Zitat von R.A.Wenn Infratest-Dimap nun meldet, die FDP hätte nach den Westerwelle-Äußerungen 2% dazu gewonnen, dann ist das natürlich die reine Wahrheit.
Tja, da hat bestimmt wieder jemand glättend eingegriffen.
Und ich muß, lieber R.A., noch mehr Wasser in den Wein gießen, den ich doch viel lieber gemeinsam mit Ihnen genießen würde.
Denn die Umfrage für den Deutschlandtrend ergab auch, daß nicht nur eine große Mehrheit der Deutschen meint, die Debatte hätte der FDP geschadet - das wäre ja nicht weiter schlimm -, sondern daß das auch 64 Prozent der FDP-Wähler sagen.
Ich fürchte, Westerwelle zerdeppert in seinem Eifer viel Prozellan, das sich nicht mehr leicht wird zusammenkleistern lassen.
Die FDP hatte doch die Möllemann-Verirrungen hinter sich gelassen. Jetzt steht sie wieder als eine primitiv populistische Partei da. Ich denke, das sehen die 64 Prozent so (zu denen ich auch gehöre).
Zitat von ZettelDie FDP hatte doch die Möllemann-Verirrungen hinter sich gelassen. Jetzt steht sie wieder als eine primitiv populistische Partei da.
Aber glauben Sie denn, dass er Schuld daran trägt? Sind es nicht die absolut unverhältnismäßigen und diffamierenden Raktionen, die ihm Äußerungen unterstellen, die er nie getätigt hat? Hätte er damit rechnen sollen oder müssen als Haider bezeichnet zu werden oder vorgeworfen zu bekommmen im "rechten Sumpf" zu fischen?
Das erstaunliche ist ja, dass er sich nicht einmal gegen eine Erhöhung von Hartz IV ausgesprochen hat. Alles, was er gesagt hat, war dass der Geld nicht vom Staat kommt so wie der Strom nicht aus der Steckdose. Ich glaube bei diesen Trivialitäten muss man nicht mit solchen Reaktionen rechnen. Und selbst wenn doch, darf das Gekeife der anderen doch kein Grund sein, die eigene Politik zu verwässern. Taktisch könnte man vielleicht klüger vorgehen - aber dazu muss man zunächst mit den Reaktionen rechnen und dann stellt sich immer noch die Frage "Wie denn?"
Zitat von Zetteldas wäre ja nicht weiter schlimm -, sondern daß das auch 64 Prozent der FDP-Wähler sagen.
Zu glauben, dass etwas Schaden genommen hat und etwas gut oder schlecht finden sind zwei Paar Schuhe. Ich glaube auch, dass die "Debatte" (so kann man das ja nicht nennen) der FDP geschadet hat, finde Westerwelle aber jetzt besser denn je.
Interessanter finde ich folgendes: "unter Berufung auf eine Infratest-dimap-Umfrage berichtet, finden fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) die Diskussion gut. Besonders groß ist der Zuspruch bei Erwerbstätigen (76 Prozent), nur 24 Prozent lehnen die Debatte als nicht gut ab. "
Zitat Denn die Umfrage für den Deutschlandtrend ergab auch, daß nicht nur eine große Mehrheit der Deutschen meint, die Debatte hätte der FDP geschadet - das wäre ja nicht weiter schlimm -, sondern daß das auch 64 Prozent der FDP-Wähler sagen.
Die Frage bezieht sich aber auf die Wahrnehmung der öffentlichen Diskussion, nicht auf die eigene Meinung. Dieses Umfrageergebnis zeigt nur, wie weit sich die Presse und die "veröffentlichte Meinung" vom Volk entfernt haben.
Zitat Ich fürchte, Westerwelle zerdeppert in seinem Eifer viel Prozellan
Westerwelle zerdeppert gar nichts. Die öffentliche Debatte ist verlogen. Da wird entweder gar nicht gesagt, was Westerwelle denn angeblich so skandalöses, empörendes, beleidigendes gesagt haben soll, sondern gleich mit der Verurteilung begonnen, oder es wird etwas unterstellt oder erfunden (z.B. "Sozialhilfeempfänger sind keine Schmarotzer" - was Westerwelle auch nie so oder auch nur sinngemäß gesagt oder angedeutet hat).
Zitat Ich fürchte, Westerwelle zerdeppert in seinem Eifer viel Prozellan
Westerwelle zerdeppert gar nichts. Die öffentliche Debatte ist verlogen. Da wird entweder gar nicht gesagt, was Westerwelle denn angeblich so skandalöses, empörendes, beleidigendes gesagt haben soll, sondern gleich mit der Verurteilung begonnen, oder es wird etwas unterstellt oder erfunden (z.B. "Sozialhilfeempfänger sind keine Schmarotzer" - was Westerwelle auch nie so oder auch nur sinngemäß gesagt oder angedeutet hat).
Es ist, lieber Robert, die Diskussion, die Westerwelle augenscheinlich gewollt hat. Sie war ihm so wichtig, daß er die Haltung des zurückhaltenden Außenministers vorübergehend völlig suspendiert hat. Westerwelle ist Profi, und natürlich konnte er sich die Reaktionen ausrechnen (die zum großen Teil indiskutabel sind; da geben ich Ihnen völlig Recht, und das habe ich ja auch geschrieben).
Er hat die FDP damit in die Schlagzeilen gebracht; sie bestimmt im Augenblick das Thema. Kurzfristig mag das einen Aufschwung bringen; warten wir es ab. Aber langfristig besteht, ich wiederhole es, die Gefahr, daß die FDP sich wieder auf den Weg macht, den Möllemann gewollt hatte. Guido Westerwelle hat das ja anfangs auch durchaus unterstützt, bevor sich Möllemann mit seinen Äußerungen und vor allem diesem unsäglichen Flugblatt unmöglich gemacht hatte.
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