In diesem Beitrag nehme ich eine Bemerkung auf, die ich kürzlich schon hier im Forum gemacht habe. Das erscheint mir notwendig, denn aus der Tendenz ist inzwischen ein Narrativ geworden.
"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)
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20.07.2016 08:53
#2 RE: Die Re-Stigmatisierung psychischer Erkrankungen
ich habe keine Ahnung, wie die Kriterien einer psychischen Erkrankung festgelegt werden, mangels objektiv feststellbarer Symptome ist das vermutlich Gegenstand eines immerwährenden Disputs unter den Medizinern.
Ich wäre aber davon ausgegangen, dass ‚psychische Krankheit‘ nicht automatisch mit verminderter Schuldfähigkeit einhergeht. Dies allerdings scheint in der öffentlichen Berichterstattung und bei Kommentierungen von Behörden oder Politikern stillschweigend unterstellt zu werden. Es scheint tatsächlich so, dass Medien und Politik partout den Islam aus der Kritik halten wollen, und dafür sogar die Stigmatisierung psychologischer Erkrankungen in Kauf nehmen.
Dabei wird ein m. E. wichtiger Zusammenhang ausgeblendet. Nach meiner Lebenserfahrung spielt der Rückhalt in Familie, Freundeskreis oder sonstigen Referenzpersonen die dominierende Rolle in der mentalen Verankerung von Menschen. In den meisten Kulturen ist das Pflichtgefühl gegenüber der Familie viel ausgeprägter als bei uns, es ist undenkbar, Schande über seine Familie zu bringen.
Man muss nun den Islam nicht pauschal als Übel brandmarken, aber man muss an regierungsverantwortlicher Stelle bitte konstatieren, dass sich der Islam in eine Richtung entwickelt hat, wo er Mord und Terror gegenüber Un- und Andersgläubigen erstrebenswert, wenn nicht gar zur Pflicht erhebt. Wer Ungläubige ermordet bringt keine Schande über seine Familie. Der mentale Anker der Zivilgesellschaft existiert dort nicht.
Ich möchte mich gar nicht mit der Ursachenforschung aufhalten, ich bin mir bewusst, dass sich diese Verhältnisse in den letzten 40 Jahren so zum Negativen entwickelt haben. Unsere Regierung mag sich gerne mit Ursachenforschung beschäftigen, so lange sie aber kein überzeugenderes Konzept hat, muss sie eben auf Nummer sicherer gehen. Um festzustellen, welche Mörder rückfällig werden öffnet man schließlich auch nicht mal so alle Gefängnistore. Die wichtigste Maßnahme ist, die islamischen Migranten ohne klassischen Asylanspruch schnellstmöglich in ihre Heimat zurückzuschicken oder in geeignete Quarantäne zu befördern (s. Australien).
Das Schielen in Richtung psychischer Erkrankung bei aktuellen Vorfällen verhindert nur notwendige Maßnahmen, das Hochhalten christlicher Werte darf nicht Staatsräson konterkarieren.
Zitat von Martin im Beitrag #4ich habe keine Ahnung, wie die Kriterien einer psychischen Erkrankung festgelegt werden, mangels objektiv feststellbarer Symptome ist das vermutlich Gegenstand eines immerwährenden Disputs unter den Medizinern.
Auch in der somatischen Medizin ist man oft auf Beschreibungen des Patienten zur Diagnose angewiesen, die nicht objektiv meßbar sind.
Zitat von Martin im Beitrag #4Ich wäre aber davon ausgegangen, dass ‚psychische Krankheit‘ nicht automatisch mit verminderter Schuldfähigkeit einhergeht.
Zu psychischen Erkrankungen gehört, daß sie ihren eigenen, echten Willen nicht mehr haben oder die Wahrnehmung getrübt ist. Beispielsweise ist es auch für Gesunde kein Problem, sich weiße Mäuse auf dem Tisch vorzustellen, wenn wir wollen. Krank ist man, wenn man sie unerwünscht sieht, obwohl sie nicht da sind.
