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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 88 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

15.04.2015 10:14
#51 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #48
Tolkien hat übrigens nie Glück mit seinen Illustratoren gehabt. Die Erstübersetzung des Hobbit ins Schwedische 1962 ist von Tove Jansson bebildert worden (die mit den Mumins, was übrigens wirklich gute Kinderliteratur ist): das hier ist Gollum, in der "Was-hab-ich-in-meiner-Tasche"-Szene.

WOW! Vielen Dank für den Hinweis, das ist phantastisch. Tove Jansson konnte wirklich was, übrigens auch als Autorin (das vorletzte Mumin-Buch "Pappan och Havet" ist auch kein Kinderbuch im engeren Sinne mehr, sondern eine skandinavisch-existentialistische Fantasia).

Übrigens halte ich den "Hobbit" für das bessere Buch als "Lord of the Rings"; es ist, da als Buch für Kinder konzipiert, relativ schlicht, aber dafür in sich stimmig und stilistisch homogen. Beim "Lord of the Rings" wird er zu weltbewegend-ambitioniert, und beim absurden Anhang schlägt der Akademiker durch, mit im Leerlauf durchs Vakuum rotierendem Historikerjargon.

Nachtrag: Die größte Schwäche des "Lord of the Rings" ist die Schwarzweißzeichnerei; es ist letztlich kein wirklich interessanter (ambivalenter) Charakter dabei, sondern alles Abziehbildfiguren von der hellen bzw. dunklen Seite der Macht. Die einzige Ausnahme ist Tom Bombadil, der aber leider nur einen ganz kurzen Auftritt hat.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

15.04.2015 10:14
#52 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #50
Zitat von xanopos im Beitrag #47
Ich habe neben Tolkien eigentlich nur G.R.R. Martin im Fantasy-Genre gelesen.

Lohnt der sich wirklich?
Mich haben die Beschreibungen bisher abgeschreckt: Eine Riesenmenge Text, über viele Jahrhunderte Handlung, mit immens vielen dauernd wechselnden Personen - wird das von der Handlung her nicht etwas beliebig?
Das beschreibt wohl eher die Bibel.
Die Handlung bei Martin erstreckt sich nur über mehrere Jahre. Für die vielen Personen gibt es einen kleinen Anhang (der dicker ist als so manche Novelle). Ich habe die ersten fünfe Bände in einem Aufwaschen gelesen, aber für sonstige Hobbies war damals keine Zeit. Mich schrecken dicke Serien auch, ab und zu mach ich halt eine Ausnahme.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

15.04.2015 10:44
#53 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #50
[quote="xanopos"|p121945]Und dann vor allem Andrzej Sapkowski und seine Narrenturm-Trilogie:
Narrenturm, dtv, München 2005, ISBN 978-3-423-24489-3, Narrenturm, 2002
Gottesstreiter, dtv, München 2006, ISBN 978-3-423-24571-5, Boży bojownicy, 2004
Lux perpetua, dtv, München 2007, ISBN 978-3-423-24636-1, Lux perpetua, 2006
Ein historischer Fantasy-Roman! Im Prinzip eine sehr spannende Abenteuergeschichte im Schlesien zur Zeit der Hussitenkriege. Aber SEHR historisch. Soll heißen der Autor beschreibt mit hoher Detailkenntnis die Gesellschaft der damaligen Zeit - aber so, wie sie sich für die Zeitgenossen darstellte. Also mit genau dem Maß an Hexerei und Aberglauben, das damals für real gehalten wurde. Ganz tolle Mischung.

Ich bedanke mich für den Tipp!

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.04.2015 10:52
#54 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #48
Zitat von Meister Petz im Beitrag #46
... dass der Hobbit - nicht zuletzt aufgrund des deutschen Titels "Der kleine Hobbit" - in Deutschland jahrzehntelang als Kinderbuch gegolten hat.

Nicht zu unrecht - der "The Hobbit - or, There and Back Again" ist ein Kinderbuch. Tolkiens Verleger Unwin hat das seinem 8-jährigen Sohn vorgelegt, weil er selber keine Ader für diese Art von Literatur hatte, & als der begeistert war, hat er das 1938 fürs Weihnachtsgeschäft für die Altersklasse 8-12 J. auf den Markt gebracht. Man merkt das auch an der Diktion, der Figurenzeichnung: das unterscheidet sich nicht sehr von, sagen wir, Michael Ende.

