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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 34 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.12.2007 12:33
Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Daß man eine Korrelation nicht einfach kausal interpretieren kann, gehört zu den Binsenweisheiten wissenschaftlichen Arbeitens. Genau das tun aber diejenigen, die das gute Abschneiden finnischer Schüler auf die späte Differenzierung im finnischen Schulsystem zurückführen.

Ebensogut könnten sie dafür den häufigen Saunabesuch verantwortlich machen.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

04.12.2007 12:47
#2 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Lieber Zettel,

eine Behörde will 'die Schulen' verbessern. Wie macht sie das? Geht sie hin und schaut nach, warum die eine vielleicht schlechter als die andere ist? Nein, sie versucht, ein einheitliches Prinzip des Versagens und des Verbesserns zu finden und zwingt dann alle Schulen, sich diesen Richtlinien zu beugen! Das erspart der Behörde die mühsame Kärrnerarbeit in Dingen, von denen sie sowieso nicht versteht, und ermöglicht ihr nachzuweisen, daß sie tätig geworden ist. Später beschäftigt sie sich mit der Kontrolle, ob ihre Richtlinien eingehalten werden, und nicht etwa damit, herauszufinden, ob sie denn erfolgreich waren. Das Ergebnis ist überall zu sehen.

Herzlich, Thomas

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.12.2007 14:37
#3 Vestigia terrent Antworten
Zitat von Thomas Pauli
eine Behörde will \'die Schulen\' verbessern. Wie macht sie das? Geht sie hin und schaut nach, warum die eine vielleicht schlechter als die andere ist? Nein, sie versucht, ein einheitliches Prinzip des Versagens und des Verbesserns zu finden und zwingt dann alle Schulen, sich diesen Richtlinien zu beugen!

Und sie wird, lieber Thomas, in diesem Fall ja von einer ganzen Kavalkade von ErziehungswissenschaftlerInnen unterstützt.

Ja, das gibt es, eine "Erziehungswissenschaft". Nur, was ist eigentlich wissenschaftlich an dieser Erziehungswissenschaft?

Wenig. Jedenfalls in Deutschland. Viele, die Pädagogik lehren, haben noch nie Daten statistisch analysiert. Sie machen sich ihre Gedanken, sie formulieren Erziehungsziele, Lernziele; vielleicht forschen sie auch über Pestalozzi oder Eduard Spranger.

Viele von ihnen sind dafür, daß alle "SchülerInnen gemeinsam lernen", möglichst lang, bis vielleicht zum 9. Schuljahr. Sie sind nicht dafür, weil sie Daten analysiert hätten, die zeigen, daß das besser ist als eine frühe Differenzierung. Sondern sie sind aus denselben ideologischen Gründen dafür, aus denen sie für die Gesamtschule waren.

Waren? Ja. Denn interessanterweise ist ja das Wort "Gesamtschule" fast ganz aus der aktuellen Diskussion verschwunden.

Vestigia terrent.

Herzlich, Zettel
H.C. ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2007 21:51
#4 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Ja, lustig. Aber kennst du auch nur einen Hauptschüler aus einem Problembezirk einer deutschen Großstadt? Weißt du wie er sich fühlt, oder wie er sich seine Zukunft vorstellt und ob er mit dieser Vorstellung zufrieden geschweigedenn glücklich ist?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.12.2007 14:11
#5 Plädoyer für das gegliederte Schulsystem Antworten

Zitat von H.C.
Ja, lustig. Aber kennst du auch nur einen Hauptschüler aus einem Problembezirk einer deutschen Großstadt? Weißt du wie er sich fühlt, oder wie er sich seine Zukunft vorstellt und ob er mit dieser Vorstellung zufrieden geschweige denn glücklich ist?

Persönlich kenne ich im Augenblick keinen Hauptschüler, lieber H.C. Meine Frau hat allerdings lange Hauptschüler unterrichtet; insofern ist mir das Thema nicht ganz fremd.

Das waren Schüler, die im ersten Anlauf den Hauptschulabschluß nicht geschafft hatten und die ihn nun nachzumachen versuchten. Sie sahen diesen Abschluß als ein erstrebenswertes Ziel an und strengten sich zum Teil sehr dafür an, vor allem für den Abschluß nach der zehnten Klasse.

Eine Einheitsschule gibt es ja nicht einmal in Finnland. Dort wird im Gegenteil nach neun Jahren strikt getrennt - Berufsausbildung oder der Weg zum Abitur.

Wer in Finnland nach neun Jahren die gemeinsame Primarstufe (so heißt das da) verläßt, der hat ein Äquivalent zu unserem Hauptschulabschluß.

Wirklich verschieden ist die Situation nur für diejenigen, die später das Abitur machen. Wenn sie bei uns auf das Gymnasium gehen, dann haben sie von der fünften bis zur neunten Klasse bereits erheblich mehr gelernt als die Hauptschüler; z.B. zwei oder sogar drei Fremdsprachen gehabt. Der Mathematikunterricht ist weniger praktisch orientiert und bereitet damit mehr auf die Oberstufen-Mathematik vor. Und so fort.

Welchen Sinn es machen sollten, den jetzigen Hauptschülern und den jetzigen Gymnasiasten neun Jahre lang denselben Lehrstoff vorzusetzen, erschließt sich mir wirklich nicht, lieber H.C.

Es liegt doch auf der Hand, daß entweder die einen sich langweilen oder die anderen überfordert werden würden.

Daß die knapp durchschnittlich begaben Schüler, lieber H.C., "glücklich" würden, wenn sie in einer Einheitsschule permanent schlechte Noten bekämen, statt in einer Hauptschule ordentliche Noten, kann ich nicht sehen.

Gerade das mehrgliedrige Schulsystem ermöglicht es doch, daß auch weniger Begabte die ihrer Begabung entsprechenden Erfolgserlebnisse haben können, statt ständig überfordert zu sein. So, wie umgekehrt die Begabten nicht unterfordert werden. (Was allerdings die Hochbegabten doch werden, für die wir dringend Elite-Gymnasien brauchen).

Herzlich, Zettel

ex-blond Offline




Beiträge: 155

05.12.2007 20:37
#6 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Hallo Zettel!

