Das ist natürlich kein rein deutsches, auch kein rein europäisches Syndrom. Matt Ridley beschreibt im Vorwort zu "The Rational Optimist" (London: Fourth Estate, 2010), wie er dazu kam, dieses Vademecum gegen no future, après nous le deluge (das bis heute bezeichnenderweise nicht auf Deutsch vorliegt) zu schreiben: als ein 2-3 Jahre vorher auf dem Londoner Airport nach Reiselektüre Ausschau hielt & sich lieber an Sachlektüre als an Belletristik halten wollte, blätterte er die Drehständer durch & fand keinen einzigen nüchternen Titel über Wirtschaft oder Wissenschaft, dafür jede Menge Kollaps, Klimakatastrophe, Ressourcenerschöpfung, das Ende Amerikas, das Ende Europas, das Ende Asiens, Al Gore en gros & en petit - und das angesichts einer Welt, die mehr Reichtum für alle, mehr Frieden, mehr Gesundheit, mehr Wissen & Möglichkeiten bietet als jede andere Epoche, die die Menschheit gekannt hat - ein Zeitgeist, dem der Chronotop "Zukunft" nicht nur verdunkelt, sondern völlig abhanden gekommen ist, der selbst jede gute Nachricht nur noch als Menetekel ("wir amüsieren uns zu Tode") verbuchen kann oder von vorneherein ignoriert.
"A counterblast to the prevailing pessimism of our age, and proves, however much we like to think to the contrary, that things are getting better.
Over 10,000 years ago there were fewer than 10 million people on the planet. Today there are more than 6 billion, 99 per cent of whom are better fed, better sheltered, better entertained and better protected against disease than their Stone Age ancestors. The availability of almost everything a person could want or need has been going erratically upwards for 10,000 years and has rapidly accelerated over the last 200 years: calories; vitamins; clean water; machines; privacy; the means to travel faster than we can run, and the ability to communicate over longer distances than we can shout.
Yet, bizarrely, however much things improve from the way they were before, people still cling to the belief that the future will be nothing but disastrous."
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2 Matt Ridley beschreibt im Vorwort zu "The Rational Optimist" (London: Fourth Estate, 2010), wie er dazu kam, dieses Vademecum gegen no future, après nous le deluge (das bis heute bezeichnenderweise nicht auf Deutsch vorliegt)
Ein sehr schöner Artikel. Ups, ist mir nur so rausgerutscht. Ich kann nur sagen, dass ich nie glücklicher war als jetzt. Und das kann ich seit fast 27 Jahren, außer einigen wenigen Unterbrechungen, eigentlich immer wieder sagen. Und die Volkserzieher können mein Glück auch nicht verderben. Dazu gehört schon sehr viel mehr.
Der Mensch hat eine Lust am Grusel, am Horror! (Warum haben wir eine Schwemme von Horror- und Gruselfilmen und -büchern? s. Stephen King, Vampire und Zombies....!) Und da wo den meisten die Ankündigung der Hölle am heizkörpergewärmten A.... auf dem Fernsehsessel vorbeigeht und das Essen nur im Supermarkt zu jagen und zu erlegen ist, brauchts Ersatz für den realen Horror realen (früheren) Lebens! Und genau das machen sich "erleuchtete" Eliten zunutze, um mithilfe von Horrorszenarien Menschen im Sinne IHRER Ideologie zu ERZIEHEN! Früher standen diese Leute auf den Marktplätzen und beschworen mit donnernder Stimme Apokalypsen, die nur zu verhindern wären, wenn die Zuhörer ihr Leben - entsprechend ihrer Vorstellung - radikal änderten (z.B. nicht mehr sündigen, mehr beten, mehr spendeten (= zahlten) ......)! Und heute? Dasselbe perfide Spiel! Nur sitzen die Prediger der Apokalypsen heute in Anzug und Krawatte in Talkshows, in Ausschüssen und (angeblich) wissenschaftlichen nationalen und internationalen Institutionen und "panels"! Sie schreien auch nicht mehr, sondern verkünden ihre (böse) Botschaft mit leiser Stimme und zitieren (von ihnen bauftragte und bezahlte) "Studien", fabrizieren "Reportagen" und Filme (Huhu, Herr Gore!)! Doch die letztendliche Botschaft ist im Gunde die des Johann Tetzel: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“ Denn darum geht es tatsächlich: um Geld, viel Geld (für sie!)
Zitat von dentix07 im Beitrag #5Doch die letztendliche Botschaft ist im Gunde die des Johann Tetzel: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“
Eine viel anerkanntere religiöse Autorität, der Buch Prediger, ist auch optimistisch:
Zitat von Pred. 7,10Sprich nicht: Wie kommt's, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn du fragst das nicht in Weisheit.
Hmmm, früher waren die optimistischen Weisheiten besser als heute.
Zitat Zitat Llarian (...) Nun ist es tatsächlich so, dass diese Probleme teilweise nicht aus der Luft gegriffen sind. (...) Aber ist, bei Licht betrachtet, auch nur ein einziges dabei, das die Menschheit tatsächlich gefährdet? Um es kurz zu sagen, eigentlich eher nicht.(...)