Zugegeben kenne ich mich nicht sehr mit englischer Kinderliteratur aus, aber ich finde schon, dass die Sätze teilweise recht verschachtelt sind...

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.568

15.04.2015 11:21
#55 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #51
Die größte Schwäche des "Lord of the Rings" ist die Schwarzweißzeichnerei; es ist letztlich kein wirklich interessanter (ambivalenter) Charakter dabei, sondern alles Abziehbildfiguren von der hellen bzw. dunklen Seite der Macht. Die einzige Ausnahme ist Tom Bombadil, der aber leider nur einen ganz kurzen Auftritt hat.


Das ist natürlich Feature, nicht Bug. Tolkien wollte ja auf den mittelalterlichen Erzählgestus der Ritterepen, Chanson de geste, zurück, mit holzschnitthafter Moral; der Beowulf geht auch so. Die Schattierung wird dann in die Figuren gelegt; ob sie sich von der Herausforderung korrumpieren lassen & widerstehen.

"Pappan och havet" ist überhaupt ein schöner Text für Intertextuelle (das letzte Mumin-Buch, Sent i November, ist noch weniger Kinderbuch): Das geht schon mit dem Titel los: Der (alte) Papa & das Meer: das zeigt auf Hemingway. Das Buch selbst ist eine Antwort auf Virginia Woolfs "To the Lighthouse/Die Fahrt zum Leuchtturm": die ganze Ausgangssituation, die Figurenkonstellation orientiert sich dran. (Die Muminmutter, die sich einen Garten zum Hineingehen an die Leuchtturmwände malt, steht für die Malerin Lily Briscoe, deren nie fertiggestelltes Bild das Leitmotiv des "Scheiterns/Zerfalls" bei VW ein bisserl plakativ spiegelt.) Nur war TJ der Ansicht, wo "Fahrt zum Leuchtturm" draufsteht, muß auch Fahrt drin sein.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.568

15.04.2015 11:30
#56 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #54

Zugegeben kenne ich mich nicht sehr mit englischer Kinderliteratur aus, aber ich finde schon, dass die Sätze teilweise recht verschachtelt sind...


Gilt allgemein für die Jugendbuchklassiker des "goldenen Zeitalters", angefangen mit Lewis Carroll. Kipling ist da ziemlich anspruchsvoll, besonders der Kim & das Dschungelbuch. Das geht dann bis zu Rosemary Sutcliffes "Adler der Neunten Legion"; danach sehen die Verleger (& die Autoren) das nicht mehr als ihre Aufgabe, jugendliche Leser herauszufordern & ihnen mal zu zeigen, was man mit Sprache & Stil anstellen kann, sondern sie da-abzuholen-wo-sie-stehen. der Anspruch gilt natürlich auch vorher nicht für der Großteil der Massenware. Enid Blei-Ton hat auch schlichtere Leser nie überfordert. (Stichwort Hanni & Nanni: da muß man im Hinterkopf haben, daß die deutschen Ausgaben auf bundesrepublikanische Verhältnisse & Anspielungen umgestrickt worden sind. 50er-Jahre-Muff: da muss Mumin in den deutschen Ausgaben auch jeden Abend ein frommes Nachtgebet aufsagen. Man stelle sich mal vor, Hogwarts wäre zu einer Gesamtschule umgewidmet worden.)

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.04.2015 12:34
#57 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #56
(Stichwort Hanni & Nanni: da muß man im Hinterkopf haben, daß die deutschen Ausgaben auf bundesrepublikanische Verhältnisse & Anspielungen umgestrickt worden sind. 50er-Jahre-Muff: da muss Mumin in den deutschen Ausgaben auch jeden Abend ein frommes Nachtgebet aufsagen. Man stelle sich mal vor, Hogwarts wäre zu einer Gesamtschule umgewidmet worden.)

Naja, der Begriff Vertrauensschüler für prefect ist bestimmt von der GEW genehmigt.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.04.2015 13:17
#58 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #56
Man stelle sich mal vor, Hogwarts wäre zu einer Gesamtschule umgewidmet worden.

