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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 40 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Llarian Offline



Beiträge: 6.903

16.07.2021 22:55
Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Eine kleine Anmerkung zum Wetter.

Die passende Bemerkung zum musikalischen Erfolg von Witt/Heppner überlasse ich dem Leser zur Übung.

Johanes Offline




Beiträge: 2.389

16.07.2021 23:06
#2 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Ist ja ein bekanntes Problem: Ist ein Sommer in irgendeiner Form heftig, dann gilt das als Beleg für den Klimawandel.
Passiert dagegen nichts, dann widerlegt das den Klimawandel nicht.

Auf dieser Ebene argumentiert ist das ein sich selbst immunisierender Effekt. Jegliche Ereignisse werden interpretiert.

Stand 05.06.2021: Das SARS-CoV-2-Virus könnte jetzt doch aus einem Labor kommen.
23.06.: Dem BMWi fällt auf, dass der Strombedarf nicht bis 2030 konstant bleibt.
to be continued

Eloman Offline



Beiträge: 239

17.07.2021 13:36
#3 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Dreyer, Rahmstorf, Latif & Co. sind halt moderne Bußprediger. Und CO2-Zertifikatehandel ist moderner Ablaßhandel. Wie sagte Rabbi Ben Akiba: "Alles schon mal dagewesen!".

Emulgator Offline



Beiträge: 2.827

17.07.2021 13:36
#4 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Der Artikel beginnt ja mit dem Zitat der Ministerpräsidentin eines betroffenen Landes:

Zitat
"Wer jetzt noch nicht begriffen hat, dass der Klimawandel seine Folgen hat, dem kann man nicht mehr helfen."

- Marie-Luise Anna Dreyer, MP



Ich deute das mal so, daß Dreyer damit eingesteht, schon lange solche Wetterereignisse vorausgesehen zu haben, aber nicht genug gegen deren mögliche Folgen getan zu haben. Man weiß aus anderen Hochwasserereignissen und Geologie, Tiefbauingeineurswesen, Agrar- und Forstwissenschaft, daß man tatsächlich Vorbeugungsmaßnahmen ergreifen konnte. Das Beispiel der Heinrichsflut 1965 haben Sie genannt: In Westfalen war man völlig unvorbereitet, während man in Niedersachsen schon bestimmte Maßnahmen zur Hochwasservorbeugung ergriffen hatte, die sich ausgezahlt haben.

Ich folgere daraus, daß man nicht die Ressourcen, die man für Vorbeugungsmaßnahmen wegen des Klimawandels durch die vergangenen "Treibhaus"-Gasemmissionen braucht, jetzt in Maßnahmen stecken solle, um vielleicht neue Emmissionen zu vermeiden, weil die Probleme durch die vergangenen Treibhausgasemmissionen ja schon feststehen (so Dreyer). Das sollte reine Logik sein.

Edit: Bei Welt.de hat man die aktuellen Wahlprogramme durchsucht, ob die Parteien eine Vorbereitung auf die Extremwetterereignisse betrachten, von denen behauptet wird, daß sie durch den Klimawandel schon jetzt unausweichlich seien.

Meine Schlußfolgerung: So ernst kann das mit dem Klimawandel dann doch nicht gemeint sein.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.989

17.07.2021 16:19
#5 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #4
daß Dreyer damit eingesteht, schon lange solche Wetterereignisse vorausgesehen zu haben,

Da ich in den letzten Tagen schon öfters gehört und gelesen habe, dass mehr Extremwetterereignisse durch den Klimwandel eine Binse seien, die nicht mehr diskutiert werden muss, eine kurze, ernst gemeinte Frage:

Ich dachte selbst in der öffentlich geführten, wissenschaftlichen Debatte gäbe es durchaus konträre Ansichten zu diesem Zusammenhang. Gibt es hier neue Erkenntnisse, welche mir entgangen sind? Ich hätte intuitiv immer gedacht, dass für Extremwettereregnisse eher Potetialdifferenzen und nicht deren absolute Höhe auschlaggebend seien!?

Herzlich

nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.989

17.07.2021 16:32
#6 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1
Eine kleine Anmerkung zum Wetter.

Alles bestätigt dieser Tage die Richtigkeit der politischen Anliegen. (Extremwetter: Beweis!) Nichts widerspricht ihnen. (Kalter Sommer: hat nix mit Klima zu tun.) Und diese Feststellung trifft auch leider nicht nur auf das Thema mit dem Klima zu. Das ist eben die Natur politisierter Wissenschaft: Man kann die empirischen Beweise regierungsamtlich erlassen. Ich halte auch daher seit langem die Ereignisse um Corona füt eine fast zwangsläufige Folge der sich entwickelden Debattenkultur in Deutschland. Mit ein klein wenig Phantasie hätte man so etwas voraus sehen können.

