Zitat von ZettelDie Abschätzung der Folgen unseres Handelns im Einzelfall scheint in vielen Fällen nicht ausreichend zu sein, um Entscheidungen zu begründen.
Warum nicht? Man darf die Sache nur nicht zu eng sehen, das heißt nicht als ein isoliertes Ereignis sondern als ein soziales. Und dann sieht man sofort eine Fülle von Effekten die mit einer Strategiewahl verbunden sind: den Koordinationseffekt, der Erwartungseffekt, der Anreizeffekt etc., mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen auf ein sozial nützliches Verhalten.
Zitat von ZettelSo etwas wie der kategorische Imperativ ist offenbar erforderlich.
Dieses "so etwas" wird im Regelutilitarismus näher betrachtet und wurde nicht nur von ehemaligen Staatsministern sondern auch beispielsweise von John C. Harsanyi genauer analysiert.
Zitat von ZettelDie Abschätzung der Folgen unseres Handelns im Einzelfall scheint in vielen Fällen nicht ausreichend zu sein, um Entscheidungen zu begründen. So etwas wie der kategorische Imperativ ist offenbar erforderlich.
Wenn man einmal davon ausgeht, daß Schwarzfahren, ein hoher Energieverbrauch etc. moralisch verwerflich ist, dann kann man in der Tat überlegen, ob man auf den kategorischen Imperativ zur Begründung zurückgreift.
Das Wählen hingegen scheint mir keine Frage der Moral, sondern (wenn überhaupt) eine der Klugheit zu sein, nicht zuletzt weil der kategorische Imperativ in diesem Fall nicht zu greifen scheint.
Deshalb, lieber DrNick, habe ich "so etwas wie" der kategorische Imperativ geschrieben.
Denn dieses Dilemma ist ja nicht auf im engeren Sinn sittliches Verhalten beschränkt. Es ist ein ubiquitäres pragmatisches Problem.
Werden wir beide durch unsere Artikel in ZR irgend etwas Meßbares bewirken? Vermutlich nicht. Wird man dicker, wenn man ein einziges Mal nachts zum Kühlschrank eilt und sich gütlich tut? Tut irgend einer der Spaziergänge, die ich mit dem Hund mache, meßbar meiner Gesundheit gut? (Dem Hund und meiner Psyche freilich immer ).
Mir scheint, es geht um zwei Probleme: Erstens dasjenige der Summation von Effekten, von denen jeder für sich unterschwellig ist. Zweitens die Entscheidung für Handlungsoptionen aufgrund von Regeln statt aufgrund einer Bewertung des Einzelfalls.
Zitat von ZettelDie Abschätzung der Folgen unseres Handelns im Einzelfall scheint in vielen Fällen nicht ausreichend zu sein, um Entscheidungen zu begründen.
Warum nicht? Man darf die Sache nur nicht zu eng sehen, das heißt nicht als ein isDieses "so etwas" wird im Regelutilitarismus näher betrachtet und wurde nicht nur von ehemaligen Staatsministern sondern auch beispielsweise von John C. Harsanyi genauer analysiert.
Ja, genau "so etwas" meinte ich; siehe meine Antwort an DrNick, die sich mit Ihrem Beitrag überkreuzt hat.
Zitat von Leibniz
Zitat von ZettelDie Abschätzung der Folgen unseres Handelns im Einzelfall scheint in vielen Fällen nicht ausreichend zu sein, um Entscheidungen zu begründen.
Warum nicht? Man darf die Sache nur nicht zu eng sehen, das heißt nicht als ein isoliertes Ereignis sondern als ein soziales. Und dann sieht man sofort eine Fülle von Effekten die mit einer Strategiewahl verbunden sind: den Koordinationseffekt, der Erwartungseffekt, der Anreizeffekt etc., mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen auf ein sozial nützliches Verhalten.
Was aber alles am Problem der Unterschwelligkeit der Wirkung im Einzelfall nichts ändert.
Beim Problem des Wählens stellt sich das deshalb verschärft, weil ja die einzelne Stimme in der Regel wirklich den Effekt null hat. Nur wenn es ohne meine Stimme in diesem Wahlbezirk genau patt stünde, würde diese eine Rolle spielen.
Zitat von LeibnizDieses "so etwas" wird im Regelutilitarismus näher betrachtet und wurde nicht nur von ehemaligen Staatsministern sondern auch beispielsweise von John C. Harsanyi genauer analysiert.
Der Regelutilitarismus ist allerdings - ebenso wie der Kantianismus - nur dann eine echte Hilfe, wenn ein individuell zunächst unschädliches Verhalten zu Problemen führen würde, wenn jeder so handelte. Damit läßt sich das Schwarzfahren etc. gut in den Griff bekommen, aber wie man regelutilitaristisch eine moralische Pflicht zu wählen begründen will, ist mir nicht ersichtlich. Was würde denn Schlimmes passieren, wenn niemand zur Wahl ginge?
Zitat von ZettelWird man dicker, wenn man ein einziges Mal nachts zum Kühlschrank eilt und sich gütlich tut? Tut irgend einer der Spaziergänge, die ich mit dem Hund mache, meßbar meiner Gesundheit gut? (Dem Hund und meiner Psyche freilich immer ).
Diese Phänomene lassen sich in den klassischen Handlungstheorien noch sehr gut handhaben: Der einzelne Spaziergang fördert nicht die Gesundheit, wohl aber das regelmäßige Spazierengehen, welches dann einfach ein Mittel zu einem übergeordneten Zweck (hier: Gesundheit) darstellt. Das läßt sich rein zweckrational deuten.
Zitat von ZettelMir scheint, es geht um zwei Probleme: Erstens dasjenige der Summation von Effekten, von denen jeder für sich unterschwellig ist. Zweitens die Entscheidung für Handlungsoptionen aufgrund von Regeln statt aufgrund einer Bewertung des Einzelfalls.
Man könnte beim Wählen noch an einen dritten Punkt denken, nämlich eine Summation von Effekten, die von verschiedenen Personen verursacht werden. So wie ja niemand allein ein Klavier transportieren oder ein Sprungtuch halten kann, so könnte man auch das Wählen als die Beteiligung an einer gleichsam kollektiven Handlung deuten. Wenn ich wähle, hoffe ich nicht, daß meine Einzelhandlung irgendeinen meßbaren Effekt hat, sondern daß mein Stimmverhalten zusammen mit dem Handeln anderer positive Folgen hat. Meine Stimmabgabe wäre dann ein bescheidener Beitrag zur Verwirklichung eines von vielen - dem eigenen "Lager" - geteilten Ziels.
Zitat von ZettelWird man dicker, wenn man ein einziges Mal nachts zum Kühlschrank eilt und sich gütlich tut? Tut irgend einer der Spaziergänge, die ich mit dem Hund mache, meßbar meiner Gesundheit gut? (Dem Hund und meiner Psyche freilich immer ).
