Zitat von Meister Petz im Beitrag #24Den "unglaublich leckeren" (Zitat Homepage) Schweinsbraten kann ich mangels Erfahrung dort zwar nicht bewerten
Du kannst der Homepage und mir glauben. Ich habe schon viele Schweinsbraten gegessen, auch in allen möglichen Ecken Bayerns, und der war Spitze.
Mag ja sein, aber dann ist es für ein derartiges Landhausdröhnungsetablissement eher untypisch. Aber vielleicht werde ich mich mal an das Abenteuer wagen.
Zitat Im übrigen war ja die These, daß das Reinheitsgebot die tolle Sache wäre - und auch sehr öde Massenbiere werden von diesem Gebot erlaubt.
Nein, das Reinheitsgebot ist mir egal, weshalb ich den Terz nicht verstehe, den Du drum machst. Aber die These war, dass Hessen ein biermäßiges Entwicklungsland ist und völlig importabhängig ist. Ich habe mal die Liste der verfügbaren deutschen Biere in Deinem Getränkemarkt um alkoholfrei und Mischgetränke bereinigt und kartographiert.
Die Liste umfasst 377 Biere. Aus Hessen kommen davon gerade einmal 39 Biere aus 10 Brauereien. Aus Bayern kommen dagegen 208 Biere aus 63 Brauereien.
Zitat
Zitat Was ne Touristenfalle.
Über die Phase bin ich hinaus. Für mich gibt es gute und schlechte Restaurants, da ist es ziemlich unerheblich, ob nun Einheimische oder Auswärtige die Hauptkundschaft stellen. Im Gegenteil, Tourismus sorgt in der Regel für eine bessere Qualität, viele rein einheimisch orientierte Gasthöfe sind kulinarisch recht dürftig.
Tourismus sorgt in der Regel für eine mittelmäßige Qualität ohne Ausreißer nach oben oder unten. Was die Dürftigkeit einheimischer Küche angeht: Ich habe das Glück, in einer Region mit vielen Wirtshäusern zu wohnen, weshalb dank des Wettbewerbs gerade die Qualität der Klassiker meistens hervorragend ist. Der "Kulinarik" stehe ich analog Noricus sowieso gerade bei Klassikern kritisch bis ablehnend gegenüber - Schubecks Ingwerschweinsbraten ist ein absolutes Nogo.
Zitat
Zitat Ich sehe schon, bei Deinem nächsten Oberpfalzbesuch brauchst Du wieder fachkundige Begleitung.
Und daß Regensburg heute zur Oberpfalz gezählt wird hast Du vielleicht mitbekommen ;-)
Zitat von Meister Petz im Beitrag #26Aber vielleicht werde ich mich mal an das Abenteuer wagen.
Gute Idee. Die Stadt ist ja auch ganz sehenswert.
Zitat Nein, das Reinheitsgebot ist mir egal ...
Tschuldigung. Ich war der irrigen Annahme, Du wolltest etwas zum Thema beitragen
Zitat Aber die These war, dass Hessen ein biermäßiges Entwicklungsland ist und völlig importabhängig ist.
Die These hatte ich ja schon wiederlegt. Daß wir zusätzlich noch gerne Biere aus allen möglichen anderen Ländern importieren liegt daran, daß unsere Region weltoffen und neugierig ist, nicht so wie in manchen randständigen Gebieten
Zitat Die Liste umfasst 377 Biere. Aus Hessen kommen davon gerade einmal 39 Biere aus 10 Brauereien. Aus Bayern kommen dagegen 208 Biere aus 63 Brauereien.
Logisch. Die Leute fahren ja nicht zu diesem speziellen Biermarkt, um die lokalen Sorten zu kaufen. Von den Brauereien der Region sind überhaupt nur zwei vertreten, aus Frankfurt nur eine Spezialsorte - die meisten hessischen Biere kommen aus Mittel- und Nordhessen, also quasi aus dem Ausland ...
