Zitat von ZettelSie ist, lieber Stefanolix, Mitglied der "Roten Hilfe", einer Organisation, die sogenannte "politische Gefangene" betreut - aber nur unter der Voraussetzung, daß diese nicht mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten. Ich denke, das zeigt, daß man zu Ihrer Kennzeichnung "linksextrem" hinzufügen muß.
Ich gebe Ihnen Recht: Zweiundzwanzig Jahre nach dem Ende der DDR wächst eine Generation heran, die selbst nicht mehr die Machtausübung durch die SED erlebt hat. Kipping ist gewiß kein Funktionärstyp. Insofern kann es sein, daß mein Versuch einer Analyse bald obsolet ist. Den augenblicklichen Zustand der umbenannten SED sehe ich aber so, wie ich es zu beschreiben versucht habe.
Herzlich, Zettel
Ich würde mit meiner Einschätzung der Politikerin Katja Kipping bis »linksradikal« gehen und ich räume ein, dass ich dieses Attribut in meiner ersten Einschätzung vergessen hatte.
Linksextremistische Positionen sehe ich in der Doppelspitze der Linkspartei nicht. Der linkspopulistische und fundamentalistische Ansatz des Lafontaine-Flügels ist politisch gefährlich, aber er ist vom Linksextremismus noch ein ganzes Stück entfernt. Die echten Linksextremisten blicken mit Verachtung auf die gesamte Linkspartei.
Es wäre zu hinterfragen, ob Frau Kipping in ihrer neuen Position diese Mitgliedschaft in der »Roten Hilfe« ruhen lässt. Es wäre auch zu hinterfragen, ob Frau Kipping ihre Unterstützung der »Roten Hilfe« inhaltlich einschränkt, also eventuell für Gewaltfreie spendet, aber für Gewalttäter ihre Unterstützung verweigert. Vielleicht finde ich mal die Zeit, als ganz normaler Wahlkreisbürger an ihr Büro zu schreiben.
Zitat von Stefanolix Die echten Linksextremisten blicken mit Verachtung auf die gesamte Linkspartei.
Das denke ich auch, nur ist diese Verachtung gegenüber anderen politischen Positionen etwas das Linkspartei und Linksextreme durchaus verbindet. Zusammenarbeiten tun sie dennoch.
Zitat von ZettelSie ist, lieber Stefanolix, Mitglied der "Roten Hilfe", einer Organisation, die sogenannte "politische Gefangene" betreut - aber nur unter der Voraussetzung, daß diese nicht mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten. Ich denke, das zeigt, daß man zu Ihrer Kennzeichnung "linksextrem" hinzufügen muß.
Ich gebe Ihnen Recht: Zweiundzwanzig Jahre nach dem Ende der DDR wächst eine Generation heran, die selbst nicht mehr die Machtausübung durch die SED erlebt hat. Kipping ist gewiß kein Funktionärstyp. Insofern kann es sein, daß mein Versuch einer Analyse bald obsolet ist. Den augenblicklichen Zustand der umbenannten SED sehe ich aber so, wie ich es zu beschreiben versucht habe.
Herzlich, Zettel
Ich würde mit meiner Einschätzung der Politikerin Katja Kipping bis »linksradikal« gehen und ich räume ein, dass ich dieses Attribut in meiner ersten Einschätzung vergessen hatte.
Linksextremistische Positionen sehe ich in der Doppelspitze der Linkspartei nicht. Der linkspopulistische und fundamentalistische Ansatz des Lafontaine-Flügels ist politisch gefährlich, aber er ist vom Linksextremismus noch ein ganzes Stück entfernt. Die echten Linksextremisten blicken mit Verachtung auf die gesamte Linkspartei.
Es wäre zu hinterfragen, ob Frau Kipping in ihrer neuen Position diese Mitgliedschaft in der »Roten Hilfe« ruhen lässt. Es wäre auch zu hinterfragen, ob Frau Kipping ihre Unterstützung der »Roten Hilfe« inhaltlich einschränkt, also eventuell für Gewaltfreie spendet, aber für Gewalttäter ihre Unterstützung verweigert. Vielleicht finde ich mal die Zeit, als ganz normaler Wahlkreisbürger an ihr Büro zu schreiben.