Diese Phänomene lassen sich in den klassischen Handlungstheorien noch sehr gut handhaben: Der einzelne Spaziergang fördert nicht die Gesundheit, wohl aber das regelmäßige Spazierengehen, welches dann einfach ein Mittel zu einem übergeordneten Zweck (hier: Gesundheit) darstellt. Das läßt sich rein zweckrational deuten.
Hm, aber angenommen, ich ginge ungern spazieren. Dann könnte ich mir doch jedesmal, wenn ich mich entscheide, nicht zu gehen, sagen: Diese einzelne Entscheidung schadet nicht, denn - ich zitiere im Geist DrNick - der einzelne Spaziergang fördert nicht die Gesundheit.
Zitat von DrNick
Zitat von ZettelMir scheint, es geht um zwei Probleme: Erstens dasjenige der Summation von Effekten, von denen jeder für sich unterschwellig ist. Zweitens die Entscheidung für Handlungsoptionen aufgrund von Regeln statt aufgrund einer Bewertung des Einzelfalls.
Man könnte beim Wählen noch an einen dritten Punkt denken, nämlich eine Summation von Effekten, die von verschiedenen Personen verursacht werden. So wie ja niemand allein ein Klavier transportieren oder ein Sprungtuch halten kann, so könnte man auch das Wählen als die Beteiligung an einer gleichsam kollektiven Handlung deuten.
Ich fürchte, das ist keine Lösung. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:
a) Das Sprungtuch kann ebenso ohne meine Beteiligung wie mit ihr gehalten werden; jeder Einzelne ist also redundant. Dann haben wir in der Tat dieselbe Situation wie beim Wählen, aber eben auch dasselbe Dilemma: Warum sollte ich mitmachen, wenn es ohne mich genauso gut geht?
b) Man braucht jeden Einzelnen beim Sprungtuchhalten. Dann greift Ihr Argument - meine Beteiligung ist erforderlich, auch wenn ich allein nichts bewirken könnte. Aber dann haben wir eben nicht mehr die Parallele zum Wählen.
Zitat von DrNickWas würde denn Schlimmes passieren, wenn niemand zur Wahl ginge?
Leider kann ich das nicht beantworten, da ich nicht weiß, was passieren würde, wenn niemand mehr zur Wahl ginge. Ist dieser Fall im GG geregelt? Übernimmt dann Angie auf Lebzeiten? Aber ein bisschen beängstigend finde ich diese Vorstellung schon. Ich hätte das Gefühl die Demokratie sei zusammengebrochen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass andere dies ähnlich unangenehm erleben würden. Und bereits das wäre ja schon ein bisschen schlimm, oder nicht?
Zitat von DrNickWas würde denn Schlimmes passieren, wenn niemand zur Wahl ginge?
Leider kann ich das nicht beantworten, da ich nicht weiß, was passieren würde, wenn niemand mehr zur Wahl ginge. Ist dieser Fall im GG geregelt? Übernimmt dann Angie auf Lebzeiten? Aber ein bisschen beängstigend finde ich diese Vorstellung schon. Ich hätte das Gefühl die Demokratie sei zusammengebrochen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass andere dies ähnlich unangenehm erleben würden. Und bereits das wäre ja schon ein bisschen schlimm, oder nicht?
Also das Problem mit dem Zusammenbruch der Demokratie wäre größer als das der wenigen Stimmen:
Keine Stimmen -> 299 durch Los bestimmte Abgeordnete im Bundestag. Bei wenigen Stimmen wäre das Wahlgeheimnis nicht gewährleistet. Wenn nur eine gültige und viele Ungültige Zweitstimmen abgegeben werden, könnte eine gültige Zweitstimme reichen um die restlichen 299 Sitze im Bundestag zu erhalten.
Zitat von strubbi77Also das Problem mit dem Zusammenbruch der Demokratie wäre größer als das der wenigen Stimmen: Zusammenfassung von: wahlrecht. Keine Stimmen -> 299 durch Los bestimmte Abgeordnete im Bundestag. Bei wenigen Stimmen wäre das Wahlgeheimnis nicht gewährleistet. Wenn nur eine gültige und viele Ungültige Zweitstimmen abgegeben werden, könnte eine gültige Zweitstimme reichen um die restlichen 299 Sitze im Bundestag zu erhalten.
Danke für den Link. Ich denke damit ist auch die Frage von DrNick beantwortet.
In Irland sind die beiden regierenden Parteien ja auch gnadenlos abgewählt worden.
Verlierer: Fianna Fail (im Europaparlament in der Liberalen Fraktion ALDE) und die Grünen!!!
Gewinner: Fine Gael (Christdemokraten)
---
Sachsen-Anhalt: Es bleib alles so, wie es war
Regionalwahlen in Schottland: Niederlage der Liberalen und von Labour, Kantersieg der Schottischen Nationalisten (Fraktion der Grünen). Die Junge Welt (Zeitung der linken LINKE) führte den Sieg Salmonds übrigens vor allem auf seinen Kampf gegen Israel zurück.
Zitat von ZettelHm, aber angenommen, ich ginge ungern spazieren. Dann könnte ich mir doch jedesmal, wenn ich mich entscheide, nicht zu gehen, sagen: Diese einzelne Entscheidung schadet nicht, denn - ich zitiere im Geist DrNick - der einzelne Spaziergang fördert nicht die Gesundheit.
Wenn ich mir vorgenommen habe, regelmäßig eine bestimmte Sportart zu betreiben, ohne dazu intrinsisch motiviert zu sein, dann kann ich mir mit guten Gründen sagen: "Na ja, wenn ich heute einmal darauf verzichte, macht es doch nichts."
Ich darf nur nicht den Fehler begehen, soritesartig weiterzuraisonnieren, um damit jedesmal eine Entschuldigung zu haben:
1) Es macht nichts, einmal auf den Sport zu verzichten. 2) Wenn es nichts macht, n-mal auf den Sport zu verzichten, so macht es auch nichts n+1-mal auf den Sport zu verzichten. 3) ...
Zitat von ZettelIch fürchte, das ist keine Lösung. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:
a) Das Sprungtuch kann ebenso ohne meine Beteiligung wie mit ihr gehalten werden; jeder Einzelne ist also redundant. Dann haben wir in der Tat dieselbe Situation wie beim Wählen, aber eben auch dasselbe Dilemma: Warum sollte ich mitmachen, wenn es ohne mich genauso gut geht?
b) Man braucht jeden Einzelnen beim Sprungtuchhalten. Dann greift Ihr Argument - meine Beteiligung ist erforderlich, auch wenn ich allein nichts bewirken könnte. Aber dann haben wir eben nicht mehr die Parallele zum Wählen.
