Zu dieser Marginalie sollte noch erwähnt werden, daß Dr. Christian v. Boetticher aus einer baltischen Adelsfamilie stammt, und, wie man in der Wikipedia nachlesen kann, einer schlagenden Verbindung angehört, Oberleutnant der Reserve ist und als Ehrenritter Mitglied des Johanniterordens ist.
Ob unsere Medien wohl auch dann Skandal! gerufen hätten, wenn er einer Arbeiterfamilie entstammte, Soziologie und Politologie studiert, den Wehrdienst verweigert und sich bei der "Roten Hilfe" engagiert hätte?
Zitat von ZettelOb unsere Medien wohl auch dann Skandal! gerufen hätten, wenn er einer Arbeiterfamilie entstammte, Soziologie und Politologie studiert, den Wehrdienst verweigert und sich bei der "Roten Hilfe" engagiert hätte?
Lieber Zettel,
ich fürchte, in solch einem schlimmen Fall hätten auch die von Ihnen genannten Pluspunkte nicht geholfen. Einzig mögliche Entlastung wäre es gewesen, wenn es eine Beziehung mit einem kleinen Jungen gewesen wäre, da es, wenn keine Frau involviert gewesen wäre, auch kein Opfer gegeben hätte. Herr Cohn-Bendit (???) würde dann eventuell sogar Argumente zur Verteidigug eines rechtsextremen Politikers finden.
Eine heterosexuelle, monogame Beziehung ist Ausdruck eines rückständigen, reaktionären Rollenverständnisses, das kann man so nicht durchgehen lassen! Gutmenschismus at it's best!
Was moralisch geht und was nicht, wird heutzutage ausschließlich von links definiert, und linkes Gedankengut basiert nun mal auf Neid, auch wenn das von den betroffenen Kreisen vehement abgestritten wird. Neidisch auf diese Beziehung kann man in jedem Lebensalter und unabhängig vom eigenen Geschlecht sein: Ältere Männer hätten gern selber eine jüngere Freundin Jüngeren Männer steht die Altersgenossin nicht zur Verfügung, da schon gebunden Älteren Frauen tut es emotional nicht gut, von einer jüngeren ausgstochen zu sein Jüngere Frauen hätten vielleicht selber gern einen bereits etablierten Partner Also kann jeder, der neidisch sein möchte, dieses hier ausleben dabei aber vom eigenen Neid durch das Schreien des Wortes "Affäre!" ablenken.
Schlimm an dieser weitverbreiteten Verurteilung einer Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau ist, daß diese Kritik inzwischen wie man heute gerne sagt "in der Mitte der Gesellschaft" angekommen ist.
wo ist die Affäre? Warum aber ist von Bötticher nicht in der Lage zu der selbstverständlichsten Sache der Welt auch selbstverständlich zu stehen? Linke Presse hin oder her, wer sich anlässt ein Bundesland zu regieren, der muss doch etwas Stehvermögen haben.
Zitat von Martinder muss doch etwas Stehvermögen haben.
Äh, hat der Gute nicht bitterlich geweint...
Lieber Martin, das war ja eine solche Steilvorlage, meine Reaktion darauf ist einfach ein Reflex. Lieber Zettel, bitte nicht zu böse sein wegen der Verwässerung des Niveaus hier bei Ihnen!
während des Lesens des Artikels entstand bei mir der Eindruck, dass wir unter grünlinker moralischer Führung tolerant gegenüber allerlei homosexuellen Handlungen geworden sind, gegenüber heterosexuellen Abweichungen gelten dagegen noch die gleichen Regeln, wie eben zu Zeiten Adenauers - vielleicht sogar noch etwas schärfer. Insbesondere dann, wenn es darum geht, einen "rechten" Politiker kalt zu stellen. Das nennt man Fortschritt.
Zitat von Zettel Ob unsere Medien wohl auch dann Skandal! gerufen hätten, wenn er einer Arbeiterfamilie entstammte, Soziologie und Politologie studiert, den Wehrdienst verweigert und sich bei der "Roten Hilfe" engagiert hätte?
