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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 63 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.02.2012 03:03
Zitat des Tages. Windräder Antworten

Manchmal führt ein Artikel in ZR zu einem Hinweis hier im kleinen Zimmer, der dann gleich wieder seinen Niederschlag in einem Artikel in ZR findet. Gestern hatte ich das Zitat des Tages einem Artikel von Cora Stephan entnommen. Zu diesem wies patzer hier im Forum auf einen Artikel von Winand von Petersdorff in der F.A.S. hin; und daraus ist nun das heutige Zitat des Tages geworden: Über Windräder.

Was es für die Anwohner bedeutet, wenn ihre Gegend mit diesen Monstern überzogen wird, steht in dem F.A.S.-Artikel. Mir hat sich, als ich nach einer Abbildung suchte, ein anderer Aspekt ergeben: Die romantische Verklärung einer industriellen Verschandelung der Landschaft, wie sie in Deutschland ihresgleichen sucht.

Einer "industriellen" - stolpern Sie über dieses Wort? Ja, derart verklärt wird in Deutschland diese Industrie, daß man sogar das Wort "Industrie" für sie meidet.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

06.02.2012 05:51
#2 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Hm, auch wenn ich die Dinger für wirtschaftlich ziemlich bescheuert halte - übermäßig hässlich finde ich sie gar nicht. Okay, die nächtliche Diskobeleuchtung ist furchtbar, aber so an sich? Nur wohnen möchte ich nicht in deren Nähe. Ich habe jetzt zwei Stück davon am Kraftwerk. Das woosh - woosh ist übel.

Ich möchte aber noch ein Foto beisteuern ... hier

Beste Grüße, Calimero

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"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011

FAB. Offline



Beiträge: 523

06.02.2012 06:45
#3 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von Calimero
übermäßig hässlich finde ich sie gar nicht.


Über die einzelne Anlage läßt sich diesbezüglich, je nach Kontext, durchaus streiten.
Es gibt aber einen Punkt, an dem die schiere Quantität in eine ziemlich üble Qualität umschlägt.
Der Fas-Autor hat unverständlicherweise NRW ausgelassen. Wie zehn Jahre grüne Landesmitregierung (1995-2005) die vormalige Kulturlandschaft Westfalens verwüstet haben, ist schwer beeindruckend. Die frühere Soester Börde etwa existiert als Landschaft nicht mehr.

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"I want my republic back!"

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

06.02.2012 06:45
#4 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Das folgende Bild aus der alten Kulturlandschaft Magdeburger Börde habe ich im Hochsommer 2009 aus dem fahrenden Zug aufgenommen, aber es zeigt doch recht gut, wie schlimm die Landschaft in Mitleidenschaft gezogen wird.

http://stefanolix.files.wordpress.com/20...2_spargel_g.jpg

Die vielen Diskussionsteilnehmer in Zettels kleinem Zimmer haben sicher noch mehr Fotos ;-)

Als ich in der gedruckten F.A.S. den Artikel und das dominierende Bild sah (in der Bildergalerie ist es Nummer 4, das ist wirklich deprimierend …), dachte ich an die Konflikte, die es um diese Windkraftanlagen gerade in Ostfriesland gab. Wir haben seit 1992 immer wieder auf einer ostfriesischen Insel Urlaub gemacht, zuletzt 2009. Auf dem Festland gab es damals einzelne Windräder. Das konnte man noch verkraften. Damals gab es noch den Konflikt zwischen zwei Einwohnergruppen: Die einen wollten ihre Landschaft erhalten, die anderen setzten aus blanker Gier eine Anlage neben die andere — sie tun es, weil sie es können und weil es vom Staat mit falschen Ansätzen gefördert wird. Das Ergebnis sieht man in eben jenem Bild 4. Die Landschaftspfleger haben verloren.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

06.02.2012 06:49
#5 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von FAB.

Zitat von Calimero
übermäßig hässlich finde ich sie gar nicht.


Über die einzelne Anlage läßt sich diesbezüglich, je nach Kontext, durchaus streiten.
Es gibt aber einen Punkt, an dem die schiere Quantität in eine ziemlich üble Qualität umschlägt.
Der Fas-Autor hat unverständlicherweise NRW ausgelassen. Wie zehn Jahre grüne Landesmitregierung (1995-2005) die vormalige Kulturlandschaft Westfalens verwüstet haben, ist schwer beeindruckend. Die frühere Soester Börde etwa existiert als Landschaft nicht mehr.