Zitat von Martin im Beitrag #4Man muss nun den Islam nicht pauschal als Übel brandmarken, aber man muss an regierungsverantwortlicher Stelle bitte konstatieren, dass sich der Islam in eine Richtung entwickelt hat, wo er Mord und Terror gegenüber Un- und Andersgläubigen erstrebenswert, wenn nicht gar zur Pflicht erhebt. Wer Ungläubige ermordet bringt keine Schande über seine Familie. Der mentale Anker der Zivilgesellschaft existiert dort nicht.
Es gibt beides. Eine Weltanschauung kann einerseits verquere Moralvorstellungen erzeugen, für die man voll schuldhaft ist. Sie kann aber auch dazu führen, daß die Menschen schlechte Psychohygiene treiben und letztlich tatsächlich psychisch krank werden, quasi pathogene Religion. Das ist übrigens politisch völlig korrekt. Niemand anderer als Wilhelm Reich hat behauptet, daß die verklemmte bürgerliche Ideologie zu Sexualneurosen und damit zum Faschismus führe.
Zitat von Martin im Beitrag #4Man muss nun den Islam nicht pauschal als Übel brandmarken, aber man muss an regierungsverantwortlicher Stelle bitte konstatieren, dass sich der Islam in eine Richtung entwickelt hat, wo er Mord und Terror gegenüber Un- und Andersgläubigen erstrebenswert, wenn nicht gar zur Pflicht erhebt. Wer Ungläubige ermordet bringt keine Schande über seine Familie. Der mentale Anker der Zivilgesellschaft existiert dort nicht.
Es gibt beides. Eine Weltanschauung kann einerseits verquere Moralvorstellungen erzeugen, für die man voll schuldhaft ist. Sie kann aber auch dazu führen, daß die Menschen schlechte Psychohygiene treiben und letztlich tatsächlich psychisch krank werden, quasi pathogene Religion.
Zustimmung. Und genau das, scheint mir, macht die Pathologisierung islamistischer Attentäter für "interessierte Kreise" nicht nur attraktiv, sondern auch einfach, weil die wenigsten überleben und einer psychiatrischen Untersuchung überstellt werden können. Ich bin gleichwohl für konservative Kritierien, die hier anzulegen sind. Wenn jemand tatsächlich aus rein intrapsychischen Motiven erweiterten Suizid begehen will, er also letztlich aus größter Verzweiflung, gepaart mit narzißtischen Rachemotiven, handelt, dann finde ich die kurzfristige Übernahme einer Ideologie zu diesem Zweck psychologisch nicht sehr plausibel. Narzißtische Rachebedürfnisse wünschen nicht die Unterordnung der "Grandiosität der Handlung" unter irgendein "System", hinter dem man nicht steht, sondern wünscht sich im Idealfall eine rätselnde Nachwelt und daß die Tat nicht mit irgendeinem IS, sondern mit der eigenen Person verknüpft bleibe. Andreas Lubitz scheint mir hier ein prototypischer Vertreter gewesen zu sein.
Zitat Das ist übrigens politisch völlig korrekt. Niemand anderer als Wilhelm Reich hat behauptet, daß die verklemmte bürgerliche Ideologie zu Sexualneurosen und damit zum Faschismus führe.
Man darf das Wirken Wilhelm Reichs freilich ernst nehmen. Man muß aber nicht.
Herzliche Grüße, Andreas
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Es gibt keine Turboradikalisierung. Das ist ein spontanes Ammenmärchen, mit dem man einen blickdichten Vorhang vor die offensichtliche Erklärung ziehen will. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Diese Leute waren vorher bereits radikale mörderische Islamisten und haben nur eine Weile das süße Leben genossen, wie es auch die Schläfer von Al Quaida vor 911 gemacht haben. Sie haben sich getarnt, sie haben gelogen, was das Zeug hält, sie haben alles getan, um elegant im Westen zurecht zu kommen. Und dann haben sie sich wie viele religiöse Menschen bei einem einschneidenden Erlebnis auf ihre Werte und Überzeugungen zurückbesonnen und die Reinigung von ihren Sünden in Angriff genommen.
