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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 38 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Llarian Online



Beiträge: 7.108

07.12.2018 18:09
Zur Wahl der CDU Antworten

Ein paar mehr oder minder gut sortierte Gedanken zum Tage.

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

07.12.2018 19:42
#2 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat
Friedrich Merz hätte, auch wenn er vielleicht vieles nicht geschafft hätte, die AfD wieder in eine Randpartei verwandelt. Unter Karrenbauer ist ihr der zweite Platz nahezu garantiert.


Stimmt - direkt hinter den Grünen

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

07.12.2018 23:59
#3 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Ich habe die Rede von Merz und Karrenbauer gehört und sie haben beide meine Einschätzung bestätigt:

Karrenbauer wird die Fortsetzung der Merkel Politik sein. Ihre Rede war rethorisch besser als Merkels Reden aber inhaltlich in ihrem Stil. Nichts sagen, unverbindlich bleiben. Die Frage an Sie im Anschluß bei der Kanditatenbefragung, wie sie gedenkt die Grünen Wähler zurück zu gewinnen, sagt alles über den Zustand der CDU. Meine Analyse ist, dass Merkels Politik dieses Land politisch gespalten hat und eine Fortsezung Merkels Politik durch Karrenbauer wird diese Spaltung weiter vorantreiben. Eine Spaltung unter der Die CDU immer mehr leiden wird. Meine Prognose ist, dass die CDU mittelfristig das Schicksal der SPD ereilen wird. Das haben nur die meisten Delegierten der CDU noch nicht begriffen und werden es auch nicht rechtzeigig begreifen.

Schäuble, über den wir beide hier, lieber Llarian, einmal eine größere Meinungsverschiedenheit austrugen, halte ich für einen hochintelligenten, weitsichtigen Menschen. Dass er Merz Wahl als das Beste für Deutschland bezeichnete, kam nicht von ungefähr, war in der Wortwahl sicherlich sehr sorgfältig geäußert und bestätigt mein Urteil über ihn. Merz steht für eine Volkspartei, welche die Ränder wieder zu Mitte integrieren möchte. Karrenbauer für eine, die die Ränder stärken wird, um in der Mitte regierungsfähig zu kuscheln. Schäuble hat das erkannt.

Merz Rede war logisch stringent, analytisch und rethorisch brillant. Aber es reichte nicht, um bei einer CDU in diesem Zustand die Mehrheit zu erreichen. In meinen Augen ist das ein Offenbarungseit. Für die CDU aber auch für das immer noch mehrheitliche Mindset in diesem Land.

Heute wurde die Chance vertan, die politischen Ränder wieder zu schwächen und zurückzudrängen. Diejenigen, welche sich über diese Wahl ohne Vorbehalte freuen können, sind die Funktionäre der AfD. Das sage ich mit großem Bedauern. Immer mehr werden diese Partei aus Notwehr wählen und ich kann sie gut verstehen.

Der gesellschaftspolitischen Frieden in diesem Land ist in weite Ferne gerückt.

Eine Anmerkung noch zu Karrenbauer:
Auf Merz Einlassung, die CDU hätte den Aufstieg der CDU Achselzuckend hingenommen, hat sie mit einem persönlichen Angriff auf Merz reagiert, indem sie ihm einen unlauteren Angriff auf CDU Mitglieder unterstellt hat. Sie hat Merz Aussage sinnverdreht, um ihn persönlich angreifen zu können. Keiner der anderen Kanditaten hat so etwas getan. Sie waren fair. Karrenbauer war es nicht. Ein Hinweis darauf, was man von dieser Frau erwarten darf. Auch eine Machiavellistin wie Merkel mit einer Definition von Anstand, die ich nicht teile.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

08.12.2018 00:11
#4 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #2
Stimmt - direkt hinter den Grünen
Da ich davon ausgehe, dass es mittelfristig in Deutschland auch wieder einmal schlechtere wirtschaftliche Zeiten geben wird (Rezessionen kommen nun mal), gehe ich davon aus, dass sich der Höhenflug der Grünen mittelfristig geben wird. Auch wenn ich Brecht nicht mag, halte ich sein Diktum über Nahrungsaufnahme und Moral für völlig richtig.

