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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 57 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.06.2012 08:07
Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Der Effekt ist aus der Unfallforschung bekannt und heißt dort risk compensation: Verbessert man die Sicherheit im Verkehr, bei gefährlichen Sportarten usw., dann sinken oft die Unfallzahlen und die Zahlen der Unfallopfer nicht im erwarteten Maß. Denn wer sich besser geschützt fühlt, der tendiert oft dazu, ein entsprechend höheres Risiko einzugehen.

So ähnlich scheint es auch beim Umstieg auf energieeffizientere Kühlschränke und Klimaanalagen zu sein, jedenfalls in Mexiko: Man leistet sich dann einen größeren Kühlschrank, läßt die Klimaanlage länger laufen.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 09:41
#2 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von Zettel
Als in unserem Haus nach dem Glühbirnen-Verbot die ersten sogenannten Energiesparlampen eingeschraubt wurden - im Flur zum Beispiel - , hat mich diese Warterei, bis sie endlich ihre volle Leuchtkraft erreicht hatten, sehr genervt. Die Lösung war einfach: Jetzt brennen sie bei uns Tag und Nacht. Wir können uns das leisten, denn es sind ja Energiesparlampen.


Besonders nervig sind die Lampen die erst Sekunden nach dem Einschalten anfangen zu leuchten. Bei mir in der Arbeit auf der Toilette gibt es eine "intelligente" Lichtsteuerung: Wenn man die Toilette betritt steht man mal für 2 Sekunden im Dunkeln, dann gehen Leuchtstofflampen an. Diese Lampen werden durch das ständige Ein- und Ausschalten regelmäßig kappt. Da erreicht der Umweltschutzgedanke das genaue Gegenteil der Intention.
Mit LED-Leuchten hätte man dieses Problem nicht.

Yossarian Offline




Beiträge: 99

26.06.2012 10:14
#3 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Man betrachte hierzu die Leserkommentare zum entsprechenden Artikel bei der ZEIT:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-06/en...zienz-verbrauch

Drei Dinge fallen auf:

1. Energie ist eigentlich im Überfluss vorhanden, wenn man die Kernenergie noch besser nutzen würde (neue Reaktorentypen etc.), wäre die Energiefrage eigentlich nicht sonderlich brisant. Mir scheint, es wird zumindest in D eine künstliche Verknappung gewollt (die Kernkraft wurde ja nicht aus objektiv-rationalen Beweggründen abgeschafft). Grundtenor bei den obigen Leserkommentaren und mEn bei den meisten Grünenwählern bzw. Anhängern der Verknappung ist die Tatsache, dass der Mensch nur ein Parasit der Erde wäre/ist.

Ich war baß erstaunt, dies sogar von Akademikern zu hören: der Mensch beutet die Natur und Erde aus, die ohne den Menschen besser dran wäre, zumindest sind alle Prinzipien der Natur gut und über die Motive des Menschen erhaben. Die Erde wird sich auch des Parasiten Mensch entledigen. Als zweites Argument, gleich hinterher, folgt dann der Hinweis, dass wir sowieso zu viele Menschen wären.

Zwei auf den ersten Blick harmlose Äusserungen, die es aber in sich haben, da sie von einem vollkommen falschem Bild der Natur ausgehen. Wer als Kind Tiersendungen im Fernsehen verfolgt hat, die immer dann ausblenden, wenn die Natur ihr brutales/normales Gesicht zeigt (man denke an das liebe Zebra, dass von zwei bis drei Hyänen bei lebendigem Leib von hinten weg aufgefressen wird), der hat eben auch keine Ahnung davon, was Natur wirklich bedeutet und lebt in einer Traumwelt, in der der Mensch das größte Monster ist. Weder hat die Natur, noch die Erde ein besonderes Wissen, noch folgt sie menschlichen Vorstellungen von Moral, Gut und Böse, noch läuft alles nach Plan.