Zitat von dentix07 im Beitrag #5Der Mensch hat eine Lust am Grusel, am Horror! (Warum haben wir eine Schwemme von Horror- und Gruselfilmen und -büchern? s. Stephen King, Vampire und Zombies....!)
Definitiv nicht. Die Philologie mag ja in praxi für wenig bis nichts taugen, aber die Konjunkturen des literarischen (& sonstwie popkulturellen) Schreckens sind ziemlich gut ausgeleuchtet - seit dem Aufkommen der "gothic novel" vor gut 220 Jahren, über Hoffmann, Poe, den Grafen D. aus Siebenbürgen & im 20. Jh. der Kintopp bis hin zu David Lynch. Das verläuft ziemlich regelmässig (& ziemlich überraschend) in Wellen, die je eine Dauer von 30 Jahren aufweisen (& das überall, wo "der Westen" gespielt wird, also seit gut 60 Jahren auf in Japan). Die vorletzte Welle setzte ihn den 50ern ein, literarisch mit der weiten Verbreitung des SF (die ja sehr oft Schreckensszenarien à la Mutanten & Aliens transportierte), lief sich sehr schnell tot mit den Christopher-Lee-Schleifen aus dem Hause Hammer. Die Belebung in den 60ern kam mit "Rosemarys Baby" & "Tanz der Vampire"; in den 70ern mit dem "Exorzisten": genau hier hat Stephen King eingehakt. Die Große Horror-Welle lief Anfang der 90er aus. Amenabars "The Others" & "The Sixth Sense" sind Einzelanfertigungen, die ausserhalb jeder Modewelle laufen.
Beobachten lässt sich, dass wirkliche Krisen, reale Kriege, für dieses Metier Gift sind (insofern stimmt Ihre Beobachtung). Die Rezeption fährt auf 2 Schienen: zum einen besteht das Publkum aus pubertierenden Jugendlichen, die aufs Gruselnlernen versessen sind (& sich zugleich über den billigen Schund einen Ast lachen möchten); zum anderen gibts eine gewissen Gourmandise, die literarische Traditionen bedient sieht, Zitate & Variationen goutiert & überall nach Subtext schnüffelt (das sind diejenigen, die heute noch Lovecraft lesen können). Bei "Buffy" konnte man trefflich sehen, wie beide Teile des pp. Publicum auf ihre Kosten kamen.
Der Mensch hat eine Lust am Grusel, am Horror! (Warum haben wir eine Schwemme von Horror- und Gruselfilmen und -büchern? s. Stephen King, Vampire und Zombies....!) Und da wo den meisten die Ankündigung der Hölle am heizkörpergewärmten A.... auf dem Fernsehsessel vorbeigeht und das Essen nur im Supermarkt zu jagen und zu erlegen ist, brauchts Ersatz für den realen Horror realen (früheren) Lebens! Und genau das machen sich "erleuchtete" Eliten zunutze, um mithilfe von Horrorszenarien Menschen im Sinne IHRER Ideologie zu ERZIEHEN! Früher standen diese Leute auf den Marktplätzen und beschworen mit donnernder Stimme Apokalypsen, die nur zu verhindern wären, wenn die Zuhörer ihr Leben - entsprechend ihrer Vorstellung - radikal änderten (z.B. nicht mehr sündigen, mehr beten, mehr spendeten (= zahlten) ......)! Und heute? Dasselbe perfide Spiel! Nur sitzen die Prediger der Apokalypsen heute in Anzug und Krawatte in Talkshows, in Ausschüssen und (angeblich) wissenschaftlichen nationalen und internationalen Institutionen und "panels"! Sie schreien auch nicht mehr, sondern verkünden ihre (böse) Botschaft mit leiser Stimme und zitieren (von ihnen bauftragte und bezahlte) "Studien", fabrizieren "Reportagen" und Filme (Huhu, Herr Gore!)! Doch die letztendliche Botschaft ist im Gunde die des Johann Tetzel: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“ Denn darum geht es tatsächlich: um Geld, viel Geld (für sie!)
Das ist natürlich kein rein deutsches, auch kein rein europäisches Syndrom. Matt Ridley beschreibt im Vorwort zu "The Rational Optimist" (London: Fourth Estate, 2010), wie er dazu kam, dieses Vademecum gegen no future, après nous le deluge (das bis heute bezeichnenderweise nicht auf Deutsch vorliegt) zu schreiben: als ein 2-3 Jahre vorher auf dem Londoner Airport nach Reiselektüre Ausschau hielt & sich lieber an Sachlektüre als an Belletristik halten wollte, blätterte er die Drehständer durch & fand keinen einzigen nüchternen Titel über Wirtschaft oder Wissenschaft, dafür jede Menge Kollaps, Klimakatastrophe, Ressourcenerschöpfung, das Ende Amerikas, das Ende Europas, das Ende Asiens, Al Gore en gros & en petit - und das angesichts einer Welt, die mehr Reichtum für alle, mehr Frieden, mehr Gesundheit, mehr Wissen & Möglichkeiten bietet als jede andere Epoche, die die Menschheit gekannt hat - ein Zeitgeist, dem der Chronotop "Zukunft" nicht nur verdunkelt, sondern völlig abhanden gekommen ist, der selbst jede gute Nachricht nur noch als Menetekel ("wir amüsieren uns zu Tode") verbuchen kann oder von vorneherein ignoriert.
http://www.rationaloptimist.com/"A counterblast to the prevailing pessimism of our age, and proves, however much we like to think to the contrary, that things are getting better.
