ich erinnere mich, kürzlich einen Bericht über Asse oder Gorleben gelesen zu haben, indem es hieß, dass die unterschiedliche Lagerung der Fässer gewollt gewesen wäre. Auch die Senkung der obenliegenden Gesteinsschichten war durchaus beabsichtigt. Ferner war zu lesen, dass das überdeckende Gewölbe mehr natürliche Radioaktivität beinhalten würde, als aller Atommüll, der dort eingelagert wäre.
Ich müsste jetzt googeln, habe aber grade nicht die Zeit dazu. Bitte mal selbst suchen, ich glaube, dass ichs bei Novo (Print) gelesen habe. Bis bald und beste Grüße,
Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Zitat von NolaWas immer die Grünen wohl in Frau Becker erkannt haben, sie berufen sich öffentlich darauf. Für mich ist eher der Punkt zu klären, wem man denn überhaupt noch vertrauen kann, ich bin ja nur Bürger und in keinster Weise Experte, (und zugegeben kommt für mich eher der Strom aus der Steckdose) aber als ich im TV die Bilder der Asse in Niedersachsen sah, wie die Fässer entsorgt wurden und wie geradezu laienhaft - als wärs ne leere Dose Kaffee - diese Fässer aus großer Höhe hinabgestürzt wurden und wie sie kaputt und zerbeult und verrostet da liegen mit oben erwähnten Inhalten, frage ich mich mit welcher Ernsthaftigkeit und Verantwortung hier die zuständigen "Fachkräfte" agieren.
Ich habe kurze Zeit nach so einem Bericht mit jemandem von Kernforschungszentrum in Karlsruhe zusammengesessen, ein sehr realistisch argumentierender Mann. Er hat uns einiges erzählt über neue Entwicklungen in der Endlagerung (dass man an z.B. an Möglichkeiten zur Verkürzung der Endlagerzeiten forscht). Ich habe auch diese TV-Berichte angesprochen. Alle am Tisch waren sich einig: natürlich zerstöre es das Vertrauen in die Technik, wenn so mit Atommüll umgegangen wird. Die Fässer können doch nur mit höchstem Aufwand wieder geborgen werden. Da kann 30 Jahre nichts Schlimmes passiert sein, wenn solche Bilder vor einer Wahl im Fernsehen kommen, wird natürlich die Stimmung beeinflusst. Auf der anderen Seite wird extrem hoher Aufwand für den Rückbau jeder Anlage getrieben. Aber darüber kann man zehn Berichte senden, sie wiegen den einen Bericht nicht auf.
Zitat von CalimeroOh, liebe Nola, ich erinnere mich, kürzlich einen Bericht über Asse oder Gorleben gelesen zu haben, indem es hieß, dass die unterschiedliche Lagerung der Fässer gewollt gewesen wäre. Auch die Senkung der obenliegenden Gesteinsschichten war durchaus beabsichtigt. Ferner war zu lesen, dass das überdeckende Gewölbe mehr natürliche Radioaktivität beinhalten würde, als aller Atommüll, der dort eingelagert wäre.
Damit kann man allenfalls gegenüber Technikern, Ingenieuren oder Naturwissenschaftlern argumentieren. Alle anderen denken: der Müll strahlt radioaktiv. Und sie sehen: er wird nicht ordentlich gestapelt. Der Rest gehört zu »was man nicht sieht« und das sehen die meisten Wähler auf anderen Gebieten auch nicht.
Zitat von n-tv[...]Nun wurde in 950 Metern Tiefe eine Ansammlung von neuen Salzlösungen festgestellt. Laut BfS wurden in den Lösungen Werte für Tritium von 27.000 Becquerel pro Liter und für Cäsium 137 von 121 Becquerel pro Liter festgestellt. …
Lt. Wiki gibt die WHO ein Limit von 10.000 Becquerel pro Liter für Trinkwasser vor. Da erscheinen mir 27.000 Bq/l für eine Salzlösung 1km tief im Berg nicht sehr besorgniseregend.