Zitat Tourismus sorgt in der Regel für eine mittelmäßige Qualität ohne Ausreißer nach oben oder unten.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Bis auf Ausnahmen (denen man es aber auch sofort ansieht) hebt Tourismus allgemein das Niveau. Schlechte Angebote verschwinden und es kommen sehr gute dazu. In Gegenden ohne touristische Attraktivität findet man bestenfalls eine ordentliche Regionalküche, aber meist auch sehr viel Schlechtes und auf jeden Fall wenig Auswahl.
Zitat Der "Kulinarik" stehe ich analog Noricus sowieso gerade bei Klassikern kritisch bis ablehnend gegenüber - Schubecks Ingwerschweinsbraten ist ein absolutes Nogo.
Da stimme ich durchaus zu. Ein gutes Gericht sollte man nicht durch modische Spielereien verhunzen. Widersprochen habe ich nur, daß nur die einfachen Gerichte gut sein sollen. Es gibt ausgezeichnete Sachen, die brauchen halt etwas mehr Zutaten und/oder Arbeit.
Tschuldigung. Ich war der irrigen Annahme, Du wolltest etwas zum Thema beitragen
Tschuldigung. Ich war der irrigen Annahme, wie sind schon off topic. Aber vielleicht leitest Du ja Deine gastronomischen Vorlieben direkt aus herzoglichen Erlassen des 16. Jahrhunderts ab
Zitat
Zitat Aber die These war, dass Hessen ein biermäßiges Entwicklungsland ist und völlig importabhängig ist.
Die These hatte ich ja schon wiederlegt.
Du hast sie nicht widerlegt, Du hast behauptet, dass sie falsch ist.
Zitat Daß wir zusätzlich noch gerne Biere aus allen möglichen anderen Ländern importieren liegt daran, daß unsere Region weltoffen und neugierig ist, nicht so wie in manchen randständigen Gebieten
Bestimmt hat die Zentralplanungskommission für Südfrüchte auch gesagt "wir importieren die nur aus Solidarität mit den Werktätigen in Kuba".
Zitat
Zitat Die Liste umfasst 377 Biere. Aus Hessen kommen davon gerade einmal 39 Biere aus 10 Brauereien. Aus Bayern kommen dagegen 208 Biere aus 63 Brauereien.
Logisch. Die Leute fahren ja nicht zu diesem speziellen Biermarkt, um die lokalen Sorten zu kaufen.
Aber sie fahren offensichtlich zu diesem speziellen Biermarkt, um sehr zahlreiche Sorten vom Untermain zu kaufen, die auch keine weitere Anreise haben.
Zitat Von den Brauereien der Region sind überhaupt nur zwei vertreten, aus Frankfurt nur eine Spezialsorte - die meisten hessischen Biere kommen aus Mittel- und Nordhessen, also quasi aus dem Ausland ...
Da hammer sie wieder, die Weltoffenheit (vergebt ihr nicht sogar Einreiseverbote für Eure Landsleute? ). Aber schau mal: Ähnlich ist es bei uns mit dem Wein, der nur in Unterfranken wächst. Aber es würde kein Mensch behaupten, ganz Bayern ist ein Weinland. Während Du bei uns eben in allen Bezirken (einzig der Norden Schwabens fällt etwas ab) durch die Bank sehr gute, regionale Biere findest und selbst die Massenbiere im Vergleich zu einem Beck's relativ trinkbar sind.
Zitat
Zitat Tourismus sorgt in der Regel für eine mittelmäßige Qualität ohne Ausreißer nach oben oder unten.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Bis auf Ausnahmen (denen man es aber auch sofort ansieht) hebt Tourismus allgemein das Niveau. Schlechte Angebote verschwinden und es kommen sehr gute dazu. In Gegenden ohne touristische Attraktivität findet man bestenfalls eine ordentliche Regionalküche, aber meist auch sehr viel Schlechtes und auf jeden Fall wenig Auswahl.
Mir geht es in dem Fall nur um Regionalküche, und da kannst Du genau feststellen: Ein Schweinsbraten in der Münchner Innenstadt wird nie ungenießbar sein, aber auch nicht überwältigend. Auf dem Land kann es Dir halt passieren, dass er gar nix ist, oder aber großartig.