Ich sehe mittelfristig die AFD als stärkste politische Kraft in Deutschland, wenn die CDU diesen Kurs, den Karrenbauer andeutet, einschlägt. Und ehrlich gesagt glaube ich selbst dann nicht, dass den meisten die heute für Karrenbauer gestimmt haben, ein Licht aufgegangen sein wird.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Llarian Online



Beiträge: 7.108

08.12.2018 00:12
#5 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #2

Zitat
Friedrich Merz hätte, auch wenn er vielleicht vieles nicht geschafft hätte, die AfD wieder in eine Randpartei verwandelt. Unter Karrenbauer ist ihr der zweite Platz nahezu garantiert.

Stimmt - direkt hinter den Grünen


Das glaube ich nicht, lieber Frankenstein (auch wenn mir die Ironie nicht entgangen ist). Ich glaube das Potential für die Grünen ist ziemlich ausgeschöpft. Wenn sich die SPD weiter auflöst, mag da noch das eine oder andere Prozent hinzukommen, aber mehr kommt da nicht. Für die 20 Prozent, von denen die Presse träumt, wird es meiner Meinung nach kaum oder nur knapp reichen.

Und die Ausfransung der CDU geht im Wesentlichen nach rechts. Warum sollten CDU Wähler zu grün wechseln, wenn doch Merkel 2.0 die selbe Politik verkündet?

Ich denke die AfD wird, wie gesagt, wenn sie sich nicht selber sabotiert, die zweite Kraft hinter der CDU werden. In den ostdeutschen Ländern sogar mit einiger Wahrscheinlichkeit die Nummer eins. Nur nützen wird ihr das vorläufig wenig bis gar nichts. Die AfD muss entweder eine eigene absolute Mehrheit finden (das dauert), oder sie muss mit der CDU regieren (was durch Merkel 2.0 praktisch ausgeschlossen ist).

Llarian Online



Beiträge: 7.108

08.12.2018 00:24
#6 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #3
Meine Analyse ist, dass Merkels Politik dieses Land politisch gespalten hat und eine Fortsezung Merkels Politik durch Karrenbauer wird diese Spaltung weiter vorantreiben.

Ein sehr wichtiger Punkt. Auf der Achse war vor zwei Tagen ein Artikel darüber, dass der Verfassungsschutz sich Sorgen macht, dass zunehmend Bürger die Politik nicht nur ablehnen sondern ihr so feindlich gegenüber stehen, dass sie bereit sind zu Gewalt zu greifen. Das war bis dato für die letzten 50 Jahre ein Merkmal der Linken (und hat sich seitdem auch nicht geändert). Wenn die Rechten jetzt dazu kommen und ebenso ihre Positionen nicht nur in der Phantasie der Linken mit Gewalt versuchen durchzudrücken sondern in der Realität, dann wird das nicht witzig werden. Mit einem Luftgewehr mag der deutsche Staatsschutz noch gut fertig werden, was aber, wenn sich nicht nur ein paar Idioten dazu berufen fühlen?

Zitat
Schäuble, über den wir beide hier, lieber Llarian, einmal eine größere Meinungsverschiedenheit austrugen, halte ich für einen hochintelligenten, weitsichtigen Menschen.


Der sich an allen Schweinereien, die Merkel veranstaltet hat, am Ende beteiligt hat. Mag ja sein, dass er es am Ende noch einmal wissen wollte und vielleicht ein bischen Buße tun wollte, aber genauso wenig wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, wird Schäuble zu einem Retter des Landes. Schäuble hatte mehrfach die Gelegenheit den Spuk zu beenden, war immer zu feige und hat am Ende die Kraft nicht gehabt. Kein Mensch mit Weitsicht hätte 2015 mitmachen dürfen.

Zitat
Diejenigen, welche sich über diese Wahl ohne Vorbehalte freuen können, sind die Funktionäre der AfD. Das sage ich mit großem Bedauern. Immer mehr werden diese Partei aus Notwehr wählen und ich kann sie gut verstehen.


Das ist genau der Punkt. Und das wird die Spaltung nur noch verstärken. Denn umso stärker die AfD wird und umso stärker sie bekämpft wird, umso radikaler wird sie werden.

Zitat
Ein Hinweis darauf, was man von dieser Frau erwarten darf. Auch eine Machiavellistin wie Merkel mit einer Definition von Anstand, die ich nicht teile.


Ich denke wenn man sich ansieht wie sich ihre Koalition im Saarland mit der FDP verhalten hat, dann weiß man alles über diese Frau, was man wissen muss.

schattenparker Offline



Beiträge: 150

08.12.2018 01:40
#7 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Da können wir soviel lamentieren wie wir wollen: das ist Demokratie. Jedes Volk, das demokratisch abstimmen kann, hat die Regierung, die es verdient. Oder die führende Partei.

