Zitat von Nilfiskein Nachtrag noch zum Zeitablauf und zur Wellenhöhe des Tsunami von der NASA: [..] Jedenfalls sind die hier gemessenen 7,3m noch immer einiges über dem Design von 6,5m.
Kann man das jetzt so sagen: "80 cm Mauer mehr und wir hätten diese ganzen Folgen nicht"? Wäre ich Kaiser von China und meine Ingenieure kämen und sagen: "Wir haben 6,5m Höhe ausgerechnet" würde ich antworten: "Baut die Mauer 12 Meter hoch." Wie naïve ist das jetzt?
hier ist eine Vorhersagesimulation der NOAA über die Wellenhöhe und -Ausbreitung: http://www.nnvl.noaa.gov/MediaDetail.php...4&MediaTypeID=2 Die Skala reicht da nur bis 2,5m. Dieser Artikel: http://pubs.usgs.gov/circ/c1187/ spricht von Wellenhöhen bis knapp über 3m bei den bisher schwersten Erdbeben um Japan. In einer schematischen Darstellung weiter unten erreicht eine dünne Wellenspitze kaum die 5m. Insofern waren die 6.5m ordentlich über den, was in den letzten 300 Jahren je gekommen ist.
Die Welle war in Soma mit 7,3m auch am 11. 3. außergewöhnlich hoch: http://www.jma.go.jp/en/tsunami/observat...0311212227.html die nächst kleinere Wellenhöhe ist schon nur mehr 4m und das auch nur einen Ort, der nur wenige km von Soma entfernt ist. alle anderen Orten haben 3m und (meistens) weniger, 1-2m.
Danke für die Informationen und Links. Als ich in letzten Tagen Babysitter spielen durfte, hatte ich nicht nur das Vergnügen einen vorzüglichen Rotwein genießen zu dürfen, sondern auch eine Sondersendung im Fernsehen. Ein Mitarbeiter eines Öko-Institutes, dessen Haarstyle klar aus der Vor-Guttenberg Ära stammte, sagte da eigentlich ganz unaufgeregt einige vernünftige Dinge. Was mir da sinngemäß bei der Frage nach dem Restrisiko in Erinnerung blieb:
"Erfahrung lehrt uns eins: auf was immer wir uns einstellen, dann kommt die Natur und legt noch eins drauf." Genau das ist es ja, was Sie mit den Zahlen eindrucksvoll belegen.
Und nach dem Beben ist vor dem Beben, deshalb gebe ich hier einen Link zurück, warum bei einem Beben dort vor Ort demnächst möglicherweise mit noch höheren Tsunamis zu rechnen sein könnte: die örtlichen Tiden haben sich durch das Beben geändert. http://www.jma.go.jp/jma/en/News/2011_spring_tide.html
Ich glaube als Kaiser von China würde ich dann besser bei den 12 Metern bleiben. Die Türme an der chinesischen Mauer haben ja diese Höhe seit 500 Jahren.
Eine sehr wichtige Information zu diesem Thema habe ich gerade im Wissenschaftsteil von FAZ-online gelesen. Japanische Seismologen schlossen aus der Beschreibung der Schäden in historischen Dokumenten dass ein Erdbeben im Jahre 869 eine Magnitude von mindestens 8,5 hatte, und ..
Zitat von FAZ.NET Besonders dramatisch war aber auch der von dem Beben damals ausgelöste Tsunami. Er überspülte weite Küstenregionen in den Präfekturen Miyagi und Fukushima, darunter auch die vom jüngsten Tsunami jetzt besonders schwer betroffene Bucht von Sendai. Geologische Untersuchungen ergaben, dass der Tsunami damals an der Küste mächtige Ablagerung von Sand hinterließ. Unterhalb der Erdoberfläche fanden sich zahlreiche weitere ähnliche Sandschichten, die ebenfalls von Tsunamis stammten. Geologen konnten deren Alter jeweils anhand von Holzkohleresten bestimmen. Etwa alle tausend Jahre, so die Schlussfolgerung, kommt es demnach entlang der Nordostküste Honshus zu schweren Erdbeben mit besonders kräftigen Tsunamis. Das Beben und der Tsunami vom vergangenen Freitag passen genau in das grobe statistische Muster. Dass auch die nun havarierten Reaktoren im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im Einzugsbereich dieser Monsterwellen lagen, war zumindest den Geologen bekannt. Sie entdeckten die verschiedenen Sandschichten nämlich nur wenige Kilometer von den Atommeilern entfernt. Verwüstungen, in Sand gemeißelt
Ich versuche einmal folgende Fakten zu extrahieren:
* Das Beben und der Tsunami vom vergangenen Freitag waren ein Jahrtausendereignis. * Das letzte vergleichbare Beben mit Tsunami hat sich vor etwa tausend Jahren ereignet. * Das Auftreten solcher Mega-Beben *plus* Mega-Tsunamis muss als *ein* Ereignis gesehen werden und nicht als das Zusammentreffen zweier unabhängiger Ereignisse. * Diese Tatsachen waren der Wissenschaft bekannt wurden aber offenbar von den verantwortlichen Planern des KKWs nicht berücksichtigt.
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