#1Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Als ich die Bilder sah, war ich auch erst erschrocken: Nach den Prügel-Persern unseligen Angedenkens von 1967 jetzt prügelnde Kamelreiter als Trupp des ägyptischen Repressionsapparats? Ach nein.
Calimero
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02.02.2011 19:36
#2 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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So, und wer teilt das nun dpa mit, damit die ganzen Nachrichtenfuzzis mal ihre Textblöcke überarbeiten müssen? Der Geheimdienst-/Polizisten-Reiterüberfall geistert immer noch durch die Nachrichten.
Fassungslos, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
#4 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat von CalimeroSo, und wer teilt das nun dpa mit, damit die ganzen Nachrichtenfuzzis mal ihre Textblöcke überarbeiten müssen? Der Geheimdienst-/Polizisten-Reiterüberfall geistert immer noch durch die Nachrichten.
Fassungslos, Calimero
In der Tat. Siehe tagesschau.de
Zitat Mubarak-Anhänger stürmten auf Pferden und Kamelen den Platz und prügelten auf Demonstranten ein.
#5 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat von TechniknörglerDer entscheidende Unterschied, lieber Zettel, ist folgender:
Die iranische Regierung steht in Feindschaft zu den USA, die ägyptisch ist (mehr oder weniger) ein Verbündeter. Da muss man diferenzieren.
Wobei man allerdings hinzufügen sollte, dass es George Bush den Qualitätsjournalisten viel einfacher gemacht hat, Partei zu ergreifen als Barrack Obama. Das waren noch Zeiten, als sie dem irakischen Informationsminister huldigten. Was macht er eigentlich jetzt, Qualitätsbeauftragter beim Zwangsgebührenfernsehen?
Zitat von Muhammed Saeed al-Sahaf"My feelings - as usual - we will slaughter them all"
"Our initial assessment is that they will all die"
"I blame Al-Jazeera - they are marketing for the Americans!"
"God will roast their stomachs in hell at the hands of Iraqis."
"They're coming to surrender or be burned in their tanks."
#6 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat von Reiner aus dem Saarland
Zitat von CalimeroSo, und wer teilt das nun dpa mit, damit die ganzen Nachrichtenfuzzis mal ihre Textblöcke überarbeiten müssen? Der Geheimdienst-/Polizisten-Reiterüberfall geistert immer noch durch die Nachrichten.
Fassungslos, Calimero
In der Tat. Siehe tagesschau.de
Zitat Mubarak-Anhänger stürmten auf Pferden und Kamelen den Platz und prügelten auf Demonstranten ein.
In der Tagesschau gerade das Gleiche. Die Bilder von den Reitern werden gezeigt und berichtet, dass Worte wie "Geheimpolizei" die Runde gemacht hätten. Man hält sich also fein raus, indem man zwar die Worte in den Mund nimmt, aber sie ja nur zitiert.
Calimero
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02.02.2011 20:09
#7 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat von Reiner aus dem Saarland
Zitat von CalimeroSo, und wer teilt das nun dpa mit, damit die ganzen Nachrichtenfuzzis mal ihre Textblöcke überarbeiten müssen? Der Geheimdienst-/Polizisten-Reiterüberfall geistert immer noch durch die Nachrichten.
Fassungslos, Calimero
In der Tat. Siehe tagesschau.de
Japp, auch in der 20:00 Uhr Tagesschau. "Mubarak-Unterstützer auf Pferden und Kamelen, von Geheimdienstlern ist die Rede"
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat [19.06] Auf al-Dschasira ruft der bekannte TV-Prediger Jusuf al-Qaradawi die Kairoer Bevölkerung dazu auf, zum Tahrir-Platz zu gehen, um die Verwundeten zu versorgen. Es gebe zahlreiche Menschen mit Knochenbrüchen. Der Sender berichtet weiter, es gebe sehr viele Verletzte auf dem Tahrir-Platz, unter ihnen Schwerverletzte. Auch über Twitter suchen Aktivisten Freiwillige, die in Krankenhäusern aushelfen.
Zitat von Yusuf al-QaradawiI joined the Muslim Brotherhood Group and worked with Imam al-Banna. I was influenced by al-Banna’s moderate thoughts and principles ...(Later) MB asked me to be a chairman, but I preferred to be a spiritual guide for the entire nation... MB consider me their Mufti, but I don’t have a relation with the organization, because being an MB chairman is something difficult requiring a highly sophisticated wisdom, and I prefer to be devoted to the entire nation, and I feel comfortable with this decision. I like MB and consider them the nearest group to be righteous."
Macht ja alles nix, da die Bundesregierung mittlerweile die moderaten Muslimbrüder zum Plauderstündchen lädt. Ich gehe davon aus, dass deren Anreise zum Auswärtigen Amt (oder ist es das Innenministerium?) nicht länger als eine halbe Stunde dauert, wenn sie nicht von der abendlichen Liebig-Demo aufgehalten werden.
