Zitat von TechniknörglerDie angelsäsische Welt ist nicht das Bollwerk, gegen den Mehltau, der sich auf uns legt. Im Gegenteil, der ist sogar in Deutschland noch relativ gering, auch wenn wir hier vielleicht durch selektive Wahrnehmung das Problem in Deutschland intensiver Wahrnehmen
Ein Unterschied ist, dass es im angelsächsischen Raum private Universitäten sind, die sich mitunter diesenm Kram unterziehen, während bei uns der Quatsch staatlich gefördert wird. Und letztlich glaube ich auch, dass wer signifikante Studiengebühren bezahlt (wie in UK oder gar den USA), nur wenig Interesse daran haben wird, seine Zeit derart zu vergeuden. Weiterer Unterschied: Der Deutsche ist tendenziell idealistisch, der Angelsachse pragmatisch.
Dazu passt eine Erklärung von Zettel. Sinngemäß: Kritik an eigenen Positionen wird nicht entgegnet oder zu widerlegen versucht, Kritik wird erklärt (e.g. durch widrige Interessen, Machtverhältnisse usw.)
Zitat von Meister Petz im Beitrag #10Der Dekonstruktivismus ist aber so angelegt, dass die Welt niemals einen erstrebenswerten Zustand erreichen kann. Das ist systemimmanent.
Das ist aber gar nix Neues. Das ist auch 1:1 bei der Kritischen Theorie Adornoscher Prägung der Fall, die das Bestehende, gleich welcher Schlagseite, auch immer nur als das Valsche kennt. Und die Affirmation ar natürlich die Todsünde, also der Ausverkauf. Der Clou bestand bei den Frankfurtern darin, daß man das nicht pleng uff die Neese gebunden bekam, sondern das dadurch lernen sollte, daß man als Studi, egal was man vertrat, damit auf Granit biß - so wie das Ziel eines Zen-Koans darin besteht, zu erkennen, daß keine Lösung möglich ist (obwohl der sensei immer so getan hat ).
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #12wie weit dieser Schwachsinn in die Universitäten eingedrungen ist.
In der Seminarpraxis: 0. Man darf aber nicht übersehen, daß es sich hier um abgesunkene Traditionen handelt, die sich subkutan vererben. Die Namen sind den Studierenden i.a.R. nie untergelaufen; bd Dozenten als Theorie-Paket für ihre Abschlußarbeiten. Da werden dann die Nachfolgegenerationen 2.0 des Lacancan & Derridada an den Tanz gebracht. Die haben aber zumeist wg. größerer Spezialisiertheit (vulgo spleenigkeit) geringere Halbwertszeiten. (Das letzte Mal, daß mir in einem Vortrag der Name Donna Haraway hingehalten worden ist, war 2006). Judith Butler bildet die regelbestätigende Ausnahme. (Gilt für den philologischen Froschteich; im Biotop "Kommunikations-Witzenschaft" oder "Soziolodingens" mag das anders sein.)
Zitat von TechniknörglerDie angelsäsische Welt ist nicht das Bollwerk, gegen den Mehltau, der sich auf uns legt. Im Gegenteil, der ist sogar in Deutschland noch relativ gering, auch wenn wir hier vielleicht durch selektive Wahrnehmung das Problem in Deutschland intensiver Wahrnehmen
Ein Unterschied ist, dass es im angelsächsischen Raum private Universitäten sind, die sich mitunter diesenm Kram unterziehen, während bei uns der Quatsch staatlich gefördert wird. Und letztlich glaube ich auch, dass wer signifikante Studiengebühren bezahlt (wie in UK oder gar den USA), nur wenig Interesse daran haben wird, seine Zeit derart zu vergeuden.