Danke für den guten Kommentar - und es muss Gedankenübetragung sein: ich hörte von dem PISA Ergebnis im Radio. Seither liegt ein Notizzettel neben mir. Auf diesem steht notiert: "Pisa - Scheidung, Ausländer, Alleinerziehende". Ich hatte mir nämlich nach dem Beitrag, der sich voll auf das Thema "Schulform und Reformen" konzentrierte und z.B. Finnland mit Deutschland verglich vorgenommen, demnächst einmal ein wenig im Internet zu recherchieren: was für eine soziale Struktur gibt es in Finnland, und im Vergleich zu Deutschland: wie ist die Scheidungsrate, die Anzahl der Alleinerziehenden und die Anzahl von Einwanderern aus anderen Kulturkreisen in Finnland bzw. Deutschland. Da entdeckte ich Ihren Thread! Das passt ja prima.

Meine Vermutung ist: Kinder mit Eltern aus anderen Kulturkreisen sowie Scheidungskinder, Kinder ohne Väter etc. haben einen höhere innere (psychische) Belastung als andere Kinder, was sich in Statistiken über Schulleistungen, Gewaltbereitschaft etc. bemerkbar machen müsste. Meine Vermutung ist, dass die soziale Struktur in Finnland eine andere ist (sozusagen eine 'heilere') und dass die Frage nach der Schulorganistion zweitrangig ist.

Viele Grüße!

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

05.12.2007 20:48
#7 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Liebe ex-blond,

das ist das, was ich versuchte zu sagen: Gute Schulen sind aus sich so und nicht aufgrund staatlicher Organisation! Jeder, der jemals in exzellenten Organisationen mitgemacht hat, weiß, daß das Hineinregieren von außen immer nur alles kaputtmacht, und niemals etwas verbessert.
Was, zur Hölle, haben die Erziehungswissenschaftler eigentlich herausgefunden, was an diese einfache Wahrheit heranreicht?

Herzlich, Thomas

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.12.2007 21:09
#8 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Liebe Ex-Blond,

Zitat von ex-blond
wie ist die Scheidungsrate, die Anzahl der Alleinerziehenden und die Anzahl von Einwanderern aus anderen Kulturkreisen in Finnland bzw. Deutschland.

An Scheidungsrate und Alleinerziehende hatte ich noch gar nicht gedacht; aber es stimmt: Das können auch Faktoren sein.

Ich habe auch nicht gründlich genug recherchiert, um herauszufinden, welche sonstigen sozioökonomischen Merkmale noch verschieden sind - z.B. Anteil der ländlichen und kleinstädtischen Bevölkerung, Zahl der Kirchgänger.
Zitat von ex-blond
Meine Vermutung ist: Kinder mit Eltern aus anderen Kulturkreisen sowie Scheidungskinder, Kinder ohne Väter etc. haben einen höhere innere (psychische) Belastung als andere Kinder, was sich in Statistiken über Schulleistungen, Gewaltbereitschaft etc. bemerkbar machen müsste. Meine Vermutung ist, dass die soziale Struktur in Finnland eine andere ist (sozusagen eine 'heilere') und dass die Frage nach der Schulorganistion zweitrangig ist.

Das halte ich auch für sehr wahrscheinlich.

Und nicht wahr, es ist doch verblüffend, wie unisono in Kommentaren, Interviews, Diskussionen das gute Abschneiden Finnlands mit der späten Differenzierung in Zusammenhang gebracht wird.

Die Macht der Ideologie.

Der Sie und ich, dank gegenseitiger Stützung durch Gedankenübertragung, aber gerade noch widerstehen konnten.

Herzlich, Zettel

Pelle ( Gast )
Beiträge:

05.12.2007 21:16
#9 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten
Es ist aber in heutigen Zeiten bei uns in Deutschland nicht erlaubt / nicht erwünscht, auf die wahren Ursachen der mangelhaften Bildung hinzuweisen:

- zuviele Kinder aus [Unterschichten-] (editiert) Familien (haben i.d.R. kein Interesse an Bildung),
- zuviele Kinder aus nicht deutschen Familien (sprechen kein Wort deutsch),
- Verweiblichung des Lehrkörpers
(Frauen werden oft ohne Eignung als Lehrerin eingestellt, nur um irgendwelche
Quoten zu erfüllen. Etliche Schulen sind inzwischen in rein weiblicher Hand).
Dass [die Muselmanen] (editiert) Frauen unter keinen Umständen als Respektspersonen
ansieht führt dann dazu, dass auch mohammedanische Ausländer nichts lernen.
- ideologisch bedingte Schulformen, bei denen es beispielsweise dem Schüler
freigestellt wird, ob er eine Leistung erbringen will oder nicht.
(antiautoritäre Erziehung)
- Gleichmacherei statt Förderung von Talenten,
- und noch etliche andere Fehler...
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.12.2007 21:50
#10 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Lieber Pelle,

das sehe ich allerdings erheblich anders. Zum Teil ist das, was Sie schreiben, auch nachweislich falsch.

Zitat von Pelle
- zuviele Kinder aus asozialen Familien (haben i.d.R. kein Interesse an Bildung)

"Asozial" ist ein, milde gesagt, unpassender Begriff. Sie meinen vermutlich Kinder aus der Unterschicht. In diesen Familien dürfte es allerdings nicht mehr Personen geben, die "asozial" sind, deren Verhalten sich also gegen die Gesellschaft richtet, als, sagen wir, in den Familien von Polizisten oder Managern.
Zitat von Pelle
zuviele Kinder aus nicht deutschen Familien (sprechen kein Wort deutsch)

Daß Kinder eingeschult werden, die "kein Wort deutsch" sprechen, dürfte ein seltener Fall sein, wenn es überhaupt je vorkommt. Aber es stimmt sicher, daß es ein Sprachproblem bei Kindern von Einwanderern gibt. Das ist ja inzwischen auch erkannt, und es gibt z.B. in etlichen Bundesländern Sprachprüfungen und ggf. Vorbereitungsklassen, bevor in die erste Klasse eingeschult wird.
Zitat von Pelle
- Verweiblichung des Lehrkörpers (Frauen werden oft ohne Eignung als Lehrerin eingestellt, nur um irgendwelche Quoten zu erfüllen. Etliche Schulen sind inzwischen in rein weiblicher Hand)

Daß es sehr viel mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt, liegt doch nicht an einer Quote! Es liegt schlicht daran, daß viel mehr Studentinnen als Studenten auf Lehramt studieren, vor allem in der Primarstufe und der Sekundarstufe I. Und warum in aller Welt sollte die Qualität des Unterrichts etwas mit dem Geschlecht der Lehrer zu tun haben? Da kann ich nur den Kopf schütteln, wenn ich das lese.
Zitat von Pelle
Dass der Mohammedaner Frauen unter keinen Umständen als Respektspersonen ansieht führt dann dazu, dass auch mohammedanische Ausländer nichts lernen.

