Zitat von Frankenstein im Beitrag #20 Doom Patrol kannte ich noch gar nicht.
Seien Sie froh drum. Ich habe mir fast die erste Staffel angesehen, in der Hoffnung, dass es besser wird. Wird es nicht.
Zitat Hinsichtlich der Gesamtheit der Schauspieler war mein Urteil in seiner Pauschalität vielleicht zu harsch, aber da sind schon ne Menge Nieten dabei.
Dieser Beurteilung kann ich mich anschließen.
Zitat The Witcher, Game of Thrones, Bad Batch, Dark Crystal fallen mir da spontan ein, Clone Wars habe ich erst wenig Folgen gesehen, dürfte aber auch ganz klar vor Rings of Power liegen. Mandalorian vielleicht noch, aber ich war nach der ersten Staffel entsetzt, wie schlecht die im Vergleich zum Hype war (die zweite Staffel war dann zum Glück etwas erträglicher. Wobei Grogu (Baby-Yoda) natürlich 100 von 100 Punkten kriegt und der m. E. einzige Grund für den großen Erfolg der Serie sein dürfte.
Witcher und GoT sehe ich auch, aber das sind eben auch "die" zwei Beispiele aus den letzten Jahren. Bad Batch und Dark Crystal muss ich mir dann mal ansehen. Und der Madalorianer ist durchaus sehenswert, aber wenn wir jetzt die Kritik an den Ringen der Macht daneben legen: So richtig gutes Schauspielern ist das auch nicht. Und das liegt nicht an der Maske, Pedro Pascal ist eher einer der wenigen, die da was auf die Kette kriegen. Thats the way.
Zitat von Frankenstein im Beitrag #21 Sind sie sicher? Ich meine mich zu erinnern, dass Streiks in den Studios bzw. der Autoren Ursache für die schrottige letzte Staffel verantwortlich gewesen wären.
Nein. Das Problem war, dass zum Zeitpunkt der vierten Staffel nicht klar war, ob es eine fünfte geben würde. Deshalb war Straczynski gezwungen etliche Handlungen, die eigentlich in fünf hätten kommen sollen in vier vorzuverlegen, so zum Beispiel die Auflösung des großen Konfliktes selbst. Dann wurde, als die vierte praktisch gedreht war, grünes Licht für fünf erteilt. Und Straczynski musste sich die Handlung in fünf aus den Fingern saugen, vor allem deshalb, weil die meisten Handlungsbögen ja abgeschlossen waren. Das erklärt die schlechte Verankerung und die vergleichsweise schwache Handlung, das waren sozusagen die "Restposten". Autorenstreiks haben Straczynski nicht so sehr beschäftigt, er hat ohnehin fast alles selbst geschrieben. Und als Randnotiz: Das ist auch mit der Grund, warum wir in Staffel fünf Claudia Christian nicht mehr sehen. Als das grüne Licht erteilt wurde, war es verdammt eng zum neuen Drehbeginn und die Schauspieler mussten schnell zusagen. Christian zögerte zu lange, weil sie einen Film drehen wollte und dann fiel die Klappe, bevor sie zusagen konnte. Die haben sich dabei auch überworfen und deswegen musste der "Orden der heiligen Ivanova" damit leben, dass ihre Ikone rausgeschrieben wurde.
Zitat Dank für die Info, das erklärt rückwirkend natürlich so Einiges.
War auch damals nichtg bekannt. O'Hare litt wohl an Paranoia und der enge Drehplan einer Serie hat die Krankheit verschlimmert, weswegen sich Straczynski gezwungen sah ihn (die beiden waren persönlich befreundet) aus der Serie mehr heraus zu nehmen als heraus zu schreiben. Die Handlung war eigentlich für ihn vorgesehen, Sherdian hätte es ohne die Erkrankung nie gegeben, bzw. wäre es maximal ein Nebencharacter geworden. Während der Drehzeit kamen drei von Straczynskis berühmten "Falltüren" zum Einsatz: Als Sherdian durch Sinclair ersetzt wurde (eben weil O'Hares Krankheit sich verschlimmerte), als Talia Winters sich als Verräter heraus stellte (Andrea Thompson hatte wohl bessere Bedingungen für sich gefordert, die so nicht erfüllt werden konnten) und als Ivanonva die Station verliess (weil Claudia Christian nicht rechtzeitig den Vertrag unterschreiben wollte/konnte).
Zitat von Frankenstein im Beitrag #23Faustregel ist: Die ersten Staffeln von Star Trek-Serien sind in der Regel nicht so gut.
Kleines Detail: TOS sollte eigentlich schon nach der 2. Staffel aus dem Programm geworfen werden. Das Studio Desilu hat natürlich die für die Zeit ziemlich astronomischen Produktionskosten an den Sender NBC weitergereicht, und die Nielsen-Ratings waren ziemlich schlecht (& blieben das auch), so daß sich das eigentlich nicht mehr rechnete.
Wieviel hier "reine Wahrheit" & wieviel Folklore ist, scheint nicht ganz klar, aber "gerettet" hat die Serie die von den Science Fiction Writers of America (SFWA; die haben das 2. F für Fantasy erst vor gut 20 Jahren bekommen) mitsamt Postkartenaktion unter den Zuschauern. Das Hauptinteresse dieses Trupps war natürlich der schnöde Zaster (dazu sind sie, ganz nach dem Vorbild der Mystery Writers of America 25 vorher, gegründet worden) & ST:TOS war eine der wenigen Spielwiesen, bei denen auch "gestandene" SF-Autoren mitmachen durften - nicht viele, aber einige. Und dort wurde natürlich anders gezahlt als bei den notorisch knappen Magazinen (Standartsatz Ende der Sixties 1 Cent pro Wort) oder den ebenso knappen/kniepigen Taschenbuchverlagen (Ace Books hat zu der Zeit für ein Taschenbuch-Original von 160 Seiten $1500 gezahlt, weswegen Autoren, die davon leben mußten wie John Brunner oder Philip K. Dick, die auch im Dutzend herausgehauen haben). Der erste Verlag, der für einen SF-Schmäucher einigermaßen konkretes Geld abgedrückt war, war Chilton Books, die einen neuen Lektor angeheuert haben, der aus der Szene kam, Sterling Lanier, der ihnen gesagt hat, das Genre sei jetzt lukrativ & die Verlagsleitung bewegt hat, für den ersten Titel richtig Geld zu riskieren, schon weil das mit fast 500 Seiten dreimal so umfangreich war wie zu der Zeit üblich (kostete auch im Buchhandel 6 Dollar). Der Titel ist im Dezember 1965 auf den Markt gekommen & Frank Herbert hat für den ersten "Dune"-Band damals $5000 Autorenhonorar bekommen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Bei den Begrifflichkeiten geht es in erster Linie um generelle Persönlichkeitsmerkmale. Die medizinische bzw. im Alltag gebräuchliche Bedeutung betrifft Extremfälle.
