Vielleicht würde diese Skala aber diese "Unterschiede" gar nicht "verwischen", sondern nur aufzeigen, dass es die so gerne behaupteten immanenten Unterschiede zwischen "Rechts" und "Links" gar nicht gibt. Das haben ja nun die beiden Totalitarismen, die das 20. Jahrhundert geformt haben, gezeigt; oder wie der Franzose sagt: >Les extrêmes se touchent<.
Mit den Begriffen links/rechts kann ich persöhnlich nur wenig anfangen. Jeder definiert sie für sich selber immer wieder neu.
Wesentlich für mich ist aber die Haltung zu den Menschen selber. Die Grünen haben kein Vertrauen in die Fähigkeiten des Menschen wichtige Dinge des Lebens alleine regeln zu können. Auch bei den Schwarzen gab es immer eine große Fraktion, die dies ähnlich sah. Jedoch hatte sie gegensich einen Starken Flügel der dies anders sah. Dieser Flügel verschwindet aber immer mehr, ich kann kaum sagen ob er noch exsistent ist.
Eine solche Haltung kann man grundsätzlich nicht als liberal verstehen, denn je wichtiger ein Thema für eine Partei wie den Grünen ist, desto weniger Freiheit sich fei zu entscheiden oder zu etwas zubekennen gewährt sie den Bürgern. Dieser die persöhniche Freiheit stark einschränkender Ansatz zeigt sich insbesondere in der sozialpolitischen Haltung. Den man nur zynisch als freiheitlich ansehen kann. Die Verweisung der sozialen Aufgaben an den Staat. Aus der obengenannten Haltung heraus wird immer mehr Verantwortung in den sozialen Dingen auf den Staat verschoben. Damit befreit man natürlich den einzelnen von seiner geschellschaftlichen Aufgabe sich um schwächere Mitglieder kümmern zu müssen.Er kann dahin gehend sicherlich freier leben.
Eine liberaler Haltung aber gebietet, wenn sie nicht als verantwortungslos anarchisch angesehen werden mag, die Verantwortung für sein eigenes Handel zuübernehmen und die Wünschen und Bedürfnisse seiner Mitmenschen miteinzubeziehen. Daher wird ein Liberaler zwar die grundsätzlichen Spielregel festlegen sich aber hüten anderen vorzuschreiben, wie er zuleben hat.
Freiheit geht nur einher mit Verantwortung, da die grünen aber den Mitmenschen grundsätzlich die Fähigkeit selber Verantwortung zu übernehmen absprechen, finde ich es schon im Ansatz falsch ihnen Liberlität zuzusprechen. Die Themen in denen sie freiheitlich geben, sind ihnen einfach nur nicht wichtig genug.
Zitat von RaysonWenn es also irgendwo Probleme bei der Links-Rechts-Einordnung gibt, dann gerade für klassische Liberale bis Libertäre.
Genau darauf wollte ich ja hinaus, ich habe gerade bei Libertären ein Problem bei der Links-Rechts-Einstufung, das war ja mein Ausgangsproblem ;)
Zitat von Rayson
Zitat von herr celineNun haben wir einen Befragten, der Sozialleistungen befürwortet, aber will, dass sich der Staat aus dem Privatleben der Bürger heraushalten soll.
Das ist weder links noch rechts, sondern paradox
Wenn man Sozialleistung als ein Einmischen des Staates in die Privatsphäre betrachtet, dann ist das paradox. Aber das tut ja nicht jeder. Es war ja aber auch nur ein konstruiertes Beispiel um den Sachverhalt zu verdeutlichen.
Zitat von Rayson
Zitat von herr celineGrob skizziert, man kann sich doch vorstellen, dass es Befragte gibt, die in verschiedenen Einstellungen ganz unterschiedliche Ausprägungen aufweisen, die überhaupt nicht in das Raster Rechts-Links und in die Begriffe liberal, konservativ, sozialdemokratisch, sozialistisch, kommunistisch, etc. passen.
Ja: Liberale und Libertäre. Was aber natürlich von denen, die sich problemlos im Links-Rechts-Schema einordnen können, ungern gesehen wird, denn bei denen funktioniert das Schema auch als Selbstvergewisserung: Wer nicht so denkt wie ich, ist ein Linker bzw. ein Rechter und damit (jeweils aus Sicht des Sprechers) verdorben und böse. Und manche Libertäre lassen sich zu Bündnissen mit Rechten verführen, weil beide in den Linken einen gemeinsamen Feind sehen. Inhaltlich gesehen jedoch passt das alles nicht.
