die einzige möglichkeit(meiner meinung nach)qualifizierte statements zu erstellen ist die -meta analyse-.da sind wir uns anscheinend recht einig.(was die große datenmenge anbelangt).ansonsten gilt weiterhin:wer für eine studie bezahlt bekommt auch das gewünschte ergebnis.(gilt nicht für gewisse mathematisch/statistische/naturwissenschaftliche erhebungen) gruß patzer
Zitat von patzerdie einzige möglichkeit(meiner meinung nach)qualifizierte statements zu erstellen ist die -meta analyse-.da sind wir uns anscheinend recht einig.(was die große datenmenge anbelangt).ansonsten gilt weiterhin:wer für eine studie bezahlt bekommt auch das gewünschte ergebnis.(gilt nicht für gewisse mathematisch/statistische/naturwissenschaftliche erhebungen) gruß patzer
Zitat von patzeransonsten gilt weiterhin:wer für eine studie bezahlt bekommt auch das gewünschte ergebnis.(gilt nicht für gewisse mathematisch/statistische/naturwissenschaftliche erhebungen)
Hm,ich kann das nicht sehen.
Ich verfolge zum Beispiel ziemlich genau die amerikanischen Umfragedaten. Das Auf und Ab der Popuarität von Obama findet sich in ähnlicher Weise bei allen seriösen Instituten - egal, wer der Auftraggeber ist. Ähnlich findet man bei allen deutschen Instituten den Aufstieg der Grünen und den Abstieg der FDP; synchron ermittelt. Es gibt Unterschiede im Bereich weniger Prozentpunkte, die teils am Stichprobenfehler liegen, teils an den jeweiligen Gewichtunngen, für die jedes Institut seine Rezepte hat.
Wo sehen sie da ein "gewünschtes Ergebnis"? Allensbach steht traditionell der Union nahe, Emnid der SPD, Forsa arbeitet für den "Stern". Sie messen alle dieselben Trends.
Fairerweise muss man zugeben, dass es in Deutschland mittlerweile eine deutliche Mehrheit gegen Atomenergie gibt.
Auch in meinem (bürgerlichen) Bekanntenkreis gibt es kaum noch jemanden, der das anders sieht. In der veröffentlichten Meinung natürlich erst recht nicht. Diese Messe ist gelesen. Und ich sehe tatsächlich nicht, wie die Bundesregierung bei diesem Thema eine Politik gegen die deutliche Bevölkerungsmehrheit durchsetzen könnte. Ich sehe auch nicht, wie man hier mit geduldiger Überzeugungsarbeit von Seiten der Regierung noch etwas erreichen könnte. Das Thema ist hochemotionalisiert, mit Fakten dringt man da nicht durch.
Man kann der Regierung daher nicht vorwerfen, wenn sie in dieser Lage nicht mehr pro Atomkraft kämpft.
Allerdings sollte dennoch zumindest das "wie" verantwortungsbewusst angegangen werden.
Und da ist es nun leider so, dass selbst die Grünen und die SPD umsichtiger sind als die Bundesregierung.
Rot-Grün hatte einen vergleichsweise langsamen Wechsel geplant. Vom Beschluss ca. 1999 bis zum seinerzeit geplanten Atom-Ende ca. 2025 hätte man fast eine Generation Zeit gehabt, auf neue Energieträger umzusteigen.
Die Bundesregierung will nun den Zeitraum auf 10 Jahre zusammenkürzen. Und das ist wirklich sehr knapp: Eine Operation am offenen Herzen des Industriestandorts Deutschland unter massivem Zeitdruck.
Es müssen nun gewaltige Investitionen in neue Infrastruktur getätigt werden. Und zwar in Infrastruktur, die ihrerseits bei vielen Bürgern auch nicht beliebt ist und die eine Flut an Bürgerprotesten erwarten lassen.
Es ist wirklich tragisch, dass nun schon Figuren wie Hannelore Kraft (die jüngst vor einem überstürzten Atomausstieg gewarnt hat) als Stimme der Vernunft fungieren, während ein Horst Seehofer am Termin 2022 auf keine Fall rütteln will.
