Ich habe ein wenig den Überblick verloren, Entschuldigung für evtl. Doppelposting. Gerade bei Achgut gefunden:
Zitat Es ist der absolute Wahnsinn, wie diszipliniert man in Japan mit der aktuellen Lage umgeht. Ich habe noch niemanden gesehen, der z.B. durch überhöhte Preise versucht, Profit aus der Situation zu schlagen Niemand. Die Leute sind diszipliniert, sie stellen sich, wenn nötig, ohne Murren stundenlang an usw. Ich muss das wirklich mal so festhalten: In diesem Punkt ist Japan der Gipfel der Zivilisation.(Fettung von mir.
Zitat von R.A. Die ersten Unionspolitiker (und Trittin-Klon Röttgen an der Spitze) werden ja schon knieweich.
Röttgen konnte sich bei dem Ausstieg aus dem Ausstieg intern nicht gegen Merkel durchsetzen. Öffentlich hat sie sich ja nicht geäußert, aber alle Medien berichteten, dass Röttgen nun etwas verkaufen müsse, wo er nicht hinter stehe. Womit die Medien recht haben. Da ist jetzt die Stunde des Röttgen, hier wieder an Glaubwürdigkeit zu gewinnen und das mit einem Thema, was zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt, denn er kann sich damit gleichzeitig für die wohl anstehenden Wahlen in NRW profilieren. Sogar glaubwürdig in NRW positionieren, da ja jeder weiß, ihm passte der Ausstieg so nicht. Ein Mappus hat diese Chance nicht und Rücksicht auf Merkel wird er sicher nicht nehmen, nachdem diese ihn damals derart düpiert hatte.
Zitat von StefanieÖffentlich hat sie sich ja nicht geäußert, aber alle Medien berichteten, dass Röttgen nun etwas verkaufen müsse, wo er nicht hinter stehe.
Wenn dem so ist (ich halte es für plausibel), dann hätte Röttgen zurücktreten müssen. Wenn man sich in so einer zentralen Frage nicht durchsetzen kann, kann man auch keine Verantwortung für das Ressort übernehmen.
Merkels Versagen war damals (wie üblich), die Entscheidung über den Ausstieg aus dem Ausstieg nicht vernünftig öffentlich begründet zu haben. Jetzt hat man eben nichts, um den Öko-Hysterikern (incl. Röttgen) entgegen treten zu können.
Nachtrag: Gerade sehe ich, daß Sie das unten ja genauso schon geschrieben hatten. Da sind wir uns also völlig einig.
Zitat von DrNickIch glaube nicht, daß Rousseau heute direkt einen nennenswerten Einfluß ausübt.
Richtig. Rousseau hat eine Sichtweise begründet, und diverse spätere Autoren/Gurus/Politiker haben in dieser Richtung weitergemacht und die quasi-religiöse Natur-Überhöhung zum Dogma ausgebaut.
Es ist aber recht normal, daß die "Original-Denker" großen indirekten Einfluß ausüben, obwohl sie selber nur noch selten rezipiert werden. Die wenigsten Linken haben wirklich Marx gelesen, oder Keynes. Und auch bei den Liberalen haben nur wenige Smith oder Hayek im Original gelesen.
Zitat von R.A.Jetzt hat man eben nichts, um den Öko-Hysterikern (incl. Röttgen) entgegen treten zu können.
Das Thema Atomenergie in Deutschland habe ich bereits innerlich abgehakt. Der Ausstieg wird voran getrieben werden und offen ist nur noch, versucht man die EU mit an Bord zu nehmen. Die anderen Ländern werden aber diese Selbstmord-Aktion nicht mitfahren. Abgehakt und ich rege mich deshalb auch nicht mehr auf und widme mich den vergnüglichen Dingen hierbei:
Das ist zu aller erst Röttgen. Zu Ihrem Zitat oben: Es ist nicht nur so, dass man nichts entgegen zu setzen hat - da wäre nur Koch in Betracht gekommen, aber der ist ja weg -. Dumm gelaufen, Merkel ist ihn zwar los, aber damit auch den Unterstützer.
