Zitat von Meister Petz im Beitrag #25Franken? Historisch gesehen ein Flickenteppich ...
Das ist ja doch etwas verkürzt. Immerhin ist ganz Deutschland Nachfolgestaat des stolzen fränkischen Reichs. Und das Stammesherzogtum Franken war der zentrale und wichtigste Teil des deutschen Königreichs - bis ihm mit dem Untergang der Staufer der Herzog verloren ging.
Und es wäre heute ein von Größe und Struktur sehr ordentliches Bundesland. Während Bayern (wie NRW, BaWü und Niedersachsen) eigentlich zu groß ist.
Zitat Die Kurpfalz bzw. Rheinpfalz hat mit Baiern als Stammesgebiet nix zu tun.
Sehe ich ja als gebürtiger Kurpfälzer genauso. Aber meine Münchner Verwandschaft ist da nicht zu Verzichtpolitik bereit.
Zitat Aber die hatten da unten eh wenig zu melden, oder?
Faktisch haben die Zähringer in Verona m. W. nie etwas gerissen. Aber der Markgrafentitel von dort war ihnen sehr wichtig, um sich über die anderen Grafen der Region erheben zu können (insbesondere die Württemberger). Baden selber war natürlich nie eine Mark - wie auch, mitten im Reich und fernab jeder Außengrenzen.
Viele glauben ja, Baden wäre Mark gegen Frankreich gewesen. Aber Frankreich ist ja erst sehr spät überhaupt in Sichtweite gekommen, nach der Annektion von Burgund, Lothringen und dem Elsaß. Und die fränkischen Nachfolgereiche haben Marken nur nach außen eingerichtet, nie gegeneinander.
Herbert Rosendorfer - Münchner Kronjurist (aus Kärnten, also doppelt münchnerisch) hat 1999 in einer juristischen Expertise festgeklopft, daß weder die Habsburger noch die Wittelsbacher als Rechtsnachfolger Trojas anzusehen sind, sondern der Heilige Stuhl ("Wem gehört das Troja-Gold?", Abhandlungen der Akademie der Wiss. u.d. Lit., Mainz 2000) - "Ascanius erbte nach Aeneas' Tod unter anderem - nichts ahnend - das (spätere) Schliemann-Gold, gründete Alba Longa und wurde dort König. Er vererbte seinen Erbanspruch an seinen Sohn Silvinus Waldmann, von dem eine Reihe von Königen abstammte, deren letzter Romulus Silvinus war. Offensichtlich hinterließ er keine Erben, und somit fiel das Erbe an des Fiscus von Alba Longa. Das Königreich Alba Longa ging im 7. Jh. v. Chr. unter. Es mag sein, daß kein Stein der Stadt auf dem andern blieb, das ändert aber selbstverständlich nichts am Bestand der ehernen Rechtspositionen. Und aus Alba Longa ging Castel Gandolfo hervor, das spätestens seit 1279 päpstliche Domäne ist. ... Das Troja-Gold gehört also dem Papst!" (S.5)
Das hat aber nichts mit Putin & der Krim zu tun. Die ist griechisch, seit Jason & seine Argonautenbande das Goldene Vließ samt der Medea à la Hägar dem Schrecklichen eingesackt haben.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #27 Das hat aber nichts mit Putin & der Krim zu tun. Die ist griechisch, seit Jason & seine Argonautenbande das Goldene Vließ samt der Medea à la Hägar dem Schrecklichen eingesackt haben.
Lieber Ulrich Elkman,
dann machen wir es uns doch einfach, fordern Griechenland in den Grenzen von 323 v. Chr., und das ganze Nahostproblem ist mithin gelöst, und zwar nachhaltig.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #29Meines Wissens ist Rosendorfer Bozener - also schon fast Welschtirol.
