen Großbritannien und der Türkei, können der Türkei bei der Öffnung des Energiekapitels ebenso helfen wie bei der Erreichung der EU-Mitgliedschaft“, so der britische EU-Minister.


♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

31.03.2014 18:02
#2 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Danke, liebe Nola, dass Sie uns an Ihren Gedanken zur Türkei teilhaben lassen.

Zitat von Nola im Beitrag #1

Beachtet man die neuesten Veröffentlichungen in der Faz könnte man auch verwundert darüber spekulieren
ob er nun zum "medialen Abschuss" freigegeben ist? Ungewöhnliche Berichterstattung allenthalben.


Es ist durchaus eine positive Entwicklung, dass Erdogan in der deutschen Presse nicht mehr so unkritisch gesehen wird. Etwa bei Chávez waren linke Zeitungen (meinem Eindruck nach) bis zum bitteren Ende nicht zu einer differenzierten Berichterstattung bereit.

Zitat
Alle, aber auch alle Hoffnungen, die in eine westlich orientierte Türkei seit jahrzehnten gesetzt wurden, hat der MP Erdogan in seiner Amtszeit Stück für Stück zerschlagen unter Zuhilfenahme der Taqiyya (also die ausdrücklich religiös sanktionierte Erlaubnis zu Täuschung und Verstellung in der Auseinandersetzung mit „Ungläubigen“).



So weit muss man da wohl gar nicht gehen. Täuschung und Verstellung gehören zu den (auch außerhalb der islamischen Welt gern zur Anwendung gebrachten) Grundkompetenzen eines jeden Autokraten.

Zitat
der faschistische Erdogan



Ich bin mit der Vokabel "Faschist" lieber ein bisschen vorsichtig, weil sie von bestimmten Kreisen inflationär gebraucht wird. Richtig ist aber jedenfalls, dass ein deutscher Politiker, der aufträte und handelte wie Erdogan, für das in seinem Fall geradezu schmeichelhafte Attribut "Rechtspopulist" noch direkt dankbar sein müsste.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

02.04.2014 12:01
#3 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #2


Ich bin mit der Vokabel "Faschist" lieber ein bisschen vorsichtig, weil sie von bestimmten Kreisen inflationär gebraucht wird. Richtig ist aber jedenfalls, dass ein deutscher Politiker, der aufträte und handelte wie Erdogan, für das in seinem Fall geradezu schmeichelhafte Attribut "Rechtspopulist" noch direkt dankbar sein müsste.




Zitat

http://www.theeuropean.de/hamed-abdel-sa...sche-faschismus
(...)
The European: Hinkt der Vergleich zum deutschen Faschismus nicht spätestens da, wo dieser in industrialisierten Massenmord gemündet hat? Dem politischen Islam kann man nichts Vergleichbares vorwerfen.

Abdel-Samad: Doch.

The European: Doch?
Abdel-Samad: Ich will nichts mit dem Holocaust vergleichen, aber mit der Massenvernichtung. Erstens darf die Messlatte für Faschismus nicht bei sechs Millionen ermordeten Juden liegen. Zweitens hat der Islamismus Millionen Menschen auf dem Gewissen. Denken wir an die Bürgerkriege, die Islamisten entfesselt haben. Algerien: Hunderttausende Tote. Somalia: Hunderttausende Tote. Afghanistan: Hunderttausende Tote. Im Irak, in Syrien und Libyen; die Tausenden Terroranschläge in aller Welt. Da kommt man schon knapp auf sechs Millionen Tote, wenn man will.

The European: Trotzdem ist das nicht dasselbe.

Abdel-Samad: Der Punkt ist doch, dass industrielle Tötung keine Bedingung für Faschismus ist. Faschismus ist eine geistige Haltung.

(...)

The European: Was ist mit den eher säkularen Regimen, die es in der islamischen Welt gibt und gab? Diese hatten und haben ähnliche Probleme.

Abdel-Samad: Es gibt dort keinen wirklichen Säkularismus. Auch die eher säkularen Regime haben vom Islam profitiert und ihn als Legitimation benutzt. Religion ist nützlich für jemanden, der die Macht hat. Die Türkei ist das beste Beispiel.

The European: Wie meinen Sie das?

Abdel-Samad: Die Früchte der Erneuerung wuchsen dort erst, als die Macht der Religion durch Kemal Atatürk gebrochen wurde. Man lobte Erdoğan am Anfang, obwohl er nichts anderes tat, als diese Früchte zu pflücken. Man sprach dann vom „moderaten Islamismus“. Ich habe diesen Begriff immer abgelehnt. Es gibt keinen moderaten Islamismus – das ist ein Paradoxon.

The European: Warum?

Abdel-Samad: Wenn ein Islamist an die Macht kommt, will er eine islamistische Gesellschaftsordnung durchsetzen, die Scharia einführen und die Welt erobern. So tickt ein Islamist. Erdoğan hat seine Ziele und Motivation eine Weile geschickt versteckt und den Westen ausgetrickst, um seine Gegner in der Türkei auszuschalten. Als er dann alle Zügel fest in der Hand hielt, hat er seine hässliche, faschistoide Fratze gezeigt. Das Osmanische Reich hatte damals den Buchdruck abgelehnt, heute schaltet Erdoğan Twitter ab.


♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Nola Offline



Beiträge: 1.719

04.04.2014 10:35
#4 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat
Abdel-Samad: Ich will nichts mit dem Holocaust vergleichen, aber mit der Massenvernichtung. Erstens darf die Messlatte für Faschismus nicht bei sechs Millionen ermordeten Juden liegen. Zweitens hat der Islamismus Millionen Menschen auf dem Gewissen. Denken wir an die Bürgerkriege, die Islamisten entfesselt haben. Algerien: Hunderttausende Tote. Somalia: Hunderttausende Tote. Afghanistan: Hunderttausende Tote. Im Irak, in Syrien und Libyen; die Tausenden Terroranschläge in aller Welt. Da kommt man schon knapp auf sechs Millionen Tote, wenn man will.



http://www.theblaze.com/contributions/tu...an-armenians-2/

Wieder einmal geht der türkische Ministerpräsident Erdogan, der nach wie vor den armenischen Genozid leugnet, gegen die Armenier vor. Wieder einmal werden sie getötet oder vertrieben.

Islamische Jihadisten überquerten am 21. März die syrisch-türkische Grenze und begannen ihren Jihad in der christlich-armenischen Stadt Kessab, berichtet Raymond Ibrahim auf The Blaze. Scharfschützen nahmen die Zivilbevölkerung ins Visier und die Stadt schossen mit Mörsergranaten. 80 Menschen sollen getötet worden sein.

