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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 50 Antworten
und wurde 4.196 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Juno Offline



Beiträge: 332

17.02.2011 22:22
#26 RE: Angela Merkel Antworten

Das Thema Angela Merkel im Kleinen Zimmer - eine unendliche Geschichte, der eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen ist

Aber vielleicht doch das: Merkels hier immer wieder angeführter wirtschaftspolitischer Erfolg beruht zu einem sehr großen Teil schlicht auf Fortune.

1. Die hohen Wachstumsraten dieser Tage täuschen, weil sie auf einen Absturz folgen, der im internationalen Vergleich ganz besonders steil war. Es ist bisher keineswegs so, dass Deutschland im internationalen Vergleich einen echten Wohlstandsschub erlebt.

2. Dass der Crash in Deutschland so schnell verdaut werden konnte, hat fast alle überrascht. Es hängt aber schlicht damit zusammen, dass die Weltwirtschaft sich schneller als erwartet erholt hat. Weltweit wurden riesige Konjunkturprogramme aufgelegt, von denen die deutsche Industrie profitieren kann (insbesondere in Asien). Deutschland ist jetzt auch ein Nutznießer der extrem niedrigen Zinsen, mit denen die EZB die europäischen Krisenländer und deren Gläubiger über Wasser hält. Investitionskapital, das vor der Krise ins Ausland floss, bleibt jetzt aus Risikoscheu im Lande.

3. Die Bundesregierung hat den Crash zwar mit Konjunkturpaketen und dem Ausbau der Kurzarbeit abgefedert. Diese Maßnahmen gingen allerdings nicht auf Merkel zurück, sondern auf ihre damaligen SPD-Minister Steinbrück, Scholz und Steinmeier. Ein Lob für Merkel könnte allenfalls lauten: Sie hat da pragmatisch die SPD machen lassen.

4. Merkels Management der Eurokrise ist - gelinde gesagt - umstritten. Lobende unabhängige Stimmen gibt es praktisch kaum. Diese Krise ist noch längst nicht zuende und das Beste was man dazu sagen kann ist, dass es für eine abschließende Bewertung noch zu früh ist.

Die Ausgaben- und Steuererhöhungspolitik von Merkel/Steinbrück, die Energiepolitik von Merkel/Röttgen, die opportunistische Renten- und Sozialpolitik - zu alldem könnte man ebenfalls eine Menge schreiben.

Man mag sich darüber freuen, dass das bislang alles halbwegs gutgegangen ist. Und dass kein Sigmar Gabriel regiert, der noch viel mehr Unsinn anstellen würde. Aber das sind dann wirklich preußisch bescheidene Maßstäbe.

PS. Sorry,sehe gerade, dass das in den zwischenzeitlich erschienenen Beiträgen von RexCramer und Zettel bereits thematisiert wird. Den Hinweis auf HW Sinn würde ich auch nochmal unterstreichen: Dessen Argumentation gibt im Grunde gar nichts für ein Merkel-Lob her.

RexCramer ( gelöscht )
Beiträge:

17.02.2011 22:26
#27 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Bei meiner Anmerkung ging es aber allein um die Unsitte, etwas zu posten, ohne anzugeben, auf wen und auf was man sich bezieht.



Nun, dann werde ich Ihnen das gerne aufdröseln:

Sie haben behauptet: "Deutschland hat sie dank Merkels Pragmatismus gemeistert wie kaum ein Land der Welt."

Daraufhin hat R.A. gefragt: "Da Sie ja schon öfters diese Vermutung geäußert haben: Könnten Sie mal benennen, welche auf "Merkels Pragmatismus" zurückzuführenden politischen Maßnahmen Sie konkret meinen und in wiefern diese einen Einfluß auf die Krise gehabt haben sollen?"

Woraufhin Sie ausgewichen sind: "Hätte im September 2009 die Volksfront gesiegt und nicht Merkel, dann wäre Deutschland heute vermutlich eines der Schlußlichter Eiropas."

Deshalb hat schließlich R.A. richtigerweise festgestellt: "Aber es Ihnen doch klar, daß das überhaupt keine Antwort auf meine Frage ist."

Was schließlich von mir mit der Holzhammermethode verstärkt wurde: "Und wenn Affen gewählt worden wären, würde vermutlich der Anbau von Bananen subventioniert ..."

Was es für Sie hier zu bemerken gibt? Das ist das, wie es seit langer Zeit hier im Forum immer läuft: Sie bringen keine Argumente, wenn es um Ihre Behauptungen zu Merkel geht, sondern weichen aus, ignorieren andere Beiträge und werden selbstverständlich nicht unhöflich oder greifen andere persönlich an, denn das gibt es hier ja zum Glück nicht ...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.02.2011 22:27
#28 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Juno
Merkels hier immer wieder angeführter wirtschaftspolitischer Erfolg beruht zu einem sehr großen Teil schlicht auf Fortune.

Die Erfolge jedes Staatsmanns beruhen (auch) auf fortune.

