Zitat von Paul im Beitrag #23Darin offenbart sich der Wahnsinn von Dublin. Wie konnten die Mittelmeeranrainerstaaten der EU das überhaupt unterschreiben, ohne eine Möglichkeit der Weiterverteilung auf die anderen EU-Länder? Ich weiß es nicht.
Aus heutiger Sicht fällt die Erklärung nicht besonders schwer. Bei gleichbleibend niedrigen Flüchtlingszahlen (Dublin II stammt aus dem Jahr 2003) hätte man etwas an Prestige gewonnen und sich halbherzig an die Vereinbarung gehalten. Bei stark steigenden Flüchtlingszahlen ignoriert man die Vereinbarung bei einem erheblichen Teil der Flüchtlinge einfach und nutzt das "Ventil" offene Grenzen, das einem die dummen Deutschen netterweise gegeben haben, um etwas "Druck abzulassen" - natürlich im Wissen, dass der umgekehrte Fall undenkbar wäre. Win-win.
Mir ist schon bewusst, dass mein Ansatz nach dem Schema "mit dem Zug wieder zurück zum Ausgangspunkt der Reise" stark vereinfachend ist. Es wäre aber sicher interessant zu beobachten, wie die italienische Position zur "Rettung" der Bootsflüchtlinge sich entwickeln würde, wenn man nicht mehr große moralische Reden halten könnte im Wissen, dass schon andere die Rechnung bezahlen werden. Wer diese Formulierung zu hart findet, sollte vielleicht bedenken, dass Italien, das doch eigentlich einer der Hauptbetroffenen der Flüchtlingsbewegungen sein sollte, bei einer Bevölkerungszahl, die um 25 % unter jener Deutschlands liegt, in den Jahren 2013 und 2014 75 % weniger Asylanträge zu bearbeiten hatte als Deutschland.
Zitat von Spon, 11.08.Der Bürgermeister von Kos, Giorgos Kyritsis, wandte sich verzweifelt an die Regierung in Athen: Auf der Insel könne es zu einem Blutvergießen kommen, wenn nicht sofort Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung getroffen werden, hieß es in einem Schreiben.
Auf Kos seien mehr als 7000 Migranten angekommen. Man könne mit dem "Problem" nicht mehr fertig werden. "Ich warne davor, die Gefahr eines Blutvergießens ist real", erklärte Kyritsis. Der Brief wurde heute in der griechischen Presse veröffentlicht. Viele Griechen fühlen sich vom Rest Europas mit dem Flüchtlingsproblem allein gelassen.
Wie Reporter vor Ort berichteten, blockierten Migranten am Dienstagmorgen die Küstenpromenade des Hauptortes der Insel. Sie forderten lautstark Papiere, um die Insel zu verlassen und weiter nach Mitteleuropa zu reisen.
Rund 124.000 Flüchtlinge haben die griechischen Inseln seit Beginn des Jahres erreicht - fast 750 Prozent mehr, als im Vorjahr, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) angibt.
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