Zitat von Johanes im Beitrag #19[quote="Llarian"|p169112]Zitat: Einige Folgen sind aber IMHO fast 1:1 auf heutige Probleme übertragbar. Das macht wahrscheinlich die Größe der Serie aus.
So unterschiedlich kann man die Welt sehen: Ich finde das macht einige ihrer größten Schwächen aus. Die Original Star Trek Serie war Unterhaltung mit Science-Fiction Elementen und hat viele schöne Fragen gestellt: Was wäre wenn? TNG dagegen endhält viel zu viel Projektion im Stile von "Was sollte sein?". Da werden oftmals Gegenwartsprobleme aufgegriffen und die politisch korrekte Lösung vorgegeben. Finde ich furchtbar. Das war auch für mich der Gegensatz in B5. In Star Trek sind die sozialen Probleme der Menschen im Wesentlichen durch Technologie und Überwindung der menschlichen Natur "gelöst", während in B5 die Menschen ihre Probleme zu den Sternen mitnehmen. Finde ich den deutlich besseren, weil glaubwürdigeren, Ansatz.
Deshalb sage ich ja auch, dass TNG der Abgang Roddenberrys ausserordentlich gut getan hat - der Mann hatte äusserst naive Ansichten, was Soziopsychologie und Ökonomie angeht.
Er träumte von Frieden, Freude, Eierkuchen, nur ohne ihn konnten Autoren bei TNG packende, reale zwischenmenschliche Konflikte einarbeiten.
Und sein Verbot von Geld/Währung hat unzähligen Drehnuchautoren schwerstes Kopfzerbrechen bereitet, nicht umsonst gibt es die aberwitzigen Folgen mit Weltraumtauschhandel (Tausche Fluxstabilisator gegen Dilithiumlkristall), der Typ war hinsichtlich seiner ökonomischen Vorstellungen verbohrter als so mancher linksgrüner Ökosozialist.
Zitat The Witcher, Game of Thrones, Bad Batch, Dark Crystal fallen mir da spontan ein, Clone Wars habe ich erst wenig Folgen gesehen, dürfte aber auch ganz klar vor Rings of Power liegen. Mandalorian vielleicht noch, aber ich war nach der ersten Staffel entsetzt, wie schlecht die im Vergleich zum Hype war (die zweite Staffel war dann zum Glück etwas erträglicher. Wobei Grogu (Baby-Yoda) natürlich 100 von 100 Punkten kriegt und der m. E. einzige Grund für den großen Erfolg der Serie sein dürfte.
Witcher und GoT sehe ich auch, aber das sind eben auch "die" zwei Beispiele aus den letzten Jahren. Bad Batch und Dark Crystal muss ich mir dann mal ansehen.
Wobei man einschränkend hinzufügen muss: besser != gut. Sie hatten die Messlatte sehr niedrig gehängt ;)
Zitat von Llarian im Beitrag #26Und der Madalorianer ist durchaus sehenswert, aber wenn wir jetzt die Kritik an den Ringen der Macht daneben legen: So richtig gutes Schauspielern ist das auch nicht. Und das liegt nicht an der Maske, Pedro Pascal ist eher einer der wenigen, die da was auf die Kette kriegen.
Meine ganz persönliche Meinung?
Wann immer er die Maske abnahm, fand ich, dass er sie mal besser anbehalten hätte ;)
Hat der eigentlich auch noch einen zweiten Gesichtsausdruck?
Nebenbei: Mir tat Giancarlo Esposito leid: So ein begnadeter Schauspieler und so ein mieses Skript.
Und ganz ehrlich: Der Mandalorianer und seine Kumpels sind Fleisch gewordenen unbesiegbare Ein-Mann-Armeen die völlig skrupellos Dutzende bis Hunderte (Tausende?) problemlos niedermetzeln, selbst wenn sie bis an die Zähne bewaffnet und gerüstet sind. Ich fand's gaga. Auch der Disrespect gegenüber wilden Tieren, die für irgendwelche Trivialitäten sinnlos abgeschlachtet werden: Dass da weder die Wokeys noch PETA noch sonstwer massivst interveniert hat, verwundert mich.
Zitat von Frankenstein im Beitrag #30der Typ war hinsichtlich seiner ökonomischen Vorstellungen verbohrter als so mancher linksgrüner Ökosozialist.
Das gehört zur Déformation professionelle des SF-Genres. (Bei Fantasy übrigens auch - es sei denn, wir haben Low Fantasy, wo die Autoren schlicht antike oder mittelalterliche Verhältnisse als Folie übernehmen können.) Da werden einfahc interplanetare Verhältnisse als gegeben genommen oder ein magisches Füllhorn in gestalt irgendwelcher Zukunftsdurchbrüche postuliert. Ich hatte das ja im "Solaris"-Strang ganz leicht angerissen: ökonomisches Verhalten spielt im ganzen Gedankengebäude keine Rolle. Das dürfte nicht zuletzt das Erbe utopischer Visionen mit hineinspielen, die ja davon ausgehen, daß das alles nur ein Fluch zu überwindender Sünden ist. Sobald die ideale Gesellschaft gebaut ist, erübrigt sich das. Dann bruahcen wir Gold nur noch, um Kloschüsseln zu fertigen. Was Ökonomie betrifft, hat das gesamte genre schlicht marx beerbt, ohne sich darüber ansatzweise im Klaren zu sein.