Das Argument, wir wären zu viele auf diesem Planeten ist eng mit den Kampfbegriffen Nachhaltigkeit und Resourcenendlichkeit verbunden. Auch hier spiegelt sich eigentlich ein eher menschenverachtendes Weltbild wider. Wobei meiner Meinung nach Naturschutz eigentlich eher Menschenschutz heißen sollte, weil es der Natur ziemlich egal ist, was mit der Spezies Mensch auf lange Sicht geschieht, dafür ist der Zeitraum der Anwesenheit des Menschen erdzeitlich betrachtet einfach zu kurz und unerheblich.

Aber zurück zur Marinalie:

2. Die Beobachtung aus Mexiko ist keine wirkliche Sensation. Es ist einfach zu erwarten, dass neue Geräte (ich gehe sogar mal davon aus, dass eigentlich egal ist, welcher Effizientklasse sie angehören) öfters benutzt werden. Der Reiz des Neuen, das Gefühl, die Investition schneller armotisieren zu wollen usw. Wirklich sehr menschliches und vielleicht auch einfach vernünftiges Verhalten.

3. Entsagung/Verknappung läuft der menschlichen Natur zuwider. Damit hat sich die Ökokampffront eigentlich das schwerste aller Gebiete gesucht. Dazu noch mit zweifelhaften Motivgründen. Die Ökofront kann nur hoffen, dass die Indoktrination der Kinder in ein bis zwei Generation endgültig Wirkung zeigt. Die Frage die sich dann stellt ist allerdings, ob durch die Mangelgesellschaften (wir KÖNNEN und DÜRFEN nicht in den indigenen Lebenszustand zurückkehren (im absoluten Einklang mit der Natur), von der so viele naive Menschen träumen) nicht eine Renaissance des Energiehungers enststehen wird und einfach alles von vorne beginnt (mit extremen Reibungsverluste auf dem Weg dahin).

Yossarian

Florian Offline



Beiträge: 3.180

26.06.2012 10:49
#4 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Der ökonomische Fachausdruck für dieses Phänomen heißt "preiselastische Nachfrage".
D.h. die mengenmäßige Nachfrage reagiert auf den Preis.

Wenn die Produktion von 1 Einheit Kälte nun weniger kostet, wird entsprechend mehr Kälte produziert.
ein banaler ökonomischer Zusammenhang.


Ich kann Sie allerdings beruhigen, lieber Zettel:
In Deutschland läuft der Effekt im großen und ganzen in die Gegenrichtung.

Denn dass Energiekonsum sich verbilligt, kann man ja trotz aller Energiesparmaßnahmen kaum behaupten.
Eigentlich müsste das natürlich so sein, wenn sich nur der Verbrauch reduziert aber die Stromproduktion unverändert bleibt. So ist das in Mexiko, aber nicht in Deutschland. Hier wird ja die vielmehr Produktion sehr verteuert.
Der Strom für 1 Stunde Beleuchtung in Ihrem Flur wird daher (höchstwahrscheinlich) in 10 Jahren deutlich mehr kosten als vor 10 Jahren.
Entsprechend werden Sie als rationaler Verbraucher wahrscheinlich irgendwann die Lampe doch ausmachen.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

26.06.2012 13:11
#5 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von http://zettelsraum.blogspot.com/2012/06/...izienz-der.html
Dort gab es ein staatliches Programm mit dem Ziel, energiefressende Haushaltsgeräte per Verschrottung aus dem Verkehr zu ziehen und sie durch energieeffiziente zu ersetzen.


Klingt wie die Umweltprämie.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

26.06.2012 13:21
#6 Warum funktioniert grüne Kinderindoktrination so gut? Antworten

Zitat von Yossarian


3. Entsagung/Verknappung läuft der menschlichen Natur zuwider. Damit hat sich die Ökokampffront eigentlich das schwerste aller Gebiete gesucht. Dazu noch mit zweifelhaften Motivgründen. Die Ökofront kann nur hoffen, dass die Indoktrination der Kinder in ein bis zwei Generation endgültig Wirkung zeigt. Die Frage die sich dann stellt ist allerdings, ob durch die Mangelgesellschaften (wir KÖNNEN und DÜRFEN nicht in den indigenen Lebenszustand zurückkehren (im absoluten Einklang mit der Natur), von der so viele naive Menschen träumen) nicht eine Renaissance des Energiehungers enststehen wird und einfach alles von vorne beginnt (mit extremen Reibungsverluste auf dem Weg dahin).