Freedom must go hand-in-hand with responsibility and strict observance of traditional legal principles. Hernando de Soto
wie gesagt versteht der Laie nur Bahnhof, aber ich hatte gehofft, das ihr die mediale Schieflage wieder etwas grade rücken könnt. Aber es wird der Eindruck vermittelt, auch schon vor den Wahlen, daß nicht sorgfältig genug, wie es diesem brisanten Thema zukommt, gearbeitet wird. Und sollte es möglich sein, das eine Manipulation am Endlagerstandort stattgefunden hat, weil keiner will Bundesweit so ein Lager nebenan haben, dann ist das mehr als bedenklich. Heute sagt man, daß sehr wohl auch die "Bayrischen Berge" in ihrer Beschaffenheit geeignet gewesen wären, wohingegen die damaligen Prüfungen etwas anderes ergaben und die Bayern CSU sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt hat. Aber somit hat unser "Meister Petz" dann doch wenigstens seine saubere Höhle behalten.
Übrigens las ich auf n-tv das in WIKI wohl ein erbitterter Kampf der Pro- und Contra Atomexperten entstanden sein soll. Es verginge manchmal keine 15 Minuten und der Kontrahent aus dem anderen "Lager" hat schon eine Überarbeitung der letzten Mitteilungen vorgenommen, also kann der Laie auch da nicht mehr sicher sein.
Zitat von NolaHeute sagt man, daß sehr wohl auch die "Bayrischen Berge" in ihrer Beschaffenheit geeignet gewesen wären, wohingegen die damaligen Prüfungen etwas anderes ergaben und die Bayern CSU sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt hat. Aber somit hat unser "Meister Petz" dann doch wenigstens seine saubere Höhle behalten.
Nun liegt aber die Höhle des Bären, liebe Nola, nicht in den bayrischen (Kalk-)Bergen, sondern in der granitreichen Oberpfalz, die deutschlandweit so ziemlich die stärkste natürliche Radioaktivität aufweist. Und zwar garantiert mehr als einige Assen zusammen. Das hat der liebe Gott in Zusammenarbeit mit der CSU so eingerichtet, und der Bär fühlt sich dort pudelwohl!
In Antwort auf:Nun liegt aber die Höhle des Bären, liebe Nola, nicht in den bayrischen (Kalk-)Bergen, sondern in der granitreichen Oberpfalz, die deutschlandweit so ziemlich die stärkste natürliche Radioaktivität aufweist. Und zwar garantiert mehr als einige Assen zusammen. Das hat der liebe Gott in Zusammenarbeit mit der CSU so eingerichtet, und der Bär fühlt sich dort pudelwohl!
Als ich mal im Bayerwald auf dem Lusen war, habe ich dort einen Nationalparkranger (wie heissen die bei uns?) nach der hohen Radioaktivität des Gesteins gefragt. Der nahm mich gleich zur Seite: "Nicht so laut, wenn die Leute wüssten, dann käme keiner mehr hierher..."
So, ich habe aus meiner Sicht meinen ersten Artikel noch mal ergänzt. Sollte ich das Gutachten doch noch erhalten, würde ich es in einem weiteren Artikel analysieren. Bisher gab es keine Antwort.
Ich habe mir die Bewertung der Frau Becker zu einem großen Teil reingetan. Hm, also die Betrachtung des Retrofittings der Turbine, welche zu einer Überlastung des Maschinentrafos geführt haben könnte, finde ich zumindest beachtenswert. Ansonsten ganz viel Fremd-Zusammengeschnipseltes mit hysterischen Zwischentexten.
Wenn jemand irgendetwas besonders Erklärungsbedürftiges findet, würde ich dazu etwas (aus meiner bescheidenen Sicht) anmerken. Erstmal könnte ich den ganzen Text mit dem Rotstift bearbeiten, und dazu habe ich weder Zeit noch Lust. Mir fehlen auch die Verfahrens-Schaltbilder von Krümmel, sonst könnte ich da Genaueres sagen. Einiges in dem Text kommt mir sehr spanisch, und Vieles banal vor.
Ich würde mir allerdings wünschen, dass jeder der in Krümmel Angestellten sich diese 68 Seiten ausdruckt und damit nach Hannover fährt. Dort sollten die, angeblich unfähigen, Kraftwerker Frau Oda Becker ihr Pamphlet (na ja) zumindest vor die Füße werfen.
