Zitat von str1977Während gleichzeitig einem Linkpolitiker dann jede kleine Funktion im DDR-System als Beleg finstersten Leninismus ausgelegt wird und sogar dahingehend unbescholtene westdeutsche Politiker derartig stilisiert werden. Herr Zettel, Sie tun genau das was Sie anderen vorwerfen!
Wo habe ich das getan? In welchem Artikel, in welcher Diskussion, in Bezug auf wen?
Ich habe jetzt keine Lust, die Diskussion rauszusuchen - es liegt schon einige Zeit zurück, aber damals setzten Sie voraus, daß JEDES PDS-Mitglied auch noch Leninist ist und unablässig an der kommunistischen Machtergreifung arbeitet.
Ich vertrat damals die Gegenposition, daß die PDS seit 1989/90 keine leninistische Partei mehr ist (und die Linkspartei noch weniger) und ihre Mitglieder in der übergroßen Masse ganz ehrlich für ihre proklamierten Ziele sich einsetzen, selbst wenn diese in unseren Augen fatal sind.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Zitat von NolaGerade habe ich, lieber Zettel, editiert, das politische Aussagen hier nicht relevant sind. Da haben wir uns überschnitten. Es geht lediglich um die Biographie von Frau Merkel.
Aber liebe Nola, wissen Sie denn noch nicht, daß man gar nie nicht etwas verwenden darf, was auch nur entfernt (oder auch nicht nur entfernt) mit Kommunisten in Verbindung steht? Denn Kommunisten sind immer böse und lügen den lieben langen Tag nur um an die Macht zu kommen. Dafür lügen sie sogar über Frau Merkel. [ / Sarkasmus ]
Ich habe das verlinkte Dokument nicht gelesen, aber die Art wie hier einfach etwas in Bausch und Bogen abgelehnt nur weil es von "Kommunisten" stammt, ist unfaßbar. Oder vielleicht nur weil es dem Bild von der Heiligen Angela widerspricht?
Sancta Angela (die von Foligno), ora pro nobis!
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
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Zitat von str1977Während gleichzeitig einem Linkpolitiker dann jede kleine Funktion im DDR-System als Beleg finstersten Leninismus ausgelegt wird und sogar dahingehend unbescholtene westdeutsche Politiker derartig stilisiert werden. Herr Zettel, Sie tun genau das was Sie anderen vorwerfen!
Wo habe ich das getan? In welchem Artikel, in welcher Diskussion, in Bezug auf wen?
Ich habe jetzt keine Lust, die Diskussion rauszusuchen
Dann behaupten Sie bitte auch nicht Dinge, die Sie nicht belegen wollen oder können. Das ist in diesem Forum nicht üblich.
Zitat von NolaGerade habe ich, lieber Zettel, editiert, das politische Aussagen hier nicht relevant sind. Da haben wir uns überschnitten. Es geht lediglich um die Biographie von Frau Merkel.
ja, schon klar, liebe Nola. Aber da würde ich Kommunisten, die nun einmal ein machiavellistisches Verhältnis zur Wahrheit haben, nicht unbedingt als seriöse Gewährsleute ansehen.
Wir haben ja dieses Thema Anfang März schon einmal ausführlich diskutiert. Ich habe damals ziemlich ausgiebig zu Merkels Zeit in der DDR recherchiert und bin damals auch auf die Seite gestoßen, die Sie verlinken. Sie kam mir absolut nicht seriös vor.
Was es an seriösen Biografien Merkels gibt, ist in in der Zusammenfassung ausgewertet, auf die ich damals hier hingewiesen habe.
Ich kenne kein Dokument und keine Aussage von Zeitzeugen, die irgend etwas an der dortigen Darstellung in Zweifel ziehen würden. Wenn es das geben sollte, würde es mich, liebe Nola, sehr interessieren.
Ich habe mir, liebe Nola, diesen Artikel jetzt noch einmal genau angesehen.
Er ist geradezu ein Musterbeispiel geschickter Agitation. Der Trick ist uralt: Gegen das Opfer hat man nichts in der Hand. Also sammelt man alles Mögliche aus dem Umkreis und ordnet es so geschickt an, daß am Ende das Opfer in einem negativen Licht erscheint. Sehr beliebt ist das zB in der kommunistichen Agitation gegen Konservative, die dadurch in ein negatives Licht gestellt werden, daß man berichtet, sie seien mal auf einer Tagung gewesen, auf der auch ein Neonazi auftrat usw.
Die Autorin, Lena Sokoll, macht das so:
1. Zunächst wird die Neugier des Lesers auf Enthüllungen geweckt:
Zitat von World Socialist WebsiteDie Physikerin Merkel hatte sich nach dem Mauerfall 1989 erstmals einer politischen Partei, dem Demokratischer Aufbruch (DA), angeschlossen, wurde jedoch bereits vier Monate später Sprecherin der ostdeutschen CDU-Regierung unter Lothar de Maizière.