Formal private Universitäten. Sie werden häufig auch
a) schon stark vom Staat unterstützt b) von Anhängern des neuen Mehltaus, von denen es auch genügend unter MINT-Fächlern gibt (warum das so ist, wird klar, wenn ich meinen Artikel darüber schreibe und die Strömung namentlich identifiziere, was jedoch Erklärung bedarf, die länger dauert) durch Spenden stark unterstützt und c) die Misere mit den Studentenkrediten bei immer weiter steigenden Studiengebühren (kein Wunder, wenn der Staat mit immer höheren garantierten Studentenkrediten die nominelle Nachfrag ins unermesslicher steigen lässt) in den USA zu eine starken verstaatlichung der Finanzierung führen könnte. Ob die mit einem zustreffenden Weltbild begründet wird (also mit der bereits staatlich hochgetriebenen nominalen Nachfrage oder mit den überlegenen Planungskünsten durch Staatsangestellte) ist irrelevant, wenn der Uni-Besuch erst einmal kostenlos ist, werden akademischer Kreise dies nicht mehr missen wollen.
Zitat Weiterer Unterschied: Der Deutsche ist tendenziell idealistisch, der Angelsachse pragmatisch.
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #12Sind auch die MINT-Fächer betroffen oder sind's mal wieder die Geisteswissenschaften?
Mein Eindruck: Weder - noch. Bei den MINT-Fächern ist alles im grünen Bereich, und bei den Geisteswissenschaften (Mathematik, Geschichte, Jura, Theologie ...) ist weitgehend alles in Ordnung, die Philosophen sind vielleicht etwas angeschlagen.
Die Probleme finden sich wohl weitgehend nur in den Sozial- und den Pseudo-Wissenschaften.
Nach der Logik muss es ja statt MINT INT heißen, oder? Oder MI und NT getrennt? MINT klingt zwar nett, aber ob das Paket wohl mit guten Gründen zusammengeschnürt ist?
Wo gehört Mathe jetze nu eigentlich hin? In den Geist oder in die Natur oder sind diese beiden Schubladen in dieser Weise getrennt überhaupt überzeugend?
Okay, das ist alles UMSTRITTEN, wie so vieles, was ja wiederum gut zum Thema passt; es tut nicht weh, wenn's umstritten bleibt. Was Wissenschaft von Pseudowissenschaft abgrenzt, wäre auch noch ein heikles Thema, lieber R.A. Manch einer hätte womöglich geschrieben "in den Sozial- und den anderen Pseudo-Wissenschaften", aber hier im Zimmer herrscht ja die feine Art.
Jedenfalls ist Mathe preiswert. Außer Bleistift und Papier braucht man eigentlich nur noch 'nen großen Papierkorb, weil man an der Strenge nicht selten scheitert. Philosophie ist zwar noch preiswerter, indem man auf den Papierkorb verzichtet, was allerdings zu zweifelhaften Bastards führt, wie es u.a. in den mittlerweile berühmten gender-studies erkennbar wird.
Ich glaube allerdings nicht, dass die Berühmtheit lange anhält. Trost mag man darin finden, dass einstmals z.B. Astrologie und Alchemie keineswegs als Lachnummern abgehandelt wurden, sondern selbstverständlich als ernsthafter Gegenstand im Wissenschaftskanon. Immerhin war z.B. Kepler Astrologe - unter anderem, aber immerhin.
Und was die Uni-Un-Sitten anbetrifft, um die es im Meister Petz' dankenswerten Beitrag geht: So ganz neu sind se nich: Man erinnere sich an APO- und SDS-Zeiten.
Zitat von Meister PetzDass man nicht mehr "Neger" sagen sollte, selbst wenn sich kein Dunkelhäutiger davon beleidigt fühlte, war maximal nervig. Aber in der aktuellen Variante geht es nicht mehr um Minderheitenschutz, sondern um die Verhinderung der freien Meinungsäußerung.
Tss...Tss, Dunkelhäutiger darf man doch auch nicht sagen, eigentlich darf man gar nichts sagen, aber okay, das mit "Neger" war vor 40 oder so Jahren noch nicht dran (Martin Luther King hat in seiner mittlerweile weltberühmten "I have a dream"-Rede das N-Wort mindestens ein halbes Dutzend Mal benutzt und keiner hat gemeckert, jedenfalls nicht deswegen), von "Narrativen" und "Diskursen" war eh noch keine Rede und der damals noch weitgehend unbekannte Derrida war immerhin Heideggeradept (nicht gerade eine tolle Empfehlung zu damaliger Zeit) und Marx ist bei ihm weitgehend außen vor, obschon er den üblichen linken Politikkitsch "unterstützt" hat - die übliche Wichtigtuerei der Pariser Bourgeois-bohème, allgemein Bobos genannt.
