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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 48 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Doeding Offline




Beiträge: 2.612

25.09.2016 13:44
Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Ein Zitat des Tages. Der "Kampf gegen rechts" scheint in eine Phase zu treten, die man vielleicht als "neue Transparenz" bezeichnen könnte.

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.261

25.09.2016 16:13
#2 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

"Kein Gedanke, daß im Windschatten solch statistischer und rhetorischer Inflationierung der tatsächliche Rechtsextremismus wachsen und gedeihen kann und wird. "

Da kann ich überhaupt nicht zustimmen. Es ist seid Jahren klar erkennbar, dass insbesondere Grüne und Linke, aber auch Teile der SPD wissentlich in Kauf nehmen; nein sogar als zusätzlichen Nutzen mitnehmen, dass ihre Aktionen den Rechtsextremismus fördern.

___________________
Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

25.09.2016 16:26
#3 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #2
"Kein Gedanke, daß im Windschatten solch statistischer und rhetorischer Inflationierung der tatsächliche Rechtsextremismus wachsen und gedeihen kann und wird. "

Da kann ich überhaupt nicht zustimmen. Es ist seid Jahren klar erkennbar, dass insbesondere Grüne und Linke, aber auch Teile der SPD wissentlich in Kauf nehmen; nein sogar als zusätzlichen Nutzen mitnehmen, dass ihre Aktionen den Rechtsextremismus fördern.


Hätte ich die Ironie in meinem Satz wirklich gesondert kennzeichnen müssen?

Jedenfalls habe ich genau das zum Ausdruck bringen wollen. Rechtsextremismus wird zu einem "Problem der Mitte" hochgejazzt; an diesem wird sich dann für viel Geld abgearbeitet, während der tatsächlich gefährliche Rechtsextremismus am Rand zunehmend übersehen wird. Zumindest sehe ich das als wahrscheinliche Konsequenz und Gefahr eines solchen Vorgehens. Mal ganz abgesehen von der Glaubwürdigkeit entsprechender Zahlen und Kennwerte, die mit dem heutigen Tag vom Tiefgeschoß ins Bodenlose gefallen ist. Wer Rechtsextremismus bekämpfen will, macht das nicht auf die Weise eines Woidke oder Maas; wer so handelt, hat ein buchstäbliches Interesse am Vorhandensein von Rechtsextremismus.

Herzliche Grüße,
Andreas

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

Martin Offline



Beiträge: 4.129

25.09.2016 16:34
#4 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #3
Mal ganz abgesehen von der Glaubwürdigkeit entsprechender Zahlen und Kennwerte, die mit dem heutigen Tag vom Tiefgeschoß ins Bodenlose gefallen ist.


'Bis zum Beweis des Gegenteils' ist ja schon der Hammer. Wem noch Böseres schwant wird sich vor Augen halten, dass die Zahlen noch schiefer werden, wenn man sich beim Beweisen nicht sonderlich anstrengt.

Gruß, Martin

RichardT Offline




Beiträge: 287

25.09.2016 18:47
#5 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat#3:. wer so handelt, hat ein buchstäbliches Interesse am Vorhandensein von Rechtsextremismus

Aber selbstverständlich geehrter Andreas. Ich glaube, wenn man alle Programme auf Bundes, Landes, und Kommunaler Ebene betrachtet dürfte die Summe der Fördergelder sicherlich über 100 Millionen € betragen.
Da hängen richtig viele Arbeitsplätze dran. Und das sind ja meist Sozial oder sonstige Pädagogen. Also eine urlinke oder urgrüne (falls es da Unterschiede geben sollte) Klientel. Man kann also seinen Gesinnugsfreunden ein Auskommen verschaffen und steht moralisch auch noch überragend da. Ja, man beweist Mut und Willen zum Widerstand. Wird öffentlich geehrt und gelobt.

Wenn ich allein anschau, was in Tübingen alles gegen Rechtsextreme unternommen wird. Sehr erfolgreich. man hat seit Jahren keinen gesehen. Aber gerade das ist Grund genug im Kampf nicht nachzulassen. Daß auch ja nie einer kommt.

Obwohl man ja eigentlich froh sein sollte wenigstens gelegentlich eine Existenzberechtigung zu bekommen

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Kallias Offline




Beiträge: 2.300

25.09.2016 20:40
#6 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Lieber Andreas,

wenn man in sonntäglicher-milder Stimmung das Gute im Menschen, also auch im Woidke, sucht, läßt sich dem folgendes entgegenhalten:

In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Beschwerden darüber, dass die Polizei Gewalttaten von Rechtsextremisten gegen Ausländer nicht als rechtsextremistisch motiviert verbucht hat, wenn das Motiv nicht eindeutig klar gewesen ist. Schlägereien können schließlich alle möglichen Motive haben, und man kann schließlich nicht annehmen, dass ein Neonazi abseits seines Nazismus ein Engel der Friedfertigkeit ist.

Dennoch liegt die Vermutung auf der Hand, dass die meisten Taten von Nazis gegen Ausländer politisch motiviert sind. Im Gerichtsverfahren sollen natürlich nur nachgewiesene Tatsachen zählen. Aber für eine kriminologische Lageeinschätzung ist es plausibler, von den wahrscheinlichen Motiven auszugehen.

Somit läßt sich die Frage nach der Häufigkeit rechtsextremistischer Taten präziser als früher beantworten, wenn man das fremdenfeindliche Motiv nur dann ausschließt, falls es für das Vorliegen eines anderen gute Gründe gibt.