Over 10,000 years ago there were fewer than 10 million people on the planet. Today there are more than 6 billion, 99 per cent of whom are better fed, better sheltered, better entertained and better protected against disease than their Stone Age ancestors. The availability of almost everything a person could want or need has been going erratically upwards for 10,000 years and has rapidly accelerated over the last 200 years: calories; vitamins; clean water; machines; privacy; the means to travel faster than we can run, and the ability to communicate over longer distances than we can shout.
Yet, bizarrely, however much things improve from the way they were before, people still cling to the belief that the future will be nothing but disastrous."
Zitat von dentix07 im Beitrag #5Der Mensch hat eine Lust am Grusel, am Horror! (Warum haben wir eine Schwemme von Horror- und Gruselfilmen und -büchern? s. Stephen King, Vampire und Zombies....!)
Definitiv nicht. Die Philologie mag ja in praxi für wenig bis nichts taugen, aber die Konjunkturen des literarischen (& sonstwie popkulturellen) Schreckens sind ziemlich gut ausgeleuchtet - seit dem Aufkommen der "gothic novel" vor gut 220 Jahren, über Hoffmann, Poe, den Grafen D. aus Siebenbürgen & im 20. Jh. der Kintopp bis hin zu David Lynch. Das verläuft ziemlich regelmässig (& ziemlich überraschend) in Wellen, die je eine Dauer von 30 Jahren aufweisen (& das überall, wo "der Westen" gespielt wird, also seit gut 60 Jahren auf in Japan). Die vorletzte Welle setzte ihn den 50ern ein, literarisch mit der weiten Verbreitung des SF (die ja sehr oft Schreckensszenarien à la Mutanten & Aliens transportierte), lief sich sehr schnell tot mit den Christopher-Lee-Schleifen aus dem Hause Hammer. Die Belebung in den 60ern kam mit "Rosemarys Baby" & "Tanz der Vampire"; in den 70ern mit dem "Exorzisten": genau hier hat Stephen King eingehakt. Die Große Horror-Welle lief Anfang der 90er aus. Amenabars "The Others" & "The Sixth Sense" sind Einzelanfertigungen, die ausserhalb jeder Modewelle laufen.
Beobachten lässt sich, dass wirkliche Krisen, reale Kriege, für dieses Metier Gift sind (insofern stimmt Ihre Beobachtung). Die Rezeption fährt auf 2 Schienen: zum einen besteht das Publkum aus pubertierenden Jugendlichen, die aufs Gruselnlernen versessen sind (& sich zugleich über den billigen Schund einen Ast lachen möchten); zum anderen gibts eine gewissen Gourmandise, die literarische Traditionen bedient sieht, Zitate & Variationen goutiert & überall nach Subtext schnüffelt (das sind diejenigen, die heute noch Lovecraft lesen können). Bei "Buffy" konnte man trefflich sehen, wie beide Teile des pp. Publicum auf ihre Kosten kamen.
Auch nach 2000 gibt es noch gute Sachen, wobei neuerdings eher die Gewaltdarstellung im Vordergund steht. Die SAW-Filmreihe hat mittlerweile ziemlich viele Teile. Relativ unbekannt sind die französischen Horror-Schocker "Inside" und "Mayrtyrs", dagegen sind die meisten Mainstream-Horrorfilme Kinderkram. Mel Gibbsons historische Filme (Passion Christi, Apocalypto) passen eher auch in die Horror-Schiene, zumindest was die Gewaltdarstellung betrifft.
Zitat von LlarianDie Deutschen zum Beispiel haben eine ganze Reihe Probleme ausgemacht: Die „Klimaerwärmung“ (so man daran glaubt), der Peak-Oil, die Schuldenkrise, die Überfremdung, die Verdummung der Jugend, die Vergreisung der Gesellschaft, das mangelnde Wirtschaftswachstum, die weltweiten Konflikte, die multiresistenten Keime, die aussterbenden Arten, der Anstieg des Meeresspiegels, das Ozonloch, die zunehmende Radioaktivität in der Atmosphäre, die Atomkraft generell, etc. etc. etc. etc.
Dennoch sind das wirkliche Probleme: - Wie man immer zum Klimawandel steht, niemand bestreitet das der CO2-Level der Atmosphäre steigt. - Peak-Oil/Kernkraft: Gibt es in 20, 50 jahren immer noch eine sichere und bezahlbare Energieversorgung - Schuldenkrise: Bekomme ich noch eine staatliche Pension, oder schafft sich der europäische Sozialstaat bis dahin wirklich ab. - aussterbende Arten: nach allen was man liest, ist das eine Katastrophe - das Ozonloch: wird kleiner, eine Sorge weniger - resistente Keime: machen mir jedenfalls mehr Sorgen als Kernkraft
Wir sollten nicht vergessen, dass die Kreativität eine Lösungen für ein Problem zufinden mit dem Bedrohungsptential des Problems ansteigt. Daher ist es manchmal garnicht so schlecht, die Welt etwas zu Schwarz zu mahlen.
