Und das, wo wir doch alle mit Joan Garrity alias "J" ("Die sinnliche Frau") gelernt haben, daß Munkeln im Dunkeln so lusttötend ist wie Doppelfeinripp.
Zitat Diskutieren wir hier nicht die geistige Verfassung einer Ministerin, die so etwas in Auftrag gibt.
Braucht man auch nicht. Hier haben es offenbar die Sachwalter der neuen sanften Anschubimplementierung für einen coolen Geistesblitz gehalten, über die Lufthoheit über den Kinderbetten der unreifen Jugend sozialen Druck auf deren Erzeuger, also die unreife Jugend ab 40, auszuüben. Und daß die nichts im Kopf haben als Flachlegen & Billiggrusel, "weiß man schließlich" (schließlich war man selbst mal jung & blöd...)
Was sich übrigens als peinliche Konstante durch all die diversen unbedarften Anbaggerversuche an die Jugendkultur hindurchzieht (die es ja gibt, seitdem die sich herausgebildet hat - also seit den 1890er Jahren) - ob nun durch "coole Künstler", Nölsänger, Bohemiens, Werbefuzzis & Zeitgeistsurfer, ist die gleichbleibende Taubheit gegenüber den Gründen & Untertönen am jeweiligen Jugendirresein. Also das, wo heute das Etikett "Subtext" draufklebt. Zum einen: Zombies (mal als Bespiel genommen) stehen immer auch für das, was Susan Sontag (vor 50 Jahren) in "Notes on 'Camp'" beschrieben hat: sie sind Klamauk, Schundigkeit um der Schundigkeit willen - & mithin Gift für jede intendierte Wirkung - zum andern stehen sie, ebenso popanzhaft, für den drögen, spießigen, grauslichen Kosmos der (Erwachsenen)Welt, dem man als Heranwachsender nicht mal als lebende Leiche angehören möchte: als das, was Holden Caulfield im "Fänger im Roggen" als "squares", als Spießer, der Horror schlechthin ist. Daß die letzten Spießer vor 30 Jahren ausgestorben sind & mittlerweile auch die 70-jährigen unreifen Jugendlichen weiter auf diesem Kriegspfad durch die Institutionen marschieren, kann nur Ansporn sein: La Lotta Continua!
Zitat von Kleiner Witz und große LügeWenn man die offiziellen Warnungen wirklich ernst nimmt, [...] Dann müßten sie werben für eine konsequente Umstellung der eigenen Lebensführung. Für einen weitgehenden Verzicht auf den heute üblichen Wohlstand. Für eine komplette Abschaffung von Autos als wesentlicher CO2-Quelle. Für eine radikale Reduzierung des Stromverbrauchs: Das Licht könnte man schon noch anlassen, weil das nur minimal Strom verbraucht. Aber Kühlschrank, Waschmaschine und Elektroherd können in einem "klimagerechten" Haushalt eigentlich nicht mehr vorkommen.
Diese Ihre Feststellung, lieber R.A, beschreibt einen offenkundig anmutenden Widerspruch der zeitgeistgrünen Attitüden. Sie denken diesen Widerspruch aber, in meinen Augen, nicht kosequent zuende.
Würde alle Menschen so leben, wie Sie nach dem "dann" schreiben, würde Fortschritt verhindert, gar vernichtet und (damit) auch Wohlstand beseitigt. Hieraus ergäben sich zwei Alternativen:
Die erste Alternative: Irgendwann würden wieder alle mit Holzfeuer heizen, Wälder roden müssen um genug Erträge auf ungedüngtem Boden zu erzielen und .... und ... und... Die Wirkung auf das Klima, wenn man denn an die zugrunde liegende Theorie glaubt, wäre (bei gleich bleibender Bevölkerungszahl) eine verheerende. Viel "schlimmer" als aktuell.
Die zweite Alternative (welche ich für wahrscheinlicher halte): Der fehlende Fortschritt und Wohlstand führt mittlefristig zum Rückgang der Bevölkerung durch höhere und vor allem frühere Sterblichkeit.
Und das ist für mich die eigentliche teuflische Lüge: Wenn man fest daran glaubt, dass der Mensch, so wie er derzeit lebt, die Schöpfung zugrunde richtet und das verhindern will, muß man ihn in letzter Konsequenz "am leben hindern". Denn wenn man "ihn leben läßt" und ihm Fortschritt und Wohlstand nimmt, wird die Umweltsuituation sich drastisch verschlechtern.
Nach meinem eigenen Empfinden trägt das grün/ökologische Zeitgeistempfinden daher einen zutiefst menschverachtenden / menschenfeindlich Kern in sich, welcher für mich das größte Problem dieser Ideologie ist.
In diesem wirklich empfehlenswerten Buch von Maxeiner und Miersch sind u.a. auch diese Gedanken (unter vielen anderen) sehr anschaulich ausgeführt. Das Buch beschreibt, warum zwei Menschen welche die Natur in vielen ihrer Facetten sehr lieben und welche als "Grüne" begannen, mit dem grünen Zeitgeist fremdeln. Etwas, das ich aus eigener Anschauung kenne.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
......(die es ja gibt, seitdem die sich herausgebildet hat - also seit den 1890er Jahren)
Aber mal juvenilen Spaß ganz beiseite :
Das interessiert mich wirklich, warum ausgerechnet die 1890-er Jahre?