Aaaaaber: Verhinderung von Meinungsäußerung kommt mir verdammt bekannt vor, um nicht zu sagen vertraut, sehr unangenehm vertraut vor - auch ganz ohne "Narrative" und sonstigen neumodischen Kram. "Wissenschaftlich" anders begründet, damals, bei post-irgendwas war man noch nicht und Dekonstruieren auch noch nicht angesagt - es sei denn, ganz unphilosophisch-handfest gedacht. Der Bund Freiheit der Wissenschaft wurde nicht umsonst gegründet, unter anderem von Richard Löwenthal, ein Marxist der strengen Observanz, immerhin.
Zitat von Meister PetzDiese Denkweise - es ist ja nicht einmal eine Ideologie, weil sie so ideenlos ist - ist unemanzipatorisch, antiliberal, geradezu unmenschlich. Der einzelne Mensch existiert drin nicht, er hat keine Vernunft, keinen Verstand, keine Moral, sondern ist kulturell determiniert, entweder als Täter oder als Opfer.
Leider wahr, lieber Meister Petz, aber leider auch ein Uralt-Ding, welches in verschiedenen Aufgüssen und Variationen seit alters her als Konstante durch die Geschichte mäandert.
Im Übrigen muss man m.E. auch sehen, dass die meisten US-Hochschulen - entgegen einer möglicherweise verbreiteten Meinung - alles andere als erste Sahne sind. Jemand hat mal gesagt, drüben sind zwar die 10 besten Unis der Welt - aber auch die 200 schlechtesten. Das relativiert das Ganze auch 'n bissle, vielleicht.
Naturwissenschaften (selbsterklärend: Physik, Chemie, Biologie, alle empirischen Wissenschaften, welche die Natur beschreiben wollen) Strukturwissenschaften: Mathematik, Informatik Geisteswissenschaften: Geschichte, Sprachwissenschaften, Literaturwissenschaften, Theologie etc... Gesellschaftswissenschaften: Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Geschichte
Ja, bei Geschichte bin ich mir nicht so ganz sicher. Manche trennen auch nicht zwischen Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und sagen zu beidem einfach Kulturwissenschaften.
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #30Jedenfalls ist Mathe preiswert. Außer Bleistift und Papier braucht man eigentlich nur noch 'nen großen Papierkorb, weil man an der Strenge nicht selten scheitert. Philosophie ist zwar noch preiswerter, indem man auf den Papierkorb verzichtet, was allerdings zu zweifelhaften Bastards führt, wie es u.a. in den mittlerweile berühmten gender-studies erkennbar wird.
Jein & nein. In immer mehr Bereichen der Mathema-Tick bekommen Sie ohne großmächtigen CPU-Durchsatz kein Bein mehr an den Boden (nicht zuletzt im Topologischen, so mit Mandelbrotmengen & Julia-Mengen). Andrew Wiles' Eintütung der Fermat'schen Nicht-genug-Platz-Randnotiz ist das Neueste, was sich aus dem Bereich bis zum geneigten Publicum herumgesprochen hat. Und Philosophie ist im Lehrbetrieb fast reine Ideengeschichte, en gros oder en détail: da brauchts eine möglichst große Bibliothek. Die Philosophie hat ja das Exzentrische an sich, daß, wenn man sich positioniert, egal wo, 90% des Geleisteten Kokolores sind. Als Dozent hat man da die äquidistanteste desinvolture. Bei ca. 3/4 aller Studis. die "irgendwie auf der Suche nach Antworten" waren, führt das binnen 2 Semestern zum Burnout.
Zitat Immerhin war z.B. Kepler Astrologe - unter anderem, aber immerhin.