Gruß, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Zitat von NolaFür mich ist eher der Punkt zu klären, wem man denn überhaupt noch vertrauen kann, ich bin ja nur Bürger und in keinster Weise Experte, (und zugegeben kommt für mich eher der Strom aus der Steckdose)
Ja, das ist ein echtes Problem, das ich Gott sei Dank beim Thema Energieversorgung nicht habe, aber bei vielen anderen Themen.
Leider bleibt einem dann manchmal nur der indirekte Weg, die Glaubwürdigkeit eines "Lagers" abzuschätzen - Plausibilitätsprüfungen, Quellenstudien, wird nicht nur die Schlussfolgerung sondern auch die Datenbasis veröffentlicht, wie klar sind die Argumente formuliert, ist die Agrumentation stringent, wie ist die Reaktion bei nachgewiesenen Fehlern - das ist leider sehr zeitaufwändig, und wäre eigentlich eher Aufgabe von Journalisten als mein Privatvergnügen.
Beim Thema Kernenergie habe ich bisher hauptsächlich die Kritiker lügen gehört. Da ist fast keine Anschuldigung zu abstrus, keine Argumentation zu abwegig. Es gibt auch seriöse Kritiker, aber genau wie die seriösen Beführworter haben die natürlich keine massentauglichen Argumente.
In Antwort auf: aber als ich im TV die Bilder der Asse in Niedersachsen sah, wie die Fässer entsorgt wurden und wie geradezu laienhaft - als wärs ne leere Dose Kaffee - diese Fässer aus großer Höhe hinabgestürzt wurden und wie sie kaputt und zerbeult und verrostet da liegen mit oben erwähnten Inhalten, frage ich mich mit welcher Ernsthaftigkeit und Verantwortung hier die zuständigen "Fachkräfte" agieren.
Ja, das kann für den Laien schon mal etwas laienhaft aussehen. Aber Asse wurde explizit eingerichtet, um - für den Fall der Fässer - verschiedene Endlagertechniken zu prüfen für schwachaktiven Abfall. Schwachaktiver Abfall zeichnet sich dadurch aus, dass man ihn schon direkt essen muss, damit er einen Menschen gefährden kann. Deshalb ist in einem Endlager für schwachaktiven Abfall auch keine absolute Abschirmung von der Biosphäre für Jahrtausende gefordert - im Prinzip könnte man das Zeugs auch ins Meer werfen, aber das hat halt einen schlechten Ruf (siehe auch: Brent Spar).
Trotzdem ist es IMHO ärgerlich, dass man sowas wie Asse ernsthaft betreibt. Man weiss doch, wie politisch sensibel das Thema ist, und wie sinnlos es ist, sachbezogen zu argumentieren - Bilder sagen halt mehr als Worte. Also könnte man den Abfall "anständig" konditionieren und sicher einlagern.
In Antwort auf: Und wenn das stimmt, das Alt-Kanzler Kohl politisch gewollte Änderungen an Gutachten oder Berichten vornehmen lies, dann wird mir schon etwas bange. Und dann ist auch egal wers geschrieben hat, da dann offensichtlich Kompetenz sowieso nichts zählt.
Diese Geschichte mit der Einflussnahme der Politik auf die Experten ist ja uralt, und in vielen Fällen hat sich dann das Geschrei als völlig unbegründet herausgestellt (man erinnere sich an die Geschichte mit GWB vs. NASA).
Schau' Dir mal genau das Wording an, das Du zitiert hast. Die Sachlage ist lediglich, dass der Vorentwurf - inwieweit auch immer - anders aussah als der Zwischenbericht. Das ist ja nun nicht besonders verwunderlich, wenn man weiss, wie Entwürfe entstehen und wie daraus endgültige Fassungen werden. Vermutlich hat ein Reviewer eben unbelegbare Behauptungen gefunden und die wurden dann geändert.
Dass es dann immer irgendeinen "Kronzeugen" gibt, der aus welchen Gründen auch immer irgendwas auszusagen hat - geschenkt. Wenn dann auch noch - wie im vorliegenden Fall - auf eine "mündliche Anweisung" abgehoben wird, reduziert das die Glaubwürdigkeit nochmal. Und die Schlussfolgerung stammt dazu noch ausschließlich von einer kaum als neutral einzustufenden Bürgerinitiative ("Die BI erklärte diesen Kurswechsel[...]").