Welche nennenswerten, gewaltfreien Linksextremen Straftaten gibt es denn?
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Zitat von TechniknörglerWelche nennenswerten, gewaltfreien Linksextremen Straftaten gibt es denn?
Was ich im folgenden beschreibe, findet nicht meine Billigung, aber ich bin für eine Differenzierung.
Eine gewaltfreie Straftat ist beispielsweise die gewaltfreie Blockade einer genehmigten Demonstration. Privatpersonen werden hier in Dresden erfahrungsgemäß mit einem Geldbetrag in der Größenordnung von 300 Euro bestraft.
Manche Blockierer zahlen den Geldbetrag als Konsequenz für ihren »zivilen Ungehorsam«. Manche Beschuldigte zahlen nicht und lassen die Angelegenheit vor Gericht klären. Ich finde es grundsätzlich legitim, wenn dann für den Einsatz eines Rechtsanwalts gesammelt wird.
Eine Grenze ist für mich überschritten, wenn linksextremistische Gewalttäter unterstützt werden. Extremistisch bedeutet, dass politische Ziele mit extremen Mitteln durchgesetzt werden, also mit Brandstiftung, schwerer Körperverletzung, versuchtem Totschlag, versuchtem Mord. Das darf eine Abgeordnete des Deutschen Bundestags und Vorsitzende einer im Parlament vertretenen Partei nach meiner Auffassung nicht tun.
Zitat von ZettelDenn eine staatliche Steuerung der Produktion bedeutet Ineffizienz
In der Praxis sicher, in der Theorie könnte es anders sein.
Nein, auch in der Theorie funktioniert staatliche Produktionssteuerung nicht. Das haben Hayek et al. schlüssig bewiesen - ohne Markt und Preissignale fehlen die nötigen Informationen, um die Produktion zu steuern.
Das fehlende unternehmerische Denken von Beamten etc. ist auch richtig, aber nicht das zentrale Problem. Ich habe auch schon genug Beispiele von Beamten erlebt, die sehr kreativ und "unternehmerisch" agieren - und umgekehrt genug Beispiele von Unternehmern bzw. noch schlimmer leitenden Angestellten in Unternehmen, die völlig betoniert und realitätsfern entscheiden.
Der Sozialismus scheitert nicht (nur) am unvollkommenen Menschen, sondern an logischen Fehlern.
Zitat von stefanolixTransfair ist eine spezielle Art des Marketings und bei einigen Zielgruppen erfolgreich.
Richtig. Das Problem beginnt aber dann, wenn die Transfair-Propagandisten diese exotische Nischenlösung als Vorbild für die Gesamtwirtschaft verkaufen wollen. So etwas darf eigentlich im Schulunterricht nichts verloren haben.
Zitat von stefanolixTransfair ist eine spezielle Art des Marketings und bei einigen Zielgruppen erfolgreich.
Richtig. Das Problem beginnt aber dann, wenn die Transfair-Propagandisten diese exotische Nischenlösung als Vorbild für die Gesamtwirtschaft verkaufen wollen. So etwas darf eigentlich im Schulunterricht nichts verloren haben.
Deswegen interessiert mich ja: In welchem Fach, mit welcher Aufgabenstellung und unter welchen Bewertungskriterien wurde das Thema geprüft? Es wäre in der Tat erschreckend, wenn die Aufgabenersteller nur ein kritikloses Befürworten von »transfair« zugelassen hätten.
Zitat von stefanolixTransfair ist eine spezielle Art des Marketings und bei einigen Zielgruppen erfolgreich.
Richtig. Das Problem beginnt aber dann, wenn die Transfair-Propagandisten diese exotische Nischenlösung als Vorbild für die Gesamtwirtschaft verkaufen wollen. So etwas darf eigentlich im Schulunterricht nichts verloren haben.