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

08.12.2018 07:27
#8 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Die CDU könnte ja bei der nächsten BW einen mittlerweile über 70 Jahre alten Slogan wieder aufwärmen.
Mutatis mutandis latürnich .

--
„Wir können die Herrschenden und ihre Handlanger nicht dazu zwingen, die Wahrheit zu akzeptieren; aber wir können sie dazu zwingen, immer unverschämter zu lügen.“
G. Ensslin

crastro Offline



Beiträge: 212

08.12.2018 08:37
#9 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Ein politischer Kabarettist hat das sehr anschaulich etwa so beschrieben: Wir fahren in einem Zug auf den Abgrund zu, aber streiten uns darüber, wer Zugführer sein darf.
Stimmt!

Nola Offline



Beiträge: 1.719

08.12.2018 11:37
#10 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat
Es war eine Hoffnung. Eine kleine Hoffnung von vorneherein. Aber wie kleine Hoffnungen eben so sind, sie tun einem trotzdem weh, wenn sie im Wind der Realität zerplatzen.



Die erhoffte Palastrevolte hat es nicht gegeben.
Anfangs war ich voller Zuversicht, Friedrich Merz als "Außenseiter" fand ich gut, wäre eine echte Chance gewesen, dachte ich.

Was von der Wahlaufregung übrig geblieben ist, frage ich mich. "Die neue Debattenkultur" solle erhalten bleiben, erklärt soeben Paul Ziemiak Bundesvorsitzender der Jungen Union und er erklärt auch warum neuerdings die Mitglieder der Jungen Union die Deutschlandfahne zu den Demos mitnehmen will und auch, dass das Deutschlandlied (er hat nicht gesagt Nationalhymne) gesungen werde. Man will dies also im richtigen Kontext verstanden wissen - "wir überlassen das Feld nicht den Anderen". Etwas, was in fast jedem Land der Welt normal zu schein scheint, wird in der Regierungspartei wieder neu geübt, aha. Das braucht nicht weiter kommentiert werden.

Die Bestätigung von ein paar Stimmen mehr als der Hälfte der Deligierten für ein Weiterso spricht eine ganz klare Sprache. Die betroffenen Gesichter der anderen Hälfte übrigens auch. Ja es war eng, aber so lange sich die Sorgen der Deligierten insgesamt nicht um die wirklichen Belange der Wähler kümmern, ist es auch egal wer den Zug auf eingefahrenen Gleisen lenken wird.

Parallel und im Schatten zur kostenlosen mehrmonatigen CDU-Werbung die rund um die Uhr täglich durch alle Medien geisterte hat sich nun (lt. Focus) der mit neuer Präsidentschaft und dessen Stellvertretung besetzte Verfassungsschutz der AFD erneut zugewandt, ein Insider-Papier solle dies belegen. Braucht man auch nicht kommentieren, hat jeder mit gerechnet. Bin gespannt wann diese letzte Krücke verwendet wird, damit auch aussen ein Weiterso zementiert werden kann und dann auch im Bundestag der Eierkuchen mit dem ihm eigenen Frieden wieder etabliert werden kann.

Die allgegenwärtige Angst der bisherigen Parteien vor einer von Millionen gewählten großen Opposition steht über allem wie ein Damoklesschwert. Eine Opposition, die es immerhin geschafft hat, die wirklichen Probleme im Bundestag zu benennen und sich deshalb unter "Dauernazititulierung" befindet, die an Leib und Leben oftmals bedroht und um Arbeitsplätze fürchten muß oder auch noch schlimmer um ihre Familien, oder auch als Erpressungspotential bei Raum- oder Wohnungsmiete gegen sie benutzt werden. Eine Opposition der man jegliche demokratische Behandlung entziehen möchte und dafür fieberhaft Gründe sucht oder angedeihen läßt.

Dessen unbeirrt macht diese Opposition (bis jetzt jedenfalls noch) weiter und sind als "schwarzer Peter" den es zu bekämpfen gilt auch während des CDU-Parteitages, in fast jeder Rede präsent gewesen. Die Wahl des Parteivorsitzenden war letztlich egal, Hauptsache im Ziel war man sich einig, das hatte auch Merz begriffen. Hat nicht geklappt, ich bin deswegen nicht mehr enttäuscht, weil Friedrich Merz nicht auf eigene Kraft bzw. Kraft durch Überzeugung für die der eigenen Partei zugrundeliegenden Werte und deren Qualifikation punkten wollte oder konnte, sondern das übliche Bushing auch gleich mit übernahm. Alles, wie schon gehabt, deshalb für mich als Bürger nichts neues und insofern Friedrich Merz geh mit Gott, aber geh.

