Was bringt eine solche Perversion hervor? Schlichte Dummheit, erfolgreiche Agitation? Ich weiß es nicht.
Ich habe das schon geschrieben: Diese deutsche Reaktion, diese Paarung von Dummheit und Fanatismus, finde ich beängstigend. Zum ersten Mal, seit ich mich mit Politik befasse, mache ich mir Sorgen um dieses Land.
Zitat von ZRDiese Rubrik heißt "Kurioses, kurz kommentiert". Vielleicht sollte man in diesem Fall "Kurioses" durch "Perverses" ersetzen.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Ich glaube, lieber Zettel, dass es sich hier um eine Dummheit der SZ gehandelt hat, nicht der Demonstranten. Die Schweigeminute war wohl für alle Opfer in Japan, in erster Linie die von Erdbeben und Tsunami,gedacht:
Ich hatte mich zuerst gefragt, als ich davon gelesen habe, welches Atom-Opfer von Fukushima bisher? Die Leben ja alle noch. Danke für die Information, dass man zumindest eines schon zu beklagen hat.
Im Endeffekt werden viele die 20000 Toten der Naturkatastrophe dem AKW zugeschrieben und ich komme aus dem Stauen nicht mehr heraus.
Zitat von AbrahamIch glaube, lieber Zettel, dass es sich hier um eine Dummheit der SZ gehandelt hat, nicht der Demonstranten. Die Schweigeminute war wohl für alle Opfer in Japan, in erster Linie die von Erdbeben und Tsunami,gedacht:
Schön wär's. Aber es ist nicht so. Aus der von Ihnen verlinkten Meldung von rbb:
Zitat Mit Protesten und Musik gegen Atomkraft: Zehntausende Menschen werden an diesem Samstag zu Anti-Atom-Demonstrationen in vier deutschen Großstädten erwartet. Allein in Berlin erwarten die Organisatoren - ein breites Bündnis von Atomkraft-Gegnern - mehr als 50.000 Demonstranten.
Der Berliner Demonstrationszug beginnt um 12 Uhr mittags am Potsdamer Platz und führt über die Potsdamer Straße zum Landwehrkanal, dann über die Hofjägeralle zum Großen Stern und der Straße des 17. Juni, wo die Bühne steht. Um 14.15 Uhr soll es eine bundesweite Schweigeminute für die Erdbeben-Opfer in Japan geben. Auch Künstler wollen bei der Protestaktion auftreten. In Berlin stehen die Band Wir sind Helden, das Duo Mono&Nikitaman sowie die Kleingeldprinzessin auf der Bühne.
Vor dem Hintergrund der Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan haben Umweltverbände auch in Köln, München und Hamburg Protestzüge und Kundgebungen angemeldet. Das gemeinsame Motto lautet: "Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten".
Herr Zettel, jetzt wird's für mich aber auch beängstigend. Ich hatte schon den Eindruck, dass Sie mit zweierlei Maß messen, was die Medienschelte und die Einhaltung des eigenen Anspruchs an objektive Berichterstattung angeht. Ich sollte doch wenigstens einigermaßen einhalten, was ich von andern fordere und für mich selbst explizit in Anspruch nehme.
Vielfach haben Sie hier Presseberichte für überzogene Darstellungen ohne ausreichende Belege gegeißelt. Ein besonderer Genuß scheint Ihnen stets das Zerpflücken angeblicher (seriöser) Quellen zu bereiten.
Und nun dieser besonders deutliche Reinfall: Eine Meldung aus der doch sonst so verdammten Presse als Beleg für eine heischerische Schlagzeile missbraucht.
Zitieren Sie jetzt allen Ernstes nach dem freundlichen Hinweis von Abraham auf Ihren Quellenfehler auch noch die rbb-Quelle "…soll es eine bundesweite Schweigeminute für die Erdbeben-Opfer in Japan geben" als Beleg für Ihre Headline „Schweigeminute für ein Todesopfer. Kein Schweigen für 20.000 Todesopfer. Der deutsche Atomwahn wird grotesk“?!
