Zitat von Thomas PauliKlingt dies, lieber Meister Petz, nicht allzu sehr nach "Geschieht meinem Vater ganz recht, daß mir die Hände abfrieren, warum kauft er mir keine Handschuhe" ? Mir anderen Worten; indem ich meinem Feind schade, schade ich mir selbst noch mehr? Mit noch anderen Worten, kann man denn Rußlant tatsächlich für eine uns wohlgesonnene zivilisierte Macht halten?
Noch schlimmer, lieber Thomas. Es klingt nach "Der Feind meines Feindes ist mein Freund". Und zwar kompromisslos.
Man muss die Russen nicht für zivilisiert halten, dafür gibt es das Mittel der Äquidistanz ("Aber Guantanamo"). Im übrigen kann man alle Aktionen der Russen durch angebliche Provokationen des Westens rechtfertigen. In linken Debatten wird Merkel bereits jetzt dafür kritisiert, in Russland eine klare Position bezogen zu haben, man bezeichnet sie als Schoßhündchen Bushs, was noch eine der charmanteren Aussagen ist.
Ob sie uns wohlgesonnen sind? Immerhin wollen sie uns nicht "in Kriege stürzen" und den Big Mac haben sie auch nicht erfunden. So schlecht können sie also nicht sein.
Hm, lieber Meister Petz, wenn ich gezwungen wäre, Äquidistanz zu zwei Wesen zu halten, von denen eines ein Bär ist (keine Spitze beabsichtigt!), dann würde ich doch zusehen, daß diese Distanz recht groß ist! Da muß also noch etwas anderes eine Rolle spielen, vielleicht eine nostalgische Beziehung zur "russischen Seeele" oder so, (Nostalgie = Sehnsucht nach einer Zeit, die man zu Glück nicht erleben mußte) dem antipodischen Gegenstück zum krassen Kapitalismus, der Kultur im Gegensatz zum vulgären Emporkömmling, ach, ich merke schon, ich bin im klassischen Antiamerikanismus gelandet! Nur werden sie, um einen nicht existierenden Indianerhäuptling zu zitieren, merken, daß man Soljanka nicht wirklich essen kann!
In Antwort auf:Zitat Meister Petz Ob sie uns wohlgesonnen sind? Immerhin wollen sie uns nicht "in Kriege stürzen" und den Big Mac haben sie auch nicht erfunden. So schlecht können sie also nicht sein.
Lieber Meister Petz, da während der Kaukasus Krise jegliche Äußerungen Putins und Co. immer mit Blick auf die EU und nicht zuletzt auf Deutschland gemacht wurden, empfindet der Deutsche das schon als bedrohlich. Was liegt da näher, als gleich auf rußlandfreundliche Politik zurückzugreifen, dann kann "uns" ja nichts passieren. Von Amerika kann uns auch nichts passieren, wenn wir uns jetzt den Drohungen Rußlands unterwerfen, denn Amerika ist ja verläßlich und demokratisch. So könnte oder will man es dem Volk verkaufen ohne es gesagt zu haben.
zunächst habe ich einfach an die Dickfelligkeit von Mlle Y. geglaubt, aber es ist ja klar, daß es für viele Parlamentarier um ihre Jobs und für viele "Verdiente" um ihre aussichtsreichen Aufsichtsratsposten geht. Ja, da scheint soe eine Art Endzeitstimmung zu herrschen, das Gefühl der letzten Chance.
Vielleicht gilt dies ja auch für Rußland mit seiner schwindelerregenden demographischen Entwicklung?
Zitat von NolaLieber Meister Petz, da während der Kaukasus Krise jegliche Äußerungen Putins und Co. immer mit Blick auf die EU und nicht zuletzt auf Deutschland gemacht wurden, empfindet der Deutsche das schon als bedrohlich. Was liegt da näher, als gleich auf rußlandfreundliche Politik zurückzugreifen, dann kann "uns" ja nichts passieren.