Deswegen interessiert mich ja: In welchem Fach, mit welcher Aufgabenstellung und unter welchen Bewertungskriterien wurde das Thema geprüft? Es wäre in der Tat erschreckend, wenn die Aufgabenersteller nur ein kritikloses Befürworten von »transfair« zugelassen hätten.
Abitur NRW Erdkunde GK 2009 (CDU-FDP-Regierungszeit): Ökologischer Fußabdruck--Schnittblumen aus Kenia (Transfair) vs. Holland In den Vorgaben für das Zentralabitur steht als
Inhaltliche Schwerpunkte für das Abitur Veränderung von Konsummustern und Wertorientierungen als wesentliche Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften in der Einen Welt -Merkmale von Fairtrade-Projekten
>>>> Sit intra te concordia et publica felicitas >>>>
Zitat von FrankAbitur NRW Erdkunde GK 2009 (CDU-FDP-Regierungszeit): Ökologischer Fußabdruck--Schnittblumen aus Kenia (Transfair) vs. Holland
Generell bin ich, lieber Frank, ganz auf Ihrer Seite - Ideologie hat in der Schule nichts verloren.
In diesem Fall finde ich das Thema aber ganz pfiffig. Denn wie sieht wohl die "richtige" Antwort aus?
Vermutlich doch, daß der "ökologische Fußbadruck" - zu deutsch die Menge an emittiertem CO2, bis die Blume beim Verbraucher ist - bei Blumen aus Holland günstiger ist als bei den "fair gehandelten" aus Kenya. Oder irre ich mich da?
Zitat von ZettelIn diesem Fall finde ich das Thema aber ganz pfiffig. Denn wie sieht wohl die "richtige" Antwort aus?
Vermutlich doch, daß der "ökologische Fußbadruck" - zu deutsch die Menge an emittiertem CO2, bis die Blume beim Verbraucher ist - bei Blumen aus Holland günstiger ist als bei den "fair gehandelten" aus Kenya. Oder irre ich mich da?
Ich kann mir weitere Aspekte vorstellen: Wasserverbrauch, Flächenverbrauch, Einsatz von Pestiziden, Arbeits- und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter, Konkurrenz mit der lokalen Nahrungsmittelproduktion in Afrika …
Eine fairtrade-Schnittblume aus Afrika kann eigentlich nicht ökologischer sein als eine Schnittblume aus den Niederlanden.
Daher ist die Aufgabe meiner Meinung nach keine Ideologie, sondern eher ein Gedankenanstoß für die Schüler: Schauen Sie sich genau an, welches Produkt nach dem fairtrade-Prinzip gehandelt wird. Bei einigen Produkten überwiegen die positiven Aspekte, bei anderen die negativen.
Zitat von Zettel In diesem Fall finde ich das Thema aber ganz pfiffig. Denn wie sieht wohl die "richtige" Antwort aus?
Vermutlich doch, daß der "ökologische Fußbadruck" - zu deutsch die Menge an emittiertem CO2, bis die Blume beim Verbraucher ist - bei Blumen aus Holland günstiger ist als bei den "fair gehandelten" aus Kenya. Oder irre ich mich da?
Keinesfalls lieber Zettel, die Schüler haben an diesem Beispiel gelernt, wie der Import in die EU begrenzt werden kann, ohne hässliche Schutzzölle erheben zu müssen. Und gleichzeitig könnten sie sich Sinn und Zweck des Emissionshandels erarbeitet haben. Der führt zwar nicht dazu, dass der kenyanische Schnittblumenhändler mit Zertifikaten seine ökologische Footprint Bilanz verbessert und am Ende doch in die EU exportieren könnte, sondern das Geld fließt in Form von dem holländischen Schnittblumenhändler auferlegten Ökosteuern, in die Kassen der europäischen Bürokratie und von dort in die der kenyanischen Despotie, welche sich dann einen neuen Audi kaufen kann. Der hat zwar einen hohen CO2 Abgaswert aber das stört nicht weiter, solange Kenya nur Schnittblumen exportieren will, und keine Autos.
