Frau Käßmann ist wirklich eine ganz spezielle Person und Persönlichkeit. Immer, wenn ich ihr zuhöre, denke ich bei jedem Halbsatz "Nein, eigentlicht nicht" (ein bisschen wie bei Claudia Roth) und nehme mir endlich den Kirchenaustritt vor.
Zitat Das zitierte AfD-Programm spricht nur von aktivierender Familienpolitik und mehr Geburten bei der "einheimischen" Bevölkerung. Und ist dabei kaum zu unterscheiden von gängigen Forderungen etablierter Bundestagsparteien - "einheimisch" sind ja auch Deutsche mit Migrationshintergrund
Wenn man das Wahlprogramm aufmerksam liest, wird klar, dass eben keine Deutschen mit Migrationshintergrund gemeint sind, denn etwas weiter steht:
Zitat Dass die Geburtenrate unter Migranten mit mehr als 1,8 Kindern deutlich höher liegt als unter deutschstämmigen Frauen, verstärkt den ethnisch-kulturellen Wandel der Bevölkerungsstruktur.
Zitat "KÄSSMANN NUTZT BIBELARBEIT ZU ATTACKE GEGEN AFD
Berlin. Die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann hat in einer Bibelarbeit auf dem Kirchentag in Berlin die AfD angegriffen. Die Forderung der rechtspopulistischen Partei nach einer höheren Geburtenrate der "einheimischen" Bevölkerung entspreche dem "kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten", sagte die ehemalige hannoversche Landesbischöfin am Donnerstagmorgen. "Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern: 'Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht'", kritisierte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter tosendem Beifall."
********** Mal Tacheles. Wofür die AfD steht und was sie beschlossen hat, steht im Grundsatzprogramm. Die Vollfassung umfasst 189 Seiten, beschlossen auf dem Bundesparteitag in Stuttgart am 30.04./01.05.2016. Gliedert sich in 14 Themen, Nr. 6 betrifft "Familien und Kinder", Seiten 76 bis 87. Schicken die einem gerne zu, wer eine Suchmaschine bedienen kann, findet das auf dem Netz. Der Punkt ist: Was Frau Käßmann hier moniert, findet sich da nicht. Kein einziger Satz, der auch nur in diese Richtung geht. Der entscheidende Passus findet sich auf S. 82.
"Um den Auswirkungen dieses markanten demographischen Trends entgegenzuwirken, setzen die derzeitigen Regierungsparteien auf eine fortgesetzte, von Bedarf und Qualifikation abgekoppelte Masseneinwanderung hauptsächlich aus islamischen Staaten. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass insbesondere muslimische Migranten in Deutschland ur ein unterdurchschnittliches Bildungs- und Beschäftigungsniveau erreichen. Dass die Geburtenrate unter Migranten mit mehr als 1,8 Kinder pro Frau deutlich höher liegt als unter deutschstämmigen Frauen, verstärkt den ethnisch-kulturellen Wandel der Bevölkerungsstruktur.
"Der Versuch, diese Entwicklungen über noch mehr Einwanderung zu kompensieren, birgt durch mangelnde Integration und Kettenmigration insbesondere in den großen Städten die Gefahr, dass sich weitere Parallelgesellschaften bilden. Durch das sich Ausbreiten de konfliktträchtigen Multi-Minoritätengesellschaften erodieren er soziale Zusammenhalt, das gegenseitige Vertrauen und die öffentliche Sicherheit als unverzichtbare Elemente eines stabilen Gemeinwesens. Der durchschnittliche Bildungsstand wird weiter sinken.
"Durch eine größere Wertschätzung der Elternarbeit sowie einer Bildungs- und Familienpolitik, die sich an den Bedürfnissen von Familien orientiert und junge menschen zur Familiengründung ermutigt, soll die Geburtenrate mittel- bis langfristig wieder ein tragfähiges Niveau erreichen. Die Lücke zwischen Kinderwunsch, den nach wie vor 90 Prozent der jungen Deutschen hegen, und der Zahl der geborenen Kinder soweit wie möglich zu schließen, sehen wir als zentrale politische Aufgabe."