Warum funktioniert grüne Kinderindoktrination eigentlich so gut? Die Jugend zu Indoktrinieren haben schon viele versucht, durchaus auch mit angemessenem Erfolg. Ist es nur mein Eindruck oder ist grüne Indoktrination bei der Jugend tatsächlich besonders erfolgreich (vor allem auch für eine freie Gesellschaft, in der Pluralismus eigentlich möglich wäre)?

Das wäre eigentlich mal ein Thema zum Nachdenken für sich.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein


"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for
the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the
things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and
those which are not."

-Thomas Jefferson

Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 13:24
#7 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von Yossarian im Beitrag #3
1. Energie ist eigentlich im Überfluss vorhanden, wenn man die Kernenergie noch besser nutzen würde (neue Reaktorentypen etc.), wäre die Energiefrage eigentlich nicht sonderlich brisant.


Energie ist eigentlich im Überfluss vorhanden, man muss nur genügend PV-Module bzw. Windkraftanlagen aufstellen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.06.2012 13:29
#8 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #4
Der Strom für 1 Stunde Beleuchtung in Ihrem Flur wird daher (höchstwahrscheinlich) in 10 Jahren deutlich mehr kosten als vor 10 Jahren.
Entsprechend werden Sie als rationaler Verbraucher wahrscheinlich irgendwann die Lampe doch ausmachen.
Vermutlich, lieber Florian.

Aber das ist ja nicht mein Punkt. Ich sehe eben diese Parallele zur Risikokompensation: Wenn zB eine Straße gut ausgebaut wird, dann kann man schneller fahren. Das Unfallrisiko bleibt dabei (im Idealfall des Modells der risk compensation) unverändert. Ebenso kann man die Lampe länger brennen lassen, wenn sie weniger Strom verbraucht.

Solange es eben eine Kompensation gibt, also es unter dem Strich nicht teurer wird. Wird es das, dann gilt natürlich das, was Sie schreiben.

Die Vermutung liegt deshalb nahe, daß die Verteurung des Stroms als Folge der "Energiewende" nicht nur in Kauf genommen, sondern von den Umweltaposteln beabsichtigt war und ist.

Solange sie das politisch durchsetzen können, ist ihr Ziel, soweit ich sehe, Energie so zu verteuern, daß die Schwarte kracht. Volkserziehung mit wenig Zuckerbrot und viel Peitsche. Alles nachzulesen bei Wolfgang Harich.

Herzlich, Zettel

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

26.06.2012 13:44
#9 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat
Energie ist eigentlich im Überfluss vorhanden, man muss nur genügend PV-Module bzw. Windkraftanlagen aufstellen.


Ich möcht aber, daß meine Beleuchtung auch nachts und bei Windstille funktioniert!

Herzlich, Thomas

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 13:49
#10 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #8
Solange sie das politisch durchsetzen können, ist ihr Ziel, soweit ich sehe, Energie so zu verteuern, daß die Schwarte kracht. Volkserziehung mit wenig Zuckerbrot und viel Peitsche. Alles nachzulesen bei Wolfgang Harich.

Ich denke, die Zeit billiger Energie ist vorbei. Die Ressourcen fossiler Energieträger sind begrenzt, die Förderung immer teurer und aufwendiger, gleichzeitig hat sich die Zahl der Verbraucher stark erhöht. Bedeutet das einen Verzicht auf Lebensqualität? Nein! Mein jetziger Laptop verbraucht viel weniger Strom als mein voriger Desktop. LED-Leuchten sind über die kosten über den gesamten Lebenszyklus schon heute weniger als eine vergleichbare Glühbirnenbeleuchtung, selbst wenn man mit einem Bruchteil der angegebenen LED-Lebensdauer rechnet.
Autos leisten immer mehr und verbrauchen immer weniger. Ein heute halbwegs gut gedämmter Neubau braucht zum Heizen nur einen Bruchteil der Energie wie ein 70er Jahre Bau.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 13:52
#11 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #9

Zitat
Energie ist eigentlich im Überfluss vorhanden, man muss nur genügend PV-Module bzw. Windkraftanlagen aufstellen.