Merkel setzte Röttgen als Waffe ins Umweltministerium, weil er leicht lenkbar war aber darüber hinaus auch ihre Waffe im Atomstreit. Konnte sie mit Röttgen doch den Gegnern i.S. Atompolitik Wind aus den Segeln nehmen. Intern hat sie Röttgen dann abblitzen lassen. Öffentlich hat sie sich rausgehalten und weiter davon profitiert, dass man Röttgen eher als Gegner der Atomkraft wahrnimmt, zumindest steht er für Verkürzung der Laufzeiten.
Jetzt hat sich diese Waffe aber gegen sie gewandt, weil der freche Kerl doch tatsächlich den Mund aufmacht. Die erste Chance hat er direkt genutzt und ist zu Anne Will. Ich gehe nicht davon, dass er jetzt nicht vehement seine Interesse vertreten und seine Position verfestigen wird, insbesondere auch mit Blick auf NRW.
Und hier wird es jetzt richtig spannend. Was wird die Strategin Merkel tun, um ihn ruhig zu stellen. Schafft sie es überhaupt? Schwierig, denn das jetzt ist die Chance von Röttgen und seine Loyalität wird nicht so weit gehen, dass er sie wegen Merkel verstreichen lassen will. Gelingt es ihr nicht, ihn ruhig zu stellen, dann ist es das erste Mal, das Merkel einen Gegner in der eigenen Partei* nicht kaltstellen kann. Das wird jetzt richtig spannend und könnte richtungweisend für die künftige Personalpolitik der CDU sein ;-)
Die Aufklärung kann man wohl komplett zu den Akten legen, wenn eine promovierte Naturwissenschaftlerin und jämmerliche, prinzipienfreie Opportunistin nichts dabei findet, die Hysterie der deutschen Medienlandschaft noch übertreffen zu wollen. Vielleicht geht es ja - wie in der FAZ vermutet - auch nur darum, die EU-Entscheidungen vom Wochenende zu übertönen, bei denen mal eben ein Bundeshaushalt verbürgt wurde?
Zitat Angesichts der nuklearen Katastrophe in Japan (Nach zweiter Explosion in Fukushima Daiichi: Brennstäbe im Atomreaktor 2 komplett ohne Wasser) erwägt die Bundesregierung anscheinend, die Verlängerung der Restlaufzeiten für Kernkraftwerke auszusetzen. Nach Agenturberichten plant Bundeskanzlerin Merkel (CDU) am Nachmittag diese Entscheidung bekanntzugeben. Die Kanzlerin habe diese Entscheidung im kleinen Kreis vorbereitet und mit dem CDU-Präsidium abgestimmt, berichtet „Focus Online“ unter Berufung auf Regierungskreise.
Zitat Die Angst vor der nuklearen Verseuchung steigt auch in Deutschland: Nach den Reaktorunfällen in Japan ist in deutschen Fachmärkten die Nachfrage nach Strahlungs-Messgeräten groß. "Es gibt eine immense Absatzsteigerung. Wir haben in den vergangenen Tagen Hunderte Geräte verkauft", sagte ein Sprecher des bundesweiten Elektronikfachmarktes Conrad am Montag. "Nach Geigerzählern fragt sonst kaum ein Kunde. Das ist fast unglaublich", ergänzte der Sprecher. Ein Messgerät koste immerhin zwischen 300 und 500 Euro. Experten gehen allerdings bisher davon aus, dass Deutschland von radioaktiver Strahlung aus Japan verschont bleibt.
Zitat von C.Die kritische Öffentlichkeit in Deutschland informiert sich mittlerweile bei den Feindsendern Al Jazeera und CNN
Diese kritische Öffentlichkeit ist leider noch sehr klein. Ich höre zwar bei Freunden und Kollegen viel Unmut über die Medien, aber die Hürde ist bisher doch hoch, sich bei ausländischen Quellen zu informieren.
Zitat Das Internet wird zur wichtigsten Nachrichtenquelle: Eine jährliche Studie zeigt, dass US-Bürger Nachrichten häufiger im Netz lesen als in der gedruckten Zeitung. Nur das Lokalfernsehen wird häufiger genutzt - noch. Verlagen und Sendern droht ein Kontrollverlust.