Und was die Auswahl angeht, isst Du gern in einem Lokal mit 30 Hauptgerichten auf der Karte?
Ich glaube, es hängt von ganz anderen Faktoren ab: Zum einen, wieviel Wert die Menschen in der Region dem Essen beimessen. Das ist durchaus unterschiedlich, und ich stelle da - wie so oft - ein gewisses Süd-Nord-Gefälle fest. An dem Punkt kann der Tourismus durchaus helfen, weil er Menschen mit höheren Ansprüchen in die Gegend spült.
Zitat von R.A. im Beitrag #21Es ist ja durchaus so, daß ich bestimmt zu über 80% Biere trinke, die durchaus dem Reinheitsgebot entsprechen. Die können schon recht gut sein (aber manchmal auch sehr schlecht, eine Garantie ist das Gebot nicht).
Das hat auch niemand behauptet, jedenfalls ich nicht. Vielmehr besteht die Kunst ja gerade darin, aus den numerisch beschränkten und an und für sich absolut unspektakulären Zutaten derartige Jahrtausendtropfen zaubern zu können.
Zitat von R.A. im Beitrag #21Z. B. trinke ich gerne Weizenbier. Das wäre ja nach Reinheitsgebot verboten - aber die bairischen Herzöge haben ihr eigenes Gesetz ignoriert, um sich mit Weizenbierverkauf ein lukratives Zusatzgeschäft zu sichern.
Hehe, wir sind immer noch in Bayern (bzw. vorludovizianisch: Baiern). Das wäre ja noch schöner, wenn sich die Obrigkeit an die Gesetze hielte.
Zitat von R.A. im Beitrag #21Generell: Es gibt viele sehr einfache und doch sehr gute kulinarische Genüsse. Aber das kann m. E. kein Grund sein, sehr gute und etwas kompliziertere kulinarische Genüsse zu meiden.
Nein. Aber ich erlebe bei den Privateinladungen, von denen ich bisweilen profitiere, den nahezu zwanghaften Trend, ja irgendwie kompliziert und ausgefallen zu kochen, was für meinen Geschmack häufig auf Kosten des Genusses geht.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #24 Ich sehe schon, bei Deinem nächsten Oberpfalzbesuch brauchst Du wieder fachkundige Begleitung.
Um R.A. hier mal in Schutz zu nehmen:
Weiter oben haben ich wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass er von einem "Schweinsbraten" erzählte. Die immer mehr auch auf bairschen Speisekarten um sich greifende Unsitte "Schweinebraten" hat er vermieden.* So ganz kulinarisch-kulturell unbedarft wird R.A. also wohl kaum sein.
* "Schweinebraten" ist so ein typisches Beispiel für norddeutsche Sprachverhunzung. Der Braten wird schließlich aus nur einem Schwein gemacht, die Pluralform ist also unangebracht. Man spricht ja auch nicht von "Reherücken", "Lämmerkeule" oder "Kälberbraten".
Zitat von Florian im Beitrag #30 * "Schweinebraten" ist so ein typisches Beispiel für norddeutsche Sprachverhunzung. Der Braten wird schließlich aus nur einem Schwein gemacht, die Pluralform ist also unangebracht. Man spricht ja auch nicht von "Reherücken", "Lämmerkeule" oder "Kälberbraten".
Au contraire. Die Pluralform dient dazu, als das Individuelle des singulären Proteinlieferanten überwölbende Speziessignifikation das Rindergulasch vom Schweinebraten zu scheiden. Barbarisch deucht hingegen dem semantischen Thymos protestantischer Clarté vermittels Schnörkel(s)reduzierung das interpolierte "s", fast wie im Buchsdeckel oder Hosensboden.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Florian im Beitrag #30 * "Schweinebraten" ist so ein typisches Beispiel für norddeutsche Sprachverhunzung. Der Braten wird schließlich aus nur einem Schwein gemacht, die Pluralform ist also unangebracht. Man spricht ja auch nicht von "Reherücken", "Lämmerkeule" oder "Kälberbraten".