Könnte doch so sein, wa?

Herzliche Grüße,
Kallias

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.566

25.09.2016 21:04
#7 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #6
Könnte doch so sein, wa?


Tja, und dann liest man so etwas (auch wenn das Medium mit den 4 Großbuchstaben die Quelle ist, weil er ihm das Interview gegeben hat):

Zitat von Bild.de, 21.09.
Sachsens Verfassungsschutz-Präsident Gordian Meyer-Plath (47) warnt vor den Leipziger Autonomen und linksextremen Straftaten. Innerhalb eines Jahres sind sie um 93 Prozent (!) auf 283 Delikte gestiegen. Im Unterschied zum Rechtsextremismus blendet die Öffentlichkeit deren Straftaten laut Plath jedoch oft aus.

BILD: Wie viele Links- und Rechtsextremisten zählen Sie in Sachsen?
Gordian Meyer-Plath: „Wir haben 780 Links- und über 2700 Rechtsextremisten. Gewaltbereit sind ca. 370 von den linken und rund 1300 von den rechten Extremisten.“

Wovon geht derzeit die größte Gefahr aus?
Meyer-Plath: „Von den 370 Autonomen; 190 Personen gehören der Leipziger Szene an. Diese betrachten Gewaltbereitschaft und Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele als selbstverständlich.“



http://www.bild.de/regional/dresden/link...15036.bild.html



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

25.09.2016 21:17
#8 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #6
..und man kann schließlich nicht annehmen, dass ein Neonazi abseits seines Nazismus ein Engel der Friedfertigkeit ist.


Warum nicht? Ist das Etikett Neonazi so zwingend an Gewaltbereitschaft gekoppelt? Oder ist das schlicht ein Vorurteil? Man sollte auch sehen, dass die meisten Straftaten sich wohl in der Verwendung verbotener Symbole begründen. Das hat mit Gewalt erst mal wenig zu tun.

Zitat
Aber für eine kriminologische Lageeinschätzung ist es plausibler, von den wahrscheinlichen Motiven auszugehen.


So lange aus einer kriminologischen Lageeinschätzung keine Statistik wird mit der vielleicht ungerechtfertigterweise Millionen für den 'Kampf gegen Rechts' locker gemacht werden sollen, könnte man damit vielleicht sogar leben. So ist es aber nicht.

Zitat
Somit läßt sich die Frage nach der Häufigkeit rechtsextremistischer Taten präziser als früher beantworten, wenn man das fremdenfeindliche Motiv nur dann ausschließt, falls es für das Vorliegen eines anderen gute Gründe gibt.

Überhaupt nicht. Es ist nicht präziser, sondern bequemer, karrierefördernder.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

26.09.2016 08:21
#9 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #6
In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Beschwerden darüber, dass die Polizei Gewalttaten von Rechtsextremisten gegen Ausländer nicht als rechtsextremistisch motiviert verbucht hat, wenn das Motiv nicht eindeutig klar gewesen ist.

Vielleicht geht mir ja lediglich die sonntägliche Milde ab, lieber Kallias, aber gerade in Zeiten des gesetzlichen Festzurrens von "Haßverbrechen" als straferschwerender Delikteigenschaft, würde ich mit besonderem Nachdruck dafür plädieren wollen, daß bei "nicht eindeutig klarem" Motiv nicht im Zweifel für rechtsextremistisch entschieden werden darf; weder in der Erfassung solcher Straftaten noch in der Rechtssprechung; analog in dubio pro reo.

Zitat
Dennoch liegt die Vermutung auf der Hand, dass die meisten Taten von Nazis gegen Ausländer politisch motiviert sind.


Schon richtig, zumindest heuristisch ist das wohl so. Aber auch diese Annahme setzt ja voraus, daß die Gesinnung und die Zugehörigkeit zur Gruppe der "Neonazis" des Delinquenten bereits zweifelsfrei festgestellt worden ist. So verstehe ich Woidke aber nicht. Seine Bemerkung in dem Interview fiel ja gewissermaßen nebenbei, als er versuchte zu erklären, weshalb es fünf Mal mehr rechtsextreme Straftaten in Brandenburg im Vergleich zu Westdeutschland gibt. Er benutzt diese Zählweise also, wie es ihm grad politisch opportun erscheint. Gerät er argumentativ unter Druck durch die Frage, was in seinem Land denn eigentlich los sei, daß es dort so viele rechtsextreme Straftaten gäbe, erklärt er die eigenen Ergebnisse für statistische Artefakte, weil im Westen noch anders gezählt werde, um wenige Sätze zuvor die gleichen Zahlen als Grundlage zu nehmen, wir groß das Problem doch in Wahrheit sei. Davon, daß diese Zählweise ausschließlich auf bekannte Neonazis angewandt würde, war keine Rede. So ließe sich wohl auch die fünffache Erhöhung im Vergleich zum Westen schwerlich erklären.

Zitat
Somit läßt sich die Frage nach der Häufigkeit rechtsextremistischer Taten präziser als früher beantworten, wenn man das fremdenfeindliche Motiv nur dann ausschließt, falls es für das Vorliegen eines anderen gute Gründe gibt.


Das verstehe ich nicht so ganz. Tauscht man nicht letztlich nur die Richtung des bias?

Herzliche Grüße,
Andreas

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

26.09.2016 08:33
#10 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von RichardT im Beitrag #5
Wenn ich allein anschau, was in Tübingen alles gegen Rechtsextreme unternommen wird. Sehr erfolgreich. man hat seit Jahren keinen gesehen. Aber gerade das ist Grund genug im Kampf nicht nachzulassen. Daß auch ja nie einer kommt.