Hätte Sie mal lieber zunächst eine „seriöse“ Quelle befragt, wie Sie stets von anderen fordern: In dem Fall ist sogar die Primärquelle kaum einfacher zu finden „Um 14.15 Uhr legen aller Kundgebungen gleichzeitig eine Schweigeminute ein und gedenken der Opfer in Japan.“ (http://www.ausgestrahlt.de/presse/artike...b0cae00342.html)
Ich hoffe, Sie halten jetzt kurz mal inne mit Ihrer Arbeit hier – die ich in Vielem nach wie vor für bewundernswert halte – und überprüfen Ihren Blog noch mal in Puncto Einhaltung eigener Ansprüche.
Gegen Atomkraft - das ist keine Sachfrage, sondern ein quasi-religiöses Ersatzbekenntnis.
Die Aufmärsche der AKW-Gegner sind eine quasi-religiöse Veranstaltung. Eine Art heilige Messe.
Fakten interessieren nicht. Z.B. daß bei einem Kugelhaufenreaktor eine Kernschmelze garnicht möglich ist. Somit auch kein GAU-Risiko mehr besteht. Ebenfalls ist Endlagerproblematik bei Wiederaufbereitung des Brennmaterials grade mal ca. auf 300 Jahre begrenzt.
Es gibt so gesehen schlicht keine Argumente mehr gegen, sondern nur noch für Kernkraft.
Aber Fakten interessieren Gläubige nicht. Denn sonst müssten sie ihr Weltbild aufgeben, und da hängt viel mehr dran als nur die angeblichen Gefahren durch KKW´s.
- Egoaufwertung durch eingebildeten Elitestatus als besonders aufgeklärter, informierter Zeitgenosse - Abwertungsbedürfnis gegenüber allen die anders denken und - mehr wissen als man selbst, sprich KKW-Befürwortern - Bedürfnis in primitiven Gut-Böse-Kategorieren zu denken: Böse Atomlobbyisten, gute Umweltschützer (man selbst)
und ganz besonders wichtig:
- Anti-AKW ist ein weltanschauliches Leitthema und somit Kennzeichen einer spezifischen Gruppenzugehörigkeit. Es dient sowohl als selbsterhöhendes Identifikationsmerkmal und als Gruppenidentifikationsmerkmal - dies beinhaltet eine Vielzahl von Ritualhandlungen sowohl im privaten Alltag wie auch Kollektivrituale wie Demotreffen, die aufgrund der Fremdbestätigung wiederum das Selbstwertgefühl erhöhen - man glaubt man rettet die Welt vor dem Übel. KKW´s fungieren hier als eine Art Satanersatz
All diese das Selbstwertgefühl erhöhenden Gefühle plus dem erschaffenen Bestätigungskollektiv der AKW-Gegner müsste ein Anti-AKWler aufgeben, wenn er es wagen sollte seinen Verstand zu benutzen und einen rationalen Gedanken zu fassen.
Für rationale Argumentation können diese Leute garnicht offen sein, weil sie emotional viel zu abhängig in einem normativen Geflecht einer Bewegung verfangen sind, welches Abweichler sofort diffamiert und ausgrenzt. Man verlöre umgehend seinen "Freundeskreis", wenn man in Anti-AKW-Kreisen plötzlich mit der phsyikalischen Unmöglichkeit der Kernschmelze beim Kugelhaufenreaktor argumentiert. Hinzu käme der Verlust persönliche Selbstaufwertungsbedürfnisse nicht mehr einfach mit einem Anti-AKW-Bekenntnis zu befriedigen analog vermeintlichen Bestätigung durch das Anti-AKW-Kollektiv.
Falls die AKW-Gegner ihr Ziel erreichen die AKW´s in der BRD abzuschalten - bitte. Kauft man den KKW-Strom eben von ausländischen Betreibern.
Aber sie werden nie aufhören immer neue irrationale Ersatzteufel zu erschaffen, bzw. sie lauten bereits: Gentechnik, Treibhaushölle, Auto- und Flugverkehr, bisherige Hausbauweise, Neoliberalismus, usw.