2. 28. Mai 18:07
Zitat Zur Präzisierung der Causa Käßmann.
Archi W. Bechlenberg 28. Mai um 18:00 · Ich habe mir die (übermenschliche) Qual angetan, den gesamten Text von Margots Bibelarbeit zu lesen. Es tauchen nämlich vereinzelt Meinungen selbst kritischer Leute auf, man tue ihr mit dem Zitat Unrecht. Es sei mal wieder aus dem Zusammenhang gerissen.
(Spoiler: tut sie nicht.) Was hat sie gesagt? Sie zitiert zunächst aus dem Afd Programm :
„Den demografischen Fehlentwicklungen in Deutschland muss entgegengewirkt werden. Die volkswirtschaftlich nicht tragfähige und konfliktträchtige Masseneinwanderung ist dafür kein geeignetes Mittel. Vielmehr muss mittels einer aktivierenden Familienpolitik eine höhere Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung als mittel- und langfristig einzig tragfähige Lösung erreicht werden.“
Das kommentiert sie so: "Keine Frage mehr, jetzt ist es klar. Frauen sollen Kinder bekommen, wenn sie „biodeutsch“ sind. Das ist eine neue rechte Definition von einheimisch gemäß dem so genannten kleinen Arierparagraphen der Nationalsozialisten: zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern. So einfach klein und eng können selbst die Neonazis sich die Welt im Jahr 2017 nicht malen."
So weit, so käse.
Im Zitat aus dem Afd Programm taucht nirgendwo der Begriff biodeutsch auf. Es ist die Rede von der einheimischen Bevölkerung. Dazu gehören zum Beispiel die Kowalskis, die Paselackis, die Romeros, die Gonzales, die Wangs und Phongs, die Duponts und Kovacs und di Napolis. Alles Einheimische, die in Deutschland leben, längst die deutsche Nationalität haben und das Land prägen, schätzen, vielleicht sogar lieben. Von biodeutsch ist nur im Meisenheim der frommen Frau die Rede.
Noch bemerkenswerter ist für mich die Tatsache, dass Käßmanns Satz, da wisse man, woher die braune Gesinnung komme, im Transkript der Rede auf der Website der EKD nicht vorhanden ist (siehe oben) Ich denke nicht, dass man ihr den in den Mund gelegt hat und gehe davon aus, dass man diesen entfernt hat, um zu retten, was nicht mehr zu retten ist.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
"Gastwirt muss nach AfD-Wahlparty schließen Türen beschmiert, Reifen zerstochen, Pferdemist abgeladen: Nach massiven Drohungen hat ein Gastwirt aus Schleswig-Holstein sein Lokal geschlossen. Er hatte der AfD Räume für Wahlkampfpartys vermietet."
Deutschland ist tatsächlich wieder in der Hand von Faschisten. Aber das ist nicht die AfD.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Nobster im Beitrag #3Wenn man das Wahlprogramm aufmerksam liest, wird klar, dass eben keine Deutschen mit Migrationshintergrund gemeint sind, denn etwas weiter steht:
Guter Punkt. Obwohl das nicht ganz eindeutig ist - denn da geht es um Kultur, nicht um Sozialsysteme. Wahrscheinlich spiegelt das auch gewisse Widersprüche wieder, die es zu diesem Punkt in der AfD gibt. Da gibt es einerseits Vollpfosten wie diesen Weber, aber andererseits machen da ja durchaus einzelne Leute "mit Migrationshintergrund" mit. Mein Eindruck ist, daß für die meisten AfDler gut integrierte Migranten kein Problem sind. Wenn jemand deutsch spricht (und seine Kinder so aufzieht), arbeitet und die Moschoee meidet, dann ist die Abstammung egal. Teile der Partei sehen das natürlich anders.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #5Und ich ergänze mal eine Meldung von heute
Die nichts mit dem Thema zu tun hat ...