Ja, ja klar, Jugendstil und so….sagt ja schon der Name…aber wenn man mal locker so ungefähr 2,1 bis 2,4k Jahre weiter zurückgeht, stößt man u.a. auf die berühmt-berüchtigte "Paiderestia" - das ultimative Anbaggern, sozusagen - steht heutzutage nicht unbedingt im allerhöchsten Ansehen, insofern also an dieser Stelle doch eher Entwarnung, eine Deinfantilisierung der älteren Herrschaften hat insoweit offenbar Platz ergriffen, immerhin.
Im Übrigen aber mäandert z.B. das Jungbrunnenmotiv durch alle Epochen. Oder mal was aus einer Goethe'schen Elegie:
Zitat Ich, der Lehrer, bin ewig jung, und liebe die Jungen. Altklug lieb’ ich dich nicht! Munter! Begreife mich wohl!
Tss, Tss; mit "Jungen" ist immerhin lediglich allgemein die Altersklasse gemeint.
Jedenfalls: Sich an die Jugend ranschmeissen, was sich z.B.Goethe noch im zarten Alter von 78 hat angelegen sein lassen: Eine Konstante auch schon vor 1890, oder? Trivial natürlich, wie alle "großen" kulturellen Konstanten, denn: Jung sein heißt wesentlich: Relativ weit weg von Gevatter Tod, im allgemeinen noch keine Verfallserscheiungen, deshalb auch Identifizierung mit "Schönheit"; und dann: umso erwachsener, desto näher dran am unangenehmen lethalen Ereignis und desto hässlicher wird die Veranstaltung….…..also gar nicht schwer zu verstehen, das Jugendkultische, eigentlich.
Okay, beim speziellen Jugendstil der weitgehend unbekannten Frau Ministerin wird das Niveau schon 'n bissle arg bescheiden, was andererseits wiederum nicht die ganz große Überraschung ist.
Zitat von RA
Diskutieren wir hier nicht die geistige Verfassung einer Ministerin, die so etwas in Auftrag gibt.
Tschuldigung, lieber R.A., Ich zahle natürlich 5 Euro in die off-topic Strafkasse
Klar, das Öko-Geschäftsmodell ist wesentlich der Ablasshandel. Unser schieres Dasein ist eigentlich schon 'ne Sauerei, irgendwie irgendwas jeden Tag "kontaminieren" lässt sich gar nicht vermeiden, da können Ablassbriefe gedruckt werden ohne Ende. Auch daran sieht man, wie zäh kulturelle Konstanten sind und es mit dem Neuigkeitswert angeblicher Neuigkeiten nicht weit her ist.
Bin mir noch nicht sicher, ob die Familie in dem verlinkten Artikel wirklich "nachhaltig" und "klimagerecht" lebt. Klingt alles sehr ineffizient, und Ineffizienz wird von der Natur bestraft und ist keineswegs nachhaltig oder klimagerecht. Körperliche menschliche Arbeit anstelle von Maschineneinsatz hat beispielsweise eine verheerende CO2-Bilanz.
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #5 Und das ist für mich die eigentliche teuflische Lüge: Wenn man fest daran glaubt, dass der Mensch, so wie er derzeit lebt, die Schöpfung zugrunde richtet und das verhindern will, muß man ihn in letzter Konsequenz "am leben hindern". Denn wenn man "ihn leben läßt" und ihm Fortschritt und Wohlstand nimmt, wird die Umweltsuituation sich drastisch verschlechter.
It's not a bug, it's a feature. Die grüne Grundierung hat ja in den post-modernen, "post-ideologischen" (schön wär's), "post-industirellen" Gesellschaften die Rolle übernommen, die die Religion in den traditionellen innehatte: Sinnstiftung & vorgeblicher Rahmenkatalog, ein zeitenthobenes Ideal & eine von höchster Instanz gesetzte Ordnung, ein Apriori, das nicht hinterfragbar ist. Und sie hat sich dieselben Aporien eingehandelt: Den Widerspruch zwischen dem Ideal & der Lebenspraxis. Für die "klassischen Religionen" (den antiken Polytheismus mal außen vor gelassen) galt das auch: alles was ein Buddhist zu seiner täglichen Lebensführung unternehmen muss, hindert ihn, sich der Erlösung vom rad der Wiedergeburt zu widmen oder belädt ihn mit schlechtem Karma; ein frommer Christ, der die ursprünglichen Setzungen seines Glaubens ernst nimmt, ist auf den Sündenerlaß durch die Institutionen der Kirche & der göttlichen Gnade angewiesen; daß der Islam, der diese Instutionen nicht kennt, dazu neigt, unter den Bedingungen der Moderne zu pathologischen Auswüchsen tendiert, überrascht unter diesem Blickwinkel eher weniger.
Eine der Bewältigungsstrategien dieses unauflösbaren Widerspruchs besteht im alltagspraktischen Zwiedenken:Die Zusammenhänge, auf denen das Funktionieren der eigenen Gesellschaft beruht, werden nicht in den Fokus genommen, sondern hingenommen. Das Geld kommt von der Sparkasse, die Lebensmittel von Supermartk, das Geld von der Bank. Wenn das ein paar Windräder rotieren, sind alle Elektronen grün gefärbt.