Da war keine Umwidmung nötig. Hogwarts IST eine Gesamtschule. Die Einsortierung auf die verschiedenen Schlafräume hat ja nichts mit einem gegliederten Schulsystem zu tun.
Und noch dazu eine Gesamtschule ohne Sitzenbleiben. Und wie man den Ausführungen von Argus Filch entnehmen kann, haben sich auch im disziplinarischen Bereich die GEW-Vorstellungen durchgesetzt.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.04.2015 13:46
#59 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #58
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #56
Man stelle sich mal vor, Hogwarts wäre zu einer Gesamtschule umgewidmet worden.

Da war keine Umwidmung nötig. Hogwarts IST eine Gesamtschule. Die Einsortierung auf die verschiedenen Schlafräume hat ja nichts mit einem gegliederten Schulsystem zu tun.
Und noch dazu eine Gesamtschule ohne Sitzenbleiben.

Mit streng pazifistischer Erziehung unter permanenter demokratischer Kontrolle und Beachtung des Vorsorgeprinzips:

Zitat
Dolores Umbridge: Your previous instruction in this subject has been disturbingly uneven. But you will be pleased to know from now on, you will be following a carefully structured, Ministry-approved course of defensive magic. Yes?
Hermione Granger: There's nothing in here about using defensive spells.
Dolores Umbridge: Using spells? Ha ha! Well I can't imagine why you would need to use spells in my classroom.
Ron Weasley: We're not gonna use magic?
Dolores Umbridge: You will be learning about defensive spells in a secure, risk-free way.

(Order of the Phoenix)

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

15.04.2015 14:35
#60 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #55
Zitat von Fluminist im Beitrag #51
Die größte Schwäche des "Lord of the Rings" ist die Schwarzweißzeichnerei; es ist letztlich kein wirklich interessanter (ambivalenter) Charakter dabei, sondern alles Abziehbildfiguren von der hellen bzw. dunklen Seite der Macht. Die einzige Ausnahme ist Tom Bombadil, der aber leider nur einen ganz kurzen Auftritt hat.


Das ist natürlich Feature, nicht Bug. Tolkien wollte ja auf den mittelalterlichen Erzählgestus der Ritterepen, Chanson de geste, zurück, mit holzschnitthafter Moral; der Beowulf geht auch so. Die Schattierung wird dann in die Figuren gelegt; ob sie sich von der Herausforderung korrumpieren lassen & widerstehen.

Mag sein, daß das bei Tolkien Absicht ist, aber allgemein oder typisch für mittelalterlichen Erzählgestus ist es nicht. Beispielsweise Wolframs Parzeval und mehr noch das Nibelungenlied sind voller ambivalenter, komplexer Personen mit vielschichtiger Psychologie, der moralische Konflikt zwischen feudalen Pflichten und anderen Erwägungen ist sogar das Hauptthema. Das rein Gute und rein Böse hat da keinen Platz, wie Wolfram gleich eingangs mit seinem Elstergleichnis klarmacht.

Daß dem Gegner das Menschsein überhaupt abgesprochen und er zum Untermenschen erklärt wird (s. Orcs), ist in der mittelalterlichen Literatur auch nicht gerade üblich; Beowulf ist auch hierin eher eine Anomalie. Hier spricht wohl mehr Propaganda des 20. Jhdts aus dem Lord of the Rings als ein wahres Sentiment des Mittelalters.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.04.2015 15:03
#61 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #59
Mit streng pazifistischer Erziehung unter permanenter demokratischer Kontrolle und Beachtung des Vorsorgeprinzips

Ach ja, eine wunderschöne Szene!

Wobei Umbridge das andere Extrem darstellt. Umgekehrt sind die Lehrmethoden der anderen Lehrer teilweise erstaunlich "robust" bzw. Risiko-geneigt. Daß die Schule nicht nur eine eigene Krankenstation mit ständigem Personal hat, sondern diese auch regelmäßig benötigt wird, hat ja nicht nur mit Voldemorts pösen Taten zu tun.
Ich wäre nicht so sicher, ob ich meine Kinder da hätte hinschicken wollen ;-)

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

15.04.2015 15:11
#62 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #60
Daß dem Gegner das Menschsein überhaupt abgesprochen und er zum Untermenschen erklärt wird (s. Orcs), ist in der mittelalterlichen Literatur auch nicht gerade üblich; Beowulf ist auch hierin eher eine Anomalie. Hier spricht wohl mehr Propaganda des 20. Jhdts aus dem Lord of the Rings als ein wahres Sentiment des Mittelalters.
Für mich war (ist) das Thema diese Geschichte immer der Kampf von individueller Freiheit gegen das Kollektiv, vor dem Hintergrund eines Krieges zwischen einem totalitären System mit kollektiver Ordnung und einem System individueller Freiheit, welchen Europa gerade hinter sich gebracht hatte.