Man muss sich das mal vorstellen: Hannelore Kraft (in einer rot-grünen Minderheitsregierung in NRW, das von einer Kohle-Renaissance ggf. sogar profitieren würde) hat die Fogen für den Industrie-Standort klarer vor Augen als Horst Seehofer (in einer schwarz-gelben Regierung in Bayern, das wie kein anderes Bundesland vom Atomausstieg betroffen sein wird*). Es ist wirklich unfassbar!
Fast unnötig zu erwähnen, dass dieser ekelhafte Populist Seehofer noch vor kurzem die exakt gegenteilige Position vertreten hatte und auch innerhalb der Union zu den besonders deutlichen Atom-Freunden zählte.
* Alle Prognosen erwarten ja gerade für Süddeutschland einen Strom-Mangel. Erstens stehen hier viele Atomkraftwerke, zweitens funktioniert die einzig halbwegs wirtschaftliche Ökostrom-Alternative Wind hier nicht gut. Drittens fehlen die Überlandleitungen, die Strom von der Nordsee nach Bayern bringen könnten. Und viertens ist Bayern deutlich stärker mit hochsensiblen High-Tech-Betrieben bestückt, für die häufigere Stromausfall ein ganz gravierender Standortnachteil wären.
Zitat von FlorianMan kann der Regierung daher nicht vorwerfen, wenn sie in dieser Lage nicht mehr pro Atomkraft kämpft.
Nunja, das kommt wohl darauf an, welche Rolle man den Parteien und den durch sie gestellten bzw. gebildeten Regierungen beimißt.
Wenn man davon ausgeht, daß Parteiprogramme, Wahlkampf und seine Versprechungen, Regierungserklärungen, Koalitionsverträge und dergleichen mehr, einzig dem Zweck der Machtergreifung und -erhaltung dienen - ansonsten aber bedeutungslos sind - dann freilich kann man der Regierung ihren Opportunismus schlechterdings zum Vorwurf machen. Ganz im Gegenteil.
Aber zurück zum Zitat des Tages: Was dann?
Ich denke, es wird mit der Stromversorgung ähnlich ablaufen, wie mit der Versorgung der deutschen Bevölkerung und Industrie mit Hühnereiern. Der gemeine Konsument wird nur allerfeinsten Ökostrom (natürlich zu wesentlich höheren Preisen) in allen erdenklichen Mischverhältnissen bei seinem Versorgungsunternehmen buchen können - garantiert atom- und kinderarbeitsfrei. Industrie und sonstige Großabnehmer werden, so halbwegs grenznah aufgestellt, ihren Bedarf mit ausländischen Atom-, Kohle- und Gasstrom decken. Und sollte es tatsächlich einmal zu einem unglücklichen Engpass, vielleicht sogar mit großflächigen Stromausfällen ganzer Regionen, kommen, so sind die Schuldigen auch schnell ausgemacht: Die geldgierigen Großkapitalisten der Energieunternehmen, die lieber ihre Gewinne maximieren, als in die Infrastruktur für die sichere und bedarfsgerechte Speicherung und Verteilung der so lebensnotwendigen elektrischen Energie zu investieren...
╔══════════════════════════════════════════════════════════════════════╗ ║ Die zunehmende Armut, welche allenthalben beklagt wird, scheint mir zuvörderst geistiger Natur.║ ╚══════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Zitat von ZettelMan muß sich aber im Klaren darüber sein, daß nahezu jede Forumulierung in dieser Gefahr ist. Die Formulierung, die Sie vorschlagen - "Wollt Ihr den totalen Atomausstieg? Wollt Ihr ihn auch dann, wenn er euch härteste Opfer abverlangen wird?" - wäre natürlich auch tendenziös; mehr als die der FG Wahlen.
