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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 5 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.12.2007 03:59
Die Deutschen und das Atom (5): Verursachen AKWs Leukämie bei Kindern? Antworten

Ein paar Daten aus einer noch gar nicht publizierten Untersuchung gelangen an die Öffentlichkeit - und schon wimmelt es von Stellungnahmen von Politikern.

Von denen keiner die Daten kennt, über die er redet; von denen keiner die Kompetenz hat, das zu beurteilen, das er bewertet.

Was ich über die Untersuchung herausfinden konnte, die soviel Wirbel macht, steht - gekürzt, aber immer noch a bisserl lang geworden - hier.

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

10.12.2007 10:16
#2 RE: Die Deutschen und das Atom (5): Verursachen AKWs Leukämie bei Kindern? Antworten

Aber, aber, lieber Zettel

Ein paar Daten aus einer noch gar nicht publizierten Untersuchung gelangen an die Öffentlichkeit - und schon wimmelt es von Stellungnahmen von Politikern.

Von denen keiner die Daten kennt, über die er redet; von denen keiner die Kompetenz hat, das zu beurteilen, das er bewertet.


Da verwechseln Sie aber Politik und Öko mit Wissenschaft. Seit wann braucht Politiker und Ökos Fachkompetenz?

Die haben doch das Fachbuch für Ökoaktivisten, nachzulesen hier:


http://83273.homepagemodules.de/t807f5-K...ozialstaat.html

Herzlich M. Schneider

Pelle ( Gast )
Beiträge:

10.12.2007 20:21
#3 RE: Die Deutschen und das Atom (5): Verursachen AKWs Leukämie bei Kindern? Antworten

Zumal das Ganze ja in Deutschland, mit seiner ausgeprägten Technikfeindlichkeit, auf fruchtbaren Boden stößt.

Im Übrigen halte ich die Aussage, dass deutsche AKW's irgendeine Krebsrate messbar erhöhen, für groben Unfug. Aber warten wir mal ab, was jetzt im Anschluss noch an seriösen Untersuchungen veröffentlicht wird.

Herzlichst
-Pelle

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.12.2007 10:09
#4 Technikfeindlichkeit in Deutschland Antworten

Zitat von Pelle
Zumal das Ganze ja in Deutschland, mit seiner ausgeprägten Technikfeindlichkeit, auf fruchtbaren Boden stößt.

Diese Technikfeindlichkeit, lieber Pelle, hat ja zum Glück in Deutschland keine Tradition.

Ganz im Gegenteil.

Schon im oft geschmähten Biedermeier gab es ein großes Interesse an dem, was damals alles an Technik im Werden war. Ab 1833 erschien das "Pfennigmagazin", das jede Menge Berichte über neue naturwissenschaftliche Entdeckungen, neue Erfindungen enthielt. (Es gab mal einen Reprint, den ich mit großem Interesse "durchgearbeitet" habe). Das hatte eine Riesenauflage für damalige Verhältnisse, vergleichbar der "Gartenlaube".

Dann, in den Gründerjahren, war Deutschland geradezu technikversessen. Das setzte sich bis in die ersten zwei Drittel des Zwanzigsten Jahrhunderts fort. Die Radiobastler der Zwanziger Jahre zum Beispiel, die Automobil-Begeisterung in dieser Zeit, der Zeppelin, der "Schienenzepp" usw.

Das war so, bis eben auch in diesem Bereich die 68er Zeit und ihre Nachwirkungen eine Wende herbeiführten.

Auf einmal war es nicht mehr "in", Radios zu basteln (wie das ein Schulfreund von mir noch mit Leidenschaft gemacht hatte) oder mit einem "Kosmos"-Baukasten zu hantieren. Und es wurde schick, ironisch lächelnd einzugestehen, daß man in der Schule schlecht in Mathematik oder Physik war.

Nicht nur die Atomtechnologie, sondern ja auch die Computertechnologie wurde anfangs verteufelt. Die wenigen, die sich in den siebziger, achtziger Jahren mit Computern befaßten, galten als eine Art Autisten.