Meine Frage übrigens, was man beobachten müsste, damit man die These vom menschgemachten Klimawandel falsifiziert wäre, bleibt weiterhin unbeantwortet.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

17.07.2021 16:36
#7 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #5

Da ich in den letzten Tagen schon öfters gehört und gelesen habe, dass mehr Extremwetterereignisse durch den Klimwandel eine Binse seien, die nicht mehr diskutiert werden muss, eine kurze, ernst gemeinte Frage:

Ich dachte selbst in der öffentlich geführten, wissenschaftlichen Debatte gäbe es durchaus konträre Ansichten zu diesem Zusammenhang. Gibt es hier neue Erkenntnisse, welche mir entgangen sind? Ich hätte intuitiv immer gedacht, dass für Extremwettereregnisse eher Potetialdifferenzen und nicht deren absolute Höhe auschlaggebend seien!?



Es gibt reichlich Hypothesen, welche Art von Klimaänderung zu welcher Änderung an Frequenz und Ausschlag bei Extremwetterereignissen führt. Und vor allem wo. Rahmstorf macht ja gerne in Jetstream und/oder Polar Amplification und/oder Golfstrom, aber die Substanz ist dünn.

Bisheriger Stand: es lässt sich in den langfristigen Wetterbeobachtungen da kein Trend ausmachen, weder bei Niederschlag noch z.B. Häufigkeit oder Stärke von Wirbelstürmen. Kann man sogar beim Deutschen Wetterdienst oder bei Kachelmann für Deutschland nachschauen. Oder beim Bundesumweltamt. In den USA gibt es zu Hurricans zig statistische Untersuchungen - kein Trend in Sicht. Das einzige, was man aus den Beobachtungen bisher wohl sicher ableiten kann: die Wüsten werden tendenziell kleiner.

Da die öffentliche Debatte aber vom PIK und von Leuten wie Latif oder Lesch beherrscht wird, habe ich wenig Hoffnung, dass sich diese Erkenntnisse in der breiten Öffentlichkeit niederschlagen werden.

Gruß
hubersn

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moise trumpeter Offline



Beiträge: 236

17.07.2021 17:03
#8 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #6
Meine Frage übrigens, was man beobachten müsste, damit man die These vom menschgemachten Klimawandel falsifiziert wäre, bleibt weiterhin unbeantwortet.


Dass der Fennoskandische Eisschild sich nach Süden vorschiebt.

Johanes Offline




Beiträge: 2.389

17.07.2021 17:33
#9 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #7
[...]


Haben Sie für diese Aussagen Quellen? Insbesondere, dass die Extremwetterereignisse keinen Trend zeigen?
Das mit den Wüsten habe ich zwar auch gehört, aber ich verstehe die Konsequenzen nicht ganz...

Stand 05.06.2021: Das SARS-CoV-2-Virus könnte jetzt doch aus einem Labor kommen.
23.06.: Dem BMWi fällt auf, dass der Strombedarf nicht bis 2030 konstant bleibt.
to be continued

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

17.07.2021 18:20
#10 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #9
Zitat von hubersn im Beitrag #7
[...]

Haben Sie für diese Aussagen Quellen? Insbesondere, dass die Extremwetterereignisse keinen Trend zeigen?



Die IPCC-Berichte sagen das eigentlich seit 1995 übereinstimmend aus, dass es keinen statistisch signifikanten Trend gibt. Dort formulieren sie natürlich etwas "klimakatastrophenfreundlicher", typischerweise steht dann da "there is not yet strong evidence for..." im Sinne von "wenn wir nur ausreichend lange die Daten foltern, werden sie irgendwann gestehen!".

Für Deutschland: DWD, nationaler Klimareport 2020, ab Seite 36. Dort wird zwischen den Zeilen auch deutlich gemacht, dass die Statistik aufgrund des Datenmangels und des viel zu kurzen Betrachtungszeitraums (die verwenden dort teilweise Daten ab 1950 - damals war es in Deutschland allerdings sehr kalt im Vergleich zu den 1930ern, auch in den USA ein beliebtes Mittel, um den Klimawandel ein bisserl extremer aussehen zu lassen) beim Thema "Extreme" ganz schön dünn ist. Bei den Niederschlägen gibt es eine leicht ansteigende Tendenz im Winter (aber auf niedrigem Niveau, da der Hauptteil der Niederschläge bei uns im Sommer runtergeht), und ohne Tendenz im Sommer.

Zu allen Statistiken rund um Hurricanes in den USA empfehle ich die Publikationen der Pielkes (Roger Pielke Senior und Junior).

Irgendwo habe ich mal eine Schadensstatistik der Münchner Rück gesehen bezüglich versicherter Schäden bei Extremwetter - da blieb der Schadenszuwachs über die Jahre deutlich unter dem Vermögenszuwachs der jeweiligen Regionen. Ist aber schon ein paar Jahre her, und ich finde die Quelle nicht mehr.