Bei Roddenberry kam noch hinzu, daß er die Störfaktoren, die er als Hemmschuhe für die deplorablen Zustände der alten Welt ausmachte, per Federstrich aus dem Kosmos von ST verbannt hat: Nationalstaaten, Religion & eben Geld. Nach dem Moto, wenn ich derlei als Konfliktgrund will, kann ich die Geschichte auch im Hier & Jetzt ansiedeln. Ich will zeigen, daß die Menschheit das "hinter sich lassen" kann. Deswegen ist solch atavistischer Kram ein für allemal verbannt. Der Witz ist natürlich, daß das im Lauf von DS9 in XXL wiederaufgetaucht ist: die Religion in Gestalt der Bajoraner (für die das Judentum ganz offensichtlich Pate gestanden ist), der Nationalstaat sowohl in Bajor wie auch bei den Kolonien, die man im Deltaquadrant dem Dominion überlassen hat, und das Geld als A&O der Ferengi.
Davon einmal ab, hat das aber Star Trek zu einer der ganz wenigen Zukunftvision gemacht, die überhaupt eine lebenswerte und positiv besetzte Zukunft geschildert haben - und das über Jahrzehnte, wie diffus auch immer. Man konnte sich einigermaßen vorstellen, in solch einer Umgebung des rest seiner zeit verbringen zu müssen, egal welche Karte man gezogen hat. Das Fachblatt "Locus" hat mal, das ist auch schon mehr als 27 Jahre her, in seiner jährlichen Leserumfrage gefragt: in welcher bekannten SF-Zukunft die Leser denn gerne leben würden, wenn es sie denn dorthin verschlagen würde? Foundation: wo das Ende des [römischen]galaktischen Imperiums mit der Präzision eines Uhrwerks abläuft & milchstraßenweit das Mittelalter für die nächsten 1000 Jahre angesagt ist? Der Wüstenplanet? Der Urban Sprawl aus Gibsons "Neuromancer"? "Star Trek" hat den nächsthöheren Eintrag um das 10fache in der Präferenz überragt. Das war allerdings, bevor Piller und Berman in den letzten beiden Staffeln von DS9 auch noch die letzten Relikte des Roddenberry'schen Utopismus geschreddert haben.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Johanes im Beitrag #2Ohne die Serie gesehen zu haben entnehme ich ihrer Besprechung, dass es sich allenfalls um Durchschnittskosten handeln kann. Dass Hollywood Schauspieler hat und gute Masken usw., das setze ich doch mal voraus.
Das lese ich jetzt erst.
Rings of Power hat meines Wissens ein Budget von 1 Milliarde (!) Dollar und ist damit die teuerste Serie aller Zeiten.
Dadurch wird das ganze Elend ja überhaupt erst zu einem Thema.
Die Summe von >1 Mrd. ergibt sich aus den von Amazon genannten Gesamtkosten, wenn da wirklich 5 Staffeln zusammenkommen sollten. An Einzelposten sind das bislang: 250 Millionen $ für die Sicherung der Rechte im Jahr 2017 (die sind also auf jeden Fall futsch); und $ 462 Millionen Produktionskosten für die Folgen der 1. Staffel, umgerechnet $57 Millionen pro einzelner Folge. (Ich lasse jetzt als Gentleman mal die Inflationsbereinigung beseite - aber Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" hat vor einem halben Jahrhundert insgesamt, und aufgrund Kubricks 1000prozentigem Perfektionswahn und vollen 2 Jahren Überziehung im Studio den Geamtbetrag von 12 Millionen Dollar gekostet). "Top Gun: Maverick" hat das Studio 170 Millionen gekostet; das Wall Street Journal hat überschlagen, daß Amazon bis jetzt für RiP $715 Millionen auf dem Fenster geworfen hat.
Mal in Perspektive setzen: Tolkien hat 1969 die Filmrechte an L.o.t.R. an United Artists verkauft, nachdem das Buch unter den Hippies DER Verkaufsschlager geworden war, und zwar für 250.000 Dollar. Tolkien hat für die drei Bände zunächst übrigens NICHTS bekommen, als sie 1954 und 1955 bei Allen & Unwin erschienen sind. Der Vertrag sah Zahlungen aus den Verkaufserlösen vor, sobald die Druck- und Vertriebskosten durch den Verkauf wieder eingebracht worden waren (die mußten ja damit rechnen, auf Tausenden unverkauften Exemplaren sitzen zu bleiben). Der erste Scheck, den Tolkien 1956 dafür erhalten hat, belief sich auf 3800 Pfund.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Frankenstein im Beitrag #31 Wann immer er die Maske abnahm, fand ich, dass er sie mal besser anbehalten hätte ;) Hat der eigentlich auch noch einen zweiten Gesichtsausdruck?
In der Tat, aber Gesichtsausdruck ist ja nicht identisch mit Schauspielerei. Hugo Weaving nimmt in V seine Maske nie ab und trotzdem ist die Rolle gut gespielt. Und ich finde Pascal als Mandalorianer gar nicht mal schlecht.
Zitat Nebenbei: Mir tat Giancarlo Esposito leid: So ein begnadeter Schauspieler und so ein mieses Skript.
Ist eben nicht Breaking Bad.
Zitat Und ganz ehrlich: Der Mandalorianer und seine Kumpels sind Fleisch gewordenen unbesiegbare Ein-Mann-Armeen die völlig skrupellos Dutzende bis Hunderte (Tausende?) problemlos niedermetzeln, selbst wenn sie bis an die Zähne bewaffnet und gerüstet sind. Ich fand's gaga.
Das sind halt Mandalorianer. So werden die beschrieben. Und da darf man nicht vergessen, dass Star Wars weniger Science Fiction ist als schlicht ein Märchen. Und im Rahmen eines Märchens ist das absolut okay. Wir reden hier immerhin von Star Wars. "Seien Sie nicht allzu stolz auf ihr technologisches Schreckgespenst. Die Fähigkeit einen ganzen Planeten zu vernichten ist nichts im Vergleich zu der Stärke, die die Macht verleiht."
Zitat Nö, ist es nicht - This is the way!