#9 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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und gäbe es im deutschsprachigen Raum nicht Ihren Blog, werter Zettel, wüsste absolut niemand was tatsächlich vorgefallen ist.
Ich habe grade, und ausnahmesweise, die ZDF-Nachrichten gesehen.
Die suggestive Kommentierung, die extreme Einseitigkeit - das passt schon längst nicht mehr zu einem demokratischen Staat, sondern ist das Propagandamuster wie man es von sozialistischen Diktaturen her kennt.
Hier wird nur noch Weltanschauung indoktriniert, aber nicht informiert.
Da verkündet Mubarak, er wolle lediglich bis September im Amt bleiben, und die Kommentierung suggeriert, dies empöre "das Volk", bzw. "die Demonstranten", welche identisch mit "dem Volk" sein sollen. Weil es als unerträglich empfunden wird nach 30 Jahren "Diktatur" (welche in Ägypten gewiß eine relativ milde war), wenn Mubarak noch einen Übergang organisiert - nein sofort muß er weg. Nur dann kann alles gut werden.
Dann so ein Typ im Interview vorort, der nichts anderes erzählt als das was er zuvor auf CNN und AJ im TV gesehen hat. Dessen Botschaft: Nur die Mubarak-Anhänger waren gewalttätig, und sie waren gut organisiert, wie war das denn möglich ? "Das Volk" hingegen war demnach ausschließlich friedlich, und absolut nicht organisiert, sondern von spontaner Ehrlichkeit.
Und schließlich Obama, präsentiert wie ein Heiland, eine unfehlbare Lichtgestalt, der sofortige Reformen verlangte. So als ob Mubarak diesen nicht den Weg öffnen würde. Suggestiv wurde der Eindruck vermittelt, Obama wünsche Mubaraks sofortigen Rücktritt.
Es war unerträglich diese Propagandamaschinerie zu sehen. Die man auch noch unter Strafandrohung finanzieren muß.
Würde nun ein Sender "revolutionär" berichten, der andere sachlich, und ebenso bei den übrigen Medien könnte man diese Propaganda noch hinnehmen im Sinne demokratischer Meinungsvielfalt. Aber genau an der fehlt es. Alle Leitmedien berichten nahezu identisch gemäß dem linken Klischee: Böser pro-westlicher Diktator Mubarak, tolles um "Freiheit" kämpfendes Volk.
Und so geht das längst bei allen Schlüsselthemen, egal ob Öko, Moslemzuwanderung, Islam allgemein, Finanzkrise, Klimawandel, Sozialstaat, und auf Nebenschauplätzen wie Kirchenkritik, Bundeswehrkritik, Gender und Frauenquoten, Dioxineier ect.
ALLE Leitmedien sind nahezu identisch und propagieren das ökolinke Weltbild, und schrecken dabei auch nicht vor gezielter Parteinahme und Desinformation aufgrund massiver Einseitigkeit zurück. Bei den Medien herrscht das genaue Gegenteil von den sonst so arg beanspruchten Idealen wie Vielfalt und Buntheit. Hier ist alles ökolinker, grauer Brei.
Nicht nur Merkmal, sondern essentielle Voraussetzung für das Funktionieren einer Demokratie sind aber vielfältige Medien. Die gibt es in der BRD nicht mehr bei jenen die reichweitenstark sind.
Da wird es grotesk: Es wird die "Freiheitsbewegung" in Ägypten bejubelt, in den USA die Teaparty aber verteufelt als reaktionär, und hier in der BRD gibt es nicht einmal den geringsten Ansatz für Protest gegen die nahezu totale Gleichschaltung von Medien und Parteien, die praktisch alle nur noch eine ökolinke und EU-konforme Weltanschauung vertreten und vor allem auch absolut kompromisslos durchsetzen.
Angenommen es gäbe vergleichbare Proteste in der BRD gegen ökolinke Zwangsmaßnahmen wie EEG, kulturelle Islamisierung der Lebenswelt, permanente Steuererhöhungen, gegen die soziale Ungerechtigkeit sozialstaatlicher Zwangsumverteilungen, medialer Gleichschaltung und völlig unzureichend bekämpfter Kriminalität, gegen Raff- und Machtgier der politmedialen Eliten und mangelnder Vielfalt der Parteienlandschaft - kaum vorstellbar daß die Medien diesen Protest so euphorisch bejubeln wie den völlig undurchsichtigen youth-bulge in Ägypten. Sie würden diesen diffamieren genau wie die Tea-Party.