Man kann sich aber immerhin um eine möglichst neutrale Formulierung bemühen. Ich habe gerade mal ein wenig gegoogelt und bin dabei auf eine rund 4 Wochen alte Allensbach-Umfrage gestoßen, in der man einfach nach möglichen Terminen für den Ausstieg gefragt hat, und siehe da: immerhin 19 % antworten mit "In den nächsten 20 Jahren oder später", einen Ausstieg innerhalb der nächsten 5 Jahre wollen "nur" 31 %.
Zitat von FlorianMan kann der Regierung daher nicht vorwerfen, wenn sie in dieser Lage nicht mehr pro Atomkraft kämpft.
Allerdings sollte dennoch zumindest das "wie" verantwortungsbewusst angegangen werden.
Und da ist es nun leider so, dass selbst die Grünen und die SPD umsichtiger sind als die Bundesregierung.
Dazu paßt auch ein Artikel in der heutigen WamS, in dem bemängelt wird, daß das "Fukushima-Paket" mit allzu heißer Nadel gestrickt wird, vielleicht auch um vor den nächsten Wahlen etwas vorzeigen zu können. Besonders problematisch ist, daß man in das neue EEG - entgegen den Forderungen der Ökostromanbieter (!) - keine Regeln aufnehmen will, die das Grundproblem von regenerativer Energie beheben könnten:
Zitat Die Vertreter der Ökostrombranche - um die es bei der Energiewende ja eigentlich geht - sind besonders verärgert, weil in den EEG-Entwurf keine einzige ihrer langjährigen Forderungen aufgenommen wurde. Anreize zum Bau von Energiespeichern? Fehlanzeige. Einführung eines "Stetigkeitsbonus" für Kraftwerke, die den schwankenden Sonnen- und Windstrom ausgleichen? Fehlanzeige. Dabei hatten Union und FDP den Stetigkeitsbonus sogar in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Das neue EEG würde die Energiewende gar nicht beschleunigen, befindet BEE-Präsident Dietmar Schütz.
Zitat von ZettelDas Gespenstische am Deutschland dieser Tage ist nicht nur die Irrationalität des "Ausstiegs", sondern vor allem auch das Wir-Gefühl, dieses Volksgemeinschafts-Bewußtsein, welches das Land erfaßt hat.
Und damit hatte ich vor fünf Jahren überhaupt nicht gerechnet.
Ich habe mir eben noch einmal die Serie "Die Deutschen und das Atom" angesehen, die ich jetzt am Ende des Artikels verlinkt habe. Die ersten vier Folgen wurden vor fünf Jahren geschrieben, im Sommer 2006. Ich sehe das, was ich dort im historischen Rückblick geschildert habe, noch heute so; nur im Aktuellen habe ich mich gründlich vertan.
Damals war Angela Merkel rund ein halbes Jahr Kanzlerin. Das habe ich damals als das Ende der rotgrünen Ideologisierung der Politik gesehen; schließlich saßen für die SPD Pragmatiker wie Müntefering in der Regierung. Die vierte Folge endete damals ergo mit diesen Sätzen über das Thema "Atom":
Zitat Insofern war dieses Thema repräsentativ für die Ideologisierung und Moralisierung der Politik, die Deutschland von den siebziger bis zu den neunziger Jahren geprägt hat und die in der rotgrünen Periode zwischen 1998 und 2005 kulminierte. Jetzt verschwindet allmählich der Mehltau, der sich in dieser Zeit auf unser Land gelegt hatte. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das Thema Nuklearenergie auch in Deutschland, sogar in Deutschland, wieder vernünftig diskutiert werden kann.
Ich habe mich, seit ich Artikel in ZR schreibe, immer einmal wieder geirrt. So katastrophal habe ich mich, glaube ich, nie geirrt.