♥lich Nola

RichardT Offline




Beiträge: 287

08.12.2018 12:00
#11 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #6
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #3
Meine Analyse ist, dass Merkels Politik dieses Land politisch gespalten hat und eine Fortsezung Merkels Politik durch Karrenbauer wird diese Spaltung weiter vorantreiben.

Ein sehr wichtiger Punkt. Auf der Achse war vor zwei Tagen ein Artikel darüber, dass der Verfassungsschutz sich Sorgen macht, dass zunehmend Bürger die Politik nicht nur ablehnen sondern ihr so feindlich gegenüber stehen, dass sie bereit sind zu Gewalt zu greifen. Das war bis dato für die letzten 50 Jahre ein Merkmal der Linken (und hat sich seitdem auch nicht geändert). Wenn die Rechten jetzt dazu kommen und ebenso ihre Positionen nicht nur in der Phantasie der Linken mit Gewalt versuchen durchzudrücken sondern in der Realität, dann wird das nicht witzig werden. Mit einem Luftgewehr mag der deutsche Staatsschutz noch gut fertig werden, was aber, wenn sich nicht nur ein paar Idioten dazu berufen fühlen?





Wir bekommen in Tübingen gerade wieder demonstriert wie sehr sich Gewalt lohnt. Oh, Verzeihung, ist natürlich eine "gewaltfreie" Hörsaalbesetzung.
Alle berichten, alle sind ganz wohlwollend unterwegs, jeder hört zu, der Unirektor kommt. Die Studenten dürfen ihre totalitären Anliegen vorbringen, weit entfernt von Rechtsstaatlichkeit.

Mir dagegen hat vor ein paar Tagen ein Rechtsanwalt erklärt, daß ich zwar im Recht bin, aber ohne hieb und stichfeste Beweise, die ich aber nicht bringen kann, keine Chance habe den Misstand abgestellt zu bekommen.

Und so erlebe ich es seit meiner schon lange vergangener Jugendzeit. Eine Gruppe Leute, durch nichts demokratisch legitimiert, kann straffrei machen was sie will. Häuser besetzen und behalten, AKWs, WAAs, oder Endlager mit Gewalt verhindern, ungenehme politische Veranstaltungen stören und deren Teilnehmer einschüchtern, in Leipzig und Berlin hat man ganze Strassen unter Kontrolle.
Dazu kommen noch diverse hochkriminelle Familienclans aus fernen Ländern, auch die mehr oder weniger unbehelligt von der Justiz, in Berlin hat man jetzt tatsächlich beschlossen es sei Schluß mit der Nachsicht. Mit einer Nachsicht die ein selbständiger Steuerzahler noch nie von seinem Finanzamt oder anderen Behörden erlebt hat.


Ich erlebe also seit Jahrzehnten, daß sich Gewalt lohnt. Und ich frage mich immer wieder, warum bin ich so brav.

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dirk Offline



Beiträge: 1.538

08.12.2018 13:24
#12 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #6

Zitat
Schäuble, über den wir beide hier, lieber Llarian, einmal eine größere Meinungsverschiedenheit austrugen, halte ich für einen hochintelligenten, weitsichtigen Menschen.

Der sich an allen Schweinereien, die Merkel veranstaltet hat, am Ende beteiligt hat. Mag ja sein, dass er es am Ende noch einmal wissen wollte und vielleicht ein bischen Buße tun wollte, aber genauso wenig wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, wird Schäuble zu einem Retter des Landes. Schäuble hatte mehrfach die Gelegenheit den Spuk zu beenden, war immer zu feige und hat am Ende die Kraft nicht gehabt. Kein Mensch mit Weitsicht hätte 2015 mitmachen dürfen.



Exakt. Schaueble ist hochintelligent, hatte die Macht alles zu verhindern, aber hat sich an allem beteiligt. Er wusste von den "Designfehlern" des Euros, aber sah sie und die durch sie verursachten Krisen als Vehikel zu seinem eigentlich Ziel, die Vereinigten Staaten von Europa.

Wenn Wolfgang Schaeuble Merz empfiehlt, ist das Grund zur Skepsis gegenueber Merz. Merz ist ebenfalls hochintelligent aber wir wissen nicht wofuer er steht, nicht einmal wofuer er stehen will. Vielleicht war seine Mission nur Kohls (Schauebles/Blackrocks) europaeisches Erbe zu sichern.