P.S. Was man übrigens nie hört ist der Aspekt Eigenverantwortung: Bei den extrem hohen Geburtenraten in allen islamischen Ländern, nicht zuletzt aufgrund des Gebärdjihad, ist hohe Jugendarbeitslosigkeit zwansläufig. Keine Regierung und kein Wirtschaftssystem kann hier für Abhilfe sorgen. Mubarak hierfür die Schuld zu geben ist pure Feindbild-Demagogie. Zumal Ägypten in den letzten Jahren dank Globalisierung einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung genommen hat.
#10 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat Macht ja alles nix, da die Bundesregierung mittlerweile die moderaten Muslimbrüder zum Plauderstündchen lädt. Ich gehe davon aus, dass deren Anreise zum Auswärtigen Amt (oder ist es das Innenministerium?) nicht länger als eine halbe Stunde dauert, wenn sie nicht von der abendlichen Liebig-Demo aufgehalten werden.
Na ja, das ist nur folgerichtig und konsistent mit der Politik, die hierzulande gefahren wird. Es gibt vielfältige Kontakte zwischen MB-Tarn- oder Vorfeldorganisationen in Deutschland und den Behörden und auch den Kirchen. Man gucke sich etwa auf der Homepage des Berliner Vereins Inssan e.V. um...
Diese Leute sind ziemlich präsent in der Landschaft der Projekte, die sich Integration von Muslimen bemühen, und erhalten z.T. auch staatliche Gelder für Projekte.
Das ist alles ein bisschen absurd - einerseits beobachtet der Verfassungsschutz die Szenerie, und gleichzeitig werden Gelder ausgeschüttet. Auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland, wo die MB, wie soll man sagen, Einfluss hat, ist ja im politischenn Leben keineswegs geächtet.
#11 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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"...und gäbe es im deutschsprachigen Raum nicht Ihren Blog, werter Zettel, wüsste absolut niemand was tatsächlich vorgefallen ist"
Zettel referiert das was auf CNN, Al Jazeera etc zu sehen, lesen und hoeren ist. Warum machen sie und andere sich nicht die Muehe dort die Originalnachrichten zu verfolgen? Ist ja voellig legal - und im Internet noch dazu umsonst.
"...sondern ist das Propagandamuster wie man es von sozialistischen Diktaturen her kennt."
Siehe oben. Im Gegensatz zu "sozialistischen Diktaturen" koennen sie sich in aller Freiheit dort ihre Informationen besorgen wo sie wollen - sogar bei Fox News.
"Da verkündet Mubarak, er wolle lediglich bis September im Amt bleiben, und die Kommentierung suggeriert, dies empöre "das Volk", bzw. "die Demonstranten", welche identisch mit "dem Volk" sein sollen."
Sind die Demonstranten gegen Mubarak nicht Teil von "das Volk"? Und sind sie nicht offensichtlich aufgebracht?
"Weil es als unerträglich empfunden wird nach 30 Jahren "Diktatur" (welche in Ägypten gewiß eine relativ milde war), wenn Mubarak noch einen Übergang organisiert - nein sofort muß er weg."
Nehmen wir mal die DDR als Beispiel (u.a. auch weil von BK Merkel als Beispiel angefuehrt) - haette Honecker 1989 einen rund 8-monatigen Uebergang zu seinen Bedingungen angeordnet, waere das ok gewesen? Und "milde" war die Diktatur in der DDR ja auch wenn es die in Aegypten ihrer Ansicht nach ist/war.
"Dann so ein Typ im Interview vorort, der nichts anderes erzählt als das was er zuvor auf CNN und AJ im TV gesehen hat. Dessen Botschaft: Nur die Mubarak-Anhänger waren gewalttätig, und sie waren gut organisiert, wie war das denn möglich ?"
Wie gesagt, auch Zettel ist nicht vor Ort und kann daher nur das weitergeben was in den ausgesuchten Medien berichtet wird. Immerhin war der "Typ" vor Ort - da ist er schon mal einen Schritt weiter. Was die Organisation betrifft, Mubarak's NDP hat 3 Millionen Mitglieder - das haetten sie sich aber wirklich selber denken koennen.
"Suggestiv wurde der Eindruck vermittelt, Obama wünsche Mubaraks sofortigen Rücktritt."
Ich denke den wuenscht er sich auch ganz offen.
"ALLE Leitmedien sind nahezu identisch..."
Woran glauben sie liegt das - falls sie recht haben sollten? Denn das waere mit einer Demokratie wie der in Deutschland ja kaum zu vereinbaren. Oder ist es vllt nur so dass diese Leitmedien nicht so berichten wie sie es gern haetten? Was etwas ganz anderes ist.
"Da wird es grotesk: Es wird die "Freiheitsbewegung" in Ägypten bejubelt, in den USA die Teaparty aber verteufelt als reaktionär,..."