Ich sehe das eben nicht nur auf Liberale und Libertäre beschränkt, sondern halte diese eindimensionale Einstufung generell einfach für zu simpel. Dass das Schema als Selbstvergewisserung dient, wie Sie sagen, trägt dazu nur noch weiter bei, dass ich es für überholt halte, ich stimme Ihnen hier nämlich absolut zu. Es ist ja nur ein weiterer Grund sich von der Links-Rechts-Einstufung zu emanzipieren.
Zitat von Am_RandeIch glaube schon, daß man mit einer zweidimensionalen Skala, zur Einordnung der politischen Einstellungen auskommt; nur sollten die beiden Pole dann nicht "rechts" und "links" heißen, sondern "Zwang" und "Freiwilligkeit".
Das wären ja fast die zwei zusätzlichen Pole wie sie im politischen Kompass verankert sind. Nur eben nicht ersetzend für Links-Rechts sondern ergänzend, womit man dann eine zweidimensionale Einstufung erreicht. Wobei ich mich mit den Begriffen Zwang und Freiwilligkeit doch etwas schwer tue - auch wenn sie treffend zu sein scheinen.
Ich glaube nicht, dass man die beiden Pole "Zwang" und "Freiwilligkeit" nur zur Ergänzung braucht, meiner Meinung nach reichen sie zur Einordnung einer politischen Einstellungen aus. Das Positive an dieser Skala ist es auch, dass sie weniger von der Selbsteinschätzung bzw. Selbstbezeichnung der politischen Position abhängt. Denn wer kann sagen, ob "Nation", "Volk", "Frieden", "Gerechtigkeit", usw., also die ganzen hehren Ziele der Poltik, "rechte" oder "linke" Begriffe sind? Darüber können "Rechte" und "Linke" ewig streiten. Wenn man aber fragt, wie diese Ziele erreicht werden sollen, mit oder ohne staatlichen Zwang - dann kann man darauf klare Antworten erwarten und auch bekommen.
Zitat von herr celineDas wären ja fast die zwei zusätzlichen Pole wie sie im politischen Kompass verankert sind. Nur eben nicht ersetzend für Links-Rechts sondern ergänzend, womit man dann eine zweidimensionale Einstufung erreicht. Wobei ich mich mit den Begriffen Zwang und Freiwilligkeit doch etwas schwer tue - auch wenn sie treffend zu sein scheinen.
Es ist ja ein Spiel, das in diesem Forum immer mal wieder gespielt wird, den Kompaß-Test zu machen und die eigenen aktuellen Werte mitzuteilen.
Ich habe den Test gerade einmal wieder gemacht und freudig zustimmend festgestellt, daß meine Werte fast exakt mit denen von Friedman übereinstimmen (Milton, nicht George ):
Zitat Your political compass
Economic Left/Right: 7.75 Social Libertarian/Authoritarian: -2.56
Zitat von ZettelEs ist ja ein Spiel, das in diesem Forum immer mal wieder gespielt wird, den Kompaß-Test zu machen und die eigenen aktuellen Werte mitzuteilen.
Ich habe den Test gerade einmal wieder gemacht und freudig zustimmend festgestellt, daß meine Werte fast exakt mit denen von Friedman übereinstimmen (Milton, nicht George ):
Zitat Your political compass
Economic Left/Right: 7.75 Social Libertarian/Authoritarian: -2.56
Herzlich, Zettel
Ja, ich auch. Ich liege passgenau bei Gandhi, was mich doch sehr verwundert. Vielleicht sollte man ein paar Items in dem Test mal Validitäts- und Reliabilitätstests unterwerfen, das ein oder andere fand ich schon fragwürdig.
Edit: Na Gandhi stimmt zum Glück nicht ganz, 1-2 Punkte weiter rechts sind es dann doch
Zitat von Zettel Ich habe den Test gerade einmal wieder gemacht und freudig zustimmend festgestellt, daß meine Werte fast exakt mit denen von Friedman übereinstimmen (Milton, nicht George ):
Zitat Your political compass
Economic Left/Right: 7.75 Social Libertarian/Authoritarian: -2.56
Ich bin anscheinend etwas gemäßigter:
Zitat Your political compass Economic Left/Right: 3.88 Social Libertarian/Authoritarian: -1.85
Wird aber v.a. daran liegen, daß ich mich nur bei sehr wenigen Fragen auf die "Strongly (Dis)Agree"-Antwort festgelegt habe.
