Zitat von n-tv, 07.06.2017Entscheidung noch heute möglich. Türkei will Truppen nach Katar schicken
Katar wird von seinen Nachbarstaaten isoliert. In der Türkei wird das kritisiert. Das Parlament des Landes will nun über eine Entsendung von Truppen in das Emirat abstimmen. Der Plan fußt auf einem Verteidigungsabkommen von 2014.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #51Nimmt da gerade was richtig Fahrt auf?
Nicht wirklich. Die Türkei hat ja schon länger Truppen in Katar stationiert. Wenn da noch ein paar weitere geschickt werden, ist das nur Symbolhandlung. Und umgekehrt dürften Saudis und Co auch nie vorgehabt haben, über die Grenze zu marschieren.
Zitat Ich kann mich nicht erinnern, auch nicht aus Geschichten meiner Großeltern, dass je in Deutschland ganze Stadtviertel verloren gingen und Leute versucht haben eine polnische Diaspora aufzubauen.
Die Großeltern reichen da nicht. Vor dem ersten Weltkrieg gab es eine große polnische Diaspora, mit eigenen Vereinen und Läden, mit rein polnisch-sprachigen Wohnvierteln und Kirchen. Und natürlich auch ordentlich Zoff zwischen Deutschen und Polen. Aber da das im Arbeitermilieu und weitgehend außerhalb der Polizeistatistik stattfand, haben sich die braven deutschen Bürger nicht so dran gestört.
Entschuldigen Sie, lieber R.A., aber der Vergleich hinkt doch! Damals existierte Polen nicht auf der Landkarte! Es gab keine polnische Regierung und polnische Institutionen bestanden nur in den Köpfen weniger Intellektueller und Nationalisten, die den Befreiungskampf aufnahmen. Ich jetzt noch einen Drauf. Polen war von 1795 (!) unter Fremdherrschaft. Das heißt, vor dem ersten Weltkrieg (selbst wenn wir diesen Zeitraum größzügig auslegen) war Polen schon gut 100 Jahre quasi unter so etwas wie Besatzungszustand.
Wo, wenn nicht in polnischen Wohnvierteln, Kirchen usw. sollte die polnische Kultur sonst überwintern?
Die Situation ist überhaupt nicht vergleichbar zu der der Türkei. Auch weil es damals keine Satellitenschüsseln und Internetseiten gab, auf denen man die Propaganda und die News aus der Heimat quasi "live" verfolgen konnte. Zudem war die deutsche Gesellschaft damals noch eine völlig andere. Autorität hat eine andere, viel größere Bedeutung. Es war allgemein brutaler.
Zudem waren die Deutschen damals viel nationalistischer und weniger aufnahmebereit als heute. Das wird vielleicht dadurch relativiert, dass die polnische und die deutsche Kultur sich nicht so stark unterscheiden wie die türkische und die deutsche, ähnliche Religion, gemeinsame Geschichte, Aufklärung usw. Insgesamt glaube ich aber, dass die Situation für jemanden, der sich zu der neue Kultur zupassen will heute weitaus günstiger ist als damals.
Zitat von R.A. im Beitrag #15Natürlich. Ich war schon fast ein Dutzend Mal in der Türkei, über 30 Jahre verteilt - und bei den meisten Türken fand ich den Nationalstolz durchaus ok und angemessen, besser als was viele Deutsche da so bringen.
Ohne diese privaten Evidenzen in Frage stellen zu wollen, verweise ich mal auf ein paar Informationen zum türkischen Parteiensystem. Die meisten türkischen Parteien haben laut Wikipedia einen eher religiösen und/oder konservativen Einschlag. Die 4 größten Parteien sind die AKP, die CHP, MHP und HPD, laut Wikipedia waren in den letzten Wahlen auch die "Saadet Partisi", die aber keine größere Bedeutung hat, erwähnenswert: https://de.wikipedia.org/w/index.php?tit...oldid=164409034 https://de.wikipedia.org/w/index.php?tit...oldid=164409041 https://de.wikipedia.org/w/index.php?tit...oldid=164409039 (Es gab 2015 eine Menge Wahlen in der Türkei, Wikipedia wird der Einfachheit halber gewählt, von dort aus sind weitere Recherchen möglich) Sehen wir uns diese 5 Parteien mal an. Über die AKP muss man nicht mehr viel sagen. Sie ist bemerkenswerterweise in dieser Liste noch die (Wirtschafts-)Liberalste Partei. Die CHP ist die "Republikanische Partei", die vertritt den Kemalismus und ist offenbar Sozialdemokratisch orientiert. Allerdings beinhaltet auch der Kemalismus einen gewissen Nationalismus. Wie stark der jetzt ausgeprägt sein mag, weiß ich nicht. Die MHP ist eine stark nationalistische Partei. Die HDP ist eine sozialistisch-egalitaristische Partei, wobei ihr eine große Nähe zu den Interessen der Kurden nachgesagt wird.
Bei mir hatte sich irgendwie der Eindruck verfestigt, wir hätten es hier mit einem eher rechten Parteispektrum zu tun.
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