Grotesk ist es die Situation in Aegypten mit der in den USA zu vergleichen - die tea party hat immerhin die Moeglichkeit in freien, gleichen und geheimen Wahlen ihre politischen Ziele durchzusetzen. Und die tea party wird auch nicht von irgendeiner Geheimpolizei drangsaliert.
"...nicht zuletzt aufgrund des Gebärdjihad..."
In Aegypten kommen also viele Kinder zur Welt weil die Eltern dadurch bewusst und absichtlich zukuenftige Mohammed Atta's in die Welt setzen wollen? Vllt gibt es doch noch andere Gruende?
#12 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat von john jWie gesagt, auch Zettel ist nicht vor Ort und kann daher nur das weitergeben was in den ausgesuchten Medien berichtet wird. Immerhin war der "Typ" vor Ort - da ist er schon mal einen Schritt weiter. Was die Organisation betrifft, Mubarak's NDP hat 3 Millionen Mitglieder - das haetten sie sich aber wirklich selber denken koennen.
Nun ja, lieber John J.,
Sie haben sicher recht, dass sich unsereins nicht vor Ort befindet. In den SWR1 Nachrichten nun heute morgen ein Radioreporter vor Ort (sinngemäß wiedergegeben, im Hintergrund ein Geräusch von Gewehrschüssen): "...jetzt fallen Schüsse aus Schnellfeuergewehren. Für alle die dies hier verfolgt haben gibt es keinen Zweifel, dass die Schüsse aus den Reihen der Mubarak-Anhänger gekommen sind .."
Da ist mir auch aus der großen Distanz klar, dass der Reporter außer den nachvollziehbaren Fakten, dass es Schüsse gab, schlicht nicht wissen kann, was da genau vor sich ging. Mit seinem Bericht schränkt er aber die Interpretation für uns entfernte Hörer derart ein, dass das 'Vor Ort Sein' nur zur Manipulation von uns Hörern missbraucht wird. Die Formulierung des Reporters ist auch selbstverständlich so, dass man ihm keinen Falschbericht vorwerfen kann, man könnte ihn höchstens fragen, wie er 'alle die dies hier verfolgt haben' so gründlich befragen konnte.
Irgendwie erinnern mich solche Berichterstattungen an die Berichterstattungen aus dem Kosovo, die dann Scharping die Vorlage für die Unterstützung einer militärischen Intervention getrieben haben. Nicht, dass ich das für Ägypten sehe, ich will nur darauf hinweisen, dass 'vor Ort' mit Objektivität nichts zu tun haben muss, im Gegenteil, es eignet sich hervorragend um mit ein bisschen Bild- und Tonmaterial überzeugend Stimmung zu machen.
#13 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat von john jZettel referiert das was auf CNN, Al Jazeera etc zu sehen, lesen und hoeren ist. Warum machen sie und andere sich nicht die Muehe dort die Originalnachrichten zu verfolgen? Ist ja voellig legal - und im Internet noch dazu umsonst.
Das ist überhaupt kein Problem für diejenigen, die Englisch können. Allerdings erwarte ich vom Zwangsgebührenfernsehen, dass es objektiv und nicht manipulativ berichtet, dass es nicht spekuliert und keine Ideologien verbreitet. Einschätzungen von in Hotels verbarrikadierten Journalisten haben keinen Nachrichtenwert.
Zitat Im Gegensatz zu "sozialistischen Diktaturen" koennen sie sich in aller Freiheit dort ihre Informationen besorgen wo sie wollen - sogar bei Fox News.
Siehe oben.
Zitat Sind die Demonstranten gegen Mubarak nicht Teil von "das Volk"? Und sind sie nicht offensichtlich aufgebracht?
Ich bin völlig davon überzeugt, das es sich hier um einen Teil des Volkes handelt und ich bin auch der Überzeugung, dass sehr viele davon sich Freiheit und Demokratie wünschen.
Zitat Nehmen wir mal die DDR als Beispiel (u.a. auch weil von BK Merkel als Beispiel angefuehrt) - haette Honecker 1989 einen rund 8-monatigen Uebergang zu seinen Bedingungen angeordnet, waere das ok gewesen? Und "milde" war die Diktatur in der DDR ja auch wenn es die in Aegypten ihrer Ansicht nach ist/war.
Auch bei der DDR gab es eine Übergangszeit. Im März 1990 gab es die erste demokratisch gewählte Volkskammer. Auch wenn in der derzeitigen Euphorie ein sofortiger Machtwechsel erstrebenswert scheint, hat ein geordneter Übergang seine Vorteile. Wahlen können noch nicht einmal in ausgereiften Demokratien von heute auf morgen aus dem Boden gestampft werden.
