Man kann argumentieren, daß es für die Beurteilung eines Politikers unerheblich sei, was für ein Mensch er ist; daß es allein auf sein politisches Handeln ankomme. Aber faktisch spielt es nun einmal, zumal in Wahlkämpfen, eine wichtige Rolle, wie der Charakter der Kandidaten gesehen, wie er von den Medien dargestellt wird.
Was ich in diesem Artikel beschreibe, zeigt einen etwas anderen Obama, als viele in Deutschland ihn sich vorstellen; und auch einen etwas anderen Mitt Romney. Aber wie sollen sie es besser wissen, diejenigen Deutschen, die ihre Informationen nur aus deutschen Medien beziehen?
Die Titelvignette zeigt Obama bei einem Besuch 2006 in Kenya. Ich hätte eigentlich gern dieses schöne Foto verwendet, das aber leider nicht gemeinfrei ist.
Es fällt mir auf, dass bei vielen, die sich abstrakt für Solidarität einsetzen, ein entsprechendes Verhalten privat eher weniger zu beobachten ist, während man unter denen, die vordergründig der "sozialen Kälte" frönen, oft auf eine große konkrete Hilfsbereitschaft trifft.
Natürlich gibt es auch die Unsympathen, die abstrakt und konkret auf ihre Mitmenschen pfeifen, und Bewerber für Heiligsprechungen gibt es auch. Dennoch fallen mir die o.g. Typen immer besonders auf.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von Zettel im Beitrag #1Hier noch einmal die Namen der drei Autoren, von denen Sie jetzt wissen, daß man ihnen nichts glauben darf: Ullrich Fichtner, Marc Hujer, Gregor Peter Schmitz.
Man könnte Ihre Liste auch sehr gut einen gewissen Uwe Schmitt hinzufügen, der - für mich völlig unbegreiflich - gelegentlich in der Welt übelste, an Rufmord grenzende demagogische Hetze und Lügen verbreiten darf:
Zitat von Zettel im Beitrag #1Hier noch einmal die Namen der drei Autoren, von denen Sie jetzt wissen, daß man ihnen nichts glauben darf: Ullrich Fichtner, Marc Hujer, Gregor Peter Schmitz.
Man könnte Ihre Liste auch sehr gut einen gewissen Uwe Schmitt hinzufügen, der - für mich völlig unbegreiflich - gelegentlich in der Welt übelste, an Rufmord grenzende demagogische Hetze und Lügen verbreiten darf:
Zitat von Zettel im Beitrag #1Hier noch einmal die Namen der drei Autoren, von denen Sie jetzt wissen, daß man ihnen nichts glauben darf: Ullrich Fichtner, Marc Hujer, Gregor Peter Schmitz.
Marc Pitzke sollte auch mit in diese Liste aufgenommen werden.
Zitat Wäre aber ihr Kandidat, Mitt Romney, der rätselhafte, steinreiche Mormone, der bessere Präsident? Ganz sicher nicht.
Um die ganze Qualität dieser Passage zu würdigen, sei noch darauf hingewiesen, dass es sich um den Schlussabsatz der zitierten Spiegel-Titelgeschichte handelt. Irgendwelche weiteren Argumente gegen Romney gibt es nicht. Basta. Amen. Feierabend.
Es versteht sich im aufgeklärten Deutschland völlig von selbst, dass ein "rätselhafter Mormone" (= Fundamentalist mit wirren Ideen), noch dazu ein "rätselhafter, steinreicher" (= Ausbeuter, höchstwahrscheinlich sogar kriminell, Frau Kipping von der Linken könnte noch mehr dazu sagen) für das Präsidentenamt nicht in Frage kommt. "Ganz sicher nicht."
Eher kommt eben ein Kamel durchs Nadelöhr, als ein Reicher in das Reich Gottes.
Bei aller Kritik an deutschen Medien sollte aber nie vergessen werden, dass diese ihre US-Weisheiten ja nicht erfinden, sondern meist aus amerikanischen Medien beziehen. Und diese sind heutzutage eben auch extrem einseitig. Ich bezweifle, dass die hier zitierten Anekdoten über Obama und Romney im Wahlkampf jemals halbwegs prominent in der New York Times zu lesen waren.
Die völlig unzureichende Durchleuchtung des Kandidaten Obama durch die US-Presse halte ich für einen der gravierendsten Fälle von Medienversagen in den vergangenen Jahren. Die ihm nahestehenden Medien kehrten alle weniger glänzenden Aspekte seiner Biographie unter den Teppich, die konservativen Gegner wollten jeden Anschein von Rassismus vermeiden. So kam Obama praktisch "ungeprüft" durch den Wahlkampf.