In der Welt hat man mit Kenntnis der paschtunischen Region den Vorhang etwas beiseite geschoben:
Zitat von califax im Beitrag #7Es gibt keine Turboradikalisierung. Das ist ein spontanes Ammenmärchen, mit dem man einen blickdichten Vorhang vor die offensichtliche Erklärung ziehen will. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Jap, sehe ich genauso. Ein wenig so wie ein weißes Rauschen namens "Islamismus", aus dem man krampfhaft versucht, ein anderslautendes Signal herauszudeuten.
Herzliche Grüße, Andreas
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Zitat von Doeding im Beitrag #6 Man darf das Wirken Wilhelm Reichs freilich ernst nehmen. Man muß aber nicht.
Obacht! Die Koppelung war ja
Zitat von Emulgator im Beitrag #5Das ist übrigens politisch völlig korrekt. Niemand anderer als Wilhelm Reich...
...und für die mittlerweile abtretenden APO-Opas, die uns das Opernglas der PC vererbt haben, war ja diese Facette aus dem ganzen Psycholadenshop von Freud bis Arthur Janov oder R.D. Laing der einzige Referenzpunkt. Der Kominternfuzzi mit dem Charakterpanzer, der die Revolution an der aufgestauten Triebenergie scheitern sah, weil die Obermacker nicht genügend schnackselten. Nicht der Orgonfuzzi, der mit seiner Regenmacherkanone UFOs abschoß (dieses Meisengeigenkonzertieren mag wissenschaftlich nur geringfügig triftiger sein als "Die Funktion des Orgasmus", hat aber unzweifelhaft einen höheren Unterhaltungswert - man muss sich das mal vorstellen: die haben ihm mit Freigabe höchster Kontrollstellen reines Radium zum unkontrollierten Rumspielen überlassen). Hat mich immer gewundert, daß die letzten, sagen wir 15 Jahre von Reichs Irrlichtern noch kein Vorwand für einen Streifen à la Mel Brooks oder eine Scharteke von T.C.Boyle waren. Kate Bushs Cloudbusting zählt da nicht wirklich.
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Reisender
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22.07.2016 10:06
#10 RE: Die Re-Stigmatisierung psychischer Erkrankungen
Zitat von Martin im Beitrag #4Man muss nun den Islam nicht pauschal als Übel brandmarken, aber man muss an regierungsverantwortlicher Stelle bitte konstatieren, dass sich der Islam in eine Richtung entwickelt hat, wo er Mord und Terror gegenüber Un- und Andersgläubigen erstrebenswert, wenn nicht gar zur Pflicht erhebt. Wer Ungläubige ermordet bringt keine Schande über seine Familie. Der mentale Anker der Zivilgesellschaft existiert dort nicht.
Es gibt beides. Eine Weltanschauung kann einerseits verquere Moralvorstellungen erzeugen, für die man voll schuldhaft ist. Sie kann aber auch dazu führen, daß die Menschen schlechte Psychohygiene treiben und letztlich tatsächlich psychisch krank werden, quasi pathogene Religion.
Eine damals 13-jährige hat es so zusammengefaßt: Religionsstreit, -krieg ist der Streit erwachsener Menschen darüber, wer den cooleren imaginären Freund hat.
Wenn nun jemand beginnt, seine Überzeugungen mittels Gewalt durchzusetzen, kann er imo bei klarem Verstand eigentlich Strategien zum eigenen Vorteil / Wohlergehen umsetzen. Er bedient sich dazu einiger Leute, die zumindest zur eigenen Entlastung einen imaginären Freund brauchen.
Letztlich ist es so: Menschen, die eigene Kinder einfach opfern, als Bomben benutzen (lassen), obwohl sie mit ihrem Terror genau 0 Nutzen erzielen (Das Ritual), handeln gegen alle evolutionären Prinzipien, denn auf die Spitze getrieben sind sie bereit, die Weitergabe ihrer Gene (via Kinder) zu verhindern. Das findet man so nicht mal bei niederen Tieren. Insofern halte ich die "Attentäter mit Koranhintergrund" für psychisch krank. Das wird gestützt durch den hier von U.E. verlinkten Bericht über die Folterungen der Attentäter, bevor sie Opfer töten.