Ein Video der Jihadisten, die durch die zerstörte Stadt gingen, benötigt keine Übersetzung, immer wieder ist der Triumphschrei "Allahu Akhbar" zu hören. Augenzeugen sagen, dass die Jihadisten die türkische Grenze passierten und offen durch türkische Militäranlagen zogen. Nach Angaben von türkischen Reportern trugen die Angreifer ihre Verletzten in türkische Einrichtungen in der Stadt Yayladagi zur Behandlung.

http://europenews.dk/files/neuer_tuerkis...he_christen.png

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Nola Offline



Beiträge: 1.719

21.05.2014 15:15
#5 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat

http://orf.at/stories/2230279/2230280/

Erst einer seiner engsten Berater, nun er selbst: Seit Freitag sieht sich der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan mit Vorwürfen konfrontiert, bei einem Besuch in der Stadt Soma, dem Ort des schweren Bergwerksunglücks von vor einigen Tagen, handgreiflich geworden zu sein. Er soll einen Bergmann und ein 15-jähriges Mädchen geohrfeigt haben.
(...)
Der Betroffene, ein Bergmann namens Tamer Kuruca, habe den Vorfall bestätigt, aber gleichzeitig gemeint, die Ohrfeige sei sicher nicht gewollt gewesen. Obwohl er auch von Leibwächtern des Regierungschefs verprügelt worden sei, wolle er keine Strafanzeigen erstatten. Er wolle eben nur eine Entschuldigung. Das Ganze soll sich in einem Supermarkt ereignet haben.



Das sich Erdogan mit seiner Rede in Soma keine Freunde gemacht hat, ist bekannt. Umsomehr wird er sich ins Zeug legen am Samstag vor der EU-Wahl, wenn er seine "Bürger" in Deutschland auf AKP-Kurs und damit auch auf AECR-Kurs (Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten) deren Mitglied die AKP Erdogans ist, also auf EU-Wahl einschwören wird. Das zeigt einmal mehr, wie forsch und unsensibel Herr Erdogan vorgeht nein vorwärts prescht. Sollte er es tun und nur in einem einzigen Satz Empfehlungen in dieser Richtung zur EU-Wahl geben, würde ich ihn zur "Persona non grata" vorschlagen.

Zitat

http://www.bild.de/politik/inland/recep-...62510.bild.html

Krawall-Alarm vor dem umstrittenen Erdogan-Auftritt in Köln!

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan (60) will am Samstag vor 18 000 Landsleuten sprechen. Die Polizei rechnet einer internen Sicherheitsanalyse zufolge mit 20 000 Gegendemonstranten und „aufgeheizter Stimmung“ unter den Erdogan-Gegnern.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer (40, CSU), hält den Auftritt deshalb für „unverantwortlich“. Mayer zu BILD:

„Der geplante Auftritt des Wahlkämpfers Erdogan ist in höchstem Maße unsensibel und unverantwortlich. Angesichts der angekündigten Gegendemonstrationen drohen für die Polizisten und die Teilnehmer schwere Gefahren für Leib und Leben. Erdogan hat wahrlich derzeit in der Türkei Wichtigeres zu tun als in Deutschland auf Wahlkampftour zu gehen.“



Wer zahlt das Ganze?
Wenn ich richtig informiert bin, ist das ein Privatbesuch und wird privat von Erdogan finanziert. Dazu gehören Leibwächter und Ordner in der Veranstaltungs Arena in Köln. Polizeiaufgebote, die die Straßen und Zufahrten bzw. die Demonstranten begleiten werden, sind ähnlich wie bei Fußballspielen zu händeln, daß wären dann wohl die Steuerzahler.

Überwiegend liest man im Netz und den Medien, daß große Bedenken gegen diesen Besuch bestehen, doch bis jetzt ficht das Herrn Erdogan nicht an, ebenso wenig wie das Grubenunglück, welchem er bescheinigte, daß es nunmal überall auf der Welt solche Unglücke gäbe.

Zitat

http://deutsch-tuerkische-zeitung.de/die-wahren-dreckigen/

Grubenunglück in der Türkei
Die wahren Dreckigen
Es sind Momente die einem den Atem verschlagen. Momente, die nicht in Worte zu fassen sind. Als der Minenarbeiter, der noch vor wenigen Minuten mit seiner vergifteten Lunge, halbtot aus der Todesgrube herausgezogen wird, vor dem Krankenwagen fragt: „Soll ich meine Schuhe ausziehen, sonst wird der Wagen schmutzig?“ hält die ganze Türkei inne. Die Worte des Kumpels treffen. Sie treffen so hart, dass viele vor ihren Fernsehern sprachlos werden. Das Land ist in Trauer gehüllt.(...)

Die Stiefel dieses Mannes waren nicht schmutzig. Sie waren zwar Pechschwarz, aber nicht dreckig. Sie waren sauber. So habe ich es gesehen, genauso wie Millionen anderer Zuschauer auch. Wäre ich doch nur gerade in Soma, ging flüchtig eine Stimme durch meinen Kopf. Was würde ich diesem Menschen sagen wollen? Ich würde ihm sagen:

Kumpel, die wahren Dreckigen, die wirklich Schmutzigen werden niemals da stehen, wo du bist. Die auf Hochglanz polierten Schuhe deines, mit “Kostensenkung”prahlenden, Geschäftsführers sind viel dreckiger, als deine Stiefel.

Die wahren Dreckigen, die dich gestern noch als minderwertige "Schwarze Türken” beschimpft haben, werden Heute versuchen, aus deinem Leid Kapital zu schlagen.



AN DIESER STELLE SENDE ICH MEIN BEILEID UND MEIN MITGEFÜHL AN DIE OPFER UND HINTERBLIEBENEN DIESES GRUBENUNGLÜCKS

Allah yardimcilari olsun! Gott beschütze sie!

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Nola Offline



Beiträge: 1.719

24.05.2014 12:34
#6 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Man muß sich das mal vorstellen, in einem Land das sich am Vortag von Wahlen befindet, werden aus vorauseilendem Gehorsam Wahlplakate abgehangen, einer für den MS unangenehmen Partei nämlich "pro Köln". Diese Wahlplakate tragen das Bild einer durchgestrichenen Moschee zur Schau mit den Worten "Angstraum Stadt, wir habens satt". Das ist eine durchaus unbeleidigende Botschaft, die von vielen Bürgern der Stadt Köln so zum Ausdruck gebracht wird. Man kann darüber denken, was man will und diesen Bürgerzusammenschluß beurteilen wie man will, er ist nicht gegen den Rechtsstaat und seine Demokratie gerichtet und deshalb auch nicht verboten oder irgendwie kriminell.

Die Tatsache, das Herr Erdogan bei seiner Gastrede in der Kölner „Lanxess“-Arena vor dem Anblick dieser Plakate geschützt werden soll, von wem auch immer (verläuft vermutlich im Sande) ist ein Stück aus dem Tollhaus.

