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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 75 Antworten
und wurde 6.283 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
C. Offline




Beiträge: 2.639

25.08.2011 13:09
#26 RE: Das Niveau des kleinen Zimmers Antworten

Zitat von R.A.
Immerhin gibt es ja auch einige Millionen Frauen hierzulande, die seinen nationalen und religiösen Hintergrund teilen. Aber die scheinen ihm als Zielgruppe für eine Affäre unwichtig ...



Nicht unwichtig, allerdings "wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um." Nicht jeder legt Wert darauf die Brüder der Angebeteten kennenzulernen.

Es ist natürlich diskriminierend, wenn die deutsche Schlampe nicht so schlampig ist, wie ihr Ruf verspricht, auch wenn die Chance groß ist, dass ihr keine schlagkräftigen Brüder zur Seite stehen.

http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.292

25.08.2011 13:53
#27 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Mal grundsaetlich:

Ich kann diese Diskriminierungsklagerei nicht verstehen, weil sie ja fuer den Betroffenen in keinster Weise zielfuehrend ist, oder?

Als Beispiel mal Klagen gegen Kuendigungen: Selbstverstaendlich kann ich von einem Gericht feststellen lassen, dass ein Kuendigungsgrund nur vorgeschoben und die Kuendigung letztendlich unwirksam ist, aber will ich fuer jemanden arbeiten, der mich nicht ausstehen kann? Da waere eine Einigung der beiden Parteien wesentlich sinnvoller ("Schreib mir eine astreine Empfehlung, dann geh ich freiwillig").
Mag sein, dass damit auch bestimmte Sozialleistungen verknuepft sind, keine Ahnung... aber das waere dann auch eine andere Baustelle...

In anderen Lebensbereichen gilt letztendlich das selbe: Wenn ich in einem Nachtclub nicht erwuenscht bin (bspw. wegen meiner Kleidung), ist das zwar zunaechst verletzend, aber letztendlich haette ich dort doch eh keinen Spass gehabt (Kleidung ist ja nicht nur Waermeschutz, sondern irgendwo auch ein Spiegel der Persoenlichkeit).

Gruss,
Alfonzo

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

25.08.2011 13:54
#28 RE: Das Niveau des kleinen Zimmers Antworten

Zitat von C.

Zitat von R.A.
Immerhin gibt es ja auch einige Millionen Frauen hierzulande, die seinen nationalen und religiösen Hintergrund teilen. Aber die scheinen ihm als Zielgruppe für eine Affäre unwichtig ...



Nicht unwichtig, allerdings "wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um." Nicht jeder legt Wert darauf die Brüder der Angebeteten kennenzulernen.

Es ist natürlich diskriminierend, wenn die deutsche Schlampe nicht so schlampig ist, wie ihr Ruf verspricht, auch wenn die Chance groß ist, dass ihr keine schlagkräftigen Brüder zur Seite stehen.




Vermutlich trägt die junge muslimische Frau dabei das deutlich höhere Risiko.

Es wäre schon viel gewonnen, wenn über solche Themen sachlich [was einschließt: nicht rassistisch oder chauvinistisch] in der Öffentlichkeit diskutiert werden könnte. Die Heuchelei um die Antidiskriminierung geht ja so weit, dass oft nicht einmal die Herkunft der Täter benannt werden soll/darf. Man hat es doch in der DDR gesehen, wohin ein Staat driftet, in dem man seine wahre Meinung verbergen muss.

Forentourist Offline



Beiträge: 36

25.08.2011 13:59
#29 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Zitat
Alle muß er reinlassen und bedienen, oder?


Warum nicht? Was spricht gegen einen Kontrahierungszwang für Waren und Dienstleistungen, die unpersönlich der Allgemeinheit angeboten werden? Die Kinokarte für 5 Euro, die Bildzeitung am Kiosk für 70 Cent oder das Sparmenü für Fünfneunundneunzig: Man verpflichtet die Anbieter, mit jedem einen Kaufvertrag einzugehen, der die Gegenleistung erbringen kann (und natürlich auch geschäftsfähig ist). Wer das nicht möchte, soll auch keine Angebote an die Öffentlichkeit machen, sondern alle Verträge individuell aushandeln.
Natürlich ist das illiberal, aber Einschränkungen der Vertragsfreiheit durch die von mir genannten Arbeitnehmer- und Mieterschutzrechte, Sittenwidrigkeit (wir beide können keinen rechtsgültigen Darlehensvertrag zu 9000% effektivem Jahreszins oder einen Arbeitsvertrag zu 0,20€/h abschließen, auch wenn wir beide es wollten), Ladenöffnungszeiten, Sonn- und Feiertagsruhe, Anlegerschutz, Gewährleistungsanspruch usw. auch. Die Vertragsfreiheit ist in Deutschland eingeschränkt, war es immer und wird es voraussichtlich auch in Zukunft bleiben.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.292

25.08.2011 14:06
#30 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Dagegen spricht, dass es immer irgendwelche Restriktionen gibt, die irgendwie als Diskriminierung aufgefasst werden koennten.

Z.B.: Das Kino ist voll, es gibt nur noch 1 Karte, aber 2 Interessenten... was tun?

