Zitat von GorgasalIch wollte Sie, werter Llarian, fragen, welche meiner Alternativen 1-3 Sie in diesem Falle gewählt hätten, nachdem der Herr in einem Extremistenforum aufgefallen war.
Ich bin kein Kriminalist und muss mich wohl aufs Glatteis begeben, aber ich würde nicht sagen, dass man ihn nicht beobachten sollte. Das tut die normale Polizei ja nun auch bei Verdächtigen.
Also 2), beschatten und beobachten. Gut, das ist eine Antwort. Allerdings ist das, wenn es lange und konsequent durchgeführt wird, ein ähnlicher Eingriff in seine Privatsphäre wie eine Onlinedurchsuchung... hätten Sie so eine in diesem Falle (jemand fantasiert in einem Extremistenforum über die Ermordung Unschuldiger) für angebracht gehalten?
Zitat von LlarianEs erscheint mir ein Unterschied wie Tag und Nacht zu sein, ob ich beobachte was jemand tut oder ob ich jemandem unter Vorspieglung von Lügen eine Bombe andrehe. Können Sie sagen, ob der Betreffende nicht, wenn er sich beobachtet gefühlt hätte, von seinem Tun abgelassen hätte ? Und zum Maulhelden vielleicht folgender Gedanke: Nehmen wir an, Sie würden auf eine Person XYZ unglaublichen Haß emfinden. Und Sie machen aus ihrem Herzen keine Mördergrube und sagen das auch laut. Sie würden aber von sich aus nicht auf die Idee kommen deswegen eine Waffe zu kaufen. Jetzt kommt jemand auf Sie zu, drückt Ihnen eine Waffe in die Hand und fährt Sie noch vor dessen Haustür. Und Sie drücken ab.
Offen gestanden: in diesem Falle gehöre ich verknackt. Natürlich kann es sein, dass ich ohne diese Dienstleistung nie etwas getan hätte. Es kann aber ebensogut sein, dass ich Herrn XYZ gerade im Baumarkt antreffe und ihm einen gerade herumliegenden Schraubenzieher zwischen die Rippen plaziere. Oder ich fahre durch die Straßen, sehe ihn auf dem Gehweg und mache mal eben einen kleinen Schlenker über ihn drüber.
Wenn jemand seine Affekte so wenig unter Kontrolle hat, dass er in solch einem Fall eine Straftat begeht, dann finde ich durchaus, dass man das herausfinden und denjenigen einkassieren sollte, o ja. Und in diesem konkreten Fall geht es ja auch nicht um eine Affekthandlung, sondern um eine mehrmonatige verdeckte Ermittlung.
-- Las ideas tontas son inmortales.
Cada nueva generación las inventa nuevamente. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Die gab's da, ja. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, der das abstreitet.
Aber worum geht's in Afghanistan? Terrorcamps kann man bombardieren, dann sind sie weg. Es ging darum, dort eine Regierung zu etablieren, die sowas in Zukunft nicht mehr ermöglicht. Noch mal: Damit bin ich d'accord. Man darf die Sache aber gerne beim Namen nennen...
Zitat von F.Alfonzo@ Califax: Die gab's da, ja. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, der das abstreitet. Aber worum geht's in Afghanistan? Terrorcamps kann man bombardieren, dann sind sie weg. Es ging darum, dort eine Regierung zu etablieren, die sowas in Zukunft nicht mehr ermöglicht. Noch mal: Damit bin ich d'accord. Man darf die Sache aber gerne beim Namen nennen...
Das Bombardieren hat schon Clinton probiert. Funktionierte nicht. Bush hat nicht aus Jux und Dollerei die teure Bodenoffensive gestartet.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
...und warum funktionierte es nicht? Weil ein 'Terrorcamp' kein Infrastruktur-Objekt ist. Die Leute laufen weg, und bauen sich das ganze woanders auf. Deshalb funktioniert das bombing nicht: Damit kann man Infrastruktur vernichten. Um Terrorcamps zu vermeiden, braucht man eine gefällige (und: ein Fehlschluss der Strategen in White House: eine allmächtige) Regierung. Deshalb die Invasion. ...und, zum hundertsten: Meinetwegen. Kann man gutheissen oder nicht; würde sehr begrüßen, wenn die CIA alle Terroristen unschädlich machen könnte, geht aber nicht. Man sollte es beim Namen nennen. Mir geht es auf gut deutsch gesagt ziemlich auf die E**r, wenn man nicht Klartext spricht. Sowohl im Irak als auch in Afghanistan wurden keine Terroristen angegriffen (vielleicht anfangs), sondern man hat versucht, die staatliche Struktur dahingehend zu verändern, dass es keinen Terrorcamps mehr geben wird.
Wird nicht funktionieren; Demokratie funktioniert im Sinne der Besatzer nur dann, wenn sie nicht das Haupt-Feindobjekt sind. Sind sie aber, weil dieser Militäreinsatz einfach tausende von Opfern gefordert hat, die mit dem ursprünglichen Ziel (es ging um Terroristen) nichts zu tun haben. ...man kann über den Irak-Krieg meiner Meinung nach sagen: Hat sich nicht viel verändert, außer dass es tote auf beiden Seiten gibt. Was sich politisch tut, wird man abwarten müssen, bis alle Truppen aus Irak abgezogen sind. Kann mir ein neues Bündnins mit dem Iran vorstellen.
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