Mir ist noch nicht einmal bekannt, zu welchen Parteien die Demonstranten tendieren oder ob sich nicht vielleicht neue Parteien bilden. Mubarak mal so auf die Schnelle durch El Baradei zu ersetzen scheint mir utopisch, zumal es gar nicht heraus ist, ob er überhaupt eine Akzeptanz bei der Mehrheit erhält. Bei mir meinem derzeitgen rudimentären Wissensstand handelt es sich hier nicht ausschließlich um eine Mubarak-Diktatur, sondern um eine Militärdiktatur, die nach einem sofortigen Abgang Mubaraks unverändert weiterbestehen würde. Wenn jemand Mubarak stürzen kann, ist es nicht das "Volk", sondern das Militär.
Ich gebe allerdings gerne zu, dass ich keine Ahnung habe, die hat nur Peter Scholl-Latour und er wird es uns wissen lassen, wenn er sich nicht mal wieder irrt.
#14 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Lieber Martin, Sie haben völlig recht. Gestern abend konnte ich pausenlos auf "Bayern 5" (Nachrichtenkanal des CSU-beaufsichtigten BR) den lange vermißten Begriff "prügelnder Mob" hören, aber nur in Zusammenhang mit Mubarak-Anhängern....."gleichgeschaltet, gleichgeschaltet..." sang der Weiß-Ferdl. Mit bestem Gruß!
#15 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat In der Tat: Was denken sie, diese 84 Millionen Ägypter? Während der gescheiterten Revolution im Juni 2009 im Iran haben zahlreiche Kommentatoren darauf hingewiesen, daß die protestierenden Einwohner Teherans nicht repräsentativ für den ganzen, ländlich geprägten Iran seien. Wie ist das eigentlich jetzt in Ägypten?
verfolgt man die Berichterstattung auf al-Jazeera arabisch wird schnell klar, dass das Zentrum des Aufstandes gar nicht in Kairo liegt, sondern vor allem im Delta und der Kanalzone. Die aus den dortigen Provinzhauptstädten gemeldeten Zahen der Demonstranten aber auch der Toten und Verletzten sind enorm.
Die These, dass es Mubarak gelungen ist, die Demonstranten in Anhänger von Maximalforderungen bzw. eines geregelten Übergangs zu spalten, ist hingegen nicht unplausibel.
#16 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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"Die These, dass es Mubarak gelungen ist, die Demonstranten in Anhänger von Maximalforderungen bzw. eines geregelten Übergangs zu spalten, ist hingegen nicht unplausibel."
Das wurde vorgestern auch ausdrücklich auf AL E gesagt, indem berichtet wurde, dass ein Teil der Demonstranten mit der Rücktrittserklärung für September die Ziele als erreicht ansehen würde. Seitdem wird diese Gruppe aber nicht mehr erwähnt. Es gibt nur noch die Pro - und Contra Mubarak Fraktionen und die, welche sagen, Hauptsache er wird weg sein, sind ja keine Pro-Maburak Leute. Mich macht es stutzig, dass diese Gruppe bei den meisten nicht mehr vorkommt. Auf CNN gestern wurde diese noch mal erwähnt, indem gesagt wurde, man habe am Vormittag mit einzelnen der Pro-Leute gesprochen und einer habe gesagt, er habe mit gegen Mubrak protestiert bis gestern, will jetzt aber, dass die Proteste aufhören, denn es reiche ihm, dass Mubarak im September gehen würde und weitere Unruhen würden nur schaden. Auch sagte der Sprecher von CNN, dass diese Pro Gruppe nicht organisiert erscheine, sondern so, als setze sie sich aus verschiedenen Gruppen zusammen. Das erscheint mir am plausibelsten. Denn ich bin auch sicher, dass sich unter diesen Leuten Gruppen befinden, die von Mubarak zum Ärger machen dort hin gesendet wurden. Was ich allerdings nicht glaube, wie es hier verbreitet wird, dass es sich ausschließlich um von Mubrak angeheuerte Schläger handle. Damit tut man nämlich so, dass es nur Contra-Mubarak Leute gebe und das ist einfach illusorisch. Der Typ hat bei den - unfreien Wahlen - Mehrheiten bekommen, in jeder Diktatur gibt es Anhänger der Diktatoren etc. Dass es plötzlich keine Anhänger von Mubarak mehr geben soll, ist völlig lebensfremd. Auch dass es keine Personen geben soll, die Mubarak ablehnen und weghaben wollen, aber denken, ein geregelter Abzug durch Mubarak biete größere Chancen für ihre Anliegen in der Zukunft als jetzt sofort Wahlen, ist einfach nur unrealistisch.
