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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 80 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Kallias Offline




Beiträge: 2.300

10.08.2009 12:08
#26 RE: Genau so ist es (+Literaturtip) Antworten

Zitat von Bernd314
Pflichtlektüre zu diesem Them (falls nicht schon bekannt)
Udo Pollmer "Lexikon der populären Ernährungsirrtümer"
Wer nicht gleich ein ganzes Buch lesen will:
Woher kommen die dicken Kinder?
Supersize me revisited

Gruß,
Kallias

Bernd314 Offline



Beiträge: 133

10.08.2009 12:17
#27 RE: Die Hände am Steuer und anderswo Antworten

In Antwort auf:
Solange man es mir zumutet, Politker zu wählen und sie dann für ihre Arbeit zu bezahlen, gehe ich davon aus, dass ich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte bin und für mich selbst entscheiden kann.


Tja, aber so funktioniert unsere Demokratie leider(!) nicht.

"Für mich selbst entscheiden" darf ich erst mal gar nichts. Sondern es wird mir lediglich zugestanden, diejenigen zu wählen, von denen ich glaube, daß sie der Vertretung meiner Interessen am nächsten kommen ... Und diejenigen haben dann die Generalvollmacht "für mich" zu entscheiden, ob es mir dann im jeweiligen Einzelfall passt oder nicht

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

10.08.2009 12:28
#28 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (17): Gesundheitspolitik Antworten

Zitat von RexCramer
Lieber Zettel,
Zitat von Zettel
Zwar hat das weder mit green noch mit peace etwas zu tun; aber längst hat sich ja der ideologische Anpruch der Öko-Aktivisten in alle Bereiche der Gesellschaft hineingefressen; bis in unser Privatleben.

dazu ein Beispiel: Hier in Bremen ist kürzlich ein mobiler "Klimaladen" ( http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/b...pel-439789.html ) eröffnet worden. (...) Nach der Lektüre des Zeitungsartikels dachte ich wenigstens noch, daß dort normal verkauft werden würde - nur mit dem Unterschied, daß auf dem Kassenbon die Umweltbelastung zusätzlich aufgelistet wird. Aber offenbar geht es nur darum, deren Ideologie unter die Menschen zu bringen.
Ja, dieser an Kinderspielzeug erinnernde "Laden" ohne Ware ist ein hübsches Beispiel für die "allseitige Infantilisierung", von der Zettel schreibt.
Zitat von RexCramer
Nur ein Problem habe ich noch mit dieser schönen neuen Welt: Wie früher in den Comics, wenn jemand einen Geistesblitz hatte und eine Glühbirne über seinem Kopf erschien, wollte ich mir die Bestätigung im Bad holen, daß ich nun endlich die richtige Einstellung habe, aber leider ist im Spiegel nur ein Stopschild erschienen.
Das: wird wohl auch bald verboten werden.
Zitat von RexCramer
Selbstverständlich wird auch an die Kinder gedacht! Wie wir an anderer Stelle erfahren ( http://www.nabu-bremen.de/content/view/794/81/ ):
- "Für Schulklassen und Feste wurde die Rückseite des Anhängers mit Mini-Computer, Barbie-Mikrowelle und Playmobil-Kühlschrank ausgestattet."
Barbie? Wieso ist die jetzt auf einmal erlaubt? Was sagen dazu eigentlich die Feministinnen? Ist das etwa ein Symptom dafür, daß die Volkspädagogen es mit den Erwachsenen aufzunehmen glauben, sich aber nicht mehr so recht trauen, die Kinder zu erziehen? Dann ist wieder Hoffnung!
Zitat von RexCramer
P.S.: Ich zöge eine Einladung zum Burger King gegenüber McDonald's vor.
Seien Sie lieber froh, wenn Ihnen das Verteidigungsministerium keine Einmannpackung mit Esbitkocher in die Hand drückt.

Gruß,
Kallias

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

10.08.2009 12:52
#29 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (17): Gesundheitspolitik Antworten

Zitat von Llarian
In Antwort auf:
Um angebliche. Denn daß ein Hamburger gesundheitsschädlich sein soll, dürfte auch eine dieser Negativ-Phantasien sein.

Einer nicht. Viele schon:



Ich bin der Meinung, dass das Hauptproblem bezüglich des Übergewichts nicht die aufgenommene Energiemenge ist, sondern die fehlende Bewegung. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, soviel zu Futtern, wie es geht, wenn essen da ist. Solange die Altvorderen Kreuzheben mit einem Mammut machten, war dies auch kein Problem.

Ansonsten schätze ich an Mc Donalds, dass sie keimarmes, genormtes und kontrolliertes Essen auf den Teller bringen, wogegen man in der Frittenschmiede um die Ecke nicht weiß, was drin ist.