"... wurde jedoch". Da fragt man sich natürlich, ob das denn mit rechten Dingen zugegangen ist. Und erhält Aufklärung:
Zitat von World Socialist WebsiteWie ist dieser rasante politische Werdegang Merkels zu erklären? Was brachte Merkel mit, dass sie nach einem halben Jahr CDU-Mitgliedschaft bereits ein Ministeramt besetzte? Versuche von Biografen und Feuilletonisten, ihre Karriere auf Zufall, Glück oder Charaktereigenschaften wie Durchsetzungsvermögen und Machtinstinkt zurückzuführen, bleiben hohl, weil sie die politischen und sozialen Interessen und Rahmenbedingungen ignorieren, unter denen ihr Aufstieg stattfand.
So sind Kommunisten, liebe Nola. Daß jemand wie Angela Merkel einfach deshalb so schnell aufstieg, weil sie intelligent und tüchtig ist, weil sie aus der DDR kam und politisch nicht belastet war - das ist für sie eine "hohle" Erklärung. Sondern natürlich müssen da "Interessen" dahinterstecken. Wir sind als Leser nun gespannt, welche denn wohl. Als trotzkitische Leser freilich ahnen wir es schon: Die Kapitalisten und die Stalinisten, die beiden altbösen Feinde.
2. Und jetzt wird es infam:
Zitat von World Socialist WebsiteMerkel ist unmittelbar nach der Wende in der DDR keineswegs als unbeschriebenes Blatt ohne Beziehungen in die Politik gegangen. Durch ihren Vater verfügte sie über Zugang zu einflussreichen Kirchenkreisen, die enge Verbindungen zu den Spitzen der DDR-Regierung unterhielten und seit den fünfziger Jahren dazu beitrugen, politische Opposition gegen das stalinistische Regime unter Kontrolle zu halten. Während der Wende spielten diese Kirchenkreise eine zentrale Rolle dabei, die Protestwelle in Ostdeutschland in Bahnen zu lenken, die schließlich zur Restauration des Kapitalismus und zum Anschluss an die Bundesrepublik führten.
Zum einen wird eine typisch trotzkistische Verschwörungstheorie entwickelt: Diese "Kirchenkreise" haben erst den Stalinismus unterstützt und dann die "Restauration des Kapitalismus". Die beiden Mächte also, die für die tapferen Trotzkisten das Böse in der Welt repräsentieren.
Aber was hat Angela Merkel denn mit diesen "Kreisen" zu tun? In Wahrheit exakt nichts. Sie hat sich nicht in diesen Kirchenkreisen engagiert, sie hat sich an deren Arbeit nicht beteiligt. Wie also hängt man ihr die Beziehung zu ihnen an? "Durch ihren Vater verfügte sie über Zugang zu einflussreichen Kirchenkreisen ...".
So macht es der geschickte Agitator: Sie "verfügte über Zugang"; das kann man nicht bestreiten, da ja nun einmal ihr Vater in diesen Kreisen verkehrte; und als Kind wird sie vermutlich das Haus nicht fluchtartig verlassen haben, wenn solche Bekannte beim Vater hereinschauten. Beim Leser bleibt haften, daß Angela Merkel mit diesen Kreisen politischen Kontakt hatte, obwohl die Verfasserin das nicht explizit behauptet. Es stimmt ja auch nicht, aber sie suggeriert es geschickt.
3. Es folgt ein längerer Abschnitt, in dem Angela Merkel überhaupt nicht vorkommt, sondern ihr Vater, der "Weißenseer Kreis", der Pfarrer Eppelmann, "Kirche im Sozialismus" usw. Falls der Leser auf die Suggestion hereingefallen ist, glaubt er jetzt, er würde etwas über Angela Merkel und deren politische Einstellung erfahren.
Merkel hat sich aber offensichtlich um diese theologischen und politischen Aktivitäten ihres Vaters überhaupt nicht gekümmert. Sie hatte kein Interesse an Theologie und Politik, sondern hätte gern - das kann man den seriösen Biografien entnehmen - Sprachen studiert, entschied sich dann aber für Physik.
Was die Autorin Lena Sokoll veranstaltet, ist eine Art Sippenhaft: Weil Vater Kasner politisch-theologische Aktivitäten entfaltete, wird unterstellt, daß auch seine Tochter damit etwas zu tun hatte.
4. Aber irgendwas wird unsere Autorin von der World Socialist Website doch gefunden haben, das Angela Merkel mit den theologisch-politischen Aktivitäten ihres Vaters in Zusammenhang bringt. Ja, dieses:
Zitat von World Socialist WebsiteAufgewachsen in solchen Kreisen, verfügte Angela Kasner schon früh über Beziehungen, die sie zu ihrem Vorteil einsetzen konnte. So berichtet Wolfgang Stock in seiner autorisierten Merkel-Biografie, dass die Schulklasse der damaligen Abiturientin ihren unbeliebten Lehrer ärgern wollte, indem sie keinen Beitrag zum obligatorischen Kulturprogramm der Schule vorbereitete und schließlich eine improvisierte Vorstellung gab. Die Schüler sollten bestraft werden, doch eine Intervention der Kasners gab dem ganzen eine Wendung: "Eine Petition wird verfasst, die Angela persönlich zu Manfred Stolpe, dem obersten Kirchenjuristen der DDR, nach Berlin ins Stefanusstift bringt. [...] Dank der Kirchenschiene greift Berlin’ ein: Angelas Klassenlehrer wird gemaßregelt, [...] die Schüler bekommen nur’ einen Verweis beim Fahnenappell’."