Denn solange diese Personengruppe derart missionarisch-elitär aktiv ist, so lange sie diese Form emotionaler Bedürftigkeit nicht auf konstruktive anstatt rein destruktiver Weise auslebt, wird sie fortfahren bis die BRD weitgehend deindustrialiesiert ist.
Weil sie sich selbst für unfehlbar hält, und aufgrund der moralischen Höchstwertigkeit ihrer Ziele auch für ultimativ und einzig herrschaftsberechtig, und zwar ohne Widerspruch, trägt die Anti-AKW-Bewegung die Struktur einer gesinnungstotalitären Gesellschaftsform in sich, und ist derzeit dabei diese normativ vollständig umzusetzen.
Daß praktisch alle Medien hinter der Anti-AKW-Bewegung stehen, bzw. ein Teil dieser sind, (wie auch Anti-Gentechnik, CO2-treibhausideologisch, anti-marktwirtschaftlich, sowie auf der anderen Seite durchweg erneuerbare Energien-gläubig, staatsgläubig, ect. passt nicht zu einer funktionierenden Demokratie, die auf Meinungsvielfalt angewiesen ist.
Die BRD ist heute ein gesinnungstotalitärer Staat. Gleichgeschaltet in allen medialen und politisch gestaltungswirksamen Instanzen.
Und das fatale dabei: Die Bevölkerung ist derart indoktriniert, daß sie das genau so haben will.
Rationale Freidenker wie unser Zettel und eine Hand voll anderer Blogger sind eine bedeutungslose Minderheit ohne auch nur die geringste Einfluß- und Gestaltungsmöglichkeit.
Zitat Hätte Sie mal lieber zunächst eine „seriöse“ Quelle befragt, wie Sie stets von anderen fordern: In dem Fall ist sogar die Primärquelle kaum einfacher zu finden „Um 14.15 Uhr legen aller Kundgebungen gleichzeitig eine Schweigeminute ein und gedenken der Opfer in Japan.“ (http://www.ausgestrahlt.de/presse/artike...b0cae00342.html)
Wenn ich den von Ihnen angegebenen Link aufrufe, dann finde ich dieses "aller (!!) Kundgebungen ... gedenken der Opfer in Japan" unter der Überschrift "Anti-Atom-Demos 26. März: Fukushima mahnt".
"Fukushima" meint hier wohl das Atomkraftwerk, und wenn unter dieser Überschrift von "Opfern" die Rede ist, soll damit wohl suggeriert werden, dass es um "Fukushima"-Opfer geht. Von Erdbeben keine Silbe.
Zitat von 123Die BRD ist heute ein gesinnungstotalitärer Staat. Gleichgeschaltet in allen medialen und politisch gestaltungswirksamen Instanzen.
Gleichgeschaltet? Ich weiß, die politisch unkorrekten wissen nicht mehr was "Gleichschaltung" bedeutet aber muss man denn immer gleich mit Nazis kommen? So viel Allgemeinwissen sollten doch ein Kugelhaufenreaktorkenner dann doch haben. Oder ist das nur Ausdruck der quasi-religiösen Verteufelung der Gutmenschen ... ich denke JA!
Long story short: Hier sieht man sehr schön was passiert wenn aus neugierigem Interesse (was ist in Japan passiert) ehrlicher Fanatismus (Die Gutmenschen wollen uns unsere Atomkraft wegnehmen) wird. Lustig!
Zitat Gleichgeschaltet? Ich weiß, die politisch unkorrekten wissen nicht mehr was "Gleichschaltung" bedeutet aber muss man denn immer gleich mit Nazis kommen?
"Aufgrund eines semantischen Positivismus wird Gleichschaltung nicht als feststehender Begriff für die Vorgänge zwischen 1933 und 1934 gesehen, sondern als Synonym für „Gleichmacherei“, „Vereinheitlichung“ usw."
Zitat von BUND14:15 Uhr: Schweigeminute für die Opfer der Erdbebenkatastrophe, des Tsunamis und der Bedrohung durch die Reaktorkatastrophe.