Wenn ich eine Frage an die Runde stellen darf: Wie bewertet Ihr den Komplex »Dübel«? Ich habe es so verstanden, dass die Abweichungen bei den Dübeln nur bei einem schweren Erdbeben relevant sind. Dieses Erdbeben wird ja nun aber in der Gegend von Hamburg nie auftreten.
Ich weiß, dass z.B. die Kühltürme von AKW mit Erdbebenbelastung gerechnet werden (ich habe selbst an solchen FEM-Berechnungen mitgearbeitet). Es gab ein Bemessungs-Erdbeben von 20 Sekunden und man musste die Verformungen des Kühlturms nachweisen. Genaueres müsste ich nachschlagen. Aber diese Kühltürme standen auch in »interessanteren« Gebieten. Was soll denn in Norddeutschland passieren?
In Antwort auf:Schau' Dir mal genau das Wording an, das Du zitiert hast. Die Sachlage ist lediglich, dass der Vorentwurf - inwieweit auch immer - anders aussah als der Zwischenbericht. Das ist ja nun nicht besonders verwunderlich, wenn man weiss, wie Entwürfe entstehen und wie daraus endgültige Fassungen werden. Vermutlich hat ein Reviewer eben unbelegbare Behauptungen gefunden und die wurden dann geändert.
Dass es dann immer irgendeinen "Kronzeugen" gibt, der aus welchen Gründen auch immer irgendwas auszusagen hat - geschenkt. Wenn dann auch noch - wie im vorliegenden Fall - auf eine "mündliche Anweisung" abgehoben wird, reduziert das die Glaubwürdigkeit nochmal.
In Antwort auf: In einem Zwischenbericht der PTB vom 6. Mai 1983 hieß es demnach, die bisherigen Erkenntnisse hätten die Eignung Gorlebens zur Atom-Endlagerung "voll bestätigt". Nur einen Tag vorher habe aber in einem Vorentwurf des Berichts gestanden, dass nicht auszuschließen sei, dass nach der Erkundung des Salzstocks "aufwendige Maßnahmen" nötig seien, um die geltenden Grenzwerte einhalten zu können.
Lieber Hubersn,
wie gesagt, mir fehlt der Sachverstand. Stutzig macht mich nur, wenn geschrieben wird: "dass nicht auszuschließen sei, dass nach der Erkundung des Salzstocks "aufwendige Maßnahmen" nötig seien" .../was doch im Klartext heißt "ungeeignet" oder? Und einen Tag später heißt es: "die Eignung Gorlebens zur Atom-Endlagerung "voll bestätigt" ... Das führt eben zur Verunsicherung. Das sind ja nun gegensätzliche Aussagen. Die erste interpretiere ich mit: ... jaaaaaaaa, kann man machen, kostet aber im Verhältnis zu viel Geld - ein anderer Standort, der von Natur aus noch besser geeignet und sicherer ist kommt deshalb eher in Frage. Die zweite Aussgae klingt für mich wie: alles klar, kein Problem, Objekt ist absolut unproblematisch geeignet.
Leider habe ich gerade jetzt wenig Zeit, in ein Thema einzusteigen, wo ich gern mehr dazu lernen würde. Aber ich werde mir später die Artikel hierzu nochmal genauer durchlesen. Die Antworten bis jetzt waren freundlicherweise für Laien verständlich verfasst.