Asche auf mein Haupt, ich habe es noch nicht aufgesogen.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #34Die Summe von >1 Mrd. ergibt sich aus den von Amazon genannten Gesamtkosten, wenn da wirklich 5 Staffeln zusammenkommen sollten. An Einzelposten sind das bislang: 250 Millionen $ für die Sicherung der Rechte im Jahr 2017 (die sind also auf jeden Fall futsch); und $ 462 Millionen Produktionskosten für die Folgen der 1. Staffel, umgerechnet $57 Millionen pro einzelner Folge. (Ich lasse jetzt als Gentleman mal die Inflationsbereinigung beseite - aber Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" hat vor einem halben Jahrhundert insgesamt, und aufgrund Kubricks 1000prozentigem Perfektionswahn und vollen 2 Jahren Überziehung im Studio den Geamtbetrag von 12 Millionen Dollar gekostet). "Top Gun: Maverick" hat das Studio 170 Millionen gekostet; das Wall Street Journal hat überschlagen, daß Amazon bis jetzt für RiP $715 Millionen auf dem Fenster geworfen hat.
Das stimmt aber so auch nicht. Die Recht sind absurd teuer gewesen, keine Frage. Aber von den 462 Millionen hat der Staat Neuseeland mehr als 100 Millionen beigesteuert und ein guter Teil des Geldes ist auch für Bauten, Modelle und Kulissen drauf gegangen, die man noch für die komplette Serie nutzen wird. Die nächste Staffel wird vermutlich deutlich(!) billiger. Wobei ich auch nicht so recht verstehe, wie man soviel Geld daran verbrennen kann, denn andere Serien wie House of the Dragon sehen auch nicht schlechter aus und kommen mit deutlich weniger Geld hin. Ob das ganze am Ende soviel verbranntes Geld ist, wird man noch sehen. Für Amazon ist am Ende weniger entscheidend was Social Media davon denkt sondern wie viele Leute den Driss schauen.
Zitat Mal in Perspektive setzen: Tolkien hat 1969 die Filmrechte an L.o.t.R. an United Artists verkauft, nachdem das Buch unter den Hippies DER Verkaufsschlager geworden war, und zwar für 250.000 Dollar. Tolkien hat für die drei Bände zunächst übrigens NICHTS bekommen, als sie 1954 und 1955 bei Allen & Unwin erschienen sind. Der Vertrag sah Zahlungen aus den Verkaufserlösen vor, sobald die Druck- und Vertriebskosten durch den Verkauf wieder eingebracht worden waren (die mußten ja damit rechnen, auf Tausenden unverkauften Exemplaren sitzen zu bleiben). Der erste Scheck, den Tolkien 1956 dafür erhalten hat, belief sich auf 3800 Pfund.
J.K. Rowling hat noch von der Stütze gelebt, als sie die ersten Potter Bände schrieb und hat ein halbes Dutzend Verleger nicht dazu bringen können auch nur eine minimale Auflage für den ersten Band aufzulegen. Ihr erstes Honorar lag meines Wissens so um die 1000 Pfund. J.K. ist heute einer der reichsten Buchautoren überhaupt mit einem Vermögen jehenseits von einer Milliarde.
Zitat von Llarian im Beitrag #25Bei DS9 hat man das dann noch weiter ausgebaut, der ganze Dominion Krieg ist ja ein großer Kontext und Ablauf.
Selbst da kommt es nicht drauf an.
Zitat von LlarianUnd ihre schlechte Qualiträt ebenso.....
Man kann verschiedener Meinung sein, aber die späteren Staffeln lassen sich noch heute sehen.
Zitat von LlarianDa werden oftmals Gegenwartsprobleme aufgegriffen und die politisch korrekte Lösung vorgegeben. Finde ich furchtbar.
Würde ich sogar widersprechen wollen: Die Lösungen waren nicht "politisch korrekt". Und die Probleme stammen nicht immer aus der Gegenwart. Beispielsweise, wem der Android Data gehört. Wohl kaum eine irgendwie realistische Gegenwartsfrage.
Zitat von LlarianFinde ich den deutlich besseren, weil glaubwürdigeren, Ansatz.
Die menschliche Natur wird eigentlich vielmehr ignoriert, wo sie nicht passt. Aber das ist das typische Problem des utopischen Denkens: Die positiven Seiten des Menschen werden als Naturgegeben hingenommen, die negativen Seiten dagegen rühren vom schlechten Zustande der Gesellschaft her.
Zitat von LlarianDas ist ein ganz anderes Konzept, hier geht es um Prophezeiung, das ist keine Zeitreise.
Zitat von LlarianWas sich dahinter verbirgt ist das Konzept des Schicksals. Und in der Tat enthält B5 einige schicksalhafte Handlungsstränge. Aber das ist nicht gleich mit Zeitreisen, im Gegenteil, Zeitreisen sind eigentlich genau diametral anders aufgestellt.
Das ist zugleich korrekt und doch entscheidet es die Diskussion nicht. Aus Sicht des Zuschauers ist es so, dass man früh zuverlässige Informationen über die Zukunft bekommt.
Zitat von Llarian im Beitrag #27so zum Beispiel die Auflösung des großen Konfliktes selbst
War toll, dass in die Mitte der Staffel zu verlagern. Fand ich sehr mutig und irgendwie innovativ.
Zitat von Llarian im Beitrag #27Autorenstreiks haben Straczynski nicht so sehr beschäftigt, er hat ohnehin fast alles selbst geschrieben.
Er hat die Arbeit an Babylon 5 während des Autorenstreiks angefangen.
Zitat von Frankenstein im Beitrag #29Bei den Begrifflichkeiten geht es in erster Linie um generelle Persönlichkeitsmerkmale. Die medizinische bzw. im Alltag gebräuchliche Bedeutung betrifft Extremfälle.
Ich verstehe und kenne das Konzept. Danke.
Zitat von Frankenstein im Beitrag #30Er träumte von Frieden, Freude, Eierkuchen, nur ohne ihn konnten Autoren bei TNG packende, reale zwischenmenschliche Konflikte einarbeiten.
Wie man hört, hat er das den Autoren sogar explizit verboten. Er wollte keine Konflikte innerhalb der Mannschaft. Die Menschheit sollte zur Vernunft gekommen und darüber hinweg gegangen sein.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #32(für die das Judentum ganz offensichtlich Pate gestanden ist)
Ist das so offensichtlich?