Es liegt aber auch an der Gier bestimmter Grundstückseigentümer. Es zwingt sie ja niemand, die bestehenden Flächen so dicht mit Windkraftanlagen zu besetzen, wie es technisch möglich ist.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

06.02.2012 07:41
#6 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat
Hm, auch wenn ich die Dinger für wirtschaftlich ziemlich bescheuert halte - übermäßig hässlich finde ich sie gar nicht.



Zustimmung.
Ich bin aus wirtschaftlichen Gründen ebenfalls ein Gegner der Windkraft.
Die rein ästhetische Argumentation des Artikels finde ich jedoch nicht zielführend (und die im Artikel zu Wort kommenden Windkraftgegner finde ich auch eher nicht überzeugend. Das sind genau jene rückwärtsgewandten Typen, die im Zweifel jede Art von technischen Fortschritt ablehnen und mit Bürgerinitiativen bekämpfen, weil er ihre Idylle stört).


Zitat
Ich möchte aber noch ein Foto beisteuern ... hier



Passend dazu dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=uMAlfmYUY_Q

Florian Offline



Beiträge: 3.180

06.02.2012 07:57
#7 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Nachtrag:
Auf Youtube gibt es übrigens eine Menge Videos und Fotostrecken, die auch die hässliche Seite der Windkraft zeigen.

Beispiele:

http://www.youtube.com/watch?v=aU9MHNL9AQk&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=ppLh5pGX3qQ&feature=related

Übrigens:
Wenn man die Fotos von eingestürzten Windrädern sieht und dann z.B. das in diesem Thread erwähnte Foto Nr. 4 im FAZ-Artikel (wo ein Bauernhaus von unmittelbar benachbarten Windrädern überragt wird), dann kommt man schon etwas ins Grübeln.
Wie sicher sind diese schlanken, 200 m hohen Türme eigentlich bei Extrem-Ereignissen (Orkan, Erdbeben, Tsunami, etc.)? Wir dürfen wohl getrost davon ausgehen, dass diese Frage bei Windrädern deutlich entspannter geprüft wird als bei AKWs...

C. Offline




Beiträge: 2.639

06.02.2012 08:50
#8 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von Florian
Nachtrag:
Auf Youtube gibt es übrigens eine Menge Videos und Fotostrecken, die auch die hässliche Seite der Windkraft zeigen.
Beispiele:http://www.youtube.com/watch?v=aU9MHNL9AQk&feature=related



Also machen nicht nur Unfälle und Naturkatastrophen bei Kernkraftwerken, sondern auch Windparks ganze Landstriche unbewohnbar.

http://iceagenow.info

Eierkopp Offline



Beiträge: 226

06.02.2012 09:19
#9 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Besonders schön finde ich ja den Windpark Vollrather Höhe. Auf den Bildern sieht man - ähnlich wie beim Aufmacher - die alten, dreckigen
Kohlekraftwerke und zum Kontrast die sauberen Windräder. Und wenn man nachrechnet, stellt man fest, dass die installierte Kapazität
der Windräder locker ausreichen würde, um die Schaufelradbagger des benachbarten Tagebaus zu versorgen. Die sorgen dann mit den Kraftwerken
für genug Strom für das benachbarte Aluminiumwerk.

Der Konjunktiv oben war nötig, weil der Windstrom natürlich nicht grundlastfest ist. Aber wo will man in der Ville ein Pumpspeicherkraftwerk bauen?

Hausmann Offline



Beiträge: 710

06.02.2012 10:07
#10 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Guten Tag!

Was wäre wohl los, wenn an einer solchen havarierenden Industrieanlage das Wörtchen ATOM stehen würde? Mir fehlt die Phantasie.
Nur eine Frage am Rande: Wie wirken sich diese Parks gesundheitlich auf Menschen aus (Licht, Schall)? mfG

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

06.02.2012 10:08
#11 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von Florian
Die rein ästhetische Argumentation des Artikels finde ich jedoch nicht zielführend (und die im Artikel zu Wort kommenden Windkraftgegner finde ich auch eher nicht überzeugend. Das sind genau jene rückwärtsgewandten Typen, die im Zweifel jede Art von technischen Fortschritt ablehnen und mit Bürgerinitiativen bekämpfen, weil er ihre Idylle stört).