Zitat von ZettelVermutlich doch, daß der "ökologische Fußbadruck" - zu deutsch die Menge an emittiertem CO2, bis die Blume beim Verbraucher ist - bei Blumen aus Holland günstiger ist als bei den "fair gehandelten" aus Kenya. Oder irre ich mich da?
Könnte sein. Man müsste mal meinen ehemaligen Mitblogger SteffenH fragen. Ich meine jedenfalls in Erinnerung zu haben, dass für die CO2-Emission vor allem die *letzten* Kilometer maßgeblich sind. Und natürlich haben bei Produkten, die z.B. viel Wärme erfordern, Länder einen Vorteil, in denen einfach mehr die Sonne scheint.
Will sagen: Ad hoc und pauschal sind solche Fragen gar nicht zu beantworten.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von Erling Plaethe..., die Schüler haben an diesem Beispiel gelernt, wie der Import in die EU begrenzt werden kann, ohne hässliche Schutzzölle erheben zu müssen. Und gleichzeitig könnten sie sich Sinn und Zweck des Emissionshandels erarbeitet haben. Der führt zwar nicht dazu, dass der kenyanische Schnittblumenhändler mit Zertifikaten seine ökologische Footprint Bilanz verbessert und am Ende doch in die EU exportieren könnte, sondern das Geld fließt in Form von dem holländischen Schnittblumenhändler auferlegten Ökosteuern, in die Kassen der europäischen Bürokratie und von dort in die der kenyanischen Despotie, welche sich dann einen neuen Audi kaufen kann. Der hat zwar einen hohen CO2 Abgaswert aber das stört nicht weiter, solange Kenya nur Schnittblumen exportieren will, und keine Autos.
Ich glaube, lieber Erling Plaethe, kürzer und pränanter kann man die real existierende europäische, gegen den Freihandel gerichtete, Wirtschaftspolitik nicht erklären. Ich danke Ihnen herzhaft.
Das Wort "Neger" ist selbstverständlich pfui, aber afrikanische Produkte sind anscheinend, wenn preiswerter, oberpfui! Gottlob haben wir unsere Umweltstandards (und ich bin mir sicher, es gibt noch einige andere Standards, die von Afrikanern leider, leider, auch nicht eingehalten werden können.), die die "lieben schwarzen Mitmenschen" nicht einhalten können, hähähä!
Und wer ein schlechtes Gewissen hat, der plündere bitte die Abfallkontainer bei Lebensmitteldiscountern, oder darf, wenn ihn das anekelt auch gerne bei einer Organisation seiner Wahl Geld spenden.
Mit freundlichem Gruß
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von ZettelVermutlich doch, daß der "ökologische Fußbadruck" - zu deutsch die Menge an emittiertem CO2, bis die Blume beim Verbraucher ist - bei Blumen aus Holland günstiger ist als bei den "fair gehandelten" aus Kenya. Oder irre ich mich da?
Könnte sein. Man müsste mal meinen ehemaligen Mitblogger SteffenH fragen. Ich meine jedenfalls in Erinnerung zu haben, dass für die CO2-Emission vor allem die *letzten* Kilometer maßgeblich sind. Und natürlich haben bei Produkten, die z.B. viel Wärme erfordern, Länder einen Vorteil, in denen einfach mehr die Sonne scheint.
Will sagen: Ad hoc und pauschal sind solche Fragen gar nicht zu beantworten.
Ich habe mir das, da es sich bei einer schriftlichen Abituraufgabe ja vermutlich um einen Leistungskurs handelt, so vorgestellt:
Die Schüler müssen zuerst einmal alles zusammenstellen, was CO2 emittiert und eine Rolle spielt, bis die Blume beim Verbraucher ist. Gar nicht einfach; ich habe das irgendwo einmal in ZR zu entwickeln versucht.
Dann müssen sie wissen, was jeweils bei den einzelnen Abläufen an C02 anfällt - da dürften Schüler eines Leistungskurses ja entsprechende Tabellen usw. haben.