Bemerkenswert finde ich den letzten Satz: Nicht mögliche Auflage- oder Einnahme-Verluste sieht der Spiegel-Autor als größte Gefahr, sondern "Kontrollverlust"!
Hoffen wir mal, daß die Hystiker ihr Gerät nicht mit zum Arzt oder in den Elektroshop nehmen. Sonst werden wir nächstes Jahr ins Mittelalter "zurückgepanikt"
Zitat von DrNickIch glaube nicht, daß Rousseau heute direkt einen nennenswerten Einfluß ausübt.
Naja, in meinemm einfachen Welterklärungsmodell gibt es zwei Aufklärungen. Die Angelsächsische, personifiziert durch John Locke, und die französische, für die kein anderer so streht wie Rousseeau. Man könnte auch sagen, die freiheitliche und die egalitäre Aufklärung.
Bezeichnend finde ich den Abschnitt bei Rousseau (im Gesellschaftsvertrag), in dem er erklärt, dass es so etwas wie die allgemeine universelle Vernunft, also das allgemein gute gebe, was alle anstreben ( volonte generale), dies aber etwas gänzlich sei als der profane Wille aller (volonte de tous). Und dass, damit dieses allgemein Gute zum Vorschein trete es der "Auflösung aller Fraktionen" bedürfe. In diesem Absatz ist das gesamte linke Weltbild zusammengefasst.
Zitat von SZIn einer Demokratie bilden die Medien die vierte Gewalt. Japans Medien tun das nicht. Sie kontrollieren die Machthaber so wenig wie dies die Wähler tun. Zwar decken sie Skandale auf; oft Geldgeschichten, die ihnen ein Staatsanwalt zuspielt. Eine kritische Öffentlichkeit aber, welche Regierung und Industrie hinterfragt, schaffen die Medien in Japan nicht. Am Rande des verkrusteten Systems gibt es durchaus Bemühungen, die aber von vielen Japanern nicht ernst genommen werden. Ein solches Randphänomen waren bisher die engagierten, gut informierten Atomkraftgegner. Doch ihre Demos sind winzig, sie finden kein Gehör.
Danke (auch wenn ich mir dabei gerade speiübel wird), das gibt Aufschluss über das Selbstbild der SZ.
Zitat von HerrFür mich wäre interessant, ob hier eine Bruchstelle zwischen Aufklärung und Theologie auszumachen sein könnte. Die alte optimistische Physikotheologie verschwindet jedenfalls in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Kant destruiert die rationale Theologie, und die französische Aufklärung (Voltaire) schlägt atheistische Töne an.
Sie kennen, lieber Herr, gewiß Barthold Heinrich Brockes. Ich kenne ihn nur deshalb, weil ihm Arno Schmidt einmal einen Funkessay gewidmet hat ("Nichts ist mir zu klein"). Darin zitiert er auch aus diesem seltsamen Gedicht Das Gesicht; einer Art Lehrgedicht wie Lukrez' De natura rerum, nur beschränkt auf das Auge.
Die Wunder der Welt, hier eben des Gesichtssinns, werden dabei als Beweise für die Güte und Weisheit Gottes interpretiert; aus heutiger Sicht nicht immer ohne Komik, zum Beispiel in diesen (von 48!) Versen:
29. Hüben sich die Augenlieder, Durch die Muskeln, selbst nicht auf, Sondern süncken immer wieder, (Ach man achte doch darauf!) Wie erbärmlich würd' es lassen, Wenn man sie mit Händen fassen, Und erst aufwärts schieben müst'! Mercks, verstockter Atheist!
34. Schaut die Weisheit und das Lieben Unsers Schöpfers, der dem Licht Solch Gesetze vorgeschrieben, Daß es sich im Wasser bricht. Daß die Strahlen folglich taugen, In dem Wasser unsrer Augen Sich zu brechen: Da die Spitz' Alles zu verkleinern nütz.
Und dann aber das grandiose Fazit:
48. Unbedachtsames Gemüthe, Sprich, kommt dieß von ungefehr, Oder aus der Macht und Güte Eines weisen Wesens her? Sprich: Verdienen solche Wercke Nicht so viel, daß man sie mercke? Wers Geschöpfe nicht betracht't, Schändet seines Schöpfers Macht.