Au contraire. Die Pluralform dient dazu, als das Individuelle des singulären Proteinlieferanten überwölbende Speziessignifikation das Rindergulasch vom Schweinebraten zu scheiden.
Es wird ja immer schlimmer. Besonders betrüblich finde ich, dass mit Ulrich Elkmann nun auch noch ausgerechnet der sprachliche Meistervirtuose dieses Forums Opfer der norddeutschen Gastronomie-Rabulistik wurde. Jetzt also auch noch "Rindergulasch"? Wie wär's statt dessen mit dem viel logischeren "Rindsgulasch"?
Zitat Barbarisch deucht hingegen dem semantischen Thymos protestantischer Clarté vermittels Schnörkel(s)reduzierung das interpolierte "s", fast wie im Buchsdeckel oder Hosensboden.
Nun, die Variante ganz ohne Schnörkel-Einfügung wäre ja "Schweinbraten". Ich gebe zu, dass mir dies sprachlich am klarsten erscheint. Die Variante steht aber nicht ernsthaft zur Debatte, weil sie weder südlich noch nördlich des Weißwurstäquators (und auch nicht diesseits des Röstigrabens) gelebte Sprachpraxis ist.
Gerade wenn man aber aus ästhetischen Gründen möglichst wenige Schnörkel in der Sprache haben will, dann ist doch die Variante mit "s"-Suffix der Plural-Variante eindeutig vorzuziehen, oder? "Rindsgulasch" ist schnörkelloser als "Rindergulasch": Es hat einen Buchstaben weniger und erspart uns zudem eine ganze Silbe.
Zitat von Florian im Beitrag #30 * "Schweinebraten" ist so ein typisches Beispiel für norddeutsche Sprachverhunzung. Der Braten wird schließlich aus nur einem Schwein gemacht, die Pluralform ist also unangebracht. Man spricht ja auch nicht von "Reherücken", "Lämmerkeule" oder "Kälberbraten".
Au contraire. Die Pluralform dient dazu, als das Individuelle des singulären Proteinlieferanten überwölbende Speziessignifikation das Rindergulasch vom Schweinebraten zu scheiden.
Es wird ja immer schlimmer. Besonders betrüblich finde ich, dass mit Ulrich Elkmann nun auch noch ausgerechnet der sprachliche Meistervirtuose dieses Forums Opfer der norddeutschen Gastronomie-Rabulistik wurde. Jetzt also auch noch "Rindergulasch"? Wie wär's statt dessen mit dem viel logischeren "Rindsgulasch"?
Zitat Barbarisch deucht hingegen dem semantischen Thymos protestantischer Clarté vermittels Schnörkel(s)reduzierung das interpolierte "s", fast wie im Buchsdeckel oder Hosensboden.
Nun, die Variante ganz ohne Schnörkel-Einfügung wäre ja "Schweinbraten". Ich gebe zu, dass mir dies sprachlich am klarsten erscheint. Die Variante steht aber nicht ernsthaft zur Debatte, weil sie weder südlich noch nördlich des Weißwurstäquators (und auch nicht diesseits des Röstigrabens) gelebte Sprachpraxis ist.
Gerade wenn man aber aus ästhetischen Gründen möglichst wenige Schnörkel in der Sprache haben will, dann ist doch die Variante mit "s"-Suffix der Plural-Variante eindeutig vorzuziehen, oder? "Rindsgulasch" ist schnörkelloser als "Rindergulasch": Es hat einen Buchstaben weniger und erspart uns zudem eine ganze Silbe.
Wie sagt ihr eigentlich zu Schafstall, Baumschule und Flohzirkus? Oder Bischofskonferenz? Und was zu Hundehalter und Deckenlampe? Mich beschleicht der Eindruck, dass Mehrzahl und Einzahl eher ein zufälliges Ergebnis einer geschmacklichen Komposita mit Fugenzeichen sind.
Zitat von Florian im Beitrag #33Nun, die Variante ganz ohne Schnörkel-Einfügung wäre ja "Schweinbraten". Ich gebe zu, dass mir dies sprachlich am klarsten erscheint.