Wenn ich das richtig mit halbem Auge verfolgt habe, wurde zuerst CDU-intern "Skandal" gerufen, vielleicht auch nur in Antizipation der zu erwartenden medialen Verwurstung. Sei es drum, es gibt allerdings wenig Gutes von Boetticher zu berichten, wenn es zutriffft, dass er diese "Liebe" wegen anstehender Karrierepläne beendet hat. Aber jetzt, nachdem alles geklärt ist, kann er ja reumütig in die Arme der Geliebten zurückkehren, die tiefenentspannt "den Skandal" treffend kommentiert:"„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“
Was mich weitaus mehr enttäuscht, sind die mangelnden literarischen Kenntnisse unserer Qualitätsjournalisten, mit "Lolita" hat das rein gar nichts zu tun. Da ist ihnen wohl die Fantasie durchgegangen.
Zitat von danielphoffmannwährend des Lesens des Artikels entstand bei mir der Eindruck, dass wir unter grünlinker moralischer Führung tolerant gegenüber allerlei homosexuellen Handlungen geworden sind, gegenüber heterosexuellen Abweichungen gelten dagegen noch die gleichen Regeln, wie eben zu Zeiten Adenauers - vielleicht sogar noch etwas schärfer. Insbesondere dann, wenn es darum geht, einen "rechten" Politiker kalt zu stellen. Das nennt man Fortschritt.
Ach was. Das klingt mir mehr nach einem hausgemachten CDU-Problem. Die CDU kann sich nicht enscheiden, ob sie jetzt metrosexuell auf der linken Spur an der SPD und den Grünen vorbeiziehen will, was sie gerne täte, aber dann fällt ihr ein, dass sie vor allem von Rentnern gewählt wird, die man nicht vor den Kopf stoßen will. Wobei ich davon ausgehe, dass es diesen Wählern auf Grund hoher Lebenserfahrung schnuppe ist, was die Protagonisten hinter verschlossenen Türen treiben, solange die Rente sicher ist. Für mich ist diese Geschichte lediglich ein weiterer Beweis dafür, dass die CDU ihre Wähler gar nicht kennt, sonst wäre sie souveräner mit dieser Romanze umgegangen.
Zitat Wobei ich davon ausgehe, dass es diesen Wählern auf Grund hoher Lebenserfahrung schnuppe ist, was die Protagonisten hinter verschlossenen Türen treiben, solange die Rente sicher ist.
Sicher gibt es interessierte Kreise, die diese "Affäre" nutzen, um v. Boetticher kaltzustellen. Gleichwohl möchte ich anmerken:
a) Für einen Spitzenpolitiker oder einen, der es werden will, ist es nun mal reichlich dämlich, mit einer (bei den ersten Kontakten offenbar) erst 15-Jährigen anzubendeln. Es ist ja nun absehbar, dass so etwas bei Bekanntwerden extrem karriereschädlich ist.
b) Ich finde es extrem verantwortungslos von einem 40-Jährigen, mit einer 15- oder 16-Jährigen eine Beziehung zu beginnen und direkt beim ersten Treffen mit dem Mädchen ins Bett zu gehen. Da sage mir keiner, dass sei freie Entscheidung auf Gegenseitigkeit. Wie frei ist eine 16-Jährige, wenn ein Politiker mit Macht und Einfluss sie bezirzt? Da hat Herr v. Boetticher ein paarmal Spaß mit dem Mädchen im Bett gehabt und hat sie dann abserviert. Ist es das, was wir gesellschaftlich für vorbildlich und erstrebenswert halten?
c) Was sind das bitte für Eltern, die ihr 16-jähriges Fräulein Tochter zwei Tage im Düsseldorfer Steigenberger logieren lassen, damit sie mit einem Mann, der ihr Vater sein könnte, ins Bett geht??