Bei Wahlumfragen, die Sie hier ansprechen, ist eine große Manipulation nicht zielführend, da ja am Ende das Ergebnis nicht komplett falsch sein soll. Anders sieht es bei Umfragen zu Themen, wie dem Atomausstieg aus. Ich wurde da letzt auch befragt. Wer eine Meinung, wie sie hier im Forum vertreten wird, wird sich teilweise schwer tun, da eine passende Antwortalternative zu finden. Sehr häufig ist die Antwort vorweggenommmen und es, wie hier in der Umfrage, nur eine Skalierung möglich, also die Geschwindigkeit des Ausstiegs, nicht der Ausstieg selber. Ich denke, immer da, wo der mediale Konsens einen Konsens sieht, fehlen einem die Alternativen, da die Umfrageersteller dies gar nicht in Betracht ziehen.
Ich denke in allen Fragen, wo die Natur und Fragestellung nicht ganz eindeutig das Ergebnis festlegt, hat man Spielraum und man erzwingt den Wunsch des Auftraggebers, soweit möglich. An der Uni ist das so, bei den Forschungsinstituten kann ich das nicht aus eigener Erfahrung sagen.
Zitat von BlubIch denke in allen Fragen, wo die Natur und Fragestellung nicht ganz eindeutig das Ergebnis festlegt, hat man Spielraum und man erzwingt den Wunsch des Auftraggebers, soweit möglich.
Wir haben das ja schon oft diskutiert, lieber Blub, und meine Antwort ist immer dieselbe: Der Wunsch des Auftraggebers ist in der Regel, die Wahrheit zu erfahren.
Umfragen werden ganz überwiegend zur Information des Auftraggebers gemacht, nicht zur Publikation. Also ist der ganze Apparat eines Demoskopischen Instituts darauf ausgerichtet, möglichst gute, also zutreffende Daten zu liefern. Ich sehe nicht, wie man diese Leute - selbst, wenn man es wollte -, dazu bringen könnte zu manipulieren. In diesen Instituten sitzen doch nicht massenhaft Betrüger.
Das Ziel ist es, gute Daten zu erheben und sie fachgerecht auszuwerten. Das gilt auch dann, wenn die Auftraggeber Parteien sind. Auch diese wollen ja wissen, wie die Wähler wirklich denken. Schönreden können sie selbst; dafür brauchen sie kein Geld auszugeben.
Natürlich gibt es auch bei den Demoskopen schwarze Schafe; so, wie es Rechtsanwälte gibt, die ihre Klienten verraten, und Lehrer, die ihre Schüler absichtlich falsch benoten. Aber das sind doch Ausnahmen. Ebenso ist es bei den Demoskopen.
Woher der Irrglaube kommt, diese würden habituell manipulieren, weiß ich nicht. Vielleicht, weil dieser Verdacht gern von denen geäußert wird, die bei einer Umfrage schlecht weggekommen sind. Wer ein Fußballspiel verliert, schiebt das ja auch gern auf den Schiri.
Zitat von FlorianFairerweise muss man zugeben, dass es in Deutschland mittlerweile eine deutliche Mehrheit gegen Atomenergie gibt.
Das ist richtig - ist aber auch zu guten Teilen von der Bundesregierung mitverschuldet. Der KKW-Verlängerung wurde beschlossen ohne auch nur den Ansatz einer inhaltlichen Begründung zu bringen. Die rot/grüne Propaganda (von wegen hier ginge es nur darum, den Konzernen Milliardengewinne zuzuschanzen) nicht widersprochen - die Verantwortlichen gingen argumentativ auf Tauchstation. Statt dessen wurden (insbesondere von Röttgen) große Spruchblasen von der künftigen alternativen Energieversorgung abgelassen.
Auch der Fukushima-Hysterie der deutschen Medien wurde in keiner Weise entgegengetreten. Obwohl das nun wirklich leicht gewesen wäre - selbst Atomkraftgegner müssen zugestehen, daß Erdbeben der japanischen Größenordnung kaum und Tsunamis nun überhaupt nicht zu erwarten sind. Man hätte sich sogar der allgemeinen Heuchelei über die japanischen Sicherheitsmängel anschließen können, ohne die Sicherheit der deutschen Kraftwerke in Frage zu stellen.
