Bei all dem sollte man meiner Meinung nach eins nicht vergessen: Dieses Etwas, in das man sich sozusagen "hineinintegriert" und das einen "hereinintegriert", ist nicht immer dasselbe. Ein Top-Profifußballer lebt in einer ganz anderen Welt als der Rest von uns. Dessen Integration in die Teile der Gesellschaft, die auch unsereinem zugänglich sind, erfolgt bestenfalls nach Ende seiner Karriere. Oder auch dann nicht, nämlich wenn er dem Geschäft in irgendeiner Form verhaftet bleibt, z.B. als Trainer, Manager oder Kommentator.
Die Profis sind es gewohnt, sich in Gruppen zu bewegen, die international zusammengesetzt sind. Wer z.B. mal einen Altintop oder einen Sahin hat reden hören, wird kaum auf die Idee kommen, der Umstand, dass sie für die Türkei spielen, habe etwas mit mangelnder Integration hier und stärkerer da zu tun. Nach allen Regeln der Kunst aber sind sie "in Deutschland integriert", weil sie die Codes und Regeln beherrschen, die man zum Leben hier braucht, selbst wenn sie sich fußballerisch und auch sonst als Türken fühlen. Das hat eben etwas mit Bildung zu tun: Ein Khedira wird sich deswegen in der Welt nach dem Fußball besser zurechtfinden als ein Podolski.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
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