Die Frage ist halt, wie setzt sich diese Gruppe wirklich zusammen und zwar um abschätzen zu können, welche Lager gibt es für die Zukunft und aber auch, wie weit geht Mubarak um seine Macht bis September zu verteidigen. Denn das Militär wird wissen, wie viele Mubarak Schläger sind da und wenn die dulden, dass Mubarak Schläger in großen Mengen losschickt, dann ist davon auszugehen, dass sie eben nicht auf Seiten der Demonstranten sind und eine bisher vernachlässigte Option, die Militärdiktatur könnte wahrscheinlicher werde. Letztlich ist es ja jetzt schon nichts anderes als eine Militärdiktatur. Aber es würde dann wahrscheinlicher, dass das Militär unmittelbar nach der Macht greift.
Hier noch eine interessante Stimme
"Der außenpolitische Berater der Fatah, Abdallah Al-Frangi, warnt vor einem raschen Rückzug des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak. "Der ägyptische Präsident kann nicht einfach gehen", sagte Frangi der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). Mubarak müsse den Übergangsprozess einleiten und einen Konsens zwischen der Regierung, dem Militär und dem Volk ermöglichen, um radikale Kräfte zu bremsen. "Die Jugend, die nun auf den Straßen Kairos demonstriert, kann nicht davon ablenken, dass die Muslimbruderschaft stark ist und mehr Einfluss haben will", sagte der frühere Generaldirektor der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland. Die Ereignisse in Ägypten beeinflussten die "gesamte arabische Welt" und müssten zu einer Wiederbelebung des Nahost-Frioedensprozesses führen, so Frangi. "Israel sollte die Gelegenheit nutzen, mit konkreten inhaltlichen Angeboten den Friedensprozess neu zu beleben." Europa und vor allem Deutschland sollten sich dabei stärker engagieren, forderte der Berater von Palästinenserpräsident Abbas. "Ziel muss eine freie arabische Welt sein." "
#17 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat Zitat C. Das ist überhaupt kein Problem für diejenigen, die Englisch können. Allerdings erwarte ich vom Zwangsgebührenfernsehen, dass es objektiv und nicht manipulativ berichtet, dass es nicht spekuliert und keine Ideologien verbreitet. Einschätzungen von in Hotels verbarrikadierten Journalisten haben keinen Nachrichtenwert.
Dazu in der FAZ eine Breitseite, die sich gewaschen hat, von Jochen Hieber ...
Zitat Man muss sich das einmal vorstellen. Da verfügt das ZDF seit geraumer Zeit über eines der modernsten Nachrichtenstudios Europas, man ist in Mainz sehr stolz auf diese Errungenschaft. Aber es ist trotz allerneuester Technik offenbar nicht möglich, die erste öffentliche Rede des ägyptischen Noch-Präsidenten seit dem Beginn der Demonstrationen live in eine aktuelle Sendung einzuspielen und sie simultan zu dolmetschen. Natürlich lag das keineswegs an den fehlenden Bildern – BBC und CNN strahlten sie live mit englischer Übersetzung aus –, es lag, man muss es so sagen, an der Bequemlichkeit einer dem Aktuellen verpflichteten Redaktion. Und es wirkte wie Hohn, als Normen Odenthal knapp zwei Stunden danach in „ZDF heute Nacht“ seine Moderation mit dem Satz begann: „Wir haben nun den Auftritt Mubaraks gesehen.“(...)
(...)Nein, genau das hatten wir eben nicht – knapp elf Minuten hatte Mubaraks Rede gedauert, sie war für den Moment das Ereignis schlechthin und fand just während der Sendezeit des „Journals“ statt. Wir aber sind, Goethe abzuwandeln, eben nicht dabei gewesen, nicht in der ersten, der zweiten oder wenigstens der letzten Reihe. Dass auch die „Tagesthemen“ der ARD, die am Dienstag um 22.30 Uhr begannen, nicht in der Lage waren, die Rede ausführlich (am besten: ganz) zu dokumentieren (...)
Liebe C., wir müssen uns wohl vom demokratisch-freiheitlichen, für alle zugänglich und wertfrei zur Verfügung gestellten Nachrichten verabschieden. Die Möglichkeiten sind zwar vorhanden, aber wie sehr die deutschen Medien im weihrauchkonserviertem Fahrwasser unserer politischen Elite herumpaddeln und den Zwangs-GEZ-zahlenden Bürger mit einem "gebrieften" pc-korrekt gewollten Fazit beglücken ist täglich festzustellen.