Sie meinen Moslems? "Mohammedaner" ist ein abwertender Begriff, der nicht in dieses Forum gehört (siehe Fußtext; ich bitte das künftig zu beachten).

Ansonsten stimmt auch das inhaltlich nicht. Meine Frau hat viele Jahre lang Klassen unterrichtet, in denen ein großer Teil der Schüler Moslems waren. Sie wurde von diesen genauso respektiert wie männliche Lehrer.

Ob man als Lehrer Respekt genießt, ist auch bei Moslems nicht eine Frage des Geschlechts, sondern der Kompetenz und der Durchsetzungsfähigkeit.

Über das, was Sie über antiautoritäre Erziehung schreiben, wäre zu diskutieren, lieber Pelle. Aber ehrlich gesagt habe ich angesichts dessen, was Sie sonst geschrieben haben, jetzt keine Lust dazu.

Herzlich, Zettel

Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

06.12.2007 06:25
#11 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten
"Daß es sehr viel mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt, liegt doch nicht an einer Quote! "


Vergiß bitte nicht die Gesetzeslage... Bei gleicher Qualifikation hat, de legem, die weibliche Bewerberin vorgezogen zu werden. Da ist, zumindest im Öffentlichen Dienst (und das gilt ja dann für Lehrer), eine Quote gar nicht mehr nötig...

Das nennt man übrigens "Gleichstellung."

Von daher ist es für Männer mitunter sehr unattraktiv, noch auf Lehramt zu studieren, da sie allein aufgrund ihres "gliechgestellten" Geschlechts kaum noch Chancen haben, in diesem Beruf auf wirklich zu arbeiten.
C. Offline




Beiträge: 2.639

06.12.2007 07:39
#12 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Hallo Pelle,

ein wunderschöner Beitrag zur gefühlten Temperatur in der Bildungsmisere, für eine sinnvolle Diskussion allerdings völlig irrelevant:

In Antwort auf:
Es ist aber in heutigen Zeiten bei uns in Deutschland nicht erlaubt / nicht erwünscht, auf die wahren Ursachen der mangelhaften Bildung hinzuweisen:


Naja, soweit sind wir ja dann doch nicht, Im Gegenteil - es fühlt sich jedermann aufgerufen mehr oder minder großen Quatsch zu der Diskussion beizusteuern, natürlich ohne jegliche statistische Untermauerung.

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

06.12.2007 08:51
#13 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Lieber Zettel

Zitat von Pelle

- Verweiblichung des Lehrkörpers (Frauen werden oft ohne Eignung als Lehrerin eingestellt, nur um irgendwelche Quoten zu erfüllen. Etliche Schulen sind inzwischen in rein weiblicher Hand)



Daß es sehr viel mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt, liegt doch nicht an einer Quote! Es liegt schlicht daran, daß viel mehr Studentinnen als Studenten auf Lehramt studieren, vor allem in der Primarstufe und der Sekundarstufe I. Und warum in aller Welt sollte die Qualität des Unterrichts etwas mit dem Geschlecht der Lehrer zu tun haben? Da kann ich nur den Kopf schütteln, wenn ich das lese.


Lieber Zettel, das sollten Sie besser nicht. In diesem Punkt hat Pelle vollkommen Recht, er hat es nur nicht weiter ausgeführt, daher will ich es ergänzen.

· Der Katastrophenpunkt dabei ist die Erziehung der kleinen Jungen in den ersten Klassen der Schule. Es gibt in den ersten Klassen mittlerweile so gut wie gar keine männlichen Lehrkräfte mehr, sondern nur noch Lehrerinnen.

· Die Folge davon ist, dass Fachleute heute ein dramatisches Abfallen der Leistungen besonders der kleinen Jungen, aber zunehmend auch der älteren- feststellen. Es fehlt dort massiv an männlichen Leitbildern für die Jungen. Der Trend geht dahin, dass der Lehrerberuf zum reinen Frauenberuf wird. An den Grundschulen bestehe der Lehrkörper schon heute überwiegend zu 100 Prozent aus Frauen. Und auch der Lehrernachwuchs an den weiterführenden Schulen ist heute zum großen Teil weiblich.

· Die Folge ist, dass wir hier eine ganze Generation von nur noch weiblichen Lehrkräften haben. Diese Frauen sind aber weder in der Lage Jungens Vorbilder zu geben, noch Jungens „artgerecht“ zu betreuen. Der gesamte Unterricht wird verweiblicht, es werden nur noch die Dinge gefördert, die aus weiblicher Sicht richtig, interessant und wichtig sind. Es gelten nur noch weibliche Maßstäbe. Jungens die in dieser Zeit einen erheblichen Bewegungsdrang haben, zwingend auch rüpelhaft sind, Rangordnungen, wer wohl der Stärkste sei ausfechten, sich für Sozialthemen noch gar nicht interessieren, am Anfang ohnehin in Sachen Lesen hinter den Leistungen der Mädchen zurück stehen, werden von diesen Lehrerinnen gleich als auffällig und sozial bedenklich eingestuft.

· Sportunterricht, der früher ein sehr gutes Ventil zum Abbau der Überschusskräfte der Jungens war, verkümmert zur Nebenrolle, weil weder die Lehrerinnen sportlich sind, noch die meisten Mädchen gerne Sport betreiben. Technik, Werkunterricht und so weiter verlieren an Bedeutung.

Wie sagt es Frau Rave


KMK-Präsidentin Ute Erdsiek-Rave in einem Spigel-Interview
Die Schule verweiblicht


„Jungen gehören überproportional oft zu den Bildungsverlieren, sie stellen viel mehr Schulabbrecher, drei Viertel aller Sonderschüler. Die Mehrheit der Abiturienten sind Mädchen. Es hat möglicherweise auch damit zu tun, dass Frauen die Schule dominieren. Der Frauenanteil in den Lehramtsstudiengängen liegt mittlerweile bei 70 %. In ein paar Jahren werden wir die Schule total verweiblicht haben. Im Kindergarten ist es noch schlimmer, da sind fast nur Frauen.
Das ist keine gute Entwicklung.
Es fehlen männliche Lehrer als Rollenvorbilder in der Erziehung. Den Schulen fehlt das männliche Prinzip, es fehlt an Begeisterung für Technik und Naturwissenschaft. ...“



· Dazu kommen weitere Probleme. genau diese Generation von jüngeren Frauen die dort heute im Schuldienst aktiv ist, steht zu großen Teilen mit ihrem Emanzipations- und Selbstfindungswahn ohnehin, mit den Männern und damit auch den Jungens auf Kriegsfuß.