Unsere Politiker (Gebetsmühle on: d. h. eigentlich ja der Europarat, über den europ. Rat, weiter in das europäische Parlament ... usw. wir kennen ja das Prozedere) propagieren wie sehr unsere Demokratie geschützt werden muß, indem sie Strafparagraphen wegen Anfeindungen gegen Minderheiten zum Schutz der Religionen, Rassen und Hass auf dieselben erläßt. Und in genau diesem Land werden Wahlplakate abgenommen, die explizit nicht widerrechtlich sind, wegen eines Privatbesuches des Herrn Erdogan.

„Nun gilt es zu klären, wer den Auftrag für die Entfernung der Plakate gegeben hat“, ergänzte Willuhn, der bei der Behörde für die Bearbeitung von politischen Straftaten zuständig ist. Die Beseitigung von Wahlwerbung sei strafbar. Die Lanxess-Arena, in der Erdogan am Nachmittag auftritt, gab zu dem Fall keine Stellungnahme ab.



Zitat

http://www.rundschau-online.de/koeln/vor...6,27228368.html

Plakate rund um „Lanxess“-Arena abgehängt
Erstellt 23.05.2014
Rund um die Lanxess-Arena in Deutz wurden zahlreiche Wahlplakate der rechtsgerichteten Bürgerbewegung „pro Köln“ gezielt entfernt. Der Staatsanwalt ermittelt wegen des Verdachts der Sachbeschädigung.

„Wir haben ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und/oder des Diebstahls und der Wahlbehinderung eingeleitet“, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn der Kölnischen Rundschau.

Am Freitagmorgen fuhren zwei Mitarbeiter einer Firma mit einem Hubwagen Straßen rund um den Veranstaltungsort ab und entfernten die Wahlwerbung. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Arbeiter dafür einen Auftrag erhalten haben.

„Sie werden es nicht auf eigene Veranlassung getan haben“, sagte der Ankläger. Die Sicherheitsbehörden gehen von einem klaren Zusammenhang mit dem umstrittenen Besuch des türkischen Ministerpräsidenten aus. Es sei eine professionell durchgeführte Aktion gewesen, hieß es von der Staatsanwaltschaft.



♥lich Nola

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Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

24.05.2014 13:48
#7 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #5
Umsomehr wird er sich ins Zeug legen am Samstag vor der EU-Wahl, wenn er seine "Bürger" in Deutschland auf AKP-Kurs und damit auch auf AECR-Kurs (Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten) deren Mitglied die AKP Erdogans ist, also auf EU-Wahl einschwören wird. [...] Sollte er es tun und nur in einem einzigen Satz Empfehlungen in dieser Richtung zur EU-Wahl geben, würde ich ihn zur "Persona non grata" vorschlagen.

Da besteht wohl keine Gefahr. Meines Wissens hat die AECR keine deutsche Mitgliedspartei und steht hier somit gar nicht zur Wahl.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

24.05.2014 16:17
#8 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #7
Zitat von Nola im Beitrag #5
Umsomehr wird er sich ins Zeug legen am Samstag vor der EU-Wahl, wenn er seine "Bürger" in Deutschland auf AKP-Kurs und damit auch auf AECR-Kurs (Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten) deren Mitglied die AKP Erdogans ist, also auf EU-Wahl einschwören wird. [...] Sollte er es tun und nur in einem einzigen Satz Empfehlungen in dieser Richtung zur EU-Wahl geben, würde ich ihn zur "Persona non grata" vorschlagen.

Da besteht wohl keine Gefahr. Meines Wissens hat die AECR keine deutsche Mitgliedspartei und steht hier somit gar nicht zur Wahl.


In der Tat, man weiß es nicht, weil darüber auch keine Informationen an die Bürger gebracht werden. Aber es gibt sie und die AKP ist Mitglied. Genauso gibt es in DE genügend Parteien, die im Zusammenschluß der zwei großen Europäischen Zusammenschlüsse aufgehen könnten.

Nun man weiß es nicht wirklich und es ist keine Holpflicht des Bürgers, sondern eine Bringepflicht vor Wahlen zu deklarieren wie die Zusammensetzung wirklich ist. Man kann es irgendwo nachlesen, ja, aber präsentiert wirds einem nicht.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

24.05.2014 20:40
#9 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #8
es ist keine Holpflicht des Bürgers, sondern eine Bringepflicht vor Wahlen zu deklarieren wie die Zusammensetzung wirklich ist. Man kann es irgendwo nachlesen, ja, aber präsentiert wirds einem nicht.


Es wird allmählich Zeit, "dem Bürger", aber auch den Medien, der Politik, der Intelligenzija, den Gemeindevorstehern der Frommen Denkungsart e tutti quanti klipp & klar anzuzeigen, daß die alte Verteilung von Holpflicht & Bringschuld Schnee von gestern ist. Wer Bürger* sein will, muß sich selbständig informieren & bereit sein, die nötige Zeit zu investieren & sich das nötige Instrumentarium zu verschaffen: Netzanbindung & Smartphones sind heute wahrlich kein Privileg "der herrschenden Klasse" oder sonstiger 1-Prozent- Oligarchen mehr. Der Hinweis darauf, daß "die Bürger" über die alten "magischen Kanäle" à la McLuhsn mittlerweile über kein einziges Thema von Bedeutung, sei es "Eurorettung", angebliche Klimagefährdung, die Militanz gewisser Aucheuropäer auf einem Niveau informiert werden, das über das Niveau des Realsoz hinausgeht, was Auswahl & Wahrheitsliebe angeht: das müßte für einen wirklichen citoyen hinreichend sein. Das Problem ist, daß man von den medialen Nutznießern & Ohrenbläsern dieser Staatsfrömmigkeit nicht erwarten kann, sich selbst als Teil des Problems, nicht als der Lösung, hinzustellen.

* & zwar sowohl als bourgeois wie als citoyen. Obwohl der Amazonkäufer & Onlinebanker in puncto Netzaffinität gegenüber dem zoon politikon einen evolutiven Standortvorteil genießt.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

26.05.2014 19:24
#10 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Nachdem nun erste Pressemeldungen da sind,
vom Deutschlandbesuch des Herrn Erdogan und seiner Rede in Köln,
hier die Infos:



Zitat

http://www.focus.de/politik/deutschland/...id_3870698.html

Erdogan hatte am Samstagabend bei seiner umstrittenen Rede in Köln mit Kritikern in seiner Heimat und im Ausland abgerechnet. In der Türkei würden von oppositionellen Gruppen Lügen und Intrigen verbreitet, die dann im Ausland aufgenommen würden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Erdogan im Vorfeld der Veranstaltung zur Zurückhaltung aufgerufen. Mehrere Politiker hatten ihn auch angesichts des Bergwerksunglücks in Soma mit 301 Toten einen Verzicht des Auftritts nahegelegt. Erdogan wird vorgeworfen, die Katastrophe verharmlost zu haben und eine Mitverantwortung für laxe Sicherheitsstandards zu tragen.