Zitat von Ulrich Elkmannin welcher bekannten SF-Zukunft die Leser denn gerne leben würden, wenn es sie denn dorthin verschlagen würde? Foundation: wo das Ende des [römischen]galaktischen Imperiums mit der Präzision eines Uhrwerks abläuft & milchstraßenweit das Mittelalter für die nächsten 1000 Jahre angesagt ist? Der Wüstenplanet? Der Urban Sprawl aus Gibsons "Neuromancer"? "Star Trek" hat den nächsthöheren Eintrag um das 10fache in der Präferenz überragt.
Naja gut, mit der richtige Auswahl kann jede Zukunftswelt gewinnen.
Zitat von Johanes im Beitrag #37Naja gut, mit der richtige Auswahl kann jede Zukunftswelt gewinnen.
Das war keine Multiple-Choice-Frage, sondern ohne Vorgabe an eine Leserschaft, die passioniert "tief in Thema drin" ist.
Zitat Ist das so offensichtlich?
Was denn sonst? Wir haben es mit einer Ethnie zu tun, deren Lebensausrichtung von der Religion bestimt ist; von "Propheten", die ungesehen im Wurmloch leben, und die gerade eine brutale Besatzung & Unterdrückung durch die Cardassianer hinter sich hat, deren Optik, die die Macher gewählt haben, für sich spricht. Sisko spielt die Rolle des verheißenen Messias, sowohl auf Bajor, als auch für die Wurmlochwesen, denen er die Kenntnis vermittelt, wie es ist, dem Zeitlichen, also Irdischen, ausgeliefert zu sein. Diese Interpretation der christlichen Erlösungslehre hat einen Namen: Sozinianismus.
Die Parallelen sind besonders in der 1. Hälfte der 1. Staffel augenfällig; danach trat das Thema in den Hintergrund, weil sich daraus kein dauerhaftes ST-Potential gewinnen läßt.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Llarian im Beitrag #25Bei DS9 hat man das dann noch weiter ausgebaut, der ganze Dominion Krieg ist ja ein großer Kontext und Ablauf.
Selbst da kommt es nicht drauf an.
Und wie es darauf ankommt. Genau dieser Handlungsbogen hat doch DS9 erst gut gemacht. Woran erinnert man sich bei DS9? An die große Schlacht, an das Dominion, an die Jem'Hadar und eben den Krieg. Man erinnert sich sicher nicht daran, dass Sisko mit seinem Sohn auf eine Tour mit einem Sonnensegler gegangen ist (die vermutlich schlechteste Einzelfolge der ganzen Serie). Die ganze Idee Storytelling eben nicht in 45 Minuten abzuschliessen, sondern lange Handlungsbögen zu schaffen hat die Qualität späterer Star Trek Serien massiv erhöht. Und da kommt es drauf an.
Zitat Die Lösungen waren nicht "politisch korrekt". Und die Probleme stammen nicht immer aus der Gegenwart.
Nicht "immer". Aber viel zu oft. Und gelöst wurde oftmals durch permanentes Gerede, was der modernen Sicht entspricht, dass Konflikte nicht auf differierende Meinung sondern auf Unverständnis zurück gehen. Man muss einfach nur "mehr miteinander reden". Das kann man mögen, aber ich finde es naiv und bisweilen sogar paternalistisch. Die Idee, dass es Konflikte gibt, die aus ganz sachlichen Gründen nicht gelöst werden können, hat den Schreiberstab in den ersten Staffeln von TNG weit überfordert.
Zitat Beispielsweise, wem der Android Data gehört. Wohl kaum eine irgendwie realistische Gegenwartsfrage.
Davon mal ab, dass ich die Frage auch für die Gegenwart durchaus relevant finde, ist das nur ein Beispiel. Und nebenbei nicht einmal ein besonders gutes, denn die ganze Debatte um Data findet auf einem entsetzlich kindlich naiven Niveau statt (Abschalten um zu demonstrieren, dass es eine Maschine ist?). Das einzige Mal, dass wirklich mal tiefer in die Problematik der Ethik einer solchen Maschine eingegangen wird, wird das Thema auch nur hauchdünn gestreift (in "The most toys").
Zitat Das ist zugleich korrekt und doch entscheidet es die Diskussion nicht. Aus Sicht des Zuschauers ist es so, dass man früh zuverlässige Informationen über die Zukunft bekommt.
Das ist ja nichts schlimmes, davon mal ab das jede Prophezeiung immer das Risiko hat schief zu gehen. Aber selbst wenn: Das Stilmittel der bekannten Zukunft ist ja kein schlechtes. Viele Filme haben schon immer mit an den Anfang gesetzten Schlußszenen gearbeitet und dem Zuschauer dann erklärt, wie es dazu kam. Und gerade große Franchises, die gerne auch mal ein Prequel veröffentlichen, haben eine fixe Zukunft, weil die ja schon vorher verfilmt wurde. Die späteren Star Wars Teile 1-3 waren keine besonders guten Filme, aber das lag nicht daran, dass man vorher wusste, dass Anakin Skywalker sich zu Darth Vader entwickeln würde. Im Gegensatz dazu ist aber die Zeitreise ein gänzlich(!) anderes Konzept. Nicht einmal wesensverwandt. Bei Star Trek ist es ein reines Stilmittel um Geschichten zu erzählen und zwar zu 90% auf der Basis, man verändert die Vergangenheit, aber eigentlich ist das ganz böse. Die Implikationen, die sich tatsächlich aus Zeitreisen ergeben (beispielsweise die Möglichkeit einen Feind wie die Borg zu vernichten, bevor sie sich entwickeln können), wird fast nie angefasst. Es wird nur damit gespielt. Und das wieder und wieder. Es gibt nicht eine(!) StarTrek Serie, die sich nicht mit Zeitmanipulation beschäftigt. Ziemlich öde. Und wie abwegig es angefasst wird: Selbst ein Character wie Picard, zutifest traumatisiert von seinen Erlebnissen mit den Borg, kommt in "First Contact" nicht einmal auf die Idee(!) die Vergangenheit zu verändern, um die späteren Ereignisse zu verändern. Er hätte lediglich sich selber einen Brief schreiben müssen, um die Zukunft zu verändern.
Zitat War toll, dass in die Mitte der Staffel zu verlagern. Fand ich sehr mutig und irgendwie innovativ.