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

08.12.2018 13:46
#13 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Die Spaltung Deutschlands verläuft mitten durch die CDU.
Ich behaupte, AKK wird erfolglos dabei bleiben, die CDU geschlossen hinter sich zu bringen.
Und wahrscheinlich wäre bei einer Urwahl Merz gewählt worden.
Unruhige Zeiten stehen der CDU bevor.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

08.12.2018 16:21
#14 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Ich neige zur Auffassung, dass die CDU letztlich wieder den "Kanzlerwahlverein" gegeben hat. Die Machtoption ist die Koalition mit SPD und/oder Grünen, und sonst gar nix. Und da ist AKK genau die richtige dafür. Also eine kurzfristig machtpolitisch die genau richtige Wahl.

Und die Merzschen Aussagen rund um die AfD hat mich durchaus an seinem Geisteszustand zweifeln lassen, waren aber vielleicht auch taktischer Natur, um nicht gleich Gegenwind von den Medien zu bekommen.

Gruß
hubersn

--
Mein Politik-Blog: http://politikblog.huber-net.de/
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Llarian Online



Beiträge: 7.108

08.12.2018 17:33
#15 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #14
Ich neige zur Auffassung, dass die CDU letztlich wieder den "Kanzlerwahlverein" gegeben hat. Die Machtoption ist die Koalition mit SPD und/oder Grünen, und sonst gar nix. Und da ist AKK genau die richtige dafür. Also eine kurzfristig machtpolitisch die genau richtige Wahl.

Ich glaube nicht unbedingt, dass allzuviele Deligierte solch komplexen Überlegungen anstellen, lieber hubersn. Weil sie sich dann auch überlegen müssten, dass Merz ihnen bei den nächsten Wahlen(!) vermutlich mehr nützen würde. Ich gehe eher davon aus, dass die ganz ehrlich inzwischen zu 50%+X die Merkelsche Politik für richtig befinden. Die CDU ist schlicht tatsächlich unter Merkel ergrünt. Sie ist eben keine Partei der Mitte mehr, sondern eine Partei, deren eine Herzhälfte inzwischen offen links schlägt.

Zitat
Und die Merzschen Aussagen rund um die AfD hat mich durchaus an seinem Geisteszustand zweifeln lassen, waren aber vielleicht auch taktischer Natur, um nicht gleich Gegenwind von den Medien zu bekommen.


Auch das glaube ich nicht (schon alleine weil ich Merz, im Unterschied zu Merkel 2, für ziemlich ehrlich halte (insofern auch kein typischer Politiker)). Ich denke dass vielen echten Konservativen der alten Schule die AfD wirklich grundunsympathisch ist. Und das ist auch richtig und nahe liegend. Um nur von mir zu sprechen (eigentlich ja eher so ein Neoliberaler): Natürlich ist auch mir die AfD unsympathisch. Ich habe nix für Rassismus über, und die AfD hat durchaus eine überdurchschnittliche Menge an Rassisten in der Partei. Ich habe auch nix für die Gauland-Relativiererei über, oder über die Großmachtsphantasien mancher Funktionäre. Der Umgang der AfD mit ihren früheren Parteiführern ist beschämend. Da kann ein Konservativer nur die Krise kriegen. Und dennoch wähle ich die AfD, weil sie eben tatsächlich ohne jedwede Alternative ist. Das ist eine Wahl und eben nicht "Wünsch Dir was!". Die AfD ist in einer Gruppe von schlechten Wahlen die beste. Aber das macht sie nicht sympathisch. Wenn Fritze Merz das ausdrückt, dann bin ich ganz bei ihm. Was allerdings nix daran ändert, dass in vielen Bundesländern, insbesondere im Osten, eine Regierung mit der AfD für Konservative ohne Alternative ist. Und vermutlich auch bald auf Bundesebene. Deswegen kann Merz ruhig davon träumen mit der FDP eine absolute Mehrheit zu bilden. Und das ihm das sympathischer ist, kann ich nachvollziehen. In Österreich regiert Kurz ja auch nicht aus Liebe mit der FPÖ, sondern weil er muss. Funktionieren tuts trotzdem.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

08.12.2018 20:21
#16 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von dirk im Beitrag #12
Schaueble [...] hatte die Macht alles zu verhindern,
Woher haben Sie dieses Wissen? Hatte er einen geheimen "Ausschalter" für Merkel, ihren Stab, ihre Unterstützr und Wähler, den er einfach nicht benutzen wollte?