Zitat von GansguoterSicher gibt es interessierte Kreise, die diese "Affäre" nutzen, um v. Boetticher kaltzustellen. Gleichwohl möchte ich anmerken:
a) Für einen Spitzenpolitiker oder einen, der es werden will, ist es nun mal reichlich dämlich, mit einer (bei den ersten Kontakten offenbar) erst 15-Jährigen anzubendeln. Es ist ja nun absehbar, dass so etwas bei Bekanntwerden extrem karriereschädlich ist.
b) Ich finde es extrem verantwortungslos von einem 40-Jährigen, mit einer 15- oder 16-Jährigen eine Beziehung zu beginnen und direkt beim ersten Treffen mit dem Mädchen ins Bett zu gehen. Da sage mir keiner, dass sei freie Entscheidung auf Gegenseitigkeit. Wie frei ist eine 16-Jährige, wenn ein Politiker mit Macht und Einfluss sie bezirzt? Da hat Herr v. Boetticher ein paarmal Spaß mit dem Mädchen im Bett gehabt und hat sie dann abserviert. Ist es das, was wir gesellschaftlich für vorbildlich und erstrebenswert halten?
c) Was sind das bitte für Eltern, die ihr 16-jähriges Fräulein Tochter zwei Tage im Düsseldorfer Steigenberger logieren lassen, damit sie mit einem Mann, der ihr Vater sein könnte, ins Bett geht??
Also, wählbar ist so einer für mich nicht.
Ich kann Ihnen hier nur zustimmen, lieber Gansguoter. Sicher mag es seltsam wirken welch sonst sexuell so "offene" Kreise jetzt hier "Skandal" rufen. Trotzdem denke ich sehr wohl, dass Politik viel mit Vertrauen in eine Person zu tun hat und dass eben solches Verhalten, gerade bei konservativen Wählern, dieses Vertrauen nachhaltig untergräbt.
In gewisser Weise ist es sogar ein Musterfall des funktionierenden Liberalismus. Etwas was nicht notwendiger Weise staatlicher Regelung bedarf ist folgerichtig erlaubt und die Gesellschaft wahrt eigenständig ihre moralischen Überzeugungen.
Zitat von GansguoterDa sage mir keiner, dass sei freie Entscheidung auf Gegenseitigkeit. Wie frei ist eine 16-Jährige, wenn ein Politiker mit Macht und Einfluss sie bezirzt?
Mit dem Ausdruck "bezirzt" unterstellen Sie etwas, was nach meinem Wissen nicht belegt ist: daß nämlich die Initiative von v. Boetticher ausgegangen ist.
Zudem: Macht und Einfluß machen einen Menschen immer attraktiver als er es "an sich" ist. Ich kann nicht erkennen, warum die Entscheidung der 16-Jährigen weniger frei gewesen sein soll als die Entscheidung von Maike Richter, Helmut Kohl zu heiraten.
Zitat von GansguoterEs ist ja nun absehbar, dass so etwas bei Bekanntwerden extrem karriereschädlich ist.
Aber genau das ist doch Zettels Thema. Warum sollte so etwas karriereschädlich sein?
Zitat Ich finde es extrem verantwortungslos von einem 40-Jährigen, mit einer 15- oder 16-Jährigen eine Beziehung zu beginnen und direkt beim ersten Treffen mit dem Mädchen ins Bett zu gehen.
Wieviel Vorspiel müßte denn sein, damit es verantwortungsvoll wäre? Ich bin mir nicht ganz, was man hier unter "Verantwortung" zu verstehen hätte.
Zitat Wie frei ist eine 16-Jährige, wenn ein Politiker mit Macht und Einfluss sie bezirzt?
Na ja, etwa so frei wie Doris Köpf, als sie vom Bundeskanzler Schröder angebaggert wurde. Da war sie nämlich in einem Alter, in dem man Macht und Einfluß noch ganz anders zu schätzen weiß. Man könnte umgekehrt eher fragen, ob eine 16-Jährige genug über unser politisches System weiß, um sich von der "Macht" eines unbekannten Landespolitikers beeindrucken zu lassen ...
Zitat Da hat Herr v. Boetticher ein paarmal Spaß mit dem Mädchen im Bett gehabt und hat sie dann abserviert.
Wie oft darf er denn Spaß haben, um die Beziehung kritikfrei beenden zu können? Oder führt Beischlaf wieder automatisch zur Pflicht, die entehrte Jungfrau heiraten zu müssen? Abgesehen davon weiß ich nicht, ob hier überhaupt von "abserviert" die Rede sein kann.
Zitat Was sind das bitte für Eltern, die ihr 16-jähriges Fräulein Tochter zwei Tage im Düsseldorfer Steigenberger logieren lassen ...