Mit dieser Art von Physikotheologie könnte es - Sie können das besser beurteilen als ich - von 1755 an in der Tat vorbeigewesen sein.
Kant ist da ja eiskalt; das ist die ernüchterte Zurückweisung von dergleichen Naivität. Hier noch einmal das Zitat aus meinem Artikel:
Zitat Die Betrachtung solcher schrecklichen Zufälle ist lehrreich. Sie demütigt den Menschen dadurch, dass sie ihn sehen lässt, er habe kein Recht, von den Naturgesetzen, die Gott angeordnet hat, lauter bequemliche Folgen zu erwarten. - Der Mensch ist nicht geboren, um auf der irdischen Schaubühne der Eitelkeit ewige Hütten zu erbauen. - Alle diese Verheerungen scheinen uns zu erinnern, dass die Güter der Erde unserem Triebe zur Glückseligkeit keine Genugtuung verschaffen können.
Der Traum ist ausgeträumt.
Oder hätte es sein sollen, richtiger gesagt. Denn Rousseau dreht nun den Spieß herum: Nicht die Natur ist durch Gott für den Menschen eingerichtet; sie steht ihm aber auch nicht gleichgültig gegenüber wie bei Kant. Sondern die Natur ist jetzt das übergreifend Gute. Und der Mensch hat sich gefälligst ihr anzupassen, dieser Natur (mit oder ohne Gott).
"Die Schöpfung" wird gewissermaßen deifiziert. Hatte man einst Ehrfurcht vor dem Schöpfer und bewunderte die Natur bestenfalls als dessen Leistung, so soll man jetzt Ehrfurcht vor der Schöpfung haben.
Was ja im Grunde absurd ist. Wie kann man Ehrfurcht vor dem Geschöpf haben statt vor dem Schöpfer?
Zitat von dirkNaja, in meinemm einfachen Welterklärungsmodell gibt es zwei Aufklärungen. Die Angelsächsische, personifiziert durch John Locke, und die französische, für die kein anderer so streht wie Rousseeau. Man könnte auch sagen, die freiheitliche und die egalitäre Aufklärung.
Rousseau ist ja im Grunde, lieber Dirk, schon die zerfallende Aufklärung, Hegel würde sagen ihre eigene Negierung [Korrektur: richtiger Negation]. Er nutzt den Verstand, um die Vernunft zu denunzieren.
Hume war auch in meinen Augen der neben Kant größte Aufklärer. Er stand auf den Schultern von Locke und nicht zuletzt auch Berkeley, die ebenso die Erben Descartes' waren wie der französische Sensualismus (zB der sehr interessante Condillac) und Materialismus (der nicht minder interessante Lamettrie; Martin Walser hat sich ihm in "Der Augenblick der Liebe" gewidmet).
Sie alle gehen auf Descartes zurück; wobei man in Großbritannien mehr den Erkenntnistheoretiker Descartes und auf dem Kontinent mehr den Ontologen Descartes weiterentwickelt hat.
Die eigentliche große Leistung der französischen Aufklärung war aber die Enzyklopädie; das Werk ja nicht nur von d'Alembert und Diderot, sondern von Dutzenden von Gelehrten. Mit ihr wurde die Aufklärung zur Grundlage der modernen Wissenschaft.
Voltaire war eine Nebenfigur; ein Schriftsteller, Lebemann und Zyniker, der seinen Mäzen Friedrich II schamlos hintergangen hat. Er war für die französische Aufklärung aus meiner Sicht ungefähr so bedeutend wie Theodor W. Adorno für die deutsche Philosophie des 20. Jahrhunderts.
Zitat von dirk Naja, in meinemm einfachen Welterklärungsmodell gibt es zwei Aufklärungen. Die Angelsächsische, personifiziert durch John Locke, und die französische, für die kein anderer so streht wie Rousseeau. Man könnte auch sagen, die freiheitliche und die egalitäre Aufklärung.