Aber, aber, lieber RichardT; dem Vernehmen nach wird Tübingen von einem rechten U-Boot als Bürgermeister regiert. Wo, wenn nicht hier, ist das Engagement des antifaschistischen Widerstands gefordert?

Herzliche Grüße,
Andreas

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

RichardT Offline




Beiträge: 287

26.09.2016 09:12
#11 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

# Andreas: :-)))

Wobei ich, ganz im Ernst gesprochen, die Fähigkeit der Grünen bewunder: Man ist in der Partei für eine harte Linie gegen Flüchtlinge, aber auch für einen unbegrenzten Zuzug.
Desgleichen in der Erbschaftssteuer, Kretschmann und die Landesgrünen sind für die neue Regelung, die Bundesgrünen dagegen. Wie praktisch, alle Positionen in einer Partei vereint. Man muß nix andere mehr wählen.

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Wer ist John Galt?

Martin Offline



Beiträge: 4.129

26.09.2016 09:59
#12 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von RichardT im Beitrag #11
# Andreas: :-)))

Wobei ich, ganz im Ernst gesprochen, die Fähigkeit der Grünen bewunder: Man ist in der Partei für eine harte Linie gegen Flüchtlinge, aber auch für einen unbegrenzten Zuzug.
Desgleichen in der Erbschaftssteuer, Kretschmann und die Landesgrünen sind für die neue Regelung, die Bundesgrünen dagegen. Wie praktisch, alle Positionen in einer Partei vereint. Man muß nix andere mehr wählen.


Aber war das nicht schon in Zeiten der FDP so, dass in BW eher der rechte Rand der Partei saß? So scheinen mir Grüne in Berlin und BW auch nicht immer am gleichen Strang zu ziehen.

Gruß, Martin

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

26.09.2016 19:43
#13 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Kallias im Beitrag #6
Dennoch liegt die Vermutung auf der Hand, dass die meisten Taten von Nazis gegen Ausländer politisch motiviert sind.

Liegt Sie das, lieber Kallias ? Nach einigem Nachdenken über diese Aussage bin ich mir da absolut nicht so sicher. Denn erstaunlicherweise (?) sind die meisten Straftaten vor allem durch ein bedingt: Persönliche Konflikte. Und nur weil jemand mit einer Glatze einem anderen eins über brät ist das noch lange kein politisches Motiv, zumindest genauso wenig wie jemandem mit einer Glatze eine zu verpassen, eine politische Großtat ist. Man erinnere sich an die berühmte "Hatz von Mügeln", der im Endeffekt etwas ganz anderes zugrunde lag. Aber übrig bleibt am Ende das politische Thema. Ich kann mich ebenso erinnern, dass mal nachgewiesen wurde, dass in den ganzen "Gewalttaten rechts" auch mal ein Fall dabei war, wo ein Neonazi einen anderen Neonazi zusammegehauen hat. Auch eine Straftat "von rechts". Natürlich nichts weiter als eine Gewalttat zwischen jungen Erwachsenen, aber hat der eine eine Glatze haben wir schon ein politisches Motiv....

Zitat
Aber für eine kriminologische Lageeinschätzung ist es plausibler, von den wahrscheinlichen Motiven auszugehen.


Und da kommen dann Kriminologen wie Pfeiffer raus, die auch das ertrunkene Kind von Sebnitz zum Opfer von Rechtsextremisten erklären, ohne auch nur mit einer einzigen Person gesprochen zu haben. Der Fall Sebnitz ist generell übrigens sehr lehrreich warum man mit solchen Lageeinschätzungen besser vorsichtig sein sollte. Kann sich noch jemand an Ermyas Mulugeta erinnern ? Wo eine Straftat, die normalerweise unter Auseinandersetzung zwischen Angetrunkenen durchgeht, zu einem Staatsakt hochgejazzt wurde und die beiden Verdächtigen von der Bundesanwaltschaft mit Augenbinden transportiert wurden ? Ich bin da mit Wahrscheinlichkeiten sehr vorsichtig, denn ich kenne keine Wahrscheinlichkeitseinschätzung in dieser Frage, die nicht hochgradig subjektiv ist.

Zitat
Somit läßt sich die Frage nach der Häufigkeit rechtsextremistischer Taten präziser als früher beantworten, wenn man das fremdenfeindliche Motiv nur dann ausschließt, falls es für das Vorliegen eines anderen gute Gründe gibt.


Präziser? Oder ist nicht das Gegenteil richtig? Der Vorteil der ursprünglichen Statistik liegt vor allem darin, dass sie ohne "Dunkelfeld" etwas über Entwicklungen aussagen kann. Denn die Zahl der tatsächlich rechten Straftaten bewegt sich ja (vermutlich bis vor einem Jahr nach unten). Jetzt dagegen ist diese Bewegung vollkommen unter der Meßtoleranz eingeebnet, es lässt sich gar nichts mehr aussagen. Ausser: Es gibt natürlich jetzt eine statistische Explosion, weil wir "viel mehr rechte Straftaten" haben als je zuvor. Interessanterweise können wir dem als Gesellschaft sogar ohne jeden Aufwand begegnen. Wir wenden wieder die alten Kriterien an und -oh Wunder- wir haben die Zahl der rechten Straftaten mehr als halbiert. Ist doch toll, oder ?