Das Faß hat Merkel völlig ohne Not selber mit ihrem "Moratorium" aufgemacht. Ein sachlich völlig hirnrissiges Stück Populismus, mit der sie die Landtagswahlen retten wollte - statt dessen hat sie das Wahldesaster noch verstärkt.
Zitat Und ich sehe tatsächlich nicht, wie die Bundesregierung bei diesem Thema eine Politik gegen die deutliche Bevölkerungsmehrheit durchsetzen könnte.
Da stimme ich zu (obwohl das für eine FDP nicht bedeuten müßte, auf die Stimen der starken Minderheit zu verzichten). Aber eine leicht modifizierte Ausstiegsplanung wäre vermittelbar gewesen. Nämlich eine, die nicht die Logik so auf den Kopf stellt wie jetzt die "Ethikkommission".
Denn eine vernünftige Planung geht ja nicht vor vorher rot/grün und jetzt noch schlimmer schwarz/gelb, daß sie einen Ausstiegstermin festsetzt und dann überlegt, ob der machbar ist. Sondern zuerst müßte die Alternativplanung aufgesetzt werden. Mit genauen Angaben, welche Produktions- und Transportkapazitäten in welchem Jahr realisiert werden sollen - um damit sukzessive Kernkraftwerke zu ersetzen.
Zitat Rot-Grün hatte einen vergleichsweise langsamen Wechsel geplant. Vom Beschluss ca. 1999 bis zum seinerzeit geplanten Atom-Ende ca. 2025 hätte man fast eine Generation Zeit gehabt, auf neue Energieträger umzusteigen.
Der Zeitplan war vertretbar - aber natürlich war und ist es unmöglich, alleine mit "alternativer" Energie Deutschland mit Strom zu versorgen. Hier hat rot/grün gelogen und um das zu kaschieren, gab es m. W. nie eine belastbare Planung, wie dieser Wechsel vor sich gehen soll. Es wurde Ausstiegsszenarien beschlossen - und per EEG dem grünen Klientel ein Dorado an Selbstbedienung geschaffen. Und die eigentlichen Probleme (insbesondere bei den Leitungen) wurden auf die lange Bank geschoben.
Vor diesem Hintergrund hätte die neue Bundesregierung sogar die Möglichkeit gehabt, die Versäumnisse der Vorgänger anzuprangern und eine Verschiebung des Ausstiegs zu begründen. Und Verzögerungen beim Umsetzungsplan (z. B. wegen grüner Proteste beim Bau von Leitungen) wären dann direkt in eine entsprechend längere Atomlaufzeit umgesetzt worden. Alles vertane Chancen.
Zitat Fast unnötig zu erwähnen, dass dieser ekelhafte Populist Seehofer noch vor kurzem die exakt gegenteilige Position vertreten hatte und auch innerhalb der Union zu den besonders deutlichen Atom-Freunden zählte.
Richtig. Seehofer ist der Einzige, der noch schlimmer als Merkel agiert und dabei die Zukunftschancen Deutschlands ruiniert (und nebenbei auch die des bürgerlichen Lagers).
Zitat von patzerdie einzige möglichkeit(meiner meinung nach)qualifizierte statements zu erstellen ist die -meta analyse-.da sind wir uns anscheinend recht einig.(was die große datenmenge anbelangt).ansonsten gilt weiterhin:wer für eine studie bezahlt bekommt auch das gewünschte ergebnis.(gilt nicht für gewisse mathematisch/statistische/naturwissenschaftliche erhebungen) gruß patzer
Ich verstehe Sie (und einige andere) hier nicht. Wenn ich eine Studie in Auftrag gebe, um herauszufinden, wieviele Frauen ihre Männer schlagen, erwarte ich von dem beauftragten Unternehmen Zahlen zum Thema. Mich interressiert nicht, dass oder ob vermutlich prozentual mehr Männer ihre Frauen schlagen, als umgekehrt. Wenn ich dieses wissen wollte, hätte ich eine entspechende Umfrage in Auftrag gegeben. Habe ich aber nicht.