Also, die Klasse von Angela Merkel hatte sich nicht regimetreu verhalten und sollte gemaßregelt werden. Und da nutzte Papa Kasner seine "Beziehungen" und verhinderte das. Typisch für eine Diktatur, in der Beziehungen bekanntlich alles sind; aber auch bei uns soll es vorkommen, daß ein Vater seine Beziehungen zugunsten seines Sprößlings spielen läßt.
Was sagt das über die politisch-theologische Haltung der Schülerin Angela Merkel? Natürlich nichts. Aber die Autorin hat ihr Ziel erreicht: Der Leser hat irgendwie den Eindruck, daß sie etwas mit den regimetreuen Theologen der "Kirche im Sozialismus" zu tun gehabt hatte.
Agitatorisches Ziel erreicht. Und so geht es weiter in dem Artikel. Wenn Sie mögen, lesen Sie selbst weiter und machen Sie sich klar, wie die Autorin Lena Sokoll es geschickt versteht, Angela Merkel in ein negatives Licht zu rücken, obwohl sie gegen sie nichts, aber wirklich nichts in der Hand hat.
Daß dabei Informationen, die nicht in die Agitation passen, weggelassen werden, versteht sich. Beispielsweise zitiert Sokoll zwar den "Stern", der wiederum einen Spitzelbericht über Merkel zitiert, worin es heißt, der Spitzel hätte "nichts politisch Brisantes" berichtet und Merkels "positive Grundeinstellung" betont. Sie erwähnt aber nicht, daß in ihrer Stasi-Opferakte Merkel sehr wohl der "politisch-ideologischen Diversion" bezichtigt, ihre kritische Haltung dem Staat gegenüber und ihre Zustimmung zur Solidarnosc in Polen vermerkt wurden.
Kurzum, liebe Nola: Es gibt in diesem Artikel nichts, das Angela Merkel belasten würde. Es ist alles nur heiße Luft, freilich geschickt in Agitations-Luftballons gefüllt.
Zitat von str1977Ja, ich hacke auf Frau Merkel herum. Aber ich tue es nicht wegen und nicht mittels ihrer FDJ-Vergangenheit
Hm, vielleicht lesen Sie noch einmal durch, was Sie in diesem Thread geschrieben haben?
Okay, gemacht. Ich kann nicht sehen wo ich Frau Merkel als böse DDR-Kommunistin hingestellt hätte.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
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Zitat von str1977Während gleichzeitig einem Linkpolitiker dann jede kleine Funktion im DDR-System als Beleg finstersten Leninismus ausgelegt wird und sogar dahingehend unbescholtene westdeutsche Politiker derartig stilisiert werden. Herr Zettel, Sie tun genau das was Sie anderen vorwerfen!
Wo habe ich das getan? In welchem Artikel, in welcher Diskussion, in Bezug auf wen?
Ich habe jetzt keine Lust, die Diskussion rauszusuchen
Dann behaupten Sie bitte auch nicht Dinge, die Sie nicht belegen wollen oder können. Das ist in diesem Forum nicht üblich.
Es bleibt dabei, daß es wahr ist. Es ist sogar ein wiederkehrendes Thema dieses Blogs. Leider!
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
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Verfassungsfeinde ... in den Tschad!!!
str1977
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gelöscht
)
Beiträge:
22.05.2009 10:45
#34 RE: Analyse des Artikels auf der "World Socialist Website"
Klar gibt es in dem Artikel Trotzkistische Ideologie und entsprechende Floskeln - aber die können wir sehr einfach abziehen und dann bleibt da eine ziemlich unproblematische Lebensbeschreibung.
Oder haben Sie anhand ihrer Recherchen über die Kanzlerin irgendetwas an den dargestellen Fakten auszusetzen?
Man sollte doch zwischen Bericht und Meinung unterscheiden können, oder?
Sie, Zettel, werfen dem Artikel rhetorische Tricks vor (nicht zu unrecht, aber so schreiben Jornalisten nunmal), setzen aber selbst einen ein (ob bewußt oder unbewußt). Sie behaupten der Artikel wolle irgendetwas Finsteres enthüllen, auch wenn dann halt nichts kommt außer den bloßen Fakten, die natürlich aus einer trotzkistischen Warte heraus betrachtet werden.
Und es bleiben halt ein paar nicht so angenommene Wahrheiten: das Angela Merkels Vater z.B. ein Unterstützer des SED-Regimes war. Wenn Trotzkisten das kritisieren können, warum dann nicht Liberale?
Warum denn Frau Merkel 1991 plötzlich Ministerin wurde (neben dem Einigungsvertragsaushandler Krause und dem Ost-FDP'ler Ortleb ja die einzige aus dem Osten) - danach wird man ja noch fragen dürfen. Standardmäßig Tüchtigkeit als Grund anzunehmen halte ich doch für etwas naiv. Aber letzlich könnte nur Helmut Kohl diese Frage beantworten.