Und dann auf zum fröhlichen Fußabdruckberechnen!
Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend etwas so sehr zu Buche schlägt wie die Flugkilometer. Aber dann ist natürlich wieder das Gewicht einer einzelnen Blume zu berücksichtigen ...
Mir kommt das alles wie Glasperlenspiel vor, aber eins aus Absurdistan. Vor allem, wenn man bedenkt, daß die C02-Emissionen unverdrossen steigen und weiter steigen werden, bis alle fossilen Energieträger aus dem Boden geholt und verbrannt sind.
Zitat Denn wie sieht wohl die "richtige" Antwort aus?
Vermutlich doch, daß der "ökologische Fußbadruck" - zu deutsch die Menge an emittiertem CO2, bis die Blume beim Verbraucher ist - bei Blumen aus Holland günstiger ist als bei den "fair gehandelten" aus Kenya. Oder irre ich mich da?
Hier mal ein praktischer Ökonomen-Tipp, der Sie vielleicht verblüffen wird:
Wenn Sie beurteilen wollen, welches Produkt den geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlässt, sollten Sie sich im Zweifel immer für das billigere Produkt entscheiden.
Begründung: Der Preis spiegelt (in etwa) die Kosten aller in das Produkt einfließenden Produktionsfaktoren wider.
In letzter Konsequenz werden alle Produktionsfaktoren aus der Natur entnommen. Entweder direkt in Form von Rohstoffen. (Bzw. in Form von Kapitalgütern für dessen Produktion seinerseits Rohstoffe gebraucht wurde). Oder in Form von Lohnzahlungen. Diese werden allerdings ihrerseits von den Lohnempfängern wieder ausgegeben. D.h. sie führen zu Konsum, der seinerseits wieder irgendwelche Produktionsfaktoren verbraucht.
Das bei Aldi verkaufte Mehl aus konventionellen Anbau ist deshalb in der Regel wesentlich ökologischer als der 10 mal so teure Biomehl. (Dass u.a. deshalb so teuer ist, weil es aus "extensiver" Landwirtschaft stammt, für die wesentlich mehr Fläche benötigt wird und für die wesentlich mehr Arbeitskraft eingesetzt werden muss die ihrerseits entlohnt wird und entsprechend Konsum nach sich zieht).
Zitat von ZettelIch kann mir nicht vorstellen, daß irgend etwas so sehr zu Buche schlägt wie die Fluggkilometer. Aber dann ist natürlich wieder das Gewicht einer einzelnen Blume zu berücksichtigen ...
Genau das ist der Punkt. Wieviele Blumen werden denn da mit einem Flugkilometer transportiert?
Zitat von ZettelMir kommt das alles wie Glasperlenspiel vor, aber eins aus Absurdistan.
Jenau.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von FlorianWenn Sie beurteilen wollen, welches Produkt den geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlässt, sollten Sie sich im Zweifel immer für das billigere Produkt entscheiden.
Was aber die Abwesenheit externer Effekte voraussetzt, von der man gerade bei bewusst ökologischem Einkaufsverhalten nicht ausgehen darf.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von ZettelIch kann mir nicht vorstellen, daß irgend etwas so sehr zu Buche schlägt wie die Fluggkilometer. Aber dann ist natürlich wieder das Gewicht einer einzelnen Blume zu berücksichtigen ...
Genau das ist der Punkt. Wieviele Blumen werden denn da mit einem Flugkilometer transportiert?
Ein Flugkilometer ist aber nicht ein Kilometer, jedenfalls nicht bei den CO2-Rechnern mit seriöser Berechnungsgrundlage. Wie der vom WWF. Der wird nämlich wissenschaftlich betreut, durch das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg.
Zitat von WWF Positionspapier CO2 KompensationDenn die Treibhaushausgase, die in großer Höhe ausgestoßen werden, haben einen um das ca. 3-fache stärkeren Klimaeffekt. Diesen so genannten Radiative Forcing Index (RFI)-Faktor, sollten CO2-Rechner also auf jeden Fall berücksichtigen.