Es erstaunt mich doch immer wieder wie einfach Zuschreibungen vorgenommen werden.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Llarian Online



Beiträge: 7.108

09.12.2018 00:22
#17 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat
Woher haben Sie dieses Wissen? Hatte er einen geheimen "Ausschalter" für Merkel, ihren Stab, ihre Unterstützr und Wähler, den er einfach nicht benutzen wollte?


Der Ausschalter wäre seine Stimme gewesen. Es gab mehrere Zeitpunkte (wie ich jetzt bei Noricus gelesen habe "Kairos"), bei dem Merkels Regierung auf der Schneide stand. Beispielsweise als Seehofer den Aufstand probte. Aber eben auch 2015 als Merkel die Grenzen öffnete. Wolfgang Schäuble hätte in jeder dieser Situationen einfach nur laut opponieren müssen. Merkel war in der Lage Seehofer zu isolieren, aber es wäre ihr nicht gelungen sich gegen Seehofer und Schäuble zu stellen.

Schäuble wollte das aber nicht, weil er damit Merkel unwiederuflich beschädigt hätte. Dazu fehlte ihm der Mut. Und das wird auch seine ewige Schwäche bleiben.

Nein, er hätte Merkel nicht "abschalten" können, aber er hätte sie scheitern lassen können.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

09.12.2018 10:56
#18 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #17
Es gab mehrere Zeitpunkte (wie ich jetzt bei Noricus gelesen habe "Kairos"), bei dem Merkels Regierung auf der Schneide stand.
Wir werden im Nachhinein nicht mehr herausfinden können, wer mit seiner Einschätzung Recht hat, aber ich teile deine nicht. Sie scheint mir die Stimmung in der CDU mit der Stimmung in CDU kritischen Kreisen zu verwechseln und das öffentliche Momentum falsch einzuschätzen. Hätte sich Schäuble zur falschen Zeit aus der Deckung gewagt, hätte er schnell untergehen können. Man schaue was mit Seehofer geschehen ist. Ich bin ziemlich sicher, die CDU wäre zu einem früheren Zeitpunkt nicht dazu bereit gewesen Merkel zu enthronen. Gleich wer der "Königsmörder" gewesen wäre. Dazu ist diese Partei zu machtloyal.

Es mag genau das sein, was Seehofer und Schäuble unterscheidet: Politischer Instinkt und das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt. Der erste Zeitpunkt und der Beste der letzten Jahre scheint der jetzt gewesen zu sein. Das zeigt das denkbar knappe Ergebnis des "Aussenseiters" Merz, gegen das "vernetzte Schwergewicht" Karrenbauer. Leider war es wohl für einige Zeit auch der letzte Zeitpunkt (siehe Florians These, welche ich teile). Schäuble hat all das wohl erkannt und reagiert. Die Stimmung in der CDU war geöffnet für einen Wechsel. Die Wahl hat das gezeigt. Es hat leider nicht gereicht. Der Scmerz muß noch etwas größer werden für Partei und Land, bis die Ideologen bei der CDU in der Minderheit sind und sich wieder zu den Grünen verziehen.

Herzlich


nachdenken-schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

09.12.2018 12:54
#19 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #18
Zitat von Llarian im Beitrag #17
Es gab mehrere Zeitpunkte (wie ich jetzt bei Noricus gelesen habe "Kairos"), bei dem Merkels Regierung auf der Schneide stand.
Wir werden im Nachhinein nicht mehr herausfinden können, wer mit seiner Einschätzung Recht hat, aber ich teile deine nicht. Sie scheint mir die Stimmung in der CDU mit der Stimmung in CDU kritischen Kreisen zu verwechseln und das öffentliche Momentum falsch einzuschätzen.


Das Problem lag m.E. in einer Ungleichzeitigkeit zwischen öffentlicher und Parteistimmung. Der Öffentlichkeit wäre ein Abgang Merkels spätestens ab der zweiten Hälfte des Jahres 2016 zu vermitteln gewesen, jedenfalls dem starken Merkelianer-Block in der CDU jedoch ohne ein entsprechendes Szenario der Ausweglosigkeit nicht. Der Zeitpunkt, zu dem Merkel die Reißleine zog, war wohl jener, als auch ihr gewogene Kräfte in der Partei nicht mehr an ihr festhalten konnten und wollten, weil man nicht mehr zu leugnen vermochte, dass die Kanzlerin Urnengift für ihre Partei war. (Die aberwitzigen Behauptungen, wonach Seehofer auch am schlechten CDU-Ergebnis in Hessen schuld sein sollte, wurden ja sogar von Teilen der Leitmedien als Unfug entlarvt.)