Zustimmung. Mal angenommen, Windkraft wäre wirtschaftlich, und Grundeigentümer würden Windräder auch ohne staatliche Förderung in die Landschaft stellen. Und dann würde aber der Staat den Bau aus ästhetischen Gesichtspunkten zurückstutzen. Wieviele der liberalen Ästheten hier würden sich dann über einen solchen staatlichen Eingriff in private Entscheidungen aufregen?

Nächster Gesichtspunkt: ich gebe zu bedenken, dass Fotos von "landschaftsverschandelnden Spargeln" gerne aus Zügen und von Autobahnen aus aufgenommen werden. Kein Wunder, dort kommt man leicht hin. Aber Landstriche an Eisenbahnlinien und Autobahnen sind notorisch schlecht als Erholungsgebiet geeignet. Insofern macht es eher Sinn, dort hinzuspargeln. Aber umgekehrt fällt es dem Beißreflex-Liberalen dort eher auf. Availability bias.

Schließlich:

Zitat von Mengel
Wir erleben die schlimmsten Verheerungen des Landes seit dem Dreißigjährigen Krieg.


Werter Zettel, nehmen Sie's mir nicht übel, aber wenn Sie Ihren Artikel mit einem derart hyperventilierenden Zitat eröffnen, das fundamentale Schwierigkeiten mit der Realitätsrezeption erkennen lässt, dann erweisen Sie Ihrem Blog und der liberalen Sache einen Bärendienst. Man kann ja gerne aus wirtschaftlichen, politischen, meinetwegen ästhetischen Gründen gegen Windkraft sein. Aber Windkraftanlagen mit dem Dreißigjährigen Krieg zu vergleichen, damit stellt man sich selbst außerhalb jeder vernünftigen Diskussion.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

06.02.2012 10:42
#12 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von Gorgasal
Nächster Gesichtspunkt: ich gebe zu bedenken, dass Fotos von "landschaftsverschandelnden Spargeln" gerne aus Zügen und von Autobahnen aus aufgenommen werden. Kein Wunder, dort kommt man leicht hin. Aber Landstriche an Eisenbahnlinien und Autobahnen sind notorisch schlecht als Erholungsgebiet geeignet. Insofern macht es eher Sinn, dort hinzuspargeln. Aber umgekehrt fällt es dem Beißreflex-Liberalen dort eher auf. Availability bias. (…)



Zugegeben: Ich habe das Bild einer jahrhundertealten Kulturlandschaft (Magdeburger Börde) aus dem Zug aufgenommen. Die Magdeburger Börde ist keine Erholungslandschaft, sondern sie wurde durch die Landwirtschaft geprägt. Die Landwirte haben die Landschaft aber auch gestaltet. Deshalb sind die Windkraftanlagen ein erheblicher Eingriff in das Bild dieser Landschaft.

Vermutlich gibt es in Deutschland Landschaften, in denen es Sinn ergibt, Windkraftanlagen »hinzuspargeln«: An einem ehemaligen Braunkohlentagebau ist z.B. nicht mehr viel zu verschandeln. Im Rahmen der Rekultivierung können meinetwegen Solar- und Windkraftanlagen geplant werden. Aber definitiv gehören Ostfriesland und die Magdeburger Börde nicht zu den Landschaften, in denen man massenhaft Windkraftanlagen aufstellen sollte.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.02.2012 10:50
#13 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Mengel
Wir erleben die schlimmsten Verheerungen des Landes seit dem Dreißigjährigen Krieg.

Werter Zettel, nehmen Sie's mir nicht übel, aber wenn Sie Ihren Artikel mit einem derart hyperventilierenden Zitat eröffnen, das fundamentale Schwierigkeiten mit der Realitätsrezeption erkennen lässt, dann erweisen Sie Ihrem Blog und der liberalen Sache einen Bärendienst. Man kann ja gerne aus wirtschaftlichen, politischen, meinetwegen ästhetischen Gründen gegen Windkraft sein. Aber Windkraftanlagen mit dem Dreißigjährigen Krieg zu vergleichen, damit stellt man sich selbst außerhalb jeder vernünftigen Diskussion.


Ich stehe, soweit ich das erkennen kann, noch drin in ihr, der vernünftigen Diskussion, lieber Gorgasal.

Und möchte Sie einladen, sich vielleicht einmal mit dem Stilmittel der Hyperbel vertraut zu machen.