· Die Folgen sind katastrophal. Seit einigen Jahren gibt es eine neue Krankheit, von der man vorher gar nichts gehört hat. ADS (Aufmerksamkeits-Defizit- Syndrom), auch Zappelphilipp Syndrom genannt. Diese Diagnose macht mittlerweile ganze Heerscharen von Eltern verrückt. Massenweise verabreicht man den Kindern Medikamente wie Ritalin, welches in seiner Wirkung von Fachleuten alles andere als unbedenklich eingeschätzt wird.

· Egal, wie man ADS nun bewertet, auffällig ist für den aufmerksamen Beobachter etwas ganz anderes. Die Diagnose ADS wird zum überwiegenden Teil der Fälle von Lehrerinnen gestellt, nicht etwa von Ärzten, und man ahnt es schon, wohl immer bei Jungens. Obwohl wir selber mehrere solche angeblichen Fälle im Freundeskreis kennen, kenne wir keinen einzigen Fall, wo einem Mädchen ADS bescheinigt wurde, immer nur Jungens. Darüber müsste normalerweise ein Blinder stolpern, - aber nicht so unsere Politiker, die letztendlich für die Weichenstellungen im Schuldienst verantwortlich zeichnen.

· Es ist doch ganz klar, dass diese Generation von Lehrerinnen, die schlicht weg mit dem natürlichen Verhalten der Jungens sowohl nicht umgehen kann, als auch im „Männeränderungswahn“ wie unsere Familienministerin stecken, ADS als Rechtfertigung ihrer eigenen Unfähigkeit benutzt.

Wir haben übrigens selber in diesem Punkt einen sehr guten Überblick, weil wir mit einem Schuldirektor und einer ganzen Reihe von Lehrern und Lehrerinnen befreundet sind. Ich könnte hier auch Detailfälle vorstellen, aber das würde sicherlich den Rahmen sprengen.


Nein lieber Zettel, bei der Abwertung dieses Punktes von Pelles Aussage haben Sie sich erheblich zu weit aus dem Fenster gelehnt.

Herzlich M. Schneider

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

06.12.2007 09:19
#14 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Lieber Zettel

Über das, was Sie über antiautoritäre Erziehung schreiben, wäre zu diskutieren, lieber Pelle.

Dann will ich auch in diesem Punkt mal den Stein ins Wasser werfen.

· Wie sieht denn die heutige Erziehung aus? Niemand darf heute ja noch einen Sprössling anfassen. Wenn jemand einem Rabauken eine Ohrfeige gibt, dann ist er schon gleich ein ganz gefährlicher Kindesmisshandler, ein gemein gefährlicher Schläger, ein übles Subjekt, das immer noch nicht kapiert hat, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben, sondern in der modernen und absolut topp durchblickenden Bundesrepublik Deutschland. Selbstverständlich gebraucht man da zur Erziehung nur noch Worte. Man erklärt dem kleinen Rabauken wie er sich ordentlich zu benehmen hat.

· So, wie wir das neulich bei einer Mutter vorbildlich antiautoritär hörten, als ihr Sohn in einem Restaurant fortgesetzt an fremde Tische ging, um sich dort ganz ungeniert mit den Fingern aus fremden Tellern Pommes oder sonstige Speisen zu nehmen die ihm genehm schienen. Aber selbstverständlich machte die Mutter alles richtig und erklärte ihrem Sohn rein verbal wie man sich in Gaststätten benehmen muss, sie sagte mehrfach „ Pascal ich bitte dich ....“. Pech nur, dass Pascal sich bis zum Nimmerleinstag bitten lies. Das Spiel endete erst, als einem der Gäste der Kragen platzte und er den kleinen Rotzlöffel am Schlafittchen packte und zu seiner Mutter zerrte, dabei permanent Gefahr laufend, dass der wohlerzogene Sprössling ihn laufend versuchte gegen das Bein zu treten und dabei das ganze Lokal zusammen brüllte. Die Mutter verließ dann lieber das Restaurant. Soweit die moderne Erziehung.

· Oder was leistete sich ein anderer Rabauke? In der Schule kam zu einer Gruppe von Eltern, Lehrern und eben einigen Sprösslingen von denen einer gerade das große Wort führte der Schuldirektor. Als dieser etwas sagen wollte, fuhr ihm der Sprössling über den Mund mit „Halt`s Maul du Arsch, jetzt rede ich“. Komischerweise waren alle Herrschaften so sprachlos, dass man vor Schreck vergaß den kleinen Rabauken verbal zu belehren.

· Oder ein anderer Rabauke fragt seine Lehrerin ganz unverhohlen, ob sie gestern Abend schlecht gebumst habe, dass sie so zickig sei. Nun wird die Lehrerin selbstverständlich verbal der Klasse erklären, ob sie tatsächlich schlecht gebumst hat. Oder sollte sie vielleicht doch lieber nur dem einen Schüler unter vier Augen ihre Unpässlichkeit erklären?

· Man zeigt seine ganze Hilflosigkeit gegenüber diesen kleinen Terroristen und lehrt sie das falscheste überhaupt, nämlich dass sie sich in der Praxis tatsächlich alles erlauben können. Und wehe, es rutscht einem Lehrer tatsächlich mal die Hand aus, dann nutzen diese kleinen Rabauken dies sofort, um sich bei den Eltern über die-sen brutalen Schläger zu beschweren, die den Lehrer dann anzeigen, worauf er ganz getreu dem geltenden Recht verurteilt wird, möglicherweise sogar aus dem Dienst entlassen wird.