Das ist eine berechtigte Frage. Aber der "Skandal" zielt ja nicht auf diese Eltern.
Mir richten immer die Nackenhaare auf, wenn - so oder so - gegen den achsoschlimmen Muff der Adenauerzeit gewettert wird. Was man damals über eine solche Beziehung gesagt hätte, ist für mich durchaus nicht klar.
Ich stimme hier mit Isildur und Gansguoter überein. Einfach nur mit dem Strafrecht und der hochgelobten sexuellen Befreiung zu kommen ist doch zumindest extrem kurzsichtig. Aber noch ein weiterer Punkt:
Zitat von SPONAuch Boetticher spricht von großer Liebe, das betonte er bei seinem emotionalen Auftritt am Sonntagabend. Allerdings stellt sich die Frage, ob Boetticher die Umstände der Beziehung tatsächlich wahrheitsgemäß schildert. Offiziell gilt der Christdemokrat als seit vielen Jahren mit einer Mitarbeiterin der Hamburger CDU liiert, am Sonntagabend betonte er allerdings, in dem Zeitraum zwischen März und Mai 2010 keinerlei Beziehung zu einer anderen Frau gepflegt zu haben. Doch einen Monat später soll er auf der Hochzeit des Hamburger CDU-Politikers Frank Schirra mit seiner Langzeitfreundin aufgetaucht sein und auf die Frage nach eigenen Hochzeitsplänen geantwortet haben: "Ich glaube, wir sind auch bald dran." So berichtet es die "Welt".
Ich weiß natürlich nicht ob das stimmt, aber darauf eingehen, werter Zettel, sollte man schon. Klar, illegal ist das nicht, mit zwei Frauen parallel. Aber anrüchig, verwerflich ist es schon, soweit man sich nicht sein Gewissen hat wegrevolutionieren lassen.
Der Vorwurf gegen den SPON-Artikel, das ganze mit der Barschel-Affäre gleichzusetzen, trifft übrigens nicht zu: letztere wird als eine von drei Ereignissen genannt, bei denen auch schleswig-holsteinsche Spitzenpolitiker um ihr Amt kamen. Eine wertende Gleichsetzung gibt es hier weder zwischen den dreien, noch zur "Lolitaaffäre". (Zitat: "Die Fälle lassen sich nicht vergleichen, jeder hatte seinen eigenen Hintergrund, seine ganz eigene Dynamik.")
Zitat von isildur
Zitat von GansguoterSicher gibt es interessierte Kreise, die diese "Affäre" nutzen, um v. Boetticher kaltzustellen. Gleichwohl möchte ich anmerken:
a) Für einen Spitzenpolitiker oder einen, der es werden will, ist es nun mal reichlich dämlich, mit einer (bei den ersten Kontakten offenbar) erst 15-Jährigen anzubendeln. Es ist ja nun absehbar, dass so etwas bei Bekanntwerden extrem karriereschädlich ist.
b) Ich finde es extrem verantwortungslos von einem 40-Jährigen, mit einer 15- oder 16-Jährigen eine Beziehung zu beginnen und direkt beim ersten Treffen mit dem Mädchen ins Bett zu gehen. Da sage mir keiner, dass sei freie Entscheidung auf Gegenseitigkeit. Wie frei ist eine 16-Jährige, wenn ein Politiker mit Macht und Einfluss sie bezirzt? Da hat Herr v. Boetticher ein paarmal Spaß mit dem Mädchen im Bett gehabt und hat sie dann abserviert. Ist es das, was wir gesellschaftlich für vorbildlich und erstrebenswert halten?
c) Was sind das bitte für Eltern, die ihr 16-jähriges Fräulein Tochter zwei Tage im Düsseldorfer Steigenberger logieren lassen, damit sie mit einem Mann, der ihr Vater sein könnte, ins Bett geht??
Also, wählbar ist so einer für mich nicht.
Ich kann Ihnen hier nur zustimmen, lieber Gansguoter. Sicher mag es seltsam wirken welch sonst sexuell so "offene" Kreise jetzt hier "Skandal" rufen. Trotzdem denke ich sehr wohl, dass Politik viel mit Vertrauen in eine Person zu tun hat und dass eben solches Verhalten, gerade bei konservativen Wählern, dieses Vertrauen nachhaltig untergräbt.