Gruß
Reisender

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

10.08.2009 12:55
#30 RE: Rousseau-Romantik Antworten

Zitat von Zettel

Aber die Vorstellung, man könne einfach "den tropischen Regenwald" retten, ist aus meiner Sicht weltfremd; oder vielmehr Propaganda, denn natürlich wissen auch die Propagandisten, daß daraus so wenig werden wird, wie die Wälder Germaniens heute noch stehen und wie wir noch "unsere traditionelle Kultur" pflegen, nämlich im Fell herumlaufen und Met trinken.
Herzlich, Zettel



Aber warum nicht? Für mich ist es unverständlich, Holz aus den Tropen zu importieren, um daraus Terrassen oder ähnliches zu bauen. Die Wikinger bauten Boote aus heimischen Nadelhölzern, in Litauen sah ich über 200 Jahre alte Baumstämme als Hausfundamente - tadelloser Zustand. Wenn heimisches Holz schon allein mit beispielsweise Firnis auf Leinölbasis behandelt wird und die Konstruktion den Schutz vor Nässe und Feuchtigkeit sichert, dann besitzt Holz eine enorme Lebensdauer.

In diesem Zusammenhang stellt sich für mich die Frage, ob es korrekt ist, für Terrassen oder eine Gartenbank aus Teak mit dazu beizutragen, dass anderen Lebewesen ohne Not Lebensraum weggenommen wird.

Gruß
Reisender

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

10.08.2009 13:05
#31 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (17): Gesundheitspolitik Antworten

Zitat von hubersn

Es scheint ja inzwischen eine Art Allgemeinwissen zu sein, dass "Übergewicht" (wie ist das eigentlich definiert? Womöglich nach dem wissenschaftlich hochumstrittenen BMI? Nach welchen Kriterien wurde da die Normalgewichtzone festgelegt?) gesundheitsschädlich ist.



Nun, der BMI ist in der Tat umstritten. Heute wird oft das „Wohlfühlgewicht“ wieder bevorzugt und der Bauchumfang berücksichtigt. Bei letzterem gibt es wohl Zusammenhänge zwischen Menge des viszeralen (Bauch-)Fetts und Erkrankung an Diabetes (natürlich wirken sich weitere noch Faktoren aus). Eine gute Quelle für Studien zu diesem Thema sind auch Publikationen zum Bodybuilding.

Normalgewicht ist das Gewicht, mit dem ich keine Atembeschwerden habe, das nicht zu Schäden am Skelett führt, auf Grund voller, nie benutzter Kohlenhydratspeicher nicht zu einer Insulinresistenz führt, den Blutdruck nicht negativ beeinflusst, die Arterien in Ruhe lässt und, zum Schluss, der Betreffende körperlich ausdauernd tätig sein kann. Ich weiß nicht, ob eine Studie nachweist, dass 10 Kg „Übergewicht“ den Blutdruck um 10/5 mm/Hg ansteigen lassen. Aber, auch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mit dem Körpergewicht die von mir genannten Symptome schlagartig positiv beeinflusst werden.
Übrigens sagt die Sportmedizin, dass ein Bodybuilder bei 1,70 m Körpergröße und 130 Kg Körpergewicht und einem Körperfettanteil von 10% auch übergewichtig ist, was die Folgen beispielsweise an den Knien betrifft. Die sind nicht für diese Dauerbelastung ausgelegt.


In Antwort auf:
Abgesehen davon, dass keiner so genau weiss, was denn der "Tagesbedarf" genau sein soll, auf welcher wissenschaftlichen Basis der (vermutlich von der DGE) festgelegt wurde und warum man sich da an einem Durchschnitt orientieren soll, wo doch so viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen - Kinder im Wachstum haben teilweise einen deutlich höheren Energiebedarf als Erwachsene.


Der wesentlichste Faktor für den Tagesbedarf an zugeführter Energie ist die körperliche Aktivität.
Energieverbrauch kann man messen - Indirekte Kalorimetrie.

Sicher gibt es keine Formel, um für jeden individuell den Energiebedarf zu berechnen. Eine sich am Durchschnitt orientierende Formel ist aber ein gutes Hilfsmittel, um überhaupt irgendwo anfangen zu können.

Gruß
Reisender

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

10.08.2009 15:01
#32 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (17): Gesundheitspolitik Antworten

Hehe, schöner Post.

In Bremen scheint man für Klimagedöns ja häufiger lustig die Kohle der "Nettozahler-Länder" zu verbraten. Ihr Beitrag hat mich doch gleich an Wolfgang Röhls Beitrag auf der Achse des Guten erinnert.

Zitat von Wolfgang Röhl
Für das „Klimahaus“ in Bremerhaven, vor einem Monat unter gewaltigem Medien-Bohei eröffnet – auch die „Tagesschau“ brachte einen Jubelbericht –, musste die notorische Pleitestadt an der Weser 100 Mio hinlegen.
Der Rest des sehr lesenswerten Beitrages findet sich hier
Ist das Klima da oben echt so unerträglich?

Was mich dann aber doch ein wenig bestürzt hat, war der folgende Satz aus ihrem NABU-Link:
Zitat von Der NABU-Klimaladen
Wir benötigen:
- 6m x 3m bis 6m x 5m Standfläche
- Stromanschluss 220 V


Ups, ähm ... die brauchen echt einen Stromanschluss für ihren Klimaladen? Warum nutzen die denn keine Solarenergie, wo es die Sonne doch umsonst tut? Die könnten ihr Lädchen doch auch über Nacht ans Windrad hängen, oder so was. Also, da hat mich der NABU aber schon ein wenig enttäuscht ... diese Klimaschweine!