Zitat von FlorianWenn Sie beurteilen wollen, welches Produkt den geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlässt, sollten Sie sich im Zweifel immer für das billigere Produkt entscheiden.
Was aber die Abwesenheit externer Effekte voraussetzt, von der man gerade bei bewusst ökologischem Einkaufsverhalten nicht ausgehen darf.
Ich unterstelle jetzt 1x, ganz naiv, daß die Überlegung, daß diese (CO2)-Faktoren sich letztendlich im Preis niederschlagen sollten, hinter manchem Pro für die CO2-Börsen gesteckt hat. Oder sollte man eher davon ausgehen, daß hier lauter Idealisten Strafzölle unter anderem Namen für die bösen Industriestaaten gemeint haben sollten? Natürlich wirken die Zertifikate preisverzerrend, die Wirkung dürfte kontraproduktiv sein, und die dahinter stehende These vom a) rein menschengemachten Klimawandel, der b) sich übel auswirkt und c) über CO2 als einzigem Treibhausgas (oha: war da wirklich kein einziger Physiker, der da widersprochen hat, als das zur reinen Lehre erhoben wurde?)schnell und direkt geregelt werden kann, ist, IMHO, eine 3-stöckige Absurdität. Andererseits: Schnittblumen aus Kenia: da sträubt sich ja allen Gutmenschen das Gefieder: Daß die da unten unsere Dekadenz aufhübschen, anstatt mal so richtig Revolution... Kaufen wir also bei Frau Antje nicht nur das Gras für den langen Marsch durch die Institutionen (nach der Melodie "la cucaracha, la cucaracha/ya ne puede caminar/porque no tiene, porque no tiene/Maria Juana par fumar"), sondern auch die bloem tulipam.
Zitat von ZettelVermutlich doch, daß der "ökologische Fußbadruck" - zu deutsch die Menge an emittiertem CO2, bis die Blume beim Verbraucher ist - bei Blumen aus Holland günstiger ist als bei den "fair gehandelten" aus Kenya. Oder irre ich mich da?
Könnte sein. Man müsste mal meinen ehemaligen Mitblogger SteffenH fragen. Ich meine jedenfalls in Erinnerung zu haben, dass für die CO2-Emission vor allem die *letzten* Kilometer maßgeblich sind. Und natürlich haben bei Produkten, die z.B. viel Wärme erfordern, Länder einen Vorteil, in denen einfach mehr die Sonne scheint.
Ich bin fast aus den Latschen gekippt als ich das erste Mal gelesen habe, dass der Apfelsaft den ich gerade trinke aus Neuseeland kommt. Sind denn schon alle wahnsinnig geworden?! Nein, sind sie nicht. Nicht der Wahnsinn, sondern die wirtschaftliche Vernunft erzwingt diese Transportwege. Wenn die Anbaubedingungen optimal sind, wird auf wenig Fläche mit wenig Bodenbearbeitungsaufwand und mit wenig Lageraufwand viel produziert.
In dieser Präsentation, Folie 13, sehen wir einen Vergleich der CO2 Emission (normiert) für verschiedene Transportmethoden. Der Traktor verbraucht 755 mal so viel wie das Hochseeschiff, der LKW 207 mal so viel.
Abgesehen davon, dass der Markt immer Recht hat, wurden die Einzelbilanzen von den Fachleuten durchgerechnet. Auf die Schnelle dazu gefunden
Zitat von FAZ 24.08.2007, Der weit gereiste Öko-ApfelDass große Distanzen ökologisch bedenklich sind, ist nicht so eindeutig, wie man meinen könnte. Greenpeace rechnet zwar vor, dass bei Äpfeln aus der näheren Umgebung nur ein Sechstel so viel Kohlendioxid entsteht wie bei Äpfeln, die per Schiff aus Neuseeland kommen. Doch unabhängige Wissenschaftler kommen zu anderen Ergebnissen. Michael Blanke, Obstforscher an der Universität Bonn, folgte selbst dem Weg des Apfels von Neuseeland ins Rheinland und rechnete, wie viel Energie Herstellung und Transport des Düngers benötigen. Dann verglich er die Zahlen mit denen eines Apfels aus Meckenheim bei Bonn. Der wird fünf Monate lang bei ein bis drei Grad im Kühlhaus gelagert. Der Apfel aus Neuseeland verbraucht kaum mehr Energie. Ähnliche Ergebnisse liefern Studien für andere Obstsorten, Gemüse und für Schaffleisch. Für die Biokunden heißt das: Der weite Weg ist oft nicht bedenklich.