Zitat Die erste Alternative: ... Die zweite Alternative
Eine konsequent ökoneutral-nachhaltige Bewirtschaftung à la #1 würde umstandslos zu #2 führen. Bei konsequentem Biolandbau, Verzicht auf Kunstdünger (das haber-Bosch-Verfahren verbrennt derart viele fossile Brennstoffe), Verzicht auf überregionale Transportstruktur, mithin Stand der Frühen Neuzeit, könnte D höchstens eine Bevölkerung von 20 Millionen ernähren. Und das, wenn mindetsens 70% direkt in der Landwirtschaft ihr Tagelöhnerbrot verdienen & 20% in deren Umfeld schneidern, Bäckern & Holzschuhe schnitzen. Zu den Zeiten betrug die Lebenserwartung 45 Jahre & der tägliche Fraß (ein angemessenes Wort) verschlang 3/4 des Budgets. Das ganze Phantom eines "Biolandbaus" ist nichts als das nostalgische Phantasieprodukt einer Überflussgesellschaft, die sich solche Theatermätzchen leisten kann.
Ich denke, die "große grüne Lüge" geht noch ein bischen anders. Meiner Meinung nach wissen die meisten Hardcore-Mutter-Gaia-wird-vom-Menschen-vergewaltigt-Anhänger sehr wohl, dass es weder mit einer Kugel Eis noch mit einer Benzinpreiserhöhung auf 5 Euro getan ist. Ich glaube, dass die meisten Grünen bzw. Grün-Wähler sehr wohl wissen, dass ihre These vom Ende der Welt einen radikalen Umbau aller gesellschaftlichen Strukturen verlangen würde. Dieses ganze Geseiere von wegen "Ökostrom gibt es kostenneutral" oder "Bioprodukte sparen Geld" - das glauben in Wahrheit diesen ganzen Typen nicht.
Ich denke, die "große grüne Lüge" geht so:
"Deutschland wird radikal umgebaut und alle müssen verzichten und leiden - aber ich nicht, weil ich zu den Guten gehöre"
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #5Würde alle Menschen so leben, wie Sie nach dem "dann" schreiben, würde Fortschritt verhindert, gar vernichtet und (damit) auch Wohlstand beseitigt.
Wohlstand beseitigt auf jeden Fall. Aber bei Fortschritt verhindert bin ich mir nicht ganz sicher.
Das Waldschrat-Leben ist natürlich keine Alternative für ein Volk von 80 Millionen. Die habe ich nur zitiert, weil die wenigstens ehrlichen Verzicht üben und damit bei der üblichen grünen Heuchelei nicht mitmachen.
Es gibt aber durchaus Konzepte, um mit sehr moderner Technik ein extrem Ressourcen-sparsames Leben zu ermöglichen. Das bedeutet maximales Recycling (also Verzicht auf Verbundstoffe und Recycling-fähigkeit schon bei der Produktkonzeption), Energieeinsatz nur bei Verfügbarkeit, fast kompletter Verzicht auf Verkehr (eigentlich nur Grundnahrungsmittel und einige Hilfsstoffe) und einen Komplett-Umbau des Wohnungsbestandes. Wobei das natürlich unglaublich teuer wäre, und es m. W. noch niemand durchgerechnet hat, ob selbst bei sehr weitgehendem Wohlstandsverzicht eine komplette Volkswirtschaft überhaupt nach diesen Regeln lebensfähig wäre.
Man kann also zumindestens mal annehmen, daß ein "klimagerechtes" Leben möglich wäre - es fehlt vielleicht noch etwas technische Entwicklung. Und die Leute im Bundesumweltministerium sollten über diese Möglichkeiten auch Bescheid wissen.
Aber die Lüge besteht eben darin, daß selbst diese theoretisch machbare Lebensvision drastische Veränderungen erfordern würde, die mit "mal beim Sex das Licht ausmachen" nicht annähernd erfaßt sind.
Und die Heuchelei besteht darin, daß kein Spitzengrüner und wohl auch kein Umweltministeriums-Mitarbeiter selber den schon jetzt möglichen Verzicht lebt.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #9Meiner Meinung nach wissen die meisten Hardcore-Mutter-Gaia-wird-vom-Menschen-vergewaltigt-Anhänger sehr wohl, dass es weder mit einer Kugel Eis noch mit einer Benzinpreiserhöhung auf 5 Euro getan ist. Ich glaube, dass die meisten Grünen bzw. Grün-Wähler sehr wohl wissen, dass ihre These vom Ende der Welt einen radikalen Umbau aller gesellschaftlichen Strukturen verlangen würde. Dieses ganze Geseiere von wegen "Ökostrom gibt es kostenneutral" oder "Bioprodukte sparen Geld" - das glauben in Wahrheit diesen ganzen Typen nicht.
Das würde ich nicht behaupten. Die meisten Grünen und Grün-Wähler haben viel zu wenig Ahnung von Technik/Naturwissenschaften und von ökonomischen Zusammenhängen, um die völlig Haltlosigkeit ihrer Vorstellungen zu bemerken. Sehr viele Leute glauben ganz ehrlich daran, daß die komplette Energieversorgung mit Sonne und Wind machbar wäre - und die Kostensteigerungen nur an der Geldgier der Energiekonzerne liegen. Und ähnlich die übrigen Vorstellungen vom "nachhaltigen" Leben.
Es gibt aber sowohl bei den Parteigrünen wie bei den "Experten" z. B. im Bundesumweltministerium, die wissen sehr wohl, wie teuer und unbequem ein konsequent "klimagerechtes" Leben wäre. Diese Leute lügen bewußt. Wie hier in der Kampagne.