Und zwar nicht nur zum Brötchenverdienen (wie zB vor ihm auch Cardano) - Rudolf II. hat ihn zwar als Hofmathematicus bestallt, aber nix gezahlt. Wenn Sie die Schrift über "Keplers Nova 1604" durchblättern (De nova stella in pede Serpentarii, 1606), finden Sie erst mal 50 Seiten mit der astrologischen Rechtfertigung, warum das, wie Tychos Nova von 1572 auch, im "feurigen Trigon" passieren mußte. Sogar Kopernikus' De revolutionibus orbium coelestium repetiert erstmal des langen-&-breiten die entsprechenden Konzepte des Frühhumanismus.
Zitat dass einstmals z.B. Astrologie und Alchemie keineswegs als Lachnummern abgehandelt wurden, sondern selbstverständlich als ernsthafter Gegenstand im Wissenschaftskanon
Weder noch. (Astrologie & Alchemie sind natürlich seriöse Aufgaben für die Wissenschafts- bzw. Ideengeschichte. Ist aber ein andres Faß.) Die Alchemie war immer Privatsache; weder im Trivium noch im Quadrivium der artes liberales war für dergleichen Praktische Sudelkocherei Platz; nur gab es eben so etwas wie Chemie - & das heißt im Kontext des ausgehenden 14. bis Ende des 16. Jhdt.s schlicht nichts andres als "Materialkunde" nicht mal ansatzweise: Legierungen (für Glocken- & Geschützguß) waren Zunftgeheimnisse; auch Arzneidestillierungen - darunter fallen auch "Kosmetika" (Belladonnaextrakte oder das notorische oleum catellorum, "Hunde-" bzw. "Welpenöl") werden in den Pharmakopöen nie in alchemistischen Kategorien behandelt - nur innerhalb der klassischen 4-Elemente-Lehre, die mit den Gegensatzpaaren warm/kalt & trocken/feucht operiert: sämtliche Syphiliskuren nach 1540 begründen die Wirksamkeit der enormen Quecksilberdosen mit dem Prinzip, daß dessen Hitze die nässenden venerischen Geschwüre durch innere Fieberanregung neutralisiert.
Astrologie war stets halbseiden. Aratus & Co waren, so ab 1440, Bestandteil der wieder aufgewerteten Klassik, aber nicht ernster zu nehmen als andere antike heidnische Fabeln. Praktisch kriegte man, im Rahmen "Astronomie" im Quadrivium (da war Geographie, wg. "Gestalt der Erde" untergebracht) die "sieben Planeten" samt Bewegungen, Kalenderfragen &, ganz kursorisch, wie die geogr. Breite per Jakobsstab zu bestimmen ist. Astrologische Referenzen beziehen sich auf post-factum Herleitungen/Parallelführungen im Bereich Medizin (Mißbildungen durch Einfluß des Mars u.ä) & Wetterkunde. Voraussagen, Judizialastrologie, wurde von der Kirche immer unter Ketzerei einsortiert. Da mag das Beispiel von Cecco d'Ascoli als Warnung gedient haben, der 1327 in Florenz auf dem Scheiterhaufen endete, weil er Christus das Geburtshoroskop gestellt hatte & rausgebraten hatte, dem sei es per Sternenlauf bestimmt gewesen, am Kreuz zu enden.
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #12Sind auch die MINT-Fächer betroffen oder sind's mal wieder die Geisteswissenschaften?
Mein Eindruck: Weder - noch. Bei den MINT-Fächern ist alles im grünen Bereich, und bei den Geisteswissenschaften (Mathematik, Geschichte, Jura, Theologie ...) ist weitgehend alles in Ordnung, ...
Zitat Jg. 1963; Studium der Soziologie und evangelischen Theologie; 1996 Promotion in Soziologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; 1995-1997 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Heidelberger Institut für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung e.V. (HIFI), 1997-2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) Mannheim, seit Januar 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interdisziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) der Universität Bielefeld; Forschungsschwerpunkte: Feministische Kriminologie, Soziale Ungleichheit und Geschlechterverhältnis, Frauenbelange in der Stadt- und Regionalplanung, Geschlechterverhältnisse in Hochschule und Wissenschaft, Geschlechterverhältnisse in Mathematik, Natur- und Technikwissenschaften.