Das war weniger innovativ als ein Betriebsunfall. Und ich denke die Serie hat stark darunter gelitten. Weil die fünfte Staffel (bzw. der Rest von vier) noch gut zu sehen war, aber nicht mehr die Größe von vorher erreicht hat. Wenn Erde und Galaxie erst einmal gerettet sind, ist die Frage ob nun das Psi-Corps aufgelöst wird oder nicht oder ob die interstellare Allianz ihren Sitz auf Minar hat, nicht mehr so spannend. Erst als mit Crusade (was leider keiner sehen wollte), der Schachtelteufel wieder vorgeholt wurde, hatte das Ganze wieder Spannung.
Zitat Er hat die Arbeit an Babylon 5 während des Autorenstreiks angefangen.
Die großen Autorenstreiks waren 98 und 2007. Babylon 5 startete 1993. Und im Rahmen dessen, dass Straczynski 92 von 110 Folgen selbst geschrieben hat, kann man davon ausgehen, dass das nicht aus Verlegenheit passiert ist.
Zitat Naja gut, mit der richtige Auswahl kann jede Zukunftswelt gewinnen.
Die Frage ist natürlich trotzdem berechtigt: Viele Autoren haben sich Gedanken um die Zukunft gemacht und dieses extreme "Friede, Freude, Eierkuchen" ist schon ebenso extrem Star Trek. Und auch wenn ichs mir gern ansehe: Realistisch ist das nicht. Und das nicht der Science Fiction wegen. Sondern weil bei Star Trek unterstellt wird, dass sich die menschliche Natur durch Technologie zum besseren verändert. Die Geschichte lehrt aber, dass dem nicht so ist. Das ist auch mit der Hauptgrund warum mit Enterprise wesentlich besser gefällt als TNG oder meinetwegen Voyager. Bei Enterprise kommen moralische Dilematta vor, die eben keine einfache Lösung kennen und einfach nur totgequatscht werden.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #38Die Parallelen sind besonders in der 1. Hälfte der 1. Staffel augenfällig; danach trat das Thema in den Hintergrund, weil sich daraus kein dauerhaftes ST-Potential gewinnen läßt.
Ich hätte eher andere Vergleiche gesehen.
Zitat von Llarian im Beitrag #39Und gelöst wurde oftmals durch permanentes Gerede, was der modernen Sicht entspricht, dass Konflikte nicht auf differierende Meinung sondern auf Unverständnis zurück gehen.
Okay, das ist wirklich ein durchaus berechtigter Punkt.
Allerdings gab es oft genug auch Auflösungen, die unbefriedigend waren. Oder wo die Mannschaft nur die zweitbeste Lösung hatte oder sowas.
Zitat von LlarianDie Idee, dass es Konflikte gibt, die aus ganz sachlichen Gründen nicht gelöst werden können, hat den Schreiberstab in den ersten Staffeln von TNG weit überfordert.
Zwei Dinge: 1. Ein Konflikt, der aus sachlichen Gründen nicht gelöst werden kann, das wäre dann wieder Tragödie (inklusive Schicksal). TNG ist aber tendenziell mehr moralische Parabel. Womit wir wieder beim Thema wären. 2. Diese Konflikte, entspringen sie aus Meinungen oder mehr etwas wie "Interessen"?
Zitat von LlarianUnd nebenbei nicht einmal ein besonders gutes, denn die ganze Debatte um Data findet auf einem entsetzlich kindlich naiven Niveau statt (Abschalten um zu demonstrieren, dass es eine Maschine ist?).
Kann ich nicht mal widersprechen. Auch die Auflösung ist mehr ein ignorieren des Problems.
Ich vermute aber, damit nimmt man mehr Zuschauer mit als durch tiefsinnige Monologe.
Zitat von LlarianRealistisch ist das nicht.
Nun gut, realistisch ist es aber auch nicht, dass der Heldencharakter niemals sterben kann oder der Kampf zwischen Gut und Böse in einer Entscheidungsschlacht entschieden wird.
Für mich läuft es eben doch auf den genannten Konflikt hinaus. Tragödie: Schicksal. Konflikt wird mit hohen Kosten oder durch das Scheitern des Protagonisten entschieden. Parabel: Entscheidung. Figuren lösen den Konflikt moralisch auf.
Gibt natürlich noch anderes. Beispielsweise Stargate, wo die Komödie und Action im Vordergrund stand. (Ich vermute, weil schon die Macher die Handlungsprämisse nicht mehr so ernst genommen haben.)
OT (oder auch nicht): hier ein kurzes Video vom Mai, das eine nächtliche Lightshow mit Drohnen am Himmel über Sydney zeigt - aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen. Bitte ab Sek. 37 ansehen:
Zitat von Johanes im Beitrag #40Zwei Dinge: 1. Ein Konflikt, der aus sachlichen Gründen nicht gelöst werden kann, das wäre dann wieder Tragödie (inklusive Schicksal). TNG ist aber tendenziell mehr moralische Parabel. Womit wir wieder beim Thema wären. 2. Diese Konflikte, entspringen sie aus Meinungen oder mehr etwas wie "Interessen"?
Ich habe mir eigentlich solche Gedanken nie gemacht. Für mich ist Star Trek eben eher "Was wäre wenn?" und weniger moralische Anleitung oder Belehrung. Entsprechend kann ich mit dem Konzept der Tragödie auch mehr anfangen. Und was Frage zwei angeht: Unbedingt zweiteres. Denn unterschiedliche "Meinungen" kann man ja tatsächlich oftmals unter Geschwätz ertränken. Interessen bleiben eben unterschiedlich und wenn man noch so sehr drüber redet. Um in der Welt von Star Trek zu bleiben, der Konflikt zwischen Föderation und Borg ist nicht über Gerede zu lösen, da beide diametral unterschiedliche Interessen haben.
Zitat Kann ich nicht mal widersprechen. Auch die Auflösung ist mehr ein ignorieren des Problems.
Sehe ich genauso. Die eigentliche Problematik ist weder besonders tief oder gut erörtert noch ist die Lösung besondres stringent. Es ist mehr eine Art von "Aussitzen".