Zitat von DrNickIch bin anscheinend etwas gemäßigter:
Tja, mit dem Alter wird man eben radikaler.
Sie haben wahrscheinlich Recht; ich habe meist die "strongly"-Variante gewählt und die gemäßtigte eigentlich nur dann, wenn ich gern eine Kategorie genau in der Mitte gewählt hätte.
Die es nicht gibt, was meines Erachtens ein Mangel dieses ansonsten schönen Tests ist. Wenn man Kategorienskalen verwendet, dann sollte es eine ungerade Zahl von Kategorien sein, in der Regel also entweder 5 oder 7. Denn wenn die Reaktionen normal verteilt sind, dann liegt der Modalwert logischerweise in der Mitte; und da ist bei vier Kategorien das blanke Nichts.
Es steht mir fern, dieses bekannte und auch lehrreiche Chart-Schema kritisieren zu wollen,
aber: dieses Chart geht ja davon aus, dass man die "ökonomische Achse" klar von der "sozialen Achse" trennen könnte, dass man also sagen könnte: hier endet der Bereich der Privatheit und hier beginnt die Welt des Konsums. Aber um mal ein Beispiel zu geben: Ist ein politisches System denkbar, wo z. B. eine religiöse Minderheit alle gleichen Grundrechte genießt, wie die Mehrheitsbevölkerung (soziale Achse); es dieser Gruppen hingegen nicht erlaubt ist, z. B. ihre eigenen Ansichten über eigene Medien zu verbreiten (ökonomische Achse)? Ist es nicht eher so, dass soziale Achse und ökonomische Achse immer zusammenfallen? Wenn dem so ist, reichen die beiden Pole "Zwang" und "Freiwilligkeit" zur Einordnung einer politischen Einstellung aus.
Zitat von Am_RandeEs steht mir fern, dieses bekannte und auch lehrreiche Chart-Schema kritisieren zu wollen,
aber: dieses Chart geht ja davon aus, dass man die "ökonomische Achse" klar von der "sozialen Achse" trennen könnte, dass man also sagen könnte: hier endet der Bereich der Privatheit und hier beginnt die Welt des Konsums. Aber um mal ein Beispiel zu geben: Ist ein politisches System denkbar, wo z. B. eine religiöse Minderheit alle gleichen Grundrechte genießt, wie die Mehrheitsbevölkerung (soziale Achse); es dieser Gruppen hingegen nicht erlaubt ist, z. B. ihre eigenen Ansichten über eigene Medien zu verbreiten (ökonomische Achse)? Ist es nicht eher so das soziale Achse und ökonomische Achse immer zusammenfallen? Wenn dem so ist, reichen die beiden Pole "Zwang" und "Freiwilligkeit" zur Einordnung einer politischen Einstellung aus.
Das ist bei diesen Items eben oft ein Problem, dass sie teilweise eben nicht eindimensional messen. Deswegen sucht man nach Items die das tun um bei solch einem Skalierungsverfahren eindimensionale Itempools zu erhalten, es ist aber kaum möglich. Es ist aber der Schluss, dass deswegen Zwang und Freiwilligkeit als Pole ausreichen würde nicht zwangsläufig gültig. Items zu finden, die nur in dieser Dimension messen sind genauso schwierig zu finden.
Interessant wären deshalb wirklich Validitäts- und Reliabilitätstests wie man sie bei solchen Likertskalen durchführen kann, leider werden der Seite keine Ergebnisse dazu zu Verfügung gestellt, oder ich habe sie noch nicht gefunden. Aber die FAQs erklären auch schon manches ;)
Zitat von Zettel Sie haben wahrscheinlich Recht; ich habe meist die "strongly"-Variante gewählt und die gemäßtigte eigentlich nur dann, wenn ich gern eine Kategorie genau in der Mitte gewählt hätte.
Die es nicht gibt, was meines Erachtens ein Mangel dieses ansonsten schönen Tests ist. Wenn man Kategorienskalen verwendet, dann sollte es eine ungerade Zahl von Kategorien sein, in der Regel also entweder 5 oder 7. Denn wenn die Reaktionen normal verteilt sind, dann liegt der Modalwert logischerweise in der Mitte; und da ist bei vier Kategorien das blanke Nichts.