Nun ja, lieber Zettel, der Vergleich mit dem Sprungtuch oder dem Klaviertransport hinkt natürlich ein wenig, sollte ja aber nur auf den Punkt aufmerksam machen, daß man manchmal nur mit einer gemeinsamen Anstrengung etwas erreichen kann und daß das gewünschte Ziel umso zuverlässiger erreicht wird, je mehr Leute mitmachen. Mir fällt gerade kein schöner Vergleich ein, den man zur Illustration heranziehen könnte, aber letztlich scheint mir das noch das überzeugendste Argument für das Wählen zu sein.
Und noch ein Wort zu dem Fall, in dem niemand zur Wahl ginge. Wenn das deutsche Wahlrecht für dieses Szenario tatsächlich eine Entscheidung durch das Los vorsieht, hielte ich das für gar kein so schlechtes Resultat. Es gibt ja auch den gar nicht mal so uninteressanten Vorschlag, Wahlen allgemein durch ein Losverfahren zu ersetzen.
Zitat von DrNickUnd noch ein Wort zu dem Fall, in dem niemand zur Wahl ginge. Wenn das deutsche Wahlrecht für dieses Szenario tatsächlich eine Entscheidung durch das Los vorsieht, hielte ich das für gar kein so schlechtes Resultat. Es gibt ja auch den gar nicht mal so uninteressanten Vorschlag, Wahlen allgemein durch ein Losverfahren zu ersetzen.
Na, dieses Spiel haben wir jedes Jahr in Frankreich mit unseren Kindern und eigeladenen Nachbarn gespielt, am Dreikönigstag: "...une fève est cachée dans la galette et la personne qui obtient cette fève devient le roi de la journée et a le droit de porter une couronne de fantaisie." Einzelheiten hier: Galette des Rois.
Zitat von ZettelHm, aber angenommen, ich ginge ungern spazieren. Dann könnte ich mir doch jedesmal, wenn ich mich entscheide, nicht zu gehen, sagen: Diese einzelne Entscheidung schadet nicht, denn - ich zitiere im Geist DrNick - der einzelne Spaziergang fördert nicht die Gesundheit.
Wenn ich mir vorgenommen habe, regelmäßig eine bestimmte Sportart zu betreiben, ohne dazu intrinsisch motiviert zu sein, dann kann ich mir mit guten Gründen sagen: "Na ja, wenn ich heute einmal darauf verzichte, macht es doch nichts."
Ich darf nur nicht den Fehler begehen, soritesartig weiterzuraisonnieren, um damit jedesmal eine Entschuldigung zu haben:
1) Es macht nichts, einmal auf den Sport zu verzichten. 2) Wenn es nichts macht, n-mal auf den Sport zu verzichten, so macht es auch nichts n+1-mal auf den Sport zu verzichten. 3) ...
Aber warum ist das ein Fehler? Warum gilt bei n+1 nicht das, was bei n gilt? Das ist ja nicht trivial, wie Zenon erkannt hat. Er war kein Sophist, sondern ein Genie.
Zitat von DrNick
Zitat von ZettelIch fürchte, das ist keine Lösung. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:
a) Das Sprungtuch kann ebenso ohne meine Beteiligung wie mit ihr gehalten werden; jeder Einzelne ist also redundant. Dann haben wir in der Tat dieselbe Situation wie beim Wählen, aber eben auch dasselbe Dilemma: Warum sollte ich mitmachen, wenn es ohne mich genauso gut geht?
b) Man braucht jeden Einzelnen beim Sprungtuchhalten. Dann greift Ihr Argument - meine Beteiligung ist erforderlich, auch wenn ich allein nichts bewirken könnte. Aber dann haben wir eben nicht mehr die Parallele zum Wählen.
Nun ja, lieber Zettel, der Vergleich mit dem Sprungtuch oder dem Klaviertransport hinkt natürlich ein wenig, sollte ja aber nur auf den Punkt aufmerksam machen, daß man manchmal nur mit einer gemeinsamen Anstrengung etwas erreichen kann und daß das gewünschte Ziel umso zuverlässiger erreicht wird, je mehr Leute mitmachen.
Schon wahr, aber ich sehe damit mein Argument nicht entkräftet: Wenn es nur dann geht, wenn ich mitmache, dann ist es keine Analogie zum Wählen. Und wenn man die Analogie herstellt, dann ist sie nicht erhellend; denn dann kann ich mich ja eben auch vom Sprungtuch entfernen, ohne irgendeinen Schaden anzurichten.
Sie versuchen sich zu retten, lieber Doktor, indem sie probabilistisch werden.
Ich habe zwei klar definierte Fälle unterschieden: Entweder bin ich für den Erfolg der Sprungtuch-Aktion vonnöten oder nicht. Sie sprechen nun von "umso zuverlässiger".
Aber damit lösen Sie das Problem nicht, sondern sie erschlagen es. Denn das Problem ist ja eben, warum man wählen geht, obwohl man weiß, daß die eine Stimme, die man hat, nichts am Wahlausgang ändern kann.
Wenn wir jetzt die Voraussetzung machen, daß sie ihn doch beeinflussen kann, indem nämlich die peräferierte Partei "zuverlässiger" gewinnt, dann haben wir kein Problem mehr.
Zitat von FrankNoch eine Information zur Ausgangsfragestellung.
In Irland sind die beiden regierenden Parteien ja auch gnadenlos abgewählt worden.
Verlierer: Fianna Fail (im Europaparlament in der Liberalen Fraktion ALDE) und die Grünen!!!
Gewinner: Fine Gael (Christdemokraten)
Das mit den Parteien in Irland ist nicht so einfach. Fianna Fail und Fine Gael haben inhaltlich keine besonders großen Unterschiede, die Spaltung rührt vom irischen Bürgerkrieg 1922/23 her: Fine Gael sind die Nachfolger der gemäßigten Nationalisten, die mit den Friedensvertrag mit Großbritannien (und damit die Spaltung Irlands und Dominion-Status für den irischen Freistaat) akzeptierten, Fianna Fail sind die Nachfolger der radikalen Nationalisten, die ein republikanisches, geeintes und völlig unabhängiges Irland anstrebten und daher den Vertrag ablehnten.
Beide Parteien würde man in Deutschland wohl als christdemokratisch einsortieren, und beide haben sich seit etwa dem EU-Beitritt liberalen Ideen geöffnet. FG gilt als "rechts", aber das liegt daran, dass in Irland Nationalismus nach links gehört. Irlands eigentliches Problem ist wohl, dass beide Parteien durch und durch korrupt sind.
Umweltschutz und Liberalismus müssen sich ja nicht widersprechen; dass die Grünen in Deutschland ein so schlechtes Verhältnis zu den Liberalen haben, hat historische Gründe.
Zitat Ich darf nur nicht den Fehler begehen, soritesartig weiterzuraisonnieren, um damit jedesmal eine Entschuldigung zu haben:
1) Es macht nichts, einmal auf den Sport zu verzichten. 2) Wenn es nichts macht, n-mal auf den Sport zu verzichten, so macht es auch nichts n+1-mal auf den Sport zu verzichten. 3) ...
