Zitat von Jana
Falls du Zeit hast, magst du ihn dir vielleicht ansehen. Eventuell.
Ja, das relativiert natürlich schon manches, was der Herr Professor aus Brisbane
schreibt. Aber insgesamt hat er mich doch nicht überzeugt. (Auch wenn ich zugeben muß, daß ich es nicht sehr gründlich gelesen habe.)
Er erkennt an, daß die ursprüngliche Flora und Fauna von Neuseeland unwiderbringlich vernichtet wurde und bedauert es auch irgendwie, wenn ich ihn richtig verstehe. Für Europa will er das aber nicht gelten lassen, weil Europa ja noch vor nicht sehr langer Zeit "leer" war, und daher alles irgendwann angesiedelt wurde und nicht zu schützen ist. Warum also diese Aufregung.
Ich kann aber nicht verstehen, warum es um diese
"ganz eigene Biodiversität...die nun unwiederbringlich verschwunden ist" in Neuseeland schade sein soll, um die derzeitige europäische aber nicht. Nur weil sie sich irgendwann sowieso verändert? Ist sie zu wenig "biodiversiv", um schützenswert zu sein? Ist's eh' schon egal? Aus wissenschaftlicher Sicht leuchtet mir schon ein, daß ein über lange Zeit abgeschlossenes Biotop irgendwie ergiebiger ist, wenn man forschen möchte. Muß aber alles nur aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet werden, reichen da einige Menschengenerationen nicht aus, um eine schützenswerte Beziehung zur eigenen Umwelt zu begründen?
Ich finde es einfach toll, einen Laubfrosch vor meiner Tür zu finden und andere Amphibien, die ich teilweise überhaupt nicht benennen kann. (Um bei diesem Beispiel zu bleiben.) Es mag schon sein, daß sich das auf Dauer wird nicht verhindern lassen, und irgendeine Super-Kröte irgendwann den letzten Laubfrosch von dieser Welt befördert. Aber bevor es so weit kommt, hat er einfach meine Solidarität und Zuneigung
Ich muß doch nicht etwas als normal oder gar wünschenswert betrachten, nur weil es so vorgezeichnet ist. Bei solchen Dingen greift zuverlässig mein Agnostizismus - wer weiß denn schon
wirklich, wie es kommt.
Ja, keine Ahnung, ob uns das der Klärung des Problems näher gebracht hat. Es ist sehr subjektiv, klar. Ich habe früher auch immer den Zwang gespürt, alles hieb und stichfest begründen zu müssen. Davon bin ich abgekommen. Man muß nicht begründen, warum man seinen eigenen Biotop so erhalten möchte wie er ist. Nur der, der in diesem Biotop z.B. die Aga-Kröte heimisch machen möchte, muß es begründen. Ist zumindest meine Meinung.
Dobrou noc milá Jano, Tvúj Ungelt