Fyrwår. Und das
Zitat HR, "Träumende Schulweisheit""Die Hauptstadt Tirols ist nicht Innsbruck oder gar Wien, sondern München." (Monolog in Schwarz, S.110)
war Zündfunke meiner Doppelung. Woher also die kryptomnetische Falschverdrahtung? Nach Spurenlesung im castillo interior & Anrufung des hl. Sigmund kommt folgender Passus infrage:
Zitat ibid., S. 104"In Tirol, und nur in Tirol, gibt es jene knorzzehigen Bäuerinnen, jene kürbiskröpfigen Sennerinnen, jene kaminwurzteuflischen Austräglerinnen, jene selbst in ihrer Jugend ruchranzigen Stutzdämoninnen, jene weiblichen Grantechsen, schmeißfliegenfarbigen Furzheuschrecken, die jeden, der nicht Tiroler ist, sofort in die Flucht schlagen, deren Anblick sofortigen Knieschwamm und lebenslange Traumata verursacht, von denen selbst inbrünstige Lourdes-Wallfahrten nicht befreien."
was mein UBW über die Assoziation mit Peter Handkäs in transylvanische Nachbarschaft verlegt hatte.
Zitat von R.A. im Beitrag #26Und das Stammesherzogtum Franken war der zentrale und wichtigste Teil des deutschen Königreichs - bis ihm mit dem Untergang der Staufer der Herzog verloren ging.
*Entsetzen* - nein, lieber R.A., das Stammesherzogtum Sachsen war der bedeutendste Teil des deutschen Königreiches und des deutschen Staatsgebildes "Heiliges Römisches Reich". Die Sachsenkönige und -kaiser von Heinrich I. bis Otto III. haben das deutsche Königreich und das HRR entstehen lassen, die Sachsenherzoge bis Heinrich dem Löwen das Reich weitergeprägt.
Zitat Und es wäre heute ein von Größe und Struktur sehr ordentliches Bundesland. Während Bayern (wie NRW, BaWü und Niedersachsen) eigentlich zu groß ist.
Niedersachsen zu groß? Haben Sie sich mal die Karten aus der Zeit von Heinrich dem Löwen angesehen? Das Stammesherzogtum unter Otto III.?
Sachsen (damit ist nicht Kursachsen=heutiges Sachsen gemeint) hat enorme Flächenverluste hinnehmen müssen, nur weil die Staufer den Sachsenherzogen den Erfolg neideten.
Zitat von R.A. im Beitrag #26das Stammesherzogtum Sachsen war der bedeutendste Teil des deutschen Königreiches und des deutschen Staatsgebildes "Heiliges Römisches Reich".
Aber nein. Natürlich war es die wichtige Heimatbasis der sächsischen Könige. Aber reichsbestimmend war immer noch der fränkische Teil - der deutlich reicher und bevölkerungsstärker war und die städtischen Zentren am Rhein und Main enthielt.
Schon die sächsischen Könige haben wohl mehr in Franken (und dem fränkischen Lothringen) verbracht als in Sachsen, unter den Staufern war das Zentrum noch klarer in Franken - da blieb Sachsen nur noch der Störfaktor am Rande.
Zitat:Niedersachsen zu groß?
Für ein mittelalterliches Stammesherzogtum nicht, für ein modernes Bundesland schon. Von Siedlungs- und Verkehrsstruktur und historischem Hintergrund hat der westliche Teil um Oldenburg und Osnabrück recht wenig gemeinsam mit dem östlichen Teil um Hannover und Braunschweig.
Das gäbe zwei recht ordentliche und funktionstüchtige Bundesländer, mit einer Grenze etwa die Weser entlang.
Entsprechend würde ich die Aufteilung in Bayern und Franken, in Baden und Württemberg sowie eine Zwei- oder Dreiteilung NRWs (Rheinland, Westfalen, vielleicht Ruhrgebiet) empfehlen.
Zitat von R.A. im Beitrag #26Und das Stammesherzogtum Franken war der zentrale und wichtigste Teil des deutschen Königreichs - bis ihm mit dem Untergang der Staufer der Herzog verloren ging.
*Entsetzen* - nein, lieber R.A., das Stammesherzogtum Sachsen war der bedeutendste Teil des deutschen Königreiches und des deutschen Staatsgebildes "Heiliges Römisches Reich". Die Sachsenkönige und -kaiser von Heinrich I. bis Otto III. haben das deutsche Königreich und das HRR entstehen lassen, die Sachsenherzoge bis Heinrich dem Löwen das Reich weitergeprägt.