Auch darauf ging Erdogan in seiner Rede ein: Die Kritik an der Aufarbeitung des Bergwerksunglücks sei völlig unangemessen, sagte der islamisch-konservative Politiker vor 18.000 jubelnden Anhängern. Die Verantwortlichen der Katastrophe würden ermittelt. „Wir werden alles dafür tun, dass diese zur Rechenschaft gezogen werden.“

Zehntausende Protestierten
Für den Tod zweier Demonstranten machte er "illegale Kräfte" verantwortlich. Gegner der Regierung hätten die Polizei mit Molotow-Cocktails angegriffen.





Zitat

http://derstandard.at/2000001531502/Erdo...auf-Stimmenfang

Der türkische Premier hat in Deutschland Wahlkampf in eigener Sache gemacht
Er kam mit seiner alten Parole nach Köln: Integration ja, Assimilierung nein, hämmerte Tayyip Erdogan seinen Anhängern ein; lernt Deutsch, aber vergisst das Vaterland nicht, mahnte der türkische Regierungschef.
(...)
Welchen Dienst an der Integration der türkische Regierungschef damit tatsächlich leistet, bleibt dahingestellt. Mit 1,3 Millionen türkischen Wählern ist Deutschland die achtgrößte türkische Provinz, hinter Konya (1,4 Mio.) in Zentralanatolien und vor Mersin (1,1 Mio.) im Südwesten. Nur das zählt gegenwärtig für Erdogan. In zweieinhalb Monaten will er sich zum Staatschef wählen lassen.
(...)
Der Türkei-Korrespondent habe ihn, Erdogan, in einem jüngsten Bericht "zur Hölle" geschickt, rief der Regierungschef. Das aber ist eine Verfälschung der Tatsachen. Hasnain Kazim, der pakistanischstämmige deutsche Reporter, hatte in seinem Bericht über das Grubenunglück in Soma einen türkischen Minenarbeiter zitiert. Der sagte: "Zur Hölle mit Erdogan."

Gegen Kazim begann eine Rufmordkampagne auf Twitter. Als Todesdrohungen folgten, zog der Spiegel ihn und seine Familie aus der Türkei ab. Dem türkischen Außenministerium, das sonst alle Vorgänge auf diesem Erdenrund kommentiert, fiel dazu nichts ein.





Zitat

http://www.islamische-zeitung.de/index.cgi?id=17957

Erdogan beschwor die neue Stärke der Türkei, aber auch die Freundschaft mit Deutschland. Stark war sein Argument, dass nur eine lebendige deutsch-türkische Freundschaft Deutschland vor neuem Rechtsradikalismus schütze. Polemik bezüglich der fragwürdigen Aufklärung der NSU-Mordserie sparte er dabei dankenswerterweise aus. Im außenpolitischen Teil warf Ministerpräsident Erdogan Europa Doppelmoral im Umgang mit den Verhältnissen in Ägypten vor.

Vor seinen 20.000 Anhängern wiederholte der türkische Regierungschef seine umstrittene Losung „Integration ja, Assimilation nein“, fügte aber zugleich das Bekenntnis hinzu, dass seine Landsleute „Deutsch lernen und in Deutschland nicht wie Fremde leben sollten“. Er erinnerte an die enorme Leistung tausender Immigranten, die heute über 80.000 Betriebe in Deutschland führten.

Nebenbei lobte Erdogan den Veranstalter, die UETD. Für was genau wurde nicht ganz klar. In den letzen Jahren hatte der Verein seine Politik nicht besonders gut erklären können. Für die Mehrheitsgesellschaft sind zehntausende türkische Fahnenträger in Köln wohl nach wie vor eher irritierend. Auch ein inhaltliches Rahmenprogramm, ein paar deutsche Worte und eine professionelle Live-Übersetzung der Rede hätten der Veranstaltung mehr Aufmerksamkeit und Verständnis beschert.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Nola Offline



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20.07.2014 20:29
#11 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Nun ist ihm nichts mehr heilig, erst die Bevölkerung aufstacheln, dann zur Besonnenheit gegenüber jüdischen Mitbürgern aufrufen, na ja aber wenn diese nicht auf ihn hören ...


Zitat
http://www.welt.de/politik/ausland/article130351366/Erdogan-nennt-Israel-barbarischer-als-Hitler.html

Erdogan nennt Israel "barbarischer als Hitler"Angesichts der Gewalt im Nahen Osten hat der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan Israels Politik mit der von Hitler verglichen. Die Israelis hätten "kein Gewissen, keine Ehre, keinen Stolz".

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat mit einem Hitler-Vergleich im Zusammenhang mit der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen einen diplomatischen Eklat ausgelöst.

In seiner israelkritischen Rede rief Erdogan die türkische Bevölkerung zur Ruhe auf. Es dürfe keine Übergriffe auf jüdische Mitbürger geben.

Das israelische Außenministerium sprach am Samstag eine Reisewarnung für die Türkei aus. Demnach sollten Israelis eine Reise in das Land möglichst vermeiden. Wenn es sich nicht anders einrichten ließe, sollten israelische Bürger bei einem Besuch in der Türkei wachsam sein und Demonstrationen meiden.



♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Nola Offline



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30.07.2014 10:40
#12 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Man kann sich ja nicht um alles kümmern, aber wozu hat man seinen "Vize" ...


Zitat
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-erdogans-stellvertreter-will-frauen-das-lachen-verbieten-a-983400.html
Der stellvertretende Regierungschef der Türkei beklagt einen Verfall der Moral. Die Schuld sieht Bülent Arinc bei den Frauen - weshalb er ihnen laute Heiterkeit in der Öffentlichkeit untersagen will.

Hamburg/Istanbul - Lachen verträgt sich nicht mit Tugendhaftigkeit, meint der türkische Vizeregierungschef Bülent Arinc. Nun will er türkischen Frauen laute Heiterkeit in der Öffentlichkeit verbieten. Das berichten mehrere Zeitungen am Dienstag. Arinc, Regierungssprecher und einer der Stellvertreter von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, beklagt demnach einen Verfall der Moral in der Türkei.

Der Wertemangel sei ein großes Problem. "Tugendhaftigkeit ist so wichtig, sie ist nicht nur ein Begriff", sagte er. "Sie ist eine Zierde für Männer und Frauen gleichermaßen."