Robin Offline



Beiträge: 317

25.08.2011 14:09
#31 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Zitat von F.Alfonzo
Als Beispiel mal Klagen gegen Kuendigungen: Selbstverstaendlich kann ich von einem Gericht feststellen lassen, dass ein Kuendigungsgrund nur vorgeschoben und die Kuendigung letztendlich unwirksam ist, aber will ich fuer jemanden arbeiten, der mich nicht ausstehen kann? Da waere eine Einigung der beiden Parteien wesentlich sinnvoller ("Schreib mir eine astreine Empfehlung, dann geh ich freiwillig").


In der Regel ist ja auch das Ergebnis einer erfolgreichen Klage, dass eine Abfindung oder dergleichen gezahlt werden muss. Eine Fortführung des Arbeitsverhätnisses ist vermutlich beiden Parteien nicht zuzumuten. Aber eine Abfindung in Höhe von mehreren Monatsgehältern kann schon sehr attraktiv sein und reicht dann auch als Motivation für eine Klage völlig aus.

Viele Grüße
Robin

Am_Rande Offline




Beiträge: 196

25.08.2011 14:24
#32 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Ich gebe dem Autor vollkommen Recht,
dass das "Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)" ein Meilenstein
auf dem Weg zum Sieg des Sozialismus in Deutschland ist.
Es ist im Grunde ein weiteres Mittel, um den armen, unmündigen deutschen Untertan
vor den verderblichen Gefahren und Untiefen des freien Marktes zu schützen;
es steht damit z. B. ganz in der Traditon des wilhelminischen "Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb" -
"unlauterer Wettbewerb" ein Begriffspaar ganz nach Geschmack des Deutschen.
Denn durch das AGG soll der deutschen Untertan ja wieder vor dem Wettbewerb geschützt werden:
- Wie, in der Disco sieht jemand besser aus als ich?
- Wie, die Wohnung wurde an jemanden vermietet, der dem Vermieter sympathischer war als ich?
- Wie, die Stelle ist an einen Bewerber gegangen, der dem Arbeitgeber mehr zugesagt hat als ich?
Dass darf einfach nicht sein! Das kann einfach nicht sein!! Ein Gesetz muss her!!!
Ob man es nun "soziales Königtum" damals unter Wilhelm II. nannte oder "soziale Marktwirtschaft" heute nennt,
der deutsche Untertan wird seinen geliebten Sozialismus schon bekommen...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 17:27
#33 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Zitat von Am_Rande
Ob man es nun "soziales Königtum" damals unter Wilhelm II. nannte oder "soziale Marktwirtschaft" heute nennt, der deutsche Untertan wird seinen geliebten Sozialismus schon bekommen...

So ist es.

Ich habe, lieber Am Rande, zur Zeit Adenauers angefangen, mich für Politik zu interessieren. Ich hatte damals eine ungeheure Hoffnung für unser Land - endlich ein demokratisches Deutschland; ein gern gesehenes Land in einem zusammenwachsenden Europa. Vermutlich habe ich diesen Traum immer noch nicht ausgeträumt.

Was wir aber erleben, das ist ein Deutschland mit seinen klassischen Untugenden - mal voller Selbstzweifel, mal auftrumpfend und aus der Haut fahrend. Alle haben den falschen Tritt, nur Deutschland den richtigen; die Aussteigernation, das Vorbild für die Welt. Keiner verkörpert dieses Deutschland so perfekt wie der ewig unsichere, immer zu laute Guido Westerwelle, das dröhnende Nichts.

Deutschland ist eine Gefahr für die Welt. Nicht unter der nüchternen und pragmatischen Kanzlerin. Aber der nächste Führer wird kommen; es wird ein linker Führer sein.

Siehe auch diese Diskussion bei Stefanolix.

Herzlich, Zettel

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

25.08.2011 17:47
#34 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Zitat von Forentourist
Warum nicht? Was spricht gegen einen Kontrahierungszwang für Waren und Dienstleistungen, die unpersönlich der Allgemeinheit angeboten werden? Die Kinokarte für 5 Euro, die Bildzeitung am Kiosk für 70 Cent oder das Sparmenü für Fünfneunundneunzig: Man verpflichtet die Anbieter, mit jedem einen Kaufvertrag einzugehen, der die Gegenleistung erbringen kann (und natürlich auch geschäftsfähig ist). Wer das nicht möchte, soll auch keine Angebote an die Öffentlichkeit machen, sondern alle Verträge individuell aushandeln.


Das letztere er ja gerade NICHT, denn ich kann schlecht individuelle Verträge schliessen, wenn ich niemanden anspreche. Aber die Frage des "Warum nicht ?" finde ich für Diskotheken bedeutend interessanter. Es gibt einen ganz simplen Grund: Weil Diskotheken keine Lust auf Kleinholz haben. Und auch keine Lust auf agressive Kundschaft. Es ist politisch sicher nicht ansatzweise korrekt es zu sagen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Diskobsucher Ärger macht, ist statistisch massiv mit seiner Herkunft korreliert. Dem Betreiber nun im Rahmen von "Warum nicht ?" zu zwingen ein erhebliches Risiko auf sich zu nehmen, dass a. in seinem Laden Gewalt ausgeübt wird, oder dass b. sich viele Gäste von agressiven Gästen bedroht fühlen und deshalb dann wegbleiben, das finde ich mehr als fragwürdig.