Die Konservativen in der CDU haben es bei den diversen Kairoi für eine Merkel-Entthronung verabsäumt, so viel öffentlichen Druck aufzubauen, dass die Merkelianer ihren Widerstand aufgeben mussten. Vielmehr ließ man Seehofer gegen die Wand rennen, anstatt ihn zu unterstützen. Diesen Vorwurf muss man den Konservativen bzw. Merkelkritikern in der CDU schon machen. Wenn Llarian Schäuble nennt, so würde ich diesen Namen zumindest um die Namen der Exponenten der Werte- und Mittelstands-Union ergänzen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.12.2018 09:57
#20 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #18
Der erste Zeitpunkt und der Beste der letzten Jahre scheint der jetzt gewesen zu sein.

Das sehe ich auch so. Bis in den Sommer dieses Jahres war Merkel parteiintern noch zu stark. Und es fehlten die Bündnispartner, ohne die auch ein Schäuble nichts erreichen kann. Mit einer Unterstützung von Drehofers halbgaren Revolteversuchen hätte er sich nur lächerlich gemacht. Und ansonsten stand das Establishment ja auch jetzt noch ziemlich geschlossen hinter Merkel. Von den Funktionsträger mit Anhang hat sich eigentlich nur der JU-Chef für einen Wechsel ausgesprochen, und nachdem AKK den ausgekauft hatte, standen die Seilschaften.

Zitat
Es hat leider nicht gereicht.


Ich fand das Ergebnis erstaunlich knapp. Angesichts der heftigen Medienunterstützung hätte ich dem Parteiapparat einen deutlicheren Sieg zugetraut.

Aber Merz hatte eben zu viele Schwachstellen, an denen er angreifbar ist und die wurden auch alle genutzt.
Das eigentliche Problem der CDU ist, daß überhaupt nur diese drei Kandidaten verfügbar waren. Früher hätte sie mehrere erfolgreiche Bundesminister oder Ministerpräsidenten ins Feld schicken können - heute kam nur noch dritte Wahl.

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

12.12.2018 23:58
#21 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #20
Ich fand das Ergebnis erstaunlich knapp. Angesichts der heftigen Medienunterstützung hätte ich dem Parteiapparat einen deutlicheren Sieg zugetraut.

Ging mir auch so.
Zitat von R.A. im Beitrag #20
Aber Merz hatte eben zu viele Schwachstellen, an denen er angreifbar ist und die wurden auch alle genutzt.

Nicht nur das. AKK hatte auch das Konrad-Adenauer-Haus hinter sich. Für sie war der Parteitag ein Heimspiel, und alle verfügbaren kleinen Vorteile wurden auch genutzt. Aber ich glaube, den Ausschlag hat die einfache Frage gegeben: "Mit wem haben wir die besten Chancen, wieder den Kanzler zu stellen?" Mag sein, dass Merz 40% geholt und die AfD halbiert hätte (beides eher unwahrscheinlich), aber das wären dann in Summe eben keine 50% und eine Regierung ohne die Union wäre dann möglich. So lange die AfD aber nicht mitspielen darf und will, können der Union deren Prozente egal sein, und sie kann sich dann darauf konzentrieren, der größte Zwerg des Rests zu sein.
Zitat von R.A. im Beitrag #20
Das eigentliche Problem der CDU ist, daß überhaupt nur diese drei Kandidaten verfügbar waren. Früher hätte sie mehrere erfolgreiche Bundesminister oder Ministerpräsidenten ins Feld schicken können - heute kam nur noch dritte Wahl.
Das ist ja nur eine weitere Folge des Merkel-Syndroms und daher zu diesem Zeitpunkt unvermeidbar. Merz war eigentlich mehr als "dritte Wahl", aber eben auch lange raus.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Florian Offline



Beiträge: 3.171

13.12.2018 01:24
#22 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #21
Zitat von R.A. im Beitrag #20
Ich fand das Ergebnis erstaunlich knapp. Angesichts der heftigen Medienunterstützung hätte ich dem Parteiapparat einen deutlicheren Sieg zugetraut.

Ging mir auch so.
Zitat von R.A. im Beitrag #20
Aber Merz hatte eben zu viele Schwachstellen, an denen er angreifbar ist und die wurden auch alle genutzt.

Nicht nur das. AKK hatte auch das Konrad-Adenauer-Haus hinter sich. Für sie war der Parteitag ein Heimspiel, und alle verfügbaren kleinen Vorteile wurden auch genutzt.