Herzlich, Zettel

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

06.02.2012 11:26
#14 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Die Bemerkung zum Dreißigjährigen Krieg stammt von Hans-Joachim Mengel, nicht von Zettel. Freilich hat er sich nicht davon empört und mindestens 3- bis 4-fach distanziert und darf also nach den Usancen deutscher Publizistik als 100%er Parteigänger gelten...
Die Umwälzungen des "Manchesterkapitalismus" hatten immerhin noch Vermehrung des Wohlstands, neue Arbeitsmöglichkeiten, neue Technik, kurz: all das, was man mal unter der Vokabel "Fortschritt" verstanden hat, im Gefolge. Für was stehen die Windmühlen - außer für eine zwangsweise Umverteilung, massivste Vernichtung von Volksvermögen und die Anbetung des Klimagötzen? (Und den schlagenden beweis dafür, daß 400 Jahre Mathematikunterricht und 150 Jahre Physikunterricht bei der Elite wie den hoi polloi keinerlei Spuren hinterlassen haben?)
Passend dazu zeigt sich, daß´die Dinger auch noch Atommüll produzieren:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...eren_atommuell/
Erinnert an den Satz von den guten Vorsätzen und dem Weg zur Hölle.

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

06.02.2012 11:27
#15 Schornsteine müssen rauchen.... Antworten

Die Industrialisierung hatte ihre Schornsteine, die 60er Jahre die Kühltürme der Atomkraftwerke und heute sind es die Windräder. Einem Stadtmensch, der sich nur im SUV aus der Sicherheit der urbanen Innenstadt in die Vororte wagt, der Berge des Winters beim Skifahren ("Skilifte") konsumiert und Wiesen des Sommers den Golfschläger schwingend....

....sieht es nicht ganz so schwarz wie Zettel, obgleich er mit der Doppelmoral "Landschaft nicht mit Landebahnen und Flüghäfen verschandeln, aber Windräder bauen" - natüerlich - recht hat.

isildur Offline



Beiträge: 366

06.02.2012 11:43
#16 RE: Schornsteine müssen rauchen.... Antworten

Ich finde Windkraftanlagen wirken sich auf verschiedene Landschaften ganz unterschiedlich aus. An einigen Stellen sind sie sicherlich ausgesprochen hässlich, an vielen anderen stören sie mich nicht so sehr. Es wird ja auch versucht die Anlagen durch farbige Ringe in die Landschaft zu integrieren, was ich schon einmal für eine sehr gute praktikable Idee halte, die allerdings leider nicht konsequent umgesetzt wird.
Schade auch, dass die Darrieus-Rotoren technisch nicht praktikabel sind, ästhetisch haben sie gewisse Vorzüge, wie ich finde:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...es_Gaspesie.jpg

Wir haben im übrigen aktuell rund 1,3GW an Windleistung im Vergleich zu 64GW konventioneller Leistung, also praktisch Flaute. Immer mal wieder interessant selbst einen Blick auf die Daten zu werfen:
http://www.transparency.eex.com/de/


Gruß,
Isildur

edit:GW natürlich...danke :)

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

06.02.2012 11:55
#17 RE: Schornsteine müssen rauchen.... Antworten

Zitat von isildur
Wir haben im übrigen aktuell rund 1,3MW an Windleistung im Vergleich zu 64MW konventioneller Leistung, also praktisch Flaute. Immer mal wieder interessant selbst einen Blick auf die Daten zu werfen:
http://www.transparency.eex.com/de/

GW statt MW.

Interessanter ist da die Auslastung. Per 1.1.2012 waren 27 GW Windleistung installiert. 2 GW an Leistung trotz Winter zeigt, dass Wind nicht wirklich Grundlastfähig ist. Ich bin gespannt auf die Berechnungen nach der relativ windstillen Kältefront wie gross denn die Saisonalspeicher den sein müßten. Für die EE-Befürworter scheint wenigstens die Sonne ... sonst bräuchten wir derzeit 70 GW an konventioneller Kraftwerksleistung. Aber auch die 64 GW (wobei man da evtl. 3 GW Export abziehen muss) sind eine recht grosse Menge an Kraftwerken. Und um die kommt man trotz Demonstrationen gegen Kohlekraftwerke nicht drumrum.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

06.02.2012 12:16
#18 RE: Schornsteine müssen rauchen.... Antworten

Zitat von isildur
Wir haben im übrigen aktuell rund 1,3MW an Windleistung im Vergleich zu 64MW konventioneller Leistung, also praktisch Flaute. Immer mal wieder interessant selbst einen Blick auf die Daten zu werfen:
http://www.transparency.eex.com/de/


Eine wirklich interessante Seite. In AT gibt es zurzeit 783,7MW Wind bei etwas über 1000MW installierter Windleistung.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

06.02.2012 12:33
#19 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von stefanolix
An einem ehemaligen Braunkohlentagebau ist z.B. nicht mehr viel zu verschandeln.


