Ich war den Tag über größtenteils offline und konnte deshalb meinen Kommentar zur gestrigen Sendung mit Jauch, Steinbrück und Sarrazin erst jetzt schreiben.
Steinbrück ist hoch anzurechnen, daß er den Mut hatte, sich einer Diskussion mit dem Paria zu stellen. Die überzeugenden Argumente hatte aus meiner Sicht aber Sarrazin. Ich habe Steinbrück selten so wenig überzeugend erlebt.
Man kann wie Sarrazin überzeugter Europäer sein (auch - und nicht zuletzt - aufgrund der Erfahrungen des 20. Jahrhunderts), und dennoch die Einführung des Euro für einen Fehler halten.
Wer diese differenzierte Meinung vertritt, der muß im heutigen Deutschland gewärtig sein, in die rechtsextreme Ecke gestellt zu werden.
Daß dies Leute wie Trittin tun, versteht sich. Daß der Generalsekretär der FDP mitmacht, ist schändlich.
Tja, lieber Zettel, bei der FDP sind leider noch zwei Traumata aktuell. Erstens der Mitgliederentscheid zum ESM, der von der Führungsspitze der Partei als destruktiv und schädlich angesehen wurde und wird. Zweitens die Erfahrung, von einem feindlich eingestellten Qualitätsjournalismus auf Gedeih und Verderb heruntergeschrieben und -gesendet zu werden. Beides will man jetzt, wo die Sache beginnt, sich wieder ins Positive zu wenden, unbedingt vermeiden. Wo man doch so ein schönes Programm herbeigeschrieben hat, indem auch Qualitätsjournalisten etwas Wärmendes für ihr Herz finden könnten, das die FDP für die sozialdemokratische Sache doch noch nicht verloren gibt. Prantl hatte nur den Schuss noch nicht gehört: Jetzt wird die FDP nicht mehr heruntergeschrieben, sondern mehr oder weniger sanft in Richtung gesundes Volksempfinden gedrückt.
Und gerade der unsichere Rösler, als dessen willfährigen Adjutanten man Döring sehen muss, wird sich natürlich bambusgleich in die richtige Richtung bewegen. Da traue ich dem vielgescholtenen Lindner viel mehr zu, weil der um die Stärke seiner Person weiß.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von RaysonJetzt wird die FDP nicht mehr heruntergeschrieben, sondern mehr oder weniger sanft in Richtung gesundes Volksempfinden gedrückt.
Wenn sie sich drücken läßt, dann hat sie es verdient, zu verschwinden.
Mich hat selten eine Äußerung eines FDP-Spitzenpolitikers so empört wie die von Döring - vorausgesetzt, er wurde richtig zitiert.
Es geht ja nicht nur um Sarrazin und seine Meinung. Es geht darum, daß Döring offenkundig ein Verhältnis zur Meinungsfreiheit hat, das ungefähr dem eines Schakals zum Vegetariertum entspricht.
Zitat von ZettelWer diese differenzierte Meinung vertritt, der muß im heutigen Deutschland gewärtig sein, in die rechtsextreme Ecke gestellt zu werden.
Amazon hat das Buch übrigens für den Kindle gekauft. Ich habe es gerade vorbestellt; für 15.99 Euro.
Wenn diese Sendung denn jemals als eine Pro und Contra Sendung angedacht war, so war sie letzlich eine Pro und Pro Sendung. Nämlich pro Sarrazin. Steinbrück hat alle Vorbehalte Sarrazins bestätigt, weigerte sich aber über gemachte Fehler zu diskutieren und bestand ausschließlich auf Lösungsvorschlägen.
Zitat von ZettelWenn sie sich drücken läßt, dann hat sie es verdient, zu verschwinden.
Gib uns Liberalen in der FDP noch etwas Zeit. Wir haben erst kürzlich festgestellt, dass ein erheblicher Teil der Partei entweder nicht weiß, wie Liberalismus aussieht, oder von selbigem nichts wissen will.