Sie behaupten, Frau Merkel hätte mit der "Kirche im Sozialismus" nichts zu tun gehabt - nunja, ihr Vater war einer davon, daß würde ich schon unter "etwas damit zu tun haben" verbuchen.
Nein, ich befürchte, daß Sie, Zettel, die von Lafontaine im Eingangsposting geäußerte Unterstellung soweit von sich weisen müssen, daß es Sie dabei weit in die Gegenrichtung treibt, wo es keinerlei Verbindungen zwischen Angela Merkel und dem DDR-Regime gibt und wo sie nichts war als eine schweigende Regimegegnerin, was ja sogar noch über die Merkelsche Selbststilisierung hinausgeht.
Wie bereits gesagt - wenn auch von Ihnen ignoriert und geleugnet - ich halte Frau Merkel nicht für eine frühere Kommunistin. Ich halte sie jedoch für eine Opportunistin - damals wie heute. Und so jemanden an der Staatsspitze zu haben ist durchaus problematisch.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
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Zitat von str1977Klar gibt es in dem Artikel Trotzkistische Ideologie und entsprechende Floskeln - aber die können wir sehr einfach abziehen und dann bleibt da eine ziemlich unproblematische Lebensbeschreibung.
Eben. Da ist nichts Kritikwürdiges gefunden worden - und trotzdem versucht der Artikel Stimmung gegen Merkel zu konstruieren (so daß Nola ihn sogar als Beleg gegen Merkel verstanden hat). Mit anderen Worten: Übelster Agitprop.
In Antwort auf:Und es bleiben halt ein paar nicht so angenommene Wahrheiten: das Angela Merkels Vater z.B. ein Unterstützer des SED-Regimes war.
Das kann man so nicht sagen. Ob die Tätigkeiten der DDR-Kirche (an denen Vater Kasner wohl auch nur am Rande beteiligt war) wirklich das Regime gestützt haben, ist erst einmal reine Ansichtssache und wird nicht durch Fakten gestützt.
In Antwort auf:Warum denn Frau Merkel 1991 plötzlich Ministerin wurde (...) - danach wird man ja noch fragen dürfen.
Fragen kann man viel - es kommt immer auf den Zungenschlag an. Die neutrale Frage: "Wie ist Merkel Ministerin geworden" ist natürlich völlig ok. Aber wie im Artikel die Frage so zu stellen, als wäre das etwas Merkwürdiges, Unerklärbares, auf dunkle Hintergründe deutendes - das ist nicht legitim.
In Antwort auf:Standardmäßig Tüchtigkeit als Grund anzunehmen halte ich doch für etwas naiv.
Das halte ich im Gegenteil für sehr naheliegend. Schließlich war die Auswahl möglicher Kandidaten sehr begrenzt.
Vor allem aber ist die Unterstellung der Trotzkisten letztlich völlig unsinnig. Wenn es denn nicht die Tüchtigkeit gewesen sein soll, was dann? Kann man denn ernsthaft glauben, Kohl hätte bewußt und bevorzugt eine Ministerin genommen, WEIL sie in merkwürdiger Weise SED-Systemstütze gewesen war?
Im Gegenteil hat Kohl natürlich nach Leuten gesucht, die möglichst unbelastet (und trotzdem ministrabel) waren. Man kann maximal behaupten, sie hätte ihn über das Ausmaß ihrer DDR-Verstrickungen getäuscht und sich somit ihr Ministeramt erschlichen - aber für so etwas fehlt jeder Beleg. Auf keinen Fall aber kann die schnelle Minister-Karriere in irgendeiner Weise Beleg dafür sein, daß Merkel dem alten Regime treu verbunden gewesen wäre, das ist zutiefst unlogisch.
aufmerksam gelesen und kann nur jedem wärmstens empfehlen dies auch zu tun.
Wenn man das agitatorische „Grün drumrum“ in der von mir verlinkten Biographie weglässt, kann man größte Übereinstimmung feststellen, was Fakten, Jahreszahlen, Kindheit und Lebenslauf bis zur Wende angeht und auch noch danach. Meine Frage bestand darin: hatte Frau Merkel bzw. ihre Familie Privilegien, die der normale DDR-Bürger nicht hatte? Wenn ja, war es doch meistens auf einen Konsens im politischen Verhalten zurückzuführen?
Aus der von Ihnen, lieber Zettel, verlinkten Biographie geht hervor, das Fam. Kastner nicht nur nach Italien reisen durfte sondern sogar in die USA. Auch hatte Fam. Kasner zwei Autos, eins privat und eins dienstlich.
Den negativen Eintrag in Merkels Stasi-Opferakte aus dem Jahr 1984 weiß ich nicht zu bewerten, denn 1986 (das Jahr in dem sie promoviert hat) durfte sie trotzdem in die BRD reisen.
Aber das will ich eigentlich gar nicht vertiefen, ich wollte verstehen, wie Frau Merkel sich zu dem (meine persönliche Meinung) opportunistischen und pragmatischen Machtmenschen entwickelt hat und was sie dafür tun musste oder gelassen hat.
Für mich geht aus diesen beiden sich fast deckenden Biographien hervor, das Frau Merkel – warum auch immer - erhebliche Privilegien gehabt hat.