Einspruch! Dort wird landschaftsgärtnerisch extrem aufwändig renaturiert. Ein neuer See entsteht eh schon durch das Restloch (Baggersee), und rundherum wird der abgetragene Mutterboden wieder aufgefüllt und sogar noch nach Wunsch mit Mischerden/Sanden getunt. Da werden Hügel aufgeschüttet, Bäche angelegt, Wäldchen wechseln sich mit Heide und Heckenlandschaft ab ... ein Traum für jeden Großstadtöko (solange er nicht weiß, dass die Landschaft von Menschenhand gestaltet wurde).
Zumindest in der Lausitz ist so ein Gebiet nach der Renaturierung viel weniger eine kiefernbestandene Streusandbüchse als vorher.

Beste Grüße, Calimero

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RichardT Offline




Beiträge: 287

06.02.2012 12:56
#20 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat
(und die im Artikel zu Wort kommenden Windkraftgegner finde ich auch eher nicht überzeugend. Das sind genau jene rückwärtsgewandten Typen, die im Zweifel jede Art von technischen Fortschritt ablehnen und mit Bürgerinitiativen bekämpfen, weil er ihre Idylle stört)




Bei Windrädern von technischem Fortschritt zu reden halte ich für gelungene Realsatire.


Ganz im Ernst, ich mag mir gar nicht vorstellen wie Schwäbische Alb und Schwarzwald mal aussehen werden. Und das ganze für ein wenig Strom der nicht mal dann zur Verfügung steht wenn man ihn braucht.


Der Tübinger OB Palmer hat vor einigen Monaten ganz offen in einem Interview in der Welt gesagt, daß ihn auch die Optik der Städte nicht interessiert. Wichtig ist nur eine gute Wärmedämmung. Es wird also nicht nur das Land sondern auch die Stadt umgebaut. Daß keine Rücksicht auf gewachsene Strukturen genommen wird können die Bewohner Tübingens jetzt schon spüren, man könnte meinen das Ziel ist die systematische Zerstörung bürgerlicher Strukturen und des zugehörigen Umfelds.

Die Umgestaltung geht ja noch weiter, dank Biomasse wandeln sich die Äcker. Von Weizen Gerste und Hafer ist immer weniger zu sehen, dafür aber immer mehr Mais und Sonnenblumen. Dies hat gewaltige Veränderungen in der Tierwelt zur Folge. Riesige Maisschläge sind Wildschweinparadiese. Während bei Gentechnik ja schon ein Hälmchen reicht um Europa dem Untergang zu weihen gibt es hier keine Probleme.

WFI Offline



Beiträge: 187

06.02.2012 13:31
#21 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat
übermäßig hässlich finde ich sie gar nicht. Okay, die nächtliche Diskobeleuchtung ist furchtbar, aber so an sich?



Na ja, ein Verkehrsleitkegel beispielsweise ist für sich genommen auch nicht häßlich, trotzdem gibt es niemanden, der die Dinger dutzendweise in den Garten stellt. Oder in öffenliche Parks.

Entscheidend ist gar nicht die Ästhetik und auch nicht die Energie. Wie das Kretschmann-Zitat ("Zeichen der neuen Zeit") verrät, sind es Herrschaftssymbole. Quasi die Moscheen der Öko-Jihadis. Von Ideologie getriebene Entgleisungen gab es in der Architektur auch schon früher.

WFI Offline



Beiträge: 187

06.02.2012 13:52
#22 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat
Die romantische Verklärung einer industriellen Verschandelung der Landschaft, wie sie in Deutschland ihresgleichen sucht.

Einer "industriellen" - stolpern Sie über dieses Wort? Ja, derart verklärt wird in Deutschland diese Industrie, daß man sogar das Wort "Industrie" für sie meidet.