Im Gegenteil: Wenn das Institut mir Zahlen zur Männergewalt vorlegt, würde ich sagen: Handeln ohne Auftrag, nebst Kürzung oder Verweigerung der Bezahlung. Kurz: Ich erwarte eine Arbeit, die ich bestellt habe, nicht mehr – aber auch nicht weniger.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat von Uwe RichardWenn ich eine Studie in Auftrag gebe, um herauszufinden, wieviele Frauen ihre Männer schlagen, erwarte ich von dem beauftragten Unternehmen Zahlen zum Thema.
Richtig. Aber diese Zahlen müssen natürlich zu den Interessen des Auftraggebers passen.
Eine nackte Zahl à la "7% der Frauen schlagen ihre Männer" ist ja für fast jeden Zweck unbrauchbar. Der Auftraggeber will ja Trends: "Immer mehr Frauen schlagen ihre Männer", "Frauen schlagen ihre Männer immer häufiger", "Zunehmende Krankenkosten wegen geschlagenen Männern", "Grünwählende Frauen schlagen ihre Männer häufiger als CDU-Wählerinnen", "Frauengewalt gehört nach Ansicht der Bundesbürger zu den drei wichtigsten Problemen in Deutschland" ...
Und wie immer diese Interessen sind, der Auftraggeber wird die gewünschten Zahlen bekommen.
Zitat von Uwe RichardWenn ich eine Studie in Auftrag gebe, um herauszufinden, wieviele Frauen ihre Männer schlagen, erwarte ich von dem beauftragten Unternehmen Zahlen zum Thema.
Richtig. Aber diese Zahlen müssen natürlich zu den Interessen des Auftraggebers passen.
Ja, und? Wir scheinen hier aneinander vorbei zu reden.
Mein Beitrag war eine Antwort auf diejenigen Foranten, die bemängelt haben, dass in der ürsprünglichen Umfrage nach dem Ausstieg nicht gefragt wurde, ob man überhaupt für einen (sofortigen) Ausstieg aus der Kernenergie sei.
Ich meine: Anscheinend hat diese Fragestellung den Auftraggeber nicht interessiert, sonst hätte ja danach fragen lassen können. Hat er aber nicht. Da ist nichts verdreht oder verbogen, oder gar „gefälscht“. Und das wollte ich mit meinem Post über Gewalt gegen diesen oder jenen zeigen. Klarer Auftrag, klare Ergebnisse – was soll daran „falsch“ sein.
Wenn der Auftrag also lautet »herauszufinden, wie schnell oder langsam die (befragten) Bürger den Atomausstieg beführworten«, ist es für mich klar, dass nicht nach denen gefragt wird, die einen Ausstieg generell ablehnen oder ihm skeptisch gegenüberstehen. Denn das ist nicht die Absicht. Wenn sie es wäre, würde auch danach gefragt.
Ich hoffe, mich jetzt verständlich(er) ausgedrückt zu haben.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
aus dem gedächtnis zitiert.im hamburger schulstreit gab es eine umfrage(auftraggeber schwarz/grüner senat)mit folgendem inhalt:"befürworten sie möglichst langes gemeinsames lernen der kinder?"zustimmungsquote um die 80%.hauptargument der zwangsbeschuler. eine umfrage der schulreformgegner beinhaltete diese frage:"befürworten sie eine möglichst gute begabungsadäquate förderung der kinder?"zustimmungsquote um die 80%. die fragestellung führt zu absolut konträren politischen schlüssen.das ist umfragenpolitik. gruß patzer
Zitat von Uwe RichardWir scheinen hier aneinander vorbei zu reden.
Das war wohl der Fall.
Ich sehe das genauso: Der Auftraggeber wollte nur verschiedene Ausstiegs-Szenarien im Vergleich, das wurde geliefert. Ein Rückschluß auf die Ausstiegs-Begeisterung der Bevölkerung ist da nur ganz eingeschränkt möglich.