Zitat

Das mit den Wüsten habe ich zwar auch gehört, aber ich verstehe die Konsequenzen nicht ganz...



Ist nur wichtig zu erwähnen, wenn mal wieder einer den ebenso alten wie falschen Klassiker "Klimawandel! Die Wüsten breiten sich aus!" auflegt. Ist ungefähr wie mit den aussterbenden Eisbären: erfunden.

Ganz allgemein ist es kompletter Unsinn, dass wärmeres Klima mit signifikanten Nachteilen für den Globus und seine Bewohner einhergeht, das kann jeder Historiker bestötigen, der schon mal was vom "römischen Optimum" gehört hat. Aus Sicht von Flora und Fauna ist Wärme super und Kälte schlecht.

Gruß
hubersn

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Martin Offline



Beiträge: 4.129

17.07.2021 18:35
#11 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #9
Zitat von hubersn im Beitrag #7
[...]


Haben Sie für diese Aussagen Quellen? Insbesondere, dass die Extremwetterereignisse keinen Trend zeigen?
Das mit den Wüsten habe ich zwar auch gehört, aber ich verstehe die Konsequenzen nicht ganz...


Dr. Stefan Lüning ist mit Prof. Vahrenholt auf kaltesonne.de immer nah am Thema dran. Er hat auf TE gleich den Stand der Wissenschaft skizziert: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/k...estdeutschland/

Gruß
Martin

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

17.07.2021 19:29
#12 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #10

Zitat

Das mit den Wüsten habe ich zwar auch gehört, aber ich verstehe die Konsequenzen nicht ganz...



Zitat
The world is literally a greener place than it was 20 years ago, and data from NASA satellites has revealed a counterintuitive source for much of this new foliage: China and India. A new study shows that the two emerging countries with the world’s biggest populations are leading the increase in greening on land. The effect stems mainly from ambitious tree planting programs in China and intensive agriculture in both countries.

The greening phenomenon was first detected using satellite data in the mid-1990s by Ranga Myneni of Boston University and colleagues, but they did not know whether human activity was one of its chief, direct causes. This new insight was made possible by a nearly 20-year-long data record from a NASA instrument orbiting the Earth on two satellites. It’s called the Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer, or MODIS, and its high-resolution data provides very accurate information, helping researchers work out details of what’s happening with Earth’s vegetation, down to the level of 500 meters, or about 1,600 feet, on the ground.

A world map showing the trend in annual average leaf area, in percent per decade (2000-2017)
The world is a greener place than it was 20 years ago, as shown on this map, where areas with the greatest increase in foliage are indicated in dark green. Data from a NASA instrument orbiting Earth aboard two satellites show that human activity in China and India dominate this greening of the planet.
Credits: NASA Earth Observatory

Taken all together, the greening of the planet over the last two decades represents an increase in leaf area on plants and trees equivalent to the area covered by all the Amazon rainforests. There are now more than two million square miles of extra green leaf area per year, compared to the early 2000s – a 5% increase.

“China and India account for one-third of the greening, but contain only 9% of the planet’s land area covered in vegetation – a surprising finding, considering the general notion of land degradation in populous countries from overexploitation,” said Chi Chen of the Department of Earth and Environment at Boston University, in Massachusetts, and lead author of the study.

An advantage of the MODIS satellite sensor is the intensive coverage it provides, both in space and time: MODIS has captured as many as four shots of every place on Earth, every day for the last 20 years.



https://www.nasa.gov/feature/ames/human-...asa-study-shows

Wir haben einen ziemlichen Zuwachs der pflanzenbedeckten Landoberfläche. Das ist hauptsächlich der Zunahme der atmosphärischen CO² geschuldet. Zum einen ergrünen die Wüsten. Mit dem Wetter hat das aber nichts zu tun. Hinzu kommt, daß etwa in der Sahelzone ein Zyklus der Ab- und Zunahme der Trockenheit auszumachen ist, der unabhängig von irgendwelchen anderen langfristigen Trends (CO2 oder langjährig gemittelter Temperatur) zu sein scheint. Und es kommt, die wie NASA studie feststellt, noch die Landnutzung hinzu. Wiederauffforstungprojekte ändern das Mikroklima ziemlich radikal und führen zur mehr Verdunstung. Dagegen sind die wichtigen CO2-Senken Grassteppen in mittleren Breiten. Apropos Wiederaufforstung. Wenn EU-Uschie erklärt, im Zug der Verbrennerverbots bis 2050 in der EU 3 Milliarden Bäume pflanzen zu lassen, dann sind das bei 29 Jahren, 28 Ländern und 445 Millionen Nasen Peanuts. China hat seit 1978 das weltgrößte Aufforstungsprogramm laufen, die "Große Grüne Mauer." Die haben seitdem 66 Milliarden Bäume gepflanzt.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

18.07.2021 10:36
#13 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #9
Zitat von hubersn im Beitrag #7
[...]