Nochmals angemerkt, die werkelt in Gender Studies in Mathematik, Fachbereich Mathe und Informatik der FU Berlin.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Meister PetzEs kostet viel an Nerven, sich mit diesem komplexitätsmaximierenden Begriffswust näher zu beschäftigen, aber zum Glück steckt so wenig dahinter, dass man die für unser Phänomen relevanten Prämissen auf ein paar Sätze eindampfen kann:
1. Der Zugang zur Welt besteht aus "Narrativen" und "Diskursen".
Das klingt zunächst einmal wunderbar offen und demokratisch. Ist es aber nicht. Denn zum einen wertet es die Fakten ab, und zum anderen gilt:
2. Diskurse und Narrative sind immer kontextabhängig, und der Kontext bildet ein Machtverhältnis ab.
Wenn man aber nun jede Art von Aussage nur als von kulturellen Konstrukten beeinflusst bewertet und hinter dieser Konstruktion eine Machtausübung sieht, bleibt kein Raum mehr für einen Austausch von Argumenten. Die Diskussion weicht der Diskursanalyse, d.h. der Beschreibung der Relation der anderen Aussage zur eigenen aus der Perspektive des Machtverhältnisses.
Sehr treffend! Oder anders gesagt: Durch diese Reflexivität, daß alles Elemente von Herrschaftsdiskurs hätte, immunisiert sich PC moralisch selber, denn PC besagt, daß jede Kritik an PC unmoralisch sei, und damit nicht zu berücksichtigen sei. Dabei sieht man eine unheilvolle Verbindung zwischen (politischer) Moral und positiver Erkenntnis. Letztere darf nicht gesucht werden, wenn sie inhaltlich als politisch unmoralisch gilt.
Offen gesagt sehne ich mich da nach einem ruchlosen Herrscher, der sagt: "Selbst wenn du glaubst, ich sei unmoralischer Herrscher, habe ich doch die Macht und bleibe Herrscher." Dann ist Moral von Politik getrennt. Erst dann ist moralisches Empfinden vom politischen Willen wieder so frei, daß die Moral unabhängig und nur am Gewissen des Einzelnen (!) orientiert, ergründet werden kann.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #17Michel, ick hör Dir trapsen.
Zitat [...] Und manchmal wollen wir auch einfach nur Abschalten. Nach einem harten Tag mit einer Schüssel Popcorn und Freund_innen vor der Klotze sitzen - nur um sich dann doch wieder zu fragen wieso in einer postapokalyptischen Zombiewelt es immer noch die ‚harten Kerle‘ sind die dicksten Wummen in den Händen halten dürfen. [...]
Dabei hätten sie gerade hier die Antwort direkt vor Augen, wenn sie nur den geringsten Sinn für Empirie oder realistisches Vorstellungsvermögen hätten: denn sie brauchten ja nur zu versuchen, dem postapokalyptischen harten Kerl die dicke Wumme abzunehmen, um zu erkennen, daß es eine Wirklichkeit gibt, der mit bloßem Geschwätz nicht beizukommen ist.
It is only by the collision of adverse opinions that the remainder of the truth has any chance of being supplied. - J. S. Mill
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11.12.2014 06:34
#36 RE: Zitat des Tages: Meinungsfreiheit ist dermaßen von vorgestern
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #12Sind auch die MINT-Fächer betroffen oder sind's mal wieder die Geisteswissenschaften?
Mein Eindruck: Weder - noch. Bei den MINT-Fächern ist alles im grünen Bereich, und bei den Geisteswissenschaften (Mathematik, Geschichte, Jura, Theologie ...) ist weitgehend alles in Ordnung, ...
Zitat Jg. 1963; Studium der Soziologie und evangelischen Theologie; 1996 Promotion in Soziologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; 1995-1997 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Heidelberger Institut für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung e.V. (HIFI), 1997-2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) Mannheim, seit Januar 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interdisziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) der Universität Bielefeld; Forschungsschwerpunkte: Feministische Kriminologie, Soziale Ungleichheit und Geschlechterverhältnis, Frauenbelange in der Stadt- und Regionalplanung, Geschlechterverhältnisse in Hochschule und Wissenschaft, Geschlechterverhältnisse in Mathematik, Natur- und Technikwissenschaften.