Ganz simpel gesprochen versuchen Diskotheken Gewinne zu machen. Und dafür müssen sie etwas anbieten, was auch Leute kaufen. Ich kaufe aber keinen Eintritt für eine Disko, wo ich mit Agression oder Gewalt konfrontiert werde. Punkt. Denn das ist das was die Antidiskriminierungskamorra vergisst: Viele Geschäfte leben davon, dass der Veranstalter solche Wahrscheinlichkeiten einpreist. Kann er das nicht mehr, gibt es das Geschäft nicht mehr. Dann wird zwar nicht mehr diskriminiert, aber gewonnen hat damit absolut niemand etwas.

Zitat
Die Vertragsfreiheit ist in Deutschland eingeschränkt, war es immer und wird es voraussichtlich auch in Zukunft bleiben.


In Deutschland hat es auch schon immer Diebstähle und Verbrechen gegeben, hindert einen nicht daran den Mord als besonders perfide zu betrachten.

Urlauber ( gelöscht )
Beiträge:

25.08.2011 20:49
#35 RE: Das Niveau des kleinen Zimmers Antworten

Zitat von Hagen
ein Unternehmen teilt den Bewerbern mehr den wahren Grund mit, warum dieser die Stelle nicht bekommen hat.

Die Fa. Steigenberger Hotel war stolz über ihren fairen Umgang mit den Menschen. Abgelehnten Bewerbern wurden die Gründe für die Ablehnung mitgeteilt. Ist ja nett, wenn die Firma sich Arbeit macht mit Leuten, von denen sie garantiert nichts zurückkriegen wird.
Damit war mit dem AGG Schluss.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 21:12
#36 RE: Das Niveau des kleinen Zimmers Antworten

Zitat von Urlauber
Ist ja nett, wenn die Firma sich Arbeit macht mit Leuten, von denen sie garantiert nichts zurückkriegen wird. Damit war mit dem AGG Schluss.

Es ist halt, lieber Urlauber, in der freien Wirtschaft jetzt so, wie schon immer in Bürokratien: Es geht nicht darum, die beste Lösung zu finden, sondern sich "abzusichern".

Man stellt einen bestimmten Mitarbeiter ein, nicht weil man den Besten will, sondern weil man keinen Ärger haben will.

In den USA ist das schon lange so. Wer eine lesbische schwarze Frau über 50 einstellt, der kann keinen Fehler machen. Weiß ist problematisch, Mann ist problematisch, Hetero ist im Zweifelsfall angreifbar; Ältere dürfen nicht benachteiligt werden. Natürlich versucht man das mit dem eigentlichen Sinn der Sache zu kombinieren, Leute zu heuern, die den Job auch können.

Kürzlich ging die Meldung durch die US-Medien, daß bei der Vergabe von Forschungsmitteln die Anträge schwarzer Wissenschaftler schlechter abschnitten. Das wurde als Rassismus gedeutet, was schon deswegen absurd ist, weil Förderungsanträgen ja nicht ein Porträtfoto beigefügt wird.

Aber dank affirmative action sind eben heute in den USA Schwarze fast durchweg schlechter qualifiziert als weiße und asiatische Personen in denselben beruflichen Positionen. Das geht schon bei der Zulassung zum Studium los, wo teilweise die Kriterien für die Rassen unterschiedlich festgelegt sind.

Es ist ein wenig wie in den ersten Jahren der DDR, als für die Zulassung zum Studium an einer Arbeiter- und Bauernfakultät nicht die Leistung entscheidend war, sondern die richtigen Gene.

Herzlich, Zettel

Hausmann Offline



Beiträge: 710

25.08.2011 21:24
#37 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Guten Abend!

Zitat von Zettel
Deutschland [...] unter der nüchternen und pragmatischen Kanzlerin.


Gestatten Sie, daß ich Ihre Äußerung leicht erstaunt, aber unkommentiert zur Kenntnis nehme? mfG

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 21:41
#38 Angela Merkel Antworten

Zitat von Hausmann
Guten Abend!

Zitat von Zettel
Deutschland [...] unter der nüchternen und pragmatischen Kanzlerin.


Gestatten Sie, daß ich Ihre Äußerung leicht erstaunt, aber unkommentiert zur Kenntnis nehme? mfG


Ja, aber immer, lieber Hausmann.

Ich halte diese Kanzlerin für einen der besten Regierungschefs, die es seit Konrad Adenauer bei uns gegeben hat. Hier im kleinen Zimmer erregt diese Bewertung von Zeit zu Zeit die Gemüter, aber das ist doch belebend für die Diskussion.

Nur wurde Angela Merkel mißverstanden. Cora Stephan hat das in ihrem ausgezeichneten Buch "Der Irrtum" gezeigt, das eigentlich ein Bestseller hätte werden müssen. Merkel ist keine Thatcher. Sie wollte und will das Land nicht verändern, wie das Ludwig Erhard ("formierte Gesellschaft") und Willy Brandt ("mehr Demokratie wagen") wollten. Sie will schlicht ihre Pflicht als Kanzlerin tun, also als Vorsteherin einer Kanzlei.

Das macht sie glänzend. Solange Merkel die Verantwortung trägt, bin ich ziemlich sicher, daß keine katastrophal falschen Entscheidungen getroffen werden, daß nichts aus dem Ruder läuft. Sie verhält sich vernünftig, geht möglichst kein Risiko ein, will schon gar nicht die Welt verbessern.