Haben Sie für diese Aussagen Quellen? Insbesondere, dass die Extremwetterereignisse keinen Trend zeigen?
Das mit den Wüsten habe ich zwar auch gehört, aber ich verstehe die Konsequenzen nicht ganz...



Ein SPON-Artikel von Axel Bojanowski, vom 08.06.2016 spricht das Thema kurz und knackig an.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natu...-a-1096368.html

--
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nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.989

18.07.2021 11:15
#14 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

"Vom Regen in die Traufe" Ulrike Guérot und Matthias Burchardt im Gespräch

Es geht zwar hier Vordergründung um die Corona Ereignisse, aber es trifft genauso auf die Klimawissenschaften zu: Eine Beschreibung des Phänomens der politisierten Wissenschaft als Grundlage autoritärer Politik, die immer - unter ungünstigen Bedingungen - ins Totalitäre abgleiten kann.

Das Gespräch beinhaltet unglaublich viele Aspekte, welche mir seit Jahren (und in den letzten Monaten, unter den Eindrücken der "Corona Politik" immer mehr) auf der Seele liegen und welche mich sehr bedrücken: Von nicht kontextualisierten Zahlen bishin zur dogamtischen Interpretation von Wissenschaft, welche die Politik als "res publica" ersetzt. Es erscheint mir manchmal, dass durch diese dogmatische Interpretation von "der" Wissenschaft eine Entsäkularisierung der westlichen Gesellschaften voranschreitet. "DIE" Wissenschaft (im Singular nicht mehr als Diskurs zur Wahrheitsfindung verstanden) fungiert jetzt als Dogma, welches normative Kraft entfaltet. Analog zur Religion.

Ich habe viele Kluge Köpfe zur den philosophischen und politischen Problemen der Corona Ereignisse gehört und gelesen. Von Lord Sumption bis Michael Esfeld. Bei Interesse hier zwei Beispiele;

Michael Esfeld

Lord Sumption

Dieses Gespräch hier mit Ulrike Guérot und Matthias Burchardt aber, dass ich zufällig gerade endeckt habe, berührt mich nochmals tiefer, weil es in der Beschreibung der Sachverhalte noch näher an meinem eigenen Unbehagen liegt.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Johanes Offline




Beiträge: 2.389

18.07.2021 15:27
#15 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Danke für die vielen Antworten.

Stand 05.06.2021: Das SARS-CoV-2-Virus könnte jetzt doch aus einem Labor kommen.
23.06.: Dem BMWi fällt auf, dass der Strombedarf nicht bis 2030 konstant bleibt.
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Ulrich Elkmann Offline




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18.07.2021 19:41
#16 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zum Thema: "der Mensch ist schuld." Es sieht tatsächlich ganz so aus - wenn auch in anderer Hinsicht. Es gab Warnungen, es gab äußerst präzise Warnungen. Die Talsperren sind nicht abgelassen worden, damit sie als Rückhaltebecken dienen konnten - was eigentlich ihr Zweck ist. Die "Times" hat huete in ihrer Sonntagsausgabe diesen Artikel. Der größte Teil des Texts ist hinter Bezahlschranke, deshalb hab ich das mal rauskopiert.

Zitat
The real reason for Germany’s flood disaster: A ‘monumental failure of the warning system’
Date: 18/07/21
The Sunday Times

Weather scientists say a ‘monumental failure of the system’ is directly to blame for the death and devastation triggered by a month’s worth of rain that fell in two days this week.

The first signs of catastrophe were detected nine days ago by a satellite orbiting 500 miles above the tranquil hills around the Rhine river.

Over the next few days a team of scientists sent the German authorities a series of forecasts so accurate that they now read like a macabre prophecy: the Rhineland was about to be hit by “extreme” flooding, particularly along the Erft and Ahr rivers, and in towns such as Hagen and Altena.

Yet despite at least 24 hours’ warning that predicted, almost precisely, which districts would be worst afflicted when the rains came, the flood still caught many of its victims largely unawares.

Germany got its preparations “badly wrong”, one of the experts who built Europe’s sophisticated flood prediction model told The Sunday Times. Hannah Cloke, professor of hydrology at Reading University, said that a “monumental failure of the system” had led to one of postwar Germany’s deadliest natural disasters, which had by last night claimed at least 133 lives since Wednesday and left hundreds of people unaccounted for. At least another 24 people were dead across the border in Belgium, a figure that the country’s national crisis centre expected to rise, while the rains forced thousands from their homes in the Netherlands.