Dagegen setze ich meine heutige Befürchtung einer schon fast perfekten Überwachung und Zensur des Bürgers in diesem Staat, der von Frau Bundeskanzlerin Merkel geleitet wird und die uns davor nicht beschützt. Ich hatte gedacht, es müsse in ihrer Biographie zu finden sein, warum es gerade ihr ein großes Anliegen sein müsste, Staatszensur unter allen Umständen zu verbieten. Ich habe es nicht gefunden.
Wenn man das agitatorische „Grün drumrum“ in der von mir verlinkten Biographie weglässt, kann man größte Übereinstimmung feststellen, was Fakten, Jahreszahlen, Kindheit und Lebenslauf bis zur Wende angeht und auch noch danach.
Ja, das stimmt. Nur dienen diese Fakten Frau Sokoll eben dazu, einen negativen Eindruck zu ereugen. Wie sie das geschickt macht, habe ich ja darzustellen versucht.
Zitat von NolaMeine Frage bestand darin: hatte Frau Merkel bzw. ihre Familie Privilegien, die der normale DDR-Bürger nicht hatte? Wenn ja, war es doch meistens auf einen Konsens im politischen Verhalten zurückzuführen?
Ihr Vater, der Pfarrer Kasner, hatte zweifellos Privilegien. Er gehörte zu demjenigen Zweig der evangelischen Kirche in der DDR, der mit dem Regime zusammenarbeitete ("Kirche im Sozialismus").
Diese Leute wurden bis 1989 von den westdeutschen Medien außerordentlich geschätzt; es wurde durchweg positiv über sie berichtet. Sie versuchten, der Kirche einen Freiraum zu erhalten, indem sie grundsätzlich den sozialistischen Staat akzeptierten. Natürlich benutzte anders herum das Regime sie, um die Kirche einigermaßen ruhig zu halten.
Aber Angela Merkel hatte damit eben nichts zu tun. Das Infame, das Agitatorische an dem Artikel von Frau Sokoll ist, daß suggeriert wird, sie hätte etwas damit zu tun gehabt ("Zugang zu kirchlichen Kreisen").
Sie hat sich weder als Schülerin noch als Studentin noch später im Beruf irgendwie in Kirchenkreisen bewegt. Was Frau Sokoll konstruiert, ist nichts als Sippenhaft.
Herzlich, Zettel
str1977
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gelöscht
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Beiträge:
22.05.2009 18:19
#38 RE: Analyse des Artikels auf der "World Socialist Website"
Zitat von str1977Klar gibt es in dem Artikel Trotzkistische Ideologie und entsprechende Floskeln - aber die können wir sehr einfach abziehen und dann bleibt da eine ziemlich unproblematische Lebensbeschreibung.
Eben. Da ist nichts Kritikwürdiges gefunden worden - und trotzdem versucht der Artikel Stimmung gegen Merkel zu konstruieren (so daß Nola ihn sogar als Beleg gegen Merkel verstanden hat). Mit anderen Worten: Übelster Agitprop.
Nö. Die Lebenbeschreibung ist unproblematisch weil sie den von niemandem bestrittenen Fakten entspricht.
Wie man das ganze dann beurteilt ist eine andere Sache.
Wenn der Artikel auf die Nähe der Familie zum Regime zu sprechen kommt, ist das keine trotzkistische Floskel sondern einfach Realität.
Wenn der Artikel "Agitprop" ist so ist Frau Merkel selbst derzeit unterwegs und betreibt Agitprop im eigenen Namen. Dann ist auch das Eingangsposting Agitprop.
Ob das Konzept "Kirche im Sozialismus" die DDR effektiv gestützt hat spielt ja keine Rolle, sondern daß es als Arrangement mit dem Regime beabsichtigt war.
In Antwort auf:Fragen kann man viel - es kommt immer auf den Zungenschlag an. Die neutrale Frage: "Wie ist Merkel Ministerin geworden" ist natürlich völlig ok. Aber wie im Artikel die Frage so zu stellen, als wäre das etwas Merkwürdiges, Unerklärbares, auf dunkle Hintergründe deutendes - das ist nicht legitim.
Ich stelle die Frage aber einfach so, nicht etwa mit Unterstellungen wie im Artikel.
In Antwort auf:Das halte ich im Gegenteil für sehr naheliegend. Schließlich war die Auswahl möglicher Kandidaten sehr begrenzt.
Was hat denn Tüchtigkeit mit einer geringen Kandidatenzahl zu tun?
Erinnern wir uns - nach der Wiedervereinigung wurden ins Kabinett aufgenommen:
1. Sabine Bergmann-Pohl (CDU), ehemals Volkskammerpräsidentin und Staatsoberhaupt der DDR 2. Lothar de Maizière (CDU), ehemals Ministerpräsident und kurzzeitig Außenminister 3. Günther Krause (CDU), ehemals Staatsminister und Aushandler des Einigungsvertrages 4. Rainer Ortleb (FDP), Chef der DDR-FDP 5. Hansjoachim Walther (DSU), Chef der DSU
Man sieht, diese Aufnahmen waren durch die bisher innegehabten Ämter (1,2), durch die Rolle im Einigungsvertrag (3) oder als Parteivertreter begründet.