Als Jean Paul-Fan würde ich auch dieser Form den Vorzug geben.
Aber à propos "gelebte Praxis": diese Debatte ist ja sowas von haram und wird sich, da sich schon heute die Kindergärtenverköstigung mehr und mehr auf eine Auswahl zwischen vegan und halal konzentriert, in der nächsten Generation erledigt haben.
Zitat von Florian im Beitrag #33Nun, die Variante ganz ohne Schnörkel-Einfügung wäre ja "Schweinbraten". Ich gebe zu, dass mir dies sprachlich am klarsten erscheint.
Als Jean Paul-Fan würde ich auch dieser Form den Vorzug geben.
Aber à propos "gelebte Praxis": diese Debatte ist ja sowas von haram und wird sich, da sich schon heute die Kindergärtenverköstigung mehr und mehr auf eine Auswahl zwischen vegan und halal konzentriert, in der nächsten Generation erledigt haben.
Gibt es eigentlich analog zu Godwin's Law und Murphys Law ein Gesetz welches besagt, "dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen" kulturpessimistischen Vergleich "einbringt, sich dem Wert Eins annähert"? Wenn nicht bin ich bereit dafür meinen Namen zur Verfügung zu stellen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #36Gibt es eigentlich analog zu Godwin's Law und Murphys Law ein Gesetz welches besagt, "dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen" kulturpessimistischen Vergleich "einbringt, sich dem Wert Eins annähert"? Wenn nicht bin ich bereit dafür meinen Namen zur Verfügung zu stellen.
Gute Idee! Damit hätten wir die Inauguration von "Plaethe's Law" schon erfolgreich durchgeführt.
Aber so pessimistisch ist das gar nicht, manche würden in der angedeuteten Entwicklung doch einen positiven Fortschritt sehen?
Zitat Weit verbreitet ist es inzwischen, dass Schulen und Kitas bei der Schülerversorgung Schweinefleisch vom Speiseplan nehmen, angeblich, weil dieses ungesund ist, aber auch, weil der hohe Anteil muslimischer Schüler den Verbrauch von Schweinefleisch sinken lässt. „In den nächsten Jahren wird das Schweinefleisch immer weiter von den Speiseplänen in Kitas und Schulen verschwinden", freute sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die auch gesundheitsideologisch fordert, den Kindern überhaupt nur zweimal in der Woche Fleisch vorzusetzen. Die Schulcaterer haben sich jedenfalls vorauseilend gehorsam auf den neuen Trend eingestellt, und 80% der deutschen Kitas geben an, ausdrücklich auf muslimische Speisevorschriften zu achten.
Langfristig wird das Wort "Schwein(s|e)braten" in Unterricht und Umgangssprache eine ähnlich bedeutende Rolle spielen wie "Kaleschlein".
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #34 Wie sagt ihr eigentlich zu Schafstall, Baumschule und Flohzirkus? Oder Bischofskonferenz?
Das sind aber andere grammatikalische Fälle als beim Schweinsbraten und somit nicht ganz vergleichbar.
"Schweinsbraten" soll ja ausdrücken "Braten von einem Stück des Schweins". [Genitiv]
Die norddeutsche Variante ist der gleiche Fall, allerdings im Plural: "Schweinebraten" soll dort ausdrücken "Braten von einem Stück der Schweine". [ebenfalls Genitiv, mit unlogischer Pluralform]
Auch die bairische Sprache bildet gelegentlich kulinarische Pluralformen, aber eben nur da, wo es logisch passt. Zum Beispiel "Erdäpfelknödel" und nicht "Erdapfelsknödel" (weil der Knödel nicht von einem bestimmten Erdapfel gemacht wird sondern von einer unbestimmten Vielzahl).
Hingegen handelt es sich bei der Baumschule ja nicht um eine Schule "des Baums". Sondern um eine Schule "für den Baum". [also Akkusativ] Dito auch bei Schafstall und Flohzirkus.