Für etwas Insider-Informationen wie der Parteitag abgelaufen ist, kann ich übrigens die Facebook-Seite von Felix Maximilian Leidecker empfehlen.
Das ist ein junger CDU-Politiker, der auch Delegierter auf dem Parteitag war.
In den Wochen vor dem Parteitag hat er einige Beiträge geschrieben in dem man gemerkt hat, wie es in ihm rumort hat und er sich unsicher war, wen er wählen sollte.
Letztlich hat er sich dann für Merz entschieden.
Hier eine kurze Nachbetrachtung:

https://www.facebook.com/f.leidecker/posts/2544345715582851

Leidecker beschreibt aus Sicht des normalen Delegierten ganz gut, wie die Dynamik pro AKK letztlich zustande kam.
Zitat: "Liebe Leute, ich bin auch enttäuscht, dass Friedrich Merz verloren hat. Bitter, bitter enttäuscht. Da kam einiges zusammen- unter anderem halt auch, dass er für seine Verhältnisse einfach eine grottenschlechte Rede gehalten hat. Nur am Skript hängend, wenig kämpferisch, unemotional. Da hat er sich seiner größten Waffe selbst beraubt und genau HIER hat er gegen AKK gestern verloren- das hat man im Saal deutlich gespürt.
Und hinzu kam auch, dass AKK rund um den Parteitag einfach sehr umtriebig und präsent war. Sie ist in die Landesverbände rein, war bei Vereinigungen, war unter den Leuten. Friedrich Merz habe ich in den 2 Tagen, außer bei seiner Rede, kein einziges Mal gesehen. Der Wahrheit die Ehre, bitte!"

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

13.12.2018 01:36
#23 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #22
Leidecker beschreibt aus Sicht des normalen Delegierten ganz gut, wie die Dynamik pro AKK letztlich zustande kam.
Bei dem knappen Ergebnis haben viele Dinge eine Rolle gespielt. Auch das hier geschilderte natürlich. Aber sorry, wer wegen mangelnder persönlicher Präsenz des Kandidaten oder einer schwachen Rede Prioritäten ändert, ist eh nicht ganz ernst zu nehmen. Ich würde den überwiegenden Effekt eher in der Bestätigung der AKK-Anhänger vermuten.

--
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(Reinhard Mey)

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.422

13.12.2018 02:20
#24 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

"Aber sorry, wer wegen mangelnder persönlicher Präsenz des Kandidaten oder einer schwachen Rede Prioritäten ändert, ist eh nicht ganz ernst zu nehmen."

Ehrlich gesagt schätze ich die Mehrzahl der CDU-Abgeordneten genau so ein. Hallo? Wir reden von der CDU!

Wird wohl also stimmen.

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

13.12.2018 10:21
#25 RE: Zur Wahl der CDU Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #23
Aber sorry, wer wegen mangelnder persönlicher Präsenz des Kandidaten oder einer schwachen Rede Prioritäten ändert, ist eh nicht ganz ernst zu nehmen.

Das sehe ich nicht so.
Es kommt häufig vor, daß man die Auswahl zwischen zwei Kandidaten mit sehr unterschiedlichem Profil hat, deren Vor- und Nachteile auf ganz verschiedenen Gebieten liegen, und daß man sehr schwankend ist, welchem man nun Priorität geben will.
Im konkreten Fall ging es ja nur teilweise um die politischen Inhalte (ein Vorsitzender muß ohnehin im wesentlichen vertreten, was die Partei will, und seine persönlichen Vorlieben hintenan stellen). Es ging darum, ob man der Partei CDU neue Impulse geben und sie voran bringen kann.
Und dafür spielt es eine große Rolle, ob man in der Partei präsent ist oder nur ab und zu in einer Talkshow auftaucht. Und es spielt auch eine wesentliche Rolle, ob man mit seinen Redeauftritten die Mitglieder (und Wähler) der Partei erreichen und begeistern kann.

Sehr viele Delegierte dürften Merz (und auch AKK) bisher kaum persönlich erlebt haben. Irgendwelche Interview-Schnipsel im Fernsehen o.ä. sind kein Ersatz für eine vollständige Rede live und zum Thema vor der Versammlung.
Und wenn dann ein Kandidat sich richtig gut präsentiert und der andere ziemlich schwach, dann entscheiden zu Recht viele Delegierte, die vorher beide ähnlich gut gewichtet hatten, für den Redner mit dem besseren Auftritt.

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