Im Januar 1991 blieben Krause, nun Verkehrsminister, und Ortleb, nun Bildungsminister, dem Kabinett erhalten.
DeMaizière stolperte über seine Tätigkeit als IM.
Aber warum trat die ehemalige stellvertretende Regierungssprecherin Angela Merkel nun ins Kabinett ein?
In Antwort auf:Wenn es denn nicht die Tüchtigkeit gewesen sein soll, was dann?
Seltsam. Ich dachte man sollte erstmal begründen, daß es Tüchtigkeit war, anstatt das angebliche Fehlen anderer Gründe als Argument für die Tüchtigkeit anzuführen.
In Antwort auf:Kann man denn ernsthaft glauben, Kohl hätte bewußt und bevorzugt eine Ministerin genommen, WEIL sie in merkwürdiger Weise SED-Systemstütze gewesen war?
Nein, das nicht. Aber das tut ja auch keiner. Auch der Artikel nicht. Hier wird vielmehr auf die Kirchenkreise verwiesen, was aber auch nicht paßt, dann es hätte bestimmt kirchlichere Kandidaten gegeben.
In Antwort auf:Auf keinen Fall aber kann die schnelle Minister-Karriere in irgendeiner Weise Beleg dafür sein, daß Merkel dem alten Regime treu verbunden gewesen wäre, das ist zutiefst unlogisch.
Nein, denn das tut auch keiner.
Ich habe übrigens mir selbst gedanken gemacht - im Wissen, daß nur Kohl und seine Berater wissen können, warum denn gerade Frau Merkel ausgewählt wurde.
Wenn mir auch im Rückblick keine Qualifikation bei Frau Merkel für das Amt sehen außer eben der üblichen Trias "ostdeutsch, weiblich, protestantisch", dreimal Quote halt.
Insofern ist es grotesk wenn oft diese drei Dinge als Hindernisse hingestellt werden: zweimal - 1991 und 1998 - kam Frau Merkel allein aufgrund dieser Dinge in ein Amt und allein diese beiden Male mußte sie sich wirklich gegen Wettbewerber durchsetzen. 1994, 1999 und 2005 rutschte sie einfach nach oben.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Zitat von ZettelAber Angela Merkel hatte damit eben nichts zu tun. Das Infame, das Agitatorische an dem Artikel von Frau Sokoll ist, daß suggeriert wird, sie hätte etwas damit zu tun gehabt ("Zugang zu kirchlichen Kreisen").
Sie hat sich weder als Schülerin noch als Studentin noch später im Beruf irgendwie in Kirchenkreisen bewegt. Was Frau Sokoll konstruiert, ist nichts als Sippenhaft.
Als Tochter von Pfarrer Kasner ist sie in diesen Kreisen aufgewachsen. Dies zu leugnen ist ... seltsam.
Mal abgesehen davon, ist es in keine Weise "infam" sich in Kirchenkreisen zu bewegen.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
der Sarkasmus ist ja oftmals auch nur den Emotionen geschuldet, die manches Thema hervorruft. Da wir bei Zettel ja meistens brisante Themen haben, müssen wir uns eben auf einer Diskussionsebene treffen, die möglichst nicht zu laut und nicht persönlich ist. Ich finde das gelingt ganz gut, auch wenn manch einem das Messer in der Hosentasche aufgehen mag. Woher kommt dieser Spruch eigentlich, ich hoffe es ist nichts unanständiges.
der Sarkasmus ist ja oftmals auch nur den Emotionen geschuldet, die manches Thema hervorruft. Da wir bei Zettel ja meistens brisante Themen haben, müssen wir uns eben auf einer Diskussionsebene treffen, die möglichst nicht zu laut und nicht persönlich ist. Ich finde das gelingt ganz gut, auch wenn manch einem das Messer in der Hosentasche aufgehen mag. Woher kommt dieser Spruch eigentlich, ich hoffe es ist nichts unanständiges.
Ja, da stimme ich Ihnen, Nola, völlig zu.
Auch wenn mich hier manche so sehen, habe ich Frau Merkel ja nicht ihren FDJ-Posten zum Vorwurf gemacht, ihre Beziehung zu "Kirchenkreisen" schon gar nicht. Mich stört nur ihre Sanktifizierung.
Was das Messer angeht - ich glaube schon, daß es hier um ein wirkliches Messer geht und daß man sich quasi aufs Zustechen schon vorbereitet, ohne daß es von außen ersichtlich wäre.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
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Auch wenn mich hier manche so sehen, habe ich Frau Merkel ja nicht ihren FDJ-Posten zum Vorwurf gemacht, ihre Beziehung zu "Kirchenkreisen" schon gar nicht. Mich stört nur ihre Sanktifizierung.