"Bei all den Schwarzmalereien, die wir tagtäglich erleben, übersehen wir, dass die Menschheit sich in der jüngeren Vergangenheit mit geradezu absurder Geschwindigkeit verbessert hat." (Llarian)
Diese Statistik stimmt natürlich und gäbe Hoffnung.Vermehrt sich für andere Beobachter das Leid in der Welt nur deshalb, weil es medienpräsenter ist als früher, oder einfach weil die Weltbevölkerung zahlenmäßig steigt? Besonders uns Deutschen geht es so gut wie nie, in einem Ausmaß, das sich vielleicht aber nicht immer halten lässt. Denn mit der Errungenschaft des höheren Alters steigen auch die Kosten für die Folgegenerationen. Ich möchte auf einen Notstand bei uns hinweisen: Es werden zu wenige Kinder geboren, sei es aus Egoismus oder aus Angst vor der Zukunft oder einfach als Folge der beruflichen Emanzipation der Frau; der französische Philosoph Rémi Brague weist darauf hin in seinen Vorträgen; auch dann, wenn er nach der Zukunft des Christentums in Europa gefragt wird, antwortet er - für die, die fromme Vorschläge erwarten - überraschend: Mehr Kinder bekommen sei das Heilmittel.
Das bedeutet wohl: Insgesamt verbessert sich die Zivilisation auf vielen Feldern (für jeden wird die Wertehierarchie aber etwas anders lauten) ständig, national gesehen steigen Kulturen auf und versinken wieder. Die alte Leier am Beispiel von Roms Aufstieg und Zerfall? Heute gehen wir eben nicht auf das Forum zu einem Cicero, sondern "zum Italiener". Gibt es dagegen ein Rezept? - Das rätselhaft dauerhafteste Volk sind bisher die Juden.
Das ist nun die Strafe für mich - seit Wochen habe ich einen fast gleichen Artikel als Ideenskizze auf der Halde, hatte aber nicht den Kopf frei, um ihn endlich zu schreiben ...
Ich kann Dir vollinhaltlich zustimmen. Mit nur der kleinen Korrektur, daß auch in Afrika sehr viele Staaten gute Entwicklungstendenzen zeigen. Die aber oft nicht offiziell festgestellt werden, weil sonst die Entwicklungshilfe gekürzt würde ...
Der Grund für dieses massive Auseinanderklaffen zwischen Realität und öffentlicher Wahrnehmung liegt m. E. in zwei Bereichen. Einerseits gibt es wohl ein ganz atavistisches Sicherheitsbedürfnis, Menschen fürchten einen möglichen Verlust viel mehr als sie sich auf einen möglichen Gewinn freuen. Daher werden Verlustwarnungen mit überproportionaler Wichtigkeit aufgenommen. Und andererseits gibt es halt das selektive Gedächtnis der Art "früher war alles besser". Kaum jemand hat realitätsnah in Erinnerung, wie sein eigenes Leben vor einigen Jahrzehnten war, welche Probleme es damals in der Gesellschaft gab und wie viel Zukunftsfurcht, die sich später als unbegründet herausstellte. Selbst den materiellen Lebensstandard von damals kann fast niemand wirklich zum Vergleich ins Gedächtnis zurückrufen, es gibt da einfach einen Hang zur romantischen Verklärung.
Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #14Ich möchte auf einen Notstand bei uns hinweisen: Es werden zu wenige Kinder geboren, ...
Das ist natürlich ein Problem. Wie es unbestritten eine Reihe weiterer Probleme gibt. Bei allem Zukunftsoptimismus - selbstverständlich leben wir nicht im Schlaraffenland.
Aber unsere aktuellen Probleme sind weniger groß und bedrohlich als die Probleme früherer Generationen - das ist das Entscheidende.
Und eine Gesellschaft kann auch damit leben, daß die Zahl der Menschen geringer wird. Solange das halbwegs im Rahmen bleibt - umgekehrt kann man auch mit einem leichten Anstieg fertig werden. Es bedeutet eben, daß die Älteren mehr beitragen müssen, daß die aktive Generation weniger Zeit und Geld für Kinder und mehr für Rentner aufbringt, und daß der technisch mögliche Wohlstandszuwachs nicht komplett bei den Erwerbstätigen ankommt. Ärgerliche Nebeneffekte, aber keine Katastrophe.
Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #14 "Bei all den Schwarzmalereien, die wir tagtäglich erleben, übersehen wir, dass die Menschheit sich in der jüngeren Vergangenheit mit geradezu absurder Geschwindigkeit verbessert hat." (Llarian)
Diese Statistik stimmt natürlich und gäbe Hoffnung.Vermehrt sich für andere Beobachter das Leid in der Welt nur deshalb, weil es medienpräsenter ist als früher, oder einfach weil die Weltbevölkerung zahlenmäßig steigt? Besonders uns Deutschen geht es so gut wie nie, in einem Ausmaß, das sich vielleicht aber nicht immer halten lässt. Denn mit der Errungenschaft des höheren Alters steigen auch die Kosten für die Folgegenerationen. Ich möchte auf einen Notstand bei uns hinweisen: Es werden zu wenige Kinder geboren, sei es aus Egoismus oder aus Angst vor der Zukunft oder einfach als Folge der beruflichen Emanzipation der Frau; der französische Philosoph Rémi Brague weist darauf hin in seinen Vorträgen; auch dann, wenn er nach der Zukunft des Christentums in Europa gefragt wird, antwortet er - für die, die fromme Vorschläge erwarten - überraschend: Mehr Kinder bekommen sei das Heilmittel.
Das mit der niedrigen Geburtenrate ist ein Problem. Ein weiteres ist die Einsicht einer längeren Lebenszeit auch eine längere Arbeitszeit folgen zu lassen. Dies scheitert an der Ansicht diese beiden Größen hätten nichts, oder nur wenig mit einander zu tun. Ich sehe nicht nur viele alte Menschen, sondern viele alte fite und sehr alte agile Menschen. Die Bewertungen ab wann jemand alt ist müssen sich lösen von einem Renteneintrittsalter, dass bei 63-65 Jahren liegt und mit einer Lebenserwartung von knapp über 70 Jahren verbunden war. Um es kurz zu fassen: Wer länger, lebt muss auch länger arbeiten.
Zitat von xanopos im Beitrag #12Dennoch sind das wirkliche Probleme:
Die ganz-knappe Antwort lautet: Nein. Jedenfalls nicht in dem Sinn, den der Zeitgeist, das Mediennarrativ, und der pausenlose Aktionismus von Politik, NGOs, Schranzen, Oberlehrern, Philistern, Blockwarten, Subventionsabgreifern, Klassenstrebern & Juchtenkäferbeauftragten dem Wort unterlegt. Für die gibt es keine Probleme, sondern nur Menetekel. Jeder Hinweis, daß von all den apokalyptischen Reitern, die seit Rachel Carsons "Stummen Frühling" (also seit genau 50 Jahren) durchs globale Dorf getrieben werden, kein einziger vorbeigeschaut hat, wird da nicht 1x registriert, weil man damit beschäftigt ist, den nächsten Irrtum vorzubereiten & ein paar neue an die Wand zu malen.
Probleme, komplexe zumal, haben das zudem an sich, daß sie nicht gelöst werden. Teilaspekte werden handhabbar gemacht, die Rahmenbedingungen ändern sich, man nimmt Rücksicht auf das Unvermeidbare. Weder die Umweltverschmutzung noch die "Überbevölkerung", die "Ressourcenverknappung", das "Artensterben", die "neuen Seuchen" ist von irgendwelchen Moratorien, Aktionismusbünden, Sonntagspredigten oder Glühbirnenverboten auch nur im Geringsten tangiert worden. Die ganz normale technische Innovation, der Markt & der Egoismus der freilaufenden Verbraucher reichen hin, um nach spätestens 2 Konsumentengenerationen den jeweiligen Dämon als Papiertiger zu entzaubern.
Zitat niemand bestreitet das der CO2-Level der Atmosphäre steigt
Und das ist gut so (die diesjährige Rekordwelternte verdankt sich dieser Tatsache). Der optimale CO2-Gehalt der Atmosphäre dürfte beim 3- bis 5-fachen des derzeitigen Wertes liegen. Die Hypothese, daß der Anstieg katastrophale Erwärmung (dank koppheister schießender Rückkopplungseffekte) nach sich ziehen würde, ist durch den absoluten Stillstand der globalen Temperatur seit 18 Jahren reif für jenes Depot, in dem auch schon die Phlogistontheorie, die Phrenologie & die Psycho-Annelise endgelagert wurden (bei uns haben diese Tonnen schwarze Deckel).
Zitat Peak-Oil/Kernkraft
Nuklear: "There are currently 435 operable civil nuclear power nuclear reactors around the world, with a further 71 under construction. (This under construction total includes recent changes including Tianwan 4, Yangjiang 5, Yangjiang 6, Shin-Hanul 2, Barakah 2, Ostrovets 1, V.C. Summer 2&3 and Vogtle 3)." Im Planungsstadium sind ~400, Tendenz steigend. Peak-oil: diese Grafik sagt eigentlich alles.
Zitat Gibt es in 20, 50 jahren immer noch eine sichere und bezahlbare Energieversorgung
Hierzulande nicht. Aber diese Idiotie ist hausgemacht. Wenn einer glaubt, es sei gesund, aus dem 10. Stock zu springen, spricht das noch nicht gegen Hochhäuser.