Ich möcht aber, daß meine Beleuchtung auch nachts und bei Windstille funktioniert!

Herzlich, Thomas


Irgendwann kommen schon günstige Energiespeicher. Man muss nur fest daran glauben.

Yossarian Offline




Beiträge: 99

26.06.2012 14:11
#12 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat

Energie ist eigentlich im Überfluss vorhanden, man muss nur genügend PV-Module bzw. Windkraftanlagen aufstellen.



Ich interpretiere Ihren Kommentar als einen tongue-in-cheek Kommentar lieber xanopos.

Sicherlich ist das eines der "wunderbaren" Argumente der EEG-Jünger (wie auch die Aussage des Umweltministers a.D., er vertraue auf die deutsche Ingenieurskunst!). Pech nur, dass die Energie aus PV und WKAs nicht grundsätzlich und jederzeit nutzbar zur Verfügung steht. Bei diesem Argument (so wie bei fast jedem anderen der EEG-Gläubigen) steht leider die Physik sperrig im Weg.

Für eine Industriegesellschaft, oder konkreter, für eine freiheitlich demokratische Industriegesellschaft, die sich so etwas wie ein Sozialsystem, die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung, Lebensstandard, Recht auf Eigentum usw. leisten will, ist eine dauerhafte, stest verfügbare, bezahlbare Form von Primärenergie eine Grundvoraussetzung. Die Milliarden, die in den Ausbau der EEG fließen werden fehlen am Ende der Gesellschaft für wichtigere Dinge.

Lässt man einmal die gesamte Diskussion um die technische Durchführbarkeit außen vor, so bleibt eine erschreckende Erkenntnis:

Hier wird die wirtschaftliche Kraft eines ganzen Landes aufs Spiel gesetzt, ohne das ein volkswirtschaftlicher Nutzen abzuleiten ist, ja möglicherweise ergibt sich überhaupt kein Nutzen aus dem Kraftakt, denn wahrscheinlich ist der CO2-Wahnsinn ein Luftschloss, die Gefährlichkeit der Atomkraft als Risiko absolut tragbar und das Märchen der Nachhaltigeit eine religiöse Wahnidee. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ich es gelesen habe, aber ein Blick aus dem Fenster genügt um zu belegen, dass Nachhaltigkeit eine Schnapsidee ist. Bisher hat wohl noch keine Zivilisation wirklich nachhaltig existiert, und trotzdem leben wir in einer Zeit, in der es so vielen Menschen wie noch nie zuvor so gut ging und das über einen so langen Zeitraum.

Das Geld und die Idee, die zurzeit in den EEG versenkt werden, könnte man sinnvoller einsetzen, um schon heute noch mehr Menschen ein menschenwürdiges Leben zu sichern. Aber darum geht es den Grünwählern und weltverbesserern wahrscheinlich gar nicht.

Yossarian

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

26.06.2012 14:15
#13 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #10
Ich denke, die Zeit billiger Energie ist vorbei.

Billig war Energie nie.
Aber ohne grüne Zusatzkosten sorgte der allgemein steigende Wohlstand dafür, daß sich in Deutschland auch "Arme" ausreichend Energie leisten konnten.
Jetzt ist wieder der Ausbau sozialer Privilegien in Mode: Was sich die grüne Oberschicht leisten kann, dürfen Krethi und Plethi natürlich nicht haben.

Zitat
Die Ressourcen fossiler Energieträger sind begrenzt ...