Das Risiko in dieser Regierung ist Guido Westerwelle. Unfähig, sprunghaft, oft schlecht informiert. Die Kanzlerin muß diesen Hallodri ertragen; und man kann nur hoffen, daß sie ihm möglichst wenig Spielraum läßt.

Herzlich, Zettel

Am_Rande Offline




Beiträge: 196

25.08.2011 23:14
#39 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Sehr geehrter Zettel,

ja, mit den Deutschen ist es eine Last.
Ich habe schon oft gedacht, dass "Der lange Weg nach Westen", wie das Buch von Herrn Winkler ja heißt,
von uns Deutschen eigentlich nie angetreten wurde.

Nur bei einem möchte ich ihnen doch widersprechen,
und zwar bei der Beurteilung von Herrn Westerwelle.
Ich hatte, da mir ja das angespannte Verhältnis der Deutschen zum Liberalismus bewußt ist,
beim Amtsantritt von Herrn Westerwelle die "Mühe" gemacht, sein Buch "Neuland. Zur Zukunft des deutschen Liberalismus" zu lesen.
Und ich war positiv überrascht - er vertritt durchaus liberale Positionen und er kann sie auch positiv kommunizieren.
Er ist ja ein sehr begabter Redner, (was ihm anfangs auch seine Gegner zugestanden haben).
Zudem hatte er das Amt des Außenministers übernommen, eigentlich traditionell in Deutschland eine sichere Sache,
um ganz oben auf dem Treppchen der Gunst der Deutschen zu stehen.

Was also ist für Herrn Westerwelle schiefgelaufen?
Warum ist er heute so über alle Maßen unbeliebt?

Ich denke, es war Herrn Westerwelle nicht bewußt,
daß er von Anfang an einen verlorenen Kampf gegen die (ver-)öffentlich(t)e Meinung in Deutschland hat kämpfen müssen:
Beim Hochamt des linken, gutmenschlichen öffentlich-rechtlichen Humors,
bei den "Mitternachtsspitzen" im WDR sind billige Schwulenwitze sicherlich tabu.
Es sei denn, sie sind gegen Herrn Westerwelle gerichtet.
Welcher Politiker wurde als berserkerhafte Bestie, als entmenschlichter Hulk
auf dem Titelblatt des Spiegels dargestellt? Herr Westerwelle.
Über wessen "mangelhafte" Englischkenntnisse wurde lang und breit gelästert,
wobei es eigentlich nur darum ging, bei Berliner Pressekonferenzen bitte Deutsch als Sprache zu benutzen? Herrn Westerwelles.
Usw. usf.

Herr Westerwelle hatte also nie eine echte Chance, aber er hat sie auch nie genutzt.
Ich denke, das Hauptproblem von Herrn westerwelle selbst ist,
dass er Liberaler sein will und (trotzdem) von den Deutschen gemocht werden will.
Und beides geht in Deutschland nunmal nicht.

Ich fürchte, ihr negatives Urteil über Herrn Westerwelle ist von der bewußt negativen Darstellung von "Guido"
in der deutschen Presse stärker beeinflusst als Ihnen das bewußt ist. Aber das geht uns allen so. Mir gewiss auch.
Es ist wie beim Thema "Fukushima" - Dichtung und Wahrheit sind in der deutschen Presse längst nicht mehr auseinanderzuhalten...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.08.2011 23:40
#40 Guido Westerwelle Antworten

Zitat von Am_Rande
Ich fürchte, ihr negatives Urteil über Herrn Westerwelle ist von der bewußt negativen Darstellung von "Guido" in der deutschen Presse stärker beeinflusst als Ihnen das bewußt ist.

Das wäre schlimm, wenn es so wäre, lieber Am Rande.

Aber googeln sie mal westerwelle site:zettelsraum.blogspot.com

Sie werden finden, daß ich Westerwelle lange Zeit ausgesprochen positiv beurteilt habe. Er war ein guter Vorsitzender der FDP; er hat viel dafür getan, den Liberalismus zu propagieren.

Nur ist dieser Mann unfähig, Außenminister zu sein. Ich sehe bei ihm kein Konzept der deutschen Außenpolitik, keine Definition der deutschen Interessen, keine Strategie. Seine erste Reise ging nach Polen, wo er eine miserable Figur gemacht hat. Dann hatte er die Idee, die USA müßten ihre Atomraketen aus Deutschland abziehen. Im Fall Libyen wollte er Deutschland heraushalten - was man ja vielleicht verstehen kann -, und jezt tönt er herum.

Ach so, und seine sexuelle Orientierung? Ich habe, lieber Am Rande, keine Ahnung, wer von den führenden Politikern Fetischist, Sadomasocbist, Swinger, Voyeur, Exhibitionist oder Homosexueller ist. Das ist doch wirklich ohne jede Bedeutung.

Mir ist auch egal, ob jemand lieber Frikadellen ißt oder doch eher Müsli; ob er lieber Richard Wagner hört oder Rap.

Herzlich, Zettel

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

25.08.2011 23:54
#41 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Ich halte diese Kanzlerin für einen der besten Regierungschefs, die es seit Konrad Adenauer bei uns gegeben hat. Hier im kleinen Zimmer erregt diese Bewertung von Zeit zu Zeit die Gemüter, aber das ist doch belebend für die Diskussion.