Die Opposition kritisierte die Äußerungen des Politikers. Der Kandidat der großen Parteien für die Präsidentschaftswahl am 10. August, Ekmeleddin Ihsanoglu, wies Arincs Äußerungen zurück. Nichts brauche die Türkei so sehr wie das fröhliche Lachen von Frauen, erklärte Ihsanoglu im Internetportal Twitter. Die Fernsehjournalistin Banu Güven rief zu wöchentlichen Lach-Kundgebungen von Frauen auf.


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Zettel im August 2008

Nola Offline



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04.08.2014 13:26
#13 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Präsidentenwahl: Wahlbeteiligung von Auslandstürken sehr schwach

Am Wochenende lief die Wahl durch Auslandstürken für den neuen Präsidenten in der Türkei ab. Da eine Briefwahl nicht erlaubt war, mietete das auswärtige türkische Amt "Wahllokale" in Deutschland an. Die Wahlbeobachter unterlagen strengen Vorgaben, die durch eine türkische Wahlkommision festgelegt wurden, auch wurde Journalisten der Zugang zu den Wahllokalen verweigert. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und der Journalistenverband dju werteten das als Eingriff in die Pressefreiheit.

Ein Klamauk, ein Spektakel wurde erwartet und im Berliner Olympia-Stadion wehte hoch oben die türkische Flagge. Jedoch haben nach Ende des erwarteten Jubel- und Freudentaumel nur etwa 5 % der wahlberechtigten Türken gewahlt. Nichtmal das Geschenk an die Frauen, welches mit der "Istanbuler Konvention" von 2011:

http://de.wikipedia.org/wiki/Konvention_...uslicher_Gewalt

nun auch endlich von der Türkei ratifiziert wurde und zum 1. August 2014 in Kraft tritt, hat den erhofften Stimmenanteil bewirkt. Wie auch, wenn der türkische Vizeregierungschef Bülent Arinc schon ein Frauenlachen für Untugendhaft hält, glaubt man der Umsetzung dieser Konvention kein Wort.

Hier ein paar Meldungen zur Wahl, ausgenommen den "Spiegel", der mit ca. 16 Seiten auf türkisch berichtet, also gehe ich davon aus, das er seine Leserschaft nicht in der Deutschen Landessprache erreichen will und auch nicht sieht.

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Zitat
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/tuerkei-praesidentenwahl-wahlbeteiligung-ausland

Es war eine historische Stimmabgabe: 2,7 Millionen Türken durften erstmals außerhalb ihres Landes den Präsidenten wählen. Genutzt haben es die wenigsten. 4. August 2014 10:16 Uhr

Ein Wahllokal für Türken in einer Messehalle in Hannover. | © Holger Hollemann/dpa
Nach der mehrtägigen Stimmabgabe von Auslandswählern für die türkische Präsidentenwahl zeichnet sich eine äußerst geringe Beteiligung ab. Nur etwa fünf Prozent der rund 2,7 Millionen wahlberechtigten Auslandstürken hätten ihre Stimme abgegeben, berichtet die Zeitung Hürriyet unter Berufung auf die unabhängige Beobachtergruppe Gurbetin Oylari.
Die türkischen Auslandswähler konnten vom 31. Juli bis zum 3. August in ihren jeweiligen Ländern ihre Stimme für die Präsidentschaftswahl am 10. August abgeben. Laut dem Hohen Wahlrat (YSK) verpasste die große Mehrheit der Auslandswähler jedoch die Frist, um einen Termin zur Stimmabgabe in ihren Wohnorten zu vereinbaren.

In Deutschland waren 140.000 Türken wahlberechtigt, davon wurden laut Hürriyet Termine an 6,6 Prozent vergeben. Die Zeitung Cumhuriyet meldete, mancherorts seien 30 Prozent der potenziellen Wähler in den Wahllokalen zurückgewiesen worden, weil sie keinen Termin hatten.

7 Kommentare:

7. Unregelmäßigkeiten zu Gunsten der AKP
In München wurde einem jungen Mann die Stimmabgabe mit der Begründung verweigert, dass die Abbildung auf seinem T-Shirtoffensichtlich AKP-kritisch sei. Ein AKP-Minister hat in Essen die Botschafterin beleidigt und ihr mit Konsequenzen gedroht, weil sie einer Person die Stimmabgabe wegen Unstimmigkeiten für die Wahlberechtigung nachweisen konnte. Es handelte sich dabei um eine AKP-Anhängerin.
Einige Wahlurnen wurden in Anwesenheit eines AKP Mitglieds und eines Hodschas geöffnet.
Die Briefe, in der sich die Wahlzettel befinden sollten, sind so dünn, dass man erkennen kann, welcher Kandidat angekreutzt wurde.
Einige AKP-Anhänger haben von offensichtlichen Nicht-AKP-Wählern fotos mit ihren Handays geschossen.
Wünschenswert wäre, dass gemeinsame Werte wie Ordnung, Recht und Gerechtigkeit vor der Parteizugehörigkeit stehen.
Aber das ist offensichtlich nur ein Wunschgedanke.

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http://www.nachrichten.at/nachrichten/po...;art391,1459956

In Österreich hatten sich lediglich 6.600 der 90.000 Stimmberechtigten als Wähler registrieren lassen. Für Stichwahl haben sich überhaupt nur 2.539 Türken eingeschrieben. Wer die Online-Terminvergabe verpasst hat, kann laut oberster Wahlbehörde nur mehr an den geöffneten Wahllokalen an der türkischen Grenze zum Stimmzettel greifen.
"Hürriyet" zitierte den türkischen Botschafter in Dänemark, Mehmet Dönmez, mit den Worten, von den 30.000 türkischen Wählern im Land seien nicht einmal tausend zu den Urnen gegangen. Dagegen seien zu einem Vorbereitungsspiel des türkischen Fußballmeisters Fenerbahce Istanbul in Kopenhagen rund 7.000 Türken erschienen.

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http://www.derwesten.de/staedte/essen/im...-id9293255.html
(...)
Nicht nur die Sicherheitsbehörden schauen mit Sorge auf die hochgeschaukelte politische Stimmung in der Türkei – und auf die Frage, wie man verhindern kann, dass diese in den hiesigen Alltag herüberschwappt. Auch das in Essen beheimatete Zentrum für Türkeistudien macht die polarisierte Stimmung zum Thema: „In Großstädten mit hohem türkeistämmigen Migrantenanteil kann es durch die Wahlpropaganda zu Spannungen und Auseinandersetzungen kommen, für die man kaum mit Verständnis vom Rest der Gesellschaft rechnen kann“, heißt es in einem aktuellen Papier.
Präsidentenwahl