Zitat von ZettelEs geht ja nicht nur um Sarrazin und seine Meinung. Es geht darum, daß Döring offenkundig ein Verhältnis zur Meinungsfreiheit hat, das ungefähr dem eines Schakals zum Vegetariertum entspricht.
Politiker pflegen zur Meinungsfreiheit ein eher taktisches Verhältnis zu haben. Das Problem ist, dass sie damit in der Bevölkerung ankommen. Als echter Liberaler muss man den Nerv haben, gegen alles zu sein: Gegen den Qualitätsjournalismus, gegen die Mehrheit der Parteien, gegen die Mehrheit der Bevölkerung, gegen die Mehrheit der die Meinung anderer unterdrückenden Anständigen, gegen die Mehrheit der mit Geld anderer Barmherzigen. Das überlegt man sich, wenn das eigene Einkommen von Wahlen abhängt. Und warum veröffentlichen ausgewiesene Liberale ihre Texte im Internet wohl vorwiegend anonym? Wohl nicht, weil sie auf eine tiefgehende Verankerung des Prinzips der Meinungsfreiheit in Deutschland vertrauen...
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Zitat von ZettelAmazon hat das Buch übrigens für den Kindle gekauft. Ich habe es gerade vorbestellt; für 15.99 Euro.
Ich werde das Buch nicht kaufen. Weil Sarrazin offensichtlich nichts erzählt, was ich nicht schon tausend Mal gebloggt und kommentiert hätte Wobei ich in der Diskussion bei Jauch von Steinbrück nichts mehr übrig gelassen hätte...
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Zitat von RaysonZweitens die Erfahrung, von einem feindlich eingestellten Qualitätsjournalismus auf Gedeih und Verderb heruntergeschrieben und -gesendet zu werden.
Genau dieses Mitläufertum, dieses Sich-Empören in der Hoffnung vom Empörungstsunami verschont zu werden, ärgert mich mehr als der "ehrliche Totalitäre". Zu den antiliberalen Inhalten kommt beim Mitläufer auch noch Mittelmäßigkeit und Feigheit hinzu.
Zitat von dirkGenau dieses Mitläufertum, dieses Sich-Empören in der Hoffnung vom Empörungstsunami verschont zu werden, ärgert mich mehr als der "ehrliche Totalitäre". Zu den antiliberalen Inhalten kommt beim Mitläufer auch noch Mittelmäßigkeit und Feigheit hinzu.
So sehe ich das auch, lieber Dirk.
Natürlich gibt es Grenzen, an denen sich die Frage stellt, ob man Feinde des demokratischen Rechtsstaats im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auftreten lassen soll.
Pierre Vogel beispielsweise ist ein ausgewiesener Feind der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Sarah Wagenknecht hat Stalin bewundert und ist, ebenso wie Gesine Lötzsch, bekennende Kommunistin. Lötzsch hat Rosa Luxemburg zu ihrem Vorbild erklärt, die für den Parlamentarismus nur Hohn und Spott hatte. Sie alle dürfen sich in ARD und ZDF äußern; und das ist gut so.
Ich sehe nicht, wie man als Liberaler zu einer anderen Entscheidung kommen kann als dieser: Auch diese Feinde unserer Demokratie sollen reden dürfen. Sie entlaven sich ja selbst, wenn sie reden. Nicht erlaubt ist es ihnen, die Gesetze zu brechen. Aber durch Reden tun sie das ja nicht.
Aber jetzt diese Pressionen bei Sarrazin - das hatte ja alles nichts mit der freiheitlichen Demokratie und dem Rechtsstaat zu tun. Sarrazin sollte nicht auftreten dürfen, weil er eine abweichende Meinung zum Zusammenhang zwischen den Untaten der Nazis und der Einführung des Euro hat.
Das reicht bereits. Das Staatsfernsehen soll nur noch staatlich zertifizierte Meinungen senden dürfen.
Außerhalb des demokratischen Rechtsstaat siegt in der Regel Gewalt. Es ist die ungeheure Errungenschaft der Aufklärung, dem das Prinzip entgegengestellt zu haben, daß alle Menschen dieselben Rechte haben.