Aber immerhin werden aktuelle Interviews eingeblendet, es werden Fragen aus aktuellem Anlaß an unseren Außeminister gestellt, aber nur mit der Absicht, an seinem Immage ordentlich weiter zu kratzen, etwa wegen zu später Stellungnahme seinerseits etc. Dreimal in Folge gestern Abend zu sehen auf ARD. Als ob Ägypten ein Ohr dafür hätte was wann genau ein Herr Westerwelle sagt und welche Gewalt er ablehnt. (Grade ist auch der Reissack in China wieder umgefallen.) Diese billige Art der Medien des Bürgers Meinung gleich nochmal innenpolitisch mit zu manipulieren, ist schon so selbstverständlich geworden, da tut dieser Paukenschlag der FAZ mal richtig
♥lich Nola
"In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist als der, der ihn gemacht hat." - Carl von Ossietzky
#18 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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"wir müssen uns wohl vom demokratisch-freiheitlichen, für alle zugänglich und wertfrei zur Verfügung gestellten Nachrichten verabschieden. Die Möglichkeiten sind zwar vorhanden, aber wie sehr die deutschen Medien im weihrauchkonserviertem Fahrwasser unserer politischen Elite herumpaddeln und den Zwangs-GEZ-zahlenden Bürger mit einem "gebrieften" pc-korrekt gewollten Fazit beglücken ist täglich festzustellen."
Es ist einfach nur peinlich, was da abgeht. Deutschland nennt sich Technologie-Land und schafft es aber nicht, Bürger flächendeckend mit Infos zu versorgen. Denn man darf nicht außer acht lassen, dass es unter den über 50 jähren zig Menschen gibt, die eben nicht das Internet nutzen. Also in der Gruppe überwiegend Hausfrauen. Geht man in die Gruppe der über 60jährigen, finden sich weitaus mehr Menschen, die auf das Fernsehen angewiesen sind für kurzfristige Infos, Livebilder, die Übertragung von Reden etc. Denn hier gibt es auch viele Berufstätige, die mit dem Rechner nicht fit sind.
Bei Musikantenstadle oder wie das heißt, folgt als Begründung, dass ohne diese Sendungen das Bedürfnis nach Unterhaltung der älteren Generation nicht befriedigt würde. Ach ja, und was ist jetzt. Wer denkt an die.
Ägypten jetzt zeigt, die Öffentlich-Rechtlichen kommen ihrem Auftrag nach Information nicht hinreichend nach und damit hat sich deren zwangsfinanziertes Monopol endgültig erledigt. Auf Phoenix lief gestern Abend zum gefühlten 100sten Male ein Bericht über Kriegskinder. Die gefühlten 400 Sender der Öffentlich-Rechtlichen bringen auf jedem Sender immer wieder Wiederholungen von Filmen, Berichten, etc., die längst woanders schon drei Male wiederholt wurden. Dieser aufgeblähte Apparat, immer wieder ein neuer Sender, ist einfach ein Witz und es ist eine Frechheit, dass die uns das als neutrale Informationsanstalt verkauft wird, die dazu dienen soll, dass alle ihrem Recht nach Information nachkommen können und damit als wichtiges gesellschaftliches Anliegen von allen zwangsfinanziert werden muss.
Das gehört alles abgeschafft und jetzt spätestens mit Ägypten ist klar, dass dieser pseudo Beamtenapparat das einfach nicht leistet und auch nicht leisten kann. Keinem Bürger würde auch nur eine Infos fehlen, wenn es die nicht gebe. Die Tageszeitungen sind weitaus ausführlicher. Gerade jetzt zu Ägypten wurde das deutlich, dass ab dem Wochenende man wirklich die unterschiedlichsten Einschätzungen lesen konnte, während auf den Öffentlich-Rechtlichen nichts kommt, was wirklich Hintergrund Infos vermittelt. Die braucht keiner und die, welche es brauchen könnten um in Echtzeit wirklich teilhaben zu können, weil sie keine anderen Quellen dazu nutzen können, sei es mangelnde Sprachkenntnis für CNN, kein Internetanschluss etc., werden mit rote Rosen und Kochrezepten berieselt und bekommen nicht mit, was in der Welt gerade abgeht.
#19 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Einen themenverwandten interessanten Fund machte ich gerade beim Spiegel, der in dem Artikel Arabische Wirtschaftskrise die Gründe der Verelendung der Araber beschreibt (Hervorhebungen von mir): Kein Job, kein Geld, keine Frau
Zitat In fast allen betroffenen Ländern haben sozialistisch orientierte Regime über Jahrzehnte Millionen von Menschen im Staatsdienst beschäftigt. Den jetzt von den Schulen und Universitäten abgehenden Jugendlichen wurde suggeriert, auch sie würden - wie ihre Eltern - vom Staat versorgt werden. Doch können sich Länder wie Syrien, Ägypten oder auch der Irak dies heute nicht mehr leisten: Ihre Planwirtschaft hat sich als nicht profitabel erwiesen. Die Jugend im Nahen Osten ist doppelt geschlagen: Sie schultert einerseits die Bürde einer falschen Wirtschaftspolitik. Zudem ist sie Opfer einer Bildungsmisere: Es wurde nach unten nivelliert, statt Eliten zu fördern. "Die jungen Leute haben alles richtig gemacht, studiert, sich angestrengt. Trotzdem leben sie viel schlechter als ihre Eltern. Die Enttäuschung darüber ist riesengroß", sagt Salehi-Isfahani.