Psychisch krank bedeutet für mich aber nicht schuldunfähig zu sein, denn auch ein Psychopath weiß, daß man keine Oma wegen 10 € Beute töten darf.
Insofern halte ich auch die politischen Entscheidungsträger der Bundesrepublik für angeschlagen und gesprächsbedürftig, denn Sachargumente werden i.d.R mit "Du bist doof!", "Du stinkst!" etc. beantwortet, was infantil ist und auf eine mangelnde Frustrationstoleranz hinweist - oder, sie sind intellektuell nicht sonderlich kompetent.
Heute sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPD (türkisch), daß man der Türkei seit 60 Jahren die Aufnahme in die EU versprochen habe. Unter immer neuen Vorwänden wurde das verhindert. Ergo deshalb sind die Türken traurig und reagieren so, wie es jetzt in der Zeitung steht. Die Vermeidung des Seins ist nunmal die Neurose.
Ich neige zur Ansicht, daß "Zuckerbot und Peitsche" als Motor der Evolution nicht in einer menschlichen Gesellschaft fehlen darf (wenn auch modifiziert). Man muß wissen, was eine Compfortzone ist und das der Rest des Areals vermint ist.
Zitat von Reisender im Beitrag #10 Letztlich ist es so: Menschen, die eigene Kinder einfach opfern, als Bomben benutzen (lassen), obwohl sie mit ihrem Terror genau 0 Nutzen erzielen (Das Ritual), handeln gegen alle evolutionären Prinzipien, denn auf die Spitze getrieben sind sie bereit, die Weitergabe ihrer Gene (via Kinder) zu verhindern. Das findet man so nicht mal bei niederen Tieren. Insofern halte ich die "Attentäter mit Koranhintergrund" für psychisch krank.
Ich glaube, daß die Bruchlinie weniger zwischen gesund und krank verläuft als zwischen Individuum und Kollektiv. In kollektivistisch ausgerichteten Ideologien ist es ein häufiges Phänomen, daß die Weitergabe des individuellen Genoms einer vermeintlichen oder tatsächlichen Nutzenmaximierung des Kollektivs geopfert wird. Die Idee, Lebensraum im Osten für den Volkskörper zu erobern und hierfür einen physischen Vernichtungskrieg anzuzetteln (und zu riskieren, daß er auf einen zurückfällt!) ist da nicht viel anderes als das Herbeibomben von mehr "Macht durch Schrecken" für die Muslime dieser Welt (was man ja evolutionsbiologisch durchaus als Strategie zur Ressourcenallokation und -maximierung zugunsten des eigenen Kollektivs betrachten kann) mit dem offensichtlichen Endziel einer Art Weltherrschaft. Die konservativ-radikale Koranauslegung ist weltweit auf dem Vormarsch; kein Tag vergeht, in dem man nicht fast gezwungen ist, sich mit dem Islam und den Befindlichkeiten seiner Vertreter zu beschäftigen.Die Islamisten treiben seit Jahren nicht nur die westlichen Gesellschaften vor sich her, sondern auch die muslimisch geprägten des nahen Ostens. Sie und ich diskutieren genau dies gerade hier in diesem Forum. Eine "erfolglose Strategie von psychisch Kranken" sieht weiß Gott anders aus.
Herzliche Grüße, Andreas
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Zitat von Reisender im Beitrag #10Letztlich ist es so: Menschen, die eigene Kinder einfach opfern, als Bomben benutzen (lassen), obwohl sie mit ihrem Terror genau 0 Nutzen erzielen (Das Ritual), handeln gegen alle evolutionären Prinzipien, denn auf die Spitze getrieben sind sie bereit, die Weitergabe ihrer Gene (via Kinder) zu verhindern. Das findet man so nicht mal bei niederen Tieren. Insofern halte ich die "Attentäter mit Koranhintergrund" für psychisch krank. Das wird gestützt durch den hier von U.E. verlinkten Bericht über die Folterungen der Attentäter, bevor sie Opfer töten.