In gewisser Weise ist es sogar ein Musterfall des funktionierenden Liberalismus. Etwas was nicht notwendiger Weise staatlicher Regelung bedarf ist folgerichtig erlaubt und die Gesellschaft wahrt eigenständig ihre moralischen Überzeugungen.
Zitat von ZettelOb unsere Medien wohl auch dann Skandal! gerufen hätten, wenn er einer Arbeiterfamilie entstammte, Soziologie und Politologie studiert, den Wehrdienst verweigert und sich bei der "Roten Hilfe" engagiert hätte?
Die Frage ist meiner Meinung nach falsch gestellt. Sie müsste lauten "Ob unsere Medien auch dann Skandal gerufen hätten, wenn der Politiker homosexuell wäre?" Die Antwort kann man am Fall Ole von Beust studieren, bei dem "unsere" Medien es geschafft haben, seine Beziehung zu einem fast 40 Jahre jüngeren, entfernten Verwandten demonstrativ zu beschweigen. Das stolze "Outing" wurde von Beust selbst überlassen und es mir auch nicht bekannt, dass diese Beziehung im Amt auch nur ansatzweise kritisiert worden wäre.
Ich kann mich anderen Postern nur anschließen. Ihre Liberalität mag grundsätzlich ehrenwert sein, in diesem konkreten Fall beurteilt Sie die politische Konstellation einfach falsch. Ein Politiker, dem offensichtlich in gewissen Fragen der moralische Kompass fehlt, sollte in keiner Partei tragbar sein, speziell nicht in einer Partei mit dem C (Ja, immer noch, trotz allem). Dei Implikationen dieses Verhaltens gehen meiner Meinung nach weit über das reine Privatleben hinaus. Vielleicht sollte in diesem konkreten Fall nochmal ihr "konservativ-liberaler Vermittlungsausschuss" tagen.
Zitat von notquiteEin Politiker, dem offensichtlich in gewissen Fragen der moralische Kompass fehlt, sollte in keiner Partei tragbar sein, speziell nicht in einer Partei mit dem C (Ja, immer noch, trotz allem).
Wer bestimmt den moralischen Kompass von Politikern im allgemeinen, der CDU im besonderen? Der Katechismus der römisch-katholischen Kirche, das Parteiprogramm, der Wähler oder notquite?
Wenn die CDU den Katechismus als verbindlich ansehen würde, hätte sie allerdings schon längst den Laden wegen Personalmangel schließen müssen, denn sie ist ein Hort moralischer Verkommenheit, ein Sündenpfuhl, deren Mitglieder sich willenlos dem Zeitgeist und der Fleischeslust hingeben und das schon in der Jungen Union, wie ich zu meinem Entsetzen gerade gelernt habe.
Das Parteiprogramm der CDU macht schon einige Konzessionen im Hinblick zur Individualität: Der Wähler hat höhere Ansprüche, ist aber bereit zu verzeihen, was auch eine christliche Tugend ist.
Zitat von MorgenpostGeordnetes Privatleben erwünscht
Die Öffentlichkeit ist durchaus in der Lage, das Scheitern in privaten Dingen mit Großmut hinzunehmen - auch wenn nach einer aktuellen Umfrage der "Bild am Sonntag" zwei Drittel der Deutschen ein "geordnetes Privatleben" von Politikern als wichtig für deren Glaubwürdigkeit erachten. Viele sehen es nicht einmal mehr als Scheitern. Nur angeben sollte man damit wohl lieber nicht
Ich glaube nicht, dass moralische Verfehlungen wahlentscheidend sind, es kommt aber darauf an, was daraus gemacht wird.
Was mich an von Boettichers Verhalten stört ist die zu späte Einsicht, dass dieses Verhältnis seiner Karriere abträglich sein könnte, was zur Trennung führte. Deswegen nehme ich ihm auch die Tränen nicht ab, sondern halte ihn für einen geilen Fiesmöpp. Wenn "die Liebe" ernst gewesen wäre, hätte er zu ihr gestanden und die Konsequenzen getragen. Aber "Flatterhaftigkeit" und nicht nur in moralischen Fragen ist auch Zeitgeist, von dem ganz besonders die CDU geprägt ist.
