Zitat von lois janeAllerdings halte ich Befehl und Gehorsam nicht für würdelos, sondern für beim Militär unabdingbar
Gehorsam ist meist unabdingbar und nicht würdelos, Befehle sind manchmal unabdingbar, aber immer würdelos, weil der andere dabei bloß als Mittel, und nicht zugleich auch als Zweck an sich selbst behandelt wird.
Wir hatten einmal eine Unterrichtsstunde, wo vom "Auftragsprinzip" die Rede war: der Idee, Ziele vorzugeben, die Ausführung aber den Untergebenen zu überlassen. Es hieß, dieses Prinzip sei bei der Bundeswehr in Kraft, bei anderen Armeen hingegen gelte das "Befehlsprinzip", bei dem jede Kleinigkeit angeordnet werde. Dieses Auftragsprinzip halte ich für vereinbar mit der Menschenwürde, und ich hätte es sehr gerne in der Praxis kennengelernt.
Mir hat mal ein Mann - mittleren Alters, Geschäftsmann, sehr kultiviert etc. - der das Pech hatte in U-Haft zu geraten, über seine Zeit dort andeutungsweise erzählt. Das Teilen der Zelle, die Erniedrigung des Toilettenganges vor einem anderen etc. war das geringste Problem....bis hin zu sexuellem Mißbrauch war da die ganze Palette vorhanden. "Erlöst" wurde er, als er einen Herzinfakt bekam und ins Krankenhaus verlegt wurde..... ganz, ganz übel...auf Kaution kam er dann raus. Die Summe war nur so hoch bemessen, dass es für seine Frau ein echtes Problem war, die aufzutreiben und sich daher der Aufenthalt in der U-Haft in die Länge zog bis dann zum Herzinfakt...und er hatte bei alledem sehr gute Verteidiger.
Bei der Kachelmann Geschichte bin ich erstaunt, wie viele auch Frauen, annehmen, er sei unschuldig. Ich habe das ganze nicht verfolgen können, da ich in der Zeit nicht in Deutschland war - hätte ich vielleicht auch dann nicht, wenn ich hier gewesen wäre. Ich weiß nun nicht, ob etwas darüber bekannt ist, dass der Körper der Anzeigenerstatterin Spuren einer Vergewalting aufweist. Ob also Spuren von Gewaltanwendung, die auf eine Vergewalting schließen lassen, gegeben sind und wenn ja, ob diese eindeutig von Herrn Kachelmann kommen.
Häufig ist es ja so, die Frauen wehren sich nicht körperlich bei einer Vergewaltigung aus den unterschiedlichsten Gründen und haben dann das Problem, dass zwar Sperma gefunden wurde, der Täter aber sagt, es war einvernehmlicher Sex und das Gericht zu der Überzeugung kommen muss, dass es keine Zweifel daran hat, hier handelt es sich um eine Vergewaltigung.
Diese Prozesse sind so dreckig, weil der Verteidigung natürlich die Glaubhaftigkeit des Opfers und die Glaubwürdigkeit seiner Aussagen demontieren muss. Diese Frauen tun mir so leid. Die müssen so etwas schreckliches erleben und sich dann noch als Lügerinnen darstellen lassen, um dann ggf. feststellen zu müssen, die Strategie der Verteidigung hatte Erfolg und man glaubt mir nicht. Ich weiß von einem Staatsanwalt, der sagte, auch wenn ich 100 % sicher bin, der war es, weiß ich, das ganze Verfahren ist ein Lotteriespiel und eine Zumutung für das Opfer.
Dennoch, es gibt natürlich auch die Fälle, in denen Frauen einfach behaupten aus z.B. enttäuschter Liebe etc., der Mann habe sie vergewaltigt. Diese Frauen sollen sich was schämen. Zum einen tut man keinem Mann unbegründet so ein Verfahren an und ruiniert sein Leben - denn es bleibt immer was hängen, auch wenn ein Freispruch erfolgte - und den Frauen, die wirklich vergewaltig wurden, macht man damit die Verfolgung der Straftat unnötig schwer, weil man weiß, es gibt genügend, die sich nicht zu schade sind, zu den Mitteln einer falschen Verdächtigung zu greifen.
Auch wenn es mich stutzig macht, dass so viele davon ausgehen, Kachelmann ist unschuldig - es könnte daher kommen, dass die einfach mehr Infos aus den Medien haben als ich -, klar ist, einem von beiden wurde ganz übel mitgespielt. Entweder seiner Lebensgefärtin durch die Vergewaltigung oder ihm durch die falsche Verdächtigung samt der Folgen und bei beiden wird das Leben nie wieder so sein wie vorher - ob er es war oder nicht. Traurig also in jedem Falle.