Beste Grüße, Calimero

----------------------------------------------------
... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

10.08.2009 15:33
#33 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (17): Gesundheitspolitik Antworten

Zitat von Kallias
Seien Sie lieber froh, wenn Ihnen das Verteidigungsministerium keine Einmannpackung mit Esbitkocher in die Hand drückt.


Ach wissen sie, lieber Kallias ... so schlecht ist das Zeugs garnicht. Vieles, was aus der Truppenküche ins Feld geliefert und in den persönlichen Aluminium-Fressnapf geklatscht wurde war wesentlich ekliger. Problematisch bei den Dingern ist lediglich ihre Unhandlichkeit und ihr Gewicht. Wenn man eh schon mit 25-30 kg Zusatzgewicht durch die Landschaft schleicht, ist die Ausgabe von 1-3 "EPa"s zum "Mitführen" der Horror.

Kids fänden die Dinger aber bestimmt besser als McD-Gutscheine. Wenn man sowas zum ersten mal öffnet, ists wie 'ne Wundertüte.

Beste Grüße, Calimero

----------------------------------------------------
... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2009 16:45
#34 RE: In einem Punkt liegt die Öko-Ideologie leider richtig Antworten

Zitat von Bernd314
Solange eine exponentiell wachsende Weltbevölkerung (und/oder Industrie-Output) auf einen Planeten endlicher Größe trifft, haben wir früher oder später ein echtes Problem, wenn wir es nicht schaffen solche Dinge wie Nachhaltigkeit und/oder die Umstellung von quantitativem Wachstum auf qualitatives Wachstum auf die Reihe zu bekommen.

Und das ist eine gänzlich unideologische, rein mathematisch/phsyikalische Tatsachenfeststellung.

Da bin ich nicht sicher, lieber Bernd.

Zum einen spricht vieles dafür, daß die Weltbevölkerung nicht exponentiell wächst, sondern sich bei einem bestimmten Wert stabilisiert. Vielleicht bei 9 oder 10 Milliarden. Das liegt einfach daran, daß es nur solange rational ist, viele Kinder in die Welt zu setzen, wie man sie als Arbeitskräfte auf dem Land und/oder für die eigene Altersversorgung braucht.

Unter solchen Bedingungen rechnet sich die Investition in Kinder. Unter Bedingungen, wie sie in allen entwickelten Industriestaaten herrschen, ist sie - mit Ausnahme der vom Staat Alimentierten - finanziell gesehen eine schlechte Investition. Emotional ist das natürlich anders, aber zehn Kinder machen in der Regel nicht mehr Freude als zwei.

Was die Umstellung von quantitativem auf qualitatives Wachstum angeht - ich habe nie verstanden, was damit gemeint ist. Jedes wirtschaftliche Wachstum war und ist doch immer auch qualitativ, weil ständig höherwertige Produkte hergestellt werden; jedenfalls im Kapitalismus ist das so.

Ein rein quantitatives Wachstum - also einfach die Erzeugung von more of the same - gibt es nur in bestimmten Phasen: Bei Autos zum Beispiel, bis die Vollmotorisierung erreicht ist. Bei Handys, bis jeder eins hat. Bei Nahrungsmitteln gibt es in entwickelten Gesellschaften überhaupt kein quantitatives Wachstum; das ist ja das Kernproblem der Landwirtschaft.

Herzlich, Zettel

Bernd314 Offline



Beiträge: 133

10.08.2009 18:13
#35 RE: In einem Punkt liegt die Öko-Ideologie leider richtig Antworten

In Antwort auf:

Zum einen spricht vieles dafür, daß die Weltbevölkerung nicht exponentiell wächst,



Korrekt, aber es kommt ja nicht (nur) auf die Anzahl Köpfe an, sondern auf die Größe des Resourcenverbrauchs bzw. Abfall-Outputs, und diese wachsen mit dem weltweit stark zunehmenden Pro-Kopf-Wohlstand mit: also proportional zum Welt-Wirtschaftswachstum. Das Problem ist, dass die Weltwirtschaft in unserem System geradezu zum exponentiellen Wachstum verurteilt scheint. Exponentielles Wachstum = "Jährlicher Zuwachs um einen bestimmten Prozentsatz des vorhandenen Betrags", also genau das, was wir als "gesundes Wirtschaftswachstum" bezeichnen. Haben wir einmal NUllwachstum, statt der als gesund angesehenen 2-4 Prozent Zuwachs, dann gilt dies schon als Wirtschaftskrise... Ergo kann das System nur als exponentielles Wachstumssystem überhaupt funktionieren.

Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich halte das gegenwärtige Wirtschaftssystem dennoch für das beste, was wir in der Geschichte je hatten (gerade dieses System hat je erst den weltweit wachsenden Wohlstand für alle ermöglicht !) und im Gegensatz zu den linken Ideologen wüsste ich auch erstmal keine bessere Alternative.

Aber es scheint mir dennoch wichtig, auf diesen eingebauten "Systemfehler" eines notwendig exponentiellen (Wirtschafts)wachstums hinzuweisen.

(Im übrigen denke ich, dass dieser Systemfehler ähnliche Wurzeln hat wie die von linker Seite propagierte, letzlich auf Neid basierende Definition von "relativer Armut" welche ebenfalls zu einer "eingebauten Endlosschleife" des immer-mehr-als-der-andere-haben-wollens führt.)