Die Grünen haben soziale wie ökologische Ängste gleichermaßen bedient und geschürt. Ob saurer Regen oder Waldsterben, Ozonloch oder Atomenergie – die Grünen waren und sind Meister darin, die inneren Nöte der Deutschen, so irrational sie auch sein mögen, zu bedienen. ... Bis heute reisen Grünwähler besonders viel und mehr mit dem Flugzeug als die Wähler jeder anderen Partei. So gesehen war und ist Grünwählen auch ein Bußgang für jene, die qua Einkommen noch besser konsumieren können – und es auch tun. ... Im vierten Jahrzehnt ihrer Existenz nähert sich das apokalyptische Narrativ einem Ende. Es droht der Ermüdungsbruch. Die gebetsmühlenartige Beschwörung des Untergangs hat kaum noch Erregungspotenzial.
Da springt Herr Poschardt, fürchte ich, in seiner Freude zu früh los. An die tollen Segnungen des vollerblühten Sozialismus hat spätestens nach 1962 keiner mehr geglaubt, der in ihm wohnen musste, das hat aber die ParteidiePartei nicht daran verhindert, sich für die nächsten 25 Jahre das ewige Rechthaben herauszunehmen. Und beim grünen Narrativ läuft das über die Glaubensgewissheiten, nicht den äusseren Zwang.
Zitat von R.A. im Beitrag #10Und die Heuchelei besteht darin, daß kein Spitzengrüner und wohl auch kein Umweltministeriums-Mitarbeiter selber den schon jetzt möglichen Verzicht lebt.
Das Ergebnis: 1. Grünen-Wähler machen die meisten Flugreisen. Gefolgt (interessanterweise) von Linke-Wählern. Und ganz am Ende stehen Unions- und SPD-Wähler. 2. Bei der Umfrage gab es keinen einzigen (!) Grünen-Wähler, der noch nie geflogen wäre. Bei allen anderen Parteien ist der Anteil der Nie-Flieger zweistellig.
Und nun das wirklich krasse: 3. Der Aussage "Es ist gut, dass sich viele Leute leisten können, zu fliegen" stimmen 77% der SPD- und CDU-Wähler zu. Aber nur 48% der Grünen-Wähler.
Da gibt es (etwas simplifiziert) also den braven CDU- oder SPD-Wähler, der selbst zwar selten oder nie fliegt. Der aber anderen den Spass gönnt und darin einen Fortschritt sieht. Und dann gibt es den Grünen-Wähler, der selbst zwar schon gerne fliegt. Der es aber anderen nicht gönnt und sich wünschen würde, der Plebs könnte vom Fliegen abgehalten werden. Das ist nicht nur Heuchelei. Das ist eine echt egoistische Oberklassen-Attitüde der gutverdienenden Grünen.
Zitat von R.A. im Beitrag #10 Es gibt aber durchaus Konzepte, um mit sehr moderner Technik ein extrem Ressourcen-sparsames Leben zu ermöglichen. Das bedeutet maximales Recycling (also Verzicht auf Verbundstoffe und Recycling-fähigkeit schon bei der Produktkonzeption), Energieeinsatz nur bei Verfügbarkeit, fast kompletter Verzicht auf Verkehr (eigentlich nur Grundnahrungsmittel und einige Hilfsstoffe) und einen Komplett-Umbau des Wohnungsbestandes.
Letzteres ist schonmal besonders lustig, denn es wäre nicht nur ein Umbau, es wäre ein Neubau. Nahezu jedes größere Haus in Deutschland, von Fachwerkhäusern eben abgesehen, besteht aus nennenswerten Anteilen von Stahl und Beton. Und modernen Stahl, der auch den Namen verdient, kann mit Windmühlchen und Solarzellen nicht hergestellt, auch nicht recycelt, werden. Es wäre wirklich sehr lustig mal auszurechnen wieviel diese Häuser kosten würden, vor allem wenn man bedenkt, dass Fachwerkhäuser jetzt, allen grünen Gerüchten zum trotz, nicht unbedingt Energiesparer sind. Passivhäuser sind das nicht, auch in Zukunft nicht. Der Primärenergieverbrauch, wenn Stoffe wie Stahl und Beton wegfallen, dürfte um Faktoren steigen. Wenn der Verkehr ausfällt (weil wir keinen Strassenbau haben) bedeutet das ebenso den Verzicht auf Notfallmedizin. Herzinfarkte sind dann wenigstens wieder nahezu 100% tödlich, Schlaganfälle produzieren wieder menschliche Wracks am laufenden Band und eine saubere Geburt wird dann wieder Glückssache (naja, mehr Jobs für Hebammen gibts dann wieder). Verbrechensbekämpfung führen wir dann wieder auf den Stand des späten neunzehnten Jahrhunderts zurück. Von Computern, seltenen Erden und so Dingen will ich ja noch gar nicht anfangen.
Zitat Wobei das natürlich unglaublich teuer wäre, und es m. W. noch niemand durchgerechnet hat, ob selbst bei sehr weitgehendem Wohlstandsverzicht eine komplette Volkswirtschaft überhaupt nach diesen Regeln lebensfähig wäre.
Ich bezweifele sehr das eine "moderne" Wirtschaft lebensfähig sein kann, bei der die Bevölkerung auf dem Stand von vor 100 Jahren lebt. Es wäre wohl auch die Wirstchaftsleistung von vor 100 Jahren.
Zitat Aber die Lüge besteht eben darin, daß selbst diese theoretisch machbare Lebensvision drastische Veränderungen erfordern würde, die mit "mal beim Sex das Licht ausmachen" nicht annähernd erfaßt sind.