So sehe ich die Orcs „in ihrer Funktion“ auch weniger als Untermenschen, die einem gewissen Menschenbild entsprechen, sondern als die Manifestierung des Kollektivs, welches vom Wesen her böse ist. Ihm gegenüber steht die freie Entscheidung des Individuums, welche dem Kollektiv am Ende, trotz aller Widrigkeiten, überlegen ist.

Es ist also für mich die Umsetzung von Hayeks „Weg in die Knechtschaft“ mit anderen Mitteln.

Mag sein, dass ich mit dieser Interpretation falsch liege, aber sie erschien mir bisher immer recht schlüssig.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.04.2015 15:11
#63 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #60
Mag sein, daß das bei Tolkien Absicht ist, aber allgemein oder typisch für mittelalterlichen Erzählgestus ist es nicht.

Und bei den nordischen Sagen auch nicht - der anderen großen Inspiration von Tolkien.

Da fehlt - wie bei den meisten vorchristlichen Kulturen - weitgehend der Gut/Böse-Kontrast. Die Asen kämpfen gegen die Riesen oder andere Konkurrenten, weil es eben andere "Clans" sind. Aber nicht, weil die Asen für das Gute eintreten würden.
Ein Loki ist ein ganz wunderbar changierender Charakter, der hätte bei Tolkien keinen Platz.

Mal ganz abgesehen davon, daß Tolkien ja nur platte Propaganda der Sieger bringt - die historische Wahrheit sieht ganz anders aus.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.04.2015 15:16
#64 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #62
Für mich war (ist) das Thema diese Geschichte immer der Kampf von individueller Freiheit gegen das Kollektiv, ...

Aber ganz sicher.
Tolkien repräsentiert das alte England. Ländlich, ständisch, aber mit traditionellen Freiheitsrechten.
Und der Feind ist die Moderne mit Industrialisierung und Kollektivierung.

Zitat
... vor dem Hintergrund eines Krieges zwischen einem totalitären System mit kollektiver Ordnung und einem System individueller Freiheit, welchen Europa gerade hinter sich gebracht hatte.


M. W. hat Tolkien solche Parallelitäten zu aktueller Zeitpolitik immer abgestritten. Und trotzdem sind sie wohl deutlich.

Aber eben das paßt dann halt nicht zu mittelalterlichen Epen und ihren Motiven.

Zitat
So sehe ich die Orcs „in ihrer Funktion“ auch weniger als Untermenschen, die einem gewissen Menschenbild entsprechen, sondern als die Manifestierung des Kollektivs, welches vom Wesen her böse ist.


Das ist natürlich problematisch. SS-Leute oder Tschekisten sind in ihrer Funktion auch die "Manifestierung des Kollektivs". Und trotzdem stecken in den Uniformen noch Menschen.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

15.04.2015 15:36
#65 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #64
Das ist natürlich problematisch. SS-Leute oder Tschekisten sind in ihrer Funktion auch die "Manifestierung des Kollektivs". Und trotzdem stecken in den Uniformen noch Menschen.
Ich meinte mit „Manifestation des Motives“, vielmehr die greifbare Darstellung der Abstrakten Idee des Kollektives. Die Orcs, so verstehe ich das, sollen nicht die Menschen im Rahmen eines Kollektives darstellen, sondern das Kollektiv als Abstrakte Idee selbst. Möglicherweise auch das, was diese Idee aus Menschen macht.

Es ist also ein Unterschied zu machen dazwischen, ob die Orcs die Menschen sind, die sich zu einem Kollektiv zusammen schliessen oder das, was aus Menschen wird, wenn sie sich zu einem Kollektiv zusammen schließen.