HaJoH ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2016 19:49
#14 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von RichardT im Beitrag #5
Aber selbstverständlich geehrter Andreas. Ich glaube, wenn man alle Programme auf Bundes, Landes, und Kommunaler Ebene betrachtet dürfte die Summe der Fördergelder sicherlich über 100 Millionen € betragen.

Zitat von Jüdische Allgemeine 24.03.2016, Gegen Rechtsextreme: Ist mehr genug?
Bislang steckten jährlich 50 Millionen Euro im Bundesprogramm »Demokratie leben – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit«. Demnächst, so plant es das von Manuela Schwesig (SPD) geführte Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, wird der Etat auf 100 Millionen Euro erhöht.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.566

26.09.2016 20:23
#15 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von HaJoH im Beitrag #14

Zitat
100 Millionen Euro



Ich geh' mal auf die offiziöseste Quelle & greife die aktuell aufgeführte Zahl ab:

https://www.verfassungsschutz.de/de/arbe...e-2015-neonazis

Zitat
Rechtsextremismuspotenzial (1)
2013 - 2014 - 2015
5.800 - 5.600 - 5.800
(1) Die Zahlen sind zum Teil geschätzt und gerundet.
Tabelle "Rechtsextremismuspotenzial"



Heißt mithin: jede einzelne dieser Plattnasen generiert locker an die 20.000 Euronen für Mitarbeiter, Projekte, Arbeitskreise, Ausschüsse, Marner-&-Wahner, Infostände, Schülerrebellischmachen, Mahnwachen, Talkrunden... Pro Jahr. Und jeder linke Fant, der ein AfD-Wahlplakat mit einem 18/88-Schnäuzer verziert, wird zum "Extremismus" der Mitte draufaddiert.

Gegenfrage: wie viele Antisemiten, Gewaltpotenzialer, Frauentrietzer, verbissen Monokulturelle, Menschenrechts- & GG-Averse und auch sonst 100% ins Beuteschema passende Zukunftsbürger haben das Spektrum der bunten Republik allein in den letzten 12 Monaten farbenfröhlicher gestaltet? Und wieviel Schotter ist da in Sachen "Prävention" abgestellt worden?



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

HaJoH ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2016 20:36
#16 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #15
Zitat von HaJoH im Beitrag #14

Zitat
100 Millionen Euro



Ich geh' mal auf die offiziöseste Quelle & greife die aktuell aufgeführte Zahl ab:

https://www.verfassungsschutz.de/de/arbe...e-2015-neonazis

Zitat
Rechtsextremismuspotenzial (1)
2013 - 2014 - 2015
5.800 - 5.600 - 5.800
(1) Die Zahlen sind zum Teil geschätzt und gerundet.
Tabelle "Rechtsextremismuspotenzial"



Heißt mithin: jede einzelne dieser Plattnasen generiert locker an die 20.000 Euronen für ...



Man sollte im Hinterkopf behalten, dass das nur die Zuwendungen des Bundes sind. Dazu kommen die Subventionen der Länder und Kommunen.
In Summe wird ungefähr eine Viertelmilliarde für den Kampf gegen ein Fantasiegebilde umverteilt.

Wie viele Ausländer wurden voriges Jahr von Deutschen durch Körperverletzung, Raub, Sexuelle Nötigung und Tötungsdelikte geschädigt?
Wie viele Deutsche wurden voriges Jahr von Ausländern durch Körperverletzung, Raub, Sexuelle Nötigung und Tötungsdelikte geschädigt?
Stelle ich mal als Frage in den Raum, vorwiegend im Hinblick auf die couragierten Antifaschisten, denen bei "Fantasiegebilde" der Geifer tropft.

HaJoH ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2016 21:39
#17 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #13
Präziser? Oder ist nicht das Gegenteil richtig?

Ich denke doch, dass durch den Entfall der Nachweispflicht die Präzision zunimmt.
Das kann man sich vorstellen wie bei der Versicherung, wenn die Antragsteller keinen Schadensnachweis mehr führen müssen, wird die Ermittlung der Schadenshöhe präziser.

Sehen Sie nur den Fall der Hakenkreuzritzung in Halle.
Ich frage Sie, wer ritzt Hakenkreuze? Die Heilsarmee? Die Muslime? Die CDU?
Die Frage stellen, heißt sie beantworten. Die Täter sind Nazis, egal ob man ihrer habhaft wird oder nicht.

Oder die Hakenkreuzritzung in Guben.
Wieder die gleichen Fragen.
Und wieder die gleiche Antwort. Die Täter sind Nazis, und das sollte auch so in der Statistik erscheinen.

Noch klarer die Hakenkreuzritzung in Mittweida. Eine Zeugin hat ausgesagt, dass die Täter NSDAP-Jacken getragen haben. Einen noch deutlicheren Beweis für die Gesinnung und das Motiv der Täter kann es gar nicht geben. Deshalb ist es richtig, dieses Verbrechen unter PMK-rechts zu registrieren.

Eindeutig die Sachlage beim versuchten Mord zum Nachteil von Polizeidirektor Mannichl. Der Täter hat sich selbst als Nazi geoutet. Vor der Tat hat er gesagt: “Grüße vom nationalen Widerstand. Du linkes Bullenschwein trampelst nicht mehr auf den Gräbern unserer toten Kameraden herum“. Außerdem zeigt das Bild des Täters eindeutig einen Rechtsradikalen, wie wir sie zu tausenden sehen bei den rechten Aufmärschen.
Wenn wir hier darauf verzichten würden, dieses Verbrechen unter „Rechte Gewalt“ zu statistiken, hätte die Statistik überhaupt keinen Aussagewert mehr.