Dummheit und Geschrei auf einer Seite heisst nicht automatisch, dass das Gegenteil richtig ist. Auch wenn ich weit davon entfernt bin, das ganze einen Skandal zu nennen oder für moralisch verwerflich zu hlaten, schließe ich mich doch Gansgouter an. Die Frage ist wie freiwillig eine 16-Jährige eine - und darauf läuft es ja hinaus - letztlich rein sexuelle Beziehung eingehen kann. Ich möchte sie da nicht bevormunden, aber ich möchte eben auch nicht soweit gehen und einer 16 Jährige sämtliche Verantwortung für ihr Handeln zuzuschreiben. Das macht mir Herrn B ehrlich gesagt als Mensch schon etwas suspekt.
Was wir aber auch wieder sehen ist, wie alles miteinander vermengt und das Politische nicht mehr vom Privaten getrennt wird. Es kommt weniger darauf an wie gut oder schlecht jemand als Politiker ist als darauf ob er die richtige Gesinnung hat und lebt. Die Vorstufen sind und waren welche Nebeneinkünft der Politiker hat, wie hoch der Spritverbrauch seines Autos und ob Frau Schröder wenn sie heiratet den Namen ihres Mannes annimmt oder nicht. Ob jemand homosexuell ist, ist ebenfalls von Belang, denn wenn er Homosexualität nicht gleichzeitig zum politischen Programm macht und dafür eintritt wofür Schwule und Lesben nun mal dem Klischee nach einzutreten haben, dann wird dem Politiker auch das zum Vorwurf gemacht (etwa bei Westerwelle).
Und - C. hat es angesprochen - war es wohl schon CDU-intern geächtet bevor die Presse davon überhaupt wind bekam. Diesesmal jedenfalls.
Zitat von dirkDummheit und Geschrei auf einer Seite heisst nicht automatisch, dass das Gegenteil richtig ist. Auch wenn ich weit davon entfernt bin, das ganze einen Skandal zu nennen oder für moralisch verwerflich zu hlaten, schließe ich mich doch Gansgouter an. Die Frage ist wie freiwillig eine 16-Jährige eine - und darauf läuft es ja hinaus - letztlich rein sexuelle Beziehung eingehen kann. Ich möchte sie da nicht bevormunden, aber ich möchte eben auch nicht soweit gehen und einer 16 Jährige sämtliche Verantwortung für ihr Handeln zuzuschreiben. Das macht mir Herrn B ehrlich gesagt als Mensch schon etwas suspekt.
Ich frage einfach mal: Wenn eine 16-jährige noch zu jung für sexuelle Selbstbestimmung sein soll, wieso ist dann in einigen Bundesländern das Wahlalter bei Landtags-/Kommunalwahlen bei 16 Jahren? In NRW, wo das Mädchen herstammen soll, möchte die SPD auch das Wahlalter für Landtagswahlen auf 16 herabgesetzt sehen. Auch für Bundestagswahlen war dies schon ein Thema bzw. die Forderung diverser Parteien und/oder Gruppierungen.
Es wird einer 16-jährigen als zugetraut über die Geschicke des Landes mitzubestimmen, aber sie soll nicht dazu in der Lage sein zu entscheiden, mit wem sie ins Bett steigen will?
Zitat von ColombiaEs wird einer 16-jährigen als zugetraut über die Geschicke des Landes mitzubestimmen, aber sie soll nicht dazu in der Lage sein zu entscheiden, mit wem sie ins Bett steigen will?
Erstens halte ich von der Herabstufung des Wahlalters nichts, aber zweitens selbst wenn ist der Schaden, den ein Jugendlicher durch die Wahl der "falschen" Partei erleidet, vermutlich deutlich geringer als wenn jemand in einer Liebesbeziehung sehr verletzt wird oder gar von einem älteren Mann/einer älteren Frau kräftig - und danach sieht es in dem Fall nunmal aus - verarscht wird. Ob es sich tatsächlich so zugetragen hat, das wissen wir nicht. Wir kennen beide nicht persönlich. Deswegen möchte ich auch kein Urteil fällen, aber ich kann nicht umhin dies verdächtig zu finden. Es ist ja nun nicht gerade so - ich verweise wieder auf C. - dass man jetzt im Nachhinein sagen könnte der Erfolg gebe ihnen recht
Zitat von C.Wenn "die Liebe" ernst gewesen wäre, hätte er zu ihr gestanden und die Konsequenzen getragen.