Wie es wirklich gemeint ist weiß ich natürlich nicht. Und Sie haben ganz sicher recht, dass "problematiche Lesarten" sicherlich möglich sind.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Florian Offline



Beiträge: 3.136

15.04.2015 16:26
#66 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #65
Zitat von R.A. im Beitrag #64
Das ist natürlich problematisch. SS-Leute oder Tschekisten sind in ihrer Funktion auch die "Manifestierung des Kollektivs". Und trotzdem stecken in den Uniformen noch Menschen.
Ich meinte mit „Manifestation des Motives“, vielmehr die greifbare Darstellung der Abstrakten Idee des Kollektives. Die Orcs, so verstehe ich das, sollen nicht die Menschen im Rahmen eines Kollektives darstellen, sondern das Kollektiv als Abstrakte Idee selbst. Möglicherweise auch das, was diese Idee aus Menschen macht.

Es ist also ein Unterschied zu machen dazwischen, ob die Orcs die Menschen sind, die sich zu einem Kollektiv zusammen schliessen oder das, was aus Menschen wird, wenn sie sich zu einem Kollektiv zusammen schließen.

Wie es wirklich gemeint ist weiß ich natürlich nicht. Und Sie haben ganz sicher recht, dass "problematiche Lesarten" sicherlich möglich sind.



Diese Interpretation der Orks als "das Kollektiv" ist mir neu und ehrlich gesagt auch nicht ganz plausibel.

Tolkiens Gesellschaften sind ja ohnehin nicht besonders vielschichtig.
Aber gerade bei den Orks gibt es noch vergleichsweise viel interne Konflikte:
die Orks von Isengard sind mit den Orks von Mordor zerstritten. Die Orks von Mordor zerfallen wieder in rivalisierende Untergruppen (die sich in Minas Ithil bis auf den letzten Mann gegenseitig niedermetzeln).
Die Ork-Hauptmänner haben immer große Probleme, die Disziplin in ihren Einheiten aufrecht zu erhalten. Ständig tanzt da einer aus der Reihe.
(Ganz anders bei den "freien Menschen": Die Bewohner von Rohan sind ja eigentlich ein Hirtenvolk. Aber wenn der König ruft, werden sie ohne irgendeinen Widerspruch sofort zu einer vorbildlichen Armee mit perfekter Disziplin).

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

15.04.2015 17:07
#67 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #63
Ein Loki ist ein ganz wunderbar changierender Charakter, der hätte bei Tolkien keinen Platz.

Genau das ist der Punkt. Die Asen sind ja auch nicht die per se Guten, sondern ziemlich krumme Hunde; das wenigstens hat Richard Wagner bei seiner Behandlung des Stoffs schön herausgearbeitet.
Zitat von R.A. im Beitrag #63
Mal ganz abgesehen davon, daß Tolkien ja nur platte Propaganda der Sieger bringt - die historische Wahrheit sieht ganz anders aus.

Vielen Dank für den Hinweis, das muß ich lesen. Beim Lesen des Lord of the Rings hatte ich gegen Ende (wenn sie Saruman gefangen wegführen) den Eindruck, daß hier ein genialer plot twist verpaßt wurde: hier könnte sich herausstellen, daß Gandalf eigentlich die Hobbits nur für seine finsteren Zwecke manipuliert hat. Wie es scheint, hatte jemand anders schon diese (an sich naheliegende) Idee.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.568

15.04.2015 18:22
#68 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #43
ich bin sicher, dass das Erscheinen von Owen Meany den Blechtrommelabsatz in den USA ordentlich gepusht hat. (Klausurfrage: Begründen Sie literaturgeschichtlich, warum Owen Meany zu den schwächeren Werken von John Irving zählt und gehen Sie dabei insbesondere auf die Protagonisten ein).


"JOHN IRVING: Mein letzter Brief an Günter Grass"

Zitat
Auf meinem Schreibtisch in Toronto liegt ein unbeantworteter Brief von Günter Grass, aufgegeben am 23. März 2015 in Lübeck. Ich bedauere, dass ich ihn vor seinem Tod nicht mehr beantwortet habe. Er schrieb, sein Alter setze ihm schwer zu, doch er beklage sich nicht; er fuhr fort, sein Herz und seine Lunge "zahlten ihm heim", was er ihnen angetan habe – durch "emsiges Rauchen".



Wer sich Grass sine ira & studio antun möchte: hier
http://downloads.bbc.co.uk/podcasts/worl...91003-2006a.mp3
gibt es ein 1-stündiges Gespräch mit der BBC zur Blechtrommel von 2009 auf Englisch (was GG gar nicht mal so schlecht hinbekommt, mal abgesehen von der lässlichen Sünde, dath er kein th - sprich Ti-Ätsch - auththprechen kann).