On Tuesday and Wednesday parts of Germany were deluged with more than a month’s worth of rain in 48 hours. Some tributaries of the Rhine swelled to record levels, turning cities into lakes of mud, sweeping away buildings and bridges, and drowning dozens of people in their homes.

“When I woke up [on Thursday] morning and saw how many people had died, I just thought: you can do better than this,” said Cloke. “I’m disappointed that particularly in the cities you had people washed away. That suggests that lots of things are going badly wrong.

“People should have been receiving warnings; people should have understood the warnings. It’s no use having massive computer models predicting what’s going to happen if people don’t know what to do in a flood.”

Instead, the overwhelming majority of people in the path of the floods carried on with their everyday lives, oblivious to the danger, as the waters began to rise.

In the early 2000s Cloke and two of her colleagues designed the European Flood Awareness System (Efas) with a disaster such as this in mind. After the cataclysmic floods across central and eastern Europe in 2002, which claimed at least 110 lives in nine countries, they resolved that, next time, the victims had to be forearmed. “Given the number of deaths and the amount of damage, we had the idea that we should never allow this to happen again,” Cloke said.

The algorithms combine observations from the European Union’s Copernicus satellites with hydrographical records and readings of river levels in order to give national agencies up to ten days to prepare for the worst.

In 2014 alerts and maps from Efas allowed the authorities in Serbia, Bosnia and Croatia to fine-tune their response to colossal flooding in the Balkans. This time, however, Efas found itself playing the role of Cassandra.

It raised the alarm on July 10 — four days before the first floods — with warnings to the German and Belgian governments about the high risk of flooding in the Rhine and Meuse basins.

Over the next few days it produced minutely detailed charts correctly predicting most of the areas that would suffer the heaviest damage. Its German partner agency requested specific analysis of several rivers including the Ahr, along whose banks at least 93 people later died and 618 were injured.

Cloke said that some of the flash flooding would have been tricky to forecast in detail but there was “certainly time” to prepare larger towns and cities with warnings or evacuations. […]

“The fact that people didn’t evacuate or get the warnings suggests that something is going wrong,” Cloke said. “If you’ve got some information about what risk you’re at and you can understand it, you can take action to protect yourself. These floods were huge. Probably they were like a fantasy or a kind of science-fiction movie for people.”

One underlying problem is the parlous state of Germany’s alarm systems. Last September the BBK held a national “warning day”, when people across the country were supposed to be simultaneously deafened by sirens and inundated with alert messages in a simulated natural disaster. It was a debacle: most of the technology didn’t work.



https://www.thetimes.co.uk/article/germa...-work-cn99wjxzs



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

18.07.2021 21:09
#17 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Ich habe gerade anderenorts eine erste, vorläufige Bilanz gezogen. Die einzelnen Punkte sind noch auszuarbeiten, und die Liste dürfte noch um einges länger werden.

***

Halten wir einmal fest, was bis jetzt feststeht.
1. Diese Katastrophe ist tatsächlich durch menschliches Handeln (und Nichthandeln) verursacht worden. Aber ganz anders, als uns die Dauerwarner vor der "Klimakatastrophe" erzählt haben und jetzt schon wieder erzählen (O-Ton Merkel heute: "wir müssen uns im Kampf gegen den Klimawandel sputen.")

2. Solche Extremwetterlagen sind WETTER, sie sind immer wieder vorgekommen; sie werden immer vorkommen. Auch während der Kleinen Eiszeit, als die Durchschnittstemperaturen in Mitteleuropa erheblich unter denen der Gegenwart lagen.

3. Die Ursache für die katastrophalen Auswirkungen liegen in der Bodennutzung, in der Versiegelung, darin, daß man in frühere Flußtäler gebaut hat; daß die Abflußmöglichkeiten nicht auf solche Fluten ausgelegt sind.

4. Es gab eine ganz präzise Vorwarnung von dem für solche Fälle eingeichteten EU-Vorwarnsystem EFAS, 4 Tage vorher. Auch der DWD hat präzise Warnungen an die Gemeinden ausgegeben. Trotz der Warnungen sind nicht einmal die Wasserstände der betroffenen Talsperren abgesenkt worden, um Raum für Rückhalt zu schaffen.

5. Es gab am 11. September 2020 einen Bundeswarntag, bei dem geprobt werden sollte, ob die hiesigen Sirenen für die Alarmierung der Bevölkerung überhaupt noch vorhanden waren (!). Wie es sich herausgestellt hat, waren sie nicht oder heulten jedenfalls nicht mehr. Anscheinend ist als Konsequenz daraus NICHTS passiert. Der zweite landesweite Probealarm war für den 30. Juni 2021 angesetzt und ist kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

6. Der WDR hat absolut in seiner Aufgabe, die Bevölkerung in Katastrophenfall zu informieren, versagt. Der größte ÖR-Sender mit einem Milliardnbudget p.a. Radio Wuppertal, ein kleiner Privatsender mit 10 Angestellten, hat es während der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag geschafft, mit 8 Leuten rund um die Uhr die Hörer auf dem Laufenden zu halten.