Genauso die Lage im Fall der 17(siebzehn)fachen Erdolchung von Julian Kinzel.
Es gibt eine Zeugenaussage, der zu Folge die Täter ihr Opfer als „schwule Kommunistensau“ beschimpft haben.
Wer sollte so was tun, wenn nicht die Nazis?
Leider haben die LINKEN dem rechten Terror nachgegeben. Als ich die couragierte Stellungnahme hier verlinken wollte (https://www.facebook.com/DIELINKE.Schwer...071291649594106), musste ich bei der Überprüfung feststellen, dass der couragierte Text nicht mehr verfügbar ist.
Schade eigentlich.

Remembern Sie sich an Khaled?
Genau, das ist der erste Pegida-Tote.
Der Fall ist sonnenklar. Er ist ein Ausländer, kann daher nur das Opfer rechter Täter sein.
Außerdem, hätte die Antifa Hakenkreuze an die Wand geschmiert, wenn die Mörder keine Nazis wären?
Wenn das keine Rechte Gewalt ist, was dann?

Klarer Fall auch der Anschlag auf die Synagoge in Düsseldorf, nach dem der Bundeskanzler zum Aufstand der Anständigen aufgerufen hatte.
Wer hat 33-45 Juden verfolgt?
Wer kommt einzig und allein als Täter für den Düsseldorf-Anschlag in Frage?
Eben. Deshalb PMK-rechts.

Der aus Georgien stammende Iraker Azad Murad Hadji kommt völlig verbrannt nach Hause, röchelt noch "Nazis haben mir das angetan", duscht und bricht zusammen.
Welches Motiv mag wohl hinter der schändlichen Tat stecken, wenn Nazis in Möhlau einen irakischen Georgier anzünden?
Ab in die Statistik PMK-rechts.

Unmittelbar vor dem Jahrestag der Judenpogrome am 9. November 1938 ist die Neue Synagoge am Dresdner Terrassenufer mit fremdenfeindlichen Symbolen beschmiert worden. Die Polizei in Dresden bestätigte am Sonntag einen Bericht des MDR. Über mehrere Meter haben Unbekannte unter anderem Hakenkreuz-Schmierereien an der Wand des Gemeindezentrums angebracht.
Wer macht so was? Wessen Symbol ist das Hakenkreuz?
Wieder ein Fall von PMK-rechts.

An den Vorra-Hype erinnern sich sicher alle. Das war so geil, da haben alle richtig Gas gegeben. Mahnwache und Menschenkette gegen diesen Ausdruck bodenloser Barbarei.
Die Brandstifter haben ein Hakenkreuz an die Wand gemalt, warum sollte man das nicht unter PMK-rechts einsortieren?

Ähnlich liegt es beim Brand des Asylantenheims in Bingen.
Rechtsradikale Motivation, kein Zweifel.
Dafür sprechen zwei Beweise:
1. Der Syrer hat ein Hakenkreuz an die Wand gemalt
2. Die örtliche Politkamarilla hat eine Mahnwache gegen Rechts abgehalten.
Würden die couragierten antifaschistischen WiderstandskämpferInnen von CDUSPDGrünenLINKEN eine Mahnwache gegen Rechts abhalten, wenn die Täter keine rechtsradikalen wären?
Und warum sollte man bei dieser Eindeutigkeit die Tat nicht unter „rechtsmotiviert“ ablegen?

Eine Tat, wie aus den schlimmsten Zeiten der braunen Macht in Deutschland. Verabscheuungswürdig und begangen von ebenso verabscheuungswürdigen Tätern. Wände mit SS-Runen schwarz besprüht. „Ausländer raus“ steht dort ebenfalls und die unvermeidliche „88“ für „Heil Hitler“.
Gibt es hier auch nur die geringsten Zweifel?
Ich bin dafür, dass solche Vorgänge unter PMK-rechts gesammelt werden, auch dann, wenn die Täter nicht gefunden werden. Schon wegen der Präzision.

Im März 2008 ist ein Backnang ein überwiegend von Türken bewohntes Haus abgebrannt. Im Hinterhof waren zwei Hakenkreuze auf die Wände gesprüht.
Deshalb sollten wir nicht zögern, auch diese Nazi-Tat als „rechtsradikal“ zu brandmarken und zu statistiken.

Im Oktober 2008 hat es in einer Pizzeria in Karow (McPomm) gebrannt. Hakenkreuze an der Wand. Viele haben gesagt, „Ach was, wer weiß schon wer das war.“.
Nicht so Courage-Caffier. Er hat sofort erkannt, dass Nazis die Täter sind. Und er scheut sich nicht, das auch offen zuzugeben.
Trotzdem hat das Amtsgericht den pakistanischen Imbissbetreiber zu 3 Jahren Haft für den fingierten Brandanschlag verurteilt. Sicher waren da rassistische und xenophobe Vorurteile im Spiel, deshalb PMK-rechts.

Ich denke, diese Beispiele (bei Bedarf kann ich die Aufzählung seitenweise fortsetzen) zeigen, dass die Präzision zweifellos präziser wird, wenn in Zukunft jede noch so blödsinnige Behauptung ungeprüft als „rechte Gewalt“ registriert wird.