Zitat Deutschland ist tatsächlich wieder in der Hand von Faschisten.
Nein. Es gibt diverse Arten von Faschisten in Deutschland, und die werden insgesamt zu wenig strafrechtlich belangt. Aber Deutschland ist NICHT in der Hand von Faschisten.
Zitat Aber das ist nicht die AfD.
Das ist nicht nur die AfD. Es geht Faschisten bei der AfD, es gibt welche bei den Islamisten, es gibt welche bei der Antifa, es gibt welche bei den Fußball-Hooligans. Pack dieser Art wird es auch immer geben. Wir haben ein gewisses Vollzugsdefizit bei Polizei und Justiz, aber das ist eher ein Problem der zweiten Priorität.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #5Und ich ergänze mal eine Meldung von heute
Die nichts mit dem Thema zu tun hat ...
Zitat Deutschland ist tatsächlich wieder in der Hand von Faschisten.
Nein.
Doch, ich folge Franks Urteil bis eine Kanzlerin und andere 'überzeugte' Demokraten solche Vorkommnisse öffentlich bis aufs Schärfste verurteilen, und bis solche Straftäter (ist ja nicht der erste Anschlag) so verfolgt werden, dass es überzeugt. Es geht nicht nur um Sachbeschädigung, sondern um Terror, auch wenn bisher keine Menschenleben zu beklagen waren.
Zu 'Überzeugten' Demokraten müsste auch eine Frau Käßmann gehören.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #5Deutschland ist tatsächlich wieder in der Hand von Faschisten.
Es müßte heißen: "Die BRD ist in der Hand von Faschisten." Beides ist DDR-Sprache. Faschismus ist eine Weltanschauung, die es so nur in Italien gab und geben konnte, weil sie Irredentismus mit nostalgischer Verklärung des römischen Kaiserreiches verknüpfte. In den 20er und 30er Jahren kam aber kommunistischen Ideologen (vor allem der spätere bulgarische Kommunistenzar Georgi Dimitrov) die italienische Selbstbezeichnung gerade recht, um sie Gruppen überzustülpen, die man nicht mit deren Selbstbezeichnung benennen wollte, weil sie zu sehr an den eigenen Namen erinnerte: National-Sozialisten.
Und in der Musik gibt es natürlich einen speziellen Faschismus, von dem selbst der berühmteste Thomaskantor überzeugt war.
Zitat von R.A. im Beitrag #1Viel Aufregung mit sehr wenig Substanz.
Vielen Dank, mal den Zitaten "nachzujagen". Da kommen einem die weltanschaulich-politischen Diskussionen vor wie ein Dialog in einem Loriot-Film oder wie ein Dialog mit einem Chatterbot, der seine Entgegnung nur so auswählt, daß sie ein Stichwort des Gegenüber aufgegriffen wird. Angeblich soll es auf Twitter schon angeregte Diskussionen von engagierten SPD-Mitgliedern mit Chatterbots gegeben haben.
Zitat von Martin im Beitrag #8Doch, ich folge Franks Urteil
Sie und Frank mögen einem solchen Urteil folgen. Dadurch wird es aber nicht richtig.
Deutschland ist ein moderner, funktionierender, freiheitlich verfasster Rechtsstaat, mit einer in freien Wahlen legitmierten Regierung. Bei allem was verbesserungswürdig sein mag, ist die Behauptung Deutschland sei in der Hand von Faschisten - zumindest was meine persönliche Wahrnehmung betrifft - inhaltlich sehr nahe an Hetze und die hat keinen Platz in ZkZ. Ich bitte daher diesbezüglich mit solchen Formulierungen hier im Forum etwas zurückhaltender umzugehen. - Danke.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
'Modern' ist wertfrei, 'freiheitlich verfasst' so, wie das unter des Westmächten nach dem Krieg möglich war (daher Grundgesetz und nicht 'Verfassung'). Bleibt die Frage nach 'funktionierend'.