Liebe Nola, genau so sehe ich es auch. Ich meinte damit, dasss Russland nicht als Agressor wahrgenommen wird, denn der sitzt ja in Washington. Russland ist sowas wie der (vom Westen) eingesperrte, verwundete, gedemütigte Bär, der sich nicht anders zu helfen weiß, als seine Krallen zu wetzen. Und damit der Bär wieder brav ist, muss man ihn streicheln und ihm Essen hinwerfen und ihm sagen, dass der böse Zoowärter nur auf der anderen Seite des Teiches wohnt.
Zitat von NolaVon Amerika kann uns auch nichts passieren, wenn wir uns jetzt den Drohungen Rußlands unterwerfen, denn Amerika ist ja verläßlich und demokratisch.
Das ist ja das Perfide, dass nur der Schutz Amerikas uns erst ermöglicht, uns über eine Abwendung von Amerika überhaupt Gedanken zu machen.
Aber demokratisch? Naja zumindest wenn Obama gewählt wird. Wenn nicht, waren die Wahlmaschinen programmiert
Zitat von Thomas Pauli Nur werden sie, um einen nicht existierenden Indianerhäuptling zu zitieren, merken, daß man Soljanka nicht wirklich essen kann!
Da ist Ihnen jetzt aber die Metapher ins gebrannte Kind geplumpst. Soljanka kann man sehr wohl essen. Es ist die vielfältigste Suppe, die ich kenne, und man kann sie nur durch die Wahl der Zutaten an jeden Geschmack und jeden Geldbeutel anpassen.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
In Antwort auf:Zitat Califax Es ist die vielfältigste Suppe, die ich kenne, und man kann sie nur durch die Wahl der Zutaten an jeden Geschmack und jeden Geldbeutel anpassen
... hört sich verdammt nach SPD Programm an.
Und es ist nicht das Haar in der Suppe, der Wendehals isses, immer gut weichgekocht.
In Antwort auf: Zitat Thomas Pauli Ja, da scheint soe eine Art Endzeitstimmung zu herrschen, das Gefühl der letzten Chance.
Vielleicht gilt dies ja auch für Rußland mit seiner schwindelerregenden demographischen Entwicklung?
Lieber Thomas, ein verrückter Vergleich, aber er hat was. Auch hinsichtlich Rußland. Der Gedanke kam mir auch schon. Aber warum? Hat man Angst vor einer überwiegend demokratischen Einstellung. Jede Annäherung an den Westen würde vielleicht den weiteren Verfall der "Ordnung" Landesintern vorantreiben.
Zitat von califaxSoljanka kann man sehr wohl essen.
Lieber califax,
das liegt wohl an meinem empfindlichen Magen. Als ich in Lettland einige Tage auf russischer Diät war, ging's mir recht schlecht! Wahrscheinlich hat sich da ein solides Vorurteil eingenistet, aber wenn ich dagegen an meine Lieblingsküche, nämlich die toskanische, denke, kann ich mit dem Vorurteil leben..
Zitat von NolaAber warum? Hat man Angst vor einer überwiegend demokratischen Einstellung. Jede Annäherung an den Westen würde vielleicht den weiteren Verfall der "Ordnung" Landesintern vorantreiben.
Liebe Nola,
mir scheint, es ist ein Versuch, so viel Vorteile wie möglich zu erringen, solange man das noch kann. Und wenn man mit ein wenig Kanonenbootdiplomatie und Energierpressung die Dominanz über Westeuropa erlangen kann, dann muß man das eben jetzt tun. Und wenn die größte Ungeheuerlichkeit die Rückkehr Schröders und Lafontaines in die Politik ist, dann ist der Preis für Rußland doch gering!
Zitat von Thomas Pauli mir scheint, es ist ein Versuch, so viel Vorteile wie möglich zu erringen, solange man das noch kann. Und wenn man mit ein wenig Kanonenbootdiplomatie und Energierpressung die Dominanz über Westeuropa erlangen kann, dann muß man das eben jetzt tun. Und wenn die größte Ungeheuerlichkeit die Rückkehr Schröders und Lafontaines in die Politik ist, dann ist der Preis für Rußland doch gering!