Zitat von NolaWie gesagt, mir fehlt der Sachverstand. Stutzig macht mich nur, wenn geschrieben wird: "dass nicht auszuschließen sei, dass nach der Erkundung des Salzstocks "aufwendige Maßnahmen" nötig seien" .../was doch im Klartext heißt "ungeeignet" oder? Und einen Tag später heißt es: "die Eignung Gorlebens zur Atom-Endlagerung "voll bestätigt" ... Das führt eben zur Verunsicherung. Das sind ja nun gegensätzliche Aussagen. Die erste interpretiere ich mit: ... jaaaaaaaa, kann man machen, kostet aber im Verhältnis zu viel Geld - ein anderer Standort, der von Natur aus noch besser geeignet und sicherer ist kommt deshalb eher in Frage. Die zweite Aussgae klingt für mich wie: alles klar, kein Problem, Objekt ist absolut unproblematisch geeignet. (…)
Das soll ja Verunsicherung schaffen. Gegner der Atomenergie werden natürlich jeden wissenschaftlich begründeten Zweifel für sich ausnutzen. Ein Forscher oder Gutachter kann eigentlich nie sagen »Ich weiß schon alles.« Er kann nur nach bestem Wissen und Gewissen und nach dem Stand der Technik/Wissenschaft urteilen.
So ganz richtig finde ich diese Darstellung nicht. Das Problem liegt nicht darin, dass Professoren an Fachhochschulen unqualifiziert sind und keine eigenen praktischen und wissenschaftlichen Erfahrungen besitzen, das Problem liegt einzig in der fehlenden Qualifikation der betreffenden Person. Sie ist nämlich auch nach den Regeln des Hochschulrechtes nicht berufungsfähig und deshalb auch nicht Professorin an einer Fachhochschule, sondern sie verwaltet die Stelle einer Fachhochschulprofessorin, die z. Z. nicht im Dienst ist. Bedauerlich finde ich, dass die unqualifizierten Schein-Expertisen einer Möchtegernexpertin dem gesamten Berufsstand der Fachhochschulprofessoren zugeordnet werden. Es gibt eben "Gut-achten" und "Weniger Gut-achten" und dann bedauerlicherweise auch noch weitere Steigerungen.
Auf die Frage, ob man denn zu komplizierten technisch wissenschaftlichen Fragestellungen auch dann Gutachten schreiben dürfe, wenn man in dem betreffenden Bereich über absolut keine eigene beruflichen oder wissenschaftlichen Erfahrungen verfügt, hat die "Expertin" übrigens zum Besten gegeben, dass dies nicht so wichtig sei, denn man könne ja das gesamte Hintergrundwissen in der Bibliothek nachlesen. An ihrer Zimmertür hing zudem jahrelang ihre Namesnsbezeichung mit Dr. Titel, obwohl sie den nicht besitzt. Erst nach Hinweisen der Hochschulleitung wurde er wieder entfernt.
Das war (von mir) nie so beabsichtigt, ich wollte selbstverständlich keine qualifizierten Lehrstuhlinhaber von Fachhochschulen mit hineinziehen.
Es ging uns ja damals vor allem um das Theater, das die Grünen rund um dieses Gutachten aufgeführt haben. Und letzten Endes hat es ja weder der SPD (auch Abnehmerin eines Gutachtens) noch den Grünen bei der Bundestagswahl geholfen.
Hast Du eine Quelle für diese Aussage der Expertin (man könne ja nachlesen) oder war das nur eine mündliche Aussage?
Zitat von AtomfreundSo ganz richtig finde ich diese Darstellung nicht. Das Problem liegt nicht darin, dass Professoren an Fachhochschulen unqualifiziert sind und keine eigenen praktischen und wissenschaftlichen Erfahrungen besitzen, das Problem liegt einzig in der fehlenden Qualifikation der betreffenden Person. Sie ist nämlich auch nach den Regeln des Hochschulrechtes nicht berufungsfähig und deshalb auch nicht Professorin an einer Fachhochschule, sondern sie verwaltet die Stelle einer Fachhochschulprofessorin, die z. Z. nicht im Dienst ist.
Die korrekte Bezeichung ist Lehrstuhlvertreterin, und das, lieber Atomfreund, hatte ich in meinem Artikel auch so geschildert:
Zitat von ZRProfessorin ist sie gar nicht. Promoviert ist sie auch nicht. Jedenfalls habe ich keine Quelle gefunden, wo sie mit Doktortitel aufgeführt wäre; stets nur als Diplom- Physikerin. An einem Universitäts- Institut ist sie ebenfalls nicht tätig. Sondern sie arbeitet an der Fachhochschule Hannover. Diese hat weder einen Lehrstuhl noch ein Institut für Reaktorsicherheit.