Sozialisten haben das nie akzeptiert. Sie haben in Deutschland die Meinungsführerschaft errungen. Natürlich haben sie keine Skrupel, zu fordern, daß nur ihre eigene Meinung gesendet wird. Das ist das Wesen des Sozialismus, alles unter Kontrolle haben zu wollen.
Aber, lieber Dirk, was reitet Patrick Döring, dieses Spiel mitzuspielen? Ich hatte von ihm bisher keine klare Meinung. Jetzt habe ich sie. Es sei denn, er dementiert das, was ihm "Bild am Sonntag" zuschreibt.
Dieser oder jener von uns wird schon erlebt haben, wie Herr Sarrazin polizeilich vor dem "linken" Straßenmob geschützt werden mußte, um aus seinem Buch zu lesen zu können. (Wurden bei solchen Szenen eigentlich mal FDP-Politiker gesehen?) mfG
Natürlich kann man eine positive Meinung zur EU vertreten und zugleich gegen den Euro sein. Eine EU-freundliche Haltung besteht aber auch darin, dass man die Verträge als das betrachtet und behandelt, was sie sind: materielles Verfassungsrecht der Union. Wie von führenden europäischen Politikern im Rahmen der Griechenland-Rettung mit diesem Verfassungsrecht hantiert wird; dass man dessen Normen (inbs Art 125 AEUV) durch ein Ausweichen auf die gewöhnliche Völkerrechtsmethode umgeht, zeigt leider wieder, wie wenig diese Verfassung den mitgliedstaatlichen Regierungen wert ist, wenn sie ihren Interessen entgegensteht.
Zitat von HausmannDieser oder jener von uns wird schon erlebt haben, wie Herr Sarrazin polizeilich vor dem "linken" Straßenmob geschützt werden mußte, um aus seinem Buch zu lesen zu können. (Wurden bei solchen Szenen eigentlich mal FDP-Politiker gesehen?)
Das ist ja nicht deren Aufgabe. Ihre Aufgabe ist es aber, in ihren öffentlichen Aussagen für die Freiheit einzutreten.
Es gibt in der FDP Leute, die sich besonders durch ihr Eintreten für die bürgerlichen Freiheiten profilieren wollen; Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zum Beispiel.
Hat sie sich für die Freiheit Jauchs eingesetzt, Thilo Sarrazin zu Wort kommen zu lassen? Hat sie sich gegen die unverschämten Versuche einer Zensur gewandt?
Zitat von Zettel Aber, lieber Dirk, was reitet Patrick Döring, dieses Spiel mitzuspielen? Ich hatte von ihm bisher keine klare Meinung. Jetzt habe ich sie. Es sei denn, er dementiert das, was ihm "Bild am Sonntag" zuschreibt.
Zitat von Der WestenScharf kritisierte der FDP-Generalsekretär den Freiheitsbegriff der Piraten. "Die Piraten haben ein beschränktes Verständnis von Freiheit. Sie sind befangen im Freiheitsbegriff des Pubertierenden, wir von der FDP stehen zu dem des Erwachsenen. Sie fragen nur nach 'Freiheit wovon?'. Wir fragen nach 'Freiheit wozu?'."
Dörings Frage lautet "Freiheit für wen, wozu und warum überhaupt?"
Zitat von Zettel Es gibt in der FDP Leute, die sich besonders durch ihr Eintreten für die bürgerlichen Freiheiten profilieren wollen; Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zum Beispiel.
Hat sie sich für die Freiheit Jauchs eingesetzt, Thilo Sarrazin zu Wort kommen zu lassen? Hat sie sich gegen die unverschämten Versuche einer Zensur gewandt?
Ich habe davon nichts gelesen.
Vielleicht passt ja der Bildungsauftrag und die Meinungsfreiheit einfach nicht zusammen.
Schließlich wird ein jeder ja auch gezwungen das Produkt welches aus diesem Auftrag resultiert, zu kaufen. Der Preis wird diktiert und eben auch wer oder was gesendet wird. Von Politikern, im Proporzverfahren. Es ist offenbar für manche ihr Verlautbahrungsmedium. Es gibt Eigentümer, die halten sich bei der Programmgestaltung zurück. Beim ÖR ist das unüblich.