Die "Attentäter mit Koranhintergrund" sind ja selber die Kinder, die sich sprengen (lassen). Ihre Eltern könnten krank sein (tatsächlich sind ja manche Palästinensereltern ja stolz darauf, wenn ihre Kinder "suicide by Zahal" begehen). Daß Menschen aber freiwillig auf eigene Kinder verzichten, ist m.E. nicht krank, sondern im Gegenteil eine spezifisch menschliche Fähigkeit, die uns von Tieren unterscheidet. Auch die Bereitschaft, das eigene Leben für andere zu opfern, ist nicht krank, sondern John Maynard. Aber insgesamt gesehen haben Sie Recht. Selbst mit der größten Einbildungskraft kann man nicht glauben, daß eine Unterdrückung des friedliebenden Islam durch den aggressiv-demokratischen Westen sich irgendwie verändere, wenn man wahllos irgendwelche Menschen tötet, die womöglich noch etwas völlig ungefährliches machen, wie sich beim Fußball, bei Musik oder einem Feuerwerk amüsieren. Trotzdem funktioniert über diese Schiene die eingebildete Unterdrückung. Dafür muß man verstehen, daß der Islam hauptsächlich über Konformitätsdruck funktioniert und nicht über Freiwilligkeit. So beklagten sich Muslime mir gegenüber (wissend, daß ich keiner von ihnen bin!), wie beschwerlich doch das Fasten sei. "Ja, warum laßt ihr es dann nicht bleiben?" Für uns in der christlichen Welt ist das befremdlich. Jesus schickt seine Gläubigen ins dunkle Kämmerchen, damit sie nicht zur Schau für andere beten. Wenn Christen fasten, soll man es ihnen nicht ansehen, so Sein Wort. Das hat ja seinen Sinn, weil christlicher Gottesdienst insbesondere darin besteht, in Liebe seinem Nächsten zu begegnen und nicht ihn durch die eigene (gespielte) Frömmigkeit unter Druck zu setzen. Im Islam ist es allerdings anders. Konsequent wird alles auf den vorgeschriebenen Ritualvollzug abgestellt. "Glaube" im christlichen Sinne (ein freies für wahr halten eines Glaubensinhaltes, der mit beliebigen sprachlichen oder künstlerischen Mittel ausgedrückt werden kann) gibt es gar nicht. Glaube ist im Islam das Abspulenkönnen der Schahada. Damit bewegt man sich in so einer Zwangswelt wie nach einem sozialistischen Umerziehungslager. Es ist klar, daß das nicht gesund ist. Der Mensch ist darauf ausgelegt, als Individuum an der Gesellschaft teilzuhaben. Er ist nicht auf eine "Vermassung" (Delp) ausgelegt, in der er wie eine Ameise in ihrer Ameisenkolonie lebt.
Zitat von Emulgator im Beitrag #12 Der Mensch ist darauf ausgelegt, als Individuum an der Gesellschaft teilzuhaben. Er ist nicht auf eine "Vermassung" (Delp) ausgelegt, in der er wie eine Ameise in ihrer Ameisenkolonie lebt.
Das sagen Sie als mutmaßlich individualistisch-freiheitlich aufgewachsener Mensch mit liberalen politischen Ansichten. Das kann man aber nicht ohne weiteres auf "den Menschen" verallgemeinern. Es gibt hoch kollektivistische Gesellschaften, die erfolgreich sind und den einzelnen dabei durchaus als "Ameise" betrachten, Japan z. B.; überhaupt tendenziell Fernost.