Aber warum ist das ein Fehler? Warum gilt bei n+1 nicht das, was bei n gilt? Das ist ja nicht trivial, wie Zenon erkannt hat. Er war kein Sophist, sondern ein Genie.
Ich beantworte das einmal ökonomisch mit "abnehmender Grenznutzen."
Der Nutzen von "1 mal Sporttreiben" ist abnehmend. Wenn ich statt 0 Stunden in der Woche 1 Stunde pro Woche Spot mache, dann stiftet das einen höheren Nutzen, als wenn ich statt 50 Stunden Sport 51 Stunden darauf verwende. et Gleichzeitig hat aber jede Stunde Sport Opportunitätskosten. Diese Opportunitätskosten sind identisch mit dem Nutzen, den ich aus der nächstbesten Alternative ziehe.
Bei einer bestimmten Anzahl Sport-Stunden sinkt nun der Nutzen aus einer Stunde Sport so weit, dass er niedriger ist als der Nutzen der nächstbesten Alternative. Es ist dann rational, genau an diesem Punkt mit Sport aufzuhören.
Und nun zurück zur Ausgangsfrage: Auch die Frage des Wählen-Gehens kann man ökonomisch analysieren:
Der (Erwartngswert des) Nutzens des Wählens für den einzelnen Wähler beträgt:
Nutzen = (p) x (NU)
P=Wahrscheinlichkeit, dass die Wahl mit einer Stimme Unterschied entschieden wird) NU=Nutzen-Unterschied, der sich für den einzelnen aus den unterschiedlichen Wahlausgängen ergibt.
Sofern dieser Nutzen höher liegt als die Kosten des Wählengehens (d.h auch hier der Opportunitätskosten, d.h. des Nutzens nächstbesten Alternative wie der Wähler seine Zeit hätte nutzen können), ist es rational, wählen zu gehen.
Logischerweise sind nun sowohl die Opportunitätskosten als auch NU für jeden Wähler unterschiedlich. D.h. jeder Wähler muss hier seine individuelle Rechnung aufmachen.
Tendenziell rational ist das Wählen-Gehen somit für Leute, die (a) niedrige Opportunitätskosten haben oder (b) einen hohen NU. (Für die wenigsten Menschen sind allerdings wohl beide Kriterien voll erfüllt. Wer ein hohes Einkommen hat, für den ist tendenziell NU sehr hoch. Von einer kommunistischen Regierung hätte er z.B. viel zu verlieren. Andererseits sind meist allerdings auch die Opportunitätskosten hoch aufgrund des stressigen Jobs.)
Zitat von ZettelAber warum ist das ein Fehler? Warum gilt bei n+1 nicht das, was bei n gilt? Das ist ja nicht trivial, wie Zenon erkannt hat. Er war kein Sophist, sondern ein Genie.
Wer auch immer zuerst auf die Sorites-Paradoxie gekommen ist, war in der Tat ein Genie. Dumm ist ja nur, daß uns dieses Argument zu einer Konklusion führt, die definitiv falsch ist. Wenn ein Argument uns zwingt, die Sätze "Das Matterhorn ist kein Berg" oder "Angela Merkel hat eine Glatze" für wahr zu halten, muß irgendetwas an den Prämissen falsch sein. Nun kann man sich lange darüber streiten, wo genau das Problem liegt. Ich persönlich neige dabei zu der Lösung meines Avatars: Vage Ausdrücke wie "Glatze", "Berg" usw. führen halt zu Inkonsistenzen und dürften in einer "Sprache des reinen Denkens" nicht vorkommen.
Zitat von ZettelIch habe zwei klar definierte Fälle unterschieden: Entweder bin ich für den Erfolg der Sprungtuch-Aktion vonnöten oder nicht. Sie sprechen nun von "umso zuverlässiger".
Aber damit lösen Sie das Problem nicht, sondern sie erschlagen es. Denn das Problem ist ja eben, warum man wählen geht, obwohl man weiß, daß die eine Stimme, die man hat, nichts am Wahlausgang ändern kann.
Nun ja, lieber Zettel, manchmal besteht ja die beste (Auf-)Lösung eines Problems darin, daß man es erschlägt, indem man z.B. die ursprüngliche Fragestellung modifiziert. Wenn man das Problem "Warum eigentlich zur Wahl gehen?" durch die Frage "Kann es sein, daß meine Stimme den Ausgang der Wahl verändert?" spezifiziert, dann kommt man zur Schlußfolgerung, daß die Stimmabgabe völlig irrational ist. Wenn ich demgegenüber frage: "Leistet meine Stimme (zusammen mit anderen) einen Beitrag dazu, daß ein gewünschtes Ziel erreicht wird?", fällt die Antwort wahrscheinlich ganz anders aus.
Zitat von lukasUmweltschutz und Liberalismus müssen sich ja nicht widersprechen
Das ist völlig richtig. Sieht man schon daran, daß die wesentlichen Fortschritte für den Umweltschutz in Deutschland von der FDP durchgesetzt wurden (Innenminister Genscher ...). Der grüne Beitrag ist marginal, in vielen Punkten reine Symbolik und oft sogar kontraproduktiv.
Zitat dass die Grünen in Deutschland ein so schlechtes Verhältnis zu den Liberalen haben, hat historische Gründe.
Nein, daß liegt am Mentalitätsunterschied. Die Grünen setzen auch Emotionalität und staatliche Bevormundung, und sie hassen sachliches Argumentieren, weil es ihre Gefühligkeit stört. Und umgekehrt ist der grüne Politikstil natürlich für Liberale ziemlich das Schlimmste (außer Kommunisten und Nazis), eben weil da so irrational in die eigene Lebensführung eingegriffen werden soll.
Zitat von ZettelIch habe zwei klar definierte Fälle unterschieden: Entweder bin ich für den Erfolg der Sprungtuch-Aktion vonnöten oder nicht. Sie sprechen nun von "umso zuverlässiger".
Aber damit lösen Sie das Problem nicht, sondern sie erschlagen es. Denn das Problem ist ja eben, warum man wählen geht, obwohl man weiß, daß die eine Stimme, die man hat, nichts am Wahlausgang ändern kann.
Nun ja, lieber Zettel, manchmal besteht ja die beste (Auf-)Lösung eines Problems darin, daß man es erschlägt, indem man z.B. die ursprüngliche Fragestellung modifiziert. Wenn man das Problem "Warum eigentlich zur Wahl gehen?" durch die Frage "Kann es sein, daß meine Stimme den Ausgang der Wahl verändert?" spezifiziert, dann kommt man zur Schlußfolgerung, daß die Stimmabgabe völlig irrational ist. Wenn ich demgegenüber frage: "Leistet meine Stimme (zusammen mit anderen) einen Beitrag dazu, daß ein gewünschtes Ziel erreicht wird?", fällt die Antwort wahrscheinlich ganz anders aus.