Aus dem zitierten - grundsätzlich sehr Obama-freundlichen - Buch von Maraniss geht zum Beispiel hervor, dass Obama in seiner gefeierten Autobiographie "Dreams from my father" die Realität an zahlreichen entscheidenden Stellen literarisch umgestaltet und dramatisiert hat. Einfacher gesagt: Was dort erzählt wird, ist zum Teil frei erfunden (siehe im Detail: http://www.weeklystandard.com/articles/s...858.html?page=2)
Obama beruft sich auf die künstlerische Freiheit. Aber den allermeisten seiner Leser dürfte kaum bewusst sein, dass sie keine Lebenserinnerungen, sondern postmoderne Fiktionen vor sich haben.
Zitat Die Psychotherapeutin McQuillian beschreibt Barack Obama als einen narzißstischen Menschen, dessen Denken zwar um Ideen wie Ungerechtigtkeit und Unterdrückung kreist, den aber konkrete Menschen mit ihrem Leid kalt lassen.
Das ist interessant. Ich habe die Theorie, dass Linke zwar altruistisch denken, aber weil sie sich gleich die ganze Welt zu Herzen nehmen (1) ziemlich frustriert sind, da sie natürlich nicht das Weltdurchschnittseinkommen beinflussen können und (2) dadurch auch nicht altruistisch handeln (bringt ja eh nichts). Während Konservative sich mehr um das Wohlergehen ihrer Nächsten scheren und (1) ziemlich glücklich sind anderen helfen zu können und (2) jeder für sich und alle zusammen die Welt besser machen. Schliesslich ist fast jeder der nächste von irgendwem.
Zitat Die Psychotherapeutin McQuillian beschreibt Barack Obama als einen narzißstischen Menschen, dessen Denken zwar um Ideen wie Ungerechtigtkeit und Unterdrückung kreist, den aber konkrete Menschen mit ihrem Leid kalt lassen.
Das ist interessant. Ich habe die Theorie, dass Linke zwar altruistisch denken, aber weil sie sich gleich die ganze Welt zu Herzen nehmen (1) ziemlich frustriert sind, da sie natürlich nicht das Weltdurchschnittseinkommen beinflussen können und (2) dadurch auch nicht altruistisch handeln (bringt ja eh nichts). Während Konservative sich mehr um das Wohlergehen ihrer Nächsten scheren und (1) ziemlich glücklich sind anderen helfen zu können und (2) jeder für sich und alle zusammen die Welt besser machen. Schliesslich ist fast jeder der nächste von irgendwem.
Das entspricht auch meiner Erfahrung; jedenfalls ist es bei vielen so.
Etwas genauer: Was Sie schreiben, trifft auf die meisten intellektuellen Linken zu, die links sind, weil es so schön ist, ein guter Mensch zu sein. Sie leisten sich das, so wie sie sich schicke Möbel und die Studienreise nach Vietnam leisten.
Und was Sie über Konservative schreiben, das trifft nach meiner Erfahrung vor allem für die christlichen Konservativen und die Liberalkonservativen zu.
Es gibt freilich auch den Typus des schnarrenden, egoistischen Konservativen. So wie es auf der Linken auch Menschen gibt, die selbstlos helfen. Aber das versteht sich ja von selbst; solche Kennzeichnungen können sich, statistisch gesprochen, immer nur auf eine Mittelwertsdifferenz zwischen einander überlappenden Verteilungen beziehen.
"Sixteen months ago, Arthur C. Brooks, a professor at Syracuse University, published "Who Really Cares: The Surprising Truth About Compassionate Conservatism." The surprise is that liberals are markedly less charitable than conservatives. "
ihr dreht die Spiegelartikel um 180 Grad. Aus dem heiligen Obama wird ein heiliger Romney. Beim Schröder Gerhard gab´s doch auch mal den Hartz IV Bruder (Halbbruder?). Ich habe da nicht erwartet, daß er da finaziell eingreifen muß. Wenn es neben der biologischen Zufälligkeit keinerlei Verbindung gibt.
Zitat von Tischler im Beitrag #11Beim Schröder Gerhard gab´s doch auch mal den Hartz IV Bruder (Halbbruder?). Ich habe da nicht erwartet, daß er da finaziell eingreifen muß. Wenn es neben der biologischen Zufälligkeit keinerlei Verbindung gibt.