· Dies kann ihm sogar schon passieren, wenn er so handelt wie ein Lehrer kürzlich bei uns. Eine 14 Jährige Schülerin, die trotz Rauchverbotes in der Schule von einem Lehrer dabei am offenen Fenster erwischt wurde, wirft die Kippe schnell aus dem Fenster um anschließend zu behaupten, sie habe gar nicht geraucht. Der Lehrer zieht die Schülerin daraufhin am Revers ihrer Jacke zum Fenster (freiwillig kam sie selbstverständlich nicht zum Fenster) und zeigt ihr den auf dem Hof liegenden Glimmstängel. Aus dieser Lächerlichkeit wird ein Riesenfass gemacht, die Schülerin hatte ja plötzlich überall blaue Flecken, sie hatte die Hand des Lehrers bis auf die Knochen gespürt (ein Wunder das sie nicht noch behauptet hat der Lehrer habe sie vergewaltigt). Auch dieser Lehrer wurde verurteilt.

· Ein nüchterner Beobachter, der die heutige Erziehung sachlich bewertet kommt zu dem Schluss, dass es gar keine Erziehung mehr gibt. Eltern und Lehrer stehen hilflos einer Horde unerzogener, zum Teil sogar erheblich gewalttätiger Rabauken gegenüber die sich geradezu krank lachen ob der verzweifelten Versuche der Erwachsenen ausschließlich mit Worten zu erziehen.

· Da finden solche Exzesse statt wie von meiner Frau beobachtet, die zufällig außerhalb des Schulhofes entlang ging, dass 4 ca. 9 jährige Jungens auf dem Schulhof gemeinsam auf ein gleichaltriges, einzelnes Mädchen einhauen und treten. Wenn ich dabei gewesen wäre, wäre ich über den Zaun gesprungen und hätte den vier Flegeln Feuer unterm Hintern gemacht, und zwar nicht verbal. Das wäre dann vielleicht Notwehr gewesen, um dem kleinen Mädchen zu helfen. Bei unserer Rechtsprechung könnte man sich dessen aber in keiner Weise sicher sein. Vielleicht wäre ja auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit von vier Rabauken höher einzustufen als das nur eines Mädchens, das Recht von vieren gegen das Recht nur einer Person?


· Die Beispiele sind unendlich fortzuführen. Sie stammen übrigens alle von Lehren selber.
Tja, so viele mal zu dem, was heute unter Erziehung verstanden wird.

Und wehe, es redet jetzt einer dagegen, dann leihe ich mir den oben beschriebenen kleinen Flegel aus, der es dann auf den Punkt bringt: „Halt`s Maul du Arsch, jetzt rede ich“

Herzlich M. Schneider

C. Offline




Beiträge: 2.639

06.12.2007 10:27
#15 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Obwohl es etwas mühsam ist, möchte ich dann doch darauf einsteigen:



In Antwort auf:
Nach Daten des Statistischen Landesamtes liege der Frauenanteil beim Lehrernachwuchs für Grund- und Hauptschulen bei 85 Prozent, für Sonderschulen bei 82 Prozent. Nach Auffassung Gomolzigs machen Männer um Berufe wie Lehramt an Grundschulen oder Kindergärtner auch deshalb einen großen Bogen, weil es an der Bezahlung und an Aufstiegsmöglichkeiten hapere.


aus Minister fordert Männerquote an Schulen

Nicht die Quotierung ist ausschlaggebend für den hohen Frauenanteil, wie es Pelle und Sparrowhawk behaupten, sondern es hat andere Gründe, wie oben beschrieben. Desweiteren ist Lehramt für Frauen auch von daher attraktiv, weil sich damit Beruf und Familie weitaus besser vereinbaren lassen als in anderen Berufen und der Wiedereinstieg nach einer Geburt viel besser gegeben ist. Es wäre also die frage zu stellen, wie man den Lehrberuf gestaltet, damit er auch für Männer (wieder) attraktiv wird.

Desweiteren ist die Qualität der Stoffvermittlung tatsächlich nicht zwingend vom Geschecht abhängig, zumindest habe ich bisher keine Anhaltspunkte, dass Männer über bessere didaktische Fähigkeiten verfügen als Frauen. Desweiteren ist die Argumentation in Fragen der Erziehung nicht ausreichend untermauert, da sie keine Erklärung für die dramatischen regionalen Leistungsunterschiede gibt. Der Frauenanteil des Lehrkörper an der Regionalen Schule Deidesheim/Wachenheim ist größer als in der Gräfenauschule in Ludwigshafen/Hemshof, trotzdem ist dort kein dramtisches Abfallen der leistungender Jungen festzustellen.

So wünschenswert ein höherer Männeranteil ist, ist der hohe Frauenanteil nicht entscheidend für die Leistungsschwäche von Jungen, es spielen eine Reihe weiterer Faktoren eine Rolle.

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

06.12.2007 11:08
#16 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Liebe ex-blond, lieber Zettel

Ich hab nicht zu allen Dingen Fakten im Rechner, aber zur Kriminalität und zur Schule habe ich Fakten da, was den Problemkreis Ausländerkinder angeht. Auch einige weitere Fakten habe ich im Rechner, anbei unkommentiert zur Meinungsbildung.

· Nur einige Fakten aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Wer Lust hat, mag sie sich unter folgendem link selber ansehen:

· http://www.bka.de/pks/pks1999/p_2_3_3.html

· Ausländeranteil bei Mord ca. 33%
· Rauschgifthandel 62%
· Diebstahl 60%
· Raub 50%
·
Die zwei Nationalitäten mit dem höchsten % Anteil sind dabei Türken und Jugoslawen.

· Man muss sich bei der Bewertung folgendes vor Augen halten: Der Anteil der Ausländer beträgt ca. 10% der Gesamtbevölkerung. Wenn also Ausländer an einem Delikt wie Raub zu 50% beteiligt sind, aber nur ein zehntel der Bevölkerung ausmachen bedeutet es, dass Ausländer 10 mal so häufig wie Deutsche an dem Delikt beteiligt sind. Um diese Fakten herumzureden, wie das SPD und Grüne ewig versuchen ist einfach Unsinn.

· Wir haben heute ca. 3 Mio. Sozialhilfeempfänger, der Anteil der Ausländer ist darin rund dreimal so hoch wie der Anteil Deutscher. Grund, mangelnde Bildung.

· Unter den ausländischen Sozialhilfeempfängern befinden sich nur 10 % EU-Ausländer, aber 80 % Nicht- EU- Ausländer, (9 % Asylberechtigte, 1 % Bürgerkriegsflüchtlinge).