Hm, lieber DrNick, Sie erwähnen zu Beginn Ihrer Antwort sehr zu Recht Freges Kritik an unscharfen Begriffen.
Aber ist nicht just "einen Beitrag leisten" solch ein unscharfer Begriff?
Es kann damit gemeint sein, daß sich das angezielte Ergebnis dank des Beitrags verbessert, wenn auch nur um ein Geringes. Wer zum Beispiel für Katastrophenopfer spendet, der kann (falls alles mit rechten Dingen zugeht) erwarten, daß durch diesen seinen Beitrag die Versorgung der Opfer verbessert wird, wenn auch um einen so kleinen Betrag, daß das wahrscheinlich nicht dokumentierbar ist.
Anders gesagt: Würde er nicht spenden, dann ginge es den Opfern schlechter. Nicht meßbar vielleicht, aber doch real vorhanden. Wir haben es mit einem wenn auch kleinen Differenzenquotienten zu tun, keinem Differentialquotienten.
Wer hingegen wählt, dessen Stimme wird - von dem seltenen Fall eines Patts abgesehen - exakt nichts bewirken. Nicht etwas sehr Geringes, sondern nichts.
Das scheint mir, lieber DrNick, ein fundamentaler Unterschied zu sein.
Wenn ich wählen gehe, dann bin ich mir über den Sachverhalt im Klaren. Ich tue es nicht der Wirkung wegen, die null ist. Sondern ich tue es aus Grundsatz. Es ist eine Regel die - damit komme ich auf den Anfang dieser interessanten Diskussion zurück - so etwas wie ein kategorischer Imperativ ist. Nur nicht ganz so imperativ.
Zitat von ZettelHm, lieber DrNick, Sie erwähnen zu Beginn Ihrer Antwort sehr zu Recht Freges Kritik an unscharfen Begriffen.
Aber ist nicht just "einen Beitrag leisten" solch ein unscharfer Begriff?
Sie haben recht, lieber Zettel. Auch "einen Beitrag leisten" ist ein unscharfer Begriff, der nicht zum Vokabular einer "Sprache des reinen Denkens" gehört. Die Fregesche (Auf-)Lösung der Sorites-Paradoxie ist aber nur als Lösung eines theoretischen Problems zu verstehen ("Was ist der Grund dafür, daß wir einen Widerspruch erhalten?"), nicht als Vorschlag für eine Sprachreform.
Man kann sich theoretisch eine Sprache vorstellen, die überhaupt keine vagen Ausdrücke enthält; verwenden würde ich eine solche Sprache aber nicht gerne. Wie würde man in die logisch perfekte Sprache die deutschen Sätze "Ich hätte gerne den roten Pullover" oder "Für mich nur wenig Kartoffelsalat" übersetzen?
Zitat von ZettelEs kann damit gemeint sein, daß sich das angezielte Ergebnis dank des Beitrags verbessert, wenn auch nur um ein Geringes. Wer zum Beispiel für Katastrophenopfer spendet, der kann (falls alles mit rechten Dingen zugeht) erwarten, daß durch diesen seinen Beitrag die Versorgung der Opfer verbessert wird, wenn auch um einen so kleinen Betrag, daß das wahrscheinlich nicht dokumentierbar ist.
Anders gesagt: Würde er nicht spenden, dann ginge es den Opfern schlechter. Nicht meßbar vielleicht, aber doch real vorhanden. Wir haben es mit einem wenn auch kleinen Differenzenquotienten zu tun, keinem Differentialquotienten.
Wer hingegen wählt, dessen Stimme wird - von dem seltenen Fall eines Patts abgesehen - exakt nichts bewirken. Nicht etwas sehr Geringes, sondern nichts.
Komisch, mir scheinen das Spenden und das Wählen ganz ähnlich zu "funktionieren". Aus dem Fernsehen kennt man ja diese Spendenprogramme, in denen sich einzelne Anrufer (meist gegenüber B-Prominenten, die am Telefon sitzen) dazu verpflichten, einen bestimmten Betrag zu spenden. Besonders gut kommt es beim Publikum an, wenn Kinder anrufen und sich bereiterklären, 5 EUR ihres Taschengeldes für einen guten Zweck abzugeben.
Diese 5 EUR bewirken natürlich praktisch gar nichts. (Es sei denn, man stellt sich das fälschlicherweise so vor, daß mit "meinen" 5 EUR ein ganz bestimmter Mensch mit einem lebensrettenden Antibiotikum versorgt wird. Aber so ist es ja nicht.) Ob die Hilfsorganisation 10 Millionen EUR verteilen kann oder 10 Millionen und noch einmal 5 EUR, ist völlig unerheblich. Nur: Daß insgesamt 10 Millionen zusammenkommen, verdankt sich doch dem Umstand, daß sehr viele Menschen kleinere Beträge spenden.
So auch beim Wählen: Daß die scheinbar "richtige" Koalition an die Macht kam und dann die eigenen Wähler so bitter enttäuschen konnte, hing doch damit zusammen, daß hinreichend viele Wähler 2009 sich entschieden haben, am Sonntag ein paar Minuten ihrer Zeit zu "opfern".
Zitat von ZettelWenn ich wählen gehe, dann bin ich mir über den Sachverhalt im Klaren. Ich tue es nicht der Wirkung wegen, die null ist. Sondern ich tue es aus Grundsatz. Es ist eine Regel die - damit komme ich auf den Anfang dieser interessanten Diskussion zurück - so etwas wie ein kategorischer Imperativ ist. Nur nicht ganz so imperativ.
Wenn das Wählen eine Art moralisches Gebot ist (wie man es ja auch vielen öffentlichen Debatten unterstellt - bis hin zum Vorschlag einer Wahlpflicht), dann wüßte ich nur gerne aus welchen Prinzipien sich dieses Gebot ableiten läßt. Natürlich könnte man versuchen, diese (moralische) Pflicht aus dem kategorischen Imperativ abzuleiten: Die Maxime "Ich wähle nicht" ist in der Tat verallgemeinert nicht vorstellbar, weil es damit die Institution des Wählens nicht gäbe.
Wie ist es aber mit der Maxime "Wenn ich etwas besseres zu tun habe, gehe ich nicht zur Wahl"? Diese scheint sich problemlos verallgemeinern zu lassen. (Damit wird übrigens auch ein ganz heikler Punkt bei Kant deutlich: Ob eine Handlung erlaubt ist oder nicht, hängt wesentlich davon ab, wie ich die Maxime, der ich in meiner Handlung "folge", genau formuliere.)