Dass die Anzahl der Antwortmöglichkeiten nicht ungerade ist halte ich auch für einen Mangel, warum es keine "Weiß nicht"-Kategorie gibt, die so etwas möglich machen könnte erklären die Konstrukteuere des Tests zumindest, hier: http://www.politicalcompass.org/faq#faq6 -
Zitat You should have a "don't know" option
This makes it too easy for people to duck difficult issues. By forcing people to take a positive or negative stance, the propositions make people really evaluate their feelings. Often people find they wanted to select 'don't know' mainly because they'd never really thought about the idea.
wobei ich die Argumentation zwar verstehen, aber nicht nachvollziehen kann.
Zitat von Am_RandeIch glaube nicht, dass man die beiden Pole "Zwang" und "Freiwilligkeit" nur zur Ergänzung braucht, meiner Meinung nach reichen sie zur Einordnung einer politischen Einstellungen aus. Das Positive an dieser Skala ist es auch, dass sie weniger von der Selbsteinschätzung bzw. Selbstbezeichnung der politischen Position abhängt. Denn wer kann sagen, ob "Nation", "Volk", "Frieden", "Gerechtigkeit", usw., also die ganzen hehren Ziele der Poltik, "rechte" oder "linke" Begriffe sind? Darüber können "Rechte" und "Linke" ewig streiten. Wenn man aber fragt, wie diese Ziele erreicht werden sollen, mit oder ohne staatlichen Zwang - dann kann man darauf klare Antworten erwarten und auch bekommen.
Nun, man wird aber auch nicht gefragt ob man diese und diese Einstellung für links oder rechts hält, von daher erübrigt sich das. Nach der politischen Einstellung wird im besten Fall immer mit einer Reihe von unterschiedlich gepolten Items gefragt und diese dann zu einer Art Index zusammengefasst. Was im Hintergrund geschieht ist Interpretation.
Bei einer Befragung hat man zusätzlich immer Effekte der Selbsteinschätzung, anders geht es gar nicht, außer bei impliziten oder nicht-reaktiven Messverfahren, die dann wieder andere Probleme mit sich bringen.
Zitat von ZettelEs ist ja ein Spiel, das in diesem Forum immer mal wieder gespielt wird, den Kompaß-Test zu machen und die eigenen aktuellen Werte mitzuteilen. Ich habe den Test gerade einmal wieder gemacht und freudig zustimmend festgestellt, daß meine Werte fast exakt mit denen von Friedman übereinstimmen (Milton, nicht George ):
Hhm, ich bin auch ziemlich genau auf den Werten eines "internationally known contemporary leader" gelandet, sehr zu meinem Erstaunen übrigens: Dalai Lama. Hat man denn die Vorzeichen bei meiner Geburt übersehen?
Zitat von herr celineDas wären ja fast die zwei zusätzlichen Pole wie sie im politischen Kompass verankert sind. Nur eben nicht ersetzend für Links-Rechts sondern ergänzend, womit man dann eine zweidimensionale Einstufung erreicht. Wobei ich mich mit den Begriffen Zwang und Freiwilligkeit doch etwas schwer tue - auch wenn sie treffend zu sein scheinen.
Es ist ja ein Spiel, das in diesem Forum immer mal wieder gespielt wird, den Kompaß-Test zu machen und die eigenen aktuellen Werte mitzuteilen.
Ich habe den Test gerade einmal wieder gemacht und freudig zustimmend festgestellt, daß meine Werte fast exakt mit denen von Friedman übereinstimmen (Milton, nicht George ):
Zitat Your political compass
Economic Left/Right: 7.75 Social Libertarian/Authoritarian: -2.56
Herzlich, Zettel
Sehr interessanter Test. Mein Ergebnis:
Zitat Your political compass
Economic Left/Right: 6.38 Social Libertarian/Authoritarian: -2.56
Zitat von ZettelSie haben wahrscheinlich Recht; ich habe meist die "strongly"-Variante gewählt und die gemäßtigte eigentlich nur dann, wenn ich gern eine Kategorie genau in der Mitte gewählt hätte.
Die es nicht gibt, was meines Erachtens ein Mangel dieses ansonsten schönen Tests ist. Wenn man Kategorienskalen verwendet, dann sollte es eine ungerade Zahl von Kategorien sein, in der Regel also entweder 5 oder 7. Denn wenn die Reaktionen normal verteilt sind, dann liegt der Modalwert logischerweise in der Mitte; und da ist bei vier Kategorien das blanke Nichts.
Tja, lieber Zettel, es gibt da eine Denkschule bei Fragebogendesignern, die sehr überzeugend argumentiert, dass man niemals eine "mittlere Option" anbieten sollte, weil man dadurch nur schlecht verwertbare Ergebnisse bekommt - der Mensch an sich tendiert zur Mitte, wenn er sich die Antwort nicht so recht überlegen will. Deshalb haben die meisten Fragebögen neueren Datums vier oder sechs Auswahlmöglichkeiten.