Sie beruhen zweitens darauf, daß er das tut, was die Zeit verlangt. Sebastian Haffner, einer der ganz großen Publizisten, hat das (wahrscheinlich habe ich es schon erwähnt) in Bezug auf Adenauer und Ulbricht gesagt: Beide waren große Staatsmänner, weil sie das wollten, was die Zeit verlangte.

Herzlich, Zettel

RexCramer ( gelöscht )
Beiträge:

17.02.2011 22:30
#29 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Lieber RexCramer,wir werden uns da nicht einig werden, und alle Argumente sind wieder und wieder ausgetauscht worden.



Bis jetzt haben Sie keine. Sie behaupten immer nur, es seien "alle Argumente wieder und wieder ausgetauscht worden", aber bisher hat noch nie eine Diskussion stattgefunden, in der Sie welche genannt hätten. Tatsächlich läuft es immer wie hier: Sie stellen Behauptungen auf, aber statt daß sachlich drüber gesprochen wird, entsteht so ein Krampf.

Juno Offline



Beiträge: 332

17.02.2011 22:38
#30 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat
Die Erfolge jedes Staatsmanns beruhen (auch) auf fortune.


Ja, deshalb habe ich auch bewusst nicht geschrieben, dass Merkel schlicht "Glück" oder "Dusel" gehabt habe.
Dieser Erfolgsfaktor ist aber leider sehr unzuverlässig.
Ein Wahlargument sehe ich deshalb darin nicht.

lois jane Offline



Beiträge: 662

17.02.2011 22:57
#31 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Juno
Das Thema Angela Merkel im Kleinen Zimmer - eine unendliche Geschichte, der eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen ist



Das habe ich in meiner kurzen Zeit hier auch schon bemerkt.

Aber ich will weiter nichts dazu sagen und dagegen auf etwas hinweisen, was mir besonders seltsam vorkommt.

Zettel hat gesagt, die Regierung Schröder habe einen "Sozialismus light" eingeführt. Gut, halte ich für Polemik aber mit dem entsprechendem Maßstab kann man das so sehen.

Nur wie paßt dann folgendes dazu,

1. Wieder laut Zettel, wollte Adenauer, als eines seiner beiden Hauptziele den Kapitalismus? (War es nicht eher die Soziale Marktwirtschaft und war es nicht Ludwig Erhard? Wollte nicht Adenauer vor allem keine Verstaatlichungen, wie sie das damalige SPD-Programm vorsah? Hat nicht Adenauer die dynamische Rente eingeführt, ein "eiskalt kapitalistisches" Manöver, für das er heute bisweilen kritisiert wird - m.E. zu Unrecht!)

2. Welche Regierung war es nochmal die jüngst unter Verletzung aller verfasungsmäßigen Normen eine Bank verstaatlicht hat?

Ich sehe auch nicht, daß die Kanzlerschaft Willy Brandts ein Desaster war, vor allem nicht wenn man seine pathostriefende Regierungserklärung gutheißt. Außenpolitisch hat er einiges bewegt (aber immer mit dazu gesagt: es paßte auch zum Kurs der Nixon/Kissinger-Regierung), innenpolitisch war er leider konfliktscheu - aber da sind wir wieder bei Mehrdemokratie und Altezöpfe.

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lois jane Offline



Beiträge: 662

17.02.2011 23:09
#32 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von 123
Merkel enttäuscht den Rest konservativer CDU-Politiker. Nach dem Versuch liberalkonservative Politik im Wahlkampf 2005 zu etablieren, was zu einem verheerenden Wahlergebnis von unter 40% für die CDU führte, vertrat sie keine solchen Standpunkte mehr, sondern verhält sich rein medienopportunistisch.

Tritt irgend eine Sachlage ein verhält sich Merkel ein paar Tage abwartend, und übernimmt dann den Standpunkt von dem sie denkt er sei mehrheitsfähig. Zuletzt sehr schön bei der Debatte um Frauenquoten bei Karrierenjobs in Vorstandsetagen. Merkel reagierte erst als eine Umfrage ergab, daß die Bevölkerung dies mehrheitlich (noch) ablehnt und stellte sich dann gegen ihre eigene Familienministerin.

Das ist heute typisch für ihre Regentschaft.

Sie läuft ganz einfach den Medien hinterher. Sie repräentiert eine CDU die zum Zeitgeist der linken Medien konvertiert ist, und nur noch marginal von den Positionen der Grünen abweicht, z.B. bei der Dauer von AKW-Laufzeiten.

Für Merkel muß es traumatisch gewesen sein wie sie im Wahlkampf 2005 von Schröder/Fischer vorgeführt wurde, wie z.B. ihr Steuerkonzept und Kirchhoff lächerlich gemacht und als sozial ungerecht gebrandmarkt wurden. Wie sehr sie dem überaus charismatischen Schröder gradezu hilflos gegenüber stand, der nur zu sagen brauchte "der Professor aus Heidelberg", und schon war ihr Konzept unwiderbringlich abgewertet.