Zitat von ZettelEs kann damit gemeint sein, daß sich das angezielte Ergebnis dank des Beitrags verbessert, wenn auch nur um ein Geringes. Wer zum Beispiel für Katastrophenopfer spendet, der kann (falls alles mit rechten Dingen zugeht) erwarten, daß durch diesen seinen Beitrag die Versorgung der Opfer verbessert wird, wenn auch um einen so kleinen Betrag, daß das wahrscheinlich nicht dokumentierbar ist.
Anders gesagt: Würde er nicht spenden, dann ginge es den Opfern schlechter. Nicht meßbar vielleicht, aber doch real vorhanden. Wir haben es mit einem wenn auch kleinen Differenzenquotienten zu tun, keinem Differentialquotienten.
Wer hingegen wählt, dessen Stimme wird - von dem seltenen Fall eines Patts abgesehen - exakt nichts bewirken. Nicht etwas sehr Geringes, sondern nichts.
Komisch, mir scheinen das Spenden und das Wählen ganz ähnlich zu "funktionieren". Aus dem Fernsehen kennt man ja diese Spendenprogramme, in denen sich einzelne Anrufer (meist gegenüber B-Prominenten, die am Telefon sitzen) dazu verpflichten, einen bestimmten Betrag zu spenden. Besonders gut kommt es beim Publikum an, wenn Kinder anrufen und sich bereiterklären, 5 EUR ihres Taschengeldes für einen guten Zweck abzugeben.
Diese 5 EUR bewirken natürlich praktisch gar nichts.
"Praktisch gar nichts" ist aber nicht "gar nichts".
Logisch macht das jeden Unterschied der Welt. (Der Differenzenquotient ist eben kein Differenztialquotient).
Die Spende bewirkt schon etwas (wobei wir, wie geschrieben, voraussetzen, daß sie ordnungsgemäß verwendet wird). Auch für 5 Euro kann man etwas kaufen, das man ohne die 5 Euro nicht kaufen könnte - ein paar Flaschen Leitungswasser, sagen wir.
Meine Stimme bewirkt aber (vom Fall des Patt abgesehen) exakt nichts. Meine Partei hätte exakt so viele Sitze, wenn ich nicht gewählt hätte.
Zwischen Etwas und Nichts ist aber, lieber DrNick, ein doch nicht unerheblicher Unterschied. Warum ist Seiendes und nicht vielmehr Nichts? hat Heidegger, glaube ich, verzweifelt (naja, fast) gefragt. Und über L'Être et le Néant hat sich einer auch seinen Kopf zerbrochen, über den wir glaube ich kürzlich einer Meinung gewesen sind.
Zitat von DrNickWenn das Wählen eine Art moralisches Gebot ist (wie man es ja auch vielen öffentlichen Debatten unterstellt - bis hin zum Vorschlag einer Wahlpflicht), dann wüßte ich nur gerne aus welchen Prinzipien sich dieses Gebot ableiten läßt. Natürlich könnte man versuchen, diese (moralische) Pflicht aus dem kategorischen Imperativ abzuleiten: Die Maxime "Ich wähle nicht" ist in der Tat verallgemeinert nicht vorstellbar, weil es damit die Institution des Wählens nicht gäbe.
So ist es.
Ob sich daraus allerdings eine moralische Pflicht ergibt, mag man diskutieren. Kant führt, wenn ich mich recht erinnere, das Beispiel des Lügens an: Wenn alle ständig lögen, wäre eine Kommunikation nicht möglich. (Und ich habe die unsichere Erinnerung, daß er auch etwas aus dem ökonomischen Leben als Beispiel nennt - das Bezahlen einer Ware oder so etwas). Wenn alle sich nicht an die betreffenden Maximen halten, dann kann das Gemeinwesen nicht mehr bestehen. Das ist (aus meiner Sicht; man kann es anders sehen) der letztlich konsequentialistische Gehalt des Kategorischen Imperativs.
So ist es beim Wählen aber nicht. Denn wenn niemand wählen geht, dann ist der Staat halt nicht mehr demokratisch, aber die Gesellschaft kann weiter funktionieren; wie, sagen wir, in der DDR. (Hätte man dort den Ritus der "Wahlen" abgeschafft und, sagen wir, durch kollektives vierstündiges Anhören einer Rede Ulbrichts oder Honeckers ersetzt, dann hätte sich an der Gesellschaft und auch am Staat gar nichts geändert).
Deshalb habe ich von "so etwas Ähnlichem wie dem Kategorischen Imperativ" gesprochen. Es ist eine Maxime, der man sich selbst aufgrund bestimmter Werte unterwirft, die man für sich selbst gewählt hat. Die Gesellschaft würde nicht zusammenbrechen, wenn niemand wählen ginge; aber es wäre dann nicht die Gesellschaft, die ich will.
Zitat von DrNickWie ist es aber mit der Maxime "Wenn ich etwas besseres zu tun habe, gehe ich nicht zur Wahl"? Diese scheint sich problemlos verallgemeinern zu lassen. (Damit wird übrigens auch ein ganz heikler Punkt bei Kant deutlich: Ob eine Handlung erlaubt ist oder nicht, hängt wesentlich davon ab, wie ich die Maxime, der ich in meiner Handlung "folge", genau formuliere.)
Exakt. Und das führt aus meiner Sicht zu einer konsequentialistischen Interpretation des Kategorischen Imperativs: Wie er im jeweiligen Fall richtig zu formulieren ist, das hängt eben von den Konsequenzen für das Gemeinwesen ab.
Oder anders gesagt: Die reine praktische Vernunft sagt mir nur, daß ich dem Kategorischen Imperativ unterworfen bin. Sein jeweiliger Inhalt ist eine empirische Frage. Man kann eine Parallele zur reinen Vernunft ziehen; auch wenn die Formen und Kategorien der Erfahrung a priori gegeben sind, entspringen ihre Inhalte doch der Sinnlichkeit.
Zitat von ZettelDie reine praktische Vernunft sagt mir nur, daß ich dem Kategorischen Imperativ unterworfen bin.
Ich erinnere mich dunkel, dass Sie mir das noch genauer erklären wollten... Unlängst, anlässlich Ihres Politik-Ausstiegs, haben Sie das sogar selbst zugegeben...
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von ZettelDie reine praktische Vernunft sagt mir nur, daß ich dem Kategorischen Imperativ unterworfen bin.
Ich erinnere mich dunkel, dass Sie mir das noch genauer erklären wollten... Unlängst, anlässlich Ihres Politik-Ausstiegs, haben Sie das sogar selbst zugegeben...
Meine Antwort, lieber Gorgasal, bekommen Sie als PM.
Zitat von ZettelDie Spende bewirkt schon etwas (wobei wir, wie geschrieben, voraussetzen, daß sie ordnungsgemäß verwendet wird). Auch für 5 Euro kann man etwas kaufen, das man ohne die 5 Euro nicht kaufen könnte - ein paar Flaschen Leitungswasser, sagen wir.