So wie im 19. Jahrhundert die Guano-Vorräte.
Aber da die fossilen Energieträger noch für einige Jahrhunderte im Vorrat sind, wird sich wie beim Guano auch Ersatz finden lassen.
Wobei das eher an Atomkraft zu denken ist als an Vögelschredder und PV-Schrott.

Zitat
Mein jetziger Laptop verbraucht viel weniger Strom als mein voriger Desktop.


Schon. Aber dann haben wir ja zusätzlich noch den großen Monitor, das iPad und diverse andere neue elektrisch betriebene Annehmlichkeiten.

Zitat
LED-Leuchten sind über die kosten über den gesamten Lebenszyklus schon heute weniger als eine vergleichbare Glühbirnenbeleuchtung ...


Mag sein. Aber das wurde damals auch über die "Energiesparlampen" gesagt.
Solange ich noch einen großen Vorrat Glühbirnen im Keller habe, hole ich mir keine LED-Dinger ins Haus.

Zitat
Ein heute halbwegs gut gedämmter Neubau braucht zum Heizen nur einen Bruchteil der Energie wie ein 70er Jahre Bau.


Richtig. Ich stimme ja auch völlig zu, daß Energiesparen oft sinnvoll ist. Und gerade beim Bauen hat sich da viel getan.
Kritisch wird es erst, wenn Sparsamkeit umkippt in ideologischen Wahn à la "Passivhaus".

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 14:37
#14 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von Yossarian im Beitrag #12
Pech nur, dass die Energie aus PV und WKAs nicht grundsätzlich und jederzeit nutzbar zur Verfügung steht. Bei diesem Argument (so wie bei fast jedem anderen der EEG-Gläubigen) steht leider die Physik sperrig im Weg.

Mit Speichern kein Problem. Die Technologie in Form von Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken gibt es schon seit Jahrzehnten. Wer geographisch gesegnet ist, wie z.B. Österreich, braucht sich um das Speicherproblem keine Sorgen machen. Die meisten heute bestehenden Pumpspeicherwerke wurden in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wegen der damals neugebauten Kernkraftwerke errichtet.

Zitat
Die Milliarden, die in den Ausbau der EEG fließen werden fehlen am Ende der Gesellschaft für wichtigere Dinge.

Ist es langfristig wirklich billiger die EEG nicht zu nutzen? Schon heute wäre PV in manchen Teilen der Welt auch ohne Subventionen konkurrenzfähig.

Zitat
bezahlbare Form von Primärenergie eine Grundvoraussetzung

Da sollte doch PV angesichts des noch zu erwartenden Preisverfalles interessant sein? http://www.mckinsey.com/Client_Service/S...rs_next_shining

Tischler ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 14:39
#15 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat
Zitat Ein heute halbwegs gut gedämmter Neubau braucht zum Heizen nur einen Bruchteil der Energie wie ein 70er Jahre Bau.



Wie hoch ist der zusätzliche Energieaufwand um dieses Haus zu erstellen?

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 14:45
#16 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #13
Richtig. Ich stimme ja auch völlig zu, daß Energiesparen oft sinnvoll ist. Und gerade beim Bauen hat sich da viel getan.
Kritisch wird es erst, wenn Sparsamkeit umkippt in ideologischen Wahn à la "Passivhaus".


Wieso Wahn? Ein Beispiel für ein Passivhaus, ein Bürogebäude, das Energy-Base in Wien Floridsdorf: http://www.nextroom.at/building.php?id=3...tikel&sid=30047
Mit 80% Energiekostenersparnis zu einem konventionellen Gebäude, zu Baukosten im Mittelmaß, ist das ein Statement, das eigentlich Nachahmer finden sollte.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

26.06.2012 14:54
#17 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #14
Mit Speichern kein Problem. Die Technologie in Form von Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken gibt es schon seit Jahrzehnten.