Können wir uns darauf einigen, dass Sachsen UND Franken in der Frühzeit des Reichs politisch prägend waren?
Der erste nicht-karolingische deutsche (bzw. ostfränkische) König war der Franke Konrad. Dann folgte für über 100 Jahre die Dynastie der sächsischen Ottonen. Und dann für über 100 Jahre die Dynastie der fränkischen Salier.
Und kulturell war Sachsen ganz sicher NICHT das Zentrum des Reichs. Das lag sicher südlicher. Alle alten Römerstädte lagen natürlich südlicher. Auch die Dichte an Klöstern und anderen kulturellen Zentren war im Süden deutlich höher. Die ältesten Zeugnisse der deutschen Sprache stammen überwiegend aus Schwaben und Bayern (und heute sprechen wir alle das süddeutsche Hochdeutsch und nicht das norddeutsche Niederdeutsch). Kulturelle Innovationen (z.B. die Gotik) hatten ihren Anfang oft im Süden und Westen des Reichs. usw.
Zitat von R.A. im Beitrag #33Entsprechend würde ich die Aufteilung in Bayern und Franken, in Baden und Württemberg sowie eine Zwei- oder Dreiteilung NRWs (Rheinland, Westfalen, vielleicht Ruhrgebiet) empfehlen.
Der öffentliche Dienst wird es Dir danken!
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Meister Petz im Beitrag #35Der öffentliche Dienst wird es Dir danken!
Nicht wirklich. Nach meiner Einschätzung neigen zu große Bundesländer zu deutlich mehr Bürokratie als kleinere. Insbesondere die Mittelbehörden (Regierungspräsidien) brauchen zusätzliches Personal.
Ein ideal großes Bundesland hätte wohl 2-6 Millionen Einwohner, kann sich damit im zentralen Landesbereich "Bildung" alle notwendigen Einrichtungen leisten (Universität, Lehrerausbildung, Schulverwaltung ...), es gibt nur die beiden Verwaltungsebenen "Kommune/Kreis" und "Landesministerium" und jeder Bürger kann die Landeshauptstadt so schnell erreichen, daß er seine Anliegen dort ohne Übernachtung erledigen kann.
Bei NRW wäre die geographische Größe erträglich - fast die maximale Entfernung zur Landeshauptstadt wäre da Bielefeld, da fährt man zwei Stunden bis Düsseldorf. Aber in NRW gibt es nicht nur Regierungspräsidien, sondern auch noch die Landschaftsverbände als Mittelinstanz. Absolut monströs, aber NRW ist eben auch das deutlich (zu) größte Bundesland.
Auch Niedersachen, BaWü und Bayern kommen wohl ohne Mittelbehörden nicht aus. Und Norden-Hannover oder Aschaffenburg-München liegen locker bei drei Stunden Reisezeit. Das wird schon ein eklig langer Tag, wenn man Hinfahrt, einige Stunden Sitzung etc. und Rückfahrt an einem Tag schaffen will.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #35Der öffentliche Dienst wird es Dir danken!
Nach meiner Einschätzung neigen zu große Bundesländer zu deutlich mehr Bürokratie als kleinere. Insbesondere die Mittelbehörden (Regierungspräsidien) brauchen zusätzliches Personal.
Ich kenne mich da nicht so aus, aber laut Wikipedia hat die Mittelbehörde meines Bezirkes 500 Mitarbeiter und ist zuständig für sieben Landkreise und drei kreisfreie Städte mit zusammen ungefähr 1,1 Mio Einwohner. Das kommt mir nicht so viel vor.
Gruß Petz
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Zitat von R.A. im Beitrag #36Auch Niedersachen, BaWü und Bayern kommen wohl ohne Mittelbehörden nicht aus.
Niedersachsen hat die Regierungsbezirke abgeschafft. Dabei hat man insbesondere Braunschweig die Bezirksregierung genommen, die ursprünglich als Trostbehörde diente. Aus Sicht des ehemaligen Herzogtums Braunschweig war es eine Erniedrigung, bei der Gründung des Landes Niedersachsen, der jüngeren Abspaltung Hannover unterstellt worden zu sein.
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