Sie, lieber nsn, mögen Wahlen für frei halten, bei denen eine Partei durch Verbreitung von Angst und Schrecken an der Ausübung ihrer Versammlungsaktivitäten behindert wird, oder gar Vertreter direkt Gewalt erleiden. Nicht zu reden davon, dass allein Mitgliedschaft zu beruflichen Ausschlüssen führt, systematsisch Wahlplakate entfernt werden, usw.. Ich nicht. Für Sie ist das vielleicht das, was Sie als 'modern' bezeichnen, denn so etwas gab es vor - sagen wir mal - 40 Jahren nicht.
'Funktionierender Rechtsstaat' heißt für mich, dass die Exekutive diese Art Terror mit allen Mitteln verfolgt. Dass dies nicht geschieht kann ich zwar stark vermuten, aber nicht beweisen. Was ich aber beweisen kann, das ist, dass es von Seiten unserer Regierung keine Verlautbarung / Distanzierung zu solchen Vorfällen gibt - eine Sache, die die Öffentlichkeit regelmäßig von den Muslimverbänden einfordert, wenn es zu einem islamistischen Anschlag gekommen ist. Und wir reden über eine Regierung, die bei der Veröffentlichung eines Buches (Thilo Sarrazin) schnell mit Distanzierungen in die Öffentlichkeit geht.
Ich möchte Franks Urteil insofern einschränken, als dass die erwähnte Form von Terror bisher den Südwesten nicht erreicht hat. Vielleicht liegt es daran, dass sich der Aktionsradius der Antifa(schisten) um Berlin konzentriert. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass im Südwesten Polizei und Aufklärung ihren Namen noch verdienen. Funktionsfähige Exekutive ist aber Teil eines funktionsfähigen Rechtsstaats.
Übrigens hatte ich nicht den Eindruck, dass Frank feindselige Stimmung gegen den Staat erzeugen (Hetze), sondern dass er sein resignierendes Urteil zum Ausdruck bringen wollte. Dagegen wird der Staat bei mir dieses Jahr wieder feindselige Stimmung erzeugen, wenn er mir meinen Steuerbescheid zustellt, und wenn ich im Hinterkopf habe, für welchen Unsinn ich dann bezahlen muss. Mal überlegen, ob ich dem FA Hetze vorwerfe .
Zitat von R.A. im Beitrag #7Die nichts mit dem Thema zu tun hat ...
Doch. Weil es eine weitere Facette zum Thema Öffentliches Meinungsklima und staatlich nicht nur toleriertem, sondern gefördertem Agitprop ist, mit klar erkennbarer Stoßrichtung, unter Mißachtung aller "Neutralität" und freien Meinungsbildung. War u.a, triviales Beispiel, beim Abschlußauftritt der AfD am Samstag vor der LTW mit Frau Petry in Münster zu studieren. Vor der Aula des Fhr.v.Stein-Gymnasiums die gesamte Schülerschaft zwischen 10 und 14 versammelt (die Westfälischen Nachrichten haben 400 gezählt) mitsamt komplettem Lehrerkollegium; mehr als 2 Stunden lang im Stakkato gellend "Nazis raus! Nazis raus! Nazis raus! Nazis raus! Nazis raus! Nazis raus! Nazis raus!" skandierend. War sogar recht lustig. Ich leg das mal unter #deutscheLeitkultur ab. Aber es zeigt, wohin die Reise geht.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Martin im Beitrag #12 'freiheitlich verfasst' so, wie das unter des Westmächten nach dem Krieg möglich war (daher Grundgesetz und nicht 'Verfassung').
Das ist eine überaus merkwürdige Formulierung und soll wohl unterstellen, daß unsere Verfassung freiheitlicher gewesen wäre, aber die Alliierten hätten das verhindert. Das wäre eine ziemlich realitätsferne Vermutung.