Was das Messer angeht - ich glaube schon, daß es hier um ein wirkliches Messer geht und daß man sich quasi aufs Zustechen schon vorbereitet, ohne daß es von außen ersichtlich wäre.[/quote] ------------------------------------------ Ich denke, Du siehst ganz schön Gespenster, weil Du mit Deiner Meinung nicht so durchkommst. Bei der Gelegenheit möchte ich doch darum bitten, die Quellen aus den letzten Jahren einmal nachzulesen. Da gab es immerhin die Politik der "kleinen Schritte", die DDR bewilligte in Shows Teilnehmer, die ihre Texte nicht linientreu auswendig gelernt hatten, und es sollte allenthalben der Eindruck der "Normalität" vermittelt werden. Zu dem Zweck bestimmte man denn "Reisekader" (ich weiß das von medizinischen Kongressen), von denen man wußte, daß sie wiederkommen würden. Das hat doch auch Angela Merkel bestätigt. In Wirklichkeit hätte man dort schon viel früher großzügiger sein müssen, dann hätten noch viel mehr Menschen in verantwortlicher Stellung gemerkt, wie sie "hinter dem Mond" waren. Die Hauptprobleme gab es nämlich nicht bei den politischen Argumentationen, sondern mehr und mehr bei den wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten. Gruß, Inger
In Antwort auf:Auch wenn mich hier manche so sehen, habe ich Frau Merkel ja nicht ihren FDJ-Posten zum Vorwurf gemacht, ihre Beziehung zu "Kirchenkreisen" schon gar nicht. Mich stört nur ihre Sanktifizierung.
Ich denke, Du siehst ganz schön Gespenster, weil Du mit Deiner Meinung nicht so durchkommst.
Gespenster? Wo denn? Ich kann nicht sehen, wo Dein Kommentar irgendetwas mit meinem zu tun hat!
Und ich habe gar kein Interesse daran, mit meiner Meinung "durchzukommen".
PS. Wenn schon zitieren, dann bitte mit richtiger Formatierung. Das oben kann man sich ja nicht anschauen.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
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In Antwort auf:Auch wenn mich hier manche so sehen, habe ich Frau Merkel ja nicht ihren FDJ-Posten zum Vorwurf gemacht, ihre Beziehung zu "Kirchenkreisen" schon gar nicht. Mich stört nur ihre Sanktifizierung.
Ich denke, Du siehst ganz schön Gespenster, weil Du mit Deiner Meinung nicht so durchkommst.
Gespenster? Wo denn? Ich kann nicht sehen, wo Dein Kommentar irgendetwas mit meinem zu tun hat! -------------------------------------- Werter str1977, Die" Sanktifizierung" ist zusammen mit dem Messer für mich ein Gespenst, schließlich forderst Du ja die Meinung der Leser heraus, wenn Du die Stimmung "im Forum" verallgemeinerst.
Str1977:"Und ich habe gar kein Interesse daran, mit meiner Meinung "durchzukommen". -------------------------------------- Dann ist ja jut un Grüßchen, Inger
PS. Wenn schon zitieren, dann bitte mit richtiger Formatierung. Das oben kann man sich ja nicht anschauen.
In Antwort auf:Auch wenn mich hier manche so sehen, habe ich Frau Merkel ja nicht ihren FDJ-Posten zum Vorwurf gemacht, ihre Beziehung zu "Kirchenkreisen" schon gar nicht. Mich stört nur ihre Sanktifizierung.
Ich denke, Du siehst ganz schön Gespenster, weil Du mit Deiner Meinung nicht so durchkommst.
Gespenster? Wo denn? Ich kann nicht sehen, wo Dein Kommentar irgendetwas mit meinem zu tun hat! -------------------------------------- Werter str1977, Die" Sanktifizierung" ist zusammen mit dem Messer für mich ein Gespenst, schließlich forderst Du ja die Meinung der Leser heraus, wenn Du die Stimmung "im Forum" verallgemeinerst.
Str1977:"Und ich habe gar kein Interesse daran, mit meiner Meinung "durchzukommen". -------------------------------------- Dann ist ja jut un Grüßchen, Inger
PS. Wenn schon zitieren, dann bitte mit richtiger Formatierung. Das oben kann man sich ja nicht anschauen.
Ich bitte darum, Inger, sich wenigstens ein wenig Mühe zu geben und nicht einfach zu lesen und dann aus der Hüfte zu schießen.
Hätten Sie das getan, hätten Sie auch den Kontext des "Messers" verstanden, nämlich Nolas Frage nach dem Ausdruck "da geht das Messer in der Tasche auf".
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
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The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Ich bitte darum, Inger, sich wenigstens ein wenig Mühe zu geben und nicht einfach zu lesen und dann aus der Hüfte zu schießen.