Donnernder Applaus für Frank-Walter Steinmeier. Mit mehr als 95 Prozent kürte ihn seine Partei zum Kanzlerkandidaten. In seiner Rede sprach der Außenminister der SPD Mut zu. Franz Müntefering wurde zum Parteivorsitzenden gewählt. Außenminister Frank-Walter wurde mit 95,13 Prozent der Stimmen auf dem SPD-Parteitag in Berlin zum Kanzlerkandidaten gewählt. Für seine 80-minütige Rede erhielt Steinmeier minutenlang stehende Ovationen. "Wir sind wieder im Spiel", rief er den versammelten Genossen zu und schwörte seine Partei auf die Regierungsverantwortung ein:
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...ja zu unserem Leidwesen, denn der Spielball ist das Volk. Aber wir sind ja wieder wer! Und dann reden sie sich gemeinsam stark. Und schon heben sie wieder ab, Müntes Freunde. Sie sind voller Tatendrang und wir können uns jetzt schon warm anziehen. Das hat nie was Gutes bedeutet.
Da warnt auch schon Bundesfinanzminister Peer Steinbrück die CSU, die Reform der Erbschaftsteuer zu blockieren. Ein Land wie Bayern müsste dann in der Finanzkrise auf 800 Mio. Euro jährlich verzichten.
Unsere Supernanny, Sigmar Gabriel, will Hartz-IV-Empfänger zum Energieberater schicken, sonst werden die energiesparenden neuen Kühlschränke nicht mit 150,-- Euro bezuschusst. Gedacht war es ursprünglich für alle Bürger.
Oder noch besser, da kippte das Regierungspräsidium Gießen dieser Tage einen Beschluss des Stadtrats von Marburg. Die rot-grüne Stadtregierung und die Linke der hessischen Kreisstadt hatten Bauherren zwingen wollen, eine Solaranlage auf dem Hausdach zu installieren. Hierfür waren 1.000 Euro Bußgeld bei Nichterfüllung beschlossen.
Man darf gespannt sein, was noch alles auf uns zu kommt.
Unfallversicherung: Bundesrat beschließt die Reform
Der Bundesrat hat die Organisationsreform der gesetzlichen Unfallversicherung gebilligt. Für Arbeitgeber kommt es ab Januar 2009 zu einigen wichtigen Veränderungen.
Statt 23 gibt es künftig nur noch 9 Berufsgenossenschaften.Wobei eine Regelung getroffen wurde, daß es keine Entlassungen gibt Die Reform tritt offiziell zum 1.10.2008 in Kraft, wobei alle für Arbeitgeber relevanten Auswirkungen erst zum 1.1.2009 - oder später - in Kraft treten. Beiträge zur Insolvenzgeldumlage - Prüfung bei den Arbeitgebern Wichtig für Betriebe ist die Tatsache, dass der Prüfdienst der Deutschen Rentenversicherung ab 1.1.2010 auch den Bereich der Unfallversicherung mit kontrollieren wird. Bereits ab 1.1.2009 ändert sich die Zahlung der Insolvenzgeldumlage. Ab Januar 2009 ist diese Umlage monatlich mit dem Gesamtsozialversicherungsbeitrag an die Einzugsstelle (gesetzliche Krankenkasse) abzuführen. Der Beitragsnachweis wird hierzu um ein weiteres Kriterium erweitert. Außerdem wird das Meldeverfahren der Sozialversicherung (DEÜV) um weitere Meldetatbestände ergänzt, die für Zwecke der gesetzlichen Unfallversicherung bzw. die Betriebsprüfungen relevant sind.Denn der Gesetzgeber will alle Unternehmen – den Bäcker und Bauunternehmer wie das Steuerbüro und den Automobilkonzern – verpflichten, die Arbeitszeit aller Beschäftigten individuell genau zu erfassen und zu speichern. Die Daten sollen dann an die Krankenversicherung, von dieser an die Renten- und sodann der Unfallversicherung gemeldet werden, damit diese die Beitragssätze zur Unfallversicherung bemessen und erheben kann.
So ganz leise und fast nebenbei - wie immer - kommt ein nettes Gesetzchen nach dem anderen. Auf zum gläsernen Menschen. Man achte auch die Meldetatbestände
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