Opfer müsse übrigins auch nicht zwingend tot sein. Die Menschen die aus dem 20km Radius evakuiert wurden sind bereits Opfer "der Bedrohung durch die Reaktorkatastrophe".
Achja, Sie wollten ja auch noch Hinweise auf Fehler auf Ihrer Seite und nachdem Sie mit anderen sehr detailgenau ins Gericht gehen: In Ihrem letzten Kurzbericht zu Fukushima schreiben Sie am Ende Störfall. Fukushima ist ganz offiziell nach NISA kein Störfall sondern ein ernster Unfall (INES 5) ;) http://zettelsraum.blogspot.com/2011/03/...daiichi-13.html
ich stimme Ihrer Analyse vollständig zu, nur nicht diesem Punkt: "Rationale Freidenker wie unser Zettel und eine Hand voll anderer Blogger sind eine bedeutungslose Minderheit ohne auch nur die geringste Einfluß- und Gestaltungsmöglichkeit. "
Wenn das so wäre, dann könnte ich mich gleich aufhängen. Aber es ist ja nicht so. Die Grünen waren vor 30 Jahren ein Grüpplein weit außen. Sie sind heute dominierend. Warum soll das nicht auch uns Liberalkonservativen gelingen?
Zitat ...und nach zehn kurzen Reden, in denen die unbestreitbare apokalyptische Gefährlichkeit der unbeherrschbaren Mördertechnologie Atomkraft insbesondere am Beispiel Tschernobyl aufgezeigt wurde, trat der Leiter der Veranstaltung ans Mikrofon und bat die Anwesenden um eine Schweigeminute für
a) die zwanzigtausend Opfer des Erdbebens und der Flutwelle sowie b) für den Arbeiter, der im Atomkraftwerk durch einen Aufzugsunfall getötet wurde.
So ungefähr habe ich mir das wohl vorzustellen?
Gruß, fedchan
p.s.: Es besteht ein unbeherrschbares Restrisiko, dass in diesen Post satirische Elemente eingedrungen sind.
Ich habe heute um 15:34 - allerdings als Kommentar zu Daiichi folgende Anmerkung in "Zettels kleines Zimmer" gestellt: Süddeutsche Zeitung Online, 26. März 2011: Unter der Überschrift "Bundesweite Proteste - Anti-Atomkraft stand doch wirklich "Um 14.15 Uhr gab es eine bundesweite Schweigeminute für die Opfer der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima." - So wird A mit B vermischt und schwupps haben wir dem Atomunfall alle Toten aus Erdbeben und Flutkatastrophe zugeordnet! Eine größeren Unsinn kann man wohl kaum verbreiten - aber dies passt natürlich in die Objektivität sogenannter liberaler Presseorgane - Hauptsache man kann Stimmung machen! Ich habe mich auch ca. um diese Zeit beim Chefredakteur der SZ beschwert und erhielt später folgende E-Mail-Antwort: Sehr geehrter Herr xxxx, vielen Dank für Ihre Mail. Wenn Sie unter Opfern Tote verstehen, haben Sie Recht, zumindest soweit wir wissen. Aber Opfer sind immer auch Verletzte und Verwundete - insofern ist die Formulierung vielleicht zunächst irritierend, zuletzt allerdings korrekt.
Mit freundlichen Grüßen, bleiben Sie uns kritisch gewogen,
Stefan Plöchinger
Also was nun: wollte sich die SZ wegen ihres Fauxpas nur herausreden oder haben die Demonstranten wirklich nur die Kraftwerksbetroffenen gemeint - alle Toten waren ihnen also egal!!!!
Zitat von demosthenesAber Opfer sind immer auch Verletzte und Verwundete - insofern ist die Formulierung vielleicht zunächst irritierend, zuletzt allerdings korrekt.