Naja, konservativ war sie nie, auch 2005 nicht, eher radikalliberal. Leider hat sie sich damals mit dem Geisterfahrer der deutschen Juristerei den falschen ausgesucht - Kirchoff, den Inbegriff des "activist judge", der andererseits nichts dabei findet, ARD und ZDF ein Ermächtigungskonzept zu verfassen.

Zitat
Als promovierte Phsyikerin müsste sie wissen, daß der CO2 getriebene Klimawandel unmöglich „eine Tatsache“ sein kann, sondern lediglich eine Hypothese die sich auf sehr fragwürdige Computersimulationen stützt und physikalischen Gesetzmäßigkeiten elementar widerspricht.



So muß sie das? Sie ist nun aber Bundeskanzlerin und daher ist es nicht ihre Aufgabe, hier Wissenschaft zu betreiben sondern verantwortliche Entscheidungen zu treffen.

Kein Kommentar!

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.02.2011 23:13
#33 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von lois jane
Wieder laut Zettel, wollte Adenauer, als eines seiner beiden Hauptziele den Kapitalismus? (War es nicht eher die Soziale Marktwirtschaft und war es nicht Ludwig Erhard? Wollte nicht Adenauer vor allem keine Verstaatlichungen, wie sie das damalige SPD-Programm vorsah? Hat nicht Adenauer die dynamische Rente eingeführt, ein "eiskalt kapitalistisches" Manöver, für das er heute bisweilen kritisiert wird - m.E. zu Unrecht!)

Es stand damals in Europa Spitz auf Knopf. In Frankreich war die PCF die stärkste politische Kraft, in Ialien die PCI die zweitstärkste. In GB regierten Sozialisten.

Adenauer hat gezeigt, daß der Kapitalismus überlegen ist, Ludwig Erhard vor allem hat das gezeigt. Er war ein Ordoiberaler der Freiburger Schule. Dort ungefähr würde ich mich vermutlich veorten, wenn ich eine Ahnung von Ökonomie hätte; was nur leider nicht der Fall ist.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

17.02.2011 23:31
#34 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Er war ein Ordoiberaler der Freiburger Schule. Dort ungefähr würde ich mich vermutlich veorten, wenn ich eine Ahnung von Ökonomie hätte; was nur leider nicht der Fall ist.


Offen gestanden verstehe ich nicht, wie Sie diese Aussage mit dem Vertrauen in Ihre wirtschaftswissenschaftliche Kompetenz vereinbaren, das Sie in der folgenden Aussage an den Tag legen:

Zitat von Zettel
Ich habe, lieber R.A,, für diesen Artikel auch durchgesehen, was ich 2009 über die Wirtschaftskrise geschrieben habe. Deutschland hat sie dank Merkels Pragmatismus gemeistert wie kaum ein Land der Welt.

--
Margot Käßmann erhält für ihren Rücktritt nach einer betrunkenen Autofahrt den Europäischen Kulturpreis für Zivilcourage. - Der Spiegel, nicht am 1. April

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

17.02.2011 23:34
#35 RE: Angela Merkel Antworten

allgemein akzeptiert ist, dass es zuvor keinen solchen Einschnitt gab, den - wie ich schon sagte - Solms, Zimmermann und Sinn ausdrücklich begrüsst haben.

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

17.02.2011 23:41
#36 RE: Angela Merkel Antworten

naja jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf, sonst müssen wir uns über die Linkswende der SPD unterhalten, die - gemäss deiner Ausführungen - gar nicht nötig war.

Also wie war das nochmals mit den auf "Merkels Pragmatismus" zurückzuführenden genialen politischen Maßnahmen, die so grandios waren, dass fast die ganze Öffentlichkeit von der Führungs- und Entscheidungsschwäche der "Pragmatikerin" schockiert ist, die CDU ganz gut Mitglieder und Wähler einbüsst und die FDP seitdem mit der 5% Hürde ringt?

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

17.02.2011 23:43
#37 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Uwe Richard
Wenn ich mich recht erinnere, hat Schröder seinerzeit grün angehauchte CDU-Politik betrieben.
Selbstverständlich lasse ich mich wie immer gerne eines Besseren belehren.

Das möchte ich dann gern mal versuchen, lieber Uwe Richard.

Schröder begann damit, daß er die Wirtschafts- und Sozialpolitik Oskar Lafontaine und Walter Riester überließ. Dieses Duo Infernale versuchte nicht weniger als einen Sozialismus light einzuführen. Die wenigen neoliberalen Reformen, die Kohl trotz Lafontaines Blockadepolitik hinbekommen hatte, wurden kassiert.