Meine Stimme bewirkt aber (vom Fall des Patt abgesehen) exakt nichts. Meine Partei hätte exakt so viele Sitze, wenn ich nicht gewählt hätte.
Ja, aber man darf ja nicht nur an die Zahl der Sitze als mögliche Konsequenz denken.
Wenn ich Partei X meine Zweitstimme gebe, hat X zunächst trivialerweise eine Stimme mehr bekommen. Das wiederum wirkt sich in geringem Umfang auf die Finanzen der Partei aus; für jede Stimme gibt es ja immerhin 70 oder 85 Cent. Und dann erhöht sich durch meine Stimme minimal die Wahrscheinlichkeit, daß X bei der Wahl siegen wird.
Das ist (wie beim Spenden) praktisch nichts, dennoch ist es nicht nichts.
Zitat von ZettelExakt. Und das führt aus meiner Sicht zu einer konsequentialistischen Interpretation des Kategorischen Imperativs: Wie er im jeweiligen Fall richtig zu formulieren ist, das hängt eben von den Konsequenzen für das Gemeinwesen ab.
Das Problem, lieber Zettel, ist nur, daß damit der kategorische Imperativ als Testverfahren für die moralische Qualität einer Handlung nichts taugt, denn ich brauche ja auch noch einen Maßstab für die moralische Bewertung der Konsequenzen der allgemeinen Befolgung einer Maxime. Kants Ethik wäre damit wesentlich unvollständig, weil man zusätzlich noch eine echte "Axiologie" bräuchte, die bestimmte Konsequenzen wie "das größte Glück der größten Zahl" oder auch etwas anderes als erstrebenswert auszeichnet.
Das ist übrigens schon ein Einwand, den der von mir ansonsten nicht sehr geschätzte Hegel in seinem Aufsatz "Über die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts" gegen Kant vorbringt. Kant erläutert ja den kategorischen Imperativ auch anhand der Pflicht ein "Depositum", das mir anvertraut wurde, wieder zurückzugeben, und Hegel wendet ein, daß Kant in seiner Argumentation (die im wesentlichen darauf hinausläuft, daß die Maxime, das Depositum zu behalten, verallgemeinert dazu führte, daß es kein Eigentum mehr gäbe) einfach voraussetzt, daß "Eigentum sein müsse".
Zitat von ZettelDie Spende bewirkt schon etwas (wobei wir, wie geschrieben, voraussetzen, daß sie ordnungsgemäß verwendet wird). Auch für 5 Euro kann man etwas kaufen, das man ohne die 5 Euro nicht kaufen könnte - ein paar Flaschen Leitungswasser, sagen wir.
Meine Stimme bewirkt aber (vom Fall des Patt abgesehen) exakt nichts. Meine Partei hätte exakt so viele Sitze, wenn ich nicht gewählt hätte.
Ja, aber man darf ja nicht nur an die Zahl der Sitze als mögliche Konsequenz denken.
Wenn ich Partei X meine Zweitstimme gebe, hat X zunächst trivialerweise eine Stimme mehr bekommen. Das wiederum wirkt sich in geringem Umfang auf die Finanzen der Partei aus; für jede Stimme gibt es ja immerhin 70 oder 85 Cent. Und dann erhöht sich durch meine Stimme minimal die Wahrscheinlichkeit, daß X bei der Wahl siegen wird.
Das ist (wie beim Spenden) praktisch nichts, dennoch ist es nicht nichts.
Das stimmt, lieber DrNick, und daran habe ich zugegebenermaßen überhaupt nicht gedacht.
Wohl deshalb nicht, weil ich das Problem als ein allgemein pragmatisches, vielleicht auch in einem weiten Sinn ein logisches sehe. Diese speziell deutsche Regelung beseitigt das Problem, das ist wahr; indem es ihm die Voraussetzung nimmt.
Aber eben nur für Deutschland und auch nur für Parteien, die das Quorum für diese Art der Alimentierung erreichen. (Ich müßte nachsehen, wo das liegt; aber meines Wissens kommt nicht jede Mini-Partei in den Genuß dieser "Wahlkampfkostenerstattung").
Zitat von ZettelExakt. Und das führt aus meiner Sicht zu einer konsequentialistischen Interpretation des Kategorischen Imperativs: Wie er im jeweiligen Fall richtig zu formulieren ist, das hängt eben von den Konsequenzen für das Gemeinwesen ab.
Das Problem, lieber Zettel, ist nur, daß damit der kategorische Imperativ als Testverfahren für die moralische Qualität einer Handlung nichts taugt, denn ich brauche ja auch noch einen Maßstab für die moralische Bewertung der Konsequenzen der allgemeinen Befolgung einer Maxime. Kants Ethik wäre damit wesentlich unvollständig, weil man zusätzlich noch eine echte "Axiologie" bräuchte, die bestimmte Konsequenzen wie "das größte Glück der größten Zahl" oder auch etwas anderes als erstrebenswert auszeichnet.
Das ist übrigens schon ein Einwand, den der von mir ansonsten nicht sehr geschätzte Hegel in seinem Aufsatz "Über die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts" gegen Kant vorbringt.
Oh weh! Daß ich das noch erleben mußte!
Zitat von DrNickKant erläutert ja den kategorischen Imperativ auch anhand der Pflicht ein "Depositum", das mir anvertraut wurde, wieder zurückzugeben,
Ja, das war das ökonomische Beispiel, an das ich mich dunkel erinnert hatte.
Zitat von DrNick und Hegel wendet ein, daß Kant in seiner Argumentation (die im wesentlichen darauf hinausläuft, daß die Maxime, das Depositum zu behalten, verallgemeinert dazu führte, daß es kein Eigentum mehr gäbe) einfach voraussetzt, daß "Eigentum sein müsse".
Das stimmt ja alles, lieber DrNick, aber es ist - aus der Sicht der Interpretation Kants, zu der ich neige - kein Einwand. (Herhören, lieber Gorgasal! )
Der kategorische Imperativ ist eben ein formales und kein materielles (in der Terminologie der Juristen) Prinzip. Hegel rennt eine Tür ein, die Kant sperrangelweit aufgesperrt hat.
Den kategorischen Imperativ kann man noch so sehr quetschen und auswringen - es wird sich daraus kein Tröpflein einer inhaltlichen Vorschrift ableiten lassen, ob denn Dies oder Jenes sittlich sei. So wenig, wie man aus der Kategorie der Kausalität die Antwort darauf gewinnen kann, was denn die Ursache für ein Ereignis X ist.
Was warum als Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung dienen kann, das kann ja überhaupt nicht Gegenstand einer formalen Analyse dessen sein, was sittlich ist. Die Maxime (bei Kant das subjektive Prinzip des Wollens) sagt mir nur, welches Kriterium ich anlegen soll - diese Maxime meines Wollens muß sich zugleich eignen, Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung zu sein.
