Zitat Message from Dr Frank-Walter Steinmeier, Federal Minister for Foreign Affairs, on the occasion of the Day of German Unity, 3 October 2015 Twenty-five years of German unity. 3 October 2015 is an occasion for us Germans to celebrate, but also to look back...
Darf ich um mehr Traditionspflege bitten? Alte Rivalen
Vielen Dank für diese Randnotiz. Die ja eigentlich ein Riesenthema ist.
Und es ist ja nicht so, daß die Medien mit Köln so total beschäftigt wären. Das ist schlichte Ignoranz, so wenig über die alarmierenden Ereignisse dort zu berichten. Und wenn berichtet wird, dann deutlich mit anti-saudischer Schlagseite. Wobei man die nun wirklich nicht sympathisch finden muß - aber der Haupttreiber für die Konflikte in der Region ist eindeutig der Iran. Der sich aber durch das lächerliche Atomabkommen zum Liebling der Medien gemausert hat.
Zitat Und was tat man? Nun, in der Leseart der deutschen Presse "protestierte man" gegen das Urteil. In der Leseart der Realität hat man die saudische Botschaft in Teheran angezündet.
Das Problem ist ja die Festlegung, wer "man" ist.
Protestierer können natürlich gesteuert sein. Aber englischsprachigen* Berichten zufolge hat a) Riot Police versucht, die Botschaft zu schützen, darunter auch der Polizeichef von Teheran, b) war es wohl ein einzelner Molotow-Cocktail, der den Brand auslöste, und c) war die Botschaft zu dem Zeitpunkt leer.
Wenn das eine "Kriegserklärung" war, dann eine reichlich unklare.
Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #4 Protestierer können natürlich gesteuert sein. Aber englischsprachigen* Berichten zufolge hat a) Riot Police versucht, die Botschaft zu schützen, darunter auch der Polizeichef von Teheran, b) war es wohl ein einzelner Molotow-Cocktail, der den Brand auslöste, und c) war die Botschaft zu dem Zeitpunkt leer.
Das die Botschaft leer war ist für den formalen Akt nicht wirklich von Bedeutung. Erstens kann man davon ausgehen, dass dem Werfer das kaum bekannt gewesen sein dürfte, zum anderen ist eine Botschaft ein Teil des entsprechenden Landes. Wenn ich Raketen auf ein nicht bewohntes Haus eines Nachbarlands feuere ist das auch eine Kriegserklärung. Ob die Angreifer nun gesteuert sind oder nicht ist auch so eine Sache. Irgendwie muss ich dabei immer an den "Minister of uncontrollable rage" aus LatmaTV denken. Aber selbst wenn wir unterstellten, dass es sich um einen nichtstaatlichen Protest handelte, so sollte der Vorfall den staatlichen Stellen so unendlich peinlich sein, dass man sich sofort bei den Saudis entschuldigen müsste. Auch das ist nicht geschehen. Und zuguterletzt kann man sich auch durchaus an die Geiselnahme von Teheran erinnern wo die "Republik" schon einmal gezeigt hat, was sie von diplomatischem Schutz hält und schon damals hat man sich hinter angeblichen "Studenten" versteckt. Gerade in diesem Kontext hat ein erneuter Angriff auf eine Botschaft schon ein sehr starkes Geschmäckle und zeigt wohl, dass die Denke in Teheran sich in 35 Jahren nicht so recht geändert hat.
Zitat Wenn das eine "Kriegserklärung" war, dann eine reichlich unklare.
Ich sage ja nicht, dass es eine echte war. Ich würde auch eher sagen, es handelt sich um eine Erklärung der eigenen zivilisatorischen Standards.
Zitat von Llarian im Beitrag #5Und zuguterletzt kann man sich auch durchaus an die Geiselnahme von Teheran erinnern wo die "Republik" schon einmal gezeigt hat, was sie von diplomatischem Schutz hält
Siehe meinen Punkt a). Das deutet mir darauf hin, dass es, wenn wir von einem gesteuerten Angriff ausgehen, staatlicherseits zumindest zwei Fraktionen gibt.
Zitat von Llarian im Beitrag #5Aber selbst wenn wir unterstellten, dass es sich um einen nichtstaatlichen Protest handelte, so sollte der Vorfall den staatlichen Stellen so unendlich peinlich sein, dass man sich sofort bei den Saudis entschuldigen müsste. Auch das ist nicht geschehen.
Mir fehlt gerade die Zeit, im englischsprachigen Raum zu recherchieren, aber das wäre ein sehr gutes Argument.
Zitat Saudische Kampfflugzeuge haben am Donnerstag nach Angaben Teherans die iranische Botschaft im Jemen mit Raketen angegriffen. Dabei sollen Teile der Botschaft beschädigt und einige Sicherheitsbeamten verletzt worden sein. „Wir verurteilen diesen bewussten und vorsätzlichen Angriff Saudi-Arabiens“, sagte der iranische Außenamtssprecher Dschaber Ansari.
Zitat von Llarian im Beitrag #5Wenn ich Raketen auf ein nicht bewohntes Haus eines Nachbarlands feuere ist das auch eine Kriegserklärung.
Wenn Sie das so schreiben, habe ich den Eindruck, Sie wollen den Inhalt Ihres Blogbeitrages relativieren.
Es ist keine Kriegserklärung sondern die Eröffnung von Feindseligkeiten. Eine Kriegserklärung ist ja ein Mittel der Humanisierung des Krieges: Es wird der Gegenseite formal angesagt, daß künftig Feindseligkeiten vorgenommen werden können. Es entspricht also einer Warnung. Gleichzeitig räumt der Kriegserklärende der Gegenseite das Recht ein, ebenfalls Feindseligkeiten vorzunehmen. Der Kriegserklärende nimmt für sich also nicht mehr den Schutz des Rechtsanscheins des Friedens in Anspruch. Nur durch die Erklärung werden auch noch keine Feindseligkeiten eröffnet. Ein Beispiel ist der "Sitzkrieg" im September 1939: Nachdem das 3. Reich ohne Kriegserklärung durch Einmarsch die Feindseligkeiten (und damit den Krieg) gegen Polen eröffnet hatte, erklärte Frankreich entsprechend seinen Vertragspflichten dem Hitlerreich den Krieg, bekämpfte aber nicht deutsches Militär an der gemeinsamen Grenze.
Ähnlich der Kriegserklärung gab es im Mittelalter den Fehdebrief: Ein Mensch sagte einem anderen an, daß er ihn bekämpfen werde. Die Fehde mündete zwar meist in Feindseligkeiten, aber doch in gewisser humanisierter Weise und ohne die Heimtücke eines Angriffs aus dem Anschein des Friedens heraus; was wir ritterlich nennen. Insbesondere hatten Feindseligkeiten von Donnerstag bis Sonntag (heilige Tage) zu ruhen, damit der Religionsvollzug nicht gestört wird.
Was wir aus dem Orient erleben, hat überhaupt nichts zu tun mit der humanisierten Ausfechtung von Konflikten. Die Botschaft wurde ohne Warnung sofort angegriffen. Bei den Terroristen gehört es zum Kerngeschäft, genau und nur arglose Menschen hinterrücks zu attackieren. Da gibt es keine Ritterlichkeit. Auch verübt man dort bevorzugt Attentate auf Moscheen der verfeindeten Gruppe, obwohl ihr eigener Prophet eben dieses streng verboten hat (na gut, es sind eben nur die eigenen Moscheen, für die das Verbot gilt...).
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