Ich bin jetzt gerade nach einem langen Arbeitstag von Bonn nach Dresden gefahren und entsprechend müde. Ich habe die Sendung gestern im Hotel gesehen, musste aber nebenbei noch etwas schreiben. Mir ist auch aufgefallen, wie oft Steinbrück Sarrazin Recht geben musste.
Ein Höhepunkt der Sendung war für mich, als Steinbrück die Ironie-Fußnote in Sarrazins Büchern eingefordert hat ;-)
Und damit komme ich zu der Stelle, an der ich Sarrazin vorwerfen muss, dass er zu langsam aus alten Fehlern lernt. Unbestritten: Er stellt sich jetzt klüger an als in den Diskussionen um sein erstes Buch. Aber muss es wirklich sein, dass er den südlichen Staaten irgend eine ominöse Mentalität unterstellt?
Die Zwangskollektivierung aller Griechen (oder anderer Südländer) ist einfach nicht angemessen. Als Liberaler denke ich an Individuen, Parteien, Politiker oder Beamte die sich richtig oder falsch verhalten haben. Es widerstrebt mir einfach, alle Griechen in »mentale Haftung« zu nehmen, auch wenn eine große Mehrheit schweigend mitgemacht hat. Es gab und gibt definitiv auch andere.
Das Interview mit Sarrazin in der F.A.Z. von heute fand ich demgegenüber sehr sachlich und wesentlich informativer als die Talkshow gestern abend.
Zitat von Zettel Es gibt in der FDP Leute, die sich besonders durch ihr Eintreten für die bürgerlichen Freiheiten profilieren wollen; Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zum Beispiel.
Hat sie sich für die Freiheit Jauchs eingesetzt, Thilo Sarrazin zu Wort kommen zu lassen? Hat sie sich gegen die unverschämten Versuche einer Zensur gewandt?
Ich habe davon nichts gelesen.
Vielleicht passt ja der Bildungsauftrag und die Meinungsfreiheit einfach nicht zusammen.
Schließlich wird ein jeder ja auch gezwungen das Produkt welches aus diesem Auftrag resultiert, zu kaufen. Der Preis wird diktiert und eben auch wer oder was gesendet wird. Von Politikern, im Proporzverfahren. Es ist offenbar für manche ihr Verlautbahrungsmedium. Es gibt Eigentümer, die halten sich bei der Programmgestaltung zurück. Beim ÖR ist das unüblich.
Vor allem käme bei einem privaten Medium niemand auf den Gedanken, ein einzelnes Medienunternehmen könnte alleine durch den (von mir aus auch aufrichtigen Versuch) internen Pluralismus zu erzeugen oder zuzulassen im Alleingang eine pluralistsiche Medienlandschaft garantieren. Die geht erst durch die Möglichkeit des Markteintrittes neuer Wettbewerber, die, wenn sie es wollen, eine andere Agenda verfolgen dürfen. Aber es kann nicht einfach von einem neu gegründete Zusammenschluss von Bürgern eine neue öffentlich-rechtliche Anstalt gegründet werden, die genauso aus Rundfunkgebühren subventioniert wird.
In NRW gilt dies sogar für Regionalsender. Zwar können sich dort regionale Medienmacher zusammenschliesen, um ein privates Regionalradio auf die Beine zu stellen, aber das Gesetz schreibt vor, wer das Programm kontroliert: Die selbern vom Gesetz zu gesellschaftlich relevaten Gruppen erklärten Organisationen, die schon ihre Vertreter in der Rundfunkrat entsenden. Das ganze dient natürlich der Sicherung der Unabhöngigkeit des Radios und des Pluralismus...