Irgendwie ist das schon richtig. Aber erstens hatte Schröder als Bundeskanzler weit weniger auf der hohen Kante als Obama. Und zweitens ist Hartz IV nicht besonders kuschelig, aber sicher noch besser als eine Wellblech-gedeckte Hütte in Afrika.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Werter Gorgasal, mir ist die gesamte Familie Albrecht als Wahlkampfhelfer noch erinnerlich ebenso Herr Seehofer beim Kinder herzen und Schröder beim Proletarierbier. Und genauso, nämlich als platteste Wahlpropaganda kämen Obamas Hilfsaktionen in Kenia an. Bungalow mit Kabelanschluß für Omma.
Zitat Beim Schröder Gerhard gab´s doch auch mal den Hartz IV Bruder (Halbbruder?). Ich habe da nicht erwartet, daß er da finaziell eingreifen muß. Wenn es neben der biologischen Zufälligkeit keinerlei Verbindung gibt.
Sehe ich auch so.
Auch im Falle Obama dürfte seine persönliche Verbindung zu den Verwandten in Afrika sehr gering sein. (Und wenn man liest, dass es in Kenia ein komplettes Dorf mit dem Namen Obama gibt, dann stellt sich auch die Frage: wo anfangen und wo aufhören?).
Die spezielle Pikanterie im Falle Obama kommt halt daher, dass er aus seiner Herkunft eben durchaus politischen Honig zieht. Zum gemeinsamen Fotoshooting ist die afrikanische Verwandtschaft gut genug, auch für ein autobiographisches Buch über seine Wurzeln und auch für seine sehr bewusste Inszenierung als afro-amerikanischer Präsident. Umkekehrt wäre dann da eine entsprechende Unterstützung schon richtig.
Im Falle Schröder sehe ich dies anders. Natürlich gibt es auch von Schröder aka "Acker" irgendwelche Jugendgeschichten aus dem Proletarier-Milieu. Aber Schröder hat seine Herkunft nie so inszeniert wie Obama.
(Und ein Exkurs: Es ist schon sehr beeindruckend, dass es von zwei Brüdern einer zum Kanalarbeiter bringt und einer zum Bundeskanzler. Es zeigt dies doch sehr schön die Durchlässigkeit der bundesdeutschen Gesellschaft. Und auch wenn man kein Schröder-Fan ist, muss man seinen persönlichen Aufstieg schon bewundernd anerkennen.).
Zitat aber Schröder hat seine Herkunft nie so inszeniert
Sowohl als auch ( wie seine gesamte Politk ein sowohl als auch war), aber lieber Florian, denken sie an gelungene Holzman ,Rettung`. Nachts am Fenster mit aufgekrempelten Hemdsärmeln spricht der "Arbeiterführer" zu den Werktätigen.
Zitat Die Psychotherapeutin McQuillian beschreibt Barack Obama als einen narzißstischen Menschen, dessen Denken zwar um Ideen wie Ungerechtigtkeit und Unterdrückung kreist, den aber konkrete Menschen mit ihrem Leid kalt lassen.
Das ist interessant. Ich habe die Theorie, dass Linke zwar altruistisch denken, aber weil sie sich gleich die ganze Welt zu Herzen nehmen (1) ziemlich frustriert sind, da sie natürlich nicht das Weltdurchschnittseinkommen beinflussen können und (2) dadurch auch nicht altruistisch handeln (bringt ja eh nichts). Während Konservative sich mehr um das Wohlergehen ihrer Nächsten scheren und (1) ziemlich glücklich sind anderen helfen zu können und (2) jeder für sich und alle zusammen die Welt besser machen. Schliesslich ist fast jeder der nächste von irgendwem.
Es ist auch schwierig das Weltdurchschnittseinkommen bei wachsender Weltbevölkerung mit grün-linken Ideen zu erhöhen, wenn laut diese Ideen Wachstum ein vermeidbares Übel ist und Wohlstand für alle durch Umverteilung erfolgen soll.
Wenn dann die Pro-Kopf-Ausgaben die in Deutschland zum Mindestlebensstandard zählen höher sind als das Welt-BIP pro Kopf (=die durchschnittliche Weltwirtschaftsleistung pro Kopf) und dieser Mindestlebensstandard auch noch als "Armut per Gesetz" und "Leben unter der Armutsgrenze" bezeichnet wird, können Außenstehende plötzlich nachvollziehen, warum ökosozialisten und grünlinke aufgrund des inhärenten Ziel-Widerspruches zur Wachstumsfeindlichkeit etwas nuts werden müssen.