· Die Unterscheidung von Staatsangehörigkeiten macht deutlich, dass nur insgesamt 20 % der arbeitslosen Ausländer aus EU-Staaten stammen, 80 % hingegen aus Nicht-EU-Staaten.

· Erschreckend ist, dass 68 % aller arbeitslosen Migranten in Deutschland zwischen 25 und 45 Jahren alt sind, das heißt in einer Altersgruppe sind, die tendenziell über die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt verfügt. (Alle Zahlen vom Stat. Bundesamt)

· Im Schuljahr 1998/99 hatten von ausländischen Schulabgängern, deren Eltern aus den Anwerbeländern der 60` er Jahre stammen (primär der Türkei):
· 19% überhaupt keinen Schulabschluss (deutsche Schulabgänger: 8%);
· 41% Hauptschulabschluss (deutsche Schulabgänger: 25%);
· 29% Realschulabschluss (deutsche Schulabgänger: 41%);
· 11% Hochschulreife (deutsche Schulabgänger: 26%).

· Bei den Bildungsausgaben liegt Deutschland mit 5,3 Prozent des Bruttoinlandspro-dukts (BIP) unter dem OECD-Mittelwert (5,5 Prozent). Das Bildungsniveau in Deutschland, so Andreas Schleicher von der OECD, stagniere seit den 80er-Jahren.

· Die Quote der Studienanfänger lag 2001 bei 32 Prozent (OECD-Durchschnitt: 47 Prozent). Die Zahl der Studierenden ist rückläufig, obwohl im OECD-Durchschnitt seit 1995 die Zahl in den anderen Ländern um 30 Prozent gestiegen ist. Auch der Anteil von Hochschulabsolventen innerhalb eines Jahrgangs ist in Deutschland recht niedrig, obwohl nach Prognosen in allen modernen Industrienationen der Bedarf an Akademikern noch zunehmen wird.

· Die Zahl der Single-Haushalte der Männer in der Altersgruppe 20 – 40 Jahre liegt schon heute bei 25% mit steigender Tendenz. Insgesamt sind schon heute 37% aller Haushalte Einzelpersonenhaushalte. Zum Vergleich, 34% sind Zweipersonen-haushalte und nur 14% sind Dreipersonenhaushalte. (Stat. Bundesamt)

· Nach aktuellen Studien wollen zwischen 26 und 33 Prozent der Männer in Deutsch-land keine Kinder haben.(Die Daten schwanken, je nach Untersuchung). Die Autorin Meike Dinklage, die dazu Interviews geführt hat, spricht daher schon von einem „Zeugungsstreik“.

· Die gesamten Kosten die der Staat derzeit mit Kindergeld und sonstigen Zahlungen leistet, haben nicht im Geringsten dazu geführt, dass sich jemand im Zweifelsfall für ein Kind entschieden hat. Die Geburten gehen seit Jahren zurück, obwohl es diese Fördergelder gibt. 150 Milliarden Euro gibt das Land jährlich für solche Familienleistungen aus, damit liegt Deutschland international an der Spitze.

· Auch 1996 ist die Zahl der Alleinerziehenden neuerlich angestiegen. Während die Zahl der Alleinerziehenden in Deutschland von 1991 auf 1996 um fast 300.000 gestiegen ist, erhöhte sich die Zahl der in Einelternfamilien lebender Kinder um fast 500.000. Knapp 1,8 Millionen Alleinerziehende mit 2,5 Millionen Kindern unter 18 Jahren gab es in Deutschland 1996.

· Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, gab es im Mai 2000 in Deutschland 332 000 allein erziehende Väter mit Kindern unter 18 Jahren. Das sind knapp zwei Drit-tel (63 %) mehr als im April 1991 (204 000). Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der allein erziehenden Mütter um knapp ein Drittel (31 %) auf 1,7 Mill. zu (1991: 1,3 Mill.). Im Mai 2000 gab es damit fünfmal mehr Mütter, die minderjährige Kinder allein erzogen, als Väter. Das zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus, der europaweit größten jährlichen Haushaltsbefragung zu den Lebens- und Arbeitsverhältnissen in Deutschland.

· Insgesamt wuchsen in Deutschland im Mai 2000 über 2,8 Mil. minderjährige Kinder bei nur einem Elternteil auf, davon 436 000 bzw. 15 % beim Vater und 2,4 Mill. bzw. 85 % bei der Mutter. Bei der Interpretation dieser Daten ist zu berücksichtigen, dass "Allein Erziehende" auch Partner in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft sein können.

· Die Scheidungsrate in Deutschland ist innerhalb der letzten 40 Jahre von 73.000 auf fast das dreifache - 200.000 Scheidungen pro Jahr.

· Von den 70 000 Eheschließungen des Jahres 1996, bei denen mindestens ein Partner Ausländer war, waren 18 % solche zwischen zwei Ausländern. Nur in ei-nem guten Drittel dieser Fälle hatten beide Partner die gleiche Staatsbürgerschaft.


Herzlich M.Schneider

Zettel Offline




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06.12.2007 13:57
#17 Männerberufe, Frauenberufe Antworten

Lieber Sparrowhawk,

Zitat von Sparrowhawk
Vergiß bitte nicht die Gesetzeslage... Bei gleicher Qualifikation hat, de legem, die weibliche Bewerberin vorgezogen zu werden. Da ist, zumindest im Öffentlichen Dienst (und das gilt ja dann für Lehrer), eine Quote gar nicht mehr nötig...

Ist das auch bei der Einstellung von Bewerbern für die Grundschule so? Würde mich interessieren. Uni-Ausschreibungen enthalten in der Regel diese Formel mit der "gleichen Qualifikation"; was angesichts der starken Unterrepräsentation von Frauen vor allem bei den Professoren auch seinen Sinn haben mag. Bei Grundschullehrern wäre es aber absurd, das räume ich ein.
Zitat von Sparrowhawk
Von daher ist es für Männer mitunter sehr unattraktiv, noch auf Lehramt zu studieren, da sie allein aufgrund ihres "gliechgestellten" Geschlechts kaum noch Chancen haben, in diesem Beruf auf wirklich zu arbeiten.

Hm, könnte sein, muß aber nicht. Es gibt eben Berufe - häufig solche, bei denen der "Umgang mit Menschen" im Vordergrund steht -, die für Frauen (statistisch, nicht im Einzelfall!) attraktiver sind als für Männer.