Ist dies nicht ein bisschen übertrieben? Meines Wissens wurde der jüngste "Anti-Atom-Karneval" gerade einmal von 160.000 Jecken gefeiert - bundesweit (Quelle: DLF Nachrichten heute 6:30 und 7:00). Das sind doch erheblich weniger als zuvor. Zudem sollte man mit Vokabular wie "herrenmenschlich" vorsichtig umgehen. Lehrerhafte Blasiertheit - wie bei der alle Gegenargumente in Grund und Boden stampfenden Anti-Atom-Bewegung - ist doch noch etwas anderes, wenn auch Übles.
Zitat von patzeraus dem gedächtnis zitiert.im hamburger schulstreit gab es eine umfrage(auftraggeber schwarz/grüner senat)mit folgendem inhalt:"befürworten sie möglichst langes gemeinsames lernen der kinder?"zustimmungsquote um die 80%.hauptargument der zwangsbeschuler. eine umfrage der schulreformgegner beinhaltete diese frage:"befürworten sie eine möglichst gute begabungsadäquate förderung der kinder?"zustimmungsquote um die 80%. die fragestellung führt zu absolut konträren politischen schlüssen.das ist umfragenpolitik. gruß patzer
Und, lieber Patzer, es wunderte mich nicht, wenn ein Großteil der Befragten beide Fragen befürwortete.
Ich meine, einmal, zu Zeiten der großen Koalition unter Merkel, gelesen zu haben, dass 80% die Regierung bescheiden fanden, aber auch 80% Frau Merkel mit gut bewerteten. Ob das nun die gleichen … wer weiß.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat von patzeraus dem gedächtnis zitiert.im hamburger schulstreit gab es eine umfrage(auftraggeber schwarz/grüner senat)mit folgendem inhalt:"befürworten sie möglichst langes gemeinsames lernen der kinder?"zustimmungsquote um die 80%.hauptargument der zwangsbeschuler. eine umfrage der schulreformgegner beinhaltete diese frage:"befürworten sie eine möglichst gute begabungsadäquate förderung der kinder?"zustimmungsquote um die 80%.
Und, lieber Patzer, es wunderte mich nicht, wenn ein Großteil der Befragten beide Fragen befürwortete.
Würde ich ja auch. Wenn es bei dem "gemeinsamen Lernen" denn tatsächlich ums Lernen ginge. Aber nach meinen schulischen Erfahrungen geht es in der Schule weniger darum als um vieles andere.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von patzeraus dem gedächtnis zitiert.im hamburger schulstreit gab es eine umfrage(auftraggeber schwarz/grüner senat)mit folgendem inhalt:"befürworten sie möglichst langes gemeinsames lernen der kinder?"zustimmungsquote um die 80%.hauptargument der zwangsbeschuler. eine umfrage der schulreformgegner beinhaltete diese frage:"befürworten sie eine möglichst gute begabungsadäquate förderung der kinder?"zustimmungsquote um die 80%.
Und, lieber Patzer, es wunderte mich nicht, wenn ein Großteil der Befragten beide Fragen befürwortete.
Würde ich ja auch. Wenn es bei dem "gemeinsamen Lernen" denn tatsächlich ums Lernen ginge. Aber nach meinen schulischen Erfahrungen geht es in der Schule weniger darum als um vieles andere.
Es kommt eben bei Befragungen stets darauf an, was man bezweckt, oder anders ausgedrückt: »Wichtig ist, was hinten rauskommt!«
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat von patzerdie fragestellung führt zu absolut konträren politischen schlüssen.
"Absolut konträr" ist aber nur unsere politische Wertung. Aus Sicht der Gesamtschulfans ist "möglichst langes gemeinsames Lernen" ja völlig gleichbedeutend mit "gute begabungsadäquate Förderung".