Gruß, hubersn
P.S.: Economic Left/Right: 7.50 Social Libertarian/Authoritarian: -2.67
Zitat von hubersn Tja, lieber Zettel, es gibt da eine Denkschule bei Fragebogendesignern, die sehr überzeugend argumentiert, dass man niemals eine "mittlere Option" anbieten sollte, weil man dadurch nur schlecht verwertbare Ergebnisse bekommt - der Mensch an sich tendiert zur Mitte, wenn er sich die Antwort nicht so recht überlegen will. Deshalb haben die meisten Fragebögen neueren Datums vier oder sechs Auswahlmöglichkeiten.
Wenn man dann aber die "falschen" Nachrichten vor Beantwortung des Tests liest, z.B. "Euro Rettung", ist man schnell mal eher auf der "Strongly (Dis)agree" Seite gelandet ... nicht das es gänzlich falsch wäre
Your political compass Economic Left/Right: 9.00 Social Libertarian/Authoritarian: -2.67
(Recht einsam im internationalen "Libertarian right" Lager)
Zitat von ZettelEs ist ja ein Spiel, das in diesem Forum immer mal wieder gespielt wird, den Kompaß-Test zu machen und die eigenen aktuellen Werte mitzuteilen.
Überrascht stelle ich fest, daß meine aktuelle Grundeinstellung offenbar viel "lauer" ist, als ich dachte: fast genau die Mitte getroffen mit Economic Left/Right: 1.88 Social Libertarian/Authoritarian: -0.31 Muß wohl daran liegen, daß sich beim Juristen der "Einerseits, andererseits"-Modus (a.k.a. das dumme "Ja, aber"-Gelaber) als déformation professionelle bemerkbar macht. Immerhin, wenn auch knapp, den IV. Quadranten getroffen; alles andere hätte mich beunruhigt...
____________________________________________________ "I want my republic back!"
Schade das von Mises, Hayek und Rothbard nicht eingetragen sind. Keine Ahnung ob ich in deren Nähe käme, wäre aber allemal "wünschenswert". Besonders bedauerlich im unteren rechten Quadranten sind genau 0 Politiker beheimatet. Was vielleicht auch erklärt, warum wir in diesem Schlamassel stecken...
Zitat von FriedrichBesonders bedauerlich im unteren rechten Quadranten sind genau 0 Politike beheimatet. Was villeicht auch erklärt, warum wir in diesem Schlamassel stecken...
Während, wenn ich es recht sehe, alle Zimmerleute, die sich bisher geoutet haben, im IV. Quadranten zu finden sind.
Vielleicht sollte man das als Eingangstest für neue Mitglieder prüfen.
Zitat von hubersnTja, lieber Zettel, es gibt da eine Denkschule bei Fragebogendesignern, die sehr überzeugend argumentiert, dass man niemals eine "mittlere Option" anbieten sollte, weil man dadurch nur schlecht verwertbare Ergebnisse bekommt - der Mensch an sich tendiert zur Mitte, wenn er sich die Antwort nicht so recht überlegen will. Deshalb haben die meisten Fragebögen neueren Datums vier oder sechs Auswahlmöglichkeiten.
Ich weiß, lieber Hubersn. Es gibt auch das Verfahren, daß dann, wenn jemand "weiß nicht" o.ä. antwortet, man nachfragt: Aber einmal angenommen, Sie müßten sich entscheiden, was würden Sie dann noch am ehesten nehmen? Man will damit latente Einstellungen herauskitzeln, zu denen sich der Betreffende gar nicht bekennen möchte.
Es kommt halt darauf an, was man will.
Wenn man Grundlagenforschung betreibt und ein möglichst zutreffendes Bild der, nennen wir es so, kognitiven Repräsentation haben möchte, dann nimmt man eine 5- oder 7-Punkte-Skala; in der Psychophysik zum Beispiel (sofern man dort nicht andere Skalen benutzt wie magnitude estimation). Denn es gibt das nun einmal, daß Menschen eine Meinung in der Mitte haben oder gar keine; das ist sogar ein häufiger Fall.
Wenn man andererseits Verhalten vorhersagen will (ob zum Beispiel ein Käufer im Zweifel eher zum Produkt A oder B greift), dann ist es sinnvoll, alles an Information aus ihm herauszuquetschen. Dann verfährt man also so, wie Sie es beschrieben haben.