Und die Bilder in den Medien, die Berichte etc. gefallen mir auch nicht. Ich denke nicht, dass ein öffentliches Interesse, weil öffentliche Person, dies rechtfertigt - weder aus Sicht der Frau, sollte sie vergewaltigt worden sein, denn an jeder Ecke damit konfroniert zu werden, ist sicher nicht schön noch aus der Sicht eines schuldigen oder unschuldigen Kachelmann. Hier wird ein Ergebnis in den Medien ausgeschlachtet, das eine menschliche Tragöde ist, egal ob für einen schuldigen oder unschuldigen Kachelmann oder einem Vergewaltigungsopfer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Opfer einer Vergewalting es gut findet, wenn die ganze Nation über die schrecklichsten Stunden seines Lebens diskutiert und die Meinung dazu kund tut. War sie kein Opfer, dann ist sie selbst schuld durch ihre falsche Verdächtigung.
Man weiss natürlich nie, ob er wirklich schuldig ist, oder ob es nur ein Racheakt einer enttäuschten Frau war. Das lässt sich anhand von Bweisen niemals nachvollziehen.
Aber: Der Punkt hier ist doch: Er wurde wegen 'Fluchtgefahr' verhaftet. Was für eine Art von Fluchtgefahr besteht bei einem Schweizer, der in Deutschland lebt und arbeitet, und darüber hinaus in der Scheiz auch verfolgt werden würde (soweit ich weiss, ist Vergewaltigung in der Schweiz auch eine Straftat, die dort wie in D genauso verfolgt würde, egal, welche Nationalität das Opfer hatte und in welcher Nation das stattgefunden hat).
Ich schließe hiermit Wetten in unbegrenzter Höhe ab: Bei diesem Verfahren wird NIX rauskommen, und der Mann hat bis dahin sein Leben in nem Dreckloch verbracht und konnte seine Firma nicht mehr weiterführen. Interessiert die Staatsanwälte in D natürlich gar nicht, im Gegenteil: Nene Promi verhaften bringt publicity.
P.S.: Sexuellen Mißbrauch gibt's meiner Erfahrung nach (und 'Stamminsassen' haben das bestätigt) in Gefängnissen nicht (oder nur unter Homosexuellen). Urban myth. Ich hab mich tatsächlich mal in der Dusche nach der Seife bücken müssen (guter Zufall), die anderen angeschaut, sie haben nur gelacht.
Zitat von Bundeswehr.deWie wichtig ist für Sie die Anerkennung, die Sie nun durch die Verleihung des Tapferkeitsordens erfahren haben?
Das ist zwar schön, aber ich lege darauf keinen gesteigerten Wert. Viel wichtiger wäre mir eine größere Anerkennung unserer Arbeit in der Bevölkerung. Wir Soldaten haben ein Recht darauf, dass die Menschen in unserem Land achten und respektieren, was wir in Afghanistan tun. Wir halten unseren Kopf hin für dieses Land, und dafür wollen wir nicht auch noch missfällig angeschaut oder angepöbelt werden. Ich glaube, da spreche ich im Namen aller Soldaten, die mit mir in Kunduz waren.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Die Zweifel an Kachelmanns Schuld, die in diesem und dem oben verlinkten anderen Kachelmann-Thread*) geäußert wurden, waren also offenbar doch berechtigt.
Wenn das stimmt, was eben "Spiegel-Online" meldet, dann ist die Glaubwürdigkeit der Frau schwer erschüttert, und die angeblichen Tatspuren am Messer sind uneindeutig.
Wir haben das ja damals diskutiert. Statt meine Meinung noch einmal zu formulieren, zitiere ich einfach das, was ich damals geschrieben habe:
Zitat von ZRDer zitierte Artikel in "sueddeutsche.de" berichtet auch von Informationen des Magazins "Focus", wonach es vor der behaupteten Vergewaltigung zu einem Streit gekommen sei, weil die Freundin Kachelmanns zwei Flugtickets entdeckt hatte - eines auf Kachelmann ausgestellt, eines auf den Namen einer anderen Frau. Sie hatte sich damit, so geht es aus dem Bericht hervor, offenbar von Kachelmann betrogen gesehen.
Ist es eigentlich - nach der allgemeinen Lebenserfahrung - in einer solchen Konstellation wahrscheinlicher, daß der beim Fremdgehen erwischte Mann daraufhin die Frau vergewaltigt, oder ist es wahrscheinlicher, daß die betrogene Frau, um sich zu rächen, eine Vergewaltigung behauptet?
Nein, die allgemeine Lebenserfahrung kann die Aufklärung eines Falls nicht ersetzen; natürlich nicht. Aber belanglos ist sie auch nicht. Man kann nur hoffen, daß die Mannheimer Beamten und Beamtinnen sie bei ihrer Würdigung der Indizien und Aussagen berücksichtigt haben, bevor der Haftbefehl erwirkt wurde.
Offenbar kann von dieser Sorgfalt keine Rede sein. Erst mal hat man verhaftet; und dann wurden erst die Gutachten eingeholt.
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