7. Und die Politik, von Merkel und Söder bis hinunter zu den Klimagören (man verzeihe das harte Wort) hat nichts anderes zu tun, als "Kampf dem Klimawandel!" zu trompeten.

PS. Netzfund:

"Deutschland, das Land, das weltweit Vorreiter im Klimaschutz sein will, einen Klimawandel aufhalten will, CO2 neutral sein will und die Erderwärmung senken will ist das gleiche Deutschland, das es nicht einmal schafft, Unwetterwarnungen von allen möglichen Stellen rechtzeitig an die Bevölkerung weiterzugeben und die Bürger zu warnen.

Dieses Land hat fertig."



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

moise trumpeter Offline



Beiträge: 236

18.07.2021 21:53
#18 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17
Ich habe gerade anderenorts eine erste, vorläufige Bilanz gezogen. Die einzelnen Punkte sind noch auszuarbeiten, und die Liste dürfte noch um einges länger werden.

***

Halten wir einmal fest, was bis jetzt feststeht.
1. Diese Katastrophe ist tatsächlich durch menschliches Handeln (und Nichthandeln) verursacht worden. Aber ganz anders, als uns die Dauerwarner vor der "Klimakatastrophe" erzählt haben und jetzt schon wieder erzählen (O-Ton Merkel heute: "wir müssen uns im Kampf gegen den Klimawandel sputen.")

2. Solche Extremwetterlagen sind WETTER, sie sind immer wieder vorgekommen; sie werden immer vorkommen. Auch während der Kleinen Eiszeit, als die Durchschnittstemperaturen in Mitteleuropa erheblich unter denen der Gegenwart lagen.

3. Die Ursache für die katastrophalen Auswirkungen liegen in der Bodennutzung, in der Versiegelung, darin, daß man in frühere Flußtäler gebaut hat; daß die Abflußmöglichkeiten nicht auf solche Fluten ausgelegt sind.

4. Es gab eine ganz präzise Vorwarnung von dem für solche Fälle eingeichteten EU-Vorwarnsystem EFAS, 4 Tage vorher. Auch der DWD hat präzise Warnungen an die Gemeinden ausgegeben. Trotz der Warnungen sind nicht einmal die Wasserstände der betroffenen Talsperren abgesenkt worden, um Raum für Rückhalt zu schaffen.

5. Es gab am 11. September 2020 einen Bundeswarntag, bei dem geprobt werden sollte, ob die hiesigen Sirenen für die Alarmierung der Bevölkerung überhaupt noch vorhanden waren (!). Wie es sich herausgestellt hat, waren sie nicht oder heulten jedenfalls nicht mehr. Anscheinend ist als Konsequenz daraus NICHTS passiert. Der zweite landesweite Probealarm war für den 30. Juni 2021 angesetzt und ist kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

6. Der WDR hat absolut in seiner Aufgabe, die Bevölkerung in Katastrophenfall zu informieren, versagt. Der größte ÖR-Sender mit einem Milliardnbudget p.a. Radio Wuppertal, ein kleiner Privatsender mit 10 Angestellten, hat es während der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag geschafft, mit 8 Leuten rund um die Uhr die Hörer auf dem Laufenden zu halten.

7. Und die Politik, von Merkel und Söder bis hinunter zu den Klimagören (man verzeihe das harte Wort) hat nichts anderes zu tun, als "Kampf dem Klimawandel!" zu trompeten.

PS. Netzfund:

"Deutschland, das Land, das weltweit Vorreiter im Klimaschutz sein will, einen Klimawandel aufhalten will, CO2 neutral sein will und die Erderwärmung senken will ist das gleiche Deutschland, das es nicht einmal schafft, Unwetterwarnungen von allen möglichen Stellen rechtzeitig an die Bevölkerung weiterzugeben und die Bürger zu warnen.

Dieses Land hat fertig."





Darum wird sich das Klimanarrativ kurzfristig durchsetzen, es gestattet allen Beteiligten ihre Fehler und Versäumnisse dahinter zu verstecken. Angefangen bei den kleinen Hauseigentümern, die in alten Bach- und Flussläufen und im Überschwemmungsgebieten gebaut haben, gefolgt von den Gemeinde-, Stadt- und Kreisverwaltungen, die das gestattet haben und zuletzt bei den Versäumnissen, die sich die Hoheitsträger von der Gemeinde bis zur Landesebene beim Hochwasserschutz und im konkreten Krisenmanagement geleistet haben.
Langfristig wird sich gar nix durchsetzen, das Ereignis wird wieder vergessen, wie immer.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

18.07.2021 22:20
#19 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von moise trumpeter im Beitrag #18
Angefangen bei den kleinen Hauseigentümern, die in alten Bach- und Flussläufen und im Überschwemmungsgebieten gebaut haben, gefolgt von den Gemeinde-, Stadt- und Kreisverwaltungen, die das gestattet haben und zuletzt bei den Versäumnissen, die sich die Hoheitsträger von der Gemeinde bis zur Landesebene beim Hochwasserschutz und im konkreten Krisenmanagement geleistet haben.