Im Archiv der BBC World Book Club gibt es noch mehr Interviews in diesem Format, auch mit Autoren, die mgw. doch mehr Interesse wecken: http://www.bbc.co.uk/podcasts/series/wbc/all
(u.a. William Gibson zu Neuromancer, Daniel Kehlmann, Brian Aldiss (Dez, 2013), Neil Gaiman, Pat Barker, John Grisham, David Mitchell, Peter Ackroyd, P. J. O'Rourke, David Lodge, John Irving (Juni 2008), Richard Dawkins, Terry Pratchett (Mai 2003), zu The Colour of Magic, Julian Barnes, Kazuo Ishiguro & Garrison Keillor.)

Ludwig Weimer Offline



Beiträge: 292

19.04.2015 15:58
#69 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

"Τὸν τεθνηκότα μὴ κακολογεῖν, γῆρας τιμᾶν" gebietet , von den Toten nur Gutes zu reden.

Lieber Herr Elkmann,
Günter Grass war begabt. Er setzte die barocke Sprache modern fort. Mir haben früher „Katz und Maus“ und „Das Treffen in Telgte“ gut gefallen. Ich hatte auch nichts dagegen, dass sich ein Schriftsteller politisch engagiert.
Das Schlimme ist, dass Grass als Dichter begabt war und nichts daraus gemacht hat, was sein Schweigen über die SS-Zeit und sein Nichtgedicht gegen das heutige Israel rechtfertigen könnte.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit, aus der Sie den schönen -------------Text gemacht haben, an ein von Goethe zitiertes Gedicht des Persers Nisami (1202 gestorben) über das Aas eines faulenden Hundes erinnern und es zitieren.

„Herr Jesus, der die Welt durchwandert‘,
Ging einst an einem Markt vorbei;
Ein toter Hund lag auf dem Wege,
Geschleppet vor des Hauses Tor,
Ein Haufe stand ums Aas umher,
Wie Geier sich um Äser sammeln.
Der eine sprach: «Mir wird das Hirn
Von dem Gestank ganz ausgelöscht».
Der andre sprach:«Was braucht es viel,
Der Gräber Auswurf bringt nur Unglück«.
So sang ein jeder seine Weise,
Des toten Hundes Leib zu schmähen.
Als nun an Jesus kam die Reih‘,
Sprach, ohne Schmähn, er guten Sinns,
Er sprach aus gütiger Natur:
«Die Zähne sind wie Perlen weiß.»
Dies Wort macht‘ den Umstehenden,
Durchglühten Muscheln ähnlich, heiß.“

Goethe fährt fort: „Jedermann fühlt sich betroffen, wenn der so liebevolle als geistreiche Prophet nach seiner eigenen Weise Schonung und Nachsicht fordert.“ Und erklärt dann den Vergleich mit seinem chemischen Wissen (West-östlicher Divan, Noten und Abhandlungen).
Was mich bewegte, mich an das Gedicht zu erinnern?
Grass hätte die Sprache gehabt, es – das Monster, das Verdrängen der Mitschuld – besser auszudrücken als alle die nicht so Begabten. Im Übrigen ist er nicht schlechter und besser als alle Betroffenen. Aber er schwieg. Er hatte die Sprache und sprach nicht. Konnte mit ihr drumherumreden. Er war kein Heiliger, so wie Dietrich Bonhoeffer einer war. Er war so wie fast alle.

Und nun zum Punkt, den das Gedicht heraufbeschwört: Lästern ist leicht, weil es berechtigt ist. Aber wie kann man das Böse überwinden? Man muss ein neues Plateau finden, eine andere Perspektive.
Es gibt bei jedem Alltagsverbrecher auch ein bisschen Gutes, wie beim Hundeaas die weißen Perlen im Maul. Wenn man das Gute nicht mehr sucht und sieht, gibt man alles verloren.
Was waren die weißen Zähne bei Grass? Dass er sprachbegabter war als fast alle.

Lieber Herr Elkmann! Ihr ursprünglicher Plan war:
"Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren.
Später erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Grass starb am 13. April 2015 in Lübeck." -
Das war genau richtig. Nur der Preis für seine Sprachbegabung war’s.
Ludwig Weimer

Nola Offline



Beiträge: 1.719

19.04.2015 19:09
#70 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Lieber Ludwig Weimar,

Sehr schön, schaudernd ihr Vergleich.