Zitat Schuldenkrise: Bekomme ich noch eine staatliche Pension
Kein Menetekel, sondern durch Produktionszuwachs, veränderte Umlagemodelle pp. inkremental zu überstehen. Ist nach spätestens 2 Generationen Schnee von gestern. Zudem ein Luxusproblem. 90% der Menschheit zu 90% ihrer Geschichte würden vor Neid platzen, wenn sie die Sorgen gehabt hätten.
Zitat aussterbende Arten
Weitgehend ein Popanz. Das Schreckgespenst von der "Sixth Extinction", das spätestens seit E.O.Wilsons Auslassungen in den 80ern umläuft, wird durch die Zahlen nicht gestützt. Die kolportierten Zahlen ("Every hour three species disappear. Every day up to 150 species are lost") sind reine Phantasieangaben, aus dem gleichen Zauberhut gezogen wie des 2°-Ziel unserer Bundesregierung.
Zitat nach allen was man liest, ist das eine Katastrophe
Eben. Seit der Mondlandung & dem 1. "Earth Day" 1970 bekommen wir nichts anderes zu lesen. Secundum non datur. Selbst die Tatsache, daß sich die Anzahl der Eisbären seit damals verfünffacht hat, sollte die Propaganda tunlichst nicht stören.
Zitat das Ozonloch: wird kleiner, eine Sorge weniger
Damit schlägt sich die freie Natur seit 500 Mio. Jahren herum, ohne daß die Mikroben obsiegt hätten. Unsere Evolution läuft memetisch, nicht genetisch. The Red Queen's Race wird uns erhalten bleiben, auch wenn in 500 Mio. Jahren unsere Nachfahren auf Siliziumbasis Allotria treiben sollten & die Keime mit Borsäure & Quellcode operieren (bei der Kohlenstoffvariante nennt man das "Viren").
Der 1. Peak-Oil-Krise verdanken wir das Symbol des enthemmten, menschenfressenden Kapitalismus: das Fließband. Als Henry Ford mit der Blechliesel nach 1908 von Einzelstücken zur Massenproduktion überging, war der Grund, weil sich alle Experten einig waren, daß die weltweiten Ölvorräte 1920 erschöpft seien. Ford entschied sich, diese knappe Zeitlücke möglichst effektiv durch beschleunigte Fertigung auszunutzen. In den 20er & 30er Jahren schrumfte der Horizont auf zumeist 5 Jahre; das wurde dann durch die Ausbeutung des texanischen Ölfelder ab 1928 & der mexikanischen ab den 30ern auf gleichbleibendem Niveau gehalten. Anfang der 50er Jahre (als Indonesien & die arabische Welt dazu kamen), ging der Sprit in 10 Jahren zuneige. Zur Ölkrise waren es ~15 Jahre, in den 80ern 20. Um 2000 ging die Zahl von 40 Jahren um; zehn Jahre später die von 80 Jahren. Seitdem wird gefrackt & dieser alte Schlager ist für die nächsten Jahrhunderte erst mal eingemottet.
Der vorletzte deutsche Science-Fiction-Roman (eine Spezies, über deren Qualität man trübsinnig werden könnte), der einigermaßen sichtbar war, war Andreas Eschbachs "Ausgebrannt" von 2007 (der letzte war Schätzings "Limit") - in dem Peak Oil die Welt heimsucht.
Eschbach beschreibt die missliche Lage, am Ende der Erdölvorräte (Globales Ölfördermaximum) angekommen zu sein, ausführlich im Alltagsleben der Familie Utz. Wie allen Firmenmitgliedern wird dem Familienvater Werner das Tanken in der firmeneigenen Tankstelle untersagt. Die Bildung von Fahrgemeinschaften ist der einzige Weg, den langen Arbeitsweg zu bewältigen. Die Mutter Dorothea entschließt sich dazu, einen kleinen Dorfladen zu gründen, den die Bürger des kleinen Örtchens anfangs meiden und stattdessen in das entfernt gelegene Einkaufszentrum fahren. Mit einem Werbeplakat, auf dem der Sohn Julian die erstaunlich hohen Fahrtkosten berechnet, gewinnt der Laden an Bedeutung. Auch die Existenz des Luxushauses ist mit steigendem Ölpreis in Gefahr. Der hauseigene Swimmingpool sowie die großen Räume müssen mit viel Öl geheizt werden. Immer wieder spielen die Schwester und der Schwager von Markus mit dem Gedanken, das Haus zu verkaufen und umzuziehen.
"Schauderhaft, höchst schauderhaft." (Hermann Harry Schmitz) Von all den gruseligen Zukunftszenarien, mit denen Ernste Mahner-&-Warner dem Leser auf den Pelz rücken wollten, dürfte keine derart scheppernd an der Wand der harten Tatsachen zerschellt sein.
Seit 30 Jahren stirbt jetzt der deutsche Wald und bei tropischen Regenwald war schon vor 25 Jahren unrettbar verloren. Zur gleichen Zeit hatten uns die Japaner technologisch hoffnungslos abgehängt und standen kurz vor der Welteroberung. Vor 15 Jahren drohte der Untergang durch das Jahr-2000-Problem und schon immer war die "heutige Jugend" ein ganz hoffnungsloser Fall. Es ist in der Tat immer Apokalypse und immer mindestens 5 vor 12 - nur die Horrorszenarien werden variiert und wirken mit etwas zeitlichem Abstand nur noch lächerlich.
