Am 12. Juni beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft. Eine kleine Serie soll auf das globale Kick-Turnier vorbereiten und durch dieses geleiten. Vordergründe, Hintergründe, Latten- und andere Kracher, Abseits und Abseitiges – all das wird im Rahmen dieser Reihe zu verhandeln sein. Zum Auftakt heißt es: Alles Banane!
Zitat Das war natürlich nicht nur ein äußerst pfiffiger, wenn auch höchst vorsorglich geplanter Umgang mit diesem Akt der Provokation (der zivil- und strafrechtliche Konsequenzen für den Werfer nach sich zieht, die sowohl dem Betroffenen als auch einem Freund des Kugeltretsports übertrieben scheinen)
Du vergisst, dass es sich hierbei um ein Hassverbrechen handelt.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #2Der Titel der Serie ist vielversprechend - darf ich mich schon auf eine besondere Würdigung der Italiener freuen?
Vielleicht rutschen die Italiener ja einfach nur auf zivilcouragierten oder hassverbrochenen Bananenschalen aus (die wir im Bild nicht erkennen können, weil das Kamerakind mit dem Kasten noch nicht so richtig umzugehen weiß)? Fallstudien wären natürlich ganz im Sinne dieser Serie, und wenn sie mit Meister Petz signiert wären, würde nicht nur ich mich freuen ... # Wink mit der Eckfahne
Also ich find's witzich, wenn die Zuschauer Obst an die Spieler verteilen, egal, welche Haut oder Namen diese zum Markte tragen. Bin ich deswegen auch ein Rassist?
Wer einen (Bürger)krieg, „weißer“ Europäer gegen Muslime und Schwarze anstrebt, muss natürlich knallhart gegen „Rassismus“ und Rassismus vorgehen. Der wird dadurch nicht verschwinden, aber im Geheimen gären, bis der Deckel vom Topfe fliegt. Man könnte fast meinen, das wäre so gewollt, zumindest billigend in Kauf genommen - mein persönlicher Vorwurf an die „Bessermenschen“.
-- Political language – and with variations this is true of all political parties, from Conservatives to Anarchists – is designed to make lies sound truthful and murder respectable, and to give an appearance of solidity to pure wind – Eric A. Blair
Oliver Kahn weiß genau, wie sich das anfühlt. Auf dem Rasen zu stehen, sich auf ein Spiel zu konzentrieren – und plötzlich fliegen einem Bananen um die Ohren. Es gab Zeiten, da haben sämtliche Fußballfans der Republik während der Spiele ihrer Mannschaft gegen den FC Bayern den Strafraum der Münchner mit den Tropenfrüchten geflutet.
Heute lässt sich darüber schmunzeln, denn Oliver Kahn ist damit auf seine eigene Art und Weise umgegangen, die des „Titans“ eben. Er hat es zumeist ignoriert, das Obst beiseite gelegt und sich vermutlich dabei gedacht: Einem Oliver Kahn ist egal, wer ihn mit Bananen bewirft – ein Oliver Kahn lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. (...)
Dani Alves, brasilianischer Nationalspieler und Rechtsverteidiger des FC Barcelona, hat am Wochenende eine Alternative aufgezeigt, die aus Kahns Zeit kaum noch in Erinnerung ist.(...)
Der Hintergrund war freilich ein anderer, Alves wurde wegen seiner Hautfarbe beleidigt. Da stand er also und sollte im Auswärtsspiel beim FC Villarreal einen Eckball ausführen, als die Früchte vor und neben ihm auf dem Rasen landeten. Jeder Ärger wäre berechtigt, doch statt sich zu echauffieren, schälte Alves eine Banane, biss hinein und schlug den Ball in den Strafraum. Natürlich ist jeder Kampf gegen Rassismus den Kampf wert – in dieser Situation aber hat Alves die besten Waffen gewählt: Humor und Ironie.
Fußball ist ein eigen Ding und für die Fußballfans grenzt es irgendwie an "Religion". Glaube, Liebe, Hoffnung, alles birgt dieser Volkssport im Übermaß. Dazu gehören auch Enttäuschungen und diese durch ah und oh zu bekunden, oder eben mit dem Wurf einer Banane. Soll zeigen: Vernünftiges Essen vor einer sportlichen Veranstaltung ist für einen Hochleistungs-Sportler ein unbedingtes Muß. Was wiederum auf die Banane hinweißt, diese gibt Kraft, Energie, sorgt für ausreichend Zucker im Blut usw. Fragen sie mal einen Radfahrer, was er im Provianttäschchen mit sich führt oder was er auf Langstrecken angereicht bekommt. Zusätzlich zum obligatorischen "Riegel". Übrigens habe ich niemals von irgendeinem radsportlichen Rassismuß gehört.
Also wieso kommen jetzt wieder die Rassismuswächter aus ihren Löchern geschlüpft und vereinnahmen eine ganze Sportart für sich? Es ist eine Frucht geworfen worden, die auf fehlende Energie und Leistungsfähigkeit hinweisen soll, hätte der Spieler zuvor diese Banane gegessen, wäre die Leistungsstärke eine bessere gewesen.