Es ist richtig, dass Lafontaine das Finanzministerium übernommen hat, aber ebenso richtig ist es, dass Schröder erst Ende Oktober '98 zum Bundeskanzler gewählt wurde und bereits vier Monate später Lafontaine alle politischen Ämter niederlegte. Da dieser Niederlegung der Ämter mehrwöchige Querelen vorausgegangen sind, würde mich schon interessieren, wie Herr Lafontaine in dieser kurzen Zeitspanne (in der sowohl die Einarbeitungszeit, als auch die Weihnachtsferien lagen) den Sozialismus hätte etablieren sollen (Wie Sie sehen, kann ich auch gänzlich ohne Polemik, obwohl's mich heftigst in den Fingern hat gejucket).

Zitat von Zettel
Die Mitbestimmung wurde ausgeweitet, die Jobs ohne Steuer- und Versicherungspflicht wurden verboten, Existenzgründer wurden als "Scheinselbständige" kujoniert und vieles mehr. Daran änderte sich auch nichts, als Lafontaine hinwarf.

Da bekanntlich bei uns die Würde des Menschen ganz hoch gehängt ist, können wir selbstvertändlich einen „Scheinselbstständigen“ selbstausbeuterischen Minderverdiener, der mangels Masse, oder knallhart kalkuliert, nie für seine Rente vorgesorgt hat, auch im Alter nicht hängen lassen und dürfen ihn für den Rest seines Lebens allimentieren.

Zitat von Zettel
Natürlicn war die Agenda 2010 richtig. Aber das ist kein Verdienst Schröders.

Wessen denn? Wenn unser aller Kanzler Merkel auch nur ansatzweise den Biss eines Schröder hätte, wäre, wenn nicht uns allen, so zumindest mir, bedeutend wohler.

Dass die SPD mit Schröder heiße Eisen angepackt hat, bestreiten Sie ja nicht. Und die Sprüche Schröders über die Faulenzer, usw. et cetera p.p. möchte ich hier gar nicht erst ins Feld führen.
EDIT: Den Sprüchen hat er Taten folgen lassen.
 
 

Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.02.2011 00:25
#38 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Er war ein Ordoiberaler der Freiburger Schule. Dort ungefähr würde ich mich vermutlich veorten, wenn ich eine Ahnung von Ökonomie hätte; was nur leider nicht der Fall ist.


Offen gestanden verstehe ich nicht, wie Sie diese Aussage mit dem Vertrauen in Ihre wirtschaftswissenschaftliche Kompetenz vereinbaren, das Sie in der folgenden Aussage an den Tag legen:

Zitat von Zettel
Ich habe, lieber R.A,, für diesen Artikel auch durchgesehen, was ich 2009 über die Wirtschaftskrise geschrieben habe. Deutschland hat sie dank Merkels Pragmatismus gemeistert wie kaum ein Land der Welt.



Man müht sich.

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

18.02.2011 01:23
#39 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Nola
Sozialismus, Kommunismus, ich würde noch Demokratismus - zumindest als "Überschrift" - hinzufügen, dann paßt alles andere auch wunderbar auf Frau Merkel.



Absurd.




Ist es nicht. Der hochgelobte Pragmatismus dient m. E. Frau Merkel nur zum Machterhalt. Da unterscheidet sie sich überhaupt nicht von den anderen "Mitbewerbern". Nach dem Wahlsieg ist der Wähler nur noch Erfüllungsgehilfe ohne Ansprüche.

Zitat
Zitat Zettel
Denn die Kanzlerkandidatin will Deutschland nicht allein regieren. Sie will, daß vorher mindestens eine Mehrheit der Deutschen ihre An- und Einsichten teilt.



Vor der Wahl, ja. Welche An- und Einsichten denn jetzt? Hatte der Bürger nach der Wahl auch nur eine klitze-kleine Ahnung der Merkel-Navigation? Meist wurde beschlossen und verkündet, alternativlos! Wozu den Bürger „beunruhigen“?

Zitat
Zitat Zettel
Hinter dem Versprechen, einen "ehrlichen Wahlkampf" zu machen - was auf die "Lügen" des rot-grünen Lagers zielt -, steckt auch eine Erwartung an die Wähler. Und im Zweifel kam es der Kanzlerkandidatin bei der Ehrlichkeit mehr auf diese Erwartung an. Sie lautet: Wenn wir jetzt alles vorher vor euch ausbreiten, die Lage und unsere Absichten, und wenn ihr dann uns die Stimme gebt, dann tragt ihr auch einen Teil unserer Verantwortung für den Erfolg der Sache.



Ja der Bürger hat seinen Teil beigetragen. Er hat Vertrauen investiert und Verantwortung übernommen, übernehmen müssen, und … bezahlt dafür. Mit seinen Steuern und Abgaben, zum Wohle von? U. A. dem EU-Rettungsschirm, der sich auch dieser Tage nochmals erhöht hat.
Der permanente Euro-Rettungsfonds für die Zeit ab 2013 soll ein Volumen von 500 Milliarden Euro umfassen Wurde der Wähler bzw. dessen Geldbeutel geschützt? Was tat die Regierung Merkel um z.B. einer immensen Verteuerung der Energiekosten entgegenzuwirken? Richtig, „sie tat“ mitverdienen.