Man könnte auch sagen, lieber Zettel, dass die Meinung nicht so recht geteilt wird.

Zitat
Sie will schlicht ihre Pflicht als Kanzlerin tun, also als Vorsteherin einer Kanzlei.


Wenn es die oberste Pflicht eines Kanzlers ist seine persönliche Macht zu erhalten, dann ist das absolut richtig. Andere Formen von Pflichterfüllung hat Frau Merkel in zwei Regierungen nicht gezeigt und wird sie auch nicht zeigen.

Zitat
Solange Merkel die Verantwortung trägt, bin ich ziemlich sicher, daß keine katastrophal falschen Entscheidungen getroffen werden, daß nichts aus dem Ruder läuft. Sie verhält sich vernünftig, geht möglichst kein Risiko ein, will schon gar nicht die Welt verbessern.


Das sie nix verbessern will, konnte man schon am Geplapper zu "nicht hilfreichen Büchern" sehen. Ob man allerdings an den Erkenntnissen eines Thilo Sarrazin, die ja von der Kanzlerin trotz völliger Unkenntnis als wenig hilfreich erkannt wurden, nichts katastrophales sehen will, sei dahingestellt. Sarrarin beschreibt ja nicht mehr als den Untergang unserer Gesellschaftsordnung. Muss man nicht als Katastrophe sehen.
Und das nix aus dem ruder läuft sieht man ja vortrefflich an der europäischen Währung, deren Grundlagenverträge von Merkel in schamlosester Weise zusammengetreten und unter eklatantem Rechtsbruch ignoriert wurden. Selbst Helmut Kohl (!), ein ansonster in seiner Stille sehr würdiger Altkanzler (nach meinem Dafürhalten durchaus besser als Adenauer und in einer gänzlich anderen Klasse als Merkel), äussert sich inzwischen zur katastrophalen Merkel Politik. Von der "Energiewende", einer weiteren grandiosen Fehlleistung Merkel, nicht mal angefangen.

Man muss inzwischen wohl konstatieren, Schröder war ne Nummer tiefer, weil er käuflich war, aber die Entscheidungen der Regierung Merkel sind in ihrer verheerenden Wirkung für das Land der Regierung Schröder kaum nachstehend. Sie ist nach Schröder mit breitem Abstand der schlechteste Kanzle der deutschen Nachkriegsgeschichte, ein Besentiel mit Hut würde eine bessere Figur machen.

Johann Grabner Offline



Beiträge: 84

26.08.2011 00:25
#42 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Zitat von Uwe Richard
Lieber Zettel,
dieses Eindringen ins Private (z.B.Rauchverbot), auch den Drang, Firmen Vorschriften machen zu wollen, würde ich eher dem Faschismus als dem Sozialismus zuordnen wollen.

Ich möchte das wie folgt begründen: Beim Faschismus ist ein Unternehmen zwar nominell privat, faktisch aber der (mehr oder weniger totalen) Kontrolle des Staates unterworfen, während es im Sozialismus auch nominell verstaatlicht ist.

EDIT: (z.B. Rauchverbot) eingefügt



dieser Begriff gefällt mir auch besser.

„Sozialismus bezieht sich auf ein weites Spektrum ökonomischer Theorien sozialer Organisation, welche sich kollektiven Besitz und politische Administration zum Ziel der Schaffung einer egalitären Gesellschaft zum Ziel gesetzt haben.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus

das ist ja hier nicht so, denn das Eigentumsrecht bleibt ja gewahrt. Einen Ansatz von Sozialismus gäbe es, wenn die Gäste über das Eigentum bestimmen könnten, aber es ist noch immer die Entscheidung des Wirtes, ob er aufsperrt oder nicht. Er kann auch verlangen was er will und der Gewinn gehört ihm. Er kann auch mehrere Lokale parallel betreiben, während zB einige Wirtschaftsordnungen im ehemaligen Ostblock Kleinunternehmern nur eine Betriebsstätte zugestanden haben (eben um den "Großkapitalisten" zu verhindern).

Vielmehr ist es eine Einschränkung von Freiheitsrechten, wie sie dem Faschismus eigen ist.

Passend dazu ist auch, daß diese "Antidiskriminierung"svorschriften zuerst in den USA entstanden sind, und zwar schon 1964: http://en.wikipedia.org/wiki/Civil_Rights_Act_of_1964 siehe Title II: "Outlawed discrimination based on race, color, religion or national origin in hotels, motels, restaurants, theaters, and all other public accommodations engaged in interstate commerce; exempted private clubs without defining the term "private.".
ausgedehnt auf Behinderte 1990: http://en.wikipedia.org/wiki/Americans_w...ies_Act_of_1990 unterschrieben von Bush sr. sicher kein Sozialist, aber ein autoritäter Konservativer. Faschismus ist da natürlich auch der falsche Begriff, da passt eher schlicht "autoritär".

dirk Offline



Beiträge: 1.538

26.08.2011 00:30
#43 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Lieber Zettel, an dieser Stelle fueehle ich mich- auch wenn es allein schon aus technischen Gruenden schwerfaellt, ich habe momentan nur internet ueber mein google phone- vehement widersprechen. Dazu fuehle ich mich moralisch geradezu verpflichtet. Die groesste gefahr fuer diese regierung und dieses lqand ist angela merkel. Diesen punkt haben haben und werden andere hier bereits machen, ich muss ihn daher nicht ausfuehren.