Hätten Sie das getan, hätten Sie auch den Kontext des "Messers" verstanden, nämlich Nolas Frage nach dem Ausdruck "da geht das Messer in der Tasche auf".[/quote] -------------------------------- Hätten Sie einmal genau gelesen, was ich anriet, dann hätten Sie sich mit der Zeit vor der Wende befaßt. Sie hätten eigentlich wissen müssen, daß Angela Merkel nicht eigentlich privilegiert war. Sie rutschte fast automatisch in die Bevorzugung: Wer ist denn schon so blöd wie ihr Vater, auf ein angenehmes Leben zu verzichten und in der "tiefsten DDR" in den Kirchendienst zu gehen? Tochter Angi war´s zufrieden, weil nicht anders aufgewachsen. In Wirklichkeit haben sich alle so ihre Eckchen gesucht und Honny einen guten Mann sein lassen. Lesen Sie einmal das Buch von Holmer, der das Ehepaar Honnecker aufgenommen hatte, weil plötzlich fast alle Wendehälse waren. Ich wiederhole, die Belohnungen und Vergünstigungen waren für die Katz. In Wirklichkeit hätte schon viel früher viel größere Freizügigkeit herrschen müssen. Dann hätte es gesunde Einstellungen gegeben und heute nicht das kleinliche Gequatsche um Mitläufertum. Gruß, Inger
bevor das jetzt hier einen falschen Verlauf nimmt, ich war das, die Frau Merkel Privilegien zugeordnet hat. Da ich denke, das str1977 nicht klein beigeben wird, ob des Irrtums, also melde ich mich freiwillig. .
Ich weiß nicht liebe Inger ob Du diesen Thread komplett gelesen hast. Vorangegangen sind eben die Überlegungen, "wie war es in der DDR" bzw. meine Frage "Hatte Frau Merkel Privilegien" weil ich daraus ableiten würde, das diese durch Regime-Treue entstanden sind.
An dieser Stelle endete mein Beitrag und meine (öffentliche) Überlegung, weil eine Bewertung jeder selbst vornehmen kann, aber ich finde es überhaupt nicht kleinlich darüber nachzudenken und zu diskutieren, das ist Demokratie.
Liebe Nola, Du bist allerliebst." Regimetreue" ist eines der korumpiertesten Wörter der DDR, und das so, daß die Treuesten das Ehepaar Honnecker als Platzhalter vor Gericht stellen wollten. Ich empfehle das Buch von Holmer, der die Honneckers einige Wochen bei sich aufgenommen hatte. Zum anderen ist die Frage nach Privilegien voll berechtigt, wobei denn auch schon wieder relativ. Wolltest Du Holz oder Steine für Dein Haus kaufen, mußtest Du einen Bezugsschein beantragen und Dich hinten anstellen. Wenn Du mit Devisen Deinen Platz in der Warteschlange verkürzen konntest, warst Du nach außen hin priveligiert. Bleibt das Wort Mitläuferin, was ja tatsächlich nicht nicht von Dir kam, ich aber so frei war, es wiederzuverwenden. Grüßchen, Inger
ich wünsch Dir erstmal einen tollen Sonntag. Hier bei uns im Norden scheint das ein sonniger Tag zu werden.
Die Lebensweise innerhalb der Möglichkeiten in der DDR habe ich ja verstanden und da würde ich mir niemals ein Urteil anmaßen, schon allein deshalb, weil ich nicht wüßte, wie ich mich selbst verhalten hätte. Es wäre zu einfach, heute pauschal zu sagen, ich hätte niemals ... So weit würde ich mich also nicht aus dem Fenster lehnen.
Aber es geht ja hier nicht um kleine "Vorteilsnahmen" die man sich irgendwo verschafft hat, sondern wie integer ist unsere Bundeskanzlerin. Und das, wenn es zum Thema wird, muß man hinterfragen dürfen, genau wie bei jedem anderen Kanzler auch ein Für und Wider diskutiert wird. Im Grunde gehts in dem Zusammenhang nur deshalb um die DDR und den damit verbundenen Sonderstatus "Unrechtsstaat" weil die Kanzlerin nunmal über 30 Jahre dort innerhalb des Systems zurechtkommen mußte, aber auch von diesem System erzogen wurde. Das kann man nicht einfach so vom Tisch wischen.
Mich würde sehr interessieren, was Du mit den Andeutungen zum Buch von Holmer meinst. Vielleicht kannst Du mal einen groben Überblick geben was Du zum Ehepaar Honnecker deutlich machen willst.
Liebe Nola, Pastor Uwe Holmer "kannte" ich schon vorher als Mitkommentator bei der "Wuppertaler Studienbibel". Wahrscheinlich ist er Schüler von Werner de Boor, der nach dem Krieg Güstrow/Mecklenburg im Kirchendienst war. Seinen ersten Kommentar schrieb er um 1976, der bei Brockhaus in Wuppertal herauskam. Die Kirche ist ja in der ganzen Zeit gesamtdeutsch geblieben, aber wer da mit wem hinüber-herüber, das wurde genau beobachtet. Jedenfalls durften die meisten Holmerkinder nicht auf die Oberschule, demzufolge nicht ins Studium (die Wnde kam wohl noch rechtzeitig-jedenfalls haben etliche das Abitur und auch ein abgeschlossenes Studium) Frau Merkel konnte das nicht passieren, weil sich ihre Eltern ja freiwillig von West nach Ost gemeldet hatten. Aber wie Zettel berichtet und ja auch in den Biografien steht, hatte sie sich ihr Studium so ausgedacht, daß sie politisch nicht zu dolle belangt werden konnte. Und über diese Situationen -wie sich sehr schön Eckchen ergaben, nicht einmal mitzulaufen, sondern nur unbehelligt zu überwintern, hat Uwe Holmer ja in seiner plastischen Art gebracht, wie ich in den Vorabdrucken gelesen habe. Ich schreibe gleich weiter, Inger
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