Ende Oktober/Anfang November war ich in Israel, eine harmlose Reise in ein friedliches Land mit entspannten Menschen. Die Medien erwecken aber einen radikal anderen Eindruck.
Zitat von TF im Beitrag #20Ende Oktober/Anfang November war ich in Israel, eine harmlose Reise in ein friedliches Land mit entspannten Menschen. Die Medien erwecken aber einen radikal anderen Eindruck.
Wenn die Israelis aber das machen würden, was die Medien permament von ihnen verlangen, um nicht mehr den Weltfrieden zu gefährden, dann herrschten dort alsbald Zustände, wie sie die Medien zeichnen. Nur daß dann die Opfer nicht mal auf Mitleid zählen könnten. Eher lügt CNN eine Synagoge zu einer Moschee um.
Zitat von Nola im Beitrag #7 Das halte ich für eine große zukünftige Bedrohung, wenn nicht bald eine Notbremse gezogen wird.
Mit der Bedrohung haben Sie zweifelsfrei Recht, liebe Nola, aber es das gefährdet nicht die Menschheit an sich. Ich persönlich halte den Islam für die zentrale Bedrohung des 21. Jahrhunderts mit dem Potential durchaus auch noch andere Länder in das Schicksal des Iran zu führen. Aber sehen wir uns den Iran einmal genau an: Was ist da ausser dem Leben von Rohstoffen ? Wenig. Sehr wenig. Die Anleitung wie man atomare Waffen baut steht in jedem besseren Physikbuch. Die Amerikaner haben, in völliger Unkenntnis der Technologie, eben diese in wenigen Jahren entwickelt. Wie lange arbeiten die Iraner inzwischen an ihrer Bombe ? 10 Jahre ? 20 ? Das "Problem" des Islam besteht nicht zuletzt darin, dass er in Ländern, die er kontrolliert, die Ressourcen zerstört oder wenigstens nachhaltig verkleinert. Und zwar die menschlichen. Wenn es das Ideal ist, sich mit dem Koran zu beschäftigen, dann ist das Ideal eben nicht ein guter Physiker oder Ingenieur zu werden. Wenn das Ideal dem entspricht die Frauen auf kopftuchtragende Gebärmaschinen zu reduzieren, die keinen tieferen Wert darstellen, so darf ich mich nicht wundern, wenn die Hälfte meines intellektuellen Potentials völlig brach liegt. Islamische Länder sind nach heutigem Stand nicht in der Lage mit westlichen Ländern zu konkurrieren. Weder wissenschaftlich, noch wirtschaftlich, noch militärisch. Wäre der Westen (insbesondere Europa) nicht inzwischen von massiver Dekadenz durchzogen und würde immer mehr Zuzug aus eben diesen Ländern forcieren oder gestatten, wäre die Bedrohung durch den Islam nahezu nicht vorhanden. Das kleine Israel, gerade mal 8 Millionen Einwohner, hält seit Jahrzehnten dem Ansturm des Islam stand. Und das sogar mit angezogener Handbremse, denn das militärische Potential Israels würde ganz andere Vergeltung erlauben, als es das bisher ausgeführt hat. Nur wird diese, europäische Dekadenz von anderen Ländern, beispielsweise China oder Japan nicht geteilt.
Deshalb kann es schon sein, dass auch euopäische Länder irgendwann ins Mittelalter zurückfallen (oder Teile davon), denkbar ist das, und für Europa auch nicht witzig, aber die Konsequenz wäre nur, dass Europa seinen internationalen Stand verlieren würde und keine große Bedeutung mehr hätte. Die Menschheit würde dann von anderen Ländern vorangetrieben. Und diesen Mechanismus habe ich versucht zu beschreiben. Wenn Europa an seiner eigenen Dekadenz zugrunde geht, wird das die Menschheit insgesamt nicht an ihrer Entwicklung hindern. Und vielleicht kriegt Europa die Kurve ja auch. Wer weiss ?
Zitat von Rapsack im Beitrag #13Wir sollten nicht vergessen, dass die Kreativität eine Lösungen für ein Problem zufinden mit dem Bedrohungsptential des Problems ansteigt. Daher ist es manchmal garnicht so schlecht, die Welt etwas zu Schwarz zu mahlen.
Dem würde ich, zumindest teilweise, widersprechen wollen, lieber Rapsack. Einig wären wir uns darüber, dass mit dem zunehmendem Problem auch die Kreativität für Lösungen ansteigt. Steht beispielsweise ein Rohstoff nicht mehr zur Verfügung, so wird durch die Preissignale während der vorher auftretenden Verknappung, nach anderen Lösungen gesucht. Sterben dagegen mehr Menschen an multiresistenten Erregern, so steigt der Wert für Hygiene oder die Entwicklung weiterer, neuer Antibiotika. Das ist am Ende Marktwirschaft.