Und das hier sind Auszüge aus dem Interview mit Cora Stephan

Zitat
C. Stephan
Nur knapp die Hälfte der Hartz-IV-Mittel geht an die Empfänger. Die andere Hälfte geht an jene, die die ganze Sache verwalten - oder ausbeuten. An die Armutsindustrie. An Anwälte, die für Hartz-IV-Empfänger klagen - es kostet die ja nichts. Viele leben sehr kreativ von der Verschwendung von Staatsgeldern.



Auch das wird bis zu Frau Merkel durchgedrungen sein. Geändert hat sie nichts. Auch der Drehtürenlobbyistenklüngel ist ja hinreichend bekannt, wer da alles an Leihfirmen mitverdient und auch an den Schulungsinstitutionen, die wie Pilze aus dem Boden schiessen und alle „befriedigt“ werden wollen. Ein wirklich lukratives Geschäft, aber für wen?

Zitat
C. Stephan
In ihren Reden als Parteivorsitzende und Kanzlerkandidatin spürte man eine geradezu emphatische Freiheitsliebe. Und heute steht sie nicht mehr zu all den Themen, die ihr früher am Herzen lagen. Das macht mich wütend.


Das Bestreben der letzten Jahre, das Internet zu „kontrollieren“ und die Medien ebenfalls (Einladungen ins Kanzleramt), hat es m. W. vor Merkels Kanzlerschaft so nicht gegeben.

Zitat
C. Stephan
In ihrer Partei hatte sie mit dem Andenpakt ein Netzwerk gegen sich: Männer, die sie für einen Unfall der Geschichte hielten. Das hätte auch mich rachsüchtig gemacht. Doch Merkel hat einen nach dem anderen abgesägt oder abgeschoben, der letzte war Christian Wulff. Das muss man erst mal können.



Um manch einen wird es nicht schade gewesen sein, aber diesen Unterschied hat Frau Merkel gar nicht gemacht. Auch die „Guten“ sind auf der Strecke geblieben. Das zumindest hat sie gut hingekriegt.

Nun „schmeißt“ der Chef der Bundesbank auch noch hin.

Zitat
Anders als Merkel

(… )und Schäuble äußerte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) Bedauern. Weber habe für die Unabhängigkeit der Bundesbank gestanden. „Er hat die Grundsätze einer auf Preisstabilität ausgerichteten Geldpolitik vertreten und verteidigt und damit das unverzichtbare Vertrauen der Wirtschaft und der Bürger in ein inflationsfreies Wachstum stabilisiert.“(…)

(…)Die Kanzlerin habe die Entscheidung mit Respekt für seine persönlichen Gründe zur Kenntnis genommen.(…)

(…)deutscher Kandidat für die nächste Präsidentschaft der EZB. Trichets Amtszeit endet im Herbst. Die Bundesregierung sah gute Chancen, diese Personalie in ihrem Sinne zu klären, bis Weber diese Pläne durchkreuzte, indem er zu erkennen gab, weder an einer zweiten Amtszeit noch an Trichets Aufgaben interessiert zu sein. In der Öffentlichkeit wurde das als Bloßstellung der Bundeskanzlerin gewertet, zumal sie in seinen Rückzugsplan nicht eingeweiht schien.(…)



In jedem Konzern, Betrieb oder Institution hätte diese Fluktuation Konsequenzen für den „Boss“. Ich frag mich nur welche hat es für Frau Merkel? Eben, die Frage ist nicht hilfreich, sondern alternativlos und das ist, lieber Zettel, dann wirklich in einem Land wie Deutschland schon absurd.

♥lich Nola



"In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist als der, der ihn gemacht hat." - Carl von Ossietzky

WFI Offline



Beiträge: 187

18.02.2011 01:40
#40 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat
Schröder riß das Steuer herum, als es nicht mehr anders ging



Ja. Es ist doch keine Reform wenn einem ganz einfach das Geld ausgeht.

Friedrich ( gelöscht )
Beiträge:

18.02.2011 07:30
#41 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat
Nola
Zitat Zitat Zettel
Denn die Kanzlerkandidatin will Deutschland nicht allein regieren. Sie will, daß vorher mindestens eine Mehrheit der Deutschen ihre An- und Einsichten teilt.



Vor der Wahl, ja. Welche An- und Einsichten denn jetzt? Hatte der Bürger nach der Wahl auch nur eine klitze-kleine Ahnung der Merkel-Navigation? Meist wurde beschlossen und verkündet, alternativlos! Wozu den Bürger „beunruhigen“?