In Antwort auf:

Was die Umstellung von quantitativem auf qualitatives Wachstum angeht - ich habe nie verstanden, was damit gemeint ist.



Vielleicht trifft es der Slogan "Nicht schneller ankommen, aber entspannter" ganz gut. Oder ganz einfach "mehr Zeit haben statt mehr Geld" oder "mehr Bildung statt mehr PS"

Klar kann man quantitativ/qualitativ nicht komplett trennen bzw. jeweils aufeinander zurückführen, aber es gibt doch Dinge/Werte im Leben die weniger gut quantifizierbar sind als andere ...

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

10.08.2009 18:50
#36 RE: In einem Punkt liegt die Öko-Ideologie leider richtig Antworten

Zitat von Bernd314
In Antwort auf:

Zum einen spricht vieles dafür, daß die Weltbevölkerung nicht exponentiell wächst,


Korrekt, aber es kommt ja nicht (nur) auf die Anzahl Köpfe an, sondern auf die Größe des Resourcenverbrauchs bzw. Abfall-Outputs, und diese wachsen mit dem weltweit stark zunehmenden Pro-Kopf-Wohlstand mit: also proportional zum Welt-Wirtschaftswachstum.


Das hätte ich gerne konkret belegt am Beispiel der Industrienationen.

Meines Erachtens gibt es diesen Zusammenhang nicht. In Deutschland stagnieren viele Kenndaten zu Ressourcenverbräuchen seit Jahren bis Jahrzehnten, trotz stetigem Wachstum (sowohl der Bevölkerung als auch des BSPs/BIPs).

Und ein Naturgesetz ist es sowieso nicht. Tatsächlich sind fast alle kritischen Faktoren beim Thema Nachhaltigkeit (Ressourcenverbrauch, Abfall, Recycling...) eigentlich ein reines Energieproblem. Löst man dieses (und Lösungen sind da durchaus denkbar, von der weiteren Verbilligung der erneuerbaren Energien über die Kernenergie mit Brütereinsatz und schnellen Reaktoren bis hin zur Fusionsenergie), kann man sogar bei starkem quantitativem Wachstum bequem die Nachhaltigkeit erreichen.

Gruß,
hubersn

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2009 19:08
#37 Exponentielles Wachstum? Antworten

Zitat von Bernd314
Aber es scheint mir dennoch wichtig, auf diesen eingebauten "Systemfehler" eines notwendig exponentiellen (Wirtschafts)wachstums hinzuweisen.

Ich glaube, lieber Bernd, man muß da genau sagen, was man mit "Wachstum" meint.

Wenn vom "Wirtschaftswachstum", die Rede ist, dann ist damit in der Regel das Wachstum des BSP gemeint, also der Summe der erzeugten Güter und erbrachten Dienstleistungen.

Ich kann nicht erkennen, was an diesem Wachstum schädlich sein könnte. Das BSP wächst zum Beispiel, wenn neue Stellen im Pflegebereicht geschaffen werden. Es wächst - wie in diesem Jahr - , wenn emissionsreiche Autos verschrottet und durch emissionsarme, natürlich teurere, ersetzt werden. Das BSP wächst, wenn die Leute nicht mehr die Tomaten selbst im Schrebergarten anbauen, sondern sie vom Bauern kaufen. Es wächst, wenn mehr Frauen berufstätig werden und ihre Kinder in den Kindergarten geben usw.

Mir scheint, daß Sie das alles nicht meinen, wenn Sie von "exponentiellem Wachstum" sprechen. Mir ist aber ehrlich unklar, was Sie meinen und was Sie am ständigen Wirtschaftswachstum - das in der Tat in den Kapitalismus "fest eingebaut" ist - stört. Könnten Sie das bitte erläutern?

Herzlich, Zettel

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

10.08.2009 20:59
#38 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (17): Gesundheitspolitik Antworten

Zitat von Calimero
Zitat von Kallias
Seien Sie lieber froh, wenn Ihnen das Verteidigungsministerium keine Einmannpackung mit Esbitkocher in die Hand drückt.

Ach wissen sie, lieber Kallias ... so schlecht ist das Zeugs garnicht. Vieles, was aus der Truppenküche ins Feld geliefert und in den persönlichen Aluminium-Fressnapf geklatscht wurde war wesentlich ekliger.
Wie wahr.
Zitat von Calimero
Problematisch bei den Dingern ist lediglich ihre Unhandlichkeit und ihr Gewicht. Wenn man eh schon mit 25-30 kg Zusatzgewicht durch die Landschaft schleicht, ist die Ausgabe von 1-3 "EPa"s zum "Mitführen" der Horror.
Das Problem hatten wir Spähpanzerleute nicht. Meistens ließen uns die Kommandanten gefechtsmäßig in den Dörfern nach Bäckereien oder Gaststätten spähen, und sorgten damit für vernünftige, zivile Verpflegung. In Lourdes (auf Soldatenwallfahrt - der Herrgott möge mir das Fehlen religiöser Motive dafür verzeihen) gab es französisches EPA, das hat ganz gut geschmeckt, nur der dazugehörige Wein war ein echter Desertionsgrund. Na ja, die alten Geschichten...
Zitat von Calimero
Kids fänden die Dinger aber bestimmt besser als McD-Gutscheine. Wenn man sowas zum ersten mal öffnet, ists wie 'ne Wundertüte.
Stimmt, das hätte was, das wäre besser als die Anbiederung mit den McDonalds-Gutscheinen.