Ansonsten: Unbeschadet krimineller Antifa-Aktivitäten sind die Wahlen in Deutschland frei und legitim und das abzustreiten ist für mich ein ähnlich indiskutables Thema wie die Reichsflugscheiben.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #13Weil es eine weitere Facette zum Thema Öffentliches Meinungsklima und staatlich nicht nur toleriertem, sondern gefördertem Agitprop ist ...
Zu diesem Thema mag der Beitrag gepaßt haben.
Das war aber nicht das Thema meines Artikels. Da ging es falsche Zitate und blinde Hysterie von diversen Seiten. Und um die EKD und ihr Bibelverständnis.
Ich bin es ziemlich leid, daß jede Diskussion hier im Forum über kurz oder lang in Richtung "Deutschland-geht-unter-und-mimimi-die-arme-AfD-wird-unterdrückt" kippt. Gibt doch genügend Internetforen, in denen sich die AfD-Fans gegenseitig in ihrer Empörung darüber bestätigen können.
Zitat von Martin im Beitrag #12 'freiheitlich verfasst' so, wie das unter des Westmächten nach dem Krieg möglich war (daher Grundgesetz und nicht 'Verfassung').
Das ist eine überaus merkwürdige Formulierung und soll wohl unterstellen, daß unsere Verfassung freiheitlicher gewesen wäre, aber die Alliierten hätten das verhindert. Das wäre eine ziemlich realitätsferne Vermutung.
Nein, ich habe nichts vermutet. Ich beziehe mich auf Aussagen wie diese: http://www.kas.de/wf/de/33.16614/ Ohne den Einfluss der Amerikaner hätte ein Grundgesetz auch unschöner ausfallen können. Freiheitlich möchte ich einen solchen Einfluss aber nicht uneingeschränkt bezeichnen, auch wenn darüber von zivilen Parlamenten abgestimmt wurde.
Zitat Ansonsten: Unbeschadet krimineller Antifa-Aktivitäten sind die Wahlen in Deutschland frei und legitim und das abzustreiten ist für mich ein ähnlich indiskutables Thema wie die Reichsflugscheiben.
Dass im Wahllokal nicht Feder geführt wird bezweifle ich keineswegs. Zu freien Wahlen gehört aber auch dass Parteien und ihre Gastgeber sich ohne Bedrohung betätigen können. Und das ist z.Z. mit der AfD nicht der Fall.
Der Artikel bestätigt meine Kritik. Der Einfluß der Alliierten ging in Richtung mehr Freiheit, nicht weniger.
Da verstehen Sie mich falsch: Wenn mir meine Gesetzgebung von außen vorgegeben wird, dann ist meine Entscheidung nicht frei. Egal, ob das Ergebnis selbst freiheitlicher ist oder nicht.
Der Artikel bestätigt meine Kritik. Der Einfluß der Alliierten ging in Richtung mehr Freiheit, nicht weniger.
Da verstehen Sie mich falsch: Wenn mir meine Gesetzgebung von außen vorgegeben wird, dann ist meine Entscheidung nicht frei. Egal, ob das Ergebnis selbst freiheitlicher ist oder nicht.
Gruß, Martin
Ich finde es im Gegenteil sogar schade, dass die Amerikaner nicht mehr Einfluß auf unsere Verfassung genommen haben. Eine Art 2nd Amendment im Grundgesetz könnte dem übermäßigen Anwachsen von Einzelfällen aufgrund des Fehlverhaltens von Goldstücken möglicherweise Grenzen setzen.
Zitat von R.A. im Beitrag #14 Ansonsten: Unbeschadet krimineller Antifa-Aktivitäten sind die Wahlen in Deutschland frei und legitim und das abzustreiten ist für mich ein ähnlich indiskutables Thema wie die Reichsflugscheiben.
In diesem einen Punkt sind wir völlig einer Meinung. Ändert aber nix an meiner Meinung, weil das für mich zwei verschiedene Themen sind.