Aber wie kann es sein das dieser innere Widerspruch Linken nicht auffält?
Viele sind sicherlich nicht ausreichend informiert, aber in Bezug auf unsere Informationselite und Journalisten, denen solche Daten bewusst seien sollten, haben wir es vermutlich mit einem der wenigen objektiv nachweisbaren Fälle von Doppeldenk zu tun.
Empfehlenswerte Zusammenfassung der Daten findet sich hier:
Dazu sollte man Bedenken das die Kosten des Mindestlebensstandards (inklusive der durchschnittlichen Kosten für alle unentgetlich zur Verfügung gestellten Leistungen wie öffentliche Infrastruktur, Verwaltung, und Bildung, die auch aus der durchschnittlichen Wirtschaftsleistung finanziert werden müssen) in Deutschland sicher höher als 850€ pro Monat liegen.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Zitat von Rayson im Beitrag #2Es fällt mir auf, dass bei vielen, die sich abstrakt für Solidarität einsetzen, ein entsprechendes Verhalten privat eher weniger zu beobachten ist, während man unter denen, die vordergründig der "sozialen Kälte" frönen, oft auf eine große konkrete Hilfsbereitschaft trifft.
Tra il dire e il fare c'è di mezzo il mare Mag sein, dass einem die Diskrepanz zwischen Worten und Taten einfach eher auffällt als die Konformität zwischen Reden und Handeln. Mag aber auch sein, dass die verbalen Solidaritäts-Befürworter hier den Staat in der Pflicht sehen, der durch Umverteilung ausgleichend eingreifen soll. Das dafür nötige Geld soll er natürlich den Reichen abnehmen, also den Leuten, die mehr haben als man selbst.
Zitat von Noricus im Beitrag #17Mag aber auch sein, dass die verbalen Solidaritäts-Befürworter hier den Staat in der Pflicht sehen, der durch Umverteilung ausgleichend eingreifen soll. Das dafür nötige Geld soll er natürlich den Reichen abnehmen, also den Leuten, die mehr haben als man selbst.
Von linken Bekannten höre ich immer wieder das "Almosen"-Argument. Sie sind gegen individuelles Helfen aus demselben Grund, aus dem sie gegen Stiftungen, Kultur-Sponsoring usw. sind, auch gegen Spenden an Organisationen wie die Caritas: Weil der Geber selbst entscheidet, ob und wem er gibt.
Das demütige den Empfänger, wird gesagt. Dieser solle ein Anrecht haben, und nicht auf die Gutwilligkeit des Spenders angewiesen sein.
Im Fall der Initiative von Romney hätten sie wahrscheinlich argumentiert: Verschwundene Kinder zu finden ist Sache der Polizei. Wo kämen wir hin, wenn jeder auf eigene Faust ermittelt? Und was machen diejenigen, die sich eine Aktion wie die Romneys nicht leisten können?
Zitat von Zettel im Beitrag #18Von linken Bekannten höre ich immer wieder das "Almosen"-Argument. Sie sind gegen individuelles Helfen aus demselben Grund, aus dem sie gegen Stiftungen, Kultur-Sponsoring usw. sind, auch gegen Spenden an Organisationen wie die Caritas: Weil der Geber selbst entscheidet, ob und wem er gibt.
Das demütige den Empfänger, wird gesagt. Dieser solle ein Anrecht haben, und nicht auf die Gutwilligkeit des Spenders angewiesen sein.
Meine Meinung dazu ist folgende: Es gibt bestimmte Wolfahrtsleistungen, die in der Form eines Rechtsanspruchs gegen den Staat organisiert werden sollen, weil es gesellschaftlich unerträglich wäre, wenn die Betroffenen nicht sicher mit dieser Leistung rechnen könnten.
Das Almosen-Argument lässt sich hingegen leicht ad absurdum führen: Ist es eine Demütigung, wenn ich der mich bedienenden Angestellten im Friseursalon Trinkgeld gebe, weil ich mit der Leistung sehr zufrieden war bzw. weil ich denke, dass eine leistungsgerechte Vergütung dieser Tätigkeit nicht durch den Tariflohn hergestellt wird? (Ich möchte mit dieser Aussage übrigens keine liberale Grundsatzdiskussion auslösen. ) Ist es eine Demütigung, wenn ich dem Roten Kreuz etwas spende, durchaus mit dem Hintergedanken, dass ich mir für den Fall eines Falles einen möglichst gut ausgerüsteten und ausgebildeten Rettungsdienst wünsche? Ist es eine Demütigung, wenn ein Unternehmen aus Imagegründen eine Kulturveranstaltung sponsert?