Diese Einschätzung von Locke und Rousseau kann ich völlig nachvollziehen, es scheint mir aber gegenüber unseren westlichen Nachbarn nicht ganz fair, Rousseau zu dem Repräsentanten der französischen Aufklärung zu erklären. Voltaire und Diderot wären hier z.B. auch noch zu erwähnen, und bei denen kann ich keinen Egalitarismus erkennen. Umgekehrt ist allerdings die englische Aufklärung (Locke, Hume, A. Smith) wohl durch die Bank freiheitlich orientiert.
Zitat von Zettel "Die Schöpfung" wird gewissermaßen deifiziert. Hatte man einst Ehrfurcht vor dem Schöpfer und bewunderte die Natur bestenfalls als dessen Leistung, so soll man jetzt Ehrfurcht vor der Schöpfung haben.
Was ja im Grunde absurd ist. Wie kann man Ehrfurcht vor dem Geschöpf haben statt vor dem Schöpfer?
Und genau an der Stelle wird es für mich so richtig interessant. War es doch eine große Errungenschaft des Judentums und des Christentums Gott sozusagen aus der Welt herauszunehmen, eine ganz wesentliche Voraussetzung für Aufklärung und Wissenschaft. Und nun wird das Göttliche wieder in die Welt zurückgebracht, und zwar idiotischerweise von Leuten, die sich für Atheisten halten.
Ich denke, wir haben es mit einem Denken zu tun, das ideengeschichtlich erschreckend viel gemein hat mit dem alten heidnischen Denken. Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen diesem unsäglichen Gerede von "Mutter Natur" oder "Gaia" einerseits und andererseits dem Glauben an Waldgeister; daran, dass Flüsse eine Seele hätten; dem Glauben, dass Gewitter durch Odin verursacht werden, etc pp.?
Mehr noch: Auch im Gesabbere über die möglichen Toten durch Strahlung, wenn man den Eindruck gewinnt, dass so mancher geradezu *hofft*, es möge möglichst viele Tote geben, blitzt für mich heidnischer Aberglaube auf: nämlich in der unbewussten Erinnerung an kultische Opferhandlungen. Die Götter wollen schließlich besänftigt sein, und zwar durch Blut...
Dass die Kirchen und die Vertreter einer Partei, die ein großes "C" im Namen führt, nicht an solchen Punkten entschieden widersprechen, entsetzt mich.
Danke für die Ausführungen, lieber Zettel. Ich habe von dem Gebite ja kaum Ahnung; las neben Lockes und Rousseaus Abhandlung nur ein bisschen hier und da. Deswegen schrieb ich ja von meinem kleinen Welterklärungsmodell. Aber es ist vielleicht in der Tat übermütig, Rousseau als Repräsentant der französischen Aufklärung zu sehen (wenngleich ich mich zu erinnern meine, dass Hayek das tut; ich kann es im Augenblick nicht verifizieren)
Zitat von ZettelRousseau ist ja im Grunde, lieber Dirk, schon die zerfallende Aufklärung, Hegel würde sagen ihre eigene Negierung [Korrektur: richtiger Negation]. Er nutzt den Verstand, um die Vernunft zu denunzieren.
Das verstehe ich nicht. Können Sie das erklären? Hebt Rousseau nicht gerade die Vernunft hervor? So stark, dass sie schon einen gottähnlichen Status erhält? Oder verstehen sie unter Vernunft etwas anderes als den volonte generale?
Zitat von ZettelDieses Gedicht erschien in einer Sammlung "Irdisches Vergnügen in Gott" zwischen 1721 und 1748.
Danke für dieses wunderschöne Beispiel!
Zitat von ZettelRousseau dreht nun den Spieß herum: Nicht die Natur ist durch Gott für den Menschen eingerichtet; sie steht ihm aber auch nicht gleichgültig gegenüber wie bei Kant. Sondern die Natur ist jetzt das übergreifend Gute. Und der Mensch hat sich gefälligst ihr anzupassen, dieser Natur (mit oder ohne Gott).
"Die Schöpfung" wird gewissermaßen deifiziert. Hatte man einst Ehrfurcht vor dem Schöpfer und bewunderte die Natur bestenfalls als dessen Leistung, so soll man jetzt Ehrfurcht vor der Schöpfung haben.
Was ja im Grunde absurd ist. Wie kann man Ehrfurcht vor dem Geschöpf haben statt vor dem Schöpfer?