Aber Westerwelle muss ich doch verteidigen. NIcht nur habe ich ih m einiges zu verdanken, durch ihn durch sein Buch Neuland bin ich zum Liberalismus, zu Hayek zu Locke und anderen gekommen, nein, er ist auch nach wie vor einer der ehrlichsten und direktesten politiker, die es gibt. Niemand wurde und wird so unfair behandelt wie er von der opposition, von den medien, ja auch der kanzlerin, doie offembar nichtmal ihren eigenen Kabinettsmitgliedern RUeckendeckung gibt. WIe will man unter den VOraussetzungen Aussenpolitik machen? Sicher, dazu gesellensich einige Fenler Westerwelles selbst, aber Fehler machen qauch andere. NIUur bei ihm sind sie unverzeilich. Was er macht ist egal, er wird dafuer kritisiert und wenn er sich behaupten moechte, dann heisst es er sei schrill oder schreit. Schrill? Das ist claudia roth, das ist juergen tritttin, aber bei denenverwenden journaliseten das wort nicht. Da wird anstand gewahrt. Das tragische an westerwelle ist, dass er eine person istk, die die anerkennung erfahren moechte, die er von hause aus nicht hat (erst nur realschlussabschluss,etc) und dannhaben schroeder fischer und co einfach beschlossen, sich nicht mit ihm auseinanderzusetzen sondern ihn - obwohl genau die richtigen punkte ansprechend - nicht mehr ernst zu nehmen. Von den medien wurde das dankend uebernommen. Im kabaret muss man nur seinen namen erwaehnen und die leute fangen an zu lachhen. Ich halte das - bei aller in der politik sportlich auszutragenden rivalitaet - fuer menschenunwuerdig. Westerwelle ist ein Mann, dem viele erst die persoenliche Integrtaet absprachen un
d sich dann darueber eschauffierten, dass er sich verteidigt. Und bei diesem akt, sagen die anderen dann: selbstdarsteller. Das passt nicht. Ich wuerde mir mehr und einen selbstbewussteren ww wuenschen. So wie in der hartz iv debatte, wo er uneingeschraenkt recht hatte, sollte er sich auch zu den eurorettungen aussern.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

26.08.2011 00:44
#44 RE: Angela Merkel Antworten

@Llarian

schroededr hat auf seiner habenseite die agenda 2010, Merkel hat nichts. Solange das der Fall ist, ist schroeder fuer mich um ligen besser als merkel, von der man nicht weiss, was ihre ziele sind. Zumindest der ERhalt der die Demokratie sichernden Institutionen sollte ja dazu gehoeren. Tutn er aber offenbar nicht, wie nicht zuletzt die abschaltung der akws ohne rechtsgrundlage zeigt. Von dem eurogeplaenkel gar nicht erst zu reden.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.08.2011 01:26
#45 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Llarian

Zitat von Zettel
Ich halte diese Kanzlerin für einen der besten Regierungschefs, die es seit Konrad Adenauer bei uns gegeben hat. Hier im kleinen Zimmer erregt diese Bewertung von Zeit zu Zeit die Gemüter, aber das ist doch belebend für die Diskussion.


Man könnte auch sagen, lieber Zettel, dass die Meinung nicht so recht geteilt wird.


Ick wees.

Zitat von Llarian

Zitat
Sie will schlicht ihre Pflicht als Kanzlerin tun, also als Vorsteherin einer Kanzlei.

Wenn es die oberste Pflicht eines Kanzlers ist seine persönliche Macht zu erhalten, dann ist das absolut richtig. Andere Formen von Pflichterfüllung hat Frau Merkel in zwei Regierungen nicht gezeigt und wird sie auch nicht zeigen.


Machterhaltung ist nun einmal die Voraussetzung für politisches Handeln. Alle tollen Ideen sind für die Katz, wenn man leider nicht die Macht hat, sie umzusetzen.

Zitat von Llarian
Und das nix aus dem ruder läuft sieht man ja vortrefflich an der europäischen Währung, deren Grundlagenverträge von Merkel in schamlosester Weise zusammengetreten und unter eklatantem Rechtsbruch ignoriert wurden. Selbst Helmut Kohl (!), ein ansonster in seiner Stille sehr würdiger Altkanzler (nach meinem Dafürhalten durchaus besser als Adenauer und in einer gänzlich anderen Klasse als Merkel), äussert sich inzwischen zur katastrophalen Merkel Politik. Von der "Energiewende", einer weiteren grandiosen Fehlleistung Merkel, nicht mal angefangen.

Beim "Ausstieg" hat sich Merkel opportunistisch verhalten. Sie war nicht bereit, eine Politik gegen 80 oder 90 Prozent ihrer besoffenen Wähler zu betreiben. Sie ist halt keine Heroin, die mit fliegenden Fahnen untergehen will.

Was Europa angeht, ist das Problem, daß Deutschland zu gut ist und die anderen zu schlecht. Hat jemand ein Rezept, da herauszukommen?

Angela Merkel macht einen ausgezeichneten Job. Nur ist der Job eben, die laufenden Geschäfte gut zu führen. Nicht, die Menschen mit Begeisterung zu erfüllen, die Welt zu erretten oder dergleichen.