Gül gegen Ämtertausch mit Erdogan - Geheimdienst gestärkt
Der Sieg bei den Kommunalwahlen hat Regierungschef Erdogan auch bei einer Kandidatur um das Präsidentenamt gestärkt. Amtsinhaber Gül muss sich erklären. Unterdessen hat das Parlament dem Geheimdienst mehr Befugnisse gegeben.Dabei ist die Präsidentschaftswahl erst der Auftakt: Im kommenden Jahr stehen Parlamentswahlen in der Türkei an, „es geht deshalb in diesem Sommer darum, Erfahrungen zu sammeln, damit das im nächsten Jahr nicht ausufert“, sagt Muhammet Balaban, und da sind fahnenschwenkende Autokorsos hupender Wahlsieger wohl noch das geringste Problem.
Dass sie erstmals auch hierzulande ihre Stimme abgeben dürfen, ist für die türkische Gemeinde ein echter Gewinn: „Die warten sehnsüchtig darauf“, weiß Balaban, der es persönlich gleichwohl lieber gesehen hätte, wäre die Briefwahl erlaubt worden. Doch ein bereits verabschiedetes Gesetz wurde vom türkischen Verfassungsgericht wieder einkassiert, weil man, so das Zentrum für Türkeistudien, eine „Beeinflussung von außen, zum Beispiel durch Familienmitglieder oder den Freundeskreis während der Stimmabgabe“ fürchtete.


♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

07.08.2014 18:44
#14 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #12

Zitat
Der Kandidat der großen Parteien für die Präsidentschaftswahl am 10. August, Ekmeleddin Ihsanoglu, wies Arincs Äußerungen zurück. Nichts brauche die Türkei so sehr wie das fröhliche Lachen von Frauen, erklärte Ihsanoglu im Internetportal Twitter.



Der 70jährige liberalkonservative "Ekmel Bey" scheint mir ein hochinteressanter Gegenkandidat zu sein ... Im aktuellen Print-Cicero findet sich ein Portrait; angeblich hat er nach dem ersten Fernsehduell auf CNN Türkei mit Erdogan gleichgezogen, beide sollen in einer anschließenden Umfrage bei 46 Prozent gelegen haben - und das, wo viele die Wahl schon als gelaufen betrachten.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

10.08.2014 12:20
#15 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Eine gute Übersicht über die Wahlen in der Türkei:
http://www.rethinkinstitute.org/turkish-elections/

--- EDIT ---

Und hier der interessanteste Twitter-Hashtag soweit:
https://twitter.com/hashtag/turkeyelecti...altime&src=hash
Da werde ich heute immer mal wieder reingucken.

--- EDIT ---

Und hier ein englischsprachiger Livestream:
http://www.hurriyetdailynews.com/live-po...1&NewsCatID=338

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

17.11.2014 12:29
#16 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

SPON, 16.11.2014, "Geschichtsunterricht bei Erdogan: "Muslime entdeckten Amerika, nicht Kolumbus""


"Muslimische Seeleute erreichten schon 1178 Amerika", ließ Erdogan die Zuhörer wissen. "Kolumbus selbst erwähnte eine Moschee auf einem Hügel an der Küste Kubas." Erdogan erklärte sich sogar bereit, an der erwähnten Stelle eine Moschee zu erbauen.

Die Idee der Moschee hatte der Historiker Youssef Mroueh bereits 1996 in einem umstrittenen Artikel kundgetan. Seine Kollegen weltweit interpretieren den Tagebucheintrag von Kolumbus jedoch anders - nach ihrer Auffassung nutzte Kolumbus die Moschee nur als bildhaften Vergleich zur Beschreibung einer Hügelkette auf Kuba."



Aber es waren doch die Phönizier.
Oder die Ägypter.
Oder die irischen Mönche.
Oder die Afrikaner.
Oder die Chinesen.
Oder Pining & Pothorst.

Und der Scotch wurde von einer alten Dame aus Leningrad erfunden.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

17.11.2014 15:11
#17 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #16
SPON, 16.11.2014, "Geschichtsunterricht bei Erdogan: "Muslime entdeckten Amerika, nicht Kolumbus""


"Muslimische Seeleute erreichten schon 1178 Amerika", ließ Erdogan die Zuhörer wissen. "Kolumbus selbst erwähnte eine Moschee auf einem Hügel an der Küste Kubas." Erdogan erklärte sich sogar bereit, an der erwähnten Stelle eine Moschee zu erbauen.

Die Idee der Moschee hatte der Historiker Youssef Mroueh bereits 1996 in einem umstrittenen Artikel kundgetan. Seine Kollegen weltweit interpretieren den Tagebucheintrag von Kolumbus jedoch anders - nach ihrer Auffassung nutzte Kolumbus die Moschee nur als bildhaften Vergleich zur Beschreibung einer Hügelkette auf Kuba."



Aber es waren doch die Phönizier.
Oder die Ägypter.
Oder die irischen Mönche.
Oder die Afrikaner.
Oder die Chinesen.
Oder Pining & Pothorst.

Und der Scotch wurde von einer alten Dame aus Leningrad erfunden.


Habe ich auch gelesen, lieber Ulrich Elkmann. Habe dann doch nix darüber geschrieben, es wird müssig.

Es gibt Mitmenschen, die als unantastbar gelten in ihrem Handeln oder in ihren Äusserungen und die aus kultureller/religiöser Überzeugung ganze Nationen in die Knie zwingen.

Ich habs so satt, die unwidersprochenen Geschichtsverfälschungen zu lesen, (Wikipedia, ZDF History usw.) Die MSM tun in vorauseilendem Gehorsam ihren Teil dazu. Die LINKS-ROT-GRÜNE-Überarbeitung, die mit dem Ideologischen Gutmenschenblub der Geschichte eine neue Patina geben soll, hat hier schon ganze Arbeit geleistet.(z.B. Die Türken haben Deutschland mit aufgebaut bzw. das "Anwerbeabkommen")

Jeden Tag, jeden verdammten neuen Tag werden wir belogen und um die Wahrhaftigkeit betrogen. Man muß vermuten, daß dies auch politisch gewollt ist, denn ein an Wahrheit gemahnender Aufruf erfolgt hier nicht.

Bei der Demonstration (hogesa) in Köln wurde anschließend fast täglich von 49 später der Einfachheit halber von 50 zum Teil schwer verletzten Polizisten geredet ohne auch nur mit einem Wort die Pressekonferenz am folgenden Tag zu erwähnen, in welcher der Polizeisprecher von diesen 49 Verletzten allein 46 durch Pfefferspray sich selbst verletzende Polizisten sprach.