Und "Bischofskonferenz" ist ja gerade wieder ein Fall mit Binnen-S. (Wobei ich zugebe, dass in diesem Fall eine Variante mit Plural die logischere wäre, weil das ja tatsächlich eine Konferenz mehrerer Bischöfe ist: "Bischöfekonferenz" wäre logischer. Wie man ja z.B. auch "Professorenkonferenz" sagen würde und nicht "Professorskonferenz".
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #36Gibt es eigentlich analog zu Godwin's Law und Murphys Law ein Gesetz welches besagt, "dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen" kulturpessimistischen Vergleich "einbringt, sich dem Wert Eins annähert"? Wenn nicht bin ich bereit dafür meinen Namen zur Verfügung zu stellen.
Gute Idee! Damit hätten wir die Inauguration von "Plaethe's Law" schon erfolgreich durchgeführt.
Aber so pessimistisch ist das gar nicht, manche würden in der angedeuteten Entwicklung doch einen positiven Fortschritt sehen?
Zitat Weit verbreitet ist es inzwischen, dass Schulen und Kitas bei der Schülerversorgung Schweinefleisch vom Speiseplan nehmen, angeblich, weil dieses ungesund ist, aber auch, weil der hohe Anteil muslimischer Schüler den Verbrauch von Schweinefleisch sinken lässt. „In den nächsten Jahren wird das Schweinefleisch immer weiter von den Speiseplänen in Kitas und Schulen verschwinden", freute sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die auch gesundheitsideologisch fordert, den Kindern überhaupt nur zweimal in der Woche Fleisch vorzusetzen. Die Schulcaterer haben sich jedenfalls vorauseilend gehorsam auf den neuen Trend eingestellt, und 80% der deutschen Kitas geben an, ausdrücklich auf muslimische Speisevorschriften zu achten.
Langfristig wird das Wort "Schwein(s|e)braten" in Unterricht und Umgangssprache eine ähnlich bedeutende Rolle spielen wie "Kaleschlein".
Und selbst wenn das so wäre (mich hatte die Schulspeisung derart angeekelt, dass ich dort nie gegessen habe. Stattdessen habe ich mir häufig ein Kammsteak, Kotlett oder Schnitzel zu Hause gebraten wenn ich zurück von der Schule kam) hätte sich doch wegen derartiger Schulspeisung das Thema noch lange nicht erledigt! Und genau das meinte ich: In der Schule wird kein Schweinefleisch mehr gegessen und schon ist ganz Deutschland in seinen Essgewohnheiten umgekrempelt.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #34 Wie sagt ihr eigentlich zu Schafstall, Baumschule und Flohzirkus? Oder Bischofskonferenz?
Das sind aber andere grammatikalische Fälle als beim Schweinsbraten und somit nicht ganz vergleichbar.
"Schweinsbraten" soll ja ausdrücken "Braten von einem Stück des Schweins". [Genitiv]
Die norddeutsche Variante ist der gleiche Fall, allerdings im Plural: "Schweinebraten" soll dort ausdrücken "Braten von einem Stück der Schweine". [ebenfalls Genitiv, mit unlogischer Pluralform]
Auch die bairische Sprache bildet gelegentlich kulinarische Pluralformen, aber eben nur da, wo es logisch passt. Zum Beispiel "Erdäpfelknödel" und nicht "Erdapfelsknödel" (weil der Knödel nicht von einem bestimmten Erdapfel gemacht wird sondern von einer unbestimmten Vielzahl).
Hingegen handelt es sich bei der Baumschule ja nicht um eine Schule "des Baums". Sondern um eine Schule "für den Baum". [also Akkusativ] Dito auch bei Schafstall und Flohzirkus.
Und "Bischofskonferenz" ist ja gerade wieder ein Fall mit Binnen-S. (Wobei ich zugebe, dass in diesem Fall eine Variante mit Plural die logischere wäre, weil das ja tatsächlich eine Konferenz mehrerer Bischöfe ist: "Bischöfekonferenz" wäre logischer. Wie man ja z.B. auch "Professorenkonferenz" sagen würde und nicht "Professorskonferenz".