S. Freud hatte mMn einen seinen besseren Momente, als er einen prinzipiellen Zielkonflikt zwischen dem menschlichen Bedürfnis nach Autonomie einerseits und dem nach Abhängigkeit (zu verstehen als eingebundensein; nach "Aufgehen" in einer Gemeinschaft strebend) andererseits postuliert hat. Daß letzteres vielen hier im Forum, abseits familiärer Bindungen, fremd sein wird, ist nachvollziehbar, jedoch nicht repräsentativ. Dieser Konflikt ist nach Freud nicht wirklich "lösbar", lediglich kompromißhaft erträglich zu machen. Jedoch können Menschen sich tendenziell (und manche eben auch radikal) zu dem einen oder zu dem anderen Pol hingezogen fühlen und bekennen.
Herzliche Grüße, Andreas
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Zitat von Doeding im Beitrag #13Das sagen Sie als mutmaßlich individualistisch-freiheitlich aufgewachsener Mensch mit liberalen politischen Ansichten. Das kann man aber nicht ohne weiteres auf "den Menschen" verallgemeinern. Es gibt hoch kollektivistische Gesellschaften, die erfolgreich sind und den einzelnen dabei durchaus als "Ameise" betrachten, Japan z. B.; überhaupt tendenziell Fernost.
Es ging ja um Psychohygiene, nicht um Wirtschaftstätigkeit. Da sehe ich Japan mit Phänomenen wie Kaōshi oder Hikikomori nicht als besonders erfolgreich an. Und aus diesem pathogenen Umfeld bekamen ja angeblich die ersten islamischen Selbstmordattentäter ihre Inspiration.
Zitat von Doeding im Beitrag #13S. Freud hatte mMn einen seinen besseren Momente, als er einen prinzipiellen Zielkonflikt zwischen dem menschlichen Bedürfnis nach Autonomie einerseits und dem nach Abhängigkeit (zu verstehen als eingebundensein; nach "Aufgehen" in einer Gemeinschaft strebend) andererseits postuliert hat. [...]Dieser Konflikt ist nach Freud nicht wirklich "lösbar", lediglich kompromißhaft erträglich zu machen.
Mal wieder was gelernt! Aber ja, da hatte Freud Recht. Es gibt auch eine Balance zwischen beiden. Man kann sie finden, wenn man bedenkt, daß die Gemeinschaft primär dem Überleben ihrer Individuen dient. "Du bist nichts, dein Volk ist alles" ist also eine Perversion. Andererseits kann die Gemeinschaft nur ihren Individuen dienen, wenn selbige dafür sorgen, daß Gemeinschaft wirklich geschieht, und eben nicht Vermassung, Gleichschaltung oder anonymes Parallelleben. Entscheidend ist also, die Gemeinschaft "von unten", von der persönlichen Begegnung ihrer Angehörigen her aufzubauen. In der Hinsicht sind sowohl die frommen Pilgermassen, die sich im Gedränge in Mekka gelegentlich gegenseitig tottrampeln genauso Totalversager wie die Selbstmordattentäter, die mit Menschen ausschließlich mordend in Beziehung treten ohne sie überhaupt kennengelernt zu haben.
Reisender
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22.07.2016 22:58
#15 RE: Die Re-Stigmatisierung psychischer Erkrankungen
Zitat von Reisender im Beitrag #10 Letztlich ist es so: Menschen, die eigene Kinder einfach opfern, als Bomben benutzen (lassen), obwohl sie mit ihrem Terror genau 0 Nutzen erzielen (Das Ritual), handeln gegen alle evolutionären Prinzipien, denn auf die Spitze getrieben sind sie bereit, die Weitergabe ihrer Gene (via Kinder) zu verhindern. Das findet man so nicht mal bei niederen Tieren. Insofern halte ich die "Attentäter mit Koranhintergrund" für psychisch krank.