Ich sehe hier übrigens ein systemisch eingebautes Versagen. Es geht ja gerade für Ahrweiler das Bilderpaar durch die (meist sozialen) Medien, das die Verhältnisse vor und während der Hochflut zeigt. Da ist ganz klar zu sehen, daß die Flußschleife per Begradigung gekürzt und anschließend als Bauland freigegeben worden ist. Und daß der Fluß, als das neue Bett überlief, den Totarm wieder geflutet hat. Solche Genehmigungen sind ja in Gemeindehand, die das als Baugrundstücke ausweist. "Früher," vor 100 Jahren oder wenigstens 2-3 Generationen haben alle Beteiligten darum gewußt, daß das alle paar Jahrzehnte mal überschwemmt wird. Da waren höchstens Viehweiden oder Streuobstwiesen zu finden. Wenn durch die Begradigung dieser Faktor fortfällt, dannn wissen die Beamten in der Gemeindeverwaltung das nur noch, bis die alte Generation in Pension geht. Danach hat man ungenutztes Terrain Vague, das sich zum Generieren von stets knappen finanziellen Ressourcen anbietet, per Grundstücksverkauf, Straßenbau und sonstigen zu zahlenden Infrastrukturmaßnahmen, plus Gewerbesteuer.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Frode Offline




Beiträge: 81

19.07.2021 06:57
#20 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Vielleicht ist ja das Tief auch so lange verharrt, da die ganzen Windräder in der Nordsee und auf dem Land dem Wind die Energie entziehen. Dann wäre ja doch der Klimawandel schuld...

Ist natürlich nicht ernst gemeint, aber auf dem oder noch niedrigerem Niveau sind die Konstruktionen zum Klimawandel als Ursache für die Katastrophe.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

19.07.2021 07:44
#21 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #19
Ich sehe hier übrigens ein systemisch eingebautes Versagen. Es geht ja gerade für Ahrweiler das Bilderpaar durch die (meist sozialen) Medien, das die Verhältnisse vor und während der Hochflut zeigt. Da ist ganz klar zu sehen, daß die Flußschleife per Begradigung gekürzt und anschließend als Bauland freigegeben worden ist. Und daß der Fluß, als das neue Bett überlief, den Totarm wieder geflutet hat. Solche Genehmigungen sind ja in Gemeindehand, die das als Baugrundstücke ausweist. "Früher," vor 100 Jahren oder wenigstens 2-3 Generationen haben alle Beteiligten darum gewußt, daß das alle paar Jahrzehnte mal überschwemmt wird. Da waren höchstens Viehweiden oder Streuobstwiesen zu finden. Wenn durch die Begradigung dieser Faktor fortfällt, dannn wissen die Beamten in der Gemeindeverwaltung das nur noch, bis die alte Generation in Pension geht. Danach hat man ungenutztes Terrain Vague, das sich zum Generieren von stets knappen finanziellen Ressourcen anbietet, per Grundstücksverkauf, Straßenbau und sonstigen zu zahlenden Infrastrukturmaßnahmen, plus Gewerbesteuer.
Vielleicht ist in den Köpfen der Verantwortlichen das, was die Klimafolgenforscher seit ein paar Jahren predigen und über Medien verstärken lassen: Die Zukunft ist Dürre. Also kann man in Flussniederungen bauen und das wertvolle Wasserreservoir eines Stausees trotz Ankündigung von viel neuem Wasser nicht leeren.

Gruß
Martin

F.Alfonzo Online



Beiträge: 1.997

19.07.2021 08:38
#22 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #16
Die Talsperren sind nicht abgelassen worden, damit sie als Rückhaltebecken dienen konnten - was eigentlich ihr Zweck ist.


Als ich das gelesen habe, war mein erster Gedanke übrigens dass es Leute gibt die fordern dass man in Deutschland ein, zwei dutzend gigantische Pumpspeicherseen errichten sollte, um den bescheuerten Zappelstrom grundlastfähig zu machen.