Das ist doch alles nicht mein Punkt. Völlig egal ob Mehrzahl oder Einzahl (weswegen ich beide Fälle angeführt habe) oder welcher Fall, meine These ist und ich zitiere mich selbst:
Zitat Mehrzahl und Einzahl eher ein zufälliges Ergebnis einer geschmacklichen Komposita mit Fugenzeichen sind.
Was auch immer Sie für ein Fugenzeichen einsetzen, mit welchen Konsequenzen auch immer, die geschmackliche Komposition entscheidet. Oder: es klingt schöner - für die Ohren die hören wollen was ihnen schmeckt!
Zitat Und genau das meinte ich: In der Schule wird kein Schweinefleisch mehr gegessen und schon ist ganz Deutschland in seinen Essgewohnheiten umgekrempelt.
Nein, die IDU unter Kanzlerin Mürkül wird es verbieten. #plaetheslaw
Zitat Und genau das meinte ich: In der Schule wird kein Schweinefleisch mehr gegessen und schon ist ganz Deutschland in seinen Essgewohnheiten umgekrempelt.
Nein, die IDU unter Kanzlerin Mürkül wird es verbieten. #plaetheslaw
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #40Das ist doch alles nicht mein Punkt. Völlig egal ob Mehrzahl oder Einzahl (weswegen ich beide Fälle angeführt habe) oder welcher Fall, meine These ist und ich zitiere mich selbst:
Zitat Mehrzahl und Einzahl eher ein zufälliges Ergebnis einer geschmacklichen Komposita mit Fugenzeichen sind.
Was auch immer Sie für ein Fugenzeichen einsetzen, mit welchen Konsequenzen auch immer, die geschmackliche Komposition entscheidet. Oder: es klingt schöner - für die Ohren die hören wollen was ihnen schmeckt!
Die Frage wurde erschöpfend schon von Karl Valentin und Liesl Karlstadt geklärt. Es heißt SemmelNknödeln, weil mehrere Semmelnknödel aus mehreren Semmeln gemacht werden. Bloß bei Leberknödeln ist es anders, aber das liegt daran, daß man aus einer Leber mehrere Knödeln machen kann. Analog hat also @Florian völlig recht.
Zitat von Emulgator im Beitrag #43Bloß bei Leberknödeln ist es anders, aber das liegt daran, daß man aus einer Leber mehrere Knödeln machen kann.
Das führt uns zu einer anderen Variante eines bayrischen Reinheitsgebots: In Bayern darf - im Gegensatz zum übrigen Deutschland - im Leberkäse KEINE Leber enthalten sein. Man könnte ihn deswegen auch Fleischkäse nennen. Aber dann würden die Bayern natürlich glauben, es wäre kein Fleisch drin. Und so eine Schweinerei kämen ihnen nicht auf den Teller.
Zitat von Florian im Beitrag #30So ganz kulinarisch-kulturell unbedarft wird R.A. also wohl kaum sein.
Für die kulinarische Bedarftheit spräche u.a. das Kampfgewicht - aber darüber will ich nicht reden. Was die Kultur betrifft ist ja meine Mutter aus Bayern, die Großmutter konkret aus Regensburg. Da werde ich mir doch nichts von irgendwelchen zugereisten Neu-Oberpfälzern etwas erzählen lassen ;-)
Zitat von Meister Petz im Beitrag #28Tschuldigung. Ich war der irrigen Annahme, wie sind schon off topic.
Off-Topic? Im kleinen Zimmer? Aber das wäre doch völlig undenkbar!
Zitat Du hast sie nicht widerlegt, Du hast behauptet, dass sie falsch ist.
Das ist kein Widerspruch ;-)
Zitat Da hammer sie wieder, die Weltoffenheit (vergebt ihr nicht sogar Einreiseverbote für Eure Landsleute?
Da kann ich doch nur paraphrasieren: "Liberal samma schon, aber bled nicht". Soll heißen: Weltoffen sind wir schon, aber deswegen wollen wir noch lange keine Kasselaner.