Der Staat wird sich in Zukunft aus vielen Bereichen zurückziehen müssen, weil er die entsprechenden Leistungen nicht mehr finanzieren kann. Vor diesem Hintergrund ist es kurzsichtig, gegen die individuelle Spendenbereitschaft zu mobilisieren.
Zitat von Zettel im Beitrag #18Von linken Bekannten höre ich immer wieder das "Almosen"-Argument. Sie sind gegen individuelles Helfen aus demselben Grund, aus dem sie gegen Stiftungen, Kultur-Sponsoring usw. sind, auch gegen Spenden an Organisationen wie die Caritas: Weil der Geber selbst entscheidet, ob und wem er gibt.
Das demütige den Empfänger, wird gesagt. Dieser solle ein Anrecht haben, und nicht auf die Gutwilligkeit des Spenders angewiesen sein.
Meine Meinung dazu ist folgende: Es gibt bestimmte Wolfahrtsleistungen, die in der Form eines Rechtsanspruchs gegen den Staat organisiert werden sollen, weil es gesellschaftlich unerträglich wäre, wenn die Betroffenen nicht sicher mit dieser Leistung rechnen könnten.
Und meine Meinung: wenn man vom Staat ein Recht auf Hilfe eingeräumt bekommt, dann ist man mindestens ebenso sehr auf die Gutwilligkeit des Staates angewiesen. Die Gutwilligkeit der Institution mit geographischem Gewaltmonopol höher zu bewerten als die Gutwilligkeit von Firmen oder Privatpersonen ist sehr deutsch.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von Noricus im Beitrag #19 Meine Meinung dazu ist folgende: Es gibt bestimmte Wolfahrtsleistungen, die in der Form eines Rechtsanspruchs gegen den Staat organisiert werden sollen, weil es gesellschaftlich unerträglich wäre, wenn die Betroffenen nicht sicher mit dieser Leistung rechnen könnten.
Und meine Meinung: wenn man vom Staat ein Recht auf Hilfe eingeräumt bekommt, dann ist man mindestens ebenso sehr auf die Gutwilligkeit des Staates angewiesen. Die Gutwilligkeit der Institution mit geographischem Gewaltmonopol höher zu bewerten als die Gutwilligkeit von Firmen oder Privatpersonen ist sehr deutsch.
Nein. Denn ein Rechtsanspruch ist ja das genaue Gegenteil von Hoffen auf die Gutwilligkeit anderer. Und der Rechtsanspruch kann nur gegen den Staat eingeräumt werden, nicht gegen einzelne Private, denn das wäre eminent gleichheitswidrig.
Zitat von Florian im Beitrag #14Auch im Falle Obama dürfte seine persönliche Verbindung zu den Verwandten in Afrika sehr gering sein. (Und wenn man liest, dass es in Kenia ein komplettes Dorf mit dem Namen Obama gibt, dann stellt sich auch die Frage: wo anfangen und wo aufhören?).
Natürlich ist er nicht verantwortlich für alle möglichen Obamas weltweit. Man kann das auch mit dem Halbbruder streng sehen. Schließlich ist der (wie bei Schröder) ein erwachsener Mann und kann für sich selber sorgen.
Aber die Sache mit der Oma nehme ich ihm wirklich übel. Für seine Eltern und Großeltern ist man immer verantwortlich, selbst wenn man sie vielleicht nicht so gut kennt.
Mir sind die genaueren Lebensumstände von OmaObama nicht bekannt. Darbt sie, leidet sie Hunger oder unter einer schweren Krankheit, die nicht behandelt wird? Falls sie allerdeings in ihrem Umfeld "gut" klar kommt, bezweifel ich schon, dass man ihr einen Gefallen täte, ihren Lebensstandart vor Ort massiv zu verbessern. Es sei den, ihr Enkel bietet ihr eine Einliegerwohnung im Weißen Haus.
Was ihr, liebe Foristen hier gerade macht, ist wirklich unter eurem sonst so angenehmen Niveau. Das Ausweiten der politischen Sicht ins Privateste ist "Echo der Frau" Methode.
P.S. Gibt es was Neues zu den Bordellbesuchen von Schwedens Carl Gustav?
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