Die Schwarzmalerei dagegen sehe ich überhaupt nicht aus produktiv an, denn sie basiert ja gerade auf dem irrationalen. Die Deutschen fürchten sich so sehr vor der Atomkraft, dass sie ihre einzig zuverlässige Energiequelle einmotten und durch Zufallsstrom ersetzen. Das ist rational gesehen extrem dumm. Die Lösung ist dabei auch nicht kreativ, sie ist einfach schlecht, denn sie ignoriert ja gerade die durchaus vorhandenen Preissignale.
Entscheidend ist aus meiner Sicht mit dem jeweiligen Problem und seinen Auswirkungen umzugehen (was hervorragend in einer Marktwirtschaft funktioniert), die Angst ist dabei nicht nur nicht hilfreich, sie schadet.
Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #14 Ich möchte auf einen Notstand bei uns hinweisen: Es werden zu wenige Kinder geboren, sei es aus Egoismus oder aus Angst vor der Zukunft oder einfach als Folge der beruflichen Emanzipation der Frau; der französische Philosoph Rémi Brague weist darauf hin in seinen Vorträgen; auch dann, wenn er nach der Zukunft des Christentums in Europa gefragt wird, antwortet er - für die, die fromme Vorschläge erwarten - überraschend: Mehr Kinder bekommen sei das Heilmittel.
Sie haben Recht, lieber Herr Weimer, wobei ich eher platt sagen würde, der Grund besteht in zunehmender, gesellschaftlicher Dekadenz. Nur, wie Sie ja auch korrekt weiter ausführen, manche Kulturen steigen auf und versinken wieder. Wenn Deutschland sich (schönen Gruss von Sarrazin) abschafft, dann übernehmen andere seine Stelle. Vor einigen hundert Jahren waren die Nationen England und Spanien weltbeherschend und die USA existierten nicht einmal. Heute gibt es eine beherschende Weltmacht und Spanien ist davon abhängig wieviele Touristen nach Andalusien kommen. Morgen wird vielleicht Mandarin die Sprache der Welt sein und Europa hat den Flair vom alten Griechenland: Wiege der Neuzeit, aber ausser ein paar Oliven nicht mehr viel zu holen.
Et hätt noch immer jot jejange - lautet die berühmte Kölsche Induktionsphilosophie; und sie echot hier im Zimmer wie im Raum gaaaaaanz heftig, so scheint mir.
Auch Mr. Chicken, jenes Hähnchen, das Tag für Tag von seinem Herrn gefüttert wurde, freute sich an jenem Tag X wie immer auf das Frühstück, seinen herannahenden Herrn mit sich und der Welt zufrieden freudig entgegen hüpfend; aaaaaaaaber: Herrchen hatte heute mal eine ganz eine andere Idee, sein eigenes Mittagessen im Sinn:
Zitat The man who has fed the chicken every day throughout its life at last wrung its neck instead, showing that more refined views as to the uniformity of nature would have been useful to the chicken.
So Bertrand Russell mit seinem Hähnchenmodell zum Thema "was lehrt uns die Vergangenheit über die Zukunft" und weiter:
Zitat We have experience of past futures, but not of future futures, and the question is: Will future futures resemble past futures? This question is not to be answered by an argument which starts from past futures alone.
Allerdings: So 'ne richtig gute Antwort auf das Problem hatte der gute Russell auch nicht. Und häßlicherweise hat die eigentlich niemand.
Zur Auflockerung noch dies. - "Alles wird gut oder besser" mal 'n bissl paraphrasierend und prima facie sogar bestätigend. Aber beim zweiten Hingucken?
Okay, nur Oppa und Omma erinnern sich noch dunkel an die nicht minder dunklen Geschehnisse.
Die beteiligten Herrschaften waren am Ende des Tages ausreichend rational bzw. nicht ausreichend verrückt, um Armageddon zu spielen - Mr. Chicken lebt noch.
Seitdem allerdings: Non-Proliferation erwartungsgemäß gescheitert. Wissen und Können sind nicht monopolisierbar. Indessen sind Verrückte und Irre vermutlich nicht weniger geworden. Schließlich hatten wir einen von dieser Sorte in D ≦1945. Der Herr hatte lediglich nicht den richtigen ultimativen roten Knopf vor den Fingern zum Draufdrücken. Das Ehepaar Goebbels beispielsweise hat es sich immerhin angelegen sein lasen, ganz locker und cool seine sechs kleinen Kinder zu ermorden bevor man sich selbst verabschiedete.
Soviel zum Thema: Die da oben (und in Anbetracht der Proliferation muss es so weit oben gar nicht mehr sein), die da womöglich auf rote Knöpfe drücken könnten, sind letztlich doch wohl irgendwie mit einer ausreichenden Restvernunft gesegnet - dafür spricht eigentlich nicht sooooooo viel, oder?
Okay, auch das ist ja alles induktiv gedacht und Induktion ist bei Lichte besehen pille-palle. Wahrscheinlichkeitstheorie geht nur rückwärts und nicht vorwärts - aber sie geht.
Conclusio: Es kütt wie es kütt - Kölsche Hochphilosophie ist nicht so leicht zu toppen.
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