Zitat Aber es würde kein Mensch behaupten, ganz Bayern ist ein Weinland.
Nicht mehr. Im Mittelalter war Bayern (wie fast ganz Deutschland) in erster Linie ein Weinland. Bier wurde auch getrunken, aber vergleichsweise selten. Erst mit der (nicht IPCC-konformen) kleinen Eiszeit mußte flächendeckend auf Bier umgestellt werden.
Nach der erfreulichen Klimaverbesserung der letzten Jahrzehnte geht ja auch in Bayern wieder etwas mehr mit dem Weinanbau. Den Donaustaufer Weißburgunder fand ich durchaus trinkbar.
Ansonsten habe ich natürlich nicht behauptet, ganz Hessen wäre ein Bierland. Gibt eben auch Kassel etc. Aber bei uns in der Region findest Du genug Qualität. Was nicht hindert, auch noch gute Importe zu trinken. Man kann eigentlich nie genug Bier trinken ;-)
Zitat Du hast sie nicht widerlegt, Du hast behauptet, dass sie falsch ist.
Das ist kein Widerspruch ;-)
Das habe ich schon immer bestaunt, lieber R.A., Du brauchst nur sagen: "Richtig." oder "Falsch." und das war's dann. Nicht mal Einstein hatte das drauf - von Popper ganz zu schweigen!
P.S. Ist nicht OT, zumindest vorm Bindestrich (RE).
Zitat von FTT_2.0 im Beitrag #22In welchem Wirtshaus wurde der Schweinebraten verzehrt?
Brauhaus am Schloss, direkt neben St. Emmeran in den ehemaligen fürstlichen Ställen/Garagen.
Den "unglaublich leckeren" (Zitat Homepage) Schweinsbraten kann ich mangels Erfahrung dort zwar nicht bewerten, aber: Ein "Brauhaus", das aus München herangekarrtes Massenbier ausschenkt? Was ne Touristenfalle. Aber hauptsache viele Apostrophe auf der Speisekarte.
EDIT: Lustig ist ja auch, dass Frau von Tutundmachtnix, die ja offensichtlich die Vermieterin dieses Hauses ist, nicht darauf besteht, ihre hauseigene Plörre auszuschenken.
Ich war da vor Jahren - als damals Einheimischer drin - und fand es eigentlich ganz in Ordnung, selbst wenn ich persönlich lieber bspw. ins Regensburger Hofbräuhaus mit seinem "Hier ist die tatsächlich Zeit vor 35 Jahren stehengeblieben"-Charme bin.
P.S. Die fürstliche Brauerei gehört doch nicht mehr der Familie, oder? Da ist es der Fürstin wohl herzlich egal.
Zitat von R.A. im Beitrag #45Für die kulinarische Bedarftheit spräche u.a. das Kampfgewicht - aber darüber will ich nicht reden. Was die Kultur betrifft ist ja meine Mutter aus Bayern, die Großmutter konkret aus Regensburg. Da werde ich mir doch nichts von irgendwelchen zugereisten Neu-Oberpfälzern etwas erzählen lassen ;-)
Endlich enthüllt R.A., was Sarrazin uns bislang verschwiegen hat: Bier- und Bratengeschmack ist rein genetisch determiniert.
Zitat Du hast sie nicht widerlegt, Du hast behauptet, dass sie falsch ist.
Das ist kein Widerspruch ;-)
Das habe ich schon immer bestaunt, lieber R.A., Du brauchst nur sagen: "Richtig." oder "Falsch." und das war's dann. Nicht mal Einstein hatte das drauf - von Popper ganz zu schweigen!
Die Mathematiker sind nun mal so.
Der Satz des Pythagoras ist richtig, richtig, richtig. Da gibt's nix dran rumzumeckern. Die Naturmenschen, also die Einsteins und so, müssen da 'n bissl vorsichtiger sein. Sie wissen nicht wirklich, ob morgen die Sonne aufgeht. Da braucht nur irgend so ne Falsifikation daher zu kommen und die Kacke ist am dampfen
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