Das hat sich erst mit dem Internet geändert, und mit der sonstigen Nutzung von Rechnern durch jedermann.

Und auch sonst, lieber Pelle, habe ich den Eindruck, daß wir Deutsche zu unserer traditionellen Technikfreundlichkeit zurückkehren.

Wozu vielleicht auch die Wiedervereinigung beigetragen hat. Denn zu dem wenigen, was man Gutes über die DDR sagen kann, gehört, daß es dort diese Technikfeindlichkeit niemals gegeben hat.

Und zum Interesse an Technik gehört ja immer auch das Interesse an den Naturwissenschaften. Darüber, daß diese die Jugend wieder zunehmend interessieren, hatte der "Spiegel" ja letzte Woche eine Titelgeschichte.

Herzlich, Zettel

vivendi Offline



Beiträge: 663

11.12.2007 10:58
#5 RE: Die Deutschen und das Atom (5): Verursachen AKWs Leukämie bei Kindern? Antworten

Diese Art der "Science by Press Release" ist offenbar dort üblich, wo es darum geht, zielgerichtet Angst und Schrecken zu verbreiten. Eine nachträgliche Analyse zeigt dann oft Fehler in den Studien. Aber Hauptsache die schreckerregenden "Fakten" wurden in den Medien verbreitet. Nachträgliche Korrekturen oder Gegendarstellungen - wenn überhaupt vorhanden - finden den Weg dann nicht mehr in die Medien.

Beispiele:
- http://tobaccoanalysis.blogspot.com/2007...nal-health.html
Die Studie basierte auf der Beobachtung von wenigen "ausgewählten" (cherry picking) Krankenhäusern und wurde durch die offiziellen landesweiten Statistiken widerlegt.

- http://tobaccoanalysis.blogspot.com/2006...admissions.html
Die ursprüngliche Pressemitteilung sprach von einer Abnahme der Fälle um 60%. Als die Studie dann tatsächlich publiziert wurde, fand man nur noch die Zahl von 40%. Und selbst diese Zahl wurde in wissenschaftlichen Kreisen als absurd und falsch bezeichnet.

- http://junkfoodscience.blogspot.com/2007...ss-release.html

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.12.2007 12:08
#6 RE: Die Deutschen und das Atom (5): Verursachen AKWs Leukämie bei Kindern? Antworten

Liebe(r) vivendi,

danke für diese interessanten Beispiele!

Ja, genauso ist es. Eines der drastischsten Beispiele war die Pressekonferenz, auf der Pons und Fleischmann verkündeten, ihnen sei die kalte Kernfusion gelungen.



Allerdings könnten im jetzigen Fall die Dinge etwas anders liegen. Ich habe bisher nicht herausgefunden, welche Informationen der SZ eigentlich vorlagen, als sie ihren Artikel brachte. Jedenfalls scheint Frau Blettner keine Presskonferenz gegeben zu haben.

Wie tragfähig die Daten sind, kann man jetzt wohl nicht beurteilen, solange die Untersuchung nicht publiziert ist.

Als ich angefangen habe, zu diesem Thema zu recherchieren, hatte ich eigentlich damit gerechnet, daß es sich um eine der vielen wissenschaftlich fragwürdigen "Untersuchungen" à la Schmitz-Feuerhake handeln würde, die durch wissenschaftlich ernstzunehmendere Untersuchungen nicht bestätigt wurden.

Aber ich habe mich dann überzeugt, daß Frau Blettner eine auf diesem Gebiet bestens ausgewiesene Wissenschaftlerin ist. Und die Untersuchung scheint, soweit ich das beurteilen kann, keine offensichtlichen methodischen Mängel aufzuweisen.

Andererseits - deutsche AKWs dürften in dieser Hinsicht ja nicht anders sein als andere. Also wäre es doch eigentlich angezeigt, mit aggregierten Daten zu arbeiten. Anscheinend hat sich aber noch niemand die Mühe gemacht, die Ergebnisse aller Untersuchungen zu diesem Thema zusammenzufassen.

Dann würde man vielleicht klarer sehen.

Herzlich, Zettel

PS: Willkommen im "kleinen Zimmer"!

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