Viele Deutsche träumen noch immer vom Führer. Und die dröge, pragmatische, uninspiring Angela Merkel ist das Gegenteil.

Herzlich, Zettel

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.292

26.08.2011 08:18
#46 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Zitat von Zettel
...Guido Westerwelle, das dröhnende Nichts.



Herzhaft gelacht... falls Sie einen kleinen OT-Kommentar erlauben:
Man stelle sich vor, Westerwelle waere Aussenminister unter einem Kanzler Gabriel -> die volle Hohl-Droehnung.
...diese Konstellation passt fast zu gut, um sie nicht in Erwaegung zu ziehen

Gruesse,
Alfonzo

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

26.08.2011 10:43
#47 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Sie will schlicht ihre Pflicht als Kanzlerin tun, also als Vorsteherin einer Kanzlei.


Das ist recht treffend beschrieben.
Merkel agiert nur als Bürovorsteherin und will verwalten, was andere Leute entscheiden und gestalten.

Das Problem ist nur: Ein solches Pflichtverständnis war unter Karl dem Großen passend, als die Funktion eines Kanzlers installiert wurde. Da hat nämlich der Kaiser selber die Politik gemacht und der Kanzler mußte nur die durchführende Bürokratie organisieren.

Da hat sich aber inzwischen etwas geändert. Auch wenn der Titel "Kanzler" geblieben ist, ist die Verantwortung dieses Amts nun, selber zu entscheiden und politisch zu führen. Und da ist Merkel eine ganz krasse Fehlbesetzung.

Man sah dies am deutlichsten in der "Eurokrise", als sie bei jeder Konferenz immer nur dem hinterherlief, was Sarkozy und andere vorgaben. Ein völlig katastrophales Krisenmanagement, sie hat dabei immense Schäden angerichtet - wir werden noch Jahrzehnte darunter leiden.

Und daß sie bei Fukushima auch nur der veröffentlichten Meinung hinterhergelaufen ist, das ist wohl hier Konsens.

Merkel kann keine eigenständige Politik machen, weil sie keine eigenen Überzeugungen hat. Damit ähnelt sie Schröder, der aber wenigstens eine gewisse Tatkraft hatte.

Das Niveau eines Adenauer, Schmidt oder Kohl erreichen die beiden Zwergfiguren Schröder und Merkel nicht annähernd.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.08.2011 10:58
#48 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von R.A.
Merkel kann keine eigenständige Politik machen, weil sie keine eigenen Überzeugungen hat.

Sie ist eine Macherin, wie Helmut Schmidt. Für diesen wurde damals dieser Begriff standardmäßig verwendet.

Schmidt war ein Krisenmanager, wie auch Merkel das ist. Die siebziger Jahre waren ähnlich krisenhaft wie unsere Zeit.

Er hat "immer nur reagiert" und nicht agiert. Damit hatte er genug zu tun. Heute hat die Kanzlerin mit dem Reagieren genug zu tun.



Sie kann das besoffene Volk der Deutschen nicht gegen ein rationales austauschen. Sie kann nicht den europäischen Karren aus dem Dreck ziehen. Sie muß mit einem unfähigen amerikanischen Präsidenten leben und mit ansehen, wie China zur Supermacht aufsteigt. Ich habe in ZR jahrelang auf die irrsinige Rüstung Chinas aufmerksam gemacht; jetzt allmählich gelangt das endlich auch in die Medien.

Die Spielräume von Politikern, zumal einer Mittelmacht, sind heute außerordentlich begrenzt. Alle wissen das, aber die meisten tun so, als könnten sie handeln. Allen voran Barack der Redner, aber auch die beiden anderen narzistischen Politiker, Putin und Sarkozy.

Die Kanzlerin macht nichts her. Sie stellt sich nicht hin und hält große Reden, wie die Genannten das so gern tun. Deshalb wird sie unterschätzt.

Herzlich, Zettel

Rapsack Offline



Beiträge: 169

26.08.2011 11:35
#49 RE: Zettels Meckerecke: Die kalte Einführung des Sozialismus Antworten

Wie man sieht, kann man bei der Fage ob die Kanzlerin und auch der unscheinbare Außenminister gute Arbeit leisten, durchaus geteilter Meinung sein. Es kommt auf die Blickrichtung und die Prioritäten an.

Man kann den Standpunkt die Wahrung des Wohlstandes und der Souveränität des Deutschen Staates als höchstes Gut einer Kanzlerin und ihrer Regierung ansehen. Von diesem Gesichtspunkt aus habe ich Zweifel ob unsere Regierung unter Frau Merkel tatsächlich gute Arbeit leistet. Insbesondere wenn man die Beachtung und Einhaltung der Verfassung als erste Priorität einer Regierung sieht. Zu der erweiterten Verfassung gehören nähmlich aus meiner Sicht auch die Europäischen Verträge.

Wenn man aber ein geeintes Europa als Ziel ansieht, so hat die Regierung große Schritte unternommen und wirkt immens darauf hin, die Souveränität der Europäischen Staaten weitgehend abzuschaffen und eine Europäische Regierung in Salamie Taktik einzuführen.
Und wenn man die Einführung des Euro als U-Boot ansieht, um den Staaten ihre Selbständigkeit abzutrotzen und um zu guter letzt die Vereinigten Staaten von Europa zu gründen mit einer geeinten Zentralregierung, so muss man sagen, hier wurde von der deutschen Regierung hervoragende Arbeit geleistet. Allein der Preis für Deutschland könnte aus sicht mancher ein bischen zu hoch sein.