Jedoch war es zuvor Grass selbst, der eine ganze Generation zum Besten hielt. Moralisierend war Grass war für mein Empfinden auf der ganz linksroten Überholspur unterwegs und letztlich hat er noch gegen Israel seine immerwährende moralische Keule geschwungen.
.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

19.04.2015 19:40
#71 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #69
Was waren die weißen Zähne bei Grass? Dass er sprachbegabter war als fast alle.

Ich habe meine weißen Zähne bereits genannt, nämlich seine Begabung als bildender Künstler. Also darf ich auf einem anderen Feld lästern. Die ihm schon geradezu als unhinterfragter Gemeinplatz zugeschriebene Sprachbegabung teile ich nämlich überhaupt nicht. Grass' Sprache ist prätentiös, altklug, aufgeblasen, das Ganze proportional zu seiner wachsenden praeceptoritas Germaniae. In der Blechtrommel findet sich das noch weniger, aber je mehr seine Literatur um ihn selber kreist (der Butt ist ein typisches Beispiel - die Weltgeschichte spiegelt sich in Grass und Grass in ihr), um so unerträglicher wird die Wichtigkeit, mit der er auch noch alltäglichste Handlungen versieht, so lange sie nur von Günter Grass begangen werden.
Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #69
Grass hätte die Sprache gehabt, es – das Monster, das Verdrängen der Mitschuld – besser auszudrücken als alle die nicht so Begabten. Im Übrigen ist er nicht schlechter und besser als alle Betroffenen. Aber er schwieg. Er hatte die Sprache und sprach nicht. Konnte mit ihr drumherumreden. Er war kein Heiliger, so wie Dietrich Bonhoeffer einer war. Er war so wie fast alle.

Auch hier ein Widerspruch, lieber Ludwig Weimer. Grass hatte die Sprache nicht. Um das auszudrücken, braucht es nämlich keinen angeblichen Barock im modernen Gewand, sondern nur ein bisschen Demut. "Ich bin ein Feigling, und hatte Angst davor, meine Schuld zu offenbaren, weil ich sonst nicht mehr als moralisches Über-Ich des neuen und besseren Deutschland gegolten hätte". So einfach wäre es gewesen. Da Grassens Sprache aber keine Demut kennt, hatte er eben nicht die Mittel, sich auszudrücken.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Dennis the Menace Offline




Beiträge: 459

19.04.2015 22:44
#72 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Tja, der gute GG, die Vita hat durchaus auch was Tragisches an sich; hätte sich an J.D. Salinger ein Beispiel nehmen sollen. Ein mit Recht berühmter Roman, der trefflich in die Zeit passte (frühe 50er) - und das war's, abgesehen von ein paar Kurzgeschichten, die auch nicht schlecht sind.

Trefflich und passgenau war GG in den 60ern, sowohl mit beachtlichen literarischen Sachen (auf die Danziger Trilogie lass ich nix kommen - ein schönes Stück späte Nachkriegsliteratur) als auch was die öffentliche Präsenz betraf.

De mortuis etc. ist ja schon erwähnt worden. Hätte sich GG ab Mitte 70er, als er zunehmend die Welt nicht mehr verstand, doch nur den nicht minder berühmten Spruch Si tacuisses etc. zu eigen gemacht! Ab da, spätestens ab 80er, wurde ihm Kalliope zunehmend untreu und zeitgeschichtlich schwammen die Felle davon, aber der Gute hat dennoch weitergeschrieben, obwohl ihm nix Gscheites mehr einfiel (okay, Telgte als Ausnahme, gefällt mir ganz gut) . Im Auftritt wurde er jedenfalls der komische grumpy old man (so ca. ab Lebensalter 50 ), der den neumodischen Kram nicht mehr versteht. Er dachte, die 60er (war ja in der Tat keine schlechte Zeit, nebenbei bemerkt) könne man bis in alle Ewigkeit perpetuieren und die neuen Agenden, die veränderte Verhältnisse mit sich führten, seien von dunklen Mächten ausgeheckter Schmuddelkram. Dass er nicht mehr sonderlich ernst genommen wurde und die großen Welterklärungsexpertisen nicht unverzüglich global gewürdigt wurden - eine narzisstische Kränkung, die die Verhärmtheit immer weiter antrieb.