Aber die Kapazitäten reichen nicht.
Sämtliche Pumpspeicherwerke zusammen können den deutschen Energiebedarf nur wenige Stunden decken - bei manchen Großwetterlagen gilt es aber locker eine Woche Flaute zu überwinden. Nennenswerte Zusatzkapazitäten sind in Deutschland auch nicht möglich. Und auch in Österreich würde ein weiterer Ausbau der Pumpwerke massiven Naturverlust, aber nur mäßigen Gewinn bei der Speicherung bedeuten.

Zitat
Ist es langfristig wirklich billiger die EEG nicht zu nutzen?


Selbstverständlich.
Ineffiziente Techniken wie PV werden doch nicht billiger, wenn man die Subventionen länger zahlt.

Zitat
Schon heute wäre PV in manchen Teilen der Welt auch ohne Subventionen konkurrenzfähig.


Welcher Teil der Welt soll denn das sein? Wenn PV dort wirklich günstiger wäre - dann würde sie dort auch verwendet.

Zitat
Da sollte doch PV angesichts des noch zu erwartenden Preisverfalles interessant sein?


Abstruse Prognosen über den erhofften Preisverfall gibt es schon seit Jahrzehnten - und haben sich alle als falsch erwiesen.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

26.06.2012 14:57
#18 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat
Ein heute halbwegs gut gedämmter Neubau braucht zum Heizen nur einen Bruchteil der Energie wie ein 70er Jahre Bau.


Sicher, aber auch einen Haufen Kapital. Ich hab's gerade im letzten halben Jahr hinter mich gebracht und auch mit K55- und K70-Optionen für Neubauten und Fertighäuser herumgerechnet. Fazit: Modernisierten Altbau gekauft. Alles andere kann ich nicht mehr bis zu meiner Pensionierung abzahlen und liegt weit jenseits der Amortisierung.

Herzlich, Thomas

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

26.06.2012 15:11
#19 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #16
Wieso Wahn?

Beim "Passivhaus" wird der sinnvolle Ansatz Effizienz ins Absurde überzogen. Ohne Rücksicht auf Kosten und andere Nachteile wird versucht, aus rein dogmatischen Gründen die in Mitteleuropa eben notwendige Gebäudeheizung auf Null zu bekommen.

Zitat
Ein Beispiel für ein Passivhaus, ein Bürogebäude, das Energy-Base in Wien Floridsdorf:


Das konkrete Beispiel kenne ich nicht. Aber die verlinkte Beschreibung ist die Eigenwerbung der Hersteller und wenig glaubwürdig.

Bei anderen Beispielen stellt sich üblicherweise heraus:
- Die Baukosten waren deutlich höher als bei vergleichbaren (!) konventionellen Bauten.
- Bei angeblich billigen Baukosten wurden staatliche Subventionen eingerechnet.
- Die Energiewerte sind reine Prognose und werden später im Betrieb nicht mehr überprüft.
- Die günstigen Energiewerte kann man nur mit einer völlig unrealistischen Benutzung erreichen.
- Das Leben/Arbeiten im Gebäude hat einige handfeste Nachteile, die vorher verschwiegen werden.
- Aufgrund der komplexen Technik sind die Wartungskosten deutlich höher als bei konventionellen Bauten.
- Die langfristigen Erfahrungen bleiben abzuwarten.

Zitat
ist das ein Statement, das eigentlich Nachahmer finden sollte.


Dann fragt sich: Warum findet es keine Nachahmer? Das sollte einem doch zu denken geben.

In der Praxis werden Passivhäuser eigentlich nur gebaut, wenn der Staat sich massiv einmischt. Nur ganz wenige ideologisch gefestigte Bauherren machen das freiwillig, selbst grün interessierte Bauherren verzichten in der Regel auf einen Passivhausbau, wenn sie komplett informiert werden.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 15:17
#20 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #17
Aber die Kapazitäten reichen nicht.
In Deutschland alleine nicht.

Zitat
Und auch in Österreich würde ein weiterer Ausbau der Pumpwerke massiven Naturverlust, aber nur mäßigen Gewinn bei der Speicherung bedeuten.