Man handelt sich aber damit den Effekt ein, den ich für mein Verhalten beim Beantworten des Political Compass beschrieben habe:
Wenn ich weder der einen oder der anderen Seite zuneige (weil ich zum Beispiel meine, daß die Frage so pauschal nicht zu beantworten ist; weil manchmal das eine und manchmal das andere richtig ist), dann habe ich nur die Wahl zwischen Agree und Disagree. (Ich habe mehrfach das eine ins andere geändert, weil für mich dann zwischen beiden im Grunde kein Unterschied ist).
Die logische Folge ist, daß ich dann, wenn ich eine klare Präferenz hatte, Strongly agree oder Strongly disgaree wählte. Mit dem Ergebnis einer relativ extremen gemessenen Einstellung.
Mit anderen Worten: Eine gerade Zahl von Kategorien verbessert die Trennschärfe, mindert aber die Validität, indem sie einen Trend zu extremen Antworten begünstigt.
Zitat von FriedrichBesonders bedauerlich im unteren rechten Quadranten sind genau 0 Politike beheimatet. Was villeicht auch erklärt, warum wir in diesem Schlamassel stecken...
Während, wenn ich es recht sehe, alle Zimmerleute, die sich bisher geoutet haben, im IV. Quadranten zu finden sind.
Vielleicht sollte man das als Eingangstest für neue Mitglieder prüfen.
Wie wäre es mit einem Eingangstest für neue Mitglieder der aktuellen Parteien, wer nicht unten rechts landet wird nicht aufgenommen. Man stelle sich die Perspektiven vor....
Dann hätte sogar ich eine Chance PS: Economic Left/Right: 7.5 Social Libertarian/Authoritarian: -6.21
Offensichtlich fehlt mir noch die letzte Konsequenz zum Anarchisten, nun denn, die "Rettungspläne" arbeiten daran. PPS. Bei manchen Punkten habe ich halt Agree/Disagree genommen ich war schon mal weiter rechts unten.... PPPS. Vielleicht wirkt auch Zettels kleines Zimmer moderierend
Zitat von ZettelVielleicht sollte man das als Eingangstest für neue Mitglieder prüfen.
Ich glaube, ich darf weiter mitmachen.
Zitat Your political compass Economic Left/Right: 4.25 Social Libertarian/Authoritarian: -4.21
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Ich sehe aus ihrer Antwort, dass es sich bei Ihnen wohl um jemanden vom Fach handeln muss;
mir war der Begriff der Likert-Skalen bisher kein Begriff... Aber ich verstehe Ihre Kritik an "meiner" "Zwang/Freiwilligkeit"-Skala so, dass es schwierig wäre, die Begriffe "Zwang" bzw. "Freiwilligkeit" schwer zu definieren. Dabei wäre nichts einfacher als dass - der Politiker, der auf eine gesetzliche Regelung drängt, setzt auf Zwang, der, der die Menschen nicht reglementieren will, setzt auf Freiwilligkeit. Oder wie es Montesquieu ausgedrückt hat: "Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen."
Jedenfalls wäre diese Kategorie "Zwang/Freiwilligkeit" einfacher anzuwenden als das Schema "Rechts/Links". Denn wieso ist Frau Thatcher als "rechte" Politikerin eingeordnet worden? Doch wohl nur, weil die "conventional wisdom" es so wissen will. (Ich habe zumindest auf der Webseite "politicalcompas" keine gegenteilige Antwort darauf gefunden.) Wenn man einmal Frau Thatchers großes politisches Vorbild Churchill nimmt, so wird er generell auch als "rechter" Politiker angesehen. Hitler aber auch. Aber Hitler und Churchill waren im Kriege Todfeinde. Also Rechter gegen Rechten? >Does not compute< Hingegen wird Stalin als "Linker" gesehen. Und der "Hitler-Stalin-Pakt"? Also Linker mit Rechtem? >Does not compute (either)< Meiner Meinung nach will das Chart "unbedingt" am Gegensatz "rechts/links" festhalten, hat aber als Kriterium zur Einordnung in das "Rechts/Links"-Schema nur das, was man als akzeptiertes Vorurteil sowieso weiß - Hitler war eben "rechts" und "Stalin war eben "links". Und dass das Chart glaubt, strikt zwischen dem Menschen als "homo oeconomicus" und als "homo socialis" trennen zu können, macht es, meiner Meinung nach, nicht besser.
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