Gruß,
Kallias

Bernd314 Offline



Beiträge: 133

10.08.2009 22:04
#39 RE: In einem Punkt liegt die Öko-Ideologie leider richtig Antworten

In Antwort auf:

Und ein Naturgesetz ist es sowieso nicht. Tatsächlich sind fast alle kritischen Faktoren beim Thema Nachhaltigkeit (Ressourcenverbrauch, Abfall, Recycling...) eigentlich ein reines Energieproblem. Löst man dieses (und Lösungen sind da durchaus denkbar,



Völlig Richtig. Ich bin da auch langfristig eher optimistisch, dass uns das gelingt. Aber lösen (und damit erstmal als solches erkennen und benennen) muss man das Problem der Nachhaltigkeit auf jeden Fall ... ganz pragmatisch/technisch und unabhängig von den üblichen ideologischen Debatten.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

10.08.2009 22:22
#40 RE: In einem Punkt liegt die Öko-Ideologie leider richtig Antworten

Zitat von Bernd314
In Antwort auf:

Und ein Naturgesetz ist es sowieso nicht. Tatsächlich sind fast alle kritischen Faktoren beim Thema Nachhaltigkeit (Ressourcenverbrauch, Abfall, Recycling...) eigentlich ein reines Energieproblem. Löst man dieses (und Lösungen sind da durchaus denkbar,


Völlig Richtig. Ich bin da auch langfristig eher optimistisch, dass uns das gelingt. Aber lösen (und damit erstmal als solches erkennen und benennen) muss man das Problem der Nachhaltigkeit auf jeden Fall ... ganz pragmatisch/technisch und unabhängig von den üblichen ideologischen Debatten.


Und ganz pragmatisch/technisch wird der Kapitalismus Schritt für Schritt immer nachhaltiger, weil knappe Ressourcen teurer werden und damit das anderweitige Bereitstellen (z.B. durch Recycling) oder die Ablösung durch Ersatzressourcen automatisch rentabel werden.

Gruß,
hubersn

Bernd314 Offline



Beiträge: 133

10.08.2009 22:47
#41 RE: Exponentielles Wachstum? Antworten

In Antwort auf:

Mir scheint, daß Sie das alles nicht meinen, wenn Sie von "exponentiellem Wachstum" sprechen. Mir ist aber ehrlich unklar, was Sie meinen und was Sie am ständigen Wirtschaftswachstum - das in der Tat in den Kapitalismus "fest eingebaut" ist - stört. Könnten Sie das bitte erläutern?



Ich glaube, wir sind da mit unseren Meinungen gar nicht so weit auseinander.

Nochmal: ich bin nicht gegen den Kapitalismus. Ganz im Gegenteil schrieb ich ja bereits in meinem vorherigen Beitrag, daß ich es für das bisher beste System der Geschichte halte. Ein System, welches allein im letzten halben Jahrhundert fast überall auf der Welt den durchschnittlichen Wohlstand dramatisch gesteigert und das jahrtausende alte Problem der absoluten(!) Armut in vielen Ländern praktisch besiegt hat.

Das "fest eingebaute Wachstum" wird aber aus rein physikalischen Gründen dann zum Problem, wenn es sich ausschließlich oder zu einem großen Teil auf Wachstum bezieht, welches mit dem Verbrauch nicht-erneuerbarer Energien und/oder dem Ausstoß nicht abbaubarer Abfallstoffe einhergeht. (Konkretes Beispiel: Anstieg der weltweiten Gesamtfahrleistung aller Autos in Kilometern)

Daneben gibt es aber zum Glück auch eine Art von Wachstum (welches ich als qualitatives Wachstum bezeichnen würde). Sie haben selbst ein paar schöne Beispiele dafür genannt: "Stellen im Pflegebereicht", "Förderung der Entwicklung emissionsärmerer (aber gleich komfortabler !) Autos", ganz allgemein mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, aber auch in Kunst, Kultur ... Weiterentwicklungen in der Medizin, uns so weiter.

Was ich also eigentlich sagen wollte: Daß wir uns vermehrt auf letztere Art von "qualitativem" Wachstum und Innovation konzentrieren müssen, um das Problem der begrenzten materiellen Ressourcen zu umgehen (demgegenüber ist die Kapazität unserer Erfindungsgabe wahrscheinlich unbegrenzt; Aber wir müssen rechtzeitig mit dem Finden von Lösungen beginnen um eine "weiche Landung" zu ermöglichen)

Meine verbleibende Skepsis rührt daher, dass ein Großteil der materiellen Erwerbs-Anstrengungen eines Großteils der Menschen stets in Richtung der erstgenannten Art von Güterwachstum zu zielen scheint. ("Mein neues Auto soll größer sein/mehr PS haben als das des Nachbarn ...".




Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.08.2009 01:27
#42 RE: Exponentielles Wachstum? Antworten

Zitat von Bernd314
Nochmal: ich bin nicht gegen den Kapitalismus. Ganz im Gegenteil schrieb ich ja bereits in meinem vorherigen Beitrag, daß ich es für das bisher beste System der Geschichte halte. Ein System, welches allein im letzten halben Jahrhundert fast überall auf der Welt den durchschnittlichen Wohlstand dramatisch gesteigert und das jahrtausende alte Problem der absoluten(!) Armut in vielen Ländern praktisch besiegt hat.