Ein einige dutzende Hektar großer Speichersee, in einem Alpental, wo ohnehin so gut wie nichts wächst, bezeichne ich nicht gerade als massiven Naturverlust. Als Beispiel sei der geplante Ausbau des Kraftwerkes Kaunertals genannt. http://www.tiroler-wasserkraft.at/de/hn/...llung/index.php
Alleine dieses Pumpspeicherwerk speichert die doppelte Energiemenge wie alle deutschen Pumpspeicherwerke zusammen.

Zitat
Welcher Teil der Welt soll denn das sein? Wenn PV dort wirklich günstiger wäre - dann würde sie dort auch verwendet.


Kalifornien zum Beispiel.

Zitat

Abstruse Prognosen über den erhofften Preisverfall gibt es schon seit Jahrzehnten - und haben sich alle als falsch erwiesen.

Der Preis von PV-Modulen ist innerhalb des letzten Jahres um 50% gefallen. http://www.solarindustrymag.com/e107_plu...p?content.10094

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 15:27
#21 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #19
- Die Baukosten waren deutlich höher als bei vergleichbaren (!) konventionellen Bauten.
- Bei angeblich billigen Baukosten wurden staatliche Subventionen eingerechnet.
- Die Energiewerte sind reine Prognose und werden später im Betrieb nicht mehr überprüft.
- Die günstigen Energiewerte kann man nur mit einer völlig unrealistischen Benutzung erreichen.
- Das Leben/Arbeiten im Gebäude hat einige handfeste Nachteile, die vorher verschwiegen werden.
- Aufgrund der komplexen Technik sind die Wartungskosten deutlich höher als bei konventionellen Bauten.
- Die langfristigen Erfahrungen bleiben abzuwarten.


Ich habe mir besagte Immobilie mal im Rahmen einer Führung zeigen lassen. Inwiefern die Baukosten wirklich konkurenzfähig sind, kann ich, der nicht vom fach ist, schwer beurteilen. Es sind Fördergelder geflossen, ob damit die Angabe der Baukosten geschönt wurde kann ich nicht sagen.
Der tatsächliche Energieverbrauch wird dort mit einem umfangreichen Monitoringsystem überwacht, und somit auch für die tatsächliche Benutzung.
Welche Nachteile? Die Innenraumtemperatur ist im ganzen Jahr annähernd konstant, die Luftfeuchtigkeit wird auf erträgliche 30 bis 40% gehalten.
Die Haustechnik, besonders die Klimaanlage ist einfacher(!) aufgebaut als in einem vergleichbaren konventionellen Gebäude.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

26.06.2012 15:29
#22 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #13

Aber da die fossilen Energieträger noch für einige Jahrhunderte im Vorrat sind, wird sich wie beim Guano auch Ersatz finden lassen.



Die bislang gesicherten Schiefergasvorräte reichen, beim derzeitigen Verbrauch, mindestens für 2 bis 3 Jahrtausende. Der Rest der Welt läßt sich nicht durch deutsches Bangesein davon abhalten, darauf zu verzichten. Und wenn man hier sich vor dem bösen Steinegas graust ("Das sind bestimmt Atome drin...oder Erdstrahlen...und das gibt Erdbeben oder Tsunamis...und meine Religion verbietet mir das"), dann werden sie es der Bevölkerung Germanistans gern verkaufen.
Die Pointe liegt darin, daß man beim Rückgriff aufs Fracking locker a) die Energiewende wegstecken könnte, b) selbst zum Energieexporteur mutieren könnte (z.B.um solche teuren Hobbies wie die €-Rettung zu bezahlen), c) last-not-least die Nonsens-Ziele der Zeh-Oh-Zwei-Verminderung ohne jede Anstregung einzuhalten (da Erdgas beim Verbrennen nur die Hälfte freisetzt wie Öl oder Kohle). Aber gründlich, wie die Deutschen nun mal sind, hacken sie sich lieber dne Fuß ab, um den eingewachsenen Zehennagel loszuwerden.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

26.06.2012 15:31
#23 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von R.A.
Kritisch wird es erst, wenn Sparsamkeit umkippt in ideologischen Wahn à la "Passivhaus".