Das Traurige ist, dass die Bevölkerung in Deutschland wirklich glaubt, die gesetzliche Regelung, wer die Kontrolle über ein Medium haben darf, habe etwas mit Rundfunkfreiheit zu tun.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Die Frage, auf die letzten Endes für den, der nicht in der Talkshow sitzt, sondern davor, ist doch: welche politischen Wahloptionen bleiben mir bei nächster Gelegenheit? Für welche Partei kann ich optieren, die die a) Sarrazin'sche Position überhaupt zuläßt und b) überhaupt eine Chance hat, sie (wenn auch als Minderheiten-Position) hörbar zu machen - wie schon bemerkt, opponiert es sich unterhalb der 5%-Grenze nicht sehr wirkungsvoll. Muß ich, zähneknirschend, mit einem Verein wie z.B. Pro-NRW d'accord gehen, der weitestgehend mit einem zumindest irrlichternden bis spinnerten Vorsitzenden identisch ist, nur weil unter anderem jemand dort den Namen Hayek buchstabieren kann? Das heißt, muß ich, um klar zu machen, daß ich fürs Ende mit Schrecken in Sachen Euro bin, auch solche für mich undiskutablen Punkte durchwinken? Oder bleibt mir nur noch der Trost: Die Währungsunion fährt sowieso gegen die Wand, und ob man ein paar Federkissen als Feigenblatt vor den Bug hängt, interessiert hinterher niemanden - also sollen sie fahren, und ich mache mein Kreuzchen bei niemandem, um mir hinterher wenigstens sagen zu können: also an mir liegt's nicht.
Zitat von stefanolixAber muss es wirklich sein, dass er den südlichen Staaten irgend eine ominöse Mentalität unterstellt?
Sicher ist das verkürzend, aber eine eingeübte Verhaltenslogik lässt sich halt erkennen. Ganz ungenetisch, nicht auf jedes Individuum zutreffend und auch prinzipiell veränderbar, aber dennoch de facto als kurzfristig gegebenes kulturelles Erbe einer Gemeinschaft weitergegeben.
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Zitat von Ulrich Elkmannich mache mein Kreuzchen bei niemandem, um mir hinterher wenigstens sagen zu können: also an mir liegt's nicht.
Mit dem Kreuzchen ist es eben nicht getan, wenn sich in einer Demokratie die Parteiangebote aufspalten zwischen einer abgehobenen Elite und spinnerten Außenseitern. Da muss man schon rein in die Parteien. Ich empfehle die FDP: Die hat Mandate in diversen Parlamenten, und sie hat entschlossene Liberale, die noch in der Minderheit sind, sich durch recht überschaubare Beitritte aber bald in der Mehrheit befinden würden.
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Zitat von Ulrich Elkmannich mache mein Kreuzchen bei niemandem, um mir hinterher wenigstens sagen zu können: also an mir liegt's nicht.
Mit dem Kreuzchen ist es eben nicht getan, wenn sich in einer Demokratie die Parteiangebote aufspalten zwischen einer abgehobenen Elite und spinnerten Außenseitern. Da muss man schon rein in die Parteien. Ich empfehle die FDP: Die hat Mandate in diversen Parlamenten, und sie hat entschlossene Liberale, die noch in der Minderheit sind, sich durch recht überschaubare Beitritte aber bald in der Mehrheit befinden würden.
Wohl wahr. Stellen sich, in meinem Fall, nur 2 Probleme: Zum einen bin ich nun mal so gestrickt, daß mir jeder Aufenthalt in einem Verein, und sei's der von Individualanarchisten, verwehrt ist. Meine Sache, die auch nur hier zum Hindernis wird. Bleibt also nur das Kreuzchen. Zum anderen die FDP -
Zitat Zettel _________ Daß aber der Generalsekretär der einzigen liberalen Partei Deutschlands, daß Patrick Döring sich in den Chor freiheitsfeindlicher Äußerungen eingereiht hat, das ist beschämend. _________
- da diese Partei auch zum Irrlichtern neigt. Wenn es um Sein oder Nichtsein geht, gehen plötzlich sinnvolle Entscheidungen durch; wenn die aufs Prinzip Hoffnung abonnierte Trotzdemwählerschaft ihr plus-8 Prozent eingebracht hat, neigt man dort zum Höhenkoller. Ich erwarte täglich die Nomination eines Kanzlerkandidaten und ein neues Projekt 18, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
Zitat von ZettelMan kann wie Sarrazin überzeugter Europäer sein (auch - und nicht zuletzt - aufgrund der Erfahrungen des 20. Jahrhunderts), und dennoch die Einführung des Euro für einen Fehler halten.