Ich weiss nicht ob der Begriff Lüge passt. Es ist eher wie ein Kirchenvertreter, der Segen verspricht für 10 Vater-Unser. Oder dem Radikalenprediger der 72 Jungfrauen verspricht für den Akt des Massenmordes. Ist auch der selbe Mechanismus: Es geht nicht um etwas Rationales, es geht um ein Heilsversprechen. Der ganze grüne Sermon sollte nicht als Politik verstanden werden sondern als das was er ist: Als Religion. Im Unterschied zur Kirche übrigens, die ihren Lebensvorschlag inzwischen nicht mehr als für alle verbindlich diktieren möchte, ist die Aufklärung der Grünen leider noch nicht geschehen.
Zitat Und die Heuchelei besteht darin, daß kein Spitzengrüner und wohl auch kein Umweltministeriums-Mitarbeiter selber den schon jetzt möglichen Verzicht lebt.
Das ist die selbe Logik nach der auch überzeugte Kommunisten selber nicht im Kommunismus leben.
Zitat von Florian im Beitrag #13 Da gibt es (etwas simplifiziert) also den braven CDU- oder SPD-Wähler, der selbst zwar selten oder nie fliegt. Der aber anderen den Spass gönnt und darin einen Fortschritt sieht. Und dann gibt es den Grünen-Wähler, der selbst zwar schon gerne fliegt. Der es aber anderen nicht gönnt und sich wünschen würde, der Plebs könnte vom Fliegen abgehalten werden. Das ist nicht nur Heuchelei. Das ist eine echt egoistische Oberklassen-Attitüde der gutverdienenden Grünen.
Und das ist sogar noch die harmlose Version dieser Attitüde. Die Malthus Fraktion der Grünen redet ja schonmal mehr oder weniger offen davon, dass wir "zuviele" Menschen auf diesem Planeten haben. Wenn man solche Leute fragt, wie man das Problem denn lösen soll, dann dreht sich einem ganz schnell der Magen um. Nur eins ist dabei sicher: Sich selbst meinen die nicht. Zuviel sind die anderen.
Der Spruch zum Clip mit den intim agierenden Eltern ist doch "Es gibt Dinge, die möchte man nicht sehen!". Und dafür verplempern die Millionensummen!? Ginge so viel billiger und einfacher! Nur die Gesichter von Merkel, Gabriel, Nahles, Schwesig, Roth, Gysi, Hendricks..... auf einem Fernseher einblenden, dann kommt obiger Spruch und der Bildschirm wird schwarz. Anschließend aus dem Off der Kommentar, daß dies (Stromsparen und Fernseher abschalten) gut für's Klima wäre! Aber auf so eine einfache, richtige und aus Volkes Seele gesprochene Möglichkeit kommen die nicht! (Natürlich nicht, denn ein abgeschalteter Fernseher kann ja nicht die Propagandabotschaft der Politik und MSM in die Hirne hämmern!) Verlogener Haufen!
Zitat von Llarian im Beitrag #15Die Malthus Fraktion der Grünen redet ja schonmal mehr oder weniger offen davon, dass wir "zuviele" Menschen auf diesem Planeten haben. Wenn man solche Leute fragt, wie man das Problem denn lösen soll, dann dreht sich einem ganz schnell der Magen um. Nur eins ist dabei sicher: Sich selbst meinen die nicht. Zuviel sind die anderen.
Die sind aber in der Regel nicht partei-affiziert. Genausowenig, wie die Vordenker des Anarchismus in seiner Variante als "Philosophie der Tat" von Ende des 19. Jhdt.s von Tkachev an parteilich was am Hut hatten (die brauchten höchstens terroristische Zirkel). Diese Vertreter der "Tiefenökologie" spuken ja schon ein bißchen länger herum: Arne Naess hat das Konzept in den 70ern ausgebrütet; Edward Abbey hat "The Monkey Wrench Gang" 1975 publiziert. Andere Namen wären George Sessions ("Deep Ecology for the 21st Century", 1995) & James E. Hansen. Als Zahlen für das in ihren Augen zulässige Bevölkerungsmaximumn ziehen sie wahlweise "100 Millionen" oder "1 Milliarde" aus dem Hut. In aller Regel lautet die Fall-Back-Strategie bei Nachfragen dann: das ist ja nur ein Gedankenspiel, wir können ja gar nicht so, Swift habe mit seinem "bescheidenen Vorschlag" 1728 ja auch nicht ernsthaft vorgeschlagen, die hungernden Iren sollten ihre Kinder als Fleisch verkaufen... In den Schriften sucht man dann solche Ironieanzeichen vergebens. Nicht zu vergessen Carl Amery. Der Mann galt in dem 70ern & 80ern mal als einer der ganz wenigen ernstzunehmenden deutschen SF-Autoren (nicht zuletzt, weil seine Romane einen deutlichen lokalen touch haben, ins Passauische - also nix US-Kulturimperialistisches ; zudem hat er mal ein bisserl bei der Gruppe 47 rumgekaspert). Der war ganz früh bei den Grünen dabei & ist von der Veitstanzwut namens "Apokalypso" schwerst infiziert worden. In seinem letzten Roman, "Das Geheimnis der Krypta" (1989; wieder in Passau spielend) geht das dann um einen Geheimen Plan - geheime Dokumente, Ausgrabungen im Keller: der übliche Schmonzes macht 70% des Texts aus - die Erde vorm Menschen zu retten: eine künstliche Seuche, 100% infektiös, 100% lethal; es gibt ein Gegenmittel, aber die Verantwortlichen haben dafür gesorgt, daß es in 9 von 10 Fällen nicht wirkt. Und dann sind die noch so fair, daraus eine Lotterie zu machen: es weiß keiner von denen, ob er selbst die Rettung erwischt hat. Am Ende des Buchs sitzen dann Großpapa & -mama im Jahr 2050 in absoluter Ludwig-Richter-Pose auf der Gartenbank in der menschenleeren Welt & freun sich "daß in Amerika die Kirschbäume blühen". (Man kann die Texte solcher Schreiber i.a.R. gut dran festmachen, daß die rücksichtslose Antihumanität mit einer unglaublichen Verkitschheit durchschossen wird.) Sicher: das-ist-nur-1-Roman; & wer die Fiktion mit dem Autor velwechsert usw... - aber es gibt im ganzen Text kein Signal dafür, daß der Autor nicht durchaus hinter den Absichten seiner Figuren steht (der "Held", der buddelnde, ist zunächst natürlich entsetzt, läßt sich aber durch 10 Seiten gutes Zureden & Barmen über den Weltzustand locker überzeugen). In seinen Essays aus den Jahren vorher schlägt er immer ähnliche Töne an, ohne aber konkret zu werden (es bleibt bei der Forderung nach "rakidal anders" & "Ausstieg aus dem selbstmörderischen System" & dgl.): man hat das ungute Gefühl, daß er glaubte, hier unter der Maske des "wahrlügenden" Romanciers endlich mal seinem Affen Zucker geben zu können.