Alles nur eine Sache der Auslegung. Meint man alles "politisch oder sexuell?" um diese alte Metapher zu bemühen. Wenn man etetwas hineingeheimsen will, kann man es ebenso auch ins Gegenteil verkehren. Oder wer sollte bei Olli Kahn an Rassismuß gedacht haben?
Unabhängig davon haben die Zuschauer nix, aber auch gar nix, auf das Fußballfeld zu werfen, nichtmal Blumen. Das ist der eigentliche streng zu ahndende Ansatz und sonst gar nix.
Zitat Zitat Uwe Richard Wer einen (Bürger)krieg, „weißer“ Europäer gegen Muslime und Schwarze anstrebt, muss natürlich knallhart gegen „Rassismus“ und Rassismus vorgehen. Der wird dadurch nicht verschwinden, aber im Geheimen gären, bis der Deckel vom Topfe fliegt. Man könnte fast meinen, das wäre so gewollt, zumindest billigend in Kauf genommen - mein persönlicher Vorwurf an die „Bessermenschen“.
Das ist wieder eine andere, wenn auch sehr ernst zu nehmende Baustelle. Und um beim Fußball zu bleiben, da hat es in den Spielen der unteren Klassenverbände der Sportvereine schon eklatante Gewaltausbrüche gegeben, die aber m.E. aus Gründen der Deeskalation nicht aufgedröselt werden. Ist aber, wie gesagt, auch eine andere Baustelle.
Auch hier ging es schon einmal um eine der vielen möglichen Variationen des Rassismus:
Zitat Zitat des Tages: Özil, Sarrazin und ein Philosoph Zitat von Zeit Online -------------------------------------------------------------------------------- Frage: Was ist mit Mesut Özil als Beispiel für erfolgreiche Integration?
Gebauer: Ich glaube, dass er in der türkischen Community als ein Vorbild für gelungene Integration gilt und ich finde völlig zurecht. Solche Gruppen ringen um Anerkennung in der Gesellschaft. Da hat Sport noch eine klassische Aufstiegsfunktion. Einer von uns schafft es. --------------------------------------------------------------------------------
Zitat Erling Plaethe
Warum ist Özil jetzt kein Idol sondern ein Vorbild? Weil er einer um Anerkennung ringenden Gruppe angehört. Wenn diese erst einmal jene Anerkennung erreicht hat, was dann? Vermutlich sind dann die nachfolgenden Özils keine Vorbilder mehr, sondern Idole, denen die untadelige Persönlichkeit fehlt. Sein Glaube hinsichtlich dessen, was in der "türkischen Community" als Vorbild für gelungene Integration gilt, speist sich aus seinem Wunschdenken. Die Möglichkeit das es dort hauptsächlich Vorbilder für die gelungene Verkörperung des Türkentums gibt, wird nicht in Erwägung gezogen, weil es die Harmonie seines Exkurses stört. Es ist eine Projektion, oder wie Sarrazin in dem gestern auf ZR besprochenen Interview so schön sagte, "der Wunsch nach einer fiktiven Einheit". Welche die "türkische Community" noch vorzuweisen hat und die deutsche dagegen nicht mehr. Da schwingt so ein Hauch von Rousseau und seinem edlen Wilden mit.
Viele Grüße, Erling Plaethe
Lalelu Offline
Beiträge: 69
10.01.2012 12:18
#4 RE: Zitat des Tages: Özil, Sarrazin und ein Philosoph Zitat vormerkenantworten
Beim EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen die Türkei im Oktober 2010 wurde Özil im Berliner Olympiastadion gnadenlos ausgepfiffen. Das lag nicht an der Minderheit der deutschen Fans im Stadion, sondern an den vielen türkischstämmigen Deutschen, deren Loyalität immer noch der Türkei und denen Özil deswegen als Verräter gilt.
Man könnte vermuten, dass es bei der WM im Sommer deshalb so harmonisch war, weil die türkische Nationalmannschaft nicht qualifiziert war. Und wäre sie dabei gewesen, sich ähnliche Szenen wie in Berlin drei Monate später abgespielt hätten.
Vgl auch das EM-Halbfinale Deutschland - Türkei 2008.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Elmar im Beitrag #4Der aufgeklärte Fussballfan weiß, Bier ist nicht leberschädigend, Bier ist isotonisch und passt damit hervorragend zum deutschen Lieblingspassivsport
Ja, Bier ist isotonisch, lieber Elmar. Das ist auch das Argument, das so mancher Skitourenkamerad bemüht, um seinen Gipfelbierkonsum zu rechtfertigen. Ich bin, was das Trinken in zeitlichem Zusammenhang mit dem Brettlrutschen betrifft, skeptisch. Denn ich fahre schon nüchtern Schlangenlinien.
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