Schon vor der Wahl haben die CDU/FDP diversen Bailouts zugetstimmt. Ich dachte damals noch mit der FDP könnte das etwas weniger passieren. Ich habe mich mehr als gründlich getäuscht (oder muß man sagen täuschen lassen). Die FDP hat sich als "Umfaller" par excellence erwiesen. Und Frau Merkel hat nur nach nach "Ihrem" Euro gehandelt. Das es auch unser Geld ist, Schwamm drüber. Ist doch egal. Wie man überhaupt de Rettungsschirm zustimmen konnte, kann ich absolut nicht erkennen. Der Paragraph lautet:
Artikel 125
(ex-Artikel 103 EGV)

(1) Die Union haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen von Mitgliedstaaten und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens. Ein Mitgliedstaat haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen eines anderen Mitgliedstaats und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens.

(2) Der Rat kann erforderlichenfalls auf Vorschlag der Kommission und nach Anhörung des Europäischen Parlaments die Definitionen für die Anwendung der in den Artikeln 123 und 124 sowie in diesem Artikel vorgesehenen Verbote näher bestimmen.

siehe: http://dejure.org/gesetze/AEUV/125.html

Als es ruchbar wurde, hier wird einfach "ignoriert" habe ich einen Anwant eingeschaltet. Die lapidate Antwort war nur "Vergessen Sie es". Frage ist wer hätte was machen können. Und da fällt mir die CDU/FDP Kombo ein. Was wurde gemacht? Bis auf Ausnahmen wurde hier zugestimmt. Und Merkle war vorne mit dabei, nämlich den EUR um jeden Preis zu verteidigen. Das wird für Leistungen die wir gebracht haben nun auch "bezahlen" müssen. Ist eine Verhöhnung aller Grundsätze der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Warum liefern wir überhaupt noch irgendetwas wohin, wenn wir doch sowieso nicht bezahlt werden. Statt uns vor den Beutelschneidern zu schützen wird unser Portemonnaie noch mehr aufgeschnitten.

In anderen "Rettungen" wurden die Ersparnisse aller Deutsche in einem ganzen Jahr versenkt. Und damit war außer unseren Politkern wohl kaum jemand mit einverstanden. Aber das man dagegen Vorgehen hätte können ist in unser "parteiendemokratie" nicht vorgesehen. Wir sind die Größten, Tollsten Schönen am Wahltag und dannach Manövriermasse.

Nola hat das sehr gut in Worte gefasst.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.02.2011 08:22
#42 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Nola
In jedem Konzern, Betrieb oder Institution hätte diese Fluktuation Konsequenzen für den „Boss“. Ich frag mich nur welche hat es für Frau Merkel? Eben, die Frage ist nicht hilfreich, sondern alternativlos und das ist, lieber Zettel, dann wirklich in einem Land wie Deutschland schon absurd.

Die nächsten Bundestagswahlen sind 2013.

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

18.02.2011 08:24
#43 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat

Das Bestreben der letzten Jahre, das Internet zu „kontrollieren“ und die Medien ebenfalls (Einladungen ins Kanzleramt), hat es m. W. vor Merkels Kanzlerschaft so nicht gegeben.



in der Tat. Nun hängt das mit der von den Kommentatoren in den Medien bereits seit Jahren erkannten Prägung der DDR zusammen. Diese zeigt sich, wenn sie unter Stress gesetzt wird. Die allzu schnelle und leichtfertige Preisgabe wirtschaftspolitischer Vernunft gehört da auch zu.

Zitat
Zitat C. Stephan
In ihrer Partei hatte sie mit dem Andenpakt ein Netzwerk gegen sich: Männer, die sie für einen Unfall der Geschichte hielten. Das hätte auch mich rachsüchtig gemacht. Doch Merkel hat einen nach dem anderen abgesägt oder abgeschoben, der letzte war Christian Wulff. Das muss man erst mal können.

Um manch einen wird es nicht schade gewesen sein, aber diesen Unterschied hat Frau Merkel gar nicht gemacht. Auch die „Guten“ sind auf der Strecke geblieben. Das zumindest hat sie gut hingekriegt.



ja das kann sie. Entgegen von den Medien überbetonter gelegentlicher materieller Privilegien war Macht, deren Erwerb und Erhalt das einzige Gut, um den Funktionäre und Karrieristen in der DDR konkurrierten. Deshalb kann sie es besser, als Wessipolitiker. Sie hat 2009 die SPD ruiniert und bereits während der Koalitionsverhandlungen die FDP an die Wand gefahren. Ein Grünenpolitiker hat bereits im Herbst 2009 ganz klar darauf hingewiesen.

Hier kann man mehr über die Methoden und Erfolge der Merkel erfahren: http://www.welt.de/politik/article714945...egner_sind.html

lois jane Offline



Beiträge: 662

18.02.2011 08:35
#44 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von lois jane
Wieder laut Zettel, wollte Adenauer, als eines seiner beiden Hauptziele den Kapitalismus? (War es nicht eher die Soziale Marktwirtschaft und war es nicht Ludwig Erhard? Wollte nicht Adenauer vor allem keine Verstaatlichungen, wie sie das damalige SPD-Programm vorsah? Hat nicht Adenauer die dynamische Rente eingeführt, ein "eiskalt kapitalistisches" Manöver, für das er heute bisweilen kritisiert wird - m.E. zu Unrecht!)