Ein lichter Moment in der Spiegel-Redaktion, den ich sicher noch dem ein oder anderen Bekannten bei den anfälligen Diskussionen zu diesem Thema unter die Nase halten werde .
Nonkonformist
(
gelöscht
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Beiträge:
03.02.2011 14:12
#20 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Liebe Nola, Zitat: "..wir müssen uns wohl vom demokratisch-freiheitlichen, für alle zugänglich und wertfrei zur Verfügung gestellten Nachrichten verabschieden." Da sind Sie aber spät dran. Mein Abschied liegt schon 30 Jahre zurück. Um auf die aktuelle Situation einzugehen, Kaffeesatzleserei und Bilder von sich prügelnden Menschen haben für mich keinen großen Informationswert. "Wichtig ist, was hinten rauskommt." sagte Kohl, und damit hat er auch hier recht. Wir werden es rechtzeitig am eigenen Leib erfahren. Nein, liebe Nola, bei den Medien geht es nur um Quote, wie auch bei der FAZ. Ich z. B. bedauere viel mehr, daß ab 2012 die Tour de France nicht mehr bei ZDF und ARD übertragen wird. Sie glauben gar nicht, wie schön es ist, wenn man nach einer 100km-Rennradtour nach Hause kommt und im Sessel bei den Profis weiterradeln und die wunderschöne Landschaft genießen kann, Doping hin oder her. Mit freundlichem Gruß!
#21 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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Zitat von energistEin lichter Moment in der Spiegel-Redaktion, den ich sicher noch dem ein oder anderen Bekannten bei den anfälligen Diskussionen zu diesem Thema unter die Nase halten werde .
Könnten Sie vielleicht diese Passage schwärzen, da vergeht einem ja das Grinsen.
Zitat von Salehi-Isfahani Nur mit massiver wirtschaftlicher Hilfe der USA und Europas könne die Region stabilisiert werden.
Warum helfen sich die arabischen Brüder und Schwestern nicht mal gegenseitig?
#23 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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"Das ist überhaupt kein Problem für diejenigen, die Englisch können."
Da haben sie voellig recht. Bildung macht frei - oder so aehnlich.
"Allerdings erwarte ich vom Zwangsgebührenfernsehen, dass es objektiv und nicht manipulativ berichtet, dass es nicht spekuliert und keine Ideologien verbreitet."
Schon recht. Nut sind Begriffe wie "nicht manipulativ" und "Ideologien verbreiten" ja nicht so einfach zu definieren wenn es um Nachrichten geht. Als Beispiel: Schon allein die Auswahl dessen was "newsworthy" ist ist schon in gewisser Weise subjektiv - kein Medium der Welt kann alles zur gleichen Zeit im gleichen Rahmen bringen. Dies auch im Hinblick auf Stefanie's Klage dass man in D nicht "flaechendeckend" mit Informationen versorgt werde - vllt sind es eben nur die Informationen die man persoenlich selber gern haette. Und woher soll die arme ARD wissen was die Stefanie gern wissen will?
"Einschätzungen von in Hotels verbarrikadierten Journalisten haben keinen Nachrichtenwert."
Zumindet sind sie vor Ort und bekommen die allgemeine Stimmung/Atmosphaere mit. Und wer sagt denn dass nur die Oe-R Reporter und nicht die Kollegen von CNN etc in ihrem Hotel verbarrikadiert sind?
"Auch bei der DDR gab es eine Übergangszeit."
Natuerlich. Aber eben nicht unter Honecker und nicht zu seinen Bedingungen.
"Wahlen können noch nicht einmal in ausgereiften Demokratien von heute auf morgen aus dem Boden gestampft werden."
Das stimmt natuerlich nicht - siehe bspw die beruechtigten snap elections in Kanada. Aber das ist in Aegypten auch gar nicht erforderlich - eine Uebergangsphase unter einem nicht-Mubarak-Getreuen reicht den Demonstranten vermutlich voellig.
#24 RE: Aufruhr in Arabien (6): Das Geheimnis der Kamelreiter
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(Link rausgenommen, weil ich nicht weiß, ob man mit dem in meinem Profil landet. Daher, einfach bei twitter unter search sandmonkey eingeben)
sandmonkey is arrested. Scheint so, dass das Regime jetzt zielgerichtet guckt, wer hinter den pro Revolution Bloggern steht und die verhaftet. Also auf dem Rückzug scheinen die wahrlich nicht zu sein, sondern statt dessen alles aufzufahren. Ist ja nichts Neues, dass Blogger verhaftet werden, scheint jetzt aber mehr als nur das Unterbinden von Meinungsfreiheit zu sein, sondern ein systematisches Mittel im Kampf gegen die Revolutionäre.
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