Ist es zu stark, zu vermuten, dass das mit dem Verlust des Schöpfers zu tun hat? Interessant z.B., dass Schleiermacher 1799 von Religion als Gefühl und Anschauung des Universums spricht. Oder hat hier schon Spinoza Pate gestanden: deus sive natura?
Ich sehe hier eine Umformung traditioneller Schöpfungstheologie, die nicht zu ihrem Besten ist.
Zitat Irgendwo in dem Forum schrieb jemand, Spon sei wie Bild. Der Vergleich ist insofern nicht verkehrt, als dass die beiden sich dadurch auszeichnen, dass sie es schaffen, ziemlich regelmäßig die Stimmung der Bevölkerung aufgreifen und damit dann natürlich viele anziehen. Deshalb ist Spon so erfolgreich im Netz.
"Trotz Nuklearkatastrophe: China will Dutzende neue AKW bauen" "Brennstäbe in Katastrophen-Reaktor liegen frei" Das sind in meiner Sicht Schlagzeilen die ich der Bildzeitung durchgehen lassen würde, ein angebliche seriöses Nachrichtenmagazin disqualifiziert sich damit von selbst, da brauch ich den Text(der natürlich auch Quatsch ist, wie hier schon dutzendfach angeführt) gar nicht mehr zu lesen. Ich warte noch auf "Atom-Merkel:Ist ihr Verstand geschmolzen?" Es stimmt allerdings leider, dass SPON Stimmungen einfangen kann, es ist gewisser Maßen der Rattenfänger der Pseudointellektuellen und Weltverbesserer und davon gibt es in diesem Land reichlich.
Zitat Bislang wurde Tokio von dem Atomunfall weitgehend verschont - jetzt könnte sich das ändern: Der Wind dreht auf Nordost. Meteorologen glauben, dass er die Radioaktivität aus dem AKW Fukushima in dieser Nacht in die Millionenstadt trägt. Wie hoch wird die Strahlenbelastung sein?
Was soll bitte nach Tokio wehen wenn so gut wie nichts ausgetreten ist und das bisschen dann noch 250km Zeit hat sich zu verteilen?
Bin mal gespannt wann einer von denen in Wikipedia liest, dass beim Rauchen alpha-Strahler freigesetzt werden...das wird ein Spaß...
Und die nächste agit-prop-Schlagzeile bei Spiegel-online: "Schwarz-gelber Störfall". Der live-ticker über die Ereignisse in Japan hat gegenwärtig folgende Überschrift: "Zehntausende demonstrieren für den Atom-Ausstieg". In Deutschland, natürlich. Und im Anmoderationstext: "Mit Mahnwachen haben bundesweit mehr als 110.000 Menschen für den Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert. Auch vor dem Bundeskanzleramt protestierten mehrere hundert Atomkraftgegner - darunter die gesamte Führung der drei Oppositionsparteien."
Zitat von meyerUnd die nächste agit-prop-Schlagzeile bei Spiegel-online: "Schwarz-gelber Störfall". Der live-ticker über die Ereignisse in Japan hat gegenwärtig folgende Überschrift: "Zehntausende demonstrieren für den Atom-Ausstieg". In Deutschland, natürlich. Und im Anmoderationstext: "Mit Mahnwachen haben bundesweit mehr als 110.000 Menschen für den Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert. Auch vor dem Bundeskanzleramt protestierten mehrere hundert Atomkraftgegner - darunter die gesamte Führung der drei Oppositionsparteien."
Als Satire wäre das hoffnungslos überzeichnet.
Warten Sie doch erst mal ab, bis Sie die dazugehörigen Bilder gesehen haben
Zitat von C.3 Besonders freut es uns, dass mittlerweile auch der Parteinachwuchs sich von der Spaßgesellschaft abgewendet hat und für seine Zukunft .mit selbstgemalten Parolen auf die Straße geht
Oh, bedauerlicherweise ist der Kampfreserve der Partei verlustig gegangen. Ich sehe leider nur das Politbüro.
Nachtrag: Ich Dummerle hätte mal klickern sollen. Ja, da sind sie, unsere grünen Kindersoldaten. Schon die Jüngsten im Einsatz für den (Um-)Weltfrieden. Löblich!
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
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