Nochmals angemerkt, die werkelt in Gender Studies in Mathematik, Fachbereich Mathe und Informatik der FU Berlin.
Beste Grüße, Calimero
Zitat aus der Nano-Sendung "Wissenschaftler sind sich einig: Gender-Unterschiede sind zum Teil anerzogen und hängen zum anderen Teil mit der Evolutionsgeschichte und den Hormonen zusammen. Fragt man Wissenschaftler, bekommt man unter der Hand zu hören, welcher Teil überwiegt hängt damit zusammen, wo man den Vortrag hält". So falsch ist das nicht. Menschliches Verhalten hängt von Umwelt/Erziehung und Vererbung ab. Und dass Wissenschaftler klug genug sind, zu erkennen, dass sie vor einem Gender Studies-Publikum lieber was von "anerzogen" sagen, spricht eher für die Wissenschaftler als für die Wissenschaft.
Die drei Damen in Deinem zweiten Lunk sind aber sehr interessant: Fachbereich Mathematik und Informatik... und alle drei haben irgendwas mit Soziologie studiert. Dann kann ich als Pharmazeut ja auch an den Fachbereich Jura, oder?
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11.12.2014 07:45
#38 RE: Zitat des Tages: Meinungsfreiheit ist dermaßen von vorgestern
Zitat von Calimero im Beitrag #33Nochmals angemerkt, die werkelt in Gender Studies in Mathematik, Fachbereich Mathe und Informatik der FU Berlin.
ja, und? Irgendwie ist es wichtig, wenn FH-Studenten (und -innen) auch mit Nicht-Technikern/Naturwissenschaftlern zu tun bekommen. Sonst besteht die Gefahr Betriebsblind zu werden. Und eine studierte Theologin, kann ganz interessant sein.
Zitat von adder im Beitrag #37Zitat aus der Nano-Sendung "Wissenschaftler sind sich einig: Gender-Unterschiede sind zum Teil anerzogen und hängen zum anderen Teil mit der Evolutionsgeschichte und den Hormonen zusammen. Fragt man Wissenschaftler, bekommt man unter der Hand zu hören, welcher Teil überwiegt hängt damit zusammen, wo man den Vortrag hält". So falsch ist das nicht. Menschliches Verhalten hängt von Umwelt/Erziehung und Vererbung ab. Und dass Wissenschaftler klug genug sind, zu erkennen, dass sie vor einem Gender Studies-Publikum lieber was von "anerzogen" sagen, spricht eher für die Wissenschaftler als für die Wissenschaft.
Niedlich. Ist so ein bissl, als würden Paläontologen ihre Vorträge einfach ein wenig kreationistischer gestalten, sobald ihr Publikum ein vorwiegend evangelikales ist.
Zitat von adder im Beitrag #37Die drei Damen in Deinem zweiten Lunk sind aber sehr interessant: Fachbereich Mathematik und Informatik... und alle drei haben irgendwas mit Soziologie studiert. Dann kann ich als Pharmazeut ja auch an den Fachbereich Jura, oder?
Eher unwahrscheinlich. Fürs BIP braucht das Land ja dringend Fachkräfte, weshalb man diese (echten) nicht einfach so irgendwo fachfremd rumschlunzen lassen kann. Nö, ich denke, dass interdisziplinäre Mycelienbildung ausschließlich dem akademischen Laberprekariat, vorwiegend weib_licha* Provenienz, vorbehalten ist. Eine kreative Maßnahme zur Aufhübschung der Arbeitslosenstatistik sozusagen, derer man bei marktwirtschaftlich interessanten Fachkräften nicht bedarf.