Zitat von R.A. im Beitrag #10Wohlstand beseitigt auf jeden Fall. Aber bei Fortschritt verhindert bin ich mir nicht ganz sicher
Lieber R.A.
Ich habe da einen sehr pragmatischen Ansatz zum Verständnis: Effektive Forschung und damit Fortschritt kann und wird es nur in einer freien Gesellschaft geben. Soweit ich das überblicke, ist das durch die Empirie auch ganz gut bestätigt.
Eine Gesellschaft, welche die Maximie einiger zur Maxime aller macht ist nicht mehr frei - gleich ob man die "Waldschratgesellschaft" oder eine andere erzwingen will. Es endet in ineffizienter Planwirtschaft. Zuerst stirbt der Wohlstand und dann der Fortschritt.
Wunderbar beobachten kann man das an der Energiewende in Deutschland: Dass sie ein Angriff auf den Wohlstand ist, erkennen mittlerweile viele. Dass sie auch ein Angriff auf den Fortschritt ist, indem sie u.a. viele vielversprechende Technologien im konventionellen, wie atomaren Kraftwerksbereich unterdrückt (Stichwort DFR), ist eher wenigen vor Augen. Wenn sich nur Deutschland so verhält ist das global gesehen gleichgültig. Wenn sich die ganze Welt do verhielte wäre das ein "GAU".
Auch die Unterdrückung der Gentechnik ist ein Beispiel, wie Unfreiheit in der Gesellschaft zu Unterdrückung von Fortschritt führt. Mit allen Folgen.
Ein Blick in die Geschichte zeigt ebenfalls, wie eine "Heilslehre" zur Vernichtung von Fortschritt führt. Es war sicher nicht ausschließlich die Dominanz der Kirche im Mittelalter, die die vorhandene Zivilisiation der Römer verdrängte, aber sie spielte sicherlich eine große Rolle.
Fortschritt stirbt mit der Freiheit und für eine geplante, große Transformation, gleichgültig wohin sie gehen soll, muß immer zuallererst die Freiheit geopfert werden. Jede Transformation braucht als Grundlage den Totalitarismus. Das verstehen leider nur "die großen Transformierer" nie.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #9Ich denke, die "große grüne Lüge" geht so:
"Deutschland wird radikal umgebaut und alle müssen verzichten und leiden - aber ich nicht, weil ich zu den Guten gehöre"
Wie gesagt, formuliert sich aus meiner sicht die Lüge sehr viel drastischer, denn die ganzen zeitgeistlinken Ökophrasen haben im Kern eine Botschaft: "Wir sind gegen das Leben."
-- So verbohrt aber, das ernst zu nehmen, sind nicht einmal "Hardcore Grüne". Sie verstehen im Zweifel den Widerspruch in dem sie Leben einfach nicht oder haben ihn akzeptiert und empfinden ihn als normal. Eben ganz so, wie alle "naiv Gläubigen" das mit den Widersprüchlichkeiten ihres Glaubens tun.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von R.A. im Beitrag #11Es gibt aber sowohl bei den Parteigrünen wie bei den "Experten" z. B. im Bundesumweltministerium, die wissen sehr wohl, wie teuer und unbequem ein konsequent "klimagerechtes" Leben wäre. Diese Leute lügen bewußt. Wie hier in der Kampagne.
Ich glaube, hier besteht ein sehr großes Mißverständnis. Bei den angesprochenen Parteigrünen / Experten, wie möglicherweise auch bei Ihnen lieber R.A.
Das beste Mittel im Kampf gegen Umweltzerstörung ist Wohlstand, gepaart mit der Freiheit der Forschung und einhergehendem Fortschritt - Siehe die Entwicklung der Bundesrepublik in der zweiten Hälfte des letztend Jahrhunderts. Und ein solches Leben wäre weder besodners teuer noch unbequem und besitzt auch keine "unbequemen Wahrheiten" mit denen man die Leute "gängeln" und "auf Spur" bringen kann. -- Schlecht für Lobbyisten.
Teuer und unbequem ist dasjenige Leben, welches die Parteigrünen (in ihrem Beispiel) aus ihrer Logik heraus, konsistent zu ihrer Wissenschaft ersetzenden Ideologie, als "klimagerecht" ableiten. Ob das Lüge, Verbortheit oder Dummheit ist, mag von Fall zu Fall verschieden sein, oft wohl eine Mischung von allem. -- Wie eben immer bei Ideologen.