Ja lieber Zettel, was soll man da machen. Meine Antwort an die Chefredakteur war: Sehr geehrter Herr Plöchinger, Ihre Antwort grenzt für mich an Rabulistik. Haben also - nur so kann ich die Verlautbarung der SZ und Ihre Antwort darauf interpretieren - die Demonstranten der Geschädigten durch den Kraftwerksunfall gedacht und die Toten durch Tsunami und Erdbeben waren ihnen egal? Sauber! Das wäre ja Instrumentalisierung hoch drei! Sie gestatten doch, dass ich diese eigenartige Interpretation veröffentliche!
Zitat von PatrickFRUnd nun dieser besonders deutliche Reinfall: Eine Meldung aus der doch sonst so verdammten Presse als Beleg für eine heischerische Schlagzeile missbraucht.
So reisserisch finde ich die Schlagzeile nicht, da auf den Veranstaltungen die Opfer der Naturkatastrophe in Verbindung mit den Opfern der Atomkatastrophe gebracht werden. Offensichtlich hatte ja nicht nur die Süddeutsche Zeitung, sondern auch andere Redaktionen das hehre Anliegen missverstanden und auch Sektionen der Grünen und anderer Parteien.
Zitat von tzBei der Kundgebung tritt Kabarettist Urban Priol als Redner auf, genauso wie Vertreter von Kirchen, Gewerkschaften, Naturschutzverbänden und den Parteien SPD, Grüne, Linke und Freie Wähler. Um 14.15 Uhr soll es eine bundesweite Schweigeminute für die Opfer der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima geben, kündigten die Veranstalter am Donnerstag in München an
und
Zitat Höxter (kai) - Fukushima ist überall, befürchteten die Veranstalter der bundesweiten Mahnwachen für die Katastrophenopfer in Japan und für den Atomausstieg am 21. März. Auch in Höxter trafen sich etwa 150 Menschen auf dem Marktplatz, um der Opfer der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima zu gedenken und ein gemeinsames Zeichen gegen den Atomausstieg zu setzen.
Zitat Ludger Roters, Fraktionssprecher der Grünen in Höxter, initiierte eine Schweigeminute, um die Solidarität der Höxteraner Bürgerinnen und Bürger mit den von der Atomkatastrophe in Japan betroffenen Menschen zum Ausdruck zu bringen. Atomenergie sei eine unkontrollierbare Risikotechnologie und keine Option für die Zukunft - darin waren sich die Mahnwachen-Teilnehmer einig. Naturkatastrophen, menschliches Versagen und terroristische Angriffe seien auch in Deutschland jederzeit möglich, so Roters.
Auch wenn ich davon ausgehe, dass es sich bei der Berichterstattung (nicht nur in einem Einzelfall) um einen Irrtum handelt, werden nachweislich die Toten einer Naturkatastrophe für die Zwecke der Veranstalter instrumentalisiert. Soweit ich ersehen kann, war auf keinem Transparent eine Solidarität mit den Erdbeben-und Tsunamiopfern zu erkennen, auch von Spendenaufrufen wie nach der Katastrophe von Haiti durch die Grüne Bundespartei habe ich bisher vergebens Ausschau gehalten. Campact ruft zwar zu Spenden auf, allerdings für ganzseitige Anzeigen in der Süddeutschen Zeitung, der FR und der taz.
Zitat von CampactAm Samstag veröffentlichten wir den Appell mit großformatigen Anzeigen in der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Rundschau und der taz. Weitere Anzeigen werden folgen. Wir wollen unser Entsetzen und unsere Wut ausdrücken - und Bundeskanzlerin Merkel damit unter Druck setzen, verbindliche Konsequenzen aus der Reaktorkatastrophe zu ziehen. Ermöglichen Sie die Schaltung der Anzeigen mit Ihrer Spende!
Ein Aufruf der Grünen Ravensburg vom 21.3.2011:
Zitat von Grüne RavensburgMahnwache für die Opfer der Atomkatastrophe in Japan
Mit Entsetzen und Trauer verfolgen wir weiterhin die Katastrophe in Japan.