Zitat Ich vermute aber, damit nimmt man mehr Zuschauer mit als durch tiefsinnige Monologe.
Auch dem stimmt ich zu. Ich sehe das Problem aber auch darin, dass die meisten Zuschauer von den tatsächlichen Implikationen eher schockiert oder abgestossen wären. Es ist ja eine zutiefst ethische Fragestellung und damit sind viele Leute zum einen überfordert, zum anderen ist das vielleicht auch nicht das, womit man sich in seiner Freizei allzu tief beschäftigen will. Bei all unseren Überlegungen sollte ja nicht untergehen, dass es sich zunächst um Unterhaltung handelt.
Zitat Nun gut, realistisch ist es aber auch nicht, dass der Heldencharakter niemals sterben kann oder der Kampf zwischen Gut und Böse in einer Entscheidungsschlacht entschieden wird.
Das ist ja auch mit das Problem: Ich sehe mir gerne Star Trek an, aber ich kann da nicht so viel von mitnehmen, eben deshalb weil es viel zu schwarz/weiss ist. Star Wars ist da noch schlimmer, aber im Rahmen dessen, dass es ein Märchen ist, sei darüber hinweg gesehen. Allerdings, jetzt wo ich darüber nachdenke, mir fallen jetzt auch nicht Dutzendweise Science-Fiction Werke ein, die eher im Graubereich angesiedelt sind, den meisten Romanautoren scheint das schwarz/weiss Schema doch eher zu liegen.
Zitat Beispielsweise Stargate, wo die Komödie und Action im Vordergrund stand. (Ich vermute, weil schon die Macher die Handlungsprämisse nicht mehr so ernst genommen haben.)
Habe ich leider kaum gesehen, weil es mir gestunken hat, dass sie damals Kurt Russel und James Spader erstmal gegen MacGyver und irgendeinen anderen Typen ersetzt haben und vor allem die Serie im Vergleich zu dem doch sehr erwachsenen Film gegen eine weichgespülte Version ersetzt haben. Nix gegen MacGyver, aber er ist nicht Kurt Russel und James Spader spielt ohnehin in seiner eigenen Klasse. Star Gate Atlantis war dann wieder ganz witzig, wobei eben auch hier: Viel zu weich gespült.
Zitat von Llarian im Beitrag #39Und wie abwegig es angefasst wird: Selbst ein Character wie Picard, zutifest traumatisiert von seinen Erlebnissen mit den Borg, kommt in "First Contact" nicht einmal auf die Idee(!) die Vergangenheit zu verändern, um die späteren Ereignisse zu verändern. Er hätte lediglich sich selber einen Brief schreiben müssen, um die Zukunft zu verändern.
Wobei es da eine Folge - Tapestry - gab, in der Q Picard die Lektion erteilte, dass man mit der Änderung der Vergangenheit die Büchse der Pandora öffnet und das Ganze von daher mitunter eher keine so gute Idee sein könnte.
Inhaltlich eine der besten Star-Trek-Folgen überhaupt, von deren Quintessenz/Moral/Lehre/Weisheit (finde kein treffenderes Wort) ich bis zum Ende meines Lebens zehren werde.
Zitat von Frankenstein im Beitrag #43 Wobei es da eine Folge - Tapestry - gab, in der Q Picard die Lektion erteilte, dass man mit der Änderung der Vergangenheit die Büchse der Pandora öffnet und das Ganze von daher mitunter eher keine so gute Idee sein könnte.
Die Problematik ist ja des öfteren diskutiert worden. Sie geht aber praktisch immer von der Prämisse aus, dass die veränderte Zukunft eine schlechtere ist als die unveränderte. In Tapestry mag das für Picard gelten, aber wir wissen eigentlich nichts über den alternativen Zeitstrahl. Wer immer die Enterprise in diesem Universum kommandiert, hat möglicherweise eine deutlich bessere Entwicklung als in der ursprünglichen Zeitlinie. Und das sind nur die persönlichen Konsequenzen. Wenn Picard sich selber in First Contact vor den Borg gewarnt hätte, hätte er die Schlacht bei Wolf 359 verhindern können. Dagegen sind die Karriereschancen eines Offiziers doch eher kleines Geld.
Wie viele Zivilisationen sind den Borg zum Opfer gefallen, weil niemand die Vergangenheit verändern wollte? Ich bin da eher bei Doc Emmet Brown, als er von Marty gefragt hat, warum er den Brief gelesen hat: "Ich dachte mir: Pfeif drauf".
Ich habe übrigens aus Tapestry etwas gänzlich anderes mitgenommen, und zwar eher, dass ein Leben ohne Risiko nicht unbedingt das beste sein muss und das man eben auch Risiken eingehen muss, um sein Potential frei zu setzen. Und natürlich, dass man mit Nausikaanern kein Dom-Jot spielen sollte. Eine Zeitreise in dem Sinne habe ich gar nicht gesehen.
Zitat von Llarian im Beitrag #44[Ich habe übrigens aus Tapestry etwas gänzlich anderes mitgenommen, und zwar eher, dass ein Leben ohne Risiko nicht unbedingt das beste sein muss und das man eben auch Risiken eingehen muss, um sein Potential frei zu setzen.
Ja, natürlich, genau das meinte ich auch hinsichtlich der Moral von der Geschichte; zuzüglich, dass gewisse Erfahrungen und Ereignisse (sprich: Opfer und Entbehrungen) einfach zum Leben dazugehören. Wenn ich so drüber nachdenke, hätte die Geschichte glatt von Jordan Peterson geschrieben sein können.
Unabhängig davon hatte die Story für mich zudem einen gewissen Zeitreisecharakter insofern, dass Q Picard ermöglichte, seine Vergangenheit - in vermeintlich positiver Weise - zu ändern.
Eigentlich schon interessant, dass eine Rezension über Tolkien/ Ringe der Macht dann in einen längeren Strang über das Star Trek Universum mündet. Man könnte glatt die Behauptung aufstellen, dass mit dem Erwähnen und ausführlichen Diskutieren über Star Trek das Originalthema erschöpfend behandelt ist.
Aus einer Meta-Ebene habe ich eure Diskussion mal verfolgt: Es ist schon spannend, wie unterschiedliche Menschen ganz verschiedene Dinge in die gleichen Serien / Folgen hineinlesen. Vielleicht macht diese Vielschichtigkeit auch den Reiz des Star Trek Universums aus?