Es stand damals in Europa Spitz auf Knopf. In Frankreich war die PCF die stärkste politische Kraft, in Ialien die PCI die zweitstärkste. In GB regierten Sozialisten.

Adenauer hat gezeigt, daß der Kapitalismus überlegen ist, Ludwig Erhard vor allem hat das gezeigt. Er war ein Ordoiberaler der Freiburger Schule. Dort ungefähr würde ich mich vermutlich veorten, wenn ich eine Ahnung von Ökonomie hätte; was nur leider nicht der Fall ist.




Marktwirtschaft, eine Soziale außerdem - nicht einfach nur Kapitalismus!

Und die Labour-Regierung (so schädlich sie auch langfristig fürs UK war) und die deutsche SPD (noch dazu in einen nur minimal autonomen Land) in eine Linie mit der PCF und der PCI zu stellen, mag für Wahlkämpfe akzeptabel sein, bleiben aber doch Polemik!

Kein Kommentar!

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

18.02.2011 10:11
#45 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat

Bis jetzt haben Sie keine. Sie behaupten immer nur, es seien "alle Argumente wieder und wieder ausgetauscht worden", aber bisher hat noch nie eine Diskussion stattgefunden, in der Sie welche genannt hätten. Tatsächlich läuft es immer wie hier: Sie stellen Behauptungen auf, aber statt daß sachlich drüber gesprochen wird, entsteht so ein Krampf.



was mir auch auffällt ist das regelmässig versucht wird durch bewusstes Ablenken auf andere Themen den Kontrahenten aufs Glatteis zu führen. Die Methode kommt mir gut bekannt vor. Allerdings aus einem anderen politischen Kontext.

Wie dem auch sei, eigentlich wollte ch auf eine aus meiner Sicht spannenden Analyse im Der Spiegel aufmerksam machen. Et voila:

Zitat


In Hamburg fällt der Startschuss ins Superwahljahr - mit Folgen für die Bundespolitik. Die SPD erwartet kräftigen Rückenwind, die CDU steht vor einem Debakel. Bis zu 20 Prozent könnten die Christdemokraten in der Hansestadt verlieren. Für Angela Merkel heißt das: Augen zu und durch.
Es gibt besseres für Stimmung und Motivation als eine historische Klatsche gleich zum Auftakt.

Zudem wird die sich abzeichnende Schlappe nicht nur die schwarz-gelben Misere im Bundesrat weiter manifestieren, sie ist auch ein Rückschlag für den Modernisierungskurs der Merkel-CDU. Kaum ein anderer in der Partei stand dafür wie Hamburgs Ex-Bürgermeister Ole von Beust

Der Spiegel

tja der Modernisierungskurs der Merkel hat der CDU einiges an Wählern und Mitgliedern gekostet. Initiativen und sogar Parteien haben sich gebildet, doch die Verantwortlichen der CDU reagieren nicht. Ich habe mich in den letzten Monaten oftmals gefragt, was bitteschön noch alles geschehen muss, bis die Verantwortlichen der CDU Merkel entfernen und zurück zu einem realistischen Kurs finden, der nicht mehr länger Mitglieder und Wähler vergrätzt.

lois jane Offline



Beiträge: 662

18.02.2011 10:23
#46 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von danielphoffmann
tja der Modernisierungskurs der Merkel hat der CDU einiges an Wählern und Mitgliedern gekostet. Initiativen und sogar Parteien haben sich gebildet, doch die Verantwortlichen der CDU reagieren nicht. Ich habe mich in den letzten Monaten oftmals gefragt, was bitteschön noch alles geschehen muss, bis die Verantwortlichen der CDU Merkel entfernen und zurück zu einem realistischen Kurs finden, der nicht mehr länger Mitglieder und Wähler vergrätzt.



Bundestagswahlniederlage 2013, obwohl unklar ist, ob das dann reicht, wenn dann nur die Boygroup und die von-der-Leyens das Ruder übernehmen?

Wenn Guttenberg jetzt gehen sollte, wer bleibt denn noch: de Maiziere? Kristina Schröder?

Kein Kommentar!

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.02.2011 10:28
#47 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von lois jane
Wenn Guttenberg jetzt gehen sollte, wer bleibt denn noch: de Maiziere? Kristina Schröder?

Die erste Anwärterin ist natürlich von der Leyen.

Mein Favorit ist de Maizière; aber er ist genauso dröge wie die Kanzlerin und im Grunde kein Poliitker. Er würde von der Volksfront ausmanövriert werden; Schröder hat ja 2005 vorgemacht, wie man einen erfolgreichen schmutzigen Wahlkampf führt.