Zu der im Zimmer mehrfach erwähnten Israel-Causa: Das Land war für ca. 30 Jahre - wie auch der Zionismus überhaupt - wesentlich traditionell-sozialdemokratisch/marxistisch geprägt. Das und damit auch das Land gefiel unserem GG - seinerzeit. Massive Rüstung nebst A-Bombe schon seinerzeit - kein Problem, es waren ja die Richtigen dran. Golda Meir: Falke durch und durch. Macht nix, weil mit osteuropäisch-marxistischer Vorgeschichte. Ab Mitte 70er etwa wurden die dann frech, d.h. die genannte Tradition wurde löchrig und die "anderen" (politisch gesehen) kamen dran. Dergleichen war bei GG eine Art Ehebruch - in diesem Sinne die Tradition, die so was als ein schweres Verbrechen auffasst, aufrecht erhaltend.

Künstler sind keine Beamte; möglicherweise war GG in diesem Punkt anderer Ansicht. die Kreativität kann so schnell verschwinden wie sie gekommen ist. Laufbahnrechte mit regelmäßigen Beförderungen: Gibt's da eigenlich nicht - an entsprechende Ansprüche glaubte der Verstorbene aber womöglich.

Salinger hat Anfang der 60er gemerkt: O je, o je, da kommt nix mehr; oder vielleicht auch: Ich passe nicht mehr in die Zeit. Sein hoch beachtlicher (meiner Ansicht nach, die Geschmäcker snd ja verschieden) Roman blieb sein einziger. Für ca. 50 Jahre bis zu seinem Tod vor ein paar Jahren abgetaucht; und als Präzeptoren für's große Ganze sind Autoren drüben eh nicht gefragt. Verfilmung - das hätte ihm noch die eine oder andere Million auf's Konto gespült - hat er abgewehrt. Billy Wilder, später Spielberg und andere illustere Interessenten haben vergeblich antichambriert. Ein ehrenvoller Nimbus qua rechtzeitiges Aufhören - hätte GG auch haben können.

Statt dessen gehörte er zu den ganz, ganz Wichtigen, die der Menschheit unentwegt so viel Unverzichtbares zu sagen haben .

R.I.P.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.568

20.04.2015 07:52
#73 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #71
Zitat von Ludwig Weimer im Beitrag #69
Was waren die weißen Zähne bei Grass? Dass er sprachbegabter war als fast alle.

Ich habe meine weißen Zähne bereits genannt, nämlich seine Begabung als bildender Künstler.


Das stimmt. Als Illustrator hatte GG seine Meriten. (Wenn auch die Linolschnitte zu den früheren Werken wie der Danziger Trilogie & den Blechtrommel beweisen - das ist HAP Grieshaber für Bescheidene - daß es Medien gibt, an denen selbst der fähigste Künstler scheitern muss; weswegen sie zurecht auf den Kunstunterricht beschränkt bleiben.) Sein Unglück war, daß er sich durchweg sehr schwache Texte zur Illustration ausgesucht hat. Da steht er in einer Reihe mit Gustave Doré, Edward Hopper & Frank Frazetta.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

20.04.2015 08:57
#74 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #73
Wenn auch die Linolschnitte zu den früheren Werken wie der Danziger Trilogie & den Blechtrommel beweisen - das ist HAP Grieshaber für Bescheidene - daß es Medien gibt, an denen selbst der fähigste Künstler scheitern muss; weswegen sie zurecht auf den Kunstunterricht beschränkt bleiben.

Es gibt eine Ausnahme. Félix Valotton hat großartige Linolschnitte geschaffen. Aber der war sowieso der wahrscheinlich vielseitigste Künstler der letzten 200 Jahre...

Edit: Hier ein Beispiel - man meint, es ist ein Holzschnitt, aber es ist tatsächlich einer
http://living-trough-chemistry.tumblr.com/post/114925717795

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

20.04.2015 09:37
#75 RE: Günter Grass (1927-2015) Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #73
Sein Unglück war, daß er sich durchweg sehr schwache Texte zur Illustration ausgesucht hat. Da steht er in einer Reihe mit Gustave Doré, ...

Was letzteren betrifft: Dantes Commedia und den Don Quixote würde ich nun nicht als sehr schwache Texte bezeichnen... (Paradise Lost gab ja auch einige Bildkraft her, aber Milton ist nicht so mein Ding.)

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