Nein, ich kanns nicht mehr hören und es macht einfach wütend und mutlos.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

17.11.2014 17:29
#18 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #16
SPON, 16.11.2014, "Geschichtsunterricht bei Erdogan: "Muslime entdeckten Amerika, nicht Kolumbus""


Letztendlich ist das weiter nichts als eine bizarre Facette des Cäsarenwahns, die höchstens zu einer skurrilen Fußnote taugt. Aber immerhin steht dieser spezielle Erdo-Wahn in einer gut bestückten Traditionalinie. Daß mehr-oder-weniger, nun, ungesicherte Theorien, ob nun historisch oder auch Bereiche der Naturwissenschaften betreffend, eine gewisse halb-offizielle Konjunktur in autokratischen Systemen haben: geschenkt. Das meiste, was die braunen Herrschaften hierzulande unter der Ägide des Ahnenerbes als Unorthodoxem pflegten, hatte keinen offizösen Stempel (so die Hörbiger'sche Welteislehre); die Rassenlehre war natürlich eine andere Hausnummer. Für die UdSSR war seit 1935 der Lyssenkoismus verbindlich. Für die Türkei gab es seit Mitte der 30er Jahre die Sonnensprachtheorie (Güneş Dil Teorisi, "de[r] zufolge der „Urmensch“ der „türkischen Rasse“ angehörte").

Aber daß der Herr Oberindianer persönlich solche Hobbies propagiert, kommt eher in bunten Operettenregimen vor (obwohl Stalin hier mit einem personlichen Leitartikel 1950 in der Prawda die Marr'sche Sprachtheorie zur offiziellen Doktrin festlegte).

Erdogan schöpft hier offensichtlich aus diesem "Artikel": http://www.sunnah.org/history/precolmb.htm
"PRECOLUMBIAN MUSLIMS IN THE AMERICAS" Dr. Youssef Mroueh (bezeichnenderweise: "Preparatory Commitee for International Festivals to celebrate the millennium of the Muslims arrival to the Americas ( 996-1996 CE )")

- in dem sich gleich nach der Stelle, auf die er sich in seiner Rede bezieht: "2. Columbus admitted in his papers that on Monday, October 21,1492 CE while his ship was sailing near Gibara on the north-east coast of Cuba, he saw a mosque on top of a beautiful mountain" - in Anschluß der Satz findet: "The ruins of mosques and minarets with inscriptions of Quranic verses have been discovered in Cuba,Mexico,Texas and Nevada" (was den kubanischen, mexikanischen & US-amerikanischen Archäologen & Historikern überraschende Neuigkeiten sein dürften).

Interessant ist, was Erdogan unterschlägt: daß nämlich die wild & ohne jede urkundliche & historische Evidenz ins Kraut geschossenen Spekulationen (an denen der historische Betrieb ja nie arm ist) immer von einem afrikanischen Ausgreifen ausgingen, nicht von einem türkischen:
"Some researchers trace the first Muslims in the Americas to pre-Columbian times. Clyde Winters argues that Muslims from Mali may have been the first to establish colonies in the New World. Ivan Van Sertima proposes a pre-Islamic African settlement in Central America. and the historian Kofi Wangara finds it likely that Islam mader its first contact with the Americas through one or two pro-Columbian expeditions sent out by the Mali emperor Abubakari II in the early fourteenth century." (Martin Gardell, "North America", in: Islam Outside the Arab World, hgg. Ingvar Svanberg & David Westerlund. London: Routledge, 1999, S.421)


& daß er mit sich mit solchen Proklamationen in illustrer Gesellschaft befindet:
"In a 1992 speech, the Libyan leader Muammar al-Qaddafi supported the thesis of a pre-Columbian Muslim link with the New World, adding that the continent was named after its 'discoverer' Amir Ka." (ibid.)




PS: Für das ominöse Jahr 1178 haben sich Erdogan bzw. seine Zuträger hier bedient: "Mu-lan-p'i: A Case for Pre-Columbian Transatlantic Travel by Arab Ships," Hui-lin Li, Harvard Journal of Asiatic Studies, Vol. 23, (1960-61), pp. 114-126.

http://en.wikipedia.org/wiki/Sung_Document
It states that Muslim sailors reached a region called "Mu-Lan-Pi", which, though normally identified as Spain, has been claimed to be some part of the Americas (specifically, present-day California.). If the document is authentic, and furthermore if the identification of Mu-Lan-Pi with America is correct, then it is one of the earliest records of pre-Columbian trans-oceanic travel from the Eurasian continent to the Americas. However both the authenticity of the Sung Document and the identification of Mu-Lan-Pi with America are doubtful.


"Sung Document" ist natürlich sinologischer Kokolores: es handelt sich um das Ling-wai tai-ta (嶺外代答) von Chou Ch'ü-fei (1178)
https://archive.org/details/lingwaitaita00chou

Ulrich Elkmann Offline




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17.11.2014 20:05
#19 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zu "verschüttgegangenen Moscheen in der Neuen Welt":

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #18
"The ruins of mosques and minarets with inscriptions of Quranic verses have been discovered in Cuba,Mexico,Texas and Nevada" (was den kubanischen, mexikanischen & US-amerikanischen Archäologen & Historikern überraschende Neuigkeiten sein dürften).


Dort, wo das nicht unkommentiert repetiert, sondern leicht näher begründet wird (wie hier), scheint man sich dabei zumeist auf die "Erkenntnisse" von Dr. Barry Fell zu stützen, einem Meeresbiologen, der durch massenhafte Auffindung angeblicher vorkolumbianischer Felsinschriften in den Annalen der US-spezifischen Pseudoarchäologie etwa den Rang einnimmt, der hierzulande Johannes von Buttlar oder Jürgen Spanuth zukommt. Aus der sicher übel parteiischen Wikipedia:

http://en.wikipedia.org/wiki/Barry_Fell
His writings on epigraphy and archaeology are generally rejected by those mainstream scholars who have considered them. ... A scholarly response to Fell's work was prepared by Ives Goddard and William W. Fitzhugh of the Department of Anthropology at the Smithsonian Institution. They stated, in 1978, that "the arguments of America B. C. are unconvincing. The only accepted case of pre-Columbian European contact in North America remains the Norse site of L'Anse aux Meadows in northern Newfoundland. Perhaps some day credible proof of other early European contacts will be discovered in the New World. However, America B.C. does not contain such proof and does not employ the standard linguistic and archeological methods that would be necessary to convince specialists in these fields!" ... They further accused Fell of deliberate fraud.


Zum Fall Dr. Fell: "The Case of barry Fell," The Atlantic, Januar 2000.

Das liest sich dann so;
The Fountain, "Islam and Muslims in America before Columbus," Salih Yucel (Issue 58 / April - June 2007)

The second evidence offered by Professor Fell is that the inscription of “In the Name of God” (picture 1), found on a rock during archeological work in Nevada, belongs to the seventh century, when the haraka sign system had not yet been developed. Likewise, the stone bearing the inscription “Muhammad is the Prophet of God” (picture 2) is pertinent to the same era. As seen by comparison of the two pictures, the inscriptions are not in the style of Modern Arabic; conversely they are in a Cufic style relevant to the seventh century.