Eigentlich wollte ich noch einen Fall in die Aufzählung reinnehmen, aber das ist mir zu heikel. Zwar ist nun (keine Minute zu früh, möchte man sagen) auch dem Bundestag aufgefallen, dass das reichlich merkwürdig ist, wenn den Tätern 15 Banküberfälle, zwei Sprengstoffanschläge und zehn Morde zur Last gelegt werden, obwohl an keinem der 27 Tatorte DNA-Spuren von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gesichert worden sind. Besonders wenn man bedenkt, dass die DNA der Täter immer am Tatort verbleibt.
Doch in diesem Fall sollte man hinzuziehen, dass es nicht nur keine Spuren der Täter am Tatort gibt, sondern dass auch kein Bekennervideo existiert, womit die Täterschaft von Böhnhardt und Mundlos letztlich doch bewiesen ist.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

27.09.2016 00:41
#18 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von HaJoH im Beitrag #16
In Summe wird ungefähr eine Viertelmilliarde für den Kampf gegen ein Fantasiegebilde umverteilt.

Ein Verwandter von Herrn Tur-Tur mag es sein, aber ganz sicher ist es kein Phantasiegebilde, lieber HaJoH. Nur weil viel Schindluder im "Kampf gegen Rechts" getrieben wird, heisst das nicht, dass es nicht ein paar tausend Hohlköpfe gibt, die durchaus Gewalt gegen Andersdenkende umsetzen.

Zitat
Wie viele Ausländer wurden voriges Jahr von Deutschen durch Körperverletzung, Raub, Sexuelle Nötigung und Tötungsdelikte geschädigt? Wie viele Deutsche wurden voriges Jahr von Ausländern durch Körperverletzung, Raub, Sexuelle Nötigung und Tötungsdelikte geschädigt?


Bei dieser -entschuldigung, absurden- Argumentation frage ich mich immer aus welcher Begründung man heraus eine solche Aufrechnung vornehmen wollte. "Wir" gegen "die"? Glauben Sie, wenn dem einen Gewalt angetan wird, wird dadurch in irgendeiner Form die Gewalt gegen den anderen legitimiert? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Für die Frage rechter Gewalt ist es bisweilen vollkommen unbedeutend ob es Gewalt durch Einwanderer gibt, die eine Gewalt hat mit der anderen nichts zu tun und rechtfertigt sie sicher auch nicht. Interessant ist allenfalls, dass sich die Schläger, egal welchen Hintergrundes, unheimlich gerne hinter Opfern verstecken, so sie mit diesen ein paar Gemeinsamkeiten haben. Nur bleiben es Schläger und die Opfer haben von diesen genau gar nichts.

PS. Ich habe weder Zeit noch besonderes Interesse daran ihre Linkhistorie abzuarbeiten, daher habe ich mir nur den letzten Link angesehen. Und wenn dieser exemplarisch für die anderen steht, dann haben Sie sich recht viel Mühe für nichts gemacht. Haben Sie sich mal Bilder von Mundlos und Böhnhardt angesehen? Können Sie sich vorstellen wie viele Haare die so am Tag verloren haben? Zu meinen es handele sich um eine wie auch immer geartete Verschwörung, weil man keine DNA gefunden hat, ist ungefähr so sinnvoll wie die Mondlandung zu bestreiten, weil die Fahne im Bild aufrecht steht.
Ich will Ihnen die Mühe nicht absprechen, die Sie sich gemacht haben, aber wie einer unserer Zimmersleute in anderer Form in seiner Signatur stehen hat: Ich bin bereit über unglaubliche Dinge zu diskutieren, aber dann verlange ich auch unglaublich gute Beweise. Das was Sie da verlinken hat nicht einmal den Begriff Beweis verdient. Sorry.

PS. Willkommen im kleinen Zimmer.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

27.09.2016 08:05
#19 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #18
Zitat von HaJoH im Beitrag #16
In Summe wird ungefähr eine Viertelmilliarde für den Kampf gegen ein Fantasiegebilde umverteilt.

Ein Verwandter von Herrn Tur-Tur mag es sein, aber ganz sicher ist es kein Phantasiegebilde, lieber HaJoH. Nur weil viel Schindluder im "Kampf gegen Rechts" getrieben wird, heisst das nicht, dass es nicht ein paar tausend Hohlköpfe gibt, die durchaus Gewalt gegen Andersdenkende umsetzen.

Word.

Herzliche Grüße,
Andreas

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

Martin Offline



Beiträge: 4.129

27.09.2016 08:34
#20 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #19
Zitat von Llarian im Beitrag #18
Zitat von HaJoH im Beitrag #16
In Summe wird ungefähr eine Viertelmilliarde für den Kampf gegen ein Fantasiegebilde umverteilt.

Ein Verwandter von Herrn Tur-Tur mag es sein, aber ganz sicher ist es kein Phantasiegebilde, lieber HaJoH. Nur weil viel Schindluder im "Kampf gegen Rechts" getrieben wird, heisst das nicht, dass es nicht ein paar tausend Hohlköpfe gibt, die durchaus Gewalt gegen Andersdenkende umsetzen.

Word.

Herzliche Grüße,
Andreas


Nur treffen Hohlköpfe auf alle möglichen politischen und nicht-politischen Spektren. Würde es dann nicht genügen eine Kategorie 'Kampf gegen Hohlköpfe' zu haben? Oder ganz einfach Kriminalität bekämpfen wie sie kommt. Die Schubladen dienen m.E. eh nur dem politischen Scharmützel und der Bereicherung derer, die auf diese Schubladen aufspringen.