Beste Grüße, Calimero
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11.12.2014 11:44
#41 RE: Zitat des Tages: Meinungsfreiheit ist dermaßen von vorgestern
Zitat von adder im Beitrag #37Die drei Damen in Deinem zweiten Lunk sind aber sehr interessant: Fachbereich Mathematik und Informatik... und alle drei haben irgendwas mit Soziologie studiert. Dann kann ich als Pharmazeut ja auch an den Fachbereich Jura, oder?
An einer FH gibt es nicht nur fach-einschlägige Lehrveranstaltungen. In Elektronik beispielsweise hat man es sehr wohl auch mit Juristen, BWLern und Lektoren, wo ich nicht weiß, was die eigentlich genau studiert haben, zu tun.
Zitat von Calimero im Beitrag #33Nochmals angemerkt, die werkelt in Gender Studies in Mathematik, Fachbereich Mathe und Informatik der FU Berlin.
ja, und? Irgendwie ist es wichtig, wenn FH-Studenten (und -innen) auch mit Nicht-Technikern/Naturwissenschaftlern zu tun bekommen. Sonst besteht die Gefahr Betriebsblind zu werden. Und eine studierte Theologin, kann ganz interessant sein.
Hm, wenn IT und Theologie zusammengeführt werden, kommt ja doch nur sowas raus. Weiß nicht, ob das den Nerds was bringt.
Ansonsten bin ich ja der Meinung, dass privat jeder mit jedem zu tun haben kann, wenn's ihn denn irgendwie befruchtet. Aber ich sehe nicht ein, dass die Allgemeinheit finanziell dafür aufkommen soll. Denn einen wirklichen, allgemeingültigen Sinn sehe ich solch akademisch-interkulturellen Begegnungsspielereien nicht. Für meinen Bereich wage ich jedenfalls zu behaupten, dass es sowas wie Gender in der Thermodynamik nicht gibt, und dass das was "theologischer Wasserchemie" am nächsten kommt, Homöopathie wäre. Braucht auch kein Mensch.
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11.12.2014 11:54
#43 RE: Zitat des Tages: Meinungsfreiheit ist dermaßen von vorgestern
Zitat von Calimero im Beitrag #33Nochmals angemerkt, die werkelt in Gender Studies in Mathematik, Fachbereich Mathe und Informatik der FU Berlin.
ja, und? Irgendwie ist es wichtig, wenn FH-Studenten (und -innen) auch mit Nicht-Technikern/Naturwissenschaftlern zu tun bekommen. Sonst besteht die Gefahr Betriebsblind zu werden. Und eine studierte Theologin, kann ganz interessant sein.
Hm, wenn IT und Theologie zusammengeführt werden, kommt ja doch nur sowas raus. Weiß nicht, ob das den Nerds was bringt.
Ansonsten bin ich ja der Meinung, dass privat jeder mit jedem zu tun haben kann, wenn's ihn denn irgendwie befruchtet. Aber ich sehe nicht ein, dass die Allgemeinheit finanziell dafür aufkommen soll. Denn einen wirklichen, allgemeingültigen Sinn sehe ich solch akademisch-interkulturellen Begegnungsspielereien nicht. Für meinen Bereich wage ich jedenfalls zu behaupten, dass es sowas wie Gender in der Thermodynamik nicht gibt, und dass das was "theologischer Wasserchemie" am nächsten kommt, Homöopathie wäre. Braucht auch kein Mensch.
Beste Grüße, Calimero
Also, in der HTL für Elektrotechnik gab es Religionsunterricht mit einem studierten Theologen (und Pfarrer). Das war eigentlich eine schöne Abwechslung zum Rechnen, Löten, Programmieren, ect.
Zitat von xanopos im Beitrag #43Also, in der HTL für Elektrotechnik gab es Religionsunterricht mit einem studierten Theologen (und Pfarrer). Das war eigentlich eine schöne Abwechslung zum Rechnen, Löten, Programmieren, ect.
Okay..? Finde ich ja einigermaßen exotisch. Ist aber doch hoffentlich nicht verpflichtend, oder? Von wegen anderer Kulturen, Atheismus und so? Könnte man stattdessen in dieser Zeit auch was anderes machen? Schießsport meinethalben?