Überheblich sind wir nicht:

Zitat
"In the twelfth century the Athapcan Tribe, comprised of native Apaches and Navajos, raided the area inhabited by the Arabs, who either ended up fleeing or were exiled toward the South. These illiterate natives were spellbound by the schools founded by the Arabs, and, perhaps with the assistance of captives, attempted to imitate the same subjects, transforming the geometrical shapes into mythical beasts, which carried on for centuries. ... A closer analysis of the names of native tribes will immediately reveal their Arabic etymological ancestry; Anasazi, Apache, Arawak, Arikana, Chavin, Cherokee, Cree, Hohokam, Hupa, Hopi, Makkah, Mohician, Mohawk, Nazca, Zulu, and Zuni are only a few."



Aber das hier:

Zitat
"Picture 5 is the Cufic writing found in 1951 in the White Mountains, close to the town of Benton on the border of Nevada. The words Shaytan maha mayan, i.e. the Devil is the source of all lies, have been written in a Cufic style peculiar to the seventh century."



- doch: das hat was.

PS: Die "Shaytan"-Inskription (Karl May schreibts immer "Scheitan") findet sich hier als Illustration zum wortgetreuen Abdruck von Youssef Mrouehs Auslassungen in The Brunei Times, 13 July 2012.
http://www.bt.com.bn/files/digital/Islam...9/BT13Jul.8.pdf

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

18.11.2014 00:35
#20 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Die Welt:


"Auch wie sich das Entdeckungsjahr 1178 erklärt, muss vorerst offen bleiben."

Wenn die hier mitläsen, wüssten sie's.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #18
das Ling-wai tai-ta (嶺外代答) von Chou Ch'ü-fei (1178)


Unser Freund Chou (周去非, Giles-Wade-Umschreibung Zhou Qufei) erweist sich als schattenhafter Zeitgenosse. Neben einem äußerst dürftigen chines. Wikipedia-Eintrag ("字直夫,浙江省温州人,南宋隆兴元年(1163年)进士。历任钦州教授、广西静江府县尉、浙江绍兴府通判。周去飞任广西静江府县尉时曾“随事笔记,得四百余条”,后参考范成大《桂海虞衡志》格式,撰成《岭外代答》一书。" - tout court), der nicht eigentlich hilfreich ist, gibts einen ukrainischen , dem immerhin zu entnehmen ist, daß er 1135 in Wenzhou geboren ist, 1163 nach Ablegung der Staatsprüfungen (im alten China das A&O jeder Karriere) hoher Beamter wurde, von 1172 bis mindestens 1178 in Guangxi lebte & 1189 starb. Bei seinem Bericht (G-W: "Linvai Daida", etwa mit "Auskünfte über ferne Bereiche" zu übersetzen) handelt es sich um die umfassendste Sammlung von Anekdoten & Seemannsgarn "über die Südländer" (d.h. auch westlich) im China des 12. Jhdts. U.a. berichtet er von einer Insel weit im Westen, auf der es Eier riesiger Vögel geben soll; daraus hat man das als eine Quelle für die Legende vom Vogel Rock verbucht & mit Madagaskar gleichgesetzt.

Zitat
a region called "Mu-Lan-Pi", which, though normally identified as Spain...



Mit 11 Jahren hat mir mal 1 Klassenkamerad ob meiner haltlosen Faszination durch Cerams "Gräber, Götter & Gelehrte" prophezeiht, ich würde dereinst mal "den versunkenen Fahnenmast von Gibraltar" auffinden. Da es sich bei "Gibraltar" um die Verballhorung des arab. "Djebel al-Tariq", Fels des Nordens, handelt, verbuche ich das hiermit mal als abgehakt.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

18.11.2014 01:15
#21 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #20
Unser Freund Chou (周去非, Giles-Wade-Umschreibung Zhou Qufei) ...

"Zhou Qufei" ist Pinyin, Giles-Wade wäre "Chou Ch'ü-fei".



It is only by the collision of adverse opinions that the remainder of the truth has any chance of being supplied. - J. S. Mill

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

18.11.2014 09:51
#22 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #21
"Zhou Qufei" ist Pinyin, Giles-Wade wäre "Chou Ch'ü-fei".


Fürwahr. *Peinlich* ...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

18.11.2014 14:26
#23 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Sprachlog, 16.11.14, "Die Moschee des Kolumbus"


Liegt hier also ein wissenschaftlicher Streit über einen schwierig zu interpretierenden Tagebucheintrag vor? Eine vieldeutige Passage, die die einen so, die anderen eben so deuten?

Wir erfahren es nicht, denn die Pressemeldung zitiert die betreffende Stelle nicht und kein Medium verlinkt auf das Tagebuch, obwohl es bei Wikisource im Volltext vorliegt.

Sehen wir also selbst nach.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

20.11.2014 00:09
#24 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

Die Welt, 19.11.2014, "Für Erdogan ist ganz Amerika muslimisches Ur-Land"


Doch es scheint, man versteht Erdogan immer noch nicht. Was er gesagt hat, dürfte allerdings praktische Folgen haben. In diesem Fall: Seine Bemerkung war nur der Startschuss zu einer massiven "Aufklärungskampagne" in der Türkei und der erste Schritt dazu, dass in Zukunft wohl alle türkischen Schulkinder Erdogans Visionen lernen müssen.

Bei der Eröffnung einer Religionsschule in Ankara sagte Erdogan, die Schulaufsichtsbehörde habe künftig die Verantwortung, sicherzustellen, dass die Kinder lernen, welche wichtigen Beiträge der Islam zur Wissenschaft geleistet habe. Inklusive der Entdeckung Amerikas. ... Dabei geht es nicht nur um Schulen: Auch die regierungstreuen Medien haben sich auf Erdogans Stichwort hin in eine massive "Aufklärungskampagne" geworfen, um den Bürgern klarzumachen, dass nicht nur Kuba vor Kolumbus muslimisch war, sondern auch Amerika selbst.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

01.12.2014 12:22
#25 RE: Türkei ... und täglich grüßt Recep Tayyip Erdoğan Antworten

http://www.the-american-interest.com/201...kish-prez-says/

The American Interest, 29 Nov 2014


Between the bluster and the public conspiracy theorizing, it’s hard to escape the conclusion Erdogan is starting to sound more and more like Hugo Chavez. The only problem is, Hugo Chavez didn’t command a NATO country in one of the world’s hottest trouble spots.


http://www.hurriyetdailynews.com/foreign...3&NewsCatID=338
President Recep Tayyip Erdoğan said on Nov. 27, “Only we can solve our problems. I speak openly; foreigners love oil, gold, diamonds, and the cheap labor force of the Islamic world. They like the conflicts, fights and quarrels of the Middle East. Believe me, they don’t like us. They look like friends, but they want us dead, they like seeing our children die. How long will we stand that fact?” he added.

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