"absotut konträr" ist keine politische wertung,sondern in x untersuchungen nachgewiesen.ich vermute näheres ist bei kollege gansguoter aufgrund seines berufes und landsmannschaft zu erfahren. gruß patzer
Zitat von patzer"absotut konträr" ist keine politische wertung,sondern in x untersuchungen nachgewiesen.ich vermute näheres ist bei kollege gansguoter aufgrund seines berufes und landsmannschaft zu erfahren. gruß patzer
Das hilft aber nichts. Es bleibt für Gesamtschulfans trotzdem gleichbedeutend. Da helfen auch keine x "manipulierten" Untersuchungen, welche irgendwelche neoliberalen Thinktanks durchgeführt haben.
Zitat von R.A.Aus Sicht der Gesamtschulfans ist "möglichst langes gemeinsames Lernen" ja völlig gleichbedeutend mit "gute begabungsadäquate Förderung".
Den Widerspruch dazwischen sehen viele nicht. Zwei Fälle:
a) Die Eltern gerade von schwächeren Schülern am Gymnasium haben Angst, dass es ihre Kinder am G8-Gymnasium nicht schaffen könnten. Dabei ist nicht das Gymnasium schwerer geworden, das ist es definitiv nicht; wohl aber ist der Anteil derer, die das Gymnasium besuchen, auf jetzt über 40 % / Jahrgang gestiegen. Wir haben 20 % Kinder auf dem Gymnasium, die noch vor 10 oder 15 Jahren nicht dort gewesen wären. Gerade deren Eltern sind es, die für ihr Kind natürlich das Abitur wollen, aber auch sehen, dass sich diese Kinder auf dem Gymnasium eher schwer tun. Alles sind diese Eltern sehr ansprechbar für die Schlagworte "niemanden aussortieren" und "keine frühe Selektion", weil sie ja wissen, dass es ggf. ihre Kinder vom angeblichen "Aussortieren" betroffen sein könnten.
b) Die andere Gruppe sind die, die nicht nachdenken. Vor anderthalb Jahren fing diese Bildungsstreikerei an. Damals wollte meine damalige 7. Klasse auch gerne bildungsstreiken gehen. Die Wortführer der Schüler hielten auch die Parole vom längeren gemeinsamen Lernen hoch. Als ich dann sagte: "Aha, ihr wollt also unser Gymnasium abschaffen und in eine Gesamtschule umwandeln und dort zusammen mit den Real- und Hauptschülern lernen" - da widersprachen alle aufs Heftigste - und erzielten mir, wie langweilig es auf der Grundschule gewesen sei, denn da hätten ja die späteren Haupt- und Realschüler das Lerntempo bis zur Unerträglichkeit verlangsamt. - Damit hatte sich die Parole vom gemeinsamen Lernen erledigt; von selbst sind die Schüler aber nicht darauf gekommen, was das längere gemeinsame Lernen für sie bedeutet hätte.
Zitat von Uwe RichardWir scheinen hier aneinander vorbei zu reden.
Das war wohl der Fall.
Ich sehe das genauso: Der Auftraggeber wollte nur verschiedene Ausstiegs-Szenarien im Vergleich, das wurde geliefert. Ein Rückschluß auf die Ausstiegs-Begeisterung der Bevölkerung ist da nur ganz eingeschränkt möglich.
Ich habe mir jetzt noch einmal den Begleittext des "Politbarometer" zu der Grafik angesehen.
Der Wortlaut der Fragestellung fehlt (was für sich genommen schon Schlamperei ist; jedes seriöse Medium gibt ihn an). Der Begleittext lautet:
Zitat Das Thema Atomkraft beschäftigt die Deutschen weiterhin. Dabei ist die Hälfte für einen möglichst schnellen Ausstieg aus der Kernenergie (50 Prozent). 35 Prozent favorisieren einen Atomausstieg bis 2021 und 13 Prozent wollen eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken bis 2035 (weiß hicht: zwei Prozent).
Es wurde also, soweit man das diesem Text entnehmen kann, gerade nicht danach gefragt, welche Frist der Befragte für den Fall eines Ausstiegs bevorzuge. Sondern es wurde - so muß man den ersten Satz ja wohl interpretieren - nach der Haltung zum Thema Atomkraft gefragt.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.