Ja, da hatte ich Sie auch so verstanden.
Zitat von Bernd314
Das "fest eingebaute Wachstum" wird aber aus rein physikalischen Gründen dann zum Problem, wenn es sich ausschließlich oder zu einem großen Teil auf Wachstum bezieht, welches mit dem Verbrauch nicht-erneuerbarer Energien und/oder dem Ausstoß nicht abbaubarer Abfallstoffe einhergeht. (Konkretes Beispiel: Anstieg der weltweiten Gesamtfahrleistung aller Autos in Kilometern)

Das ist ein Problem, lieber Bernd. Aber ich sehe überhaupt keinen, wirklich keinen, Zusammenhang mit dem Wirtschaftswachstum, das - da sind wir uns ja einig - zum Wesen des Kapitalismus gehört.

Denn auch bei einem Nullwachstum (wie es in den Siebzigern ernsthaft gefordert wurde; heute weiß jeder, daß es mit einem exponentiellen Wachstum der Arbeitslosigkeit einherginge) werden ja die nicht erneuerbaren Ressourcen knapp und sind irgendwann aufgebraucht; nur langsamer. Selbst wenn man Jahr für Jahr ein großes Minuswachstum hätte, würde das eintreten.

Die Antwort auf Ressourcenknappheit heißt erstens Recycling, zweitens Umsteigen auf andere Ressourcen. Die Antwort auf Energieknappheit heißt Umsteigen auf Energien, die nicht knapp werden. Das ist langfristig die Energie aus Fusionsreaktoren. Bis diese entwickelt sind, ist es die die Energie aus Fissionsreaktoren, also den jetzigen Reaktioren, die Energie aus Kernspaltung gewinnen. Ich habe nichts dagegen, wenn man dazu auch noch a bisserl Sonnenenergie sammelt und ein paar Windräder offshore sich drehen läßt (an Land sind sie eine wahre Landplage). Aber als ernsthafter Ersatz für fossile Energien kommt das alles sicher nicht in Betracht. Soweit ich es beurteilen kann.
Zitat von Bernd314
Daneben gibt es aber zum Glück auch eine Art von Wachstum (welches ich als qualitatives Wachstum bezeichnen würde). Sie haben selbst ein paar schöne Beispiele dafür genannt: "Stellen im Pflegebereicht", "Förderung der Entwicklung emissionsärmerer (aber gleich komfortabler !) Autos", ganz allgemein mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, aber auch in Kunst, Kultur ... Weiterentwicklungen in der Medizin, uns so weiter.

Ich halte, lieber Bernd, dafür aber den Begriff "qualitatives Wachstum" für falsch. Es ist das ganz normale Wachstum im Kapitalismus, wie es das immer gegeben hat.

Auch im 19. Jahrhundert wurden die Verkehrsprobleme ja nicht dadurch gelöst, daß man immer mehr immer schnellere Pferde vor die Kutschen gespannt hat, sondern durch die Erfindung der Eisenbahn und des Autos - qualitatives Wachstum. Zur Beleuchtung der Städte hat man nicht immer mehr Kienfackeln produziert, sondern hat erst die Gas- und dann die Elektrobeleuchtung eingeführt - qualitatives Wachstum.
Zitat von Bernd314
Meine verbleibende Skepsis rührt daher, dass ein Großteil der materiellen Erwerbs-Anstrengungen eines Großteils der Menschen stets in Richtung der erstgenannten Art von Güterwachstum zu zielen scheint. ("Mein neues Auto soll größer sein/mehr PS haben als das des Nachbarn ...".

Aber überwiegend gehen doch auch diese Gelüste in Richtung Verbesserung, nicht Vermehrung. Man will doch kein immer größers Handy haben, kein TV-Gerät mit einem immer helleren Bild. Man will nicht in immer wärmeren Wohnungen sitzen, sondern es beim Heizen bequemer haben. Man will nicht immer mehr Schweinebauch essen, sondern bessere Speisen genießen.

Also, kurzum, ich glaube nicht an diese Story vom "quantitativen Wachstum". Es gab und gibt das nur in einer Hinsicht: Immer mehr Menschen auf der Welt wollen so gut leben wie wir.

Sie wollen also eine gut geheizte Wohnung, ein Auto, einen Urlaubsflug usw. Es ist schlicht unmöglich und wäre auch unmoralisch, ihnen das zu verbieten. Die Folge ist, daß die Chinesen, die Inder, demnächst die Südamerikaner diejenigen sind, die den Verbrauch von Ressourcen beschleunigen und natürlich auch kräftig CO2 in die Luft pusten.

Was bei uns in Europa alles veranstaltet wird, um den CO2-Ausstoß zu senken, ist dagegen ein Klacks. Was durch das Verbot der Glühbirne in einem Jahrzehnt eingespart wird, dürften fast eineinhalb Milliarden Chinesen mühelos innerhalb einer Woche durch die Erhöhung ihres Lebensstandards wieder der CO2-Bilanz hinzufügen.