Über die sprachlichen Mängel des Terms "Faschismus" im Zusammenhang mit der aktuellen Situation bin ich mir bewusst. Leider verweigert sich die deutsche Öffentlichkeit, diesem Phänomen einen Namen zu geben, was aber nichts daran ändert, dass es diese kollektive irrationale gewaltätige Stimmung hier gibt. Das fällt in die Kategorie "Dem politischen Gegner / Verfolgtem die Sprache rauben - dann kann er sich nicht mehr wehren".
Und es ist für mich nicht unerwartet, dass Sie einen Zusammenhang der Themen bestreiten und lediglich ein "gewisses Vollzugsdefizit" reklamieren. Dabei ist das Thema ein ganz anderes, wie Martin korrekt erkannt hat: die völlige (!) Deformation der Zivilgesellschaft. Die Reaktion von Politik, Kunst, Kultur, Lehrbetrieb und jetzt Kirche auf die AfD hat jede vertretbare Größenordnung verlassen. Wie eine Frau Käßmann sich "Christin" nennen kann und gleichzeitig derart unchristliche diffamierende, pauschalisierende aufhetzende Reden schwingen kann - sensationell. Aber der KluKlux-Klan nannte sich ja auch protestantisch, oder?
Wenn Frau Käßmann die AfD als Teil der braunen Welt abstempelt -und damit in die öffentliche Klassifizierung der "Nazis" einsortiert- dann ist Frau Käßmann mitschuld an der Gewalt gegen die AfD. Früher nannte man das "Schreibtischtäter". Menschen, die nicht selber den Knüppel schwingen, aber aus einer Multiplikatorrolle heraus die Stimmung erzeugen, die andere als innere Begründung verwenden, um diese Gewalt auszuüben. Will hier jemand ERNSTHAFT behaupten, Frau Käßmann wäre es nur um die sachliche Formulierung einer inhaltlichen Kritik gegangen? Das glaube ich niemals, dass hier jemand das ernsthaft annimmt. Frau Käßmann WOLLTE die AfD diffamieren. Ganz bewusst. Es ging Frau Käßmann nur um eine "moralische" Position, nicht um das Thema. Und das Publikum reagiert mit "donnerndem Beifall" aber Sie, R.A., sehen darin "wenig Substanz".
Wer gegen die AfD Gewalt ausübt, der kann inzwischen mit umfassender Zustimmung durch die Zivilgesellschaft rechnen. Die paar Pro forma-Ablehnungssprüche sind so durchschaubar, dass sie nicht mal mehr peinlich, sondern zusätzlich demütigend sind. Wenjn in Deutschland jemand Gewalt ausleben will - gegen die AfD findet er/sie immer Unterstützer und Bewunderer.
Und Ihr Artikel haut nach meiner Wahrnehmung in die gleiche Kerbe. Sie bestätigen, dass Frau Käßmann öffentlich die AfD als "rechtspopulistische Partei" bezeichnet und dann die AfD in einem Atemzug mit "braunen Wind" nennt. Aber Ihre Schlussfolgerung ist dann: "Viel Aufregung mit sehr wenig Substanz." Atemberaubend, diese Schlussfolgerung.
Aber OK, ich klinke mich hier aus. Diesem kollektiven Klima habe ich als Einzelperson nichts entgegenzusetzen. Wie Sie dieses Mund-tot-machende Klima in Deutschland nennen wollen, überlasse ich Ihnen.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #20Und es ist für mich nicht unerwartet, dass Sie einen Zusammenhang der Themen bestreiten ...
Das Thema des Beitrags war NICHT die AfD. Und bis auf den letzten Satz auch nicht die EKD.