Kristina Schröder hat immer noch meine Wertschätzung, obwohl sie bei der Frauenquote eingeknickt ist. Aber sie ist erst am Anfang ihrer Karriere und könnte Merkel frühestens 2017 beerben.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.02.2011 10:35
#48 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von lois jane

Zitat von Zettel
Adenauer hat gezeigt, daß der Kapitalismus überlegen ist, Ludwig Erhard vor allem hat das gezeigt. Er war ein Ordoiberaler der Freiburger Schule. Dort ungefähr würde ich mich vermutlich veorten, wenn ich eine Ahnung von Ökonomie hätte; was nur leider nicht der Fall ist.



Marktwirtschaft, eine Soziale außerdem - nicht einfach nur Kapitalismus!


Die Soziale Marktwirtschaft, wie Erhard sie konzipiert hat, war Kapitalismus pur. Wenn ich mich recht erinnere, war es RexCramer, der hier einmal im einzelnen dargelegt hat, was Erhard damit meinte.

Zitat
Und die Labour-Regierung (so schädlich sie auch langfristig fürs UK war) und die deutsche SPD (noch dazu in einen nur minimal autonomen Land) in eine Linie mit der PCF und der PCI zu stellen, mag für Wahlkämpfe akzeptabel sein, bleiben aber doch Polemik!

Es sind nun einmal Spielarten des Sozialismus.

Natürlich macht es gesellschaftlich einen riesigen Unterschied, ob die Diktatur des Proletariats praktiziert wird, oder ob man versucht, den Sozialismus in einer freien Gesellschaft aufzubauen.

Ökonomisch ist aber der Unterschied geringer. Die stets von der S.F.I.O. dominierten Regierungen der französischen Vierten Republik haben das Land an den Rand des Kollapses gebracht. Die sozialistischen Regierungen in GB von Attlee bis Wilson und Callaghan haben es.

Herzlich, Zettel

lois jane Offline



Beiträge: 662

18.02.2011 10:47
#49 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von lois jane

Zitat von Zettel
Adenauer hat gezeigt, daß der Kapitalismus überlegen ist, Ludwig Erhard vor allem hat das gezeigt. Er war ein Ordoiberaler der Freiburger Schule. Dort ungefähr würde ich mich vermutlich veorten, wenn ich eine Ahnung von Ökonomie hätte; was nur leider nicht der Fall ist.



Marktwirtschaft, eine Soziale außerdem - nicht einfach nur Kapitalismus!


Die Soziale Marktwirtschaft, wie Erhard sie konzipiert hat, war Kapitalismus pur. Wenn ich mich recht erinnere, war es RexCramer, der hier einmal im einzelnen dargelegt hat, was Erhard damit meinte.




Was ist denn Kapitalismus pur? Das ist ein so weitgehender Begriff, daß er hier nicht taugt. Marktwirtschaft bezeichnet m.E. ein Wirtschaftssystem, Kapitalismus kann weitergehend auch ein Gesellschaftssystem bezeichnen, in dem Wirtschaftskonzerne die Politik dominieren. So etwas wollten Adenauer und Erhard nicht.

Mit Sozialer Marktwirtschaft mag nicht das gemeint gewesen sein, was heute oft darunter verstanden wird. Aber wenn es "pur" war, warum dann der Zusatz?

Zitat

Zitat
Und die Labour-Regierung (so schädlich sie auch langfristig fürs UK war) und die deutsche SPD (noch dazu in einen nur minimal autonomen Land) in eine Linie mit der PCF und der PCI zu stellen, mag für Wahlkämpfe akzeptabel sein, bleiben aber doch Polemik!

Es sind nun einmal Spielarten des Sozialismus.

Natürlich macht es gesellschaftlich einen riesigen Unterschied, ob die Diktatur des Proletariats praktiziert wird, oder ob man versucht, den Sozialismus in einer freien Gesellschaft aufzubauen.

Ökonomisch ist aber der Unterschied geringer. Die stets von der S.F.I.O. dominierten Regierungen der französischen Vierten Republik haben das Land an den Rand des Kollapses gebracht. Die sozialistischen Regierungen in GB von Attlee bis Wilson und Callaghan haben es.




Letzteres habe ich nicht bestritten, aber dennoch geht es eben nicht an mit dem nonchalanten Verweis "Sozialisten sind's halt alle" so zu tun, als ob Marchais und Schumacher eigentlich doch ziemlich genau das gleiche wollten.

Das dient vielleicht der Selbstvergewisserung in einem simplizistischen Schwarz-Weiß-Dualismus aber nicht der Wahrheitsfindung.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.02.2011 10:49
#50 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von lois jane
Was ist denn Kapitalismus pur? Das ist ein so weitgehender Begriff, daß er hier nicht taugt. Marktwirtschaft bezeichnet m.E. ein Wirtschaftssystem, Kapitalismus kann weitergehend auch ein Gesellschaftssystem bezeichnen, in dem Wirtschaftskonzerne die Politik dominieren. So etwas wollten Adenauer und Erhard nicht.

Natürlich nicht. Kapitalismus ist, was Adam Smith analysiert und propagiert hat.

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