Auch Begriffe wie "Profit" oder "Gier" kommen kaum vor. Ich behaupte - einfach aufgrund meiner Erfahrung mit Grünen, Linken und ihrem Fußvolk - dass ceteris paribus der Widerstand gegen die Verspargelung erheblich größer wäre, wenn es sich um eine volkswirtschaftlich nutzbringende, aus privater Initiative entstandene Industrie handelte. Wenn also "echtes" Geld damit verdient würde, und nicht von der Politik zugeteiltes. Der Unterschied liegt allein im Kontrollwahn dieser neuen Inkarnation des gefürchteten deutschen Spießers.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

06.02.2012 14:37
#23 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von Zettel
Und möchte Sie einladen, sich vielleicht einmal mit dem Stilmittel der Hyperbel vertraut zu machen.


Danke, ganz so lange liegt meine Schulzeit auch wieder nicht zurück.

Ich bezweifle allerdings, dass die Hyperbel im Titel Ihres Beitrags gut aufgehoben ist. Mal angenommen, ich wollte Ihren Artikel an einen noch nicht im Gleichschritt mit mir denkenden Zeitgenossen schicken, oder ein solcher verirrt sich auf Ihren Blog. Das erste, was er da liest, sind die dreißigjährigenkriegartigen Verheerungen. These: die meisten Leute, die nicht ohnehin schon jedes Wort von Zettel lesen, schlagen sich an dieser Stelle an den Kopf und klicken weg.

Natürlich können Sie sich auf den Standpunkt stellen, dass Sie nur für Leute schreiben, die auch den ganzen Artikel lesen. Mag schon sein. Aber im WWW muss man sich als Leser immer erst einmal entscheiden, ob ein Artikel überhaupt lesenswert ist. Und wie gesagt, ich fürchte, dass hier die Überschrift nicht hilft.

Nun, Sie müssen entscheiden, ob Sie für Ihre Stammleserschaft schreiben oder auch andere Menschen ansprechen wollen.

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Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

06.02.2012 14:40
#24 RE: Zitat des Tages. Windräder Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann
Die Bemerkung zum Dreißigjährigen Krieg stammt von Hans-Joachim Mengel, nicht von Zettel.


Schauen Sie bitte noch einmal in meinen Beitrag. Dort habe ich explizit eingefügt, von wem das Zitat stammt.

Zitat von Ulrich Elkmann
Freilich hat er sich nicht davon empört und mindestens 3- bis 4-fach distanziert und darf also nach den Usancen deutscher Publizistik als 100%er Parteigänger gelten...


Zunächst einmal hat Zettel seinen Beitrag damit überschrieben. Das halte ich für unglücklich. Oder auch: "nicht hilfreich". Und ich sehe es lieber, wenn neue Leser angelockt werden als wenn sie hyperbolisch abgeschreckt werden. Daher meine Rückmeldung.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.02.2012 15:11
#25 Überschriften Antworten

Zitat von Gorgasal
Natürlich können Sie sich auf den Standpunkt stellen, dass Sie nur für Leute schreiben, die auch den ganzen Artikel lesen. Mag schon sein. Aber im WWW muss man sich als Leser immer erst einmal entscheiden, ob ein Artikel überhaupt lesenswert ist. Und wie gesagt, ich fürchte, dass hier die Überschrift nicht hilft.

Nun, Sie müssen entscheiden, ob Sie für Ihre Stammleserschaft schreiben oder auch andere Menschen ansprechen wollen.

Sie als Autor haben da natürlich auch mitzubestimmen.

Vielleicht haben es einige gemerkt: Der Artikel hieß anfangs anders; einfach: "Windräder. Ein Satz und sechs Bilder". Dann fiel mir auf, daß er ungewöhnlich selten gelesen wurde. Vermutlich, weil man ihn aufgrund der Überschrift statt für einen politischen für einen schöngeistigen Artikel halten konnte. Deshalb habe ich das Zitat nachträglich in die Überschrift eingefügt.

Was nun die Entscheidung zum Lesen angeht: Die trifft jemand, der noch nie in ZR war, kaum aufgrund der Überschrift - wie soll er diese kennen? Er trifft sie entweder aufgrund eines Links oder nach Googeln. Das sind ungefähr ein Drittel der täglichen Besucher.

Nach der Überschrift gehen möglicherweise diejenigen Besucher, die einen Feed abonniert haben, die über Facebook kommen oder die bei Calimero immer den aktuellsten Titel sehen.

Und die lassen sich auch durch den Dreißigjährigen Krieg nicht abschrecken.

Herzlich, Zettel

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