Es gibt nun einmal mehr Erzieherinnen als Erzieher, mehr Psychologinnen als Psychologen, mehr Ernährungsberaterinnen als Ernährungsberater. Nicht, weil da besonders heftig gleichgestellt würde, sondern weil eben mehr Frauen das werden wollen als Männer.

So, wie es trotz aller Gleichstellung unter den Ingenieur-Studenten immer noch viel mehr männliche als weibliche gibt, unter den Physik-Studenten usw.

Das heißt nicht, daß es nicht auch Männer gibt, die gern mit kleinen Kindern Lieder singen und basteln. Es heißt nicht, daß es nicht auch Frauen gibt, die gern Maschinen konstruieren.

Nur sind die eben seltener als die des jeweils anderen Geschlechts, die sich dafür interessieren.

Und bisher hat mir noch niemand erklären können, was daran schlimm sein soll. Schlimm wäre es, wenn man einer Frau, die Ingenieurin werden oder einem Mann, der Hebamme werden möchte, Steine in den Weg legte.

Aber das gilt ja schon längst nicht mehr. Zumindest für die Frau, die Ingenieurin werden möchte.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




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06.12.2007 14:09
#18 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Lieber M. Schneider,

das, was Sie schreiben, stelle ich ja gar nicht in Abrede. Es ist ja ein Thema, das im Augenblick massiv in der öffentlichen Diskussion ist.

Nur, lesen Sie bitte noch einmal das von Pelle, das ich zu diesem Punkt kritisiert hatte: "Frauen werden oft ohne Eignung als Lehrerin eingestellt, nur um irgendwelche Quoten zu erfüllen. Etliche Schulen sind inzwischen in rein weiblicher Hand".

Daß Frauen ohne Eignung als Lehrerinnen eingestellt werden, habe ich bestritten. Das hat ja nichts damit zu tun, daß sie als Frauen nicht in derselben Weise Vorbilder für Jungen sein können wie Lehrer (was natürlich umgekehrt genauso gilt- auch Lehrer sind keine so gute Vorbilder für Mädchen wie Lehrerinnen).

Und zweitens habe ich bestritten, daß Lehrerinnen schlechteren Unterricht machen als Lehrer. Das ist ebenfalls etwas ganz anderes als die Vorbild-Funktion.

Und auch etwas anderes als die Vermittlung weiblicher Werte und die Unterdrückung männlichen Verhaltens. Da gibt es ein großes Problem, das stimmt.

Das allerdings liegt nicht, vielleicht nicht einmal primär, am Geschlecht der Lehrer. Es liegt viel mehr an Richtlinien und Lehrplänen, die z.B. idiotischerweise Handarbeitsunterricht für Jungen vorsehen.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




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06.12.2007 14:12
#19 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Dear C.,

ich habe erst M. Schneider geantwortet und dann erst eben deine Antwort gelesen. Hätte ich es vorher getan, dann hätte ich mich kürzer fassen können, denn ich stimme mit allem überein, was du schreibst.

Herzlich, Zettel

Feynman ( gelöscht )
Beiträge:

06.12.2007 14:26
#20 RE: Männerberufe, Frauenberufe Antworten
In Antwort auf:
So, wie es trotz aller Gleichstellung unter den Ingenieur-Studenten immer noch viel mehr männliche als weibliche gibt, unter den Physik-Studenten usw.

Stimmt, immer noch 80 - 90% Männeranteil beim Physikstudium.

In der HTL hatte ich 6 (haha) Jahre das Vergnügen eine Klasse mit 100% Burschenanteil zu besuchen, in der ganzen Abteilung (Elektrotechnik), mehrere hundert Schüler gab es zeitweilig nur ein Mädchen. Andere Abteilungen hatten aber 20-30% Mädchenanteil. Weibliche Lehrer hatte ich in meiner HTL-Laufbahn nur 3.
M.Schneider Offline



Beiträge: 672

06.12.2007 14:39
#21 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Lieber Zettel

Nur, lesen Sie bitte noch einmal das von Pelle, das ich zu diesem Punkt kritisiert hatte: "Frauen werden oft ohne Eignung als Lehrerin eingestellt, nur um ir-gendwelche Quoten zu erfüllen. Etliche Schulen sind inzwischen in rein weiblicher Hand".

Sie haben recht ich habe mich natürlich ausschließlich auf die Folgen der Verweiblichung des Lehrkörpers bezogen.

Dass Frauen oft ohne Eignung als Lehrerin eingestellt würden würde ich so pauschal nicht sagen.

Was sicherlich gilt, das ist die Quotenregelung im öffentlichen Dienst und die besagt, wenn zwei gleich qualifizierte Bewerber auftreten, einer männlich, einer weiblich, dann ist dem weiblichen Bewerber der Vorzug zu geben.
Übrigens hat dagegen schon ein männlicher Bewerber, der durch die obige Regelungen nicht zum Zuge kam erfolgreich beim Europäischengerichtshof gestritten.

Nun gut, das mit der Eignung ist natürlich sehr schwierig.
Ich kenne mich nicht genau im Studiengang der Lehrer aus. Es wäre aber sehr wohl mal interessant zu fragen, wo die Eignung eines angehenden Lehrers oder Lehrerin abgesehen von den normalen Stoffprüfungen erfolgt.

Den pädagogischen Stoff zu beherrschen ist sicherlich eine Grundvoraussetzung aber es ist zu fragen was sollte der Lehrkörper darüber hinaus an Fähigkeiten mit sich bringen?
Darauf könnte die Frage von Pelle natürlich durchaus hinauslaufen.

Und in diesem Punkt kann ich durchaus mit einigen Beispielen dienen, übrigens wieder im Bereich ADS, die mich zu dem Schluss kommen lassen, dass die betreffende Lehrerin besser hätte keine sein sollen.

Übrigens stimme ich der Aussage von C. nicht zu.

...ist der hohe Frauenanteil nicht entscheidend für die Leistungsschwäche von Jungen..

Es mag zwar durchaus noch weitere Gründe geben, aber die Kausalität zwischen Leistungsabfall von vielen Jungens wenn sie von einer Lehrerin unterrichtet werden ist klar gegeben, ich habe dafür eine ganze Reihe Praxis Beispiele, leider auch eins bei meiner Schwester.