Sondern es geht um den Umgang mit Zitaten, um die Bedeutung von Kontext, um das bewußte Mißverstehen durch Ignorieren des Kontexts und um künstlich geschürte Empörung, weil nur eine kleine Facette gezeigt und skandalisiert wird. Und es ist eben interessant, daß sich Käßmann und die AfD-Anhänger da gar nichts geben. Beide basteln sich ihr Feindbild aus selbst konstruierten Mißverständnissen und peitschen ihre Anhänger im Bibelzelt bzw. in den Internetforen auf indem sie dem Gegner Positionen in die Schuhe schieben, die dieser gar nicht so gesagt bzw. gemeint hat.
Zitat Frau Käßmann WOLLTE die AfD diffamieren.
Richtig. Genau wie die Gegenseite Käßmann diffamieren wollte. Trifft zwar in beiden Fällen keine unschuldigen oder sympathischen Opfer, ist aber trotzdem methodisch unfein.
Zitat Aber Ihre Schlussfolgerung ist dann: "Viel Aufregung mit sehr wenig Substanz."
Richtig. Weil die beiden propagierten angeblichen Behauptungen ("AfD fordert Ariernachweis" bzw. "Käsmann bezeichnet alle Deutschen als Nazis") reine Strohmänner sind und es ist absurd, wenn deswegen beide Seiten mit Klagen drohen.
Richtig. Genau wie die Gegenseite Käßmann diffamieren wollte. Trifft zwar in beiden Fällen keine unschuldigen oder sympathischen Opfer, ist aber trotzdem methodisch unfein.
Was mir hier allerdings nicht so ganz klar ist, ist der Nutzen den beide Seiten aus dieser Eskalation ziehen.
Die Kreise der Mitglieder und der Sympahtisanten von AfD und EKD sind doch wahrscheinlich nicht gegenseitig ausschließend. Sondern diese Kreise sind in Teilbereichen überlappend. Die Abgrenzungsbemühungen sind daher doch für beide Seiten kontraproduktiv:
Ein Teil der deutschen Bevölkerung ist christlich-konservativ geprägt. Eine Teilmenge dieser Gruppe ist zudem evangelisch. Und eine Teilmenge dieser Gruppe ist AfD-affin.
Wenn nun AfD und EKD aufeinander einprügeln, dann gefährden sie damit ihre eigene Basis.
Die AfD riskiert mit einem harten antikirchlichen Kurs ihren Rückhalt bei christlich-konservativen Wählern. Und die EKD riskiert Kirchenaustritte von Mitgliedern, die die bedingungslose Aufnahme von möglichst vielen Muslimen nicht so prickelnd finden.
Was AfD und EKD hier machen ist daher taktisch unklug.
(Notabene: es gab ja bei einzelnen Themen immer auch schon politische Reibungspunkte zwischen den Kirchen und der CDU. Dass von Kirchen einzelne CDU-Programmpunkte kritisiert werden ist daher auch normal und verständlich. Aber die komplette Ablehnung einer Partei und deren Mitgliedern in Bausch und Bogen ist etwas neues. Und nicht sehr geschickt).
"Richtig. Genau wie die Gegenseite Käßmann diffamieren wollte."
Zunächst mal haben Sie Recht, dass Broder Käßmanns Aussage verallgemeinert. Käßmann hat zumindest an dieser Stelle nicht allen Biodeutschen unterstellt, Nazi zu sein. Wenn Broder das so auslegt, dann müsste er das gesondert begründen, denn dieses eine Zitat erlaubt diesen Schluss nicht.
Was ansonsten in anderen Foren gepostet wird, weiß ich nicht, da ich nirgendwo sonst aktiv bin. Leider bringen Sie auch keine weiteren Beispiele - vielleicht reichen Sie das noch nach?
Was die aufgeheizte Stimmung betrifft (Klagen) sehe ich zwar auch wenig, was zu einer Verurteilung führen könnte. Aber zwei Informationen sind dazu wichtig:
- "Ausländer" bzw "Migranten " werden zunehmend als beleidigungsfähige Gruppe interpretiert. Hilfsweise wird dann noch der spezielle Schutzparagraph für Religionen oder wegen Volksverhetzung verurteilt. (Ja, das eine Zivil, das andere Strafrecht, weiß ich). "AfD-Mitgliede" gelten weiterhin nicht als beleidigungsfähige Gruppe - oder hat sich das inzwischen geändert?