Herzlich, Zettel

Bernd314 Offline



Beiträge: 133

11.08.2009 19:19
#43 Kernenergie Antworten

In Antwort auf:

Die Antwort auf Energieknappheit heißt Umsteigen auf Energien, die nicht knapp werden. Das ist langfristig die Energie aus Fusionsreaktoren. Bis diese entwickelt sind, ist es die die Energie aus Fissionsreaktoren, also den jetzigen Reaktioren, die Energie aus Kernspaltung gewinnen.



Das sehe ich ganz genau so.

Es ist schon eine besondere Ironie, daß ausgerechnet diejenige Technologie mit dem größten Potential für eine nachhaltige Energieversorgung des dicht bevölkerten Planeten von den selbsternannten linksgrünen Planetenrettern am meisten verteufelt wird.

Dazu fällt mir gerade eine wunderbare Polemik des Physikers Edward Teller, anlässlich des Reaktorunfalls von Three-Miles-Island ein: Damals unter dem Titel „Ich war das einzige Opfer von Three Mile Island“ im Wall Street Journal erschienen:

In Antwort auf:

“On May 7, a few weeks after the accident at Three-Mile Island, I was in Washington. I was there to refute some of that propaganda that Ralph Nader, Jane Fonda and their kind are spewing to the news media in their attempt to frighten people away from nuclear power. I am 71 years old, and I was working 20 hours a day. The strain was too much. The next day, I suffered a heart attack. You might say that I was the only one whose health was affected by that reactor near Harrisburg. No, that would be wrong. It was not the reactor. It was Jane Fonda. Reactors are not dangerous.”

„Am 7. Mai, ein paar Wochen nach dem Reaktorunfall auf Three Mile Island, war ich in Washington. Ich war dort, um die Propaganda zu widerlegen, die Leute wie Ralph Nader, Jane Fonda und ihresgleichen in den Medien verbreiten, um die Leute zu verängstigen und von der Kernenergie abzubringen. Ich bin 71 Jahre alt und ich habe 20 Stunden am Tag gearbeitet. Die Belastung war zu viel. Am nächsten Tag erlitt ich einen Herzinfarkt. Man könnte sagen, dass ich die einzige Person bin, deren Gesundheit durch den Reaktorunfall nahe Harrisburg beeinträchtigt wurde. Aber das wäre falsch. Es war nicht der Reaktor, sondern Jane Fonda. Kernreaktoren sind nicht gefährlich.“

– [11]



Nachzulesen auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Teller#Three_Mile_Island

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

16.08.2009 23:57
#44 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (17): Gesundheitspolitik Antworten

Zitat von Reisender
Zitat von hubersn

Es scheint ja inzwischen eine Art Allgemeinwissen zu sein, dass "Übergewicht" (wie ist das eigentlich definiert? Womöglich nach dem wissenschaftlich hochumstrittenen BMI? Nach welchen Kriterien wurde da die Normalgewichtzone festgelegt?) gesundheitsschädlich ist.


Nun, der BMI ist in der Tat umstritten. Heute wird oft das „Wohlfühlgewicht“ wieder bevorzugt und der Bauchumfang berücksichtigt. Bei letzterem gibt es wohl Zusammenhänge zwischen Menge des viszeralen (Bauch-)Fetts und Erkrankung an Diabetes (natürlich wirken sich weitere noch Faktoren aus).



Sowohl der Zusammenhang mit Bauchumfang als auch mit der Menge des Bauchfetts gibt es sauber durchgeführte Studien, die einen Zusammenhang verneinen (siehe z.B. NHANES III vom CDC). Damit sollte die Hypothese doch eigentlich als gescheitert gelten. Einen Kausalitätslink konnte man ja auch nie etablieren.

In Antwort auf:

Eine gute Quelle für Studien zu diesem Thema sind auch Publikationen zum Bodybuilding.



Geht es etwas präziser? Vielleicht genau die Studie, die in der Fachwelt als bester Nachweis gilt? Schlechte Studien, die irgendwelche Statistikabstinenzler und Mathematikagnostiker durchgeführt haben, habe ich schon genug gelesen.

In Antwort auf:

Normalgewicht ist das Gewicht, mit dem ich keine Atembeschwerden habe, das nicht zu Schäden am Skelett führt, auf Grund voller, nie benutzter Kohlenhydratspeicher nicht zu einer Insulinresistenz führt, den Blutdruck nicht negativ beeinflusst, die Arterien in Ruhe lässt und, zum Schluss, der Betreffende körperlich ausdauernd tätig sein kann. Ich weiß nicht, ob eine Studie nachweist, dass 10 Kg „Übergewicht“ den Blutdruck um 10/5 mm/Hg ansteigen lassen. Aber, auch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mit dem Körpergewicht die von mir genannten Symptome schlagartig positiv beeinflusst werden.



Wenn Übergewicht - wie auch immer definiert - tatsächlich schädliche Auswirkungen in relevanter Höhe auf all diese Dinge hätte, dann sollte das doch inzwischen nachgewiesen sein. Ich kenne aber keine entsprechende Studie dazu.

Die Belastung des Skeletts - das nur nebenbei - hängt noch am wenigsten am Gewicht selbst, sondern an der Stärke der Muskulatur an entscheidender Stelle, an der genetischen Veranlagung, an Vermeidung von Fehlbelastung vor allem bei sportlicher Betätigung usw.