Gruß, Martin

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

27.09.2016 08:44
#21 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #20
Zitat von Doeding im Beitrag #19
Zitat von Llarian im Beitrag #18
Zitat von HaJoH im Beitrag #16
In Summe wird ungefähr eine Viertelmilliarde für den Kampf gegen ein Fantasiegebilde umverteilt.

Ein Verwandter von Herrn Tur-Tur mag es sein, aber ganz sicher ist es kein Phantasiegebilde, lieber HaJoH. Nur weil viel Schindluder im "Kampf gegen Rechts" getrieben wird, heisst das nicht, dass es nicht ein paar tausend Hohlköpfe gibt, die durchaus Gewalt gegen Andersdenkende umsetzen.

Word.

Herzliche Grüße,
Andreas


Nur treffen Hohlköpfe auf alle möglichen politischen und nicht-politischen Spektren. Würde es dann nicht genügen eine Kategorie 'Kampf gegen Hohlköpfe' zu haben? Oder ganz einfach Kriminalität bekämpfen wie sie kommt. Die Schubladen dienen m.E. eh nur dem politischen Scharmützel und der Bereicherung derer, die auf diese Schubladen aufspringen.

Gruß, Martin


Einerseits, lieber Martin. Gleichwohl gesellt sich zu der zurecht kritisierten "Kampf gegen rechts"-Hysterie zuweilen eine "Es gibt hier überhaupt kein Problem"-Verharmlosung, der man sich im Zweifel genauso entgegen stellen sollte. Im übrigen empfinde ich eine politische Motivation von Kriminalität schon auch für erwähnenswert; ähnlich wie andere Motive wie Habgier oder Eifersucht ja ebenfalls benannt werden. Das heißt nicht, daß ich mich hier für unterschiedliche Bestrafungen sensu Maas aussprechen würde. Aber ich möchte es wissen. Ebenso wie ich bei Kriminalität von "Migrationshintergrund" erfahren möchte. Über all dies einen allgemeinen Mantel "Kriminalität" werfen zu wollen, führte m. E. zu unaufgeklärter Indifferenz, auch wenn Teile der Medien (freilich selektiv) das so praktizieren: auch hier ist v. a. die Selektivität zu kritisieren.

Herzliche Grüße,
Andreas

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

Krischan Offline




Beiträge: 609

27.09.2016 08:58
#22 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #18
...Glauben Sie, wenn dem einen Gewalt angetan wird, wird dadurch in irgendeiner Form die Gewalt gegen den anderen legitimiert? ...


Lieber Llarian, ein Aufrechnen der Gewalt, gar ein Gegenrechnen ergibt natürlich keinen Sinn. Es gibt ja bekanntlich keine Gleichheit im Unrecht. Rein legalistisch haben Sie Recht.

Gleichwohl geht es auch in Justiz, Polizei etc. um knappe Ressourcen und um die Fokussierung. Und da ist die Frage schon erlaubt, ob gleiche Dinge (nämlich Gewalt gegen Menschen) hier ungleich behandelt wird, je nachdem von wem sie ausgeht. Übertrieben dargestellt: Wenn echte oder angebliche rechts motivierte Gewalt härter verfolgt, bestraft und medial thematisiert wird als links oder anders motivierte Gewalt - dann ist da was faul, und das gehört angeprangert.

Freundlichst,
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.261

27.09.2016 10:18
#23 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Wir können die erwartbare Diskussion etwas abkürzen. Werter HaJoH,

1. Ich verstehe voll und ganz Ihre Erleichterung, mal in einem Forum posten zu können, wo kaum zensiert wird. In den Foren der Onlinemedien, der Parteien oder der größeren Diskussionsplattformen würde Ihr Beitrag entweder gar nicht veröffentlicht oder unsachlich diffamiert. Ich verstehe auch Ihren Zorn darüber, dass in Deutschland bestimmte Meinungen und Thesen systematisch zensiert werden, andere Meinungen dagegen gar nicht. Legal ist das allerdings, weil die Forenbetreiber Hausrecht haben.

2. Als Ökonom bestätige ich, dass Produkte bei sinkendem Preis häufiger nachgefragt werden. Die Produkte "Mediale Aufmerksamkeit", "Vertuschung eigener Fehler" und "Ausleben von Charakterdefiziten" sind in Deutschland quasi kostenlos zu haben, wenn man das Kennzeichen "Nazi" draufklebt. Deswegen sagt uns die Theorie des Homo Ökonomicus, dass ein Teil der Nazi-Kennzeichen falsch sein müssen. Deswegen brauchen wir uns über Polizeiarbeit oder Ihre Sammlung nicht zu unterhalten, wenn es nur darum geht, die Existenz von False flag-Nazis zu beweisen.

3. Die Existenz von False flag-Nazis beweist aber nicht, dass es keine Nazis gibt bzw. Rechtsextremisten gibt.

4. Und Rechtsradikale gibt es sowieso. Den Unterschied zwischen Rechtsextremisten und Rechtsradikalen bitte ich dem Gesetz zu entnehmen.

5. Wenn wir Ihren Beitrag also als Untermauerung der These werten können, dass Rechtsextremismus aufgebauscht wird, dann haben sie zumindest meine Zustimmung.