Zitat von Der Standard, 30.05.2011, Bio-Gurke mit hoher CO2-BilanzAusschließlich österreichische Waren zu kaufen, ist auch keine Lösung. "Heimische Produkte weisen nicht zwangsläufig eine bessere Ökobilanz auf", weiß Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt … "Man sollte sich als Konsument davor hüten, Schnellschlüsse zu ziehen", sagt Lichtblau. Bio-Produkte können eine ganz unterschiedliche Ökobilanz aufweisen. Die Faktoren Herstellung, Verarbeitung, Vermarktung und Transport spielen dabei eine große Rolle. Daher kann ein österreichisches Produkt eine schlechtere Bilanz aufweisen, wenn es energieintensiv hergestellt wird, als eine Frucht, die einen langen Schiffsweg hinter sich hat. "Wenn ein Lebensmittel zum Beispiel an dem Anbauort mit wenig Dünger und Wasser einen guten Wuchs mit hoher Qualität und Güte hat und noch dazu mit der Eisenbahn oder mit dem Schiff transportiert wird, kann die Bilanz besser als bei einer regionalen Produktion aussehen", so der Umweltbundesamt-Mitarbeiter. Denn regional könnte der Anbau eine technische Infrastruktur erfordern, wie zum Beispiel viele Gewächs- und Kühlhäuser, die den Energieverbrauch in die Höhe treibt.
Zitat von SPIEGEL 11.06.2007, Bio-Äpfel vom Ende der Welt - eine Ökosauerei? Michael Blanke, Obstforscher an der Universität Bonn, flog nach Neuseeland und recherchierte, wie viele Äpfel dort pro Hektar geerntet werden und wie viel Energie Herstellung und Transport des Düngers benötigen. … "Das Ergebnis ist überraschend", sagt Michael Blanke. Nicht ein Vielfaches, gerade einmal ein Drittel mehr Energie koste der Überseeapfel. Sprich: Während Herstellung und Transport wird nur ein Drittel mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen. Das ist kaum mehr CO2, als während der Autofahrt zum drei Kilometer entfernten Supermarkt entsteht, die der Käufer im Schnitt zurücklegt. … Äpfel von der Südhalbkugel hierher zu holen lässt sich dagegen immerhin damit rechtfertigen, dass sie reif sind, wenn es hier nur noch Früchte aus dem Kühllager gibt. … Wer wählen muss zwischen dem Jonagold aus dem Alten Land und dem Bio-Gala aus Südafrika, kann also ohne allzu schlechtes Gewissen zum Letzteren greifen.
Zitat von ZettelVermutlich doch, daß der "ökologische Fußbadruck" - zu deutsch die Menge an emittiertem CO2, bis die Blume beim Verbraucher ist - bei Blumen aus Holland günstiger ist als bei den "fair gehandelten" aus Kenya. Oder irre ich mich da?
Könnte sein. Man müsste mal meinen ehemaligen Mitblogger SteffenH fragen. Ich meine jedenfalls in Erinnerung zu haben, dass für die CO2-Emission vor allem die *letzten* Kilometer maßgeblich sind. Und natürlich haben bei Produkten, die z.B. viel Wärme erfordern, Länder einen Vorteil, in denen einfach mehr die Sonne scheint.