Ansonsten finde ich die Exkurse in BWL und Jura aus ihrem oberen Kommentar durchaus sinnvoll. Als albern und überflüssig empfinde ich lediglich diesen ganzen zeitgeistigen Sozialogenquatsch, der überall "die Genderperspektive" reinbringen will. Theologie und Technik ist aber auch eine merkwürdige Melange.
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11.12.2014 12:44
#45 RE: Zitat des Tages: Meinungsfreiheit ist dermaßen von vorgestern
Zitat von xanopos im Beitrag #43Also, in der HTL für Elektrotechnik gab es Religionsunterricht mit einem studierten Theologen (und Pfarrer). Das war eigentlich eine schöne Abwechslung zum Rechnen, Löten, Programmieren, ect.
Okay..? Finde ich ja einigermaßen exotisch.
Wieso exotisch? Die HTL ist das technische Gegenstück zum Oberstufengymmnasium, keine Hochschule! Kann man theoretisch abwählen, aber warum sich einen sicheren Einser verbauen?
Zitat von xanopos im Beitrag #45Wieso exotisch? Die HTL ist das technische Gegenstück zum Oberstufengymmnasium, keine Hochschule! Kann man theoretisch abwählen, aber warum sich einen sicheren Einser verbauen?
Ah! Sorry, ich hatte die österreichischen Bildungseinrichtungen jetzt nicht präsent. Ich dachte, die HTL wäre was FH-ähnliches.
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Zitat von Calimero im Beitrag #44 Theologie und Technik ist aber auch eine merkwürdige Melange.
Erstaunlicherweise finde ich das gar nicht mal. Ich habe sogar eher das Gefühl umso mehr man über die Welt weiss, umso stärker wird der Drang sich mit theologischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Bei mir ist das jedenfalls so. Einer der wichtigsten und bedeutendsten Denker der Informatik (die ja eigentlich so theologisch nicht erscheint) ist Don Knuth. Und Don Knuth ist nicht nur bekannt dafür, dass er der vermutlich beste Algorithmiker der letzten 100 Jahre ist, sondern eben auch dafür, dass er ab und zu theologische Vorlesungen gehalten hat.
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12.12.2014 07:35
#48 RE: Zitat des Tages: Meinungsfreiheit ist dermaßen von vorgestern
Zitat von Calimero im Beitrag #46Ich dachte, die HTL wäre was FH-ähnliches.
Da haben sie gar nicht so unrecht. Ein guter HTL Absolvent kann einem durchschnittlichen Bachelor FH Absolventen allemal das Wasser reichen. Eine HTL sind 5 Jahre mal 40 Wochenstunden, der FH-Bachelor ist 3 Jahre mal 2 Wochenstunden, davon die gefühlte Hälfte nicht-technisch. Zum Beispiel mathematisch gab es an der FH nichts, was ich nicht auch schon mit dem HTL-Matura Niveau gekonnt hätte.
Zitat von CalimeroAls albern und überflüssig empfinde ich lediglich diesen ganzen zeitgeistigen Sozialogenquatsch, der überall "die Genderperspektive" reinbringen will.
Lieber Calimero,
von "wollen" kann da wohl nicht mehr die Rede sein: m.faz.net/aktuell/politik/gender-mainstreaming-politische-geschlechtsumwandlung-1327841.html
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #49von "wollen" kann da wohl nicht mehr die Rede sein: m.faz.net/aktuell/politik/gender-mainstreaming-politische-geschlechtsumwandlung-1327841.html
Wer wie Herr Zastrow "resource" mit "Quelle" ("source") übersetzt, sollte vielleicht zusätzlich in der Handhabung eines Wörterbuchs geschult werden...
Zitat http://www.faz.net/aktuell/politik/gende...rue#pageIndex_2 Die Europäische Union bringt dieselbe Idee in der Lissabon-Strategie auf eine andere Formel: danach bleiben die „human resources“ (im Deutschen gern mit „Humankapital“ übersetzt, wörtlich „die menschlichen Quellen“) von Frauen, die nicht lohnabhängig vollbeschäftigt sind, schlicht und einfach ungenutzt.
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