Man kann sich ausmalen was dann losgewesen wäre, wenn die paar vorhandenen Talsperren schon nicht so betrieben werden können dass sie nicht einen Teil des Landes verwüsten. Zumal bei Pumpspeichern noch das systematische Problem hinzukommt, dass man bei Regenwarnung nicht einfach das Wasser ablassen kann, weil man einen Mindestpegel für die Stromversorgung braucht. Dadurch wird das Pegelmanagement, bei dem hier möglicherweise katastrophal versagt wurde, noch mal um eine Größenordnung komplexer.

Und Leute die sowas fordern fürchten sich dann vor Strahlung und Feinstaub...

Johanes Offline




Beiträge: 2.389

19.07.2021 09:05
#23 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17
Es gab eine ganz präzise Vorwarnung von dem für solche Fälle eingeichteten EU-Vorwarnsystem EFAS, 4 Tage vorher. Auch der DWD hat präzise Warnungen an die Gemeinden ausgegeben. Trotz der Warnungen sind nicht einmal die Wasserstände der betroffenen Talsperren abgesenkt worden, um Raum für Rückhalt zu schaffen.


Haben Sie dazu eine Quelle?

Das könnte in Diskussionen on- wie offline der absolute Hammer sein!

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17
Wie es sich herausgestellt hat, waren sie nicht oder heulten jedenfalls nicht mehr. Anscheinend ist als Konsequenz daraus NICHTS passiert. Der zweite landesweite Probealarm war für den 30. Juni 2021 angesetzt und ist kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben worden.


Ein Skandal für sich.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17
Der WDR hat absolut in seiner Aufgabe, die Bevölkerung in Katastrophenfall zu informieren, versagt.




Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17
Und die Politik, von Merkel und Söder bis hinunter zu den Klimagören (man verzeihe das harte Wort) hat nichts anderes zu tun, als "Kampf dem Klimawandel!" zu trompeten.


Wir, also die Teilgruppe, der ich angehöre, predigen schon seit Jahren, dass wir den Klimawandel wohl nicht aufhalten können und als Konsequenz deshalb die Folgen desselben abwehren müssen. Es ist nichts angekommen.

Zitat von Martin im Beitrag #21
Und die Politik, von Merkel und Söder bis hinunter zu den Klimagören (man verzeihe das harte Wort) hat nichts anderes zu tun, als "Kampf dem Klimawandel!" zu trompeten.


Das wird jetzt unaufhaltsam sein. Die Grünen werden wieder Oberwasser bekommen.

Stand 05.06.2021: Das SARS-CoV-2-Virus könnte jetzt doch aus einem Labor kommen.
23.06.: Dem BMWi fällt auf, dass der Strombedarf nicht bis 2030 konstant bleibt.
to be continued

Martin Offline



Beiträge: 4.129

19.07.2021 09:35
#24 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #22
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #16
Die Talsperren sind nicht abgelassen worden, damit sie als Rückhaltebecken dienen konnten - was eigentlich ihr Zweck ist.


Als ich das gelesen habe, war mein erster Gedanke übrigens dass es Leute gibt die fordern dass man in Deutschland ein, zwei dutzend gigantische Pumpspeicherseen errichten sollte, um den bescheuerten Zappelstrom grundlastfähig zu machen.
Im Fall der Steinbachtalsperre bin ich mir gar nicht sicher, was ihr aktueller Zweck sein soll. Laut der lokalen Beschreibung wurde er als Wasserreservoir für sie Tuchindustrie in den 30-er Jahren errichtet https://www.euskirchen-kirchheim.de/steinbachtalsperre/

Inzwischen dürfte er Teil eines Naherholungsgebiets sein und vielleicht nebenbei Wasserreservoir. Ob er auch als Regenrückhaltebecken dienen soll, geht aus der Beschreibung nicht hervor, in jedem Fall nicht zur Stromerzeugung. Das Problem des Damms war primär, dass er überzulaufen drohte, einhergehend mit einer Zerstörung der Dammstruktur und einer potentiellen Flutwelle. Interessant wären da die Entscheidungswege: Hätte man den Stausee zu sehr geleert, wäre für den Rest des Sommers das Naherholungsgebiet weg gewesen. Es heißt auch, dass der Grundablass verstopft gewesen sei - ein Wartungsmangel, der sich nicht innerhalb eines Tages beseitigen ließ? Mal sehen, was noch an Informationen kommt.

Pumpspeicherseen wären evtl. nicht so kritisch, wenn sie mehr von hochgepumptem als von dem aus einer großen Fläche ablaufenden Wasser gespeist würden.

Gruß
Martin

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

19.07.2021 12:54
#25 RE: Keine Krise ungenutzt lassen. Geschichten von der Flut. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17
die Liste dürfte noch um einges länger werden.

***

8. Der Katastrophenschutz gab 16 Stufe-1-Warnmeldungen heraus, bei denen eigentlich erwartet wurde, dass die Medien ihr laufendes Programm unterbrechen, um die Warnungen sofort der Bevölkerung mitzuteilen.





"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

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