Unsere Gedanken, Hoffnungen und Gebete, unsere Anteilnahme und unsere Trauer gelten jetzt den Menschen in Japan. Deshalb unterstützen wir die bundesweiten Mahnwachen, zu denen die Anti-Atom-Initiative ".ausgestrahlt" aufruft.
Am kommenden Montag, den 21.3., treffen wir uns daher erneut von 18 Uhr bis 18:30 Uhr zu einer Mahnwache vor dem Lederhaus auf dem Marienplatz.
Natürlich stehen Erdbeben und Tsunami im Zusammenhang mit dem der Katastrophe von Fukushima. Sie sind der Auslöser dafür. Allerdings ist das Reaktorunglück nur eine von vielen anderen Folgen des Erdbebens.
Wenn Ihnen die kleine Zusammenstellung nicht ausreicht, Ihre Anwürfe gegenüber Zettel zu überdenken, ich kann mit etlichen weiteren Beispielen dienen.
Zitat von vielleichteinlinkerGleichgeschaltet? Ich weiß, die politisch unkorrekten wissen nicht mehr was "Gleichschaltung" bedeutet
Doch, das wissen wir. Gleichgeschaltet bedeutet: Gleichgeschaltet.
Zitat von vielleichteinlinker... aber muss man denn immer gleich mit Nazis kommen?
Sie kommen mit den Nazis. Die Vorredner nicht.
Zitat von vielleichteinlinkerSo viel Allgemeinwissen sollten doch ein Kugelhaufenreaktorkenner dann doch haben.
Haben wir durchaus. Wobei ich nicht weiß, welche Rolle hier der Kugelhaufenreaktor spielt. Der besagte ist/war ein Siederasserreaktor.
Zitat von vielleichteinlinkerOder ist das nur Ausdruck der quasi-religiösen Verteufelung der Gutmenschen ... ich denke JA!
Ziemliche Frechheit, was Sie hier machen. Alle Sachargumente ignorieren und stattdessen die Abweichler einzig auf Basis der von Ihnen eingeführten Unterstellungen ridikülisieren.
Zitat von vielleichteinlinkerLong story short: Hier sieht man sehr schön was passiert wenn aus neugierigem Interesse (was ist in Japan passiert) ehrlicher Fanatismus (Die Gutmenschen wollen uns unsere Atomkraft wegnehmen) wird. Lustig!
Man sieht förmlich Ihr verkrampftes Gesicht bei "lustig".
Sollten Sie außer haltlosen Unterstellungen auch was auf der Sachebene zu sagen haben --> jederzeit gern. Nur fürchte ich, außer ideologischem Gebräu werden wir von Ihnen nichts zu lesen kriegen. Wie es aussieht, gehören Sie zu denen die keine Kraftwerke brauchen, weil bei Ihnen der Strom aus der Steckdose kommt. Aber vielleicht irre ich mich. Wir werden sehen.
Zitat von Gansguoter"Aufgrund eines semantischen Positivismus wird Gleichschaltung nicht als feststehender Begriff für die Vorgänge zwischen 1933 und 1934 gesehen, sondern als Synonym für „Gleichmacherei“, „Vereinheitlichung“ usw."
Ich zweifele die Sinnhaftigkeit der Wikipedia hier an. Semantischer Positivismus hin oder her - Gleichschaltung ist als Konzept aus der Nazi-Zeit bekannt und schleift diese Bedeutung bis heute mit. Es bleibt eine Feststellung der "Ähnlichkeiten" zwischen Nazis und denen, die heute gleichschalten. Der Einwurf, es bedeute "Gleichmacherei" ist seltsam. Es bedeutet das vielleicht manchmal oder auch.
Wenn man das Wort allerdings im selben Bezug verwendet wie eben die Nazis, im Bezug auf Regierungen oder die Presse, dann bleibt es für mich eindeutig: Da vergleicht jemand mit den Nazis. Was nicht weiter schlimm ist aber eben halt so ist.
mir scheint, in diesem Streit haben beide Seiten Recht.
Ich habe heute mehrmals im Deutschlandfunk in den Nachrichten die Meldung gehört, es solle eine Schweigeminute für die Erdbeben- und Tsunamiopfer geben.