Aber ob sie sich dazu eignet, das verrät mir der kategorische Imperativ nicht. Das soll er ja auch gar nicht; (Hegel hat hier Kant, wie so oft, gründlich mißverstanden). Das herauszufinden muß ich mich schon meines Verstands und nicht zuletzt meiner sinnlichen Erfahrung bedienen.
Ich muß also überlegen, was denn eintreten würde, wenn die Maxime meines Handelns Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung wäre. Wenn es allgemein üblich wäre, ein Depositum nicht zurückzugeben, dann könnte das Institut des Depositums nicht bestehen. Also kann eine derartige Maxime nicht Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung in einer Gesellschaft sein, in der es dieses Institut gibt.
Das von Hegel kritisierte Beispiel ist eben nur das, ein Beispiel. In einer Gesellschaft, in der es das Institut des Depositums gibt, muß man dieses zurückgeben. In einer Gesellschaft, in der es das nicht gibt, weil es gar kein Eigentum gibt, natürlich nicht. In einer Gesellschaft von Schiffbrüchigen, die auf einer fast wasserlosen Insel gestrandet sind, verbietet es der kategorische Imperativ vielleicht, ohne Erlaubnis des Zuständigen auch nur einen Tropfen Wasser zu trinken. Uns verbietet er das nicht.
Wer meint, Kant dafür kritisieren zu sollen, daß der kategorische Imperativ ein formales Prinzip ist, der sollte sich dann konsequenterweise zu einer materiellen Wertethik à la Scheler bekennen. Also auf Glauben gegründeten Ethik. Nur kann diese nicht das leisten, was Kant wollte, nämlich zu klären, was allgemein das Prinzip sittlichen Verhaltens ist.
Man kann eine materielle Wertethik vertreten; ich schätze es nicht. Und jedenfalls wußte Kant, was er tat, als er das ausdrücklich nicht wollte.
Heute Nacht bin ich beim Herumzappen beim Hessischen Rundfunk gelandet; es gab da eine Diskussion zwischen unserer ehemaligen Ministerin Andrea Fischer und dem bekannten Ethiker Peter Singer (der übrigens ein ausgezeichnetes Deutsch spricht). Das Thema war natürlich PID und Verwandtes. Man redete vollkommen aneinander vorbei.
Gegen Fischers materielle Wertethik war nicht anzukommen. Wenn für sie nun einmal die befruchtete Eizelle schützenswertes "menschliches Leben" ist - wie will man das widerlegen? Sie hat sich für diesen Wert entschieden. Punktum. Gegen Glauben kann man nicht argumentieren; auch nicht mit dem Leid von Eltern und Kind, wenn ein schwerbehindertes Kind auf die Welt kommt. Das wäre für den Wertethiker schnöder Konsequentialismus.
Kants Ethik ist die angemessene Ethik für eine freie Gesellschaft, in der jeder den kategorischen Imperativ in seiner eigenen Verantwortung mit Inhalt füllen muß. Eine herrschende materielle Wertethik, die - weil sie eben herrschend ist - keine anderen Werte gelten läßt, ist mit einer offenen, freien Gesellschaft nicht vereinbar.
Die Art, wie gegenwärtig in Deutschland im Fall PID eine bestimmte Ethik zu alle Bürger bindenden Gesetzen gemacht wurde, ist ein warnendes Beispiel. Niemand würde es einem Katholiken verwehren, für sich PID abzulehnen. Aber in Deutschland darf auch derjenige sie nicht nutzen, der die befruchtete Eizelle nicht als schützenswert betrachtet.
Zitat von ZettelDen kategorischen Imperativ kann man noch so sehr quetschen und auswringen - es wird sich daraus kein Tröpflein einer inhaltlichen Vorschrift ableiten lassen, ob denn Dies oder Jenes sittlich sei.
Und woher nimmt ein Kantianer dann diese inhaltliche Vorschrift?
Zitat von ZettelWas warum als Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung dienen kann, das kann ja überhaupt nicht Gegenstand einer formalen Analyse dessen sein, was sittlich ist. Die Maxime (bei Kant das subjektive Prinzip des Wollens) sagt mir nur, welches Kriterium ich anlegen soll - diese Maxime meines Wollens muß sich zugleich eignen, Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung zu sein.
Und leider verstehe ich noch immer nicht, warum ich Kant zufolge gerade dieses Kriterium anlegen soll... Warum soll mich die Verallgemeinerbarkeit interessieren? Warum ist "wenn das alle täten..." ein Argument?
Wobei mir auffällt, dass Sie hier gerne "soll" und "muss" schreiben, das macht doch teilweise schon wieder einen recht moralischen Anschein...
Zitat von ZettelIch muß also überlegen, was denn eintreten würde, wenn die Maxime meines Handelns Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung wäre. Wenn es allgemein üblich wäre, ein Depositum nicht zurückzugeben, dann könnte das Institut des Depositums nicht bestehen. Also kann eine derartige Maxime nicht Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung in einer Gesellschaft sein, in der es dieses Institut gibt.
Stimmt. Und warum sollte ich selbst jetzt ein Depositum zurückgeben?
Zitat von ZettelWer meint, Kant dafür kritisieren zu sollen, daß der kategorische Imperativ ein formales Prinzip ist, der sollte sich dann konsequenterweise zu einer materiellen Wertethik à la Scheler bekennen. Also auf Glauben gegründeten Ethik. Nur kann diese nicht das leisten, was Kant wollte, nämlich zu klären, was allgemein das Prinzip sittlichen Verhaltens ist.
Zuallererst fehlt mir ja genau die Argumentation, warum es überhaupt ein allgemeines solches Prinzip geben sollte und warum jeder einzelne sich dadurch gebunden fühlen müsste. Ja, eine auf Glauben gegründete Ethik kann das leisten. Aber ich verstehe noch nicht, was Kant an Stelle einer solchen Argumentation setzt.
Zitat von ZettelDie Art, wie gegenwärtig in Deutschland im Fall PID eine bestimmte Ethik zu alle Bürger bindenden Gesetzen gemacht wurde, ist ein warnendes Beispiel. Niemand würde es einem Katholiken verwehren, für sich PID abzulehnen. Aber in Deutschland darf auch derjenige sie nicht nutzen, der die befruchtete Eizelle nicht als schützenswert betrachtet.
Das ist nun doch eine sehr dünne Aussage. Darf ich das ein wenig umformulieren?
Zitat von Frei nach ZettelDie Art, wie gegenwärtig in Deutschland im Fall der Vernichtung lebensunwerten Lebens eine bestimmte Ethik zu alle Bürger bindenden Gesetzen gemacht wurde, ist ein warnendes Beispiel. Niemand würde es einem Katholiken verwehren, für sich die Vernichtung lebensunwerten Lebens abzulehnen. Aber in Deutschland darf auch derjenige es nicht vernichten, der lebensunwertes Leben nicht als schützenswert betrachtet.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.