Mal am Rande: In meinem Stadtgebiet betreibt ein Türke mittlerweile 6 Edeka-Läden. Neben seinem übergross dargestellten Nachnamen auf der Aussenwebung unterschieden sich seine Fillialen von allen anderen durch überpräsentes Sicherheitspersonal. Das hatte dich beim Eintritt und an der Salatbar gemustert, ziemlich unverschämt durch den Laden verfolgt, einen als Dieb und Straftäter fühlen lassen. Natürlich habe ich seine Läden boykottiert. Seit ca. einem Monat sehe ich kein (aggressives) Sicherheitspersonal mehr in seinen Läden. Die Rechnung ging wohl nicht mehr auf.
Zitat:Und wo wir schon bei logischen Problemen sind: /quote]
Lieber Llarian, Sie machen, genau wie ich, immer den gleichen Fehler! Sie versuchen die Dinge mit Logik zu durchdringen! Das war früher mal! Jetzt ist Haltung gefragt! Das Verhalten einer Gesellschaft, der man noch vor wenigen Jahrzehnten (unser Jahrgang erinnert sich noch) mit einer neuen Eiszeit, mit dem "millennium bug", mit dem Hitzetod, der Vogel-/ Schweinegrippe, und nun ganz extrem mit Corona Angst einjagen konnte, kann nicht mit Logik erklärt werden. Wenn es beliebig viele Geschlechter gibt, die man sich jährlich aussuchen kann, wenn Männer sich zu Frauen erklären, oder andersrum, wenn Frauen sich beschweren, so schrecklich benachteiligt zu sein, aber sich doch jederzeit als Mann definieren könnten, wenn Weiße zu Fasching keinen Indianerschmuck tragen dürfen, aber Indianer im Internet surfen und Auto fahren, dann ist der Irrsinn so weit fortgeschritten, dass ein logisches Verhalten nicht mehr erwartet werden kann. Ja, wir beide sind Ingenieure, die noch gelernt haben, die Dinge real und mit dem Verstand zu beurteilen. Das ist unser Problem! Wir gehen von einem "gesunden Menschenverstand" aus (sapere aude!), aber das ist sowas von Vorgestern! Angesichts des Wahnsinns, der uns nun täglich umgibt, würden wir beide annehmen, dass es Volksaufstände geben müsste, und die noch vernünftigen Massen sich gegen den von der Politik und den Meinungsmachern in Presse, Funk und Fernsehen verbreiteten Unsinn erheben müssten. Nehmen Sie da etwas davon wahr? Na also! Ja, ziemlich frustrierend, aber das ist die neue Realität!
Zitat von Johanes im Beitrag #46 Was zumindest für mich überdeutlich ins Auge fällt: Während die großen Ketten entweder Genossenschaften selbstständiger Unternehmener sind oder andere Unternehmensformen haben, sind die Discounter meist zentral betriebene Ketten.
Lieber Johanes, das hat seinen Grund. Beim Discount geht es um ein Standardsortiment, ursprünglich ohne regionale Abweichungen, gleichförmige Läden (der Kunde soll sich in jedem Laden instinktiv orientieren können), höchst effiziente Prozesse in Distribution und Logistik (da verdient der Händler nämlich das Geld!), gepaart mit einer sehr, sehr großen Einkaufsmacht. Da sind alle Prozesse bis auf die dritte Stelle hinterm Komma ausgereizt, da wird der letzte Millimeter auf dem Kassenbon optimiert, damit man Bonrolle spart. Jahrelang war das Modell der Discounter "Expansion um jeden Preis" - mehr Läden heisst mehr Umsatz, mehr Umsatz heisst bessere Konditionen bei den Herstellern. Dazu kommt noch das sehr starke Eigenmarkensortiment, welches wiederum Marge bei überschaubaren Kosten bietet. (Firma Schlecker ist am Modell "Expansion" beispielsweise gescheitert. Die Schwarz-Gruppe - Lidl und Kaufland - ist oft Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Gebäude stehen, diese werden sofort maximal mit Hypotheken belastet, um die Expansion zu finanzieren. Das hält sich gut selbst am Laufen, das Modell). Das grundlegende Werteversprechen ist "Günstiger Preis, Top Qualität. Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht."
Die Vollsortimenter (Edeka, Rewe) wiederum leben von einem anderen Werteversprechen: "Auswahl, Regionalität, Frische". Insbesondere die Frische mit Fleich-, Fisch- und Käsetheken sowie Obst und Gemüse war da jahrelang ein Alleinstellungsmerkmal. Und das wird eben nicht durch zentralistische Planung ermöglicht, sondern durch den "Kaufmann vor Ort", das lebt auch stark durch das Prinzip Selbstausbeutung. Daher der Fokus auf das Genossenschaftsmodell mit Franchise-Charakter. Fun Fact: Sowohl Rewe als auch Edeka haben eigene, durchaus respektable Banken, die den Kaufleuten Investitionen finanzieren, z.B. Maschinen und Anlagen leasen zu supergünstigen Konditionen.
Wer jetzt genau hinschaut, sieht da durchaus eine Konvergenz der Discounter hin zu den Vollsortimentern - mehr Auswahl, höherwertige Produkte, auch durchaus exotische Sachen, und immer noch preislich unschlagbar.
So, kleiner Exkurs zum Thema Einzelhandel beendet. (Wie man sieht, ist das mein Herzblut-Thema - wer da beruflich einmal mit angefangen hat, ist versaut fürs ganze Leben ).
Zitat Nun aber hat Macron beschlossen, Corona für beendet zu erklären. Es gibt zwar immer noch die Empfehlung, in Büros und Schulgebäuden zu lüften, aber sonst lebt es sich heute in Frankreich so wie vor der Pandemie. Tatsächlich hat sich die Stimmung auch unter den Wissenschaftlern gewandelt. An dem Tag, als der Expertenrat aufgelöst wurde, fand sein langjähriger Vorsitzender, Jean-François Delfraissy, kritische Worte über die französische Politik. "Natürlich bedauere ich vieles", sagte der Immunologe in einem viel beachteten Radiointerview. "Wir haben manchmal die Gesundheit über die Menschlichkeit gestellt." Einige Bewohner von Altenheimen hätten ihren Lebenswillen verloren und nur noch auf den Tod gewartet, weil sie ihre Angehörigen nicht mehr sehen durften. "Über die folgenreichen Entscheidungen, für Schulen und Altenheime etwa, hätten wir mit den Bürgerinnen und Bürgern sprechen müssen", sagt Delfraissy heute. Das habe aber "die Politik" nicht gewollt.
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