Ich wohne in so einem Teil und wähle den Säbel.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

26.06.2012 15:33
#24 RE: Die Klimaanlagen der Mexikaner Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann
Und wenn man hier sich vor dem bösen Steinegas graust ("Das sind bestimmt Atome drin...oder Erdstrahlen...und das gibt Erdbeben oder Tsunamis...und meine Religion verbietet mir das"), dann werden sie es der Bevölkerung Germanistans gern verkaufen.

Das könnte auch eine wirtschaftlich sinnvolle Option sein, wie wir spätestens seit David Ricardo wissen.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2012 15:37
#25 RE: Warum funktioniert grüne Kinderindoktrination so gut? Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #6
Warum funktioniert grüne Kinderindoktrination eigentlich so gut?

Naivität!

Zusammengesetzt aus (steuerbarem) Mitgefühl und eigener Ängstlichkeit, verbunden mit dem Glauben an irgendwelche Kapazitäten (oder Gruppen) die die jeweils nötigen Heilmittel/Rezepte/Baupläne parat haben, und nur noch der entsprechenden Ressourcen und Unterstützung bedürfen.
Kindliche Naivität und abstrakte Empathiefähigkeit. Lässt sich bei Kindern beobachten und ausnutzen, wie auch bei "engagierten Erwachsenen". Funktioniert hervorragend bei allem Sozialen und Sozialistischen, wie auch bei allem Grünen und "Natürlichen" - also überall dort, wo man leicht Mitgefühl hervorrufen kann.

(Man stelle sich mal vor wie die Reaktionen einer Klasse Zehnjähriger ausfallen würde, wenn man ihnen einen anklagenden Trickfilm zeigen würde über Günther den Treckerfahrer (besser Kerstin, der Milchbäuerin) die dringend eine Grünfutterweide für ihre braunen Milchkühe und die langohrigen Kaninchen bräuchte. Aber der miese reiche Waldbesitzer nebenan überlässt ihnen kein Stückchen von seinem vielen Wald zum Roden. Wem gälte da wohl das Mitgefühl? )

Mitleid ist leicht abzurufen bei Karl dem Käfer, Knut dem Eisbär, deinem Freund dem Baum oder Ali aus dem Gaza-Streifen. Hinterfragt wird das nur, wenn man sich erstmal die nötige Grundskepsis erarbeitet hat. Bei Kindern wird man diese kaum finden, bei mehr und mehr Erwachenen ja auch nicht.
Eine gewisse Ängstlichkeit ist bei Kindern ja auch normal und entsprechend gut umzuleiten. Bei Erwachsenen die sich irgendwo nicht (mehr) auskennen, irgendwas nicht durchblicken können oder einfach überfordert sind, wird das auch sichtbar. Wir leisten uns mit Ilse Aigners ja sogar noch ein zusätzliches Ministerium für Ängstlichkeit, neben dem schon auf dem grünen Nebengleis fahrenden Umweltministerium.

Naja, und diese und ähnliche Kapazitäten befriedigen nun das (zuerst kostenlose) Bedürfnis nach "gut sein" und nach "Mitgefühl haben". Sie schüren vorhandene Ängstlichkeiten und lenken sie in die gewünschte Richtung. Um "etwas zu ändern", die richtige Richtung einzuschlagen, "das Richtige tun zu können", fordern sie Unterstützung und Ressourcen. Und die Naiven glauben an sie und verlangen, das man ihnen folgen solle, dass man sie unterstützen möge.

So ein Ding kippt erst, wenn der selbst zu entrichtende Preis für die versprochene Bedürfnisbefriedigung zu hoch wird. Naturgemäß trifft das die Kinder, wenigstens unmittelbar, als Letzte. Das Staatsdienerbiotop und die gesellschaftswissenschaftlichen Elfenbeintürme sind so gesehen auch eine Art Freigehege fürs Ausleben kindlich naiver Vorstellungen und Ängste.

Beste Grüße, Calimero

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Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.

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