Herzlich
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"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von R.A. im Beitrag #11Die meisten Grünen und Grün-Wähler haben viel zu wenig Ahnung von Technik/Naturwissenschaften und von ökonomischen Zusammenhängen, um die völlig Haltlosigkeit ihrer Vorstellungen zu bemerken.
Also ich kenne genug Grüne im technisch/naturwissenschaftlichen Umfeld. Sogar sehr überzeugte, die kündigen wenn ihre Firma auch nur irgendwas entfernt im Umfeld Kernkraft bzw. Erdölindustrie macht. Zwei Bekannte haben wirklich aus diesen Gründen gekündigt.
Zitat Sehr viele Leute glauben ganz ehrlich daran, daß die komplette Energieversorgung mit Sonne und Wind machbar wäre - und die Kostensteigerungen nur an der Geldgier der Energiekonzerne liegen.
Oder finden, das Energie schlich viel zu billig ist.
Zitat von R.A. im Beitrag #11Die meisten Grünen und Grün-Wähler haben viel zu wenig Ahnung von Technik/Naturwissenschaften und von ökonomischen Zusammenhängen, um die völlig Haltlosigkeit ihrer Vorstellungen zu bemerken.
Also ich kenne genug Grüne im technisch/naturwissenschaftlichen Umfeld. Sogar sehr überzeugte, die kündigen wenn ihre Firma auch nur irgendwas entfernt im Umfeld Kernkraft bzw. Erdölindustrie macht. Zwei Bekannte haben wirklich aus diesen Gründen gekündigt.
Leider haben Sie recht. Ich befürchte, man macht es sich zu einfach, den grünen Kult nur durch
a) Dauerpupertät oder b) mangelnde (naturwissenschaftliche/technische) Bildung oder Unverstand zu erklären.
Es ist aber recht klar ein Kult. Woran das liegt, da habe ich eine Idee. Aber ich arbeite noch dran.
Zitat
Zitat Sehr viele Leute glauben ganz ehrlich daran, daß die komplette Energieversorgung mit Sonne und Wind machbar wäre - und die Kostensteigerungen nur an der Geldgier der Energiekonzerne liegen.
Oder finden, das Energie schlich viel zu billig ist.
Die grüne Grundierung hat ja in den post-modernen, "post-ideologischen" (schön wär's), "post-industirellen" Gesellschaften die Rolle übernommen, die die Religion in den traditionellen innehatte: Sinnstiftung & vorgeblicher Rahmenkatalog, ein zeitenthobenes Ideal & eine von höchster Instanz gesetzte Ordnung, ein Apriori, das nicht hinterfragbar ist. Und sie hat sich dieselben Aporien eingehandelt: Den Widerspruch zwischen dem Ideal & der Lebenspraxis. Für die "klassischen Religionen" (den antiken Polytheismus mal außen vor gelassen) galt das auch: alles was ein Buddhist zu seiner täglichen Lebensführung unternehmen muss, hindert ihn, sich der Erlösung vom rad der Wiedergeburt zu widmen oder belädt ihn mit schlechtem Karma; ein frommer Christ, der die ursprünglichen Setzungen seines Glaubens ernst nimmt, ist auf den Sündenerlaß durch die Institutionen der Kirche & der göttlichen Gnade angewiesen; daß der Islam, der diese Instutionen nicht kennt, dazu neigt, unter den Bedingungen der Moderne zu pathologischen Auswüchsen tendiert, überrascht unter diesem Blickwinkel eher weniger.
Ja, schon, es handelt sich aber um eine ganz schlechte Kopie. Das Angebot, sich von der Sünde freizukaufen (eigentlich der Kern der grünen Veranstaltung), ist wohl eher das Geschäft perverser Religionsverwalter und mitnichten die eigentliche Intention christlicher oder auch buddhistischer Veranstaltung. Die Befreiung von der Erbsünde ohne die Gnade Gottes (auch katholischerseits lediglich kirchlich vermittelt, aber nicht kirchlich), die es nicht zu erwerben gibt, sonst hieße es nicht Gnade, ist genauso unmöglich wie die Befreiung von Gier, Hass und Verblendung (O-Ton Buddhismus) in der samsarischen Existenz. In der samsarischen Existenz bzw. in und mit der Erbsünde zu leben ist von daher auch keine Verlogenheit, Heuchelei oder dgl. Das Heilsgeschehen einerseits und das empirische Dasein andererseits sind konträr und kommunizierend zugleich. Von Aporie kann eigentlich keine Rede sei, im Gegenteil: Religion IST der Ausweg, also die Beseitigung von Ausweglosigkeit (Aporie). Ob man sich von diesem Wegweiser überzeugen lässt, ist eine ganz andere Frage. Glücklicherweise haben wir ja Religionsfreiheit.
Insofern ist also der große Ökotamtam eher ein Mischmasch aus karikaturhaften Religionskitsch mit reichlich deutscher Romantik als Beilage und den altbackenen, krampfhaft auf frisch aufgekochten Obrigkeitsstaat als Würze. Dass insbesondere die EKD-Bürokraten beim Handel mit Religionskitsch und beim Abverkauf von animistischen Ökokram gerne dabei sind, ist kein Wunder, denn sich mit Peinlichkeiten interessant zu machen scheint da das Geschäftsmodell zu sein.