Nur wenn das auch von beiden Seiten als langfristige Beziehung gesehen wurde. Und das bezweifle ich. Wahrscheinlich war es von Anfang an klar, daß das nur eine vorübergehende Romanze sein kann.
Die FAZ macht m.E. zurecht darauf aufmerksam, dass die "Affäre" in erster Linie ein Problem des politisch-moralischen Kompasses der CDU und namentlich der Bundeskanzlerin ist. Erst einen Betrüger wie von Guttenberg verteidigen (und ihn dann doch fallenlassen) und dann einen Politiker, der sich nichts rechtlich Relevantes hat zuschulden kommen lassen, abservieren.
Zitat von FAZFür die Kanzlerin wäre es den Versuch wert gewesen, das Privatleben ihres Spitzenkandidaten zu schützen. Stattdessen hat sie ein Exempel statuiert, das die Prinzipienlosigkeit ihrer Partei nicht mindert, sondern mehrt.
Anderswo (ich weiß nicht mehr, wo) wurde vergleichsweise auf andere Politiker-Affären hingewiesen, die allemal moralisch fragwürdiger waren, z.B. Seehofer ...
Und schließlich: Wenn bei von Bötticher wirklich etwas moralisch disqualifizierend war, dann nicht die Beziehung zu der 16-Jährigen, sondern die Beendigung der Beziehung um der politischen Karriere willen (wenn es denn wirklich so war).
Zitat von HerrUnd schließlich: Wenn bei von Bötticher wirklich etwas moralisch disqualifizierend war, dann nicht die Beziehung zu der 16-Jährigen, sondern die Beendigung der Beziehung um der politischen Karriere willen (wenn es denn wirklich so war).
Was wiederum ein Licht auf die Beziehung wirft und dadurch auch diese dubios erscheinen lässt.
Zitat von dirkWas wiederum ein Licht auf die Beziehung wirft ...
Werfen könnte - wir wissen ja nicht, wie es genau war.
Zitat ... und dadurch auch diese dubios erscheinen lässt.
Nicht unbedingt.
Dubios wäre nur, wenn er ihr lebenslange Treue oder Heirat etc. versprochen hätte, um dann die Beziehung bald darauf zu beenden. Wobei auch das übliches menschliches Verhalten wäre und in die Privatsphäre gehört - sehr viele Politiker haben das schon gemacht, ohne Karriereknick.
Ich halte es aber für unwahrscheinlich, daß es so gelaufen ist. Die bisher bekannt gewordenen Reaktionen des Mädchens deuten überhaupt nicht darauf hin. Und damit entfällt jeder Hauch von "dubios".
Zitat von dirkOb es sich tatsächlich so zugetragen hat, das wissen wir nicht. Wir kennen beide nicht persönlich. Deswegen möchte ich auch kein Urteil fällen, aber ich kann nicht umhin dies verdächtig zu finden.
Lieber dirk, das Recht haben Sie selbstverständlich. Wir sind uns aber hoffentlich einig, daß ein Verdacht nicht zu denselben Konsequenzen führen darf, wie der Beweis der Richtigkeit des Verdachts.
Ihr Hinweis auf die emotionale Verletzungsgefahr bei eventueller Verar*e ist ehrenwert und richtig. Ahaber! Zwar ist man in jungen Jahren in dieser Hinsicht sehr gefährdet, leider läßt diese Gefahr später NICHT nach! Meine größte Verletzung auf diesem Gebiet habe ich erlitten, als ich Mitte 30 war, da habe ich eineinhalb Jahre dran zu knabbern gehabt. Partnerschaften bzw. Liebeleien, die davor zu Ende gingen waren dagegen nie wirklich belastend. Ich meine, das Risiko, eine Beziehung könnte unschön enden, ist unabhängig vom Alter und begründet keine Ablehnung einer solchen aus Altersgründen!
Derzeit wissen wir über diesen Fall nichts, also haben wir auch keinen Grund einen Skandal anzunehmen.
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