Ich glaube, daß die Bruchlinie weniger zwischen gesund und krank verläuft als zwischen Individuum und Kollektiv. In kollektivistisch ausgerichteten Ideologien ist es ein häufiges Phänomen, daß die Weitergabe des individuellen Genoms einer vermeintlichen oder tatsächlichen Nutzenmaximierung des Kollektivs geopfert wird. Die Idee, Lebensraum im Osten für den Volkskörper zu erobern und hierfür einen physischen Vernichtungskrieg anzuzetteln (und zu riskieren, daß er auf einen zurückfällt!) ist da nicht viel anderes als das Herbeibomben von mehr "Macht durch Schrecken" für die Muslime dieser Welt (was man ja evolutionsbiologisch durchaus als Strategie zur Ressourcenallokation und -maximierung zugunsten des eigenen Kollektivs betrachten kann)...
Bei z.B. Bienen wird der Vererbungserfolg des Individuums durch die gelungene Aufzucht des Nachwuchses der Königin gesichert. Einen Verzicht gibt es da nicht. Ich meine, daß die Mitarbeit bei der Ausbreitung nach Osten dadurch motiviert war, etwas zu bekommen, was man so schlecht(er) bekam. Und es war eben die damalige Sicht der Dinge. Die dann eingetretenen Folgen haben bestimmt einige nicht vorher gesehen.
Zitat Die konservativ-radikale Koranauslegung ist weltweit auf dem Vormarsch; kein Tag vergeht, in dem man nicht fast gezwungen ist, sich mit dem Islam und den Befindlichkeiten seiner Vertreter zu beschäftigen.Die Islamisten treiben seit Jahren nicht nur die westlichen Gesellschaften vor sich her, sondern auch die muslimisch geprägten des nahen Ostens. Sie und ich diskutieren genau dies gerade hier in diesem Forum. Eine "erfolglose Strategie von psychisch Kranken" sieht weiß Gott anders aus.
Dominanz erhält man nur dadurch, daß die Dominierten die Dominanz des Dominierende (freiwillig) anerkennen. Das ist das Problem.
Reisender
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22.07.2016 23:11
#16 RE: Die Re-Stigmatisierung psychischer Erkrankungen
Zitat von Emulgator im Beitrag #12 Trotzdem funktioniert über diese Schiene die eingebildete Unterdrückung. Dafür muß man verstehen, daß der Islam hauptsächlich über Konformitätsdruck funktioniert und nicht über Freiwilligkeit.
Nur: mir ist selbständig als Jugendlicher bei einer FDJ-Großveranstaltung aufgefallen, daß es doch wie bei Hitlers Veranstaltungen ist. Man fühlt sich als Teil des Großen Ganzen, aber eigentlich sagt Dir jemand anderes, was Du denken sollst und Du findest es dann, mit der Zeit, sogar gut. Schert man aus, ist man ein Querulant. Damit war der Drops gelutscht. Sind Araber...soviel dümmer als ich?
"stationär behandelt" "muss mir eine Waffe besorgen"
Eins dürfte klar sein: egal, was sich hier am Ende herausstellt: die beiden Parkhausdachvideos werden unsere Variante des Zapruder-Films werden - jede Sekunde endlos analysiert, ebenso endlose Manipulationsvorwürfe.
Es würde mich nicht mal wundern, wenn die "Langwaffen" auf einen Notruf auf Englisch zurückgehen würden, in dem von "gun(s)" die Rede war.
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Reisender
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23.07.2016 07:34
#18 RE: Die Re-Stigmatisierung psychischer Erkrankungen
Auf dem einen Video sind Sirenen von Polizeifahrzeugen zu hören. Der Einsatz als solcher lief schon länger. Es gab für das Parkhaus gegenwärtige Zeugen, die bestimmt auch bei der Polizei angerufen haben. Es kam aber keine Polizei. Die Polizisten vor Ort leben von der Führungsstelle, die sie mit Infos und vor allem Anweisungen (nur sie kennen die komplette Lage) versorgt. Und hier könnte es im Argen liegen.
Entweder nimmt die Führung die Probleme in ihrer Blase nicht wa(h)r oder sie erkennen die Dominanz der Probleme an und sind hilflos. Ich frage mich immer, warum manche Menschen nie Schlafstörungen zu haben scheinen.