Ich bin fast aus den Latschen gekippt als ich das erste Mal gelesen habe, dass der Apfelsaft den ich gerade trinke aus Neuseeland kommt. Sind denn schon alle wahnsinnig geworden?! Nein, sind sie nicht. Nicht der Wahnsinn, sondern die wirtschaftliche Vernunft erzwingt diese Transportwege. Wenn die Anbaubedingungen optimal sind, wird auf wenig Fläche mit wenig Bodenbearbeitungsaufwand und mit wenig Lageraufwand viel produziert.
Das ist für die Tafeläpfel aus Neuseeland sehr plausibel: Sie werden mit dem Schiff transportiert. Aber nicht für Schnittblumen: Sie werden eingeflogen.
Zitat von ESKAEs ist nicht alles falsch, was Kommunisten sagen. Aber man muss die Inkonsistenzen nicht suchen, sie drängen sich auf. Kipping ist ein typisches Beispiel für Wohlstandsverwahrlosung. So richtig arbeiten, gar Verantwortung tragen? Ach nö. Aber doch irgendwie überall mitmischen und was zu sagen haben wollen.
Da möchte ich als Dresdner (der den Werdegang der Politikerin beobachtet hat) und gleichzeitig als entschiedener politischer Gegner der SED/PDS/Linkspartei dezidiert widersprechen. Solche persönlichen Angriffe sind fehl am Platz. »Wohlstandsverwahrlosung« ist ein sehr harter Vorwurf und trifft auf diese Politikerin nicht zu.
Na da bin ich ja beruhigt.
Die gestern hier von uniquolol verlinkte Rede hat Kipping mit den Worten abgeschlossen „Die Kosten der Krise müssen diejenigen tragen, die sie verursacht haben“ Kluge Worte. Ich bin dafür. Kipping ist dagegen. Egal. Wenn unser Massenwohlstand verschwindet, werden Erscheinungen die darauf schwimmen auch verschwinden. Eigentlich reden wir über die Vergangenheit.
Den Erwartungshorizont für den Korrigierenden kann ich leider (--nur für den Dienstgebrauch--) nicht zitieren. Aber soviel kann ich sagen, dass es mich gestört hat, dass das "konventionelle" holländische Vergleichsbeispiel nicht FAIR behandelt wurden.
In einem Fernsehbericht habe ich gesehen, dass niederländische Treibhäuser nicht mehr mit Pestiziden, sondern mit HUMMELVÖLKERN Schädlinge bekämpfen!
Persönlich kaufe ich durchaus Blumen aus Kenia, allerdings mehr mit der Motivation den Menschen dort zu helfen.
>>>> Sit intra te concordia et publica felicitas >>>>
Hier ein Zitat aus der Zusammenfassung einer Studie zum Thema:
Zitat von Kenyan Flowers, Ethical Trade and the Question of Sustainable Development. What is however clear from Collinson's analysis and other studies of ethical trade in African export agriculture (duToit 2002, Freidberg 2003) is that the cost of compliance for ethical trade is passed down the supply chain to the producers. In the final instance it is likely that they in turn will push their costs down to the workers at the bottom of the global cut flower value chain. From a perspective of economic sustainability ethical trade mainly represents a convenient and inexpensive tool for northern buyers to increase their influence over their suppliers in the South. Barrientos et al. (2003) note that ethical trading helps northern buyers to avoid adverse publicity in their home markets and to increase quality in the supply chain by setting strict quality standards. The main effect of ethical trade for Kenyan producers is that it limits the potential for inclusion in the cut flower value chain as it raises the bar for participation. A positive economic aspect of ethical trading is that it hastens the adoption of European best business practice and promotes the creation of a Kenyan entrepreneurial class aware of environmental and social dimensions of business.
Zitat von FrankIn einem Fernsehbericht habe ich gesehen, dass niederländische Treibhäuser nicht mehr mit Pestiziden, sondern mit HUMMELVÖLKERN Schädlinge bekämpfen!
Ich kann aus meiner Branche hinzufügen, dass sie noch dazu mit der Abwärme mittels KWK Strom erzeugen, und zwar gar nicht wenig!
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
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