Das war also wohl zunächst die eigentliche Absicht.
Daß die "üblichen Verdächtigen" diese Schweigeminute uminterpretiert haben, wahrscheinlich auch von Anfang an uminterpretieren wollten, paßt leider nur zu gut in das Bild, das wir von denen haben.
Jetzt ist einfach die Frage, worauf man die Betonung legt. Auf die ursprünglich zumindest offiziell geäußerte ehrbare Absicht, oder auf die einseitige unangemessene Vereinnahmung durch die "Guten".
Zitat von 123Die BRD ist heute ein gesinnungstotalitärer Staat. Gleichgeschaltet in allen medialen und politisch gestaltungswirksamen Instanzen.
Und das fatale dabei: Die Bevölkerung ist derart indoktriniert, daß sie das genau so haben will.
Lieber 123,
lassen Sie sich doch nicht vom poltisch-medialen Komplex und deren Hardliner kirre machen. Wenn jetzt 200.000 gegen Atomkraftwerke demonstrieren ist das zwar beeindruckend, aber noch nicht einmal 0,5 % der Wahlberechtigten. Wenn ich mir dann genauer anschaue, wer alles zu diesen Demonstrationen mobilisiert hat, bin ich eher verwundert, dass so wenige zusammengekommen sind.Selbst das ritzerote Berlin hat gerade mal nach Veranstalterangaben 120.000 Demonstranten zusammengekarrt.
Seit 2005 gibt es für rot-grün keine Mehrheit, bei den Bundestagswahlen 2009 wurde sogar rot-rot-grün eine Absage erteilt, obwohl CDU/CSU als auch FDP mit der Laufzeitverlängerung im Programm zur Wahl angetreten sind. Die Grünen haben dieses Vorhaben zu einem Schwerpunkt in ihrem Wahlkampf 2009 gemacht und haben trotzdem die geringste Anzahl der Sitze im Bundestag. Die Diskussionen um Sarrazin haben gezeigt, dass sich die Bevölkerung nicht am Nasenring durch die Manege ziehen lässt, sondern sehr wohl in der Lage ist sich selbständig ein Urteil zu bilden.
Von einer Indoktrination der Bevölkerung kann keinesfalls die Rede sein, höchstens von einer Irritation in einer nicht unwichtigen Frage. Es ist verständlich, auch im Hinblick der anstehenden Landtagswahlen, dass die Oppositionsparteien aus dieser Irritation einen größtmöglichen Profit schlagen wollen. Daraus kann man ihnen keine Vorwurf machen, am allerwenigsten den Grünen, die ihre Existenz dem Kampf gegen die Kernenergie verdanken. Ein sofortiger Atomausstieg und eine Lösung der Frage der Endlagerung in ihrer siebenjährigen Regierungszeit hätte die Grünen marginalisiert. Verblieben wäre die Klientelpartei des linken höheren Beamtentums und einer Intellektuellenszene, die sich unter anderem führend in den Qualitätsmedien und in etlichen Organisationen wiederfindet.
Die Angst vor dem Atom ist das einzige Thema bei dem es eine große Schnittmenge mit der Bevölkerung gibt, die diese Angst seit 40 jahre eingeimpft bekommen hat. Jetzt gibt es ein durch eine unglaubliche Naturkatastophe hervorgerufen ein konkretes Ereignis, dass diese Angst als berechtigt bestätigen könnte. Die Instrumentalisierung dieser Ängste, die jetzt als nicht mehr völlig irrational erscheinen, zählt zum normalen politischen Kampf, die gute Presse dazu gibt es gratis. Es muss lediglich darauf verzichtet werden die klammheimliche Freude an einer Katastrophe und ihre Folgen gar zu offen zur Schau zu tragen. .
An der Dramaturgie mangelt es noch, vieleicht hätte Claudia Roth ihr Studium nicht vorzeitig abbrechen sollen, um ein paar Tipps zu geben. Betroffenheit sieht anders aus.
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