Oda Becker ist an der Fakultät I beschäftigt. Das ist die Fakultät für Elektro- und Informationstechnik. Nukleartechnik kommt dort nicht vor, also auch nicht Reaktorsicherheit.
An dieser Fakultät ist Oda Becker laut Personalverzeichnis "V-Prof.". Das heißt vermutlich "Vertretungsprofessorin". Die übliche Bezeichnung für dieses Amt ist "Lehrstuhlvertreter". Lehrstuhlvertreter sind Wissenschaftler, die bisher keinen Ruf auf eine Professur bekommen haben und die vorübergehend eine nicht besetzte (vakante) Stelle vertreten. Üblicherweise wird dafür an einer Universität die Habilitation verlangt; Fachhochschulen mögen es anders handhaben. Wenn es stimmt, daß Frau Becker nicht promoviert ist, kann sie allerdings auch nicht habilitiert sein.
Ich wollte die Fachhochschulen keineswegs generell herabsetzen; es gibt dort durchaus auch gute Forschung, auch wenn ihre Hauptaufgabe die Lehre ist.
Aber daß man an einer Fachhochschule eine Professur vertreten kann, ohne auch nur promoviert zu sein, das hat mich doch sehr gewundert. Lehrstuhlvertretungen müssen ja von der Fakultät entschieden werden.
Zitat von AtomfreundAuf die Frage, ob man denn zu komplizierten technisch wissenschaftlichen Fragestellungen auch dann Gutachten schreiben dürfe, wenn man in dem betreffenden Bereich über absolut keine eigene beruflichen oder wissenschaftlichen Erfahrungen verfügt, hat die "Expertin" übrigens zum Besten gegeben, dass dies nicht so wichtig sei, denn man könne ja das gesamte Hintergrundwissen in der Bibliothek nachlesen. An ihrer Zimmertür hing zudem jahrelang ihre Namesnsbezeichung mit Dr. Titel, obwohl sie den nicht besitzt. Erst nach Hinweisen der Hochschulleitung wurde er wieder entfernt.
Sind diese Behauptungen belegbar, lieber Atomfreund? Dann bitte ich um Belege oder, falls nicht vorhanden, um entsprechende Quellenangabe ("Kollegen haben behauptet", oder "ich habe selbst gesehen" oder "es gibt das Gerücht" oder dergleichen).
Als Tatsachenbehauptung ohne Belege kann ich das aus juristischen Gründen so nicht stehenlassen (das unberechtigte Führen eines akademischen Titels ist ein Straftbestand), müßte es also löschen, wenn Sie bis morgen Abend nicht die erforderlichen Ergänzungen eingetragen haben; bitte als Nachtrag durch "Edit" kennzeichnen. Danke.
Herzlich, Zettel
PS: Willkommen im kleinen Zimmer!
PPS: Ihr Beitrag beginnt mit "So ganz richtig finde ich diese Darstellung nicht". Welche? Ich habe jetzt by default angenommen, daß Sie meinen Artikel meinen. Vielleicht bezogen Sie sich aber auf einen Kommentar hier im Forum. Kleiner Tip: Rechts unten im Schreibfenster finden Sie die Schaltfläche "Diesen Beitrag zitieren". Der Beitrag, auf den Sie antworten wollen, wird durch Klicken darauf ins Schreibfenster kopiert.
Die Formulierung: "So ganz richtig finde ich die Darstellung nicht" bezog sich nicht auf den Artikel von Zettel, sondern auf einige weitere Kommentare. Die missverständliche Formulierung bitte ich zu entschuldigen. Ursache war fehlende Erfahrung im Umgang mit diesem Forum. Beim Lesen einiger Kommentare erschien es mir aber, dass Fachhochschulprofessoren generell dem Verdacht mangelnder Qualifikation ausgesetzt seien. Dies wollte ich zum Ausdruck bringen.
Das besagte Türschild mit Dr. Titel habe ich persönlich gesehen, aber ich kann und will nicht behaupten, dass es auf Initiative der betreffende Person dort so angebracht wurde. Es hing längere Zeit und wurde somit offensichtlich akzeptiert und erst nachdem kritische Nachfragen auftauchten, zunächst geändert und dann schließlich ersetzt. Der Vorgang ist aus meiner Sicht strafrechtlich unbedeutend, höchstens etwas peinlich.