In Antwort auf:

Übrigens sagt die Sportmedizin, dass ein Bodybuilder bei 1,70 m Körpergröße und 130 Kg Körpergewicht und einem Körperfettanteil von 10% auch übergewichtig ist, was die Folgen beispielsweise an den Knien betrifft. Die sind nicht für diese Dauerbelastung ausgelegt.



Die Knie ruiniert er sich dann allerdings durch sein Training und nicht durchs Gewicht. Vor allem, weil die Kniebeuge im BB-Training ja nie aus der Mode gekommen ist, was natürlich eine physiologische Katastrophe ist.

In Antwort auf:

In Antwort auf:
Abgesehen davon, dass keiner so genau weiss, was denn der "Tagesbedarf" genau sein soll, auf welcher wissenschaftlichen Basis der (vermutlich von der DGE) festgelegt wurde und warum man sich da an einem Durchschnitt orientieren soll, wo doch so viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen - Kinder im Wachstum haben teilweise einen deutlich höheren Energiebedarf als Erwachsene.

Der wesentlichste Faktor für den Tagesbedarf an zugeführter Energie ist die körperliche Aktivität.



Kommt drauf an. Bei manchen Leuten ist es die Wachzeit, bei manchen die Dauer fordernder geistiger Tätigkeit, bei manchen körperliche Aktivität. Dazu hängt es von Größe, Muskelanteil, Gewicht, Verdauung usw ab.

Ganz ehrlich: was soll da ein einziger Wert für den "Tagesbedarf" aussagen?

In Antwort auf:

Energieverbrauch kann man messen - Indirekte Kalorimetrie.



Wie sieht eine solche Messung aus? Ich kenne keine Methode, die auch nur annähernd genau ist. Von der lästigen Invasivität diverser Methoden ganz zu schweigen, die die Messung selbst beeinflussen. Und am Ende sollte man auch noch messen, wieviel "Brennwert" tatsächlich vom Organismus "verbrannt" wurde und nicht nur durchgeschleußt. Die dafür verwendeten Messmethoden sind viel zu ungenau.

In Antwort auf:

Sicher gibt es keine Formel, um für jeden individuell den Energiebedarf zu berechnen. Eine sich am Durchschnitt orientierende Formel ist aber ein gutes Hilfsmittel, um überhaupt irgendwo anfangen zu können.


Eine interessante Frage ist: warum muss man überhaupt irgendwo anfangen und einen sinnfreien Durchschnitt publizieren? Was hilft ein Durchschnitt, wenn die tatsächlichen Werte um Faktoren abweichen? Wieviel Schaden wurde schon angerichtet, weil die Leute sich nach angeblich relevanten Nährwerttabellen ernährt haben statt auf ihr persönliches Wohlbefinden zu vertrauen?

Gruß,
hubersn

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.09.2009 13:36
#45 Aktuelle Ergänzung: Umfrage Antworten

Die Friedrich-Naumann-Stiftung veranstaltet monatlich eine Umfrage zum "Autor der Freiheit". Für September ist dieser Artikel in der Vorschlagsliste.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

13.09.2009 14:11
#46 RE: Aktuelle Ergänzung: Umfrage Antworten

Zitat von Zettel
Die Friedrich-Naumann-Stiftung veranstaltet monatlich eine Umfrage zum "Autor der Freiheit". Für September ist dieser Artikel in der Vorschlagsliste.


Haha, wollen Sie uns damit etwas sagen?

Aber Kadavergehorsam gibt's hier nicht; ich lese erstmal die anderen beiden Texte durch, bevor ich mein Kreuzchen mache. Hoffentlich sind sie lesbarer als die Parteiprogramme zur Bundestagswahl.

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.09.2009 14:48
#47 RE: Aktuelle Ergänzung: Umfrage Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Die Friedrich-Naumann-Stiftung veranstaltet monatlich eine Umfrage zum "Autor der Freiheit". Für September ist dieser Artikel in der Vorschlagsliste.


Haha, wollen Sie uns damit etwas sagen?



Bewahre! Ich komme nur meiner Chronistenpflicht nach.

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

13.09.2009 15:39
#48 RE: Aktuelle Ergänzung: Umfrage Antworten

Lieber Zettel, Sie befinden sich da aber in illustrer Konkurrenz. Und doch ... das Kreuz kann nur an einer Stelle gemacht werden. Ist ja klar.

Und da haben sie in der Abstimmung die Nase mit 53 % für diesen Monat vorn. Auch wenn ich nicht immer Ihrer Meinung bin, freut es mich außerordentlich, das Ihre liberalen Anstrenungen in Zettels Raum im Sinne der Freiheit ein Stück Bewußtsein verändern zu können, dementsprechend wahrgenommen werden. Das ist mal ne gute Nachricht.

♥lich Nola

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

13.09.2009 18:57
#49 RE: Aktuelle Ergänzung: Umfrage Antworten

Schönes Ding, lieber Zettel

Ich freue mich für sie und drücke die Daumen.

----------------------------------------------------
... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

03.10.2009 23:41
#50 RE: Aktuelle Ergänzung: Umfrage Antworten

Das Ergebnis liegt jetzt vor.

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