Ganz schön unfair, finde ich...
- Käßmann hat angefangen, mit Steinen zu schmeißen. Zumal, das hat Broder schön zitiert, Käßmann ja ansonsten keine Berührungsängste mit radikalen Gruppen hat. Wie gesagt: Käßmann Verhalten ist zutiefst unchristlich und das der Zuhörer auch.
Aber noch eine These zu Broder. Ich vermute, der Hauptgrund für Broders unzulässiger Verallgemeinerung war, weil er sonst keine Empathie erwartet hatte. Ich glaube Broder ging davon aus, dass ein korrektes Zitat von Käßmann (alle AfDler sind Nazis) bei den meisten Lesern nur Schulterzucken hervorgerufen hätte.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #24Wenn Broder das so auslegt, dann müsste er das gesondert begründen, denn dieses eine Zitat erlaubt diesen Schluss nicht.
Richtig. Aber ein begnadeter Polemiker wie Broder (den ich ja sonst wirklich schätze) macht sich nicht gerne einen kernigen Beitrag durch Recherche kaputt. Der hat die Chance zum Draufholzen gesehen, die Käßmann ist ohnehin ein beliebtes Ziel, und dann hat er halt losgelegt.
Zitat Was ansonsten in anderen Foren gepostet wird, weiß ich nicht ...
OK, da hätte ich vielleicht ein paar Beispiele bringen sollen. Wobei das meist ja nur kurze Reaktionen à la "Unglaubliche Nazi-Hetze", "Ich habe vier deutsche Großeltern, was denkt sich die besoffene Frömmlerin eigentlich?" oder "Anzeige wegen Volkshetzung ist draußen" sind. Ausführlicher war die Reaktion von AfD-Bundessprecher Meuthen: "Liebe Leser, haben Sie zwei deutsche Eltern und vier deutsche Großeltern? Dann sind Sie ein Nazi. Zumindest wenn es nach Margot Käßmann geht.
Die ehemalige Bischöfin und Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche Deutschlands beschäftigte sich nämlich im Rahmen des Evangelischen Kirchentages mit den familienpolitischen Vorstellungen unserer Bürgerpartei. Bekanntlich treten wir für eine höhere Geburtenrate unter deutschen Eltern ein, um die massiven demographischen Probleme des Landes wenigstens abzumildern - gelöst werden können diese aufgrund der jahrzehntelangen Untätigkeit der Kartellparteien ohnehin nicht mehr.
Anstatt uns also für eine Familienpolitik zu loben, die ja auch im Sinne der christlichen Kirchen sein müsste, sagte sie, dies entspreche dem "kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten".
FRAU KÄßMANN WÖRTLICH: "ZWEI DEUTSCHE ELTERN, VIER DEUTSCHE GROßELTERN: 'DA WEIß MAN, WOHER DER BRAUNE WIND WIRKLICH WEHT'."
Es ist kaum zu fassen: Diese Frau beleidigt einfach mal so Millionen Deutsche als Nazis. Sie beleidigt damit Sie, liebe Leser (jedenfalls sehr viele von Ihnen), sie beleidigt mich, meine Eltern, meine Kinder, meine Enkel - und zwar all dies einzig und allein aufgrund der Tatsache, dass wir Deutsche sind und deutsche Vorfahren haben."
Zitat - "Ausländer" bzw "Migranten " werden zunehmend als beleidigungsfähige Gruppe interpretiert. ... "AfD-Mitgliede" gelten weiterhin nicht als beleidigungsfähige Gruppe
Da kenne ich mich nicht so aus. Ich hätte sowohl "Ausländer" als auch die Mitglieder einer Partei als beleidigungsfähig eingestuft.
Zitat Käßmann Verhalten ist zutiefst unchristlich und das der Zuhörer auch.
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