Wer diese differenzierte Meinung vertritt, der muß im heutigen Deutschland gewärtig sein, in die rechtsextreme Ecke gestellt zu werden.
In "Welt-Online" gibt es jetzt ein Interview mit Sarrazin, in dem er zu diesem Thema sagt:
Zitat Dass die europäische Integration nach 1945 eine großartige Leistung darstellt, ist für mich als bekennender Europäer eine Selbstverständlichkeit. Und dass die deutsche Europapolitik auch die deutsche Schuld am Zweiten Weltkrieg und an dem Massenmord an den europäischen Juden reflektierte, war unvermeidlich und richtig.
Die Frage ist aber, ob das Festhalten am Euro auch damit begründet werden kann und soll. Es ist angesichts der jetzigen Krise nicht auszuschließen, dass die Zwänge, die eine gemeinsame Währung mit sich bringt, Frieden, Sicherheit und Wohlstand in Europa eher gefährdet und die europäische Integration gerade nicht befördert.
Für diese Meinung wurde Sarrazin von Jürgen Trittin unterstellt, er würde den Holocaust "zur Verbreitung antieuropäischer Rechtspopulismen instrumentalisieren" und er vertrete eine "offen rechten Ideologie".
Zitat von RaysonJetzt wird die FDP nicht mehr heruntergeschrieben, sondern mehr oder weniger sanft in Richtung gesundes Volksempfinden gedrückt.
Wenn sie sich drücken läßt, dann hat sie es verdient, zu verschwinden.
Mich hat selten eine Äußerung eines FDP-Spitzenpolitikers so empört wie die von Döring - vorausgesetzt, er wurde richtig zitiert.
Es geht ja nicht nur um Sarrazin und seine Meinung. Es geht darum, daß Döring offenkundig ein Verhältnis zur Meinungsfreiheit hat, das ungefähr dem eines Schakals zum Vegetariertum entspricht.
Wird sie aber nicht unbedingt: Wenn die NRW-Wahl etwas gezeigt hat, dann auch die Macht unserer Medien. Kaum wird der Spizenkandidat etwas gnädiger beäugt...
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Es ist zwar traurig zuzusehen, aber mein Bild verfestigt sich immer mehr. Es gibt eine absolute Einigkeit in den Partein Grüne, SPD, CDU und aber insbesondere auch FDP, dass es Ziel sein muss, dass es einen EUROpäischen Zentralen Staat gegründet muss. Dies hat mehr oder weniger offen auch Herr Steinbrück zum ausdruck gebracht (ganz offen konnte er es nicht sagen daher auch sein Herumgedruckse). Aber gleiches gilt aber auch eben für die FDP. Ein wesentliches Mittel dieses Ziel zu erreichen ist der Zwang der durch den EURO ausgeübt wird. Wenn nun der jemand wie Herr Sarazin daher kommt und dieses Wehikel entzaubert, so muss man aus Sicht dieser Politiker alles daran tun um ihn an seinem Zerstörungswerk zu hindern. Daher wundert mich nicht die Äußerungen der angesprochenen Politiker.
Zitat von ZettelIch war den Tag über größtenteils offline und konnte deshalb meinen Kommentar zur gestrigen Sendung mit Jauch, Steinbrück und Sarrazin erst jetzt schreiben.
Ich komme gerade erst dazu mir die Aufzeichnung anzusehen, und habe soeben von Steinbrück gelernt, dass es wie beim (friedlichen) Islam und dem (bösen) Islamismus anscheinend auch eine böse Form der Ökonomie gibt. Zitat Steinbrück: Sie machen eine sehr platte und ökonomistische Analyse ...
Sarrazin ist also ein ökonomistischer Fundamentalist?
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