Falls jemand noch eine durchaus humorige SF-Serie sucht - Ion Tichy: Raumpilot ist durchaus sehenswert, zumindest die erste Staffel. Low Budget, fast schon Trash, aber durchaus unterhaltsam.
Zitat von Llarian im Beitrag #42Für mich ist Star Trek eben eher "Was wäre wenn?" und weniger moralische Anleitung oder Belehrung.
Mir ging es auch eher um die Art und Weise, wie der Konflikt/das Problem innerhalb der Serien gelöst wird. Irgendwelche Folgen mit zeitreisenden Polizisten (?) oder sowas gab es ja auch. Oder Folgen mit Raumanomalien, die letztlich völlig fiktive Probleme aufzeigten und behandelten.
Vielleicht ist das Wort "Parabel" hier auch falsch.
Zitat von LlarianDenn unterschiedliche "Meinungen" kann man ja tatsächlich oftmals unter Geschwätz ertränken. Interessen bleiben eben unterschiedlich und wenn man noch so sehr drüber redet.
Wobei man nie 100% ausschließen sollte, dass es eine Lösung ohne Gewalt gibt.
Bei mancher Science-Fiction ist es die Botschaft, dass man die Probleme durch technischen Intelligenz lösen muss.
Zitat von Llarian im Beitrag #44Ich bin da eher bei Doc Emmet Brown, als er von Marty gefragt hat, warum er den Brief gelesen hat: "Ich dachte mir: Pfeif drauf".
Wobei es da wiederum eigentlich um die Frage ging: "Wie waren die eigenen Eltern damals so, als sie mal jung waren?" Und genau deshalb kommt der Film so gut an. Wenn man heute sowas drehen wollte, müsste man in die 80er zurück.
Zitat von Frankenstein im Beitrag #45Unabhängig davon hatte die Story für mich zudem einen gewissen Zeitreisecharakter insofern, dass Q Picard ermöglichte, seine Vergangenheit - in vermeintlich positiver Weise - zu ändern.
Eigentlich geht es um sowas wie Nahtoderfahrung, Akzeptanz von eigenen Fehlern oder Reue usw. Deshalb steht auch Picards Leben im Vordergrund.
Zitat von Krischan im Beitrag #46Falls jemand noch eine durchaus humorige SF-Serie sucht - Ion Tichy: Raumpilot ist durchaus sehenswert, zumindest die erste Staffel. Low Budget, fast schon Trash, aber durchaus unterhaltsam.
Zitat von Krischan im Beitrag #46Eigentlich schon interessant, dass eine Rezension über Tolkien/ Ringe der Macht dann in einen längeren Strang über das Star Trek Universum mündet. Man könnte glatt die Behauptung aufstellen, dass mit dem Erwähnen und ausführlichen Diskutieren über Star Trek das Originalthema erschöpfend behandelt ist.
Man könnte auch zu der Behauptung gelangen, dass man ab und zu mal über ein entspannendes Thema reden möchte, bei dem einem nicht direkt immer die böse Realität im Nacken sitzt. Ich habe vor so knapp drei Jahren mal einen nicht ganz ernst gemeinten Beitrag unter dem Titel "Ramsey Bolton muss sterben" veröffentlicht und es war erstaunlich wer da alles mitdiskutiert hat. Und ja, Ramsey Bolton ist dann auch tatsächlich relativ kurzfristig danach gestorben.
Zitat Wobei es da wiederum eigentlich um die Frage ging: "Wie waren die eigenen Eltern damals so, als sie mal jung waren?" Und genau deshalb kommt der Film so gut an. Wenn man heute sowas drehen wollte, müsste man in die 80er zurück.
Ich bin nicht mal sicher ob es da überhaupt um Fragen ging, genau genommen hat man ja alles tieferen Fragen eher so ein bischen ausgelassen und eher einen lustigen Film drehen wollen. Was ja auch gelungen ist. Mir ging es hier aber um einen konkreten Gegensatz zwischen Back to the future und Star Trek: Bei Star Trek, vor allem bei jüngerem Star Trek Serien (also TNG, Voyager, DS9, etc.) ist bei Zeitreisen immer das Thema "bloss nichts in der Vergangenheit tun, was die Zukunft ändern könnte". Doc Emmet Brown sieht das entspannter und "pfeift drauf". Übrigens hätte ich auch ein besseres Beispiel anbringen können. In Star Trek IV wird das Ganze nämlich sogar explizit genau so angesprochen, als McCoy Scott darauf anspricht, ob man die Formel für "transparentes Aluminium" jetzt dem Firmenchef zur Verfügung stellen darf oder nicht. Und Scott zuckt nur mit den Schultern und sagt: "Wieso? Kann doch alles auf seinem Mist gewachsen sein.".
Zitat Eigentlich geht es um sowas wie Nahtoderfahrung, Akzeptanz von eigenen Fehlern oder Reue usw. Deshalb steht auch Picards Leben im Vordergrund.
Genau so habe ich es auch gesehen.
Zitat
Zitat von Krischan im Beitrag #46Falls jemand noch eine durchaus humorige SF-Serie sucht - Ion Tichy: Raumpilot ist durchaus sehenswert, zumindest die erste Staffel. Low Budget, fast schon Trash, aber durchaus unterhaltsam.
Also wenn wir Trash empfehlen, dann erlaube ich mir den größten Trash aller Science Fiction Serien zu empfehlen (und ich bin sehr sicher, dass keiner da auch nur in die Nähe kommt). Und zwar Lexx-the dark zone. Ich bin der festen Meinung, wer das ertragen kann, der kann alles ertragen. Sogar eine Pressekonferenz von Karl Lauterbach.
Zitat von Llarian im Beitrag #49Zitat: Und zwar Lexx-the dark zone.
Lexx ist hundertausend Mal besser als Tichy - einschließlich einem legendären Fan-Service für Männer. (Soll noch mal jemand behaupten, sich auszuziehen wäre immer schlecht für die Karriere)
Und ansonsten sag ich nur: "Nein, du darfst mein Gehirn nicht essen, das brauche ich noch"
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
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