Ich denke Frau Merkel und die ganze Regierung, die FDP insbesondere mit eingeschlossen, wollen mit aller Gewalt einen Europäischen Staat herbeiführen. Dies hat oberste Priorität. Nur so kann ich die Äußerungen unserer Regierenden verstehen. hierbei sind alle Mittel recht auch der Verfassungsbruch. Hier zählt allein der Pragmatismus. Innenpolitisch kritische Themen werden deshalb auch undogmatisch mit einem Federwisch abgeschaft, siehe Fokushima etc.
Frau Merkel eifert ihrem großen Vorbild Helmuth Kohl nach. Er vereinte Deutschland, sie möchte in die Geschichtsbücher eingehen, als die Kanzlerin, die Europa endgültig geeint hat. Die Europäisches Schulden Krise mit dem Vehikel des Euro geben ihr dazu beste Gelegenheit. Erst wurde ein Außenministerium gebildet, auch wenn es kaum Beachtung findet. Nun wollen der kleine, große Mann aus Frankreich und die deutsche Lady ein Europäisches Wirtschafts- und Finanzministerium durch die Hintertür einführen. Da schon jetzt Brüssel die meisten Gesetze vorgibt, ist es dann nicht mehr weit bis zu einer vollständigen Übertragung der Souveränität auf Europa. Ob auf diesem Weg der Sozialismus mit eingführt werden muss oder nicht, ist unter der pragmatischen Sichtweise unerheblich. Es wird alles getan was Frau Merkel näher an ihr Ziel führt.

Ich glaube immernoch and die Demokratie und insbesondere an unsere Verfassung. Ich sehe hier die höchsten Güter in Gefahr. Diese einfach aufzugeben und soweit beugen bis sie brechen, ist mit keinem noch so wünschenswerten Ziel vereinbar. Wenn schon die vorherigen Regierungen es mit unserer Verfassung und den Europäischen Verträgen nicht so genau nahmen so ist die jetzige Regierung auf einem guten Weg diese noch zu toppen.

Ich glaube an den schönen Traum eines geeinten wirtschaftsstarken Europäischen Staates. Man sollte diesem Traum eine ernste Chance geben. Aber nicht mit allen Mitteln. Der eingeschlagene Weg, erst aus "Not" vereinen und dann die Zustäande angleichen, ist zutiefst undemokratisch. Es sollten die Bürger in den Europäischen Staaten entscheiden ob sie ein geeintes Europa wollen. Es ist nicht Sache der Regierungen diese ohne ausdrücklichen Bürger Willen zu vollziehen.

Grüße

Rapsack

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

26.08.2011 11:44
#50 RE: Angela Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Sie ist eine Macherin, wie Helmut Schmidt.
Schmidt hat aber wirklich "gemacht". Nicht mit Visionen - das war in der Tat auch der Zeit geschuldet - aber mit Entscheidungsstärke.
Merkel dagegen läßt alles nur treiben und hängt sich am Ende dran, wenn ein Trend festzustehen scheint. Ein "Krisenmanagement" findet überhaupt nicht statt.

Zitat
Sie kann das besoffene Volk der Deutschen nicht gegen ein rationales austauschen.


Sicher nicht. Aber sie muß auch nicht jeden besoffenen Mist mitmachen, nur weil der gerade in den Umfragewerten aktuell ist.

Ein Schmidt hat die Nachrüstung GEGEN die veröffentlichte Meinung der Besoffenen durchgezogen, weil er wie alle großen Politiker Grundüberzeugungen hatte.
Eine Merkel hat bei Fukushima nicht einmal versucht, eine Kompromißlösung zu finden oder wenigstens Zeit zu schinden, bis die schlimmste Hysterie vorbei war. Sondern sie hat einfach nur die Erwartungen der Schlagzeilen-Macher bedient. Ohne irgendwie die Folgeprobleme zu bedenken.

Zitat:Sie kann nicht den europäischen Karren aus dem Dreck ziehen. Sie muß mit einem unfähigen amerikanischen Präsidenten leben ...



Alles richtig. Ich erwarte auch nichts von ihr, was die Möglichkeiten Deutschlands übersteigt. Aber wie man z. B. den Stratfor-Kommentaren entnehmen kann, hat Deutschland durchaus Optionen und theoretisch die Macht, wenigstens einige Interessen durchzusetzen. Merkel macht davon keinen Gebrauch.

Zitat
Die Kanzlerin macht nichts her. Sie stellt sich nicht hin und hält große Reden, wie die Genannten das so gern tun.


Was auch ein Defizit ist. Reden alleine reicht nicht. Aber politische Führung braucht auch Kommunikation. Kohl war kein großer Rhetoriker, aber er hat den Leuten erklärt, wo er steht und was nach seiner Meinung wichtig ist. Merkel steht für nichts und folgerichtig erklärt sie dann auch nichts.

Aber Merkels Hauptfehler ist nicht ihr Kommunikations-Unvermögen, sondern falsche oder fehlende Entscheidungen.
Man kann fast durchweg sagen: Wo etwas gut läuft in Deutschland, ist die Bundesregierung nicht beteiligt. Und wo die Bundesregierung agiert, macht sie es falsch.

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