Reisender
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26.07.2016 17:56
#19 RE: Die Re-Stigmatisierung psychischer Erkrankungen
"Wie bewerten Sie die Aussagen der Staatsanwaltschaft, der 18-jährige Täter habe möglicherweise an einer Erkrankung "aus dem depressiven Formenkreis" gelitten?
Der Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Amok ist nicht belegt. Ich halte es für sehr problematisch, wenn solche kausalen Zusammenhänge dennoch behauptet werden, denn das stigmatisiert psychisch kranke Menschen in einer unerträglichen Weise. In ähnlicher Weise sind solche Zusammenhänge mit dem German-Wings-Absturz in den Medien propagiert worden. Wir haben das in einer empirischen Auswertung der Presseberichte erst kürzlich untersucht und ausgewertet."
Zitat von Reisender im Beitrag #19"Wie bewerten Sie die Aussagen der Staatsanwaltschaft, der 18-jährige Täter habe möglicherweise an einer Erkrankung "aus dem depressiven Formenkreis" gelitten?
Der Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Amok ist nicht belegt. Ich halte es für sehr problematisch, wenn solche kausalen Zusammenhänge dennoch behauptet werden, denn das stigmatisiert psychisch kranke Menschen in einer unerträglichen Weise. In ähnlicher Weise sind solche Zusammenhänge mit dem German-Wings-Absturz in den Medien propagiert worden. Wir haben das in einer empirischen Auswertung der Presseberichte erst kürzlich untersucht und ausgewertet."
Die "Deutsche Depressionsliga", die größte Selbsthilfeorganisation zu diesem Krankheitsbild in Deutschland, ganz ähnlich. Das Thema nimmt momentan, völlig zurecht wie ich finde, etwas an Fahrt auf:
Zitat Die hier vorgenommene Zuordnung zu einer Depression ist fachlich nicht zu rechtfertigen und überdies in ihrer stigmatisierenden Wirkung für den Personenkreis der tatsächlich an Depression Erkrankten als fahrlässig anzusehen. Es ist nicht das Typische einer Depression, nach außen gewalttätig aufzutreten, Aggression richtet sich bei diesem Krankheitsbild eher nach innen. Durch eine derartige undifferenzierte Berichterstattung wird eine ganze Patientengruppe zu Unrecht verunglimpft, die in Deutschland immerhin ca. vier Millionen Menschen umfasst.
Zitat von Doeding im Beitrag #20Die "Deutsche Depressionsliga", die größte Selbsthilfeorganisation zu diesem Krankheitsbild in Deutschland, ganz ähnlich. Das Thema nimmt momentan, völlig zurecht wie ich finde, etwas an Fahrt auf:
Zitat von Doeding im Beitrag #20Die "Deutsche Depressionsliga", die größte Selbsthilfeorganisation zu diesem Krankheitsbild in Deutschland, ganz ähnlich. Das Thema nimmt momentan, völlig zurecht wie ich finde, etwas an Fahrt auf:
Das halte ich für eine Art Rebound Effekt. Die Antriebsverarmung des Depressiven führt ja zu einer allgemeinen Verhaltenshemmung. Wenn man nun ein Medikament gibt, daß zunächst einmal antriebssteigernd wirkt, jedoch erst mit einer gewissen Verzögerung stimmungaufhellend (und manches in der Pharmakodynamik dieser Medikementengruppe spricht dafür), dann kann es zu Suizidhandlungen kommen. Sehr viel seltener sind Fremdaggressionen, aber gerade hier kann man, denke ich, einen reinen Nachholeffekt annehmen, denn das Gewaltrisiko Depressiver ist ja gegenüber dem der Allgemeinbevölkerung deutlich erniedrigt, was wiederum nicht bedeutet, daß in dieser Phase Fremdaggression nicht "kumuliert" würde, die sich dann, sobald sich der Antrieb medikamenteninduziert normalisiert, Bahn brechen mag. Dafür spricht auch, daß man bei (gesunden) Kontrollpersonen keinerlei erhöhte Gewaltneigung bei SSRI-Gabe beobachtet hat.
Herzliche Grüße, Andreas
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