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #22Das Angebot, sich von der Sünde freizukaufen (eigentlich der Kern der grünen Veranstaltung), ist wohl eher das Geschäft perverser Religionsverwalter ...
Die aber zumindestens logisch sauber argumentieren. Denn die Belohnung für den Sündenfreikauf wird erst im Jenseits "ausbezahlt". Und wenn man halt aus menschlicher Schwäche (z. B. finanzieller Schwäche) noch auf einigen Sünden sitzenbleibt, muß man halt für eine gewisse Zeit ins Fegefeuer. Unangenehm, aber insgesamt paßt das Modell.
Bei den Grünen dagegen fehlt jede Kompensation im Jenseits. Die müßten eigentlich ihre Konten in dieser unserer Welt ausgeglichen bekommen - was auch nicht annähernd gelingen kann. Das ist schon ein Angebot für geistig sehr schlicht Gestrickte (die natürlich trotzdem einen hohen IQ haben können. Ist ja bekannt, daß Gebildete viel leichter auf Scharlatane reinfallen ...).
Schuld und Sühne sind offenbar tief eingebaut im Menschen, und können leicht als Bedürfnis angesprochen werden.
Bei all den Fragen ob und wie weit gerade führende Grüne wissen wie unsinnig das alles ist wird, nach meiner Meinung, ein Aspekt übersehen:
Geld!
Wer rechtzeitig wusste, daß ein EEG kommt, der konnte richtig absahnen. Sie Solarworld. Es würde mich schon mal interessieren wer alles bei Solarworld und anderen Unternehmen finanziell engagiert war und gleichzeitig Politik machte. War der Solarworld Gründer nicht auch Gründungsmitglied bei den Grünen?
Und heute gibt es noch viel mehr die von dem Unsinn profitieren. In Baden Württemberg gibt es keine Wiesen mehr zu pachten wegen Biogas. Da haben heute Bauern Maisäcker in Entfernungen vom Hof, soweit sind die früher bestenfalls in Urlaub gefahren.
Ebenso Windenergie, da werden horrende Summen für die Stellplätze bezahlt.
Stadtwerke engagieren sich unter dem Deckmantel des Klimaschutzes in Wind und Sonnenenergie und lassen sich den Strom den sie an die Bürger verkaufen teuer bezahlen. Für die Stadtregierungen ein gutes Geschäft, über den Umweg Stadtwerke kann man Geld ausgeben ohne, daß der Gemeinderat reinredet. Die Biogasanlagen, Windräder und Solaranlagen sind Unternehmen, d.h. die Betreiber zahlen Gewerbe und Einkommensteuer, davon profitieren wieder auch die Gemeinden die ja eh immer pleite sind. Insgesamt dürfte ein beachtlicher Teil der über 20 Mrd € EEG Umlage als Steuern in den öffentlichen Kassen landen. Auch das ein guter Grund Unsinn zu erzählen.
Das endet aber bei der Energie noch nicht. Biobauern bekommen extra Zuschüsse aus Brüssel wegen der schwereren Vermarktung. In manchen Städten wird bei der Schulverpflegung viel Wert auf Bio gelegt, was natürlich für die wenigen Anbieter ein Vorteil ist.
Genauso hat man in richtig grünen Städten einen Riesenvorteil wenn man eine Supermarkt eröffnen will, wenn dieser unter dem Biolabel läuft.
Es gibt noch eine Menge anderer finanzieller/ geschäftlicher Vorteile die alle aufzuzählen ist wohl nicht nötig, ich wollte nur zeigen, daß einfach eine Menge Leute ganz handfeste Vorteile davon haben.
Und es wird ihnen nicht mal übel genommen. Vor Jahren, als Solarworld noch profitabel war hat ein Ingenieur, auf meine Vorhaltung, daß Solarworld ja nur durch Subventionen soviel Gewinne macht, gemeint aber es wäre ja für einen guten Zweck, unsere Umwelt. Da fällt die nix mehr ein.
Man möge mir verzeihen, daß ich immer die gleiche Sonnenfirma erwähne, aber das ist die, über die ich ohne lang zu recherchieren, am meisten sagen kann.
Zitat von R.A. im Beitrag #23Bei den Grünen dagegen fehlt jede Kompensation im Jenseits. Die müßten eigentlich ihre Konten in dieser unserer Welt ausgeglichen bekommen - was auch nicht annähernd gelingen kann. Das ist schon ein Angebot für geistig sehr schlicht Gestrickte
Leszek Kolakowski hat das schön herausgearbeitet (am ausführlichsten im 1. Bd. der "Hauptströmungen des Marxismus"), wie die sozialistischen Erlösungsvisionen die Kategorien & Versprechen der Erlösungsreligionen aufgenommen haben, aber wegen ihrer rein materialistischen, "wissenschaftlichen" Ausrichtung da kein transzendentes Jenseits mehr zur Verfügung hatten, sondern nur die Zukunft, die dann eben auch von dieser Welt sein mußte. (Ansonsten ist die, sagen wir, "liturgische Praxis" ja als gespenstische Parallele ausgefallen: so richtig mit Katechismus, Heiligenkalender, Prozessionen, heiligen Schriften samt Kommentaren, konkurrierenden Heilslehren und Sekten, Kirchentagen, Sündenbeichte (öffentlicher, "Selbstkritik" genannt), Ketzervernichtung, Priesterkaste, und und und.) Und bei dieser "Verzeitlichung der Erlösungshoffnung" haben auch die Ökos angeflanscht. Es würde einen gar nicht wundern, wenn von denen manche in einem früheren Leben mal Rote Eminenzen gewesen wären...
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