Herzlich M. Schneider

Frankfurter Offline



Beiträge: 233

06.12.2007 15:37
#22 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

Liebe Leser,

dass die Feminisierung des Lehrkörpers und des Unterrichts sehr problematisch für Knaben ist, wird zwischenzeitlich von keinem ernstzunehmenden Erziehungswissenschaftler mehr bestritten. Es wird sogar immer mehr die Forderung nach getrennten Unterricht/Schulen für Mädchen und Jungen laut. Wobei Jungs von Lehrern und Mädchen von Lehrerinnen unterrichtet werden sollen.

Der Begriff "Asozial" ist natürlich nicht politisch korrekt, aber ich meine zu erahnen, wen Pelle damit meint. Dies hat übrigens nichts mit dem Einkommen oder Bildungsgrad der Gemeinten zu tun. Nach Meinung nach, gibt es in unserer Gesellschaft eine immer grösser werdend Bevölkerungsgruppe, die sich für nicht mehr interessieren, ausser ihren Alkohol- und Fernsehkonsum. Die überspitzt ausgedrückt, Tag und Nacht mit der Bierflasche in der Hand vor dem Fernsehen sitzen. Die unglücklichen Kinder dieser Eltern werden morgens ohne Frühstück und Pausenbrot, wenn sie denn geweckt werden, in die Schule geschickt. Für die Hausaufgaben und schulischen Erfolg interessiert sich "zu Hause" sowieso niemand. Dies gilt gleicherweise für alle anderen Aspekte, die eine Erziehung ausmachen. Eine treffende und zugleich politische korrekte Bezeichnung für diese Gruppe fällt mir nicht ein.

H.C. ( gelöscht )
Beiträge:

06.12.2007 15:44
#23 RE: Plädoyer für das gegliederte Schulsystem Antworten

Du hast mich ein wenig falsch verstanden. Ich stehe gar nicht für irgendeine Art Gesamtschule, meine Vorstellung eines Schulsystems sieht ohnehin gänzlich anders aus, als man sich das hier so vorstellen mag. Ich wäre zum Beispiel für altersübergreifende Klassen. Sprich Klasseneinteilung nach Leistungsvermögen, nicht nach Alter. Egal ob das nun auf einer Haupt/Real -schule, oder auf einem Gymnasium geschieht.

Worauf ich hinaus wollte war die Lage der Hauptschüler, die sich meist schon frühzeitig abgestempelt und ohne Perspektive auf eine ausreichend abgesicherte Zukunft sehen. Mal ganz von den familiären Bedingungen abgesehen. Den zweiten Bildungsweg schlagen doch ohnehin nur wenige ein und da braucht es bei vielen schon harte Überzeugungsarbeit.

Zu sagen wir stecken alle zusammen auf eine Schule solange wie möglich ist ein Quatsch, damit werden mal wieder nur die Wirkungen und nicht die Ursachen bekämpft, die Ursachen liegen doch woanders.

C. Offline




Beiträge: 2.639

06.12.2007 17:25
#24 RE: Zettels Meckerecke: PISA, Moslems und die finnische Sauna Antworten

In Antwort auf:
Es mag zwar durchaus noch weitere Gründe geben, aber die Kausalität zwischen Leistungsabfall von vielen Jungens wenn sie von einer Lehrerin unterrichtet werden ist klar gegeben


Was aber nicht zwingend bedeutend muss, dass dieser Leistungsabfall bei einem Lehrer nicht gegeben wäre, da es durchaus noch weitere Gründe gibt.

Wie schreibt Zettel so schön:

In Antwort auf:
Warum glauben sie das, diese "Experten"? Haben sie Daten, die das belegen oder wenigstens wahrscheinlich machen? Sie haben keine



Es könnte ja auch daran liegen, dass Jungs keine Tagebücher oder Briefe schreiben, weniger lesen etc.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.12.2007 17:45
#25 Das Problem sind nicht weibliche Lehrer, sondern feminisierende Erziehungsziele Antworten
Lieber Frankfurter,
Zitat von Frankfurter
dass die Feminisierung des Lehrkörpers und des Unterrichts sehr problematisch für Knaben ist, wird zwischenzeitlich von keinem ernstzunehmenden Erziehungswissenschaftler mehr bestritten. Es wird sogar immer mehr die Forderung nach getrennten Unterricht/Schulen für Mädchen und Jungen laut. Wobei Jungs von Lehrern und Mädchen von Lehrerinnen unterrichtet werden sollen.

Ja, diese Forderung gibt es, diese Probleme gibt es.

Wobei sich seltsamerweise die Männer, die jetzt fordern, wieder getrennt zu unterrichten und Jungen von männlichen Lehrern unterrichten zu lassen, einfach die uralte Forderung von Feministinnen mit umgekehrtem Vorzeichen zu eigen machen.

Ich habe beides erlebt - gemischte Schulen und reine Jungenschulen. Im gemischten Unterricht ging es ungleich angenehmer zu. Weniger gelernt wurde nicht, aber die Anwesenheit der Mädchen bremste die Aggressionen der Jungen, und die Anwesenheit der Jungen bewahrte die Mädchen davor, zickig zu werden.



Meines Erachtens ist das Geschlecht der Lehrer ein Randproblem. Mädchen sind jahrhundertelang von Männern unterrichtet worden, ohne daß das ihrer weiblichen Identität geschadet hätte.

Weit wichtiger sind, um das nochmal zu sagen, die Lernziele und die Lehrinhalte. Das Problem ist das Ideal des feminisierten Jungen, das vielen Lehrplänen zugrundeliegt und das viele von der Frauenbewegung affizierte Lehrerinnen praktizieren.

Also - wie M. Schneider das richtig geschildert hat - die Sanktionierung jeder Art von Aggression, wie sie nun mal heranwachsende Jungen haben. Diese armen Schüler sollen Nähen lernen, und man vermiest ihnen, als Cowboys oder Astronauten mit Wasserpistolen oder funkensprühenden Laserwaffen um sich zu ballern!

Ich stelle mir das mit Schaudern vor, wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke. Ich gehörte nicht gerade zu den Rabauken, aber was habe ich alles an Zündplättchen-Pistolen gehabt, wie oft war ich zum Karneval Cowboy oder Indianer, wie toll war es, Flitzebogen und Streitaxt zu basteln!

Daß das alles den Jungen von ideologisch verblendeten PädagogInnen vermiest wird und sie stattdessen zu sanften Umweltschützern dressiert werden sollen - darin, lieber Frankfurter, sehe ich das Problem.

Herzlich, Zettel
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