6. Wenn Sie außerdem die These vertreten, dass Rechtsradikalismus in Deutschland systematisch verfolgt wird, während Linksradikalismus tief in allen gesellschaftlichen Institutionen verankert ist, dann haben sie ebenfalls meine Zustimmung.
Als Beispiel dafür bringe ich den letzten Artikel von Fleischhauer und die Leserkommentare dazu.
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1113929.html

Die Leserkommentare sprechen für sich. Da wird mal eben von manchen Kommentatoren die Abschaffung der Grundrechte für AfD-Politiker und -Wähler gefordert und die haben nicht das allerkleinste Unrechtsbewusstsein. Die fühlen sich absolut im Recht. Das sind faschistische Thesen in Reinkultur und kaum jemand stört sich daran - weil der Faschismus als "Antifaschismus" verkauft wird bzw. Linksradikalismus gesellschaftlich akzeptiert wird.
Man braucht blos das Gedankenexperiment machen und die Leserkommentare umdrehen: Was würde passieren, wenn gefordert würde, Der Partei Linke und deren Wählern das Grundrecht auf Meinungsfreiheit zu entziehen? Wenn gefordert würde, die von der demokratischen Teilhabe auszuschließen? Wenn denen die Menschlichkeit abgesprochen würde, wenn die beleidigt und verunglimpft würden? Glaubt jemand ernsthaft, so etwas würde unzensiert in einem Forum eines Onlinemediums veröffentlicht?
Absurde Vorstellung. Warum kann so etwas dann veröffentlicht werden, wenn es gegen die AfD geht? Oder gegen Pegida?

7. Das alles ändert aber nichts daran, dass auch Rechtsradikale und Rechtsextremisten in Deutschland gibt. Und das die ziemlich unappetitlich sind.

___________________
Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

27.09.2016 13:28
#24 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #21

Einerseits, lieber Martin. Gleichwohl gesellt sich zu der zurecht kritisierten "Kampf gegen rechts"-Hysterie zuweilen eine "Es gibt hier überhaupt kein Problem"-Verharmlosung, der man sich im Zweifel genauso entgegen stellen sollte. Im übrigen empfinde ich eine politische Motivation von Kriminalität schon auch für erwähnenswert; ähnlich wie andere Motive wie Habgier oder Eifersucht ja ebenfalls benannt werden. Das heißt nicht, daß ich mich hier für unterschiedliche Bestrafungen sensu Maas aussprechen würde. Aber ich möchte es wissen. Ebenso wie ich bei Kriminalität von "Migrationshintergrund" erfahren möchte. Über all dies einen allgemeinen Mantel "Kriminalität" werfen zu wollen, führte m. E. zu unaufgeklärter Indifferenz, auch wenn Teile der Medien (freilich selektiv) das so praktizieren: auch hier ist v. a. die Selektivität zu kritisieren.

Herzliche Grüße,
Andreas


Habgier und Eifersucht fallen für mich ja durchaus in die Kategorie Motive. 'Rechts' ist für mich aber kein Motiv. Unter 'Hohlköpfen' verstehe ich Leute, die Aggressionen los werden wollen, keine Selbstbeherrschung haben, egal unter welchem Logo sie sich dann zusammenrotten. Das ist dann aber kein Motiv. Solchen Leuten begegnet man konsequenterweise mit Null Toleranz. Das verstehen die Meisten von denen. Dies sollte aber nur Gewalttaten adressieren, nicht beispielsweise die Verwendung verbotener Symbole oder Leugnung des Holocaust.

Gruß, Martin

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

27.09.2016 14:47
#25 RE: Zitat des Tages. Statistik im Kampf gegen rechts Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #24
Zitat von Doeding im Beitrag #21

Einerseits, lieber Martin. Gleichwohl gesellt sich zu der zurecht kritisierten "Kampf gegen rechts"-Hysterie zuweilen eine "Es gibt hier überhaupt kein Problem"-Verharmlosung, der man sich im Zweifel genauso entgegen stellen sollte. Im übrigen empfinde ich eine politische Motivation von Kriminalität schon auch für erwähnenswert; ähnlich wie andere Motive wie Habgier oder Eifersucht ja ebenfalls benannt werden. Das heißt nicht, daß ich mich hier für unterschiedliche Bestrafungen sensu Maas aussprechen würde. Aber ich möchte es wissen. Ebenso wie ich bei Kriminalität von "Migrationshintergrund" erfahren möchte. Über all dies einen allgemeinen Mantel "Kriminalität" werfen zu wollen, führte m. E. zu unaufgeklärter Indifferenz, auch wenn Teile der Medien (freilich selektiv) das so praktizieren: auch hier ist v. a. die Selektivität zu kritisieren.

Herzliche Grüße,
Andreas


Habgier und Eifersucht fallen für mich ja durchaus in die Kategorie Motive. 'Rechts' ist für mich aber kein Motiv.


Aber Haß ist schon ein Motiv, oder? Dabei scheint es mir zwar für die juristische Bewertung eher unerheblich, ob jemand seinen Chef haßt und umbringt, weil er ihn bei der Beförderung übergangen hat oder ob jemand einen Türken haßt weil er Türke ist und ihn für einen Untermenschen hält oder ob ein Antifa-Honk einen Polizisten mit einem Pflasterstein tödlich verletzt, weil er ihn ebenfalls für einen Untermenschen hält. All dies sind in meinen Augen Motive bzw. ein niedriger Beweggrund (Haß eben), und man soll sie mMn unterscheiden und öffentlich benennen; ich möchte hier informiert werden. Im Gegenteil: Hohlkopfsein ist für mich gerade kein Motiv, sondern bestenfalls eine begünstigende Ausgangssituation.

Herzliche Grüße,
Andreas

"Man kann einen gesellschaftlichen Diskurs darüber haben, was Meinungsfreiheit darf. Oder man hat Meinungsfreiheit." (Christian Zulliger)

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