Zitat von AtomfreundDas besagte Türschild mit Dr. Titel habe ich persönlich gesehen, aber ich kann und will nicht behaupten, dass es auf Initiative der betreffende Person dort so angebracht wurde. Es hing längere Zeit und wurde somit offensichtlich akzeptiert und erst nachdem kritische Nachfragen auftauchten, zunächst geändert und dann schließlich ersetzt. Der Vorgang ist aus meiner Sicht strafrechtlich unbedeutend, höchstens etwas peinlich.
Zitat von StGB§ 132a Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen
(1) Wer unbefugt 1. inländische oder ausländische Amts- oder Dienstbezeichnungen, akademische Grade, Titel oder öffentliche Würden führt, (...)
wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
Ich verstehe, lieber Atomfreund, Ihre Mitteilung als eine persönliche, subjektive Erinnerung und nicht als eine Tatsachenbehauptung und lasse sie deshalb so stehen, distanziere mich aber ausdrücklich von ihrem Inhalt.
Zitat von ZettelÜber die Sicherheit im KKW Krümmel - ein Thema, das gründliche Kenntnisse auf einem Teilgebiet der Ingenieurwissenschaften verlangt, nämlich dem der Reaktorsicherheit - hat die Fraktion der Grünen jemanden gutachten lassen, dessen Qualifikation in keiner Weise erkennbar ist, die Diplom-Physikerin Oda Becker.
Ein Leser schrieb mir dazu gestern:
Zitat von Zuschrift zu Oda BeckerAm Donnerstag, dem 29. Juli, läuft im dritten Programm (SWR 15:00) sowie auf Bayern Alpha (21:45) und ARD Extra (17:45) eine Sendung namens "Planet Wissen" zum Thema Atomenergie. Und die eingeladene Expertin ist besagte Oda Becker. Die Sendung ist im Frühjahr bereits gelaufen und aufgrund dieser Sendung habe ich zettelraum.blogspot überhaupt erst gefunden.
Ich werde mir das ansehen. Ist ja vielleicht ganz interessant, diese Expertin in Aktion zu erleben.
Calimero
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Beiträge:
29.07.2010 15:05
#73 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (18): Eine Gutachterin
Na, das kann ja noch lustig werden. Danke für den Tipp!
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Calimero
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gelöscht
)
Beiträge:
29.07.2010 15:48
#74 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (18): Eine Gutachterin
Auweh, die Moderatoren sind wohl vom "Sendung mit der Maus"-Team ausgeliehen, und Oda Becker scheint mir die, nur unwesentlich, jüngere Schwester von Bärbel Höhn zu sein. Mich gruselts!
Aber eines würde mich doch mal interessieren. Habe ich das gerade richtig gehört? Das Edelgas Radon zerfällt in der Lunge zu Feststoffkrümelchen, die Alpha-Strahler sind?
Also Radon würde ich auch nicht gern schnüffeln, aber der Zerfall eines Edelgases zu Krümeln? Sorry, kann mir das mal jemand erklären? Ich bin kein Chemiker, deshalb ist diese Frage wirklich ernst gemeint.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von CalimeroHabe ich das gerade richtig gehört? Das Edelgas Radon zerfällt in der Lunge zu Feststoffkrümelchen, die Alpha-Strahler sind? Also Radon würde ich auch nicht gern schnüffeln, aber der Zerfall eines Edelgases zu Krümeln? Sorry, kann mir das mal jemand erklären? Ich bin kein Chemiker, deshalb ist diese Frage wirklich ernst gemeint.
Bin ebenfalls kein Chemiker; die Wikipedia liefert folgende Erkenntnisse:
Radon zerfällt radioaktiv zu Blei, Thallium, Polonium und Wismut (es gibt mehrere Zerfallsreihen), wobei letztere beiden Elemente alphastrahlend sind.
Die Zerfallsatome fliegen durch die Gegend, manche treffen auf Staubteilchen oder Aerosole und